Wie erreiche ich, dass ein Konzept ernst genommen wird?

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  • Hallo,



    aufgrund der größtenteils nicht kind- und altersgerechten
    Ausbildung in unserem (Dorf-)Verein soll demnächst ein knappes Konzept an
    die Betreuer herausgegeben werden, in dem die wichtigsten Punkte zu jeder
    Altersklasse kurz erläutert werden.



    Meine Befürchtung ist, dass dieses Konzept gerade von denen,
    die am wenigsten kind- und altersgerecht betreuen, nicht ernst genommen wird.



    Wie schaffe ich es also, dass die Bedeutsamkeit und
    Wichtigkeit eines solchen Konzepts für jeden Betreuer klar wird?

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Ein Logo vom DFB, BVB und Bayern unter das Konzept :D

    „Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für Andere tun, tun wir auch für uns selbst.” - Thich Nhat Hanh

  • Nur mit dem Austeilen des Konzeotes wird es in Eurer Situation nicht getan sein, oder? Ich würde das Konzept in einer Sitzung allen Trainern vorstellen und dabei die Verbindlichkeit betonen. Dann wirst Du nicht umhin kommen, mit den Trainern, die sich anders verhalten, persönliche Gespräche zu führen. Durchsetzen wirst Du es nur können, wenn Du die Einhaltung kontrollierst und entsprechend auch sanktionierst. Wenn jemand partout anders agieren will, muss sich der Verein vom ihm trennen.


    Hört sich alles ganz schön schwierig an. Und ist es auch mit Sicherheit.


    Viel Glück
    Oliver

  • Hallo,also,


    1. muss das vom Vorstand od. zumindest von der Jugendleitung kommen.


    2. musst du es "verkaufen", die Trainer sollen die Vorteile erkennen - verordnen wirst du es nicht koennen, da sonst mit (noch) massiveren Widerstaenden zu rechenen ist


    3. das Beste waere natuerlich, wenn du anbieten wuerdest, das sich jeder in die Erstellung des "Konzeptes" einbringen kann - da kann man dann mal ne "Versammlung" machen, keine Angst, wenn du dich vorbereitest, kann wenig passieren, - aber durch die Moeglichkeit der Mitarbeit sieht das "Konzept" nicht aus, wie wenn es "von oben" kommt, es erzeugt "ownership" also das Gefuehl, es ist unseres - auch ist es dann schwieriger, dagegen zu sein, man haette ja was sagen koennen - schweigen bedeutet zustimmung =)


    Umsetzung: Hier wird es schon schwieriger. Ich wuerde empfehlen, Massnahmen, wenn vorgesehen, durch den Vorstand absegnen zu lassen. Im Konzept sind sie niederzuschreiben und die Verantwortlichkeiten wie Ueberwachung und Massnahmenumsetzung zu regeln. Das Konzept muss grossflaeching verteilt werden - auf der Internetseite, Brief an Mitglieder, Aushang im Vereinsheim, usw. Achtung: Hier haben die Massnahmen natuerlich nichts verlohren. Auch sollte hier eine Kurzform gewaehlt werden, alles ueber eine Seite liest sowieso keiner :D


    Habe den Begriff "Konzept" unter Anfuehrungszeichen gesetzt, da ich mir nicht sicher bin, was du hier willst - ich verstehe darunter ein Papier, in welchem der Verein seine Vorstellungen in der Nachwuchsarbeit und seine Ziele hiebei darlegt. Den Zweck hast du ja mit mehr kinder-und altersgerecht schon vorgegeben.


    tibo: lustige Antworten sind nur ok, wenn dann auch etwas mit Substanz folgt. Ansonsten koennte man ja glauben, das die Frage so laecherlich wie die Antwort ist!

  • Auch wenn folgendes mit höherer Wahrscheinlichkeit nicht zutreffen wird (...im Sinne...du bist kein Wichtigtuer, sondern weitsichtig und meinst es gut):


    Ich schätze es so ein, dass du als Wichtigtuer als ...denk dir ein böses Wort aus....abgetan wirst.


