Konflikt mit Jugendleiter wegen Kinderfußball

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  • Da hätte ich mir gewünscht, dass du dich gegen den behämmerten JL durchsetzt. So, wie der agiert, ist er doch bald Geschichte. Du bist in er Position, in der du dich durchsetzen kannst.


    Na ja, in der Position ist man als Fußvolk-Trainer ja kaum, der JL kann wen entlassen, bei uns sogar ein Trainerkollege den anderen (bei Duldung durch den JL, indem er nicht eingreift):
    "...In den letzten Wochen hat sich gezeigt, daß die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen x und mir nicht gut funktioniert. Insbesondere zur Ausgestaltung des Teamkonzepts (alle Spieler des Jahrgangs in einer Mannschaft und Aufteilung in Teams für die Punkstpielrunden) liegen unsere Vorstellungen zu weit auseinander. Dazu hatten wir beide heute ein gutes Gespräch mit unserem Jugendobmann y. Da auch hier leider keine Annäherung zu erzielen war, habe ich im Interesse der Mannschaft entschieden, die Zusammenarbeit mit x zu beenden.
    Diese Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht, weil x diese Aufgabe mit viel Engagement angegangen ist. Aber eine Fortführung der gemeinsamen Arbeit wäre für uns als Trainer eine zu große Belastung geworden. Und für die Spieler ist es wichtig, daß das Trainerteam eine einheitliche Ausrichtung hat...."


    Der Kollege hatte übrigens einen jahrzehntelangen Lizenztrainer (aus einem der örtlichen LZ) für das Experiment gewinnen können, zu versuchen, aus dem Team der untersten Klassen etwas mehr zu machen. Der ihn nun entlassende Trainer (selbst kein Fußballer) lehnte jede Koop mit jenen Trainer ab, da es nur um Freizeitspaß statt Leistungsfördrung o. (Lern-)Erfolg der Kinder gehen solle. Kinderfußball im Verein - da ist eben alles drin, immer nur "im Interesse der Kinder", wie es abschließend hieß! (Der Vorstand übrigens meinte auch: Hör mir auf mit Lizenztrainern, das sagt gar nichts, interessiert mich nicht etc) Wie sehen andere diese Trainerentlassung, würde mich nur mal unter uns interessieren: ist es nicht so, dass unter solch JL ein Klima der Angst vorherrschen muss, weshalb dann immer alles beim Alten bleibt, sich keiner traut, was offenzu sagen, Neues zu riskieren o. nach Qualität zu fragen? Ist das Absägen echt so leicht o. kann man was tun?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    2 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()


  • Na ja, in der Position ist man als Fußvolk-Trainer ja kaum, der JL kann wen entlassen, bei uns sogar ein Trainerkollege den anderen (bei Duldung durch den JL, indem er nicht eingreift):
    "...In den letzten Wochen hat sich gezeigt, daß die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen x und mir nicht gut funktioniert. Insbesondere zur Ausgestaltung des Teamkonzepts (alle Spieler des Jahrgangs in einer Mannschaft und Aufteilung in Teams für die Punkstpielrunden) liegen unsere Vorstellungen zu weit auseinander. Dazu hatten wir beide heute ein gutes Gespräch mit unserem Jugendobmann y. Da auch hier leider keine Annäherung zu erzielen war, habe ich im Interesse der Mannschaft entschieden, die Zusammenarbeit mit x zu beenden.
    Diese Entscheidung habe ich mir nicht leicht gemacht, weil x diese Aufgabe mit viel Engagement angegangen ist. Aber eine Fortführung der gemeinsamen Arbeit wäre für uns als Trainer eine zu große Belastung geworden. Und für die Spieler ist es wichtig, daß das Trainerteam eine einheitliche Ausrichtung hat...."


