Konflikte, Meinungsverschiedenheiten, Hierarchie im Trainerteam

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  • Hallo,


    ich betreue zusammen mit zwei weiteren Trainern seit ca. einem Jahr eine F-Jugendmannschaft. Wir sind alle Väter von Spielern aus der F-Jugend, etwa 20 Kinder nehmen zweimal wöchentlich am Training teil. Wir sind alles Trainerneulinge.


    Das Training wird viel durch meine eingebrachten Übungen und Organisation bestimmt. Ich habe mir einiges an Literatur besorgt bzw. hier bei Soccerdrills abgeschaut. Die anderen beiden Trainer machen selten jugendspezifische Vorschläge. Beim Eintreffen wird kurz diskutiert „So, was machen wir heute?“
    Einer meiner Mitstreiter ist eher der dominante, strenge „Kritiker-Typ“. Er ist auch nicht bei allen Trainingsterminen dabei, will aber bei Aufstellung und Taktik seinen Stempel aufdrücken. Auch "fasst" die Kinder auch anders an als ich und mein anderer Kollege. Öfters bin ich mit seinen Vorstellungen nicht einverstanden.
    Ich habe darüber nachgedacht, ob es auch für die Kinder schwierig ist, sich mit uns dreien zu identifizieren. Für wen spielen die Kinder in diesem Alter – als Vorbild dient doch u.a. der Trainer.


    Meine Frage:
    Wie handhabt ihr das, ist es sinnvoll einen Haupttrainer und weitere Co-Trainer zu haben? Sollte es diese Hierarchie geben oder sind gleichberechtigte Trainer sinnvoller. Habt ihr einen (gemeinsamen) Trainingsplan für die nächsten vier Wochen?


    Danke schon einmal für eure Rückmeldung!
    Trainerfuchs2012

  • Hallo und ein herzliches Willkommen!


    Fragen,...habt ihr einen Jugendleiter?
    Wie sieht es mit der Qualifikation der Trainer aus?
    Welche Strukturen bzw. Konzepte hat der Verein/Mannschaft?


    beste Grüße

  • Danke für die Willkommensgrüße!


    Ja, wir haben eine Jugendleiter. Die Leitung "Jugendleiter" und "sportliche Leitung gesamte Abteilung" sind seit relativ neu besetzt (Jugendleiter seit einem halben Jahr, sport. Leiter seit etwa acht Wochen). Nach einem Konzept habe ich auch schon gefragt und die Leitung wollte auch ein neues Konzept herausbringen. Vorher gab es kein richtiges Konzept, zumindest keines, nach dem wirklich gearbeitet wurde.


    Qualifizierung: Ich selbst habe schon an einer Kurzschulung teilgenommen und plane dieses Jahr den Schein "Trainer-C-Breitenfußball" zu machen. Meine anderen beiden Trainerkollegen haben bisher keine Trainer-Ausbildung gemacht.

  • Meine Frage:

    • Wie handhabt ihr das, ist es sinnvoll einen Haupttrainer und weitere Co-Trainer zu haben? Sollte es diese Hierarchie geben oder sind gleichberechtigte Trainer sinnvoller.
    • Habt ihr einen (gemeinsamen) Trainingsplan für die nächsten vier Wochen?
    • Spielt im Grunde keine Rolle. Wichtig ist nur, dass Ihr Euch einig seid. Wenn es eine Hierachie gibt, muss sie von allen gewollt und akzeptiert sein. Gibt es gleichberechtigte Trainer, ist es ebenso. Ansonsten bekommt Ihr Probleme, wenn einer meint, er wäre der Chef.
      Ich bilde mit meinem Kollegen jetzt in der 4. Saison ein gleichberechtigtes Duo. Im Laufe der Zeit haben sich aber Zuständigkeiten herauskristallisiert. Z.B. kümmert sich im sportlichen Bereich mein Kollege tendentiell eher um die Übungsformen und ich eher um die Spielformen u.ä.
      Im organisatorischen Bereich (der wird von Trainerneulingen oft unterschätzt!) haben wir die Aufgabengebiete ebenfalls zugeordnet. Das ist aber im Laufe der Jahre so gewachsen.


