Paradigmenwechsel des DFB hin zum Passen

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  • Ein guter Trainer ist der, der seine Kinder dort abholt, wo sie gerade "stehen"!


    Bei der Beschreibung DFB-Philosophie steckt m.E. jedoch ein gewaltiger Haken! Denn die DFB-Trainer-Breitensport-Ausbildung beginnt mit dem Bambini-Bereich. Wenn man dann Folien für den Bambini, F- und E-Jugend-Bereich bringt, über die man sich keine Gedanken (außer die, wie halte ich sie bei der Stange) gemacht hat, dann ist das ein bißchen dünn! Das Argument, es soll bloß keiner abspringen, würde sich dann m.E. über den gesamten Breitensportbereich ausdehnen lassen. Was will man der Zielgruppe: Breitensport-Trainer denn vermitteln? Egal, was ihr macht, Hauptsache eure Kids haben Spaß? Spielt von mir aus den Clown, damit sie nicht weglaufen? Ihr habt mit dem Erwerb der C-Breitensport-Trainerlizenz das volle Wissen darüber, wie ihr euch bestmöglich zum Narren macht?


    Da hängt so eine Philosphie wie ein Klotz am Bein junger, engagierter Trainer, deren Aufgabenbreite sich fast ausschließlich über Entertainment-Aufgaben beschränken soll. Soetwas kann doch auch der DFB nicht wirklich wollen? Zum Glück gibt es eine Menge Trainer, die sich nicht damit begnügen, sondern mehr wollen und eigene Wege gehen. Manche möchten sich gerne in der DFB-Philosphie wiederfinden, anderen ist das längst egal.

  • Hallo,


    bei uns im Ruhrpott