Wie sollte ein kindgerechtes Ausbildungssystem im Fußball aussehen?

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  • Abseits des Vereins
    Würde ich es begrüssen, die ganzen Ausschüsse zu dezimieren.


    Hierzu kann ich leider nicht viel sagen, da mir weder die Zahl der Ausschüsse noch die ihrer Mitglieder bekannt ist.


    Darüber hinaus würde ich mich wünschen, dass nur ein Verband bundesweit was zu sagen hat und nicht jeder für sich.


    Ja, ich fände es auch besser, wenn der DFB eine größere Hoheit über die Landesverbände hätte. Nicht unbedingt eine vollständige, ich könnte mir schon vorstellen, dass der föderalistische Ansatz durchaus auch positive Aspekte hat, die man nicht vorschnell über Bord werfen sollte. Nicht zuletzt ist ein Gestaltungsfreiraum für die langfristige Motivation der Verantwortlichen sehr förderlich. Aber das Konkurrenzdenken, das ich meine zwischen den Landesverbänden und dem DFB ausgemacht zu haben, sollte unbedingt reduziert werden..


    Jedes Land, jeder Kreis sollte hier gewählte Vertreter -ähnlich wie im Bundestag- entsenden dürfen. Mehrheitsbeschlüsse werden bundesweit sofort und unmittelbar umgesetzt.


    Hmm, also, einen DFB-Bundestag gibt es bereits: http://www.dfb.de/index.php?id=503935. Wie die Organisationsstruktur des DFB ist, welche Gremien er hat, welche Befugnisse diese haben und wo der Bundestag sich da einordnet, weiß ich allerdings nicht.


    DER VEREIN
    -höhere kostendeckende Vereinsbeiträge um qualifizierte Trainer stundenmäßig zu bezahlen (soziale Komponenten einbauen wie...ab drittes Kind frei o.ä./Hartz IV usw.)


    Man sollte sich aber bewusst sein, dass dadurch möglicherweise viele Kinder nicht mehr zum Fußball kommen, sondern sich anderen Angeboten zuwenden. Je teurer das Fußballhobby, desto kritischer werden es die Eltern prüfen. Eine signifikante Erhöhung des Vereinsbeitrags müsste, wie ich meine, aber durch eine Verbesserung des Angebots legitimiert werden. Dazu zählen bessere Sportstätten, materielle Ausstattung sowie qualifizierte Trainer in entsprechender Zahl. Aber insbesondere letztere sind ohnehin bereits jetzt Mangelware, wo wollen wir sie denn her zaubern?


    -die Qualifizierung der Trainer muß nicht mit einem Trainerschein, sondern mit einer Art Fortbildungsschein nachgewiesen sein. Hiervon muß der Trainer jährlich z.B. zweimal einen Nachweis bringen. Die Kosten trägt der Verein und werden über die Beiträge finanziert.


    Eine Grundqualifikation sowie genügend Fortbildung, um am Ball zu bleiben, ist sicherlich erstrebenswert. Hier halte ich es aber, ähnlch wie guenter, für sinnvoller, wenn angehenden Kinder- und/oder Jugendtrainern z.B. in einem eintägigen Seminar die wichtigsten Themen nahe gebracht werden (und organisatorische Themen sind mir da weniger wichtig als die Erläuterungen darüber, was kindgerecht ist und was nicht, sowie die Unterschiede zwischen Erwachsenen- bzw. Fernseh- und Kinderfußball). Danach würde ich Fortbildung nur insoweit vorschreiben, wie Änderungen es notwendig machen. Oder man setzt die Grenze eher niedrig an. Das Angebot muss natürlich auch da sein. Ich halte es zumindest für nicht sonderlich effizient, wenn ein G-Trainer, der nie eine andere Altersklasse trainieren wird, gezwungen wird, sich zu Inhalten für A-Junioren fort zu bilden, weil er ein irgendwo festgelegtes Fortbildungskontingent erfüllen muss, aber schon alle Themen zu der von ihm betreuten Altersklasse abgehakt hat.


    Will sagen: bevor man vorschnell Regeln aufstellt, sollte man darauf achten, ob sie die Ziele erreichen, die man sich gesetzt hat, und dass sie keine unerwünschten Seiteneffekte haben. Außerdem sollte man auch nur Regeln einführen, wenn sie benötigt werden. Wie sagte Antoine de St Exupéry doch: "Il semble que la perfection soit atteinte non quand il n'y a plus rien à ajouter, mais quand il n'y a plus rien à retrancher", was ich mit meinem Schulfranzösisch wie folgt übersetzen würde: "Es scheint, als würde Vollkommenheit nicht erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern wenn sich nichts mehr entfernen lässt."