    • Ja, den haben wir. In unseren ersten beiden Spielzeiten haben wir uns jeweils vor Saisonstart und zur Halbserie zusammengesetzt und die Themen des nächsten Halbjahres geplant und gemeinsam einen Übungspool dazu erstellt, aus dem wir uns dann im folgenden 1/2 Jahr bedienen konnten.
      Inzwischen sind wir aber so eingespielt, dass wir nur noch absprechen, wer welchen Bereich vorbereitet.

  • Meine Frage:
    Wie handhabt ihr das, ist es sinnvoll einen Haupttrainer und weitere Co-Trainer zu haben? Sollte es diese Hierarchie geben oder sind gleichberechtigte Trainer sinnvoller. Habt ihr einen (gemeinsamen) Trainingsplan für die nächsten vier Wochen?

    Ich bin ein Freund von Hierarchien. Nicht weil ich ein autoritärer Typ bin, sondern weil es sehr wahrscheinlich ist, dass sich in einem gleichberechtigtem "Trainerteam", das irgendwie zusammengekommen ist, jedes Teammitglied in Teilbereichen mit der Vorgehensweise der anderen nicht einverstanden ist. Das sind so Punkte wie:


    • Trainingsgestaltung
    • Ansprache der Kinder im Training
    • Ansprache der Kinder am Spieltag (vor allem auch die Länge und Komplexität)
    • Mannschaftsaufstellung, Spielzeiten einzelner Spieler, einzel-, gruppen- oder mannschaftstaktische Vorgaben
    • Disziplinarmaßnahmen, Regel"kataloge"

    Dabei fühlt sich jeder Trainer in den kritischen Teilbereichen kompetenter als der andere/die anderen. Die Begründungen für die gefühlt höhere Kompetenz kommen aus den unterschiedlichsten Ecken. Sie werden selten offen diskutiert, aber jedes Trainerteam-Mitglied hat "seine" Wahrheit:

    • größere Erfahrung/alter: "Ich mach das ja nun schon ein paar Jahre"
    • (vermeintlich) höhere fußballerische Qualifikation: "Ich habe Kreisauswahl gespielt!"
    • (vermeintlich) fachlich höhere Qualikation: "Ich habe immerhin den Trainerschein"
    • ein wie auch immer gearteter pädagogischer Hintergrund: "Ich betreu ja manchmal auch Jugendliche bei uns in der Gemeinde, da kann man auch nicht so einfach zack zack sagen"
    • eigene Überzeugungen und gute oder schlechte Erfahrungen aus der eigenen aktiven Fußballerzeit: "Das habe ich schon gehasst als Kind."

    Das macht es sehr schwer, wenn die Konstellation am Anfang nicht sauber geklärt ist und es im Verlauf der Saison zu Unstimmigkeiten kommt. Bei drei Trainern wird es richtig schwer, vor allem wenn jeder auch am Spieltag sich adäquat einbringen will. Mehr als zwei Trainer sollten nicht auf die Spieler einreden, je nach Alter reicht die Konzentration noch nicht mal für die Ansprache eines Trainers.


    Übrigens: Ein Trainingsplan ist schon fast kontraproduktiv, wenn er nicht von allen mit ausgearbeitet und getragen wird: Derjenige, der die meiste Arbeit reinsteckt, will dann auch seine Philosophie am Spieltag umgesetzt sehen. Damit spreche ich aber nicht gegen einen Trainingsplan, ich würde nicht mehr ohne arbeiten.


    Es gibt sicher viele Beispiele für funktionierende Teams ohne Hierarchie. Das Team ist dann aber "gewachsen" und von aufrichtigem Respekt geprägt für die Kompetenz des jeweiligen anderen, ggf. ist auch stillschweigend klar, wer das letzte Wort hat.

  • MichaMittelfeld


    was empfiehlst Du, wenn nach der Klärung der "Konstellation" Schwierigkeiten auftreten, z.B. dass der Haupttrainer sich ein Fettnäpfchen nach dem anderen leistet und man als (Co-)Trainer damit nicht einverstanden ist?


    Manch einer Trainer, der sich in der Hierarchie oben fühlt, ist stark in seiner Ehre gekränkt und wird i.d.R. noch autoritärer.


    Das führt automatisch zu Zoff.