    Der Kollege hatte übrigens einen jahrzehntelangen Lizenztrainer (aus einem der örtlichen LZ) für das Experiment gewinnen können, zu versuchen, aus dem Team der untersten Klassen etwas mehr zu machen. Der ihn nun entlassende Trainer (selbst kein Fußballer) lehnte jede Koop mit jenen Trainer ab, da es nur um Freizeitspaß statt Leistungsfördrung o. (Lern-)Erfolg der Kinder gehen solle. Kinderfußball im Verein - da ist eben alles drin, immer nur "im Interesse der Kinder", wie es abschließend hieß! (Der Vorstand übrigens meinte auch: Hör mir auf mit Lizenztrainern, das sagt gar nichts, interessiert mich nicht etc) Wie sehen andere diese Trainerentlassung, würde mich nur mal unter uns interessieren: ist es nicht so, dass unter solch JL ein Klima der Angst vorherrschen muss, weshalb dann immer alles beim Alten bleibt, sich keiner traut, was offenzu sagen, Neues zu riskieren o. nach Qualität zu fragen?


    Ich denke, der Thread ist hinsi´chtlich der Entwicklung von Micha71 so interessant, dass man ihn nicht mit einem Parallelthread kapern sollte. Daher bin ich hier für einen neuen Thread.



    just my 2 scents

  • mit einem Parallelthread kapern


    ??? - seit Freitag war der Thread von M. eh tot, er abwesend u. das Problem ist doch im Prinzip genau das gleiche:wozu Verwirrung stiften per extra Parallelthread, wo man dann springen müsste? Im Anschluss fragt sich zudem: wer ist in welcher Position, kann was entscheiden/durchsetzen?

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • ist es nicht so, dass unter solch JL ein Klima der Angst vorherrschen muss, weshalb dann immer alles beim Alten bleibt, sich keiner traut, was offenzu sagen, Neues zu riskieren o. nach Qualität zu fragen? Ist das Absägen echt so leicht o. kann man was tun?


    Ich finde, dass es ein normaler Vorgang ist, dass der "Cheftrainer" die Zusammenarbeit mit seinem "Cotrainer" beendet (ihn entlässt), wenn die Zusammenarbeit nicht funktioniert.


    Letztlich glaube ich aber, dass Qualität sich durchsetzt. Und wenn die Eltern oder die Trainervorgesetzten (also der OB) den Eindruck haben, der Cotrainer wäre geeigneter, als der Cheftrainer, kann es auch mal sein, dass der Cotrainer Nachfolger des Cheftrainers wird.


    Und ein Cotrainer, der in einem "Klima der Angst" seinem Cheftrainer in den Allerwertesten krabbelt, wird über kurz oder lang immer scheitern.


    In meiner Position als Cotrainer bin ich da sehr entspannt. Ich schlage den beiden Cheftrainerinnen hier und da etwas vor und habe auch gewisse Vorstellungen, bin aber kompromissbereit. Da gibt es natürlich allerletzte "Verteidigungslinien", bei deren Überschreiten ich dann sagen würde, dass die Zusammenarbeit keinen Sinn macht. Und dann würde wohl ich als Cotrainer gehen und die Cheftrainerinnen würden im Amt bleiben. Das finde ich auch nicht schlimm. Mein Leben ist auch ohne die Tätigkeit als Trainer oder Cotrainer lebenswert.


    Es kann aber auch laufen wie bei meinem Sohn. Da hat der Cotrainer seinen Rücktritt erklärt, weil er mit dem Cheftrainer nicht mehr zusammenarbeiten wollte und konnte. Und dann hat nach einigen deutlichen Elternreaktionen der Cheftrainer seinen Rückzug erklärt. Und nun ist der Co der Chef und hat einen neuen Co. Und ein Klima der Angst vermag ich nicht zu erkennen. Aber vielleicht bin ich nun endlich im richtigen Verein gelandet... ;)

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Hallo zusammen,


    viel Neues gibt es nicht zu berichten.


    Am Freitag habe ich - freundlich und ohne Vorwürfe - den JL informiert, dass ich für weitere Aufgaben im Verein zunächst nicht mehr zur Verfügung stehe.
    Und dass ich, wegen fehlender Motivation/Sinn/Ziel, lieber jetzt aufhöre, als noch 1 oder 2 Wochen zu warten. Die 4-wöchige Spielpause beginnt ohnehin nach dem morgigen, für mich letzten Spiel.
    Wer einen Rundumschlag von mir erwartet hat, den muss ich enttäuschen - das macht alles nur noch schlimmer und bringt überhaupt nichts.