    Das geschriebene Konzept....könnte man gelinde gesagt....auch auf weiches Papier drucken....Ihr wisst schon warum :)


    Diese beiden Sätze schreibe ich so krass nicht, weil ich Thomekz beleidigen oder angreifen will, ..im Gegenteil...wer versteht ihn besser als ich! Respekt vor seiner Initiative.


    1. Der Verein scheint ein Problem zu haben...wie er schreibt. Nur für wen ist es das Problem? Für ihn als Mitdenkenden oder auch für viele andere Trainer, die den Vereinsruf sinken sehen, Mitgliederzahlen sehen...die sinken und das Warum erkennen? Oder ist es das Auge eines Einzelnen?


    Ist er entsprechend allein mit dieser Initiative....?
    Ist es ein Gremium von anerkannten Leuten aus dem Verein?


    Damit gehts schon los....es ist also eine Frage der Akzeptanz.


    2. Wer sitzt im Vorstand, wer sind die anderen Trainer, welches Ego haben sie. Ein Verein ist oftmals ein Sammelpool von Narzissten. Wenn dieser miese Satz auch nur annähernd so richtig ist (den habe ich aus einem Interview...gesagt von einem Professor, der sich mit dem Thema auseinander gesetzt hat)....dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass genau solche Leute eine Gute Idee die nicht von ihnen stammt....ertrümmern....ist nur die Frage auf welche Art!


    3. Nur wenn die Trainerschaft und der Vorstand hier ein Team wären, würde ich der "Sache" eine Chance geben, weil nur dann das Sprechen über das Problem und die Lösung (Konzept) einen Schuh ergeben. Die Wahrscheinlickeit darauf ist jedoch -aus meiner Erfahrung heraus- sehr sehr gering.


    4. Weil ich so denke glaube ich, dass man das besser über die Mitgliederversammlung regeln könnte. Damit wäre ich beim Thema: Darf Fußball was kosten? Ich erinnere an den Thread...wo meine persönliche Meinung in Stichworten lautete.....100prozentige Erhöhung der Mitgliedsbeiträge zur Auszahlung einer großzügigeren Kostenpauschale pro Trainerteam....hin zur so entstehenden Möglichkeit das Ehrenamt attracktiver zu machen....die Trainerschaft verpflichten zu können, Fortbildungen wahrnehmen zu müssen...sonst tschüssi....im Wissen da warten andere auf ihren Posten (z.B. B oder A Jugendliche die aufgrund des großzügigen Taschengeldes halt keine Zeitungen mehr austragen gehen, sondern das tun, worauf sie viel mehr Bock haben)....um so besseren Jugendfußball zu bieten....den Ruf des Vereins und des Ehreamtes zu stärken....um so Mitgliederzahlen positiv zu beeinflussen.


    Bei dieser Verfahrensweise....könnte ich DANN auch ein Konzept einführen, an das sich alle kontrolliert halten müssen...ja und wieder....ansonsten tschüssi für die, die sich nicht daran halten!!!


    Das so einzuführen, geht nur über die Mitgliederversammlung, wo man Redezeit als Mitglied Redezeit beantragen müsste, um das Problem am Pult darzustellen, dann seine Lösung präsentiert und abstimmen ließe. Das so erzeugte Ergebnis ist ein Auftrag für die Verantwortlichen und müßte so aktzeptiert und umgesetzt werden.


    Gruß Andre
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  • Sehr gute Aufzählung vom Andre.


    Ergänzen möchte ich noch, was man bei uns gemacht hat, aber wegen der fehlenden Akzeptanz des "Autors" letzendlich nicht weiter
    verfolgt wird....


    Wir haben ein Team von Trainer gebildet, die sich mit der Sache grundsätzlich beschäftigt haben;
    dann haben sich diese 3/4 Leute auf die einzelenen Jugendtemas "aufgeteilt" und pro Altersstufe mit den entsprechenden Trainern hingesetzt, und ZUSAMMEN überlegt, was man im entsprechendem Alter trainieren sollte, schwerpunktmäßig.


