In meiner Mannschaft gibt es 2 Spieler, mein Libero und mein Stürmer, die vom Können her wirklich stark sind und die Mannschaft weitebringen könnten.
Das Problem ist nur das sie dieses Können fast ausschließlich im Training zeigen aber nie im Spiel.
Im Training räumt mein Libero jeden Ball ab und spielt super heraus und wenn dann am Wochenende ein Spiel ist traut er sich nicht zum Ball hin und macht fast ausschließlich Fehlpässe beim rausspielen. Und der Stürmer haut halt jede Chance rein macht super Dribblings und hat ein Super Auge für seine Mitspieler und im Match kann er sich den Ball net gescheit annehmen, macht den Hacken immer in den Gegenspieler hinein und kann eben gar nichts zählbares machen.
Jetzt die Fragen: Woran kann das liegen? nur die Nervosität? und viel wichtiger wie kann ich das ändern so dass sie auch im Spiel zeigen was sie können?
Unterschiede bei Training und Spiel
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einfach spielen lassen und nicht versuchen, die Situation mit besonderen Maßnahmen oder Ansprachen zu beeinflußen. Das macht die Jungs noch nervöser, mit ausreichend Einsatzzeiten und Gewöhnung an die Wettbewerbssituation wird sich das von alleine regeln. Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich schon jetzt einiges anhören müssen (nach dem Motto im Training könnt ihr es doch, warum nicht heute usw.). Grundfalsch, kann nur das Gegenteil bewirken, die werden dann noch mehr bemüht sein, ja keinen Fehler zu machen und sich gar nichts mehr trauen.
Wir haben zwei hervorragende Spielerinnen, die sich gerade weil sie so gut sind viel anhören müssen von außen. Jeder erwartet, dass sie alles richtig machen und Fehler ausgiebig kommentiert. Leider kann man die Leute am Sportplatz nicht einfach leiser stellen, aber ich kann von KIndern nicht erwarten dass sie sich was trauen wenn ich ständig signalisiere, dass ich sie unter besondere Beobachtung halte.
Also einfach spielen lassen, der Rest kommt von alleine. Ich gehe bei meinem Kommentar mal davon aus, dass es sich um jüngere Kinder handelt die erste Erfahrungen im Spielbetrieb sammeln, nicht um C-Jugendliche oder so.
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Das ist doch völlig normal. Im Training kennen sich die Spieler und kennen auch ihre jeweiligen Spieler in bspw. 1:1 Situationen. Im Punktspiel habe ich erstmal einen Gegner vor der Brust, dessen Schwächen ist nicht kenne - daher wird es im Training immer besser laufen als im späteren Punktspiel.
Die von dir geschilderten Situationen bekommst du nur durch Wettkampfpraxis in den Griff. Mach dir dort keinen zu großen Kopf, der Erfolg stellt sich mit der Praxis ein.
Warum spielst du denn (noch) mit Libero? Ich hatte gehofft, diese Variante würde so bald mal auslaufen....

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wir spielen in der u10 6 feldspieler + torhüter und ich spiele ein 3-2-1 system mit einem libero in der dreierkette ..
würde lieber ein 2-3-1 spielen aber die einzigen spieler die sich von den fähigkeiten für die 2er kette anbieten würd sind irrsinnig klein für ihren jahrgang und das ist echt gefährlich -
In meiner Mannschaft gibt es 2 Spieler, mein Libero und mein Stürmer, die vom Können her wirklich stark sind und die Mannschaft weitebringen
... Und der Stürmer haut halt jede Chance rein macht super Dribblings und hat ein Super Auge für seine Mitspieler und im Match kann er sich den Ball ....
Jetzt die Fragen: Woran kann das liegen? nur die Nervosität? und viel wichtiger wie kann ich das ändern so dass sie auch im Spiel zeigen was sie können?Geht mir genauso, wenn du die Lösung hast, sag's mir. Spiele inzwischen Ü40, aber vielleicht lern ich's ja doch noch!

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Kann mich nur thomasg anschließen. Einfach spielen lassen und für auch für die kleinste gelungene Situation loben. Sag ihnen bei der Ansprache, dass sie den Mut haben sollen, Fehler zu machen. Schaff ein entspanntes Umfeld, vor allem durch Ruhe bei den Eltern.
Kleines Beispiel zum Thema "entspannt" von diesem Wochenende: Spieler von uns (oberer Jahrgang F-Jugend) führt den Ball nahe der Seitenlinie. Mutter ruft rein: "Mach ..., spiel ...!" Die Sache gelingt ihm nicht. Er bricht in Tränen aus und läuft raus. Ich habe also mal wieder die Eltern ermahnt, sich bis auf Lob zurückzuhalten. In dem Fall war das aber gar nicht nötig, weil in der Situation alle begriffen hatten, was das Reinrufen bewirkt.