    Die Reaktionen der anderen Seite sind dennoch beachtlich und zeigen mir, dass hier Vorsicht angebracht ist:

    • ich hätte den Verein im Stich gelassen
    • ich hätte eh immer nur mein Ding durchgezogen
    • ich würde mich wie immer nicht an Absprachen halten
    • ich wäre stur und nicht kompromissbereit bzw. lernfähig
    • wir hätten einen "ruhigeren" Übergang abgesprochen (kann micht nicht erinnern, vermutlich wäre es ihm lieber gewesen, wenn ich berufliche Gründe vorgeschoben hätte)

    Seit heute sucht der JL übrigens per Email einen neuen Turnierkoordinator (mit dem zugegebenermaßen harmlosen Hinweis, dass ich auf unbestimmte Zeit keine Vereinsarbeit mehr übernehmen werde).


    Morgen früh stehe ich übrigens vor der Frage, ob ich den Sohn des JL mit in die Schule nehme...
    Er kann ja nichts dafür, aber dem Vater einen Gefallen tun?


    Viele Grüße
    Micha

  • zu versuchen, aus dem Team der untersten Klassen etwas mehr zu machen. Der ihn nun entlassende Trainer (selbst kein Fußballer) lehnte jede Koop mit jenen Trainer ab, da es nur um Freizeitspaß statt Leistungsfördrung o. (Lern-)Erfolg der Kinder gehen solle. Kinderfußball im Verein - da ist eben alles drin, immer nur "im Interesse der Kinder", wie es abschließend hieß!

    Um hierzu etwas sagen zu können, fände ich die Angabe der Jugend bzw. das Alter der Kinder/Jugendlichen hilfreich.
    Die Aussage "Spass statt Lernerfolg" verstehe ich ehrlich gesagt nicht - das schließt sich doch nicht aus. Im Gegenteil, durch den Spaß erhoffe ich mir ja langfristig mehr Erfolg.


    Hör mir auf mit Lizenztrainern, das sagt gar nichts, interessiert mich nicht

    Wenn ich die Lizenztrainer in meinem (Ex-)Verein sehe, dann kann ich der Aussage nur zustimmen. Was nicht heißen soll, dass alle Lizenztrainer schlecht sind, im Gegenteil, aber es ist halt keine Garantie.
    Es gibt gute Trainer ohne Schein und schlechte mit - wie immer im Einzelfall zu beurteilen.


    Ich denke, der Thread ist hinsi´chtlich der Entwicklung von Micha71 so interessant, dass man ihn nicht mit einem Parallelthread kapern sollte.

    gute Idee
    interessant ist allerdings, dass ich mit dem Kinderfußball gescheitert bin und der bei Kicker entlassene Trainer am Leistungsgedanken und dass sich dort anscheinend der Kifu durchgesetzt hat

  • Morgen früh stehe ich übrigens vor der Frage, ob ich den Sohn des JL mit in die Schule nehme...
    Er kann ja nichts dafür, aber dem Vater einen Gefallen tun?


    Du fängst an, mir unsympathisch zu werden.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Bevor Ihr mich steinigt, vergesst die Frage. Hintergrund ist der, dass die Familie des JL zur selben Zeit zur Arbeit muss wie meine Frau und ich. Da Mutter und Vater JL sich aber häufig verspätet haben, und damit auch unsere Kinder zu spät in der Schule waren, haben wir irgendwann gesagt, dann holen wir sie immer ab.
    GG, Du hast alles gesagt und damit Recht! Danke!


  • GENAU SO sehe ich das auch. Aber micha hat den unsinnigen Gedanken ja bereits verworfen.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • gute Idee
    interessant ist allerdings, dass ich mit dem Kinderfußball gescheitert bin und der bei Kicker entlassene Trainer am Leistungsgedanken und dass sich dort anscheinend der Kifu durchgesetzt hat


    Was nun: gute Idee, doch parallel diskutieren? Für mich bräuchten wir hier nun eine andere Ebene: weg vom 1en konkreten Fallbeispiel hin zur allgemein verbindlicheren Reflektion der Lage von (kostenfrei engagierten) Jugendtrainer, die irgendwer abschießen will.