    -der Verein hat eine festgeschriebene Philosophie. Hierauf aufbauend benennt er sein Konzept. Er bindet nur Trainer, die sich dem Konzept hingeben. Besser kein Trainer, als einen...der die Brut oder den Ruf versaut.


    Die Schwierigkeit, Trainer zu finden, ist, wie ich meine, die größte, mit der sich Jugendleiter konfrontiert sehen. Sie müssen Trainer nehmen, die gut genug sind. Und das misst sich typischerweise an den Minimalzielen, die du nennst, d.h. dass die Kinder nicht in Scharen den Verein verlassen und sein Ruf nicht über Gebühr leidet. Eine gewisse Fluktuation und auch ein gewisses Maß an individueller Unzufriedenheit und entsprechender Gerüchte und übler Nachrede ist, so mein Eindruck, hierbei völlig normal und auch nicht gänzlich zu vermeiden. Ich bezweifle aber, dass ein Verein es sich leisten kann, die Ansprüche an seine Trainer allzu hoch zu setzen. Zum Trainer-Job braucht es ein gehöriges Maß an Idealismus, machst du dich bei den Trainern mit (aus ihrer Sicht) überzogenen Ansprüchen unbeliebt, so wirst du sie bald los sein.


    Ich bin durchaus deiner Meinung, dass ein Verein eine festgeschriebene, gelebte Philosophie haben sollte, der alle Trainer verpflichtet sind. Allerdings sehe ich wiederum den Verein dazu verpflichtet, den Trainern eben das zu ermöglichen, z.B. indem er für sie ein entsprechendes Konzept hat, bspw. mit Hospitationsmöglichkeiten, entsprechender Unterstützung in Fortbildungsfragen, Informationsmaterial bereit stellt, bei der Organisation hilft, etc. Tatsächlich ist es doch die Regel, dass die Verantwortlichen sich zurück ziehen, sobald ein Trainer gefunden wurde. Er muss dann alleine gucken, wo er bleibt. Das ist sicherlich kein wünschenswerter Zustand.


    -der Trainer -selbst im Bambinibereich- unterschreibt eine Art Arbeitsvertrag


    Hmm, den müsste ich erst einmal sehen, bevor ich eine Bewertung abgebe. Ich weise noch mal darauf hin, dass der Trainerposten ein Ehrenamt ist, für das viel Idealismus und Engagement aufgebracht werden muss. Die Trainer zu sehr zu gängeln halte ich für den falschen Ansatz.


    -der Verein setzt mit Kompetenzen ausgestattete Vertreter in Form von Koordinatoren ein, die Bindeglied und Kontrollorgan zwischen Spielern, Trainern, Eltern und Verein sind. Die Koordinatoren sorgen sich auch um das Angebot von Fortbildungen für die Trainerschaft.


    Das klingt nach einem anderen Begriff für Jugendleitung. Tatsächlich halte ich die direkte Kommunikation zwischen Spielern, Trainern und Eltern für zumeist sinnvoller als die ständige Einschaltung einer weiteren Instanz.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Durch Geld wird es nie einen besseren Trainer geben. Und wer soll das alles bezahlen?
    Hier würden Vereine in kurzer Zeit pleite gehen. Ein Trainer der nur 100€ bekommt in Monat , der kostet den Verein 132€.
    Hätte er 12 Kinder in der Mannschaft dann müsste der Verein wegen den Trainer 13.20€ im Monat verlangen plus was der Verein noch bräuchte.
    Und nun rechnet es hoch wieviel Trainer braucht ihr pro Verein? Die Mitgliedsbeiträge wären so hoch, das die meisten nicht mehr kommen.
    Es gibt Leute die verdienen nicht das grosse Geld, wenn das so wäre, dann würden die Leute mehr bezahlen.
    Nimmt nicht immer die Fussballschulen als Vorbild, da gehen aber nicht alle hin.
    Bei dem letzten Fussballcamp von der Fussballschule in unseren Ort waren 10 Kinder von unseren Verein und wir haben aber 170 Kinder im Verein.
    Also sieht man das da nicht soviele bereit sind dafür soviel zu zahlen. Ich selber Veranstalte jedes Jahr selber ein(bin ohne Schein)
    Fussballcamp und verlange dafür 10€ am Tag und da ist Trinken und Essen dabei und sogar ein Geschenk für die Kids.
    Ich mache es nicht um Geld zu verdienen , sondern weil es Spass macht mit den Kids.
    Es ist doch wie beim Fussballer, sobald Geld ins Spiel kommt ist doch meistens der freie Wille weg.
    Und denkt daran was die Eltern von euch noch mehr fordern, den ihr bekommt ja Geld dafür.
    Wenn Eltern für ihr Kind mehr ausgeben wollen, dann schicken sie doch eh die Kinder in den Leistungsvereinen in der nähe.
    Da leiten doch eh schon die kleinen Vereine darunter, das ihre guten alle verschwinden. Warum melden viele Vereine ihre guten Kindern nicht zu Talentsichtungen an,
    weil sie Angst haben das sie gehen und dann ohne guten da stehen.