    Dies wurde dann zusammengetragen und noch mal an der ein oder anderen Stelle bearbeitet.
    Dann wurde dies allen Trainern ausgehändigt und es sollte vereinsinteren schulungen stattfinden (fand nur 1 statt).


    Grundidee war super; leider hatten einige Trainer persönliche Probleme vom Haupt-Autor, so dass die Sache eingeschlafen ist.


    Mit dem Zusammensetzen und eigene Ideen einbringen lassen der einzelnen Trainer, sollte man im Prinzip eine höhere Akzeptanz erwarten/erzielen.


    Das sollte vielleicht einer der ersten Schritte sein...

  • Erstmal Gratulation fürs Ansinnen! Ich hab's auch mehrfach versucht, nie was bewirkt. Aber das soll nicht ent-, vielmehr ermutigen: es wird dann nicht nur dir so ergehen, dass man dich demoralisieren will; falls du es packst, kannst du umso stolzer sein! Wie man's schaffen kann - frei nach dem kleinen Prinzen: Erkläre Bremsern u. Miesmachern nicht, wie sie ihr Boot/Team besser (auf)bauen, sondern mach sie hungrig nach dem Meer: ihrem Erfolg. Denn den wollen sie letztlich alle, egal, wie sozial o.ä. sie sich verkaufen, ohne es dann zu sein. Im Grunde treibt wohl eher Eifersucht: was nicht von mir kommt, wo nicht mein Name in der Zeitung stehen wird, das muss schlecht sein: weg! Neues ist eh verdächtig. Also: Lass Vorstände obenan stehen. Lade alle ein, Kritik zu äußern, Ergänzungen vorzuschlagen... Vorlage zB beim FC Rastede, die haben ihr Jugendkonzept frei unter Dokumente zugänglich eingestellt, andere sicher auch. Darauf kann man hinweisen!


    Man kann auch mal den FIFA-Kodex auf die Agenda setzen beim Betreuertreffen, darüber diskutieren und dann zufällig darauf kommen, dass ein konzeptionell strukturiertes Vorgehen "wie bei vielen anderen" vielleicht gar nicht schlecht wäre: Arbeitsgruppe bilden statt sich allein vor eine Meute stellen, die doch nur drauf wartet, johlend wen als ... durchs Dorf zu treiben und ihn fallen zu sehen. Ich werde es auch demnächst im neuen Verein nochmal versuchen, für einen Plan bei allem zu werben: man muss aber seine Feinde und ihre Praktiken kennen, sonst steht man von Anfang an auf verlorenem "Posten"... Viel Glück u. stell uns dein Konzept doch mal irgendwie im Detaill vor, bin neugierig!

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Hallo nochmal,
    erstmal DANKE für die Antworten bisher.



    Die Initiative für ein solches Konzept ging von mir aus,
    wurde in Absprache mit der Jugendleitung auch von mir entworfen und bereits
    einmal kurz für alle anwesenden Betreuer zur Diskussion gestellt. Die Reaktionen
    waren, sagen wir mal, bescheiden bis desinteressiert. Die E-Jugendlichen laufen
    zum Aufwärmen also immer noch 10x um den Platz.



    Ich werde mir auf jeden Fall zum Ziel setzen dieses kurze
    Konzept bis zum Ende der Saison durchzubringen.


    Für weitere Tipps bin ich
    weiterhin dankbar.

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Hi


    Wenn du dein Konzept durchbringen willst wird dir nur eines über bleiben


    1.) Du machst den Jugendleiter oder hast ihn so auf deiner Seite, dass er zu 100% hinter dir steht..
    2.) Du hast Trainer in der Hinterhand, die die Mannschaft übernehmen können wenn die Trainern dein Konzept ablehnen.


