tom Tom, Uwe
obwohl mein Thema eigendlich ja die Erwartungshaltung betraf, vermutete ich richtig, dass das Theme Kompromiss kritisch herausgegriffen wird.
daszu möchte ich mit Tom Tom antworten: Kompromisse haben Grenzen, wo eigene Prinzipien über den Haufen geworfen werden. dem stimme ich zu
für mich hiess das: die Grundprinzipien stehen, Kompromiss dort, und in der Art, dass sie meinen Grundprinzipien nicht widersprechen. Ich seh da einen sehr grossen
Spielraum, den man nutzen kann.
Uwe, du müsstest mich eigendlich etwas kennen, allein schon wegen meinem Diskussionstil, dass Kompromissbereitschaft bei mir sehr wohl ihre Grenzen hat.
Garantiert auch nicht um auf die Schulter beklopft zu kommen.
So wie ich mich hier im Forum mit einigen reibe, so war das Reiben ein ständiger Begleiter meiner Tätigkeit. Fürs Umfeld (Vorstand, Eltern) war ich nicht unbedingt der
liebe, angenehme Trainer Günter.
Ich bin aber da Kompromisse eingegangen, wo ich dadurch ein für mich höheres Prinzip erreichen und durchsetzten konnte.
ein Beispiel bei mir:
Für mich war es immer schon ein Grundprinzip, dass alle spielen müssen, die da sind. (schon lange bevor es als Ziel des Kinderfussballes prinzipiert wurde)
für mich war es immer ein Greuel, wenn ich sah, dass Mannschaften anreisten, Kinder gar nicht oder Alibimässigkeit 2 Minuten vor Schluss einsetzten.
als Trainerneuling und auch Hinzugezogener im Verein, hab ich mein Wechselspiel natürlich im 1. Turnier durchgezogen, eine mögliche Finalteilnahme dadruch verschenkt.
Riesenmurrerei unter der Elternschaft, sogar vom Vorstand wurde ich angesprochen. das war vor 17 Jahren.
die Entscheidung stand an: Prinzipien aufgeben oder Aufhören müssen.
meinen dann gegangen Kompromissweg hab ich ja anderer Stelle bereits ausführlich geschildert, wurde dann wegen gut gemachter Erfahrung auch zu einer Überzeugung
ein richtig guter Weg zu sein.
zur Erinnerung: nur wenig Einwechselspieler dabei, Aufstellung und Auswechselungen nach Leistungsstärke der Gegner, gleiche Spielzeit für alle im Laufe der Saison.
meinem Grundprinzip blieb ich treu, und hatte Ruhe in der Elternschaft, was sich , und das ist für mich das Entscheidende, positiv in meiner Tätigkeit mit den Kinder auswirkte.
eine sehr interressante Entwicklung war dann, dass ich nach etwa so 2 Jahren auswechseln konnte wie ich wollte, und aus der Elternschaft nichts negatives mehr kam.
so was nennt man dann wohl Gewöhnungsprozess.
die Frage von Tom Tom gebe ich an Micha und Kicker mal weiter:
fühlt ihr euch als gescheitert, was eure Arbeit mit den Jungs und den Zielen die ihr mit eurer Mannschaft im Verein hattet?
gg