    Trainer bestrafen wenn er nicht zur Schulung geht. Hier hört aber auf. Wo sind wir? Fussball soll Spass machen und nicht Zwang.
    Ich könnte meistens nicht zur Schulungen weil ich Abends arbeite. Und wie schon gesagt, Schulungen sagen nichts über einen Trainer aus, wie auch der Trainerschein nichts aussagt.
    Der Mensch dahinter ist wichtig und nicht der Schein. Ich sehe des öfteren Schein(Trainer) die meinen sie sind die besten und beschimpfen dann Kinder weil sie eine Übung
    nicht so machen wie er es will. Dann verzichte ich lieber darauf. Ihr könnt euch sicher sein, das viele Trainer dann eh aufhören und dann das problem, das ihr damit abschaffen wollt noch grösser wird.


    Wegen Eltern:


    Es gibt immer die bestimmten Eltern die schreien, aber das haben wir im Erwachsenenbereich doch auch, nur da schreit der Onkel und Opa auch.
    Hier ist es halt der Schiedsrichter der übel beschimpft wird. Das haben wir auch nicht durch strafen in Griff.
    Warum wohl gibt es immer wieder Meldungen über tätliche Angriffe gegenüber Schiedsrichtern. In der Schweiz müsste diese Mannschaft absteigen, in Deutschland gibt es Geldstrafen.
    Aber das ganze macht doch den Fussball aus. Wenn alle nur noch Mundtod dort hocken und nichts mehr von sich geben, dann entspricht es nicht den wahren Leben.
    Kinder wachsen doch damit auch. Wie bei jugendliche Schiedsrichter, durch das ganze bekommen sie eine persönlichkeit. Der eine schafft es der andere nicht. Wie im wahren Leben.

    Einmal editiert, zuletzt von Kinderleee ()

  • Profis investieren mehrere Jahre um solche Konzepte zu schmieden.
    Ich fange hier gar nicht an... ich kann nicht so viele Jahre eingeloggt bleiben.


    Grüsse
    TRPietro

  • @Kinderlee


    bist du wirklich noch Schüler?


    dein Beitrag ist für mich absolut wohltuend, realitätsbezogen und ein Gegensatz zu unseren oft theorisierten Beiträgen hier.


    gg

  • An anderer Stelle wurde das Prinzip nach Kaizen als Hilfsmittel angesprochen. Diese japanische Weisheiten, wonach es besser ist, in kleinen Schritten an das große Ziel zu gelangen, setzt voraus, das der Leidensdruck, rasch ans Ziel zu gelangen, als nicht akut wahrgenommen wird. Ich habe ehrlich gesagt damit so meine Probleme.

    Da gebe ich dir Recht. Allerdings ist es immer auch eine Frage der persönlichen Wahrnehmung, ob eine Verbesserungsmaßnahme als kleiner oder größerer Schritt angesehen wird. Ebenso verhält es sich mit dem Leidensdruck.


    In der Realität wurde/wird Kaizen wurde dazu genutzt, um die japanischen Arbeitnehmer unbewußt über ihr Bedürfnis nach Uniformierung als Ausdruck eines gemeinsamen Willens zu beeinflussen.

    Es ging mir auch weniger um die ursprüngliche Bedeutung des Begriffs als mehr um die "Verbesserung des Bestehenden in kleinen Schritten" als Gegenpol zur "Rasenmäher-Methode". Ich werde aber zukünftig mit der Wahl der Begriffe noch vorsichtiger sein... ;)


  • Grundsätzlich bin ich deiner Meinung. Ich sehe aber durchaus die Gefahr, dass die siegesgeilen Trainer mit einem 40er-F-Kader (über beide Jahrgänge) die zwanzig besten Spieler mit nehmen, und davon fünfzehn einsetzen. Fünf spielen dann gar nicht, vierzehn bekommen von den 40 Minuten Spieldauer im rechnerischen Mittel jeweils 17 Minuten ab. Richtig siegesgeile Trainer werden dazu noch die zwei, drei stärksten Spieler durchspielen lassen, dann bleiben für die anderen (sagen wir mal) zwölf nur noch 20 Minuten im Schnitt übrig. Daher wäre mir der Appell an die Trainer, auf ausgewogene Spielzeiten zu achten, sehr wichtig, wenn man die Begrenzung komplett fallen ließe. Eine Alternative läge auch darin, dass man pro Spieler einen gewissen Anteil an der Spielzeit als Minimum ansetzt und so auf die Maximalzahl an Spielern kommt. Also bspw. als wünschenswerte Mindesteinsatzzeit ein Drittel der Spieldauer, wodurch man drei mal so viele Spieler mit nehmen kann, wie gleichzeitig auf dem Feld stehen.

