Handspiel Marius Ebbers

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  • Hand aufs Herz: Wer von uns hätte es wie Marius Ebbers gemacht? In einer Situation, wo es um so viel geht?


    Handspiele finde ich oft schwierig. Ich behaupte, dass bei den allermeisten von mir verursachten Handspielentscheidungen keine Absicht meinerseits vorlag. Nichtsdestotrotz waren viele von ihnen tatsächlich nach gängiger Regelauslegung eben Handspiele.

    Hat er vielleicht sogar als Angestellter seines Vereins fahrlässig gehandelt?


    Das kann ich mir nicht vorstellen. Schließlich ist er den Regeln des Spiels verpflichtet. Und wenn der Schiri ihn etwas fragt, muss er doch auch wahrheitsgemäß antworten, oder? Daraus kann ihm, wie ich meine, keiner einen Strick drehen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich habe in einer ähnlichen Situation schon mal die Klappe gehalten und ärgere (und schäme) mich dafür immer noch. Wir haben dann gewonnen, aber freuen kann ich mich über diesen Sieg nicht. Insofern gratuliere ich Ebbers zu seiner Entscheidung, Respekt :thumbup:!


    Wobei es mich wundert, dass der Schiri überhaupt fragt. In meiner Ausbildung zum Volleyball-Schiri habe ich beigebracht bekommen, dass man die Spieler eben gerade NICHT fragen soll, da man entweder angelogen wird oder aber die Ehrlichen bestraft, die Ihr Vergehen zugeben. Da ist es insgesamt gerechter, wenn man nur nach seiner eigenen Wahrnehmung urteilt, auch wenn dabei im Einzelfall mal die falsche Entscheidung rauskommt.


    Grüße
    Oliver

  • Handspiele finde ich oft schwierig. Ich behaupte, dass bei den allermeisten von mir verursachten Handspielentscheidungen keine Absicht meinerseits vorlag. Nichtsdestotrotz waren viele von ihnen tatsächlich nach gängiger Regelauslegung eben Handspiele.

    Ich meinte mit "Wer von uns hätte es wie Marius Ebbers gemacht?" nicht "Wer hätte den Ball auch mit der Hand gespielt" ( ;) ) , sondern "wer hätte das Handspiel zugegeben?"

    Wobei es mich wundert, dass der Schiri überhaupt fragt. In meiner Ausbildung zum Volleyball-Schiri habe ich beigebracht bekommen, dass man die Spieler eben gerade NICHT fragen soll, da man entweder angelogen wird oder aber die Ehrlichen bestraft, die Ihr Vergehen zugeben. Da ist es insgesamt gerechter, wenn man nur nach seiner eigenen Wahrnehmung urteilt, auch wenn dabei im Einzelfall mal die falsche Entscheidung rauskommt.

    Die Begründung, warum der Schiri nicht fragen soll, finde ich sehr gut.


    Trotzdem kommt es immer wieder vor. Ich meine mich zu erinnern, dass wir in dieser Bundesligasaison schon 1-2 Fälle hatten, wo der Schiedsrichter in besonders strittigen Situationen den Spieler befragt hat. Es scheint durchaus üblich geworden zu sein. Bei Oliver Held 1998 hat der Schiedsrichter definitiv nachgefragt, s. auch http://www.ksta.de/html/artikel/1312975148788.shtml.

  • Respekt für dein Eingeständnis! Ja, was hätte Marius machen sollen: wird ja vom FC fürs Toremachen bezahlt? Nur wenn der Verein erst Fairplay, dann Tore als Ziel setzt, hätte er im Sinne des Arbeitgebers gehandelt ;)


    Nun gibt es aber Videobeweise, wie ist es damit? Ist es da vom Schieri nicht schlau zu fragen statt falsch zu entscheiden? Fragt er und der Spieler lügt, wiegt diese Den-Schieri-Lügen-strafen/schimpfen-Unwahrheit nicht ebenso schwer wie ein Schimpfwort? Kann dann von Tatsachenentscheidung noch gesprochen werden? In der Tat tun sich hier einige Probleme auf, so dass viel für Nicht-Fragen spricht, solange dies unklar ist.


    Das Gute: der FC hat trotzdem gewonnen, hätte auch sonst Marius wohl nicht arbeitsrechtlich belangt ;)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • In einer der letzten Ausgaben der Schiedsrichterzeitung des DFB wurde die auf Nachfrage als taktisches Mittel des Schiedsrichters hingewiesen.
    Dies wird also indirekt vom Schiedsrichter verlangt, um unklare Situationen richtig bewerten zu können.


    Gruß
    Elpawo

  • Ich meinte mit "Wer von uns hätte es wie Marius Ebbers gemacht?" nicht "Wer hätte den Ball auch mit der Hand gespielt" ( ;) ) , sondern "wer hätte das Handspiel zugegeben?"


    Ich habe mir eben erst die Situation angeguckt. Das Ding hätte ich zugegeben, wage ich zu behaupten. Er geht ja richtig mit der Hand zum Ball, das ist etwas anderes als den Arm angeschossen zu bekommen oder den Ball an die verlängerte Schulter zu bekommen, wenn man sich schützend vom Ball abwendet. Oder auch die Hand vor dem Gesicht hat -- letzteres ist natürlich ein klares Handspiel, dient aber letztlich ja nur dem Schutz des Gesichts und lenkt den Ball auch nicht anders als es die sprichwörtliche Fresse täte...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • für mich geht es hier um das Fragen des Schiris.


    wurde schon jemals ein Verteidiger gefragt, ob die Schwalbe nicht doch ein Foul von ihm war? ob er bei Abseits nicht doch auf gleicher Höhe stand?
    ob es beim Kopfballversuch doch den entscheidenen Schupser in den Rücken des Gegenspielers gab.


    wo fängst an und wo hört es auf.


    meine Meinung: im unteren Jugendbereich Ja, weiter nach oben Nein.


    gg