    In meinem Beispiel sollten beide Trainer ein Team bilden, je einer betreute eine D-Jugend, trainiert wurde zusammen (26 Kinder), wobei der vom Kollegen entlassene Trainer die letzten 5 Trainings da war, meist allein (was auch Konfliktkern war), da der entlassende Trainer nur 1mal konnte... Der will in der D offiziell nur Spaß für alle, zugleich aber, dass alle "Topspieler" (um die herauszusondern, machte er ein internes Sichtungspiel) in sein A-Team kommen. Der entlassene Trainer wollte 2 in etwa gleichstarke Teams, damit auch die unterklassige Mannschaft mal nen Erfolg feiern könne... Das eigene Kind, einer der leistungsstärksten, der in A sollte, nahm er dann zwecks Vorbildcharakter in B. Das 2. stärkere Kind in B wurde vorm letzten Punktspiel entgegen der Absprache von deren Trainer heimlich zu A beordert, was dann zum Eklat führte: da dies Kind davor schon aushalf, wäre es dann in A festgespielt gewesen und in B nicht mehr einsetzbar. Dies Kind rief seinen Trainer an, so flog dies auf, der A-Trainer hat aber behauptet, er hätte diesem Kind das nie gsagt. Also muss das freche Kind lügen, oder? Der JL sah keinen Anlass, dies per Rückfrage bei den Eltern zu klären u. nickte die Entlassung auf Verlangen ab.


    Wer aufm Platz (wo bekanntlich die Wahrheit des Fußballs liege) Rot für andere fordert, wird verwarnt, hier aber herrschen andere Gesetze, wie so oft in Vereinen... Daher mein Interesse, dies mal einzuordnen, da auch ich kein Vereinsrechtsfachmann bin: kann man Trainer einfach rauswerfen, sind sie dafür, dass sie kostenfrei arbeiten, auch als vogelfrei anzusehen? Oder muss ein JL den Rauswurf begründen? Wer hier wie richtigen KiFu vertrete, will ich nicht thematisieren, aber der entlassene Kindertrainer hatte grad um den sachlichen Dialog* beider dazu mit JL gebeten, suchte Vermittlung ("Mediation" per JL), wogegen der andere nur den Rauswurf wg. verschiedener Vorstellungen forderte. Wem ich da gern einen Tipp geben würde, dürfte nun klar sein: o. soll man mit zurücktreten? Und Micha: bei deiner Lage ist nun im Prinzip der Drops gelutscht, du kannst alles nurmehr abhaken, abwarten, oder?


    *Da sofort ein Nachfolger präsentiert war, war der "Dialog" vermutlich eher Farce, JL u. "sein" Trainer hatten vorher alles abgesprochen (eine auch geschasste Ex-Trainerin: das ist der Club der Biertrinker c. Sportsgeist: die "manipulieren u. hintergehen, wo sie können"...)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

    5 Mal editiert, zuletzt von Kicker ()

  • @Kicker


    dass ein Trainer einen anderen Trainer entlassen kann, ist ein absolutes Novum für mich.
    aber im Fussball, oder besser gesagt bei Fussballvereinen, gibt es nichts was es nicht geben kann


    viel schlimmer aber ist hier, dass unterschiedliche Meinungen und Machtkämpfe auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird, ganz unabhängig davon, wessen Ansichten die Richtigeren sind.


    wenn sich 2 Erwachsene beim gleichen Kindeskreis nicht einig werden können, muss in deren Interresse einer das Handtuch werfen.


    gg

  • viel schlimmer aber ist hier, dass unterschiedliche Meinungen und Machtkämpfe auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird, ganz unabhängig davon, wessen Ansichten die Richtigeren sind.


    wenn sich 2 Erwachsene beim gleichen Kindeskreis nicht einig werden können


    Und da liegen die Fälle ja gleich, nur dass hier 2 Mannschaften à 13 Kids künstlich wohl zwecks "Konkurrenzkontrolle" zu 1em Team zusammengpackt wurden. Und mir scheint, dass oft wie bei Micha der Bessere geht o. gehen muss, als Feind der Pseudo-Guten, die vllt auch zu sensibel sind, um ihr Anliegen durchzusetzen? Ich kenne über ein Dutzend geschasste Kindertrainer ringsum, viele sagen: nie wieder Verein. Aber den Preis bezahlen immer Kinder, die so bald keinerlei Alternative finden können.