    Bei uns gibt es im unteren Bereich (G-E) keine Beschränkung. Aber das von Dir befürchtete Ergebnis, tritt trotzdem nicht ein. Manchmal sieht man Mannschaften, die in doppelter Stärke kommen und dann im Block wechseln. Auch das ist bei Spielerzahlen, die für die Meldung einer weiteren Mannschaft noch nicht reichen, eine ordentliche Lösung.


    Dass man hier keine Regelung hat, ist für mich in diesem Punkt die beste Regelung.


    Es gibt keine kontrollierbare Regel, mit der der Verband dafür sorgen kann, dass alle zu ihren Spielzeiten kommen. Sonst müsste ja jemand, die Spielberichte mit den ausgegebenen Pässen matchen. Für kranke Spieler müsste man ein Attest beim Staffelleiter vorlegen. Bei Oma´s Geburtstag, muss Oma ihre Geburtsurkunde beim Verband vorlegen und für den Wochenendurlaub muss die Rechnung eingereicht werden.
    Es ist schon kaum kontrollierbar, ob die, die auf dem Spielbericht stehen, ausreichend gespielt haben. Bei denen, die gar nicht im Kader waren, ist es sogar unmöglich.

    • Offizieller Beitrag

    Schaut man sich die Berichte über den DFB- Bundestag an komme ich zum Ergebnis: es gibt keine Probleme.


    Den Amateuren geht es prima, der Kinderfußball ist klasse..................


    Ich halte schon deshalb nichts davon, dass der DFB allein entscheiden darf. Andre, dieses Thema hatten wir auch schon häufiger. Was benötigt wird, ist ein beschlussfähiges Gremium, das einen einheitlichen Spielbetrieb und eine Umsetzung der Ausbildungsrichtlinien beschließen kann und die Verbände haben sich daran zu halten.


    Zu den Themen Beiträge und Ehrenamt. Es wird immer wieder argumentiert, dass bei höheren Beiträgen den Mitglieder nicht kommen würden und wenn man das Ehrenamt kontrolliert, dies nur noch Wenige machen würden. Wovor hat man eigentlich Angst? Kann das Kartenhaus Fußball wirklich umfallen? Ich glaube, dies ist auch ein Grund, warum der DFB mit seinen KIndertrainern nicht Tacheles redet. Angst das Ehrenamt zu verlieren, Migliederschwund? Ist das ein Grund kritsiche Meinungen nicht zu veröffentlichen?


    Ich würde mir wünschen, die Probleme nicht ständig zu verschleiern, damit wäre dem Breitensport schon sehr geholfen. Migrations-, Krebsvorsorge- und Fairplay-Spots gibt es, denn die sind medienwirksam und jeder nickt sie ab. Wo sind die Spots, die um Unterstützung für die Kindertrainer bitten oder die tobende Eltern am Spielfeldrand zeigen? Bloß nicht, man könnte ja Trainer und Eltern verärgern und die schöne heile Welt kann Schaden nehmen.


    Ein Neustart kann folglich in vielen Punkten nur so aussehen, wie Andre es beschrieben hat. Geld ist vorhanden, es muss nur anders eingesetzt werden.

  • . Hier darf der Leser herzhaft lachen, kann sich aber auch in einer Welt von Suizidgefährdeten finden. Auch, wenn es teils "schwer verdauliche Kost" ist, so ist es doch seiner Zeit näher, als Karl Marx, der den Leuten auf andere Weise auf der Nase herum tanzt, indem er ausgerechnet dort promoviert, wo er nie einen Hörsaal gesehen hat und sich an nächtlicher Ruhestörung vergeht, in dem er mit Kumpels laut ballernd um die Häuser zieht. Nur einer, der sich von der Geschichte stückweit befreit die Zunge hinausstreckt, wagt sich an neue Gedanken. Selbst auf die Gefahr hin, das nur wenig Gutes dabei heraus kommt und aus den meisten Ideen zunächst doch nur Prügel werden. Aber das gehört jetzt gar nicht hier her oder doch?


    es gibt schon manchmal höchst seltsame seltsame Begegebeneheiten. ich fahr ja des öfteren am Geburtshaus von Karl Marx vorbei. vergangene Woche kam mir dabei diese Forum in den Sinn.
    etwas suspekt, da eine Verbindung herzustellen. aber wohl doch nicht so weit gefehlt. zumindest für mich. Realitätsfremde Thesen, die an sich jeder bejahren musss,
    aber letzendlich,( zumindest bei Marx hat sich das ja bewiesen) nicht umsetzbar sind . Wir leben in der Welt in der wir leben. wer weiss und akzeptiert in
    welcher Fussballwelt wir leben, kann damit auch klarkommen.
    wer nicht, ist über kurz oder lang von der Bildfläche verschwunden.


    gg

  • dein Beitrag ist für mich absolut wohltuend, realitätsbezogen und ein Gegensatz zu unseren oft theorisierten Beiträgen hier.