    Danke im Voraus.


    wiktori

  • Hallo wiktori,


    wenn die Situation durch Gespräche nicht zu klären ist, der Co-Trainer dies zunehmend als Belastung empfindet, und der Ärger die positiven Momente überwiegt (s. auch Sonstiges Nur Last und Frust???), sollte der Co-Trainer konsequent sei und aufhören.


    Irgendwo in diesem Forum hat vor ein paar Wochen jemand sinngemäß geschrieben: wenn man als Trainer keinen Spaß daran hat, hat alles keinen Zweck.
    Das ist die wichtigste Grundvoraussetzung, auf der alles andere aufbaut.

  • wiktori


    Es ist für mich das Wichtigste, dass ich am meisten Spaß daran habe !! Hört sich egoistisch an ? Ja, durchaus. War in den letzten Tagen hier auch unterschwelliger Vorwurf. Aber nur wenn schon die Vorbereitung auf ein Trainingsblock Vorfreude weckt, wenn man Spaß dran hat sich auf die Mannschaft zugeschnittene Übungen auszudenken bzw. bereits vorhandene für die eigenen Voraussetzungen umzustricken, wenn man den Spruch von außen "der wird nie was" als große Herausforderung empfindet und und und. Nur dann kann ich meiner Truppe gegenüber authentisch vermitteln, was für einen fantastischen Sport sie sich da ausgesucht haben. Stress jeder Art ist da hemmend und kontraproduktiv und führt über einen längeren Zeitpunkt zum Aufhören.



    Im Kinderfußball besteht für mich eine Mannschaft aus Trainer/-n, Kindern und Eltern. Schiesst einer in diesem Gefüge massiv quer oder hat den Anspruch, dass alles nur nach seiner Nase zu gehen hat, kann das auf Dauer nicht gutgehen und man muss Konsequenzen ziehen. Und daher schließe ich mich in deinem Falle dem Tipp von Micha an:








    Zitat

    wenn die Situation durch Gespräche nicht zu klären ist, der Co-Trainer dies zunehmend als Belastung empfindet, und der Ärger die positiven Momente überwiegt (s. auch Sonstiges Nur Last und Frust???), sollte der Co-Trainer konsequent sei und aufhören.

  • Unser Problem im dreier Gespann war, wirklich, dass wir uns nicht vorher zusammen gesetzt haben und
    alles abgeklärt haben. Der eine knapp 30, der andere ca. 40 und ich mit 20 Jahren, haben uns zusammengetan.
    Mein Vorschlag war gleich, dass wir uns zusammensetzen sollten und uns aufeinander abstimmen sollten,
    was die anderen beiden für unnötig hielten. Und so kam es im Laufe der Saison zu sehr vielen Reibereien und
    Meinungsverschiedenheiten. Auf Grund meiner Qualifikationen welche die anderen beiden nicht besitzen,
    hatte ich einiges auszusetzen und wollte darüber diskutieren, die anderen beiden aber sehr häufig nicht.


    Beispiel: Der Trainerkollege lässt mit Libero spielen (in der D-Jugend) und ich habe ihn darauf angesprochen weshalb.
    Ja, wir brauchen ja jemanden der die Fehler der anderen kompensieren kann. Auf meine Ansätze hin:
    Einfach mit Kette zu spielen (3er o. 4er) und den anderen Spielern diese Sicherheit zu geben, den "Libero"
    am Spielverlauf einzubinden, den Torspieler ins Spiel miteinzubieziehen da dieser im modernen Fußball das
    Liberospiel abdeckt und auch die Positionen mal zu rotieren, u.v.m, sagte er nur: "Joa!"
    Bei den nächsten Spielen, stand ich mehr oder weniger fassungslos da, was ist? Wieder mit Libero...
    Nur eins von vielen Beispielen die mir gegen den Strich gingen.


    Im Laufe der Saison und auch schon vorher wusste ich, dass ich beiden "überlegen" bin und habe immer wieder
    Denkanstöße gegeben. Vielleicht nicht immer auf die beste Weise, aber stets nett. Und nu wurde ich rausgekegelt,
    da ich sie bei ihrer Arbeit wohl stören würde. Was aber auch mit meinen ganzen Trainerschulungen zusammenhängt, da
    ich zeitlich sehr eingeschränkt bin. Trotz meiner Einwände, wurden beide vom Jugendkoordinator unterstützt.
    Der Verein hatte ein hohes Ansehen bei mir und auch der Jugendkoordinator. Durch diese Aktion allerdings,
    stehen alle Beteiligten in einem dicken Minus bei mir... ...und somit gleich zwei Vereine, da Spielgemeinschaft.