    Hier ist Tr-Absägen gang u. gebe. Unsere Region ist da sicher ein besonders übles Pflaster, ich war auch schon betroffen; aber die Möglichkeit zu den hiesigen Ezessen besteht sicher überall, s. Micha, ohne dass man verallgemeinern kann. Ich frage mich: Hat ein Kindertrainer irgendeine schützende Hilfe o. Chance? Wie könnte er sich wehren? Klar, zur nächsten JL-Wahl antreten, aber mit anstrengendem Job, Familie o. "fehlenden Nerven" - besser vergessen u. als Kindertrainer knappe Ressourcen direkt einsetzen. Kann, soll er Demokratie o. solidarisches Verhalten von Eltern, Kollegen, Öffentlichkeit einfordern o. ist das illusionär, da im Klima der willkürhaften (Entscheidungs-)Gewalten und so Angst eh alle schweigen? Als Kollege den Verein verlassen, so aber die Kinder noch mehr allein lassen, die dort glücklich sein könnten, nie wechseln könnten, da deren Eltern sie eher abschieben wollen, auch kein Interesse an reflektierter Trainingsqualität haben? Da tun sich für mich Riesenkonflikte auf, nur eins weiß ich: solch "Miteinander" ist für alle eine Last, aber einige scheinen derart am Posten zu hängen, sich profilieren wollend über Kinder, dass sie wie Micha's JL agieren u. die rauseekeln, die den Anstand o. die Größe haben, nachzugeben, zu gehen - oder?

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  • Finde die ganze Situation sehr spannend und gleichermaßen traurig.
    Ich hab das Glück selbst Jugendleiter zu sein, sodass ich wegen meiner Kifu-Philosophie nicht raus geworfen werden konnte. Viele in unserem Verein haben das aber sehr kritisch angesehen und es musste quasi von unten nach wachsen, dass Minis bis E-Junioren anders behandelt werden sollten als Jugendliche. Die Jahrgänge über meinen Jungs waren schon immer sehr erfolgsorientiert und viele Eltern haben sich über mich lustig gemacht und mich als Spaß-Trainerin dargestellt.


    Mittlerweile ist das ganze ausgewachsen. Wie gesagt Minis bis E-Junioren wechseln auf den Positionen, alle Kinder spielen viel (auch wenn nicht immer alle zu gleichen Anteilen). Vor meiner Zeit wurden hier Spieler bei Spielen teilweise gar nicht eingesetzt oder für 5 Minuten von 40. Es hat sich also schon vieles verbessert.


    In deiner Situation würde ich mich, auch wenn dir im Moment die Kraft dazu fehlt, schon einmal nach einem neuen Verein umschauen. Denn über kurz oder lang wird das bei euch nicht gut gehen. Und es wäre blöd, wenn du im Winter merkst, ok es klappt nicht und dann innerhalb von 1-2 Wochen nen neuen Verein auftreiben musst. Deswegen schau dich in Ruhe um, guck dir vielleicht ein paar Trainings in anderen Vereinen an. Damit du einen guten neuen Verein findest und nicht wieder so etwas erleben musst. Es gibt genug Vereine, die wirklich froh über einen Trainer wie dich wären. Die sich auch über jeden Spieler freuen. Also ruhig etwas in der Hinterhand haben, falls es schief geht, womit ich leider rechne.
    Könnte mir vorstellen, dass einige Spieler dir sogar zu einem neuen Verein folgen würden (vorausgesetzt es läuft im alten Verein jetzt schlecht, was ich denke). Spätestens das hätte zur Folge, dass sich im alten Verein ein paar Leute mal Gedanken darüber machen, was euer Jugendleiter so anstellt. Vielleicht würde sich langfristig dann auch etwas ändern...