    Günter, du nervst mich heute ein wenig.


    Die Theorie ist für mich Grundlage für die spätere Praxis. Ohne Theorie keine Praxis, ohne Fehlläufe in der Praxis keine künftige Theorie...so sehe ich es. Theorie läßt träumen, kann innovativ sein, ist spannend....


    Beides gehört zusammen, wir schreiben das Jahr 2012!


    @Uwe


    bitte vergiss nicht, dass das was ich so denke, nur Beispiele sind, die nicht bis ins letzte durchdacht sind. Soweit ich weiss, ist der Dfb ein Verband. Wenn der nix ist, dass kann es auch ein anderer Verband richten. Mir wäre aber lieber, wenn ein vernünftiger Verband Dinge schneller beschließen oder abschaffen könnte und das für alle gültig wäre. Dann wäre die FAIR-PLAY-Liga längst bundesweit am Start und der arme Ralf bräuchte nicht soviel umher fahren.

  • @ Uwe
    Es gibt nicht überall die Eltern die reinbrüllen oder gleich schlägern.
    Meine Erfahrung ist eher die, das Trainer die Stimmung hier teils
    sehr stark anheizen. Das fängt an mit Kinder anbrüllen und geht hin
    zum Schiedsrichter beleidigen. Meistens ist es doch so, wenn der Trainer die Eltern beruhigt,
    dann legt sich das ganze doch. Also sind wir als Trainer doch auch gefragt hier einzugreifen.
    Wir sind doch der Ordnungsdienst, also sorgen wir auch für ruhe.
    Ein Trainer der ruhig und gelassen wirkt und auch keine unruhe ins Spiel bringt,
    der hat auch keine probleme mit brüllende Eltern.
    Ich bin seit zwei Jahren selber Trainer und habe seit 10 Jahren den Jugendfussball miterlebt als Elternteil.
    Es gab in den 10Jahren als Eltern Zuschauer nur einmal einen vorfall. Und da kam alles vom Gegnerischen Trainer.
    Also sollte man nicht immer auf die Eltern losgehen, sondern selber sich mal an die Nase fassen.
    Ich als Trainer habe bis jetzt von den Eltern noch nie was erfahren.
    Bin auch nicht der Tpy der einen Schiedsrichter(dürfen wir ja gar nicht, aber kommt auch vor) massregelt.
    Bin aber mehr dafür das jungendliche das Spiel pfeiffen. Bin ja E-Jugend Trainer und mache das seit zwei Jahren so, das meine Spiele
    so gut wie es geht von Jungschiedsrichtern und einfach unter 15Jährige frage ob sie das Spiel leiten wollen.
    Da erfahren sie schon mal wie es ist entscheidungen zu treffen und das es nicht so einfach ist das Spiel zu pfeiffen.
    Hier wäre auch mein Ansatz für die Fairplayliga, lasst doch Kinder die Spiele leiten, habe damit nur gute Erfahrungen gemacht.
    Den das problem mit den Eltern als SR ist doch meistens das man ihnen einseitigkeit unterstellt.
    Bei jugendliche meint man eher die unerfahrenheit und gibt da eher nach.
    Es gibt aber auch wieder Trainer und Eltern die meinen man muss die jungen einschüchtern.
    Aber schwarze Schafe gibt es immer wieder und sterben nicht aus.
    Auf meiner Wiese war letzte Woche auch ein schwarzes Schaf und viele normale, aber aufgefallen ist das schwarzes Schaf.
    Hier aber nicht negativ. Jetzt überlegt euch doch mal wieviel Spiele habt ihr bis jetzt gemacht und wieviel Prozent davon ist was schlimmes passiert.
    Leiter merkt man sich immer das negative. Bei wären es vielleicht 2% wo es negativ war, gegenüber 98% positiv.
    Als Schiedsrichter ist es doch nicht anderes, das negative bleibt einen eher im Kopf.
    Auch ich muss hier sagen das die Mehrheit positive ist. Aber hier sind es keine 98% :-).