    Viele Kinder werden spätestens in der neuen Saison, massive Rückschritte machen,
    und das nur, weil solche Trainer an sich selbst denken (Ergebnise usw.) und nicht offen für neues sind,
    bzw. nicht offen für die langfristige Ausbildung sind.



    Es ist also in jedem Fall eine genaue Absprache möglich, damit es nicht, wie bei uns, zu solchen Reibereien kommt.
    Für die neue Saison habe ich mir einen anderen Verein geschnappt und eine Mannschaft, dessen Trainer ich trotz der
    Nicht-Qualifizierungen für sehr kompetent einschätze. Einer, ist schon älter, aber vertritt neue Methodiken und ist offen
    für neue Ansätze. Der andere mitte 30 und genauso. Mal schauen, ich bin schon sehr gespannt und freue mich riesig...


    Soviel zu meinem Erfahrungsbericht!



    Ich halte das System der Hierarchie für am Besten: 1.Trainer, 2.Co-Trainer, 3.Betreuer, 4.Physio... usw.
    Von meiner Erfahrung her das Beste. Wir haben es jetzt ja mit der Gleichberechtigung ausprobiert und das geht gar nicht.
    Zumal ich selber einer bin, der sehr viel macht, wenn ich keine Einschränkung bekomme. Wenn ich weiß, soweit und nicht weiter,
    dann halte ich mich zurück und tobe mich in meinem Bereich aus! ;)


    Viel Glück und gutes Gelingen! =)



  • Ich habe nun den SChein und offiziell gelte ich als Haupttrainer.


    Ein Vater -der Trainererfahrungen hat- macht das derzeit mit mir. D.h. er unterstützt mich bei Spielen, ...wir beraten und fachsimpeln am Rand....


    Zu den Trainings kommt er seltener und wenn, dann auf Bitte weil ich z.B. Dienst habe und sonst das Training auf einen anderen Tag verlegen müßte.


    In der kommenden Saison ist mein Kollege Vorruheständler und dann wird er wohl öfter kommen. Er ist ein sehr ruhiger, besonnener Mensch und ich sehe ihn als absolut gleichberechtigten Trainerkollegen an. Ich "scheiss" was auf meinen Schein. Die Chemie stimmt und das ist wichtig. Ich höre gern andere Meinungen und mache mir dann ein Bild, kein Problem.


    Da ich -an den Zielen für die D- entlang arbeite und er das so auch gut findet...ist mir egal was er -wenn er Trainings gibt, dort macht. Ich empfehle ihm ein Thema und er macht das dann nach seiner Art. Breitensport, ....alles nicht so eng sehen....und Kifufußball bieten und fertig.


    In der kommenden Saison stelle ich mir das so vor, dass jeder eine Woche -also zwei Trainings- gibt.

  • Hierarchie muss sein, egal ob die Trainer sich als gleichberechtigt verstehen. Letzten Endes muss in der Mannschaft immer eine Entscheidung gefällt werden, und sei es nur die nächste Auswechslung.
    Da kann man schnell mal unterschiedlicher Ansicht sein. Als ich die Mannschaft im letzten Winter übernahm, hatte der Verein sich darum gekümmert, das ein Vater mich bei der Arbeit unterstützt. Seine Qualifikation ist gleich Null, er hat selber auch nie Fußball gespielt. Ich hingegen habe meine Lizenz (auf die man sich auch nichts einbilden sollte), schmöker viel Fachlektüre, und mache mir eigentlich rund um die Uhr Gedanken über die Mannschaft.
    Für mich ist mein Co jedoch gleichberechtigt. Er hält sich bei den Übungen im Training ohnehin zurück, und ist manchmal überrascht, das eine Passübung im Prinzip einfach nur hübsch verpacktes Ausdauertraining ist. Ich erkläre ihm nämlich beim Training auch immer gerne, was für ein Ziel ich mit den Übungen verfolge (und das, obwohl ich auf lang vorbereitete Trainingspläne verzichte). Er ist da immer sehr begeistert.