    Viel anderes wird dir nicht überbleiben, wenn sie deine Vorschläge und Verbesserungen ablehnen. Du darfst eins nicht außer Acht lassen. Die bisherigen Trainer machen das in bester Absicht und wollen ja keinen mit ihrem Training schaden.

    Wer aufhört sich weiter zu entwickeln, hört auf besser zu werden.


  • Ich glaube, man muss Geduld haben. Du wirst niemanden ändern können, der nicht von allein auf diese Ideen kommt. Ein Papier ändert keine Menschen. Der Ansatz kann nur Freiwilligkeit sein, weil ja alle freiwillig tätig sind. Gebetsmühlenartig Schulungen und Diskussionsrunden anbieten, auch wenn Du manchmal nur mit zwei Gestalten da sitzt. Die Vereins- und Jugendleitung überzeugen. Ohne gehts auf keinen Fall.


    Fehlende Trainer machen es kompliziert. Neutrainer sind willkommene Kristallisationskeime, aber Du kannst es nicht permament kontrollieren. Du willst ja auch nicht permanent kontrollieren. Manche Dinge müssen vielleicht auch rauseitern.


  • Die Initiative für ein solches Konzept ging von mir aus,
    wurde in Absprache mit der Jugendleitung auch von mir entworfen und bereits
    einmal kurz für alle anwesenden Betreuer zur Diskussion gestellt. Die Reaktionen
    waren, sagen wir mal, bescheiden bis desinteressiert. Die E-Jugendlichen laufen
    zum Aufwärmen also immer noch 10x um den Platz.

    Ich habe soetwas noch nicht gemacht. Insofern ist mein Tipp nur eine Idee, aber nicht erprobt.
    Wenn es darum geht, Leute von ihren alten Verhaltensweisen abzubringen, spielt es doch eine große Rolle, welches Standing Du im Verein/unter den Trainern hast. Du weißt schon: Der Prophet im eigenen Lande... "Der kann mir gar nix sagen. Der hat doch sowieso keine Ahnung. Der hat doch nur Kreiklasse gespielt und ich Landesliga. Ich mache das seit 30 Jahren so. Ich war schließlich F-Jugendkreismeister 1997. usw."
    Wäre es eine Möglichkeit, das ganze Ding von einer "anerkannten Autorität" vorstellen zu lassen? Vielleicht der 1.Herren-Trainer, Kreislehrwart, Stützpunkttrainer, NLZ-Trainer, Ex-Profi oder wer auch immer?
    Manchmal bringt es einfach mehr, wenn ein Externer etwas sagt.

  • Ein Konzept kann mit in einem Dorfverein nur durchsetzten, wenn alle an einem Strang ziehen. Du wirst es schwer haben, wenn du versucht als einziger ein Konzept durchzuführen, wenn der rest der Truppe diese Tätigkeit als 100%ige Freitzeitbeschäftigung sieht.


    Spreche dich vorher mit den anderen Verantwortlichen ab, wie die das ganz sehen und mach dir dann ein Bild, ob es wert diese Konzept bei so einem "Dorfverein" durch zu setzten. Es wäre natürlich ernüchternd, wenn du mit vollem Elan bei der Sache bist und der rest das ganz eher als Beschäftigungstherapie sieht, dafür wäre deine Zeit denke ich zu kostbar.



    LG

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  • Irgendwie laesst mich das Gefuehl nicht los das du dich gerade im Ton vergriffen hast - trotz mehrmaligem lesen. Ich verrate dir jetzt ein Geheimnis - ALLE TAETIGKEITEN SIND ZU 100% FREIZEITBESCHAEFTIGUNG, da ich nicht glaube das es hier um einen Profiverein geht.


    und ja, die Dorfvereine dienen der Allgemeinheit, haben gemeinnuetzigen Charakter und bieten "Beschaefigundstherapie" . Wir wollen auch nicht, das alle unsere Kinder Profis werden, nicht nur weil`s unrealistisch ist, wir wollen ihnen aber freudvolle,sinnvolle und strukturierte Ausbildung zukommen lassen.