    Ich bin ja auch selber Schiedsrichter und leitet viele Jugendspiele. Hier habe ich noch keine probleme mit den Eltern von sich aus.
    Nur wenn der Trainer lautstark gegen einen ist und dies bei jeder Aktion die ich pfeiffe einen gegenkommentar bekomme, dann schlägt es zu den Eltern rüber. Meistens
    machen da auch die Spieler mit, nur die kann ich ich betrafen, die Eltern nur mit einer Meldung oder vom Sportplatz verweissen(und Meldung)
    Dann bekommt der Vereine eine Strafe von 20@ bearbeitungsgebühr und dann 20-75@ Strafe fürs vergehen.
    Hier ist aber der Trainer der unruhe Herd!!
    Als Schiedsrichter hast du gegen solche Trainer nur die Chance mit einer Meldung oder es sind zwei Betreuer auf den Spielberichtsbogen,
    da kann man einen wegschicken.
    Hatte auch einen Trainer der auch noch stolz behaupet das er einen Trainerschein hat und diesen Herrn sollte man diesen aber schnellstens entziehen.
    Der hat seine Kinder(Spieler) beschimpft mit den Worten:" Ihr Arschlöcher. Bewegt euch ihr faulen Schweine. usw." Da platze mir der Kragen als er mich beschimpfte, da sagte ich zu ihn" Ihre Kinder beschimpfen ist schon beschäment.
    Sie sollte sich was schämen. Und wenn sie jetzt nicht aufhören die Kinder und mich zu beschimpfen, dann werde ich das Spiel abbrechen. Egal ob es dann wiederholt wird."
    Der Trainer gab dann ruhe und die Kinder sagten nach den Spiel " Das hat er mal gebraucht." Das war ein C-Jugendspiel.
    Hier überwiegt eher das Trainer probleme machen als Eltern. Und Trainer mit Scheine keine Heiligen sind, auch wenn sie es meinen.
    Da sind mir die ohne lieber, die auf Kinder zugehen können.


    Es gibt auch die anderen schwarzen Schafe bei den Eltern.
    In der C-Jugend ist ein Spiel abgebrochen worden, weil sich Eltern am Spielfeldrand geschlagen haben.


    So jetzt ist schluss, den ich muss jetzt was Essen.


    Das ganze problem ist doch der Spiegel unserer Gesellschaft.
    Und viele Menschen auf dieser Welt verlieren ihren Anstand wenn sie den Sportplatz betreten.
    Meistens passiert es auf den Fussballplatz.

  • iich muss es mal ganz deutlich sagen, auch wenn ich mich damit unbeliebt mache.


    wie naiv muss man eigendlich sein, zu glauben dass mit einer neuen Ligabzeichnung und einigen freiweilligen Änderungen Problem aus der Welt geschaffen werden können?


    Probleme ändert man, wenn man an der Substanz beginnt.
    Trainer, Schiri,Eltern . nicht durch Abschaffung sondern durch ständige Information, Belehrung und vor allem durch Üüberzeugen, und das jedes Jahr aufs Neue, weil jedes Jahr tausende Unbedarfter dazukommen.


    gg


  • wie naiv muss man eigendlich sein, zu glauben dass mit einer neuen Ligabzeichnung und einigen freiweilligen Änderungen Problem aus der Welt geschaffen werden können?

    In Bezug auf die FPL sprichst Du immer von Freiwilligkeit.


    Ich hatte es bislang immer so verstanden, dass einige Kreise in einem Pilotbetrieb Vereine freiwillig in der FPL spielen lassen. Kreise, in denen die FPL bereits im Standard-Betrieb ist, lassen den Vereinen keine Wahlmöglichkeit mehr. Da ist die FPL dann die einzige Variante. Habe ich da etwas falsch verstanden?


    Ansonsten bin ich da vollkommen bei Dir. Wenn man das freiwillig macht, machen nur diejenigen mit, bei denen es ohnehin keine Probleme gibt.

  • Günter,


    das was du meinst ist für mich oben drauf.


    Das gemeine Volk benötigt ein Fundament....die festgeschriebenen Regeln. Diese Regeln die derzeit herrschen regeln einiges, aber nicht das Problem.


    Deswegen muß man das Regelwerk überdenken.


    Ich fahre jetzt gleich raus zum arbeiten. Ohne das Regelwerk kann ich noch so viel gut reden....glaube mir, das bringts nicht. Es muß wehtun...zahlen und lächeln....das System bestehend aus den Regeln will es aus gutem Grund so. Ausnahmen kommen hier auch mal vor (-da wird auch schonmal ein Auge zugedrückt).


    Nur hier beim Fußball soll das anders sein? Das kannst du ja meinen, aber ob das so gut ist oder nicht...dazu gibts auch andere Meinungen und Einschätzungen.