    Der Jugendleiter scheint ja davon auszugehen, dass es für einen Trainer okay ist, wenn er entlassen wird und das sich dieser dann auch noch freut, andere Vereinsaufgaben zu übernehmen für die er ja dann frei ist. Spätestens mit dem Vereinswechsel würdest du ihm zeigen, dass das alles nicht okay ist.
    Wie gesagt, guck erstmal wie es läuft. Aber wenn du merkst, das wird nix solltest du schon ne Lösung parat haben. Und dann natürlich absolut im Sinne deines Jungen entscheiden. Du merkst ja ob er glücklich ist und gerne zum Training und Spiel geht oder nicht. Wenn das nicht mehr der Fall sein sollte, dann wechsel lieber. Auch wenn er dann erstmal nicht mehr mit seinen Freunden zusammen spielt (außer sie wechseln mit). Er wird mit Sicherheit im neuen Verein auch neue Freunde finden. Spätestens beim Schulwechsel (5.Schuljahr) ändert sich der Freundeskreis sowieso meistens...
    Wünsche dir viel Spaß bei deinem Abschiedsspiel und dann die nötige Ruhe um deine Kraft wieder aufzutanken ;) Und dann hoffe ich, dass du irgendwann (vielleicht auch schon in nem halben Jahr) wieder Lust hast Trainer zu sein. Es wäre nämlich schade, wenn die Fußballwelt einen Trainer wie dich wegen solcher Leute und Aktionen verlieren würde!

  • Guten Morgen zusammen,


    nach ein paar Tagen zum "Durchatmen" wollte ich mal wieder berichten - es hat sich nämlich ein bisschen was getan. Offensichtlich hat meine "Entlassung/Rücktritt" doch etwas mehr Staub aufgewirbelt als gedacht.


    Am letzten Dienstag (Tag des Abschiedsspiels) habe ich noch mit vielen Leuten gesprochen. Meiner Frau meinte, dass ich, wenn gewollt, jetzt handeln müsste. Einige Eltern fragten, ob nicht eine andere Lösung machbar wäre und meine Trainerkollegin hat ein Gespräch zwischen JL, ihr und mir vorgeschlagen. Im Anschluss habe ich mich noch einmal an den JL gewendet. Am Donnerstag haben wir uns dann zu Dritt zusammen gesetzt. Der JL hat sich dann von seiner bisherigen Aussage distanziert, bzw. sei dies wohl ein Mißverständnis, er hätte lediglich gefragt, ob ich selbst meinen würde, dass ich überfordert sei. Er gab zudem an, nur aufgrund der Eltern gehandelt zu haben, die nunmehr aber nicht hinter seinem Vorgehen stünden. Auch sei ich ja offensichtlich nun etwas offener was "Verbesserungsvorschläge" anginge, gewisse Fehler dürften halt nicht passieren (Beispiel"fehler": Abwehrspieler schießt Ecke)
    O.K. dachte ich, dann kann ich ja weitermachen. ABER der JL gab dann an, dass er sich innerlich - auch wegen seines Sohnes - schon auf die Trainerei eingestellt habe und gerne mitmachen würde. Er befürchte aber, dass wir nicht so gut harmonieren würden, wenn wir zusammen auf dem Platz stehen. Er lässt mir aber offiziell die Wahl und würde meine Entscheidung akzeptieren:

    • Ich mache allein weiter (plus Trainerkollegin). - sichtbare/spürbare Änderungen müsste ich mir dann aber überlegen
    • Er und ich teilen uns den Job (plus Trainerkollegin) - nur bei klaren Absprachen (z.B. dienstags trainiert er, donnerstags ich - Spiele entweder er oder ich verantwortlich)
    • Er wird allein Trainer (plus Kollegin) und ich ziehe mich raus.

    Vorteile/Nachteile aus meiner Sicht:

    • + weiter Kifu, Mannschaft, Sohn - JL und einzelne Eltern geben mir vermutlich keine Rückendeckung, bei "Misserfolgen" stehe ich schnell wieder da, wo ich jetzt bin
    • + JL muss Verantwortung u. Arbeit übernehmen, ich kann bei Mannschaft/Sohn bleiben, Entlastung meinerseits (Arbeit, Verantwortung) - Kifu mit Einschränkungen, Gefahr von Konflikten am höchsten
    • + mehr Freizeit für mich, kein Verbiegen nötig, alleinige Verantwortung JL für alles - Mannschaft/Sohn von mir nicht mehr "beeinflußbar", Kifu geringer

    So, und nun muss ich mich entscheiden... ?(

    Einmal editiert, zuletzt von Micha71 ()

  • Hi,
    denke mal, JL hat seinen Standpunkt nicht aufgegeben und wird Dir immer wieder mit seinen Vorstellungen kommen, egal, ob Du 1 oder 2 machst. Bevor er nicht "offiziell" abrückt, ist Intrige und Zoff vorprogrammiert. Und damit meine ich nicht ein schwammiges "hab ich ja ganz anders gemeint"


    Deshalb:
    0. Du machst allein weiter (+ Trainerkollegin), und propagierst absolut offen und transparent Deine Vorstellungen vom KiFu, keine Kompromisse, keine Widerworte. Er (und auch die Eltern) soll sich zu diesen Zielen bekennen. Dann hast Du natürlich den Ball, dies auch exakt so umzusetzen.


    oder 3.