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In der U10 solltest du noch keine fixen Positionen haben. Versuch doch mal die Positionen zu rotieren. Damit eroeffnest du den Spielern auch ander Blickwinkel - der Stuermer in der Verteidigung, der "Libero" im Sturm - versuche es erstmal beim Spiel im Training, danach in einem Freundschaftsspiel, falls dir das in einem Punktspiel zu "gefaehrlich" ist (schon wieder so ein Ausdruck - was soll daran gefaehrlich sein - fuer gesundheit, leib und leben - wohl kaum - und verlieren tut gar nicht so weh).
Ansonsten wurde schon gesagt, viel Spielen und die Einflussnahmen von aussen (falls vorhanden) vermindern.
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wir spielen in der u10 6 feldspieler + torhüter und ich spiele ein 3-2-1 system mit einem libero in der dreierkette ..
würde lieber ein 2-3-1 spielen aber die einzigen spieler die sich von den fähigkeiten für die 2er kette anbieten würd sind irrsinnig klein für ihren jahrgang und das ist echt gefährlich
Ich kann meinem Vorschreiber nur beipflichten: begehe nicht den Fehler, bereits in der U10 deine Spieler auf einzelne Positionen fest zu nageln. Du tust weder dir noch deinen Spielern damit langfristig einen Gefallen. Lieber schön rotieren, es muss ja nicht in jedem Spiel eine andere Position sein, aber es sollte jeder deine Spieler ausreichend Erfahrung sowohl in der Offensive wie in der Defensive haben, zentral und außen. Und im Tor würde ich auch mehrere Spieler einsetzen, genauso wie ich nicht mit einem festen Torhüter spielen würde. Bzw. das auch nicht gemacht habe.
Mir ist ein flaches 3-3 als Startaufstellung im Siebenerfußball immer noch am sympathischsten, weil es die Vorgabe unterstützt, dass alle Spieler gemeinsam angreifen und verteidigen sollten. Als Universalspielform für die Ausbildung von F- und E-Junioren kann ich dir Horst Weins "Minifußball" nur empfehlen. Von dem 3:3, das dort gespielt wird, schafft man auch einigermaßen gut den Transfer zum 6+1 mit zwei Dreierreihen. Mit sieben oder mehr Spielern pro Seite würde ich nur im Abschlussspiel agieren lassen. Und selbst da würde ich versuchen, häufig mit kleineren Teams zu spielen und das dann ggf. in Form eines Turniers. -
kenn das auch vom Erwachsenenfussball, man nannte sie die ewigen Trainingsweltmeister, aber im Spiel kam nix.
bei U10, sehe ich darin aber keine grösseres Probleme, das wird sich auswachsen. kommt eh sehr häufig vor, da stehst du nicht alleine da.
sehr hilfreich dabei, ist der bereits gemachte Vorschlag, die Betreffenden auf andere Positionen einzusetzen.
ansonsten Geduld haben.gg
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Also ich würd das nicht weiter ansprechen und die Jungs in Ruhe lassen.
Hab einen Spieler bei mir in der U10, der weit über jeden einzelnen zu stellen ist. Technisch 1A, sehr große Übersicht, tolles Spielverständnis, 100% Chancenverwertung, Verspielt mit dem Ball, kann Übersteiger im vollem Lauf, Matthew Finte, Weitschüsse aus 15 bis 20m ins Kreuzeck! Aber gewollt. Ich übertriebe nicht, der junge kann wirklich sehr viel.… im Training aber nur! Im Spiel hat er nicht mal 50% von dem gezeigt, dass er wirklich kann.
Hab ihn seit der U8 halt immer wieder eingesetzt und einfach spielen lassen. Im Training sein können hervorgehet und ihm erklärt das er einfach alles kann und sich noch mehr trauen soll.. ohne ihn jetzt unter Druck zu setzen, in der Hoffnung irgendwann wird ihm der Knopf aufgehen.
Gesagt getan. Ihm ist der Knopf aufgegangen oder sagen wir lieber, er hat eingeschlagen wie eine Bombe.
Ich wollte ihn jetzt rauf in die u11 schicken, weil er selbst dort zu den Besten gehören würde. Vater und Kind wollen nicht. Vater –selbst Fußballer und Trainer- denkt nicht, dass er dort oben mehr lernen kann als bei mir. ist doch nett oder
Also Geduld haben, einfach einsetzen, im Training für Erfolgserlebnisse sorgen und auf allen Positionen einsetzen.