  • Wie läuft die Fair Play Liga überhaupt?
    Was schafft dieses Entsetzen?


    Ist die Fair Play Liga so aufgebaut, dass die F-Junioren ohne Schieri spielen dürfen?


    Bei uns ist es nun seit mehr als 10 Jahren so, dass unsere F-Junioren, 5er Fussball spielen. Es wird ohne Schieri gespielt. Das Spiel gehört grundsäztlich den Kindern. Die Eltern jubeln und haben Freude an den Kids. Die Trainer lassen grundsätlich spielen und wechseln einfach so aus, dass mehr oder weniger alle gleich spielen.


    Bei den E-Junioren laufen Spiele in Turnierform. Da läufts ähnlich wie in der F-Jugend. Spiele lassen und so wechseln, dass alle spielen können.
    Da sind dann jedoch Schieris dabei, die aber viel spielen lassen.


    Wir haben hier in der Schweiz effektiv die Probleme die Ihr habt nicht.
    Probleme beginnen hier am D-Jugend...


    Gruss
    TRPietro

  • ... quasi ein Schlaraffen-Land des Fussballs habt ihr in der Schweiz !


    Wir haben unsere Pappenheimer auch.
    Aber wenn ich hier im Forum lesen, könnte man denken, dass Ihr in Deutschland fast nur Pappenheimer habt und nur solche hier im Forum alles richtig machen.


    Ist es denn wirklich so schlimm dort?

  • Günter
    Zunächst einmal meinte ich Albert Einstein, als ich von dem Menschen, der der Realität ein Stück entrückt die Zunge hinausstreckte. Leider wurde aus einer seiner Entdeckungen und wissenschaftlichen Betreuung eine Atombombe, mit der Hiroschima und Nagasaki zerstört wurde. Karl Marx, dessen Theorie seiner Zeit weit voraus war, aber in der Praxis nicht funktioniert, solange nicht alle gleich sein wollen, meinte ich nicht!


    Dann ist der Hinweis sicherlich wichtig, das man sich an den schwarzen Schafen (Bolzplatzkrähen) aufreibt und nicht die vielen guten Beispiele nennt. Auch darf nicht vergessen werden, das es allein mit Regeln nicht getan ist, denn wer die alten Regeln (z.B. den Schiedsrichter nicht beleidigen) nicht eingehalten hat, der wird es auch bei den Neuen vermeiden wollen. Hier zeigt der WDR 5 - Bericht auf, das es auch mit den FPL-Regeln den beiden Trainern schwerfällt, in der Coachingzone die nötige Ruhe zu wahren, um die Kinder beim Spiel nicht zu verunsichern.


    Leider wird von Gegnern des FPL immer wieder behauptet, die Eltern würden in der Fanzone weggesperrt und zum Schweigen verurteilt. Auch das ist so nicht richtig. Sie sollen ihr Team unterstützen, aber keine Anweisungen ins Spiel hinein brüllen. Wenn es wirklich einmal Entscheidungsbedarf gibt, weil sich die Kinder nicht einigen können, dann treten beide Trainer gemeinsam als Entscheider auf.


    Die Schiedsrichter wurden nicht vom Sportplatz verbannt, weil man ihnen mißtraut, sondern man sie bei den vereinfachten Regeln nicht braucht. Ein weiterer Verzichtsgrund ist, das sich an ihren Entscheidungen (egal ob richtig oder falsch) Anlaß für Streitigkeiten mit gegnerischen Zuschauern und Trainer entzünden. Schließlich sollen die Kinder diese einfachen Regeln erlernen. Das bedeutet auch, das sie lernen, verantwortungsvoll damit umzugehen und die Trainerunterstützung bei Spielentscheidungen immer weniger brauchen.


    Auf die Tabellenplazierung wurde nicht deshalb verzichtet, weil Kinder sich nicht sportlich messen wollen, sondern weil einige Eltern und Trainer dieses Gewinndenken als Vorwand nehmen, um ihre persönlichen Interessen und Eitelkeiten über die Interessen der Kinder stellen.


    Auch im bisherigen System gibt es unbelehrbare Trainer, die wegen Schiedsrichterbeleidigungen regelmäßig zur Kasse gebeten werden. Ob die nun beim FPL mehr Fairness beherzen, darf bezweifelt werden.


    Die Frage, warum man so naiv sein kann, das alle Probleme mit der FPL gelöst sind, ist dann berechtigt, wenn der Urheber dies in Aussicht gestellt hätte. Sie kann es nicht sein, allenfalls ein Notnagel, weil die Tonart an Schärfe gerade im Kinderfussball in den vergangenen Jahren zugenommen hat.