    Was Entscheidungen innerhalb des Sozialgefüges der Mannschaft angeht, spreche ich von mir aus immer alles mit ihm ab. Er ist eh ein Mensch, der sich viele Gedanken über die Kids macht. Entscheidungen im sportlichen Bereich nehme ich aber für mich in Anspruch. Damit fahren wir an sich auch ganz gut, denn selbst wenn ich unseren kampfstarken Stürmer mal in die Defensive schicke, erkläre ich ihm kurz, wieso ich das so mache.


    Insofern ergänzen wir uns ganz gut, obwohl die letzte Entscheidung immer bei mir liegt. Schließlich hat der Verein mich als Trainer geholt, und nicht den Vater. Dessen Meinung ist mir aber ebenso wichtig, und 4 Augen sehen ja auch grundsätzlich mehr als 2.


    Ich würde ihm auch anbieten, ein Training mal selbst zu gestalten, aber das ist nicht sein Ding. Von daher haben wir eben schon eine feste Struktur.

  • Für Eltern, Kinder und Verein kann und darf es in einer Mannschaft immer nur EINEN Chef geben, EINEN Ansprechspartner und EINEN der den finalen Entscheid fällt und dafür gerade steht. Alles andere endet früher oder später im Chaos. Fussball ist nicht nur Teamwork unter Trainern, sonder komplexeste Führungsaufgabe bei der es ohne Sturktur, Hierarchie, klaren Kommunikationswegen und Verantwortlichkeiten - genauso wie in der Wirtschaft (wer führt denn schon im Berufsleben ein Team von 40 Personen DIREKT??) nie gehen wird.
    Der CHEF soll, als rex inter pares, im Trainerteam durchaus einen kollegialen Führungsstil pflegen, sich selber möglichst zurücknehme, sich auf die Förderung seiner Co-Trainer konzentrieren und - vor allem - diese dann auch im Training so einsetzen dass sie dort glänzen können. Damit hat der CHEF selber auch immer genügend Reserven für Einzelkorrekturen der Spieler, Verbesserungsvorschläge für seine Cos (aber bitter erst NACH dem Training) und - don't forgess - Elternarbeit!
    CHEF ist nicht der, der alles macht und am lautesten brüllt. CHEF ist der, der alle Fäden in der Hand hält, die ganze Verantwortung übernimmt, überall ein Ohr hat, jederzeit offen und vertraunesvoll kommuniziert, für Ordnung sorgt, seine CoTrainer weiterbringt und am WICHTIGSTEN immer Reserven für Unvorhergesehenes hat. Im KiFu brauchen wir erfahrene ZenMaster als Chefs statt überambitionierte HauDrauf Typen.
    Wenn du solche CHEFs im Verein hast, dann brummt die Juniorenabteilung. Wenn nicht, bleibt Fussball halt JeKaMi PickNick mit Ball!

  • @Fußballbaron
    Du sprichst hier von EINEM Cheftrainer und MEHREREN Co-Trainern. An was für eine Art von Verein denkst Du dabei? So wünschenswert diese Konstellation für viele von uns auch wäre, für die meisten bleibt es da beim Wunsch...

  • Ich meine natürlich nur die ROLLE von Chef- und Co-Trainer welche klar sein muss damit Verantwortung soweit geregelt ist, dass Entscheide schnell und ohne langes hin und her getroffen werden können. Gegen Aussen müssten die Drei mit EINER Stimme auftreten. Das geht in der Regel wohl einfacher, wenn das nur genau einer tut.

  • @Fussballbaron


    diese Thematik sehe ich vom Grundsatz her genau wie du.


    Falkao


    ich hatte immer 3-4 Personen in der Hinterhand, auf die ich als Co-Trainer zurückgreifen konnte, von denen regelmässig 2 im Training dabei waren.
    die musste ich mir selbst suchen und heranziehen. das hat zwar in der Regel ein Jahr gedauert, aber ein Problem war das für mich nicht.


    gg

  • Andre


    mal ne Frage


    Haupttrainer, was bedeutet das bei euch? von dir gewählte Begriffsbestimmung oder eine Regelung bei euch im Verein?


    der 1. Trainer, Haupttrainer weil du eine Lizens hast oder was sonst.


    kenn das nicht.



    eine weitere Frage


    der von dir geplante wöchentliche Trainerwechsel, machst du das aus beruflichen bzw. zeitlichen Vorraussetzung oder aus anderen Gründen.


    wenn freiwillig, worin siehst du da die Vorteile?


    ich selbst vertrete die Auffassung, dass gerade die Jugendlichen eine feste Ansprechperson brauchen., die zwar nicht unbedingt immer, aber doch regelmässig das Training leitet,
    denn trotz aller Absprachen, ist doch jeder Trainer in seiner Art anders. und die Jungs müssen sich Woche für Woche darauf einstellen. und erfordert eine einen hohen Kommunikationsbedarf der beiden Trainer untereinander



    gg

  • Ich meine natürlich nur die ROLLE von Chef- und Co-Trainer welche klar sein muss damit Verantwortung soweit geregelt ist, dass Entscheide schnell und ohne langes hin und her getroffen werden können. Gegen Aussen müssten die Drei mit EINER Stimme auftreten. Das geht in der Regel wohl einfacher, wenn das nur genau einer tut.

    Einfacher geht das sicherlich. Wenn man sich in den grundsätzlichen Dingen einig ist, geht es aber auch anders.
    Die Situationen, in denen es notwendig war, mit dem Kollegen Rücksprache zu halten, kann ich in den letzten 4 Jahren an einer Hand abzählen.


    Falkao


    ich hatte immer 3-4 Personen in der Hinterhand, auf die ich als Co-Trainer zurückgreifen konnte, von denen regelmässig 2 im Training dabei waren.
    die musste ich mir selbst suchen und heranziehen. das hat zwar in der Regel ein Jahr gedauert, aber ein Problem war das für mich nicht.

    Vielleicht sehen wir unterschiedliche Rollen in dem Begriff Co-Trainer. Ein Co-Trainer ist für mich immer dabei (wie der Hansi beim Jogi :D - btw: warum haben unsere Bundestrainer eigentlich Wellensittichnamen...?).
    Was Du da beschreibst kommt mir eher wie ein Pool aus Trainingshelfern vor, oder verstehe ich das falsch?

  • Hallo Trainerfuchs2012,


    bei mir ist die Situation ähnlich wie bei Dir. Ich habe mit einem anderen Vater zu Beginn der Saison eine neue Mannschaft übernommen. Zum einen, weil der Kader der Vorjahresmannschaft so groß war, dass es für ein neues Team reichte, zum anderen weil wir unsere Kinder vor den cholerischen Anfällen des vorigen Trainers retten wollten.


    Wir haben beide keinen Schein und hatten bis dahin auch nur als 3. und 4. Co-Trainer ausgeholfen. Prinzipiell sind wir gleichberechtigt. Das kann funktionieren, wenn man eine große Übereinstimmung der Vorstellungen hat. Bei uns trifft das im Wesentlichen zu. Aber es gibt auch mal unterschiedliche Ansätze. Während ich mir durch Recherche (Forum, DFB-Konzept, Horst Wein etc.) immer mehr die Prinzipien des KiFus zu eigen gemacht habe, ist mein Kollege doch noch mehr auf der Leistungsschiene. Er will z.B. tendenziell stärke Kinder einsetzen, während ich mich für die komplette Rotation stark mache. Wir sprechen uns aber immer ab und finden einen Kompromiss, den wir dann auch gemeinsam vertreten. Dabei habe ich aber manchmal Bauchschmerzen, weil es häufig auf einen starken Kern und einen rotierenden Rest hinausläuft.


    Mein Co-Trainer ist aber keineswegs verbockt und läßt sich auch überzeugen. Für die nächste Saison habe ich mir auch vorgenommen, mich mit Ihm dem KiFu noch weiter zu nähern und bin guter Hoffnung weiter voran zu kommen. Auch die Eltern sind offen genug.


    Was die Organisation angeht, versuchen wir, für die Kinder klare Verhältnisse zu schaffen. Einer macht die Ansprache vor dem Spiel, einer betreut vom Rand aus, einer erläutert die Übung im Training, wobei das immer ein anderer sein kann. Grundsätzlich glaube ich, dass eine Hierarchie und permanent zugeordnete Aufgaben nicht schlecht sind. Wir sind aber noch nicht ganz so weit.


    Gruß
    Maitre999