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Trainingsweltmeister gibt es genügend. Wie du schon sagtest liegt das ganze an der Nervosität. Viele Kinder sind dem Erwartungsdruck nicht gewachsen, weil sie in der Mannschaft vom Trainer, Betreuer und Eltern für ihre Trainingsleistung viel Lob bekommen und wenn man dann im Wettkampf diese Leistung nicht abrufen kann ist es sehr schwer für diese Spieler auch im Spiel, wo andere Voraussetzungen gegeben sind abzurufen.
Zudem muss man auch schauen, wie talentiert die anderen Mitspieler im Training sind. Wenn man ein Team mit meist schwachen spielern hat (sorry das ich das so sage) ist es keine Kunst im Training herauszustechen. Deswegen sollte man sich diesen Gedanken auch mal vor Augen halten und vllt. nicht zu viel von seinen talentiertesten Spielern erwarten.
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Hallo Raschfield,
es gibt wesentliche Unterschiede zwischen einem Spiel und einer Trainingseinheit, mal abgesehen von der Altersklasse:
- Im Wettkampf (Spielbetrieb) liegt der Druck auf manche Spieler so hoch, das diese sich nur wenig zutrauen und auf Sicherheit spielen wollen.
Die Spieler wollen alles richtig machen, setzen sich damit enorm unter Druck und auf dem Platz klappt gar nichts. Weitere Möglichkeit ist, dass die Kinder
und Jugendlichen in der Vergangenheit im Spiel "Fehler" gemacht haben und dann permanent nur Feuer von den Trainern, Mitspielern o. Zuschauern bekommen haben.
In diesem Fall würde ich den Spielern viel Vertrauen schenken und diese durch Lob und ständiges Feedback versuchen zu pushen. Selbst der Ansatz bei solchen Spielern
einen Versuch im Spiel zu unternehmen muss gelobt werden und dann der Hauptaufgabenmerk auf die Folgesituation gerichtet werden:
"Ja klasse, gut erkannt. Das nächste Dribbling sitzt. Weiter gehts!"Selber war ich früher auch solch ein Spieler, leider wollte sich nie wirklich ein Trainer auf mich einstellen bzw. konnte es gar nicht, so das ich maximal Verbandsliga spielen konnte.
Mitlerweile habe ich eine Mannschaft gefunden, in der alles stimmt und die für mich perfekt ist. Wir pushen uns gegenseitig, helfen uns - es macht auch keinem etwas aus wenn er
ausgewechselt wird und mault rum. Ist halt so und jeder kann bei uns jeden ersetzen. Da haben wir keinerlei Probleme. Siehe da, seit dem Wechsel mache ich nach und nach Schübe nach oben hin und verbessere mich, so das ich durchaus bei einer höherklassigeren Mannschaft spielen könnte, es zeitlich durch meine Trainerarbeit aber nicht hinbekomme.Als Trainer konnte ich durch mein extremes Pushen vielen Spielern helfen, die Probleme im Selbstvertrauen hatten. Inzwischen spielen diese wesentlich höherklassiger und haben sich
enorm verbessert. In allen Teilbereichen!- Eine andere Option ist dann noch der Druck von außen, durch Gegenspieler und Zeitdruck.
Hierbei kommen dann zum Beispiel Faktoren auf, die den Spieler in Wettkämpfen zwar nicht mental bremsen, aber in den Handlungsmöglichkeiten einschränken.
Simples Beispiel:
Im Training wird der "Doppelpass" über eine Raumzone im Abstand von 3 - 5 Metern in einem null gegen zwei weiter verfeinert. Es findet hierbei allerdings keinerlei Gegner- oder Zeitdruck statt. Im Spiel stellt der Trainer dann fest: "Wir trainieren das nun schon seit Wochen im Hauptteil und es klappt immernoch nicht. Im Trainings siehts doch gut aus!" Von der Methodik her zwar alles richtig, allerdings muss dies dann gesteigert werden und die gewonnenen Erkentnisse der Jungs unter Drucksituationen weiter ausgebaut und stetig geprüft werden. Würde also bedeuten, dass ich als Trainer ein Zeitlimit festlege oder Gegenspieler miteinbinde die erstmal NACHSTARTEN und dann darauf folgend frontale Gegenspieler miteinbinden.So werden die Jungs vielseitiger geschult und es bringt den Spielern für Drucksituationen (Wettkämpfe, Spiele) wesentlich mehr. Natürlich muss der Trainer sich dann genau mit der Thematik befassen
und darf nicht nur Trainingseinheiten kopieren und meinen das passt schon.Lass es dir mal durch den Kopf gehen. Wenn noch Fragen sind, dann melde dich einfach!