    In diesem Sinne


  • 100% Zustimmung.


    1. bringt keinerlei Veränderung und der JL wird auf deine nächsten "Fehler" warten und hinter den Kulissen Stimmung gegen dich machen
    2. ist eine Vollkatastrophe und knallt richtig


    Ich fände auch 0. am besten. Oder eben 3., wenn 0. nicht geht. Ich fürchte, 0. geht nur mit neuem JL.

    Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
    allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
    Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
    da habe ich dich getragen.

  • Es kommt doch nur auf die dicke deines Felles an!


    Kannst du über deinen Schatten springen...kannst du den beäugenden im Nacken aushalten...was willst du tatsächlich ändern?


    Ich habe dieses Fell und der könnte mir mal den Puckel runter rutschen. Im Prinzip ist es doch so, dass der JL soeben eine Trainingseinheit im Fallschirmspringen (freier Fall) und nach einem bombastischen Platscher in seinen Senfsee noch 1000 Meter im Rückwärtsschwimmen erhalten hat. Nun sieht er aus, wie ein gerupftes Huhn und es steht im gut 8) ...einen schönen Mann kann halt nix entstellen...lach mich schlapp über diese Wurst.


    Also....die Jungs wollen dich....die meisten Eltern...vlelleicht auch...der JL muß die wollen und Du...willst du es auch? Wenn Ja


    NATÜRLICH die 1.


    Geh hin und sage ihm genau das. Du hättest es dir nun gut überlegt...die Eltern wollen dich, die Kinder wollen dich und du hast noch Lust drauf, aber ohne ihn...das würde -bei allem Respekt ?( nicht hinhauen. -....dafür wäre zuviel geschehen.


    Darüber hinaus...würde ich von meiner inneren Einstellung keinen Zentimeter in der Grundeinstellung aufgeben. Fußballerisch kann man ja was dazu lernen...z.B. das ein Abwehrspieler keine Ecken schießt ;)

  • Hhm, als unverbesserlicher Idealist meine ich noch immer trotz vieler gegenteiliger Erfahrung: Verein kommt von und meint "vereinen" - nicht sich abspalten! Es gilt gute Kompromisse im sinne aller Kinder zu finden, fair auszuhandeln und auszudiskutieren, keine Hauruck-Methoden, auch wenn es Mühen kostet, wo es angesichts des unbezahlten "Jobs" schon abstrus anmutet, wie man sich um ihn streitet: wer ihn nun machen darf. Nur 2) dürfte in Frage kommen wg. dem im Hin und Her schon genug beschädigten Vertrauensschutz aller Kids! Zurecht erwähnt der JL auch sein Kind, wobei ich davon ausgehen muss, dass es stimmt, was er sagt: dass ihm sein Kind am Herzen liegt, es und andere mehr als reinen Fun-Fußball erhoffen. Ich verstehe das gut, da mein 12-jähriger nun schon 2mal wechseln wollte, da er Trainer hatte, von denen er nichts lernen konnte, wo er sich unterfordert fühlte. Auch diese Kinder gibt es u. KiFu-Philosophie, die sie nicht wahrnehmen mag u. verleugnet, wird Kindern ebenso wenig gerecht, wie die, die allen gleich Leistung abfordern will. Kinder sind individuell, das muss jeder akzptieren statt die Welt von sich aus in gut und böse einzuteilen u. allen Kinderspaß für sich zu pachten - so einfach ist es auch nicht. Pädagogische Kindgerechtigkeit, Kompromisse, Kommunikation miteinander, das ist mE der einzig richtige, gerechte u. faire Weg, auch wenn ich mit diesem Tipp evtl allein stehe.

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....