    Auch sind es nicht die Regeln, sondern die Menschen, die als Vorbilder dafür sorgen, das es erst gar nicht zu solchen Vorfällen kommen kann! Dazu bedarf es nicht nur einer Trainerlizenz, sondern pädagogischer Fähigkeiten, die Einsichten richtig kommunizieren zu können.


    Weil es beim Kinderfussball um eine Regelvereinfachung in Kombination mit ein paar Verhaltenregeln für Erwachsene geht, besteht zumindest die Hoffnung darüber, das es auf Deutschlands Sportplätzen im Kinderfussball schrittweise etwas ruhiger zugeht.

  • Hallo,


    Ist es denn wirklich so schlimm dort?

    Ich denke, es gibt viel Grauzone. Hier im Forum werden halt zwangsläufig die Extreme gezeichnet.
    Die meisten Trainer, denen ich begegne, haben anscheinend relativ wenig Ahnung vom Kinderfußball, deren Denke ist vom Erwachsenenfußball geprägt, und trotzdem geht es ihren Kindern nicht so schlecht. Einfach aus dem Grund weil sie Mensch geblieben sind...


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

    • Offizieller Beitrag

    wie naiv muss man eigendlich sein, zu glauben dass mit einer neuen Ligabzeichnung und einigen freiweilligen Änderungen Problem aus der Welt geschaffen werden können?


    Günter, wo steht das, wer hat das behauptet? Niemand, denn es wir immer wieder davor gewarnt einfach mal eben "FPL" zu spielen. Dazu gehört eine gute Vorbereitung, sonst geht es daneben und genau das ist auch der Grund, weshalb die FPL nicht überall funktionieren wird.

    Probleme ändert man, wenn man an der Substanz beginnt.


    Genau das macht die FPL und die Einstellung der Trainer entscheidet über den Erfolg. Es ist wie bei vielen Dingen (z.B. Futsal). Steht der Trainer nicht hinter der Idee, wird er jedes Problem als Argument nutzen, dass die FPL nichts taugt. Akzeptiert er die Regeln, wird er versuchen diese Probleme zu lösen.
    Ralf hat mal gesagt: der Kinderfußball ist ein Ozeanriese und der hat einen Wendekreis von 5km. Wenn jetzt wieder jeder sein eigenes Süppchen kocht, geht die Einheitlichkeit der Durchführung wie überall in die Hose. Jeder spielt dann wieder irgendwie, mal mit Schiedsrichter oder mit anschließendem Neunmeter-Schießen (siehe GC und seine Liga). Damit helfen wir dem Kinderfußball nicht, der benötigt keine Alibi-Veranstaltungen wie "Ich hab da auch mal, ist schon lange her...". Ich halte es da mit unserm Altkanzler Schmidt, der über die Ehefrau (als Vergleich zu seiner Partei) gesagt hat: "Es gibt nichts 100%iges, aber wenn mit etwas zu 80% gefällt, dann muss ich die restlichen 20% mal mitumarmen". Alles andere wäre Stillstand und das will im Kinderfußall niemand ernsthaft.


    Wo der Stand der Dinge ist, kannst du an einem Kommentar auf Soccerdrills-Facebook erkennen und es ist nicht der einzige dieser Art, wir erhalten ähnliche Mails:


    Die Zeiten die ich meine,die kennst Du gewiss nicht.Wo die Amateurmannschaften nach den Spielen noch zusammen saßen,wo die Kinder auf den Platz bolzten und Eltern sich am Wochenende im Vereinsheim austauschten,davon träumt Ihr doch.Jetzt macht jeder sein Ding.Ihr habt solche Sachen zu verantworten .http://www.fussball.de/zuschau…-nieder/id_55833486/index

    Diese Argumente machen oft müde, hinzukommen die Hinweise auf die Ellenbogengesellschaft, spielen ohne Schieri geht nicht und die Kinder wollen doch auch gewinnen. Diese Dinge sind wissentschaftlich begleitet worden und wiederlegt, denn es funktioniert überall dort, wo die Erwachsenen mitspielen, sie sind das Problem.


    Ob das Auswirkungen auf das Verhalten der Kinder in späteren Jahrgängen hat, ist nicht bewiesen, aber auch das wird begleitet und ggf. nachgewiesen.


    Andre, sorry für den "Ausflug" hier im Thema, aber du kennst das. Für mich gehört zu einem kindgerechten Ausbildngssystem ein einheitlicher Spielbetrieb und dazu bietet sich die FPL an. Vor einigen Monaten haben jedes Wochenende ca. 30.000 Kinder nach diesen Regeln gespielt, ab der nächsten Saison sind es vielleicht 100.000 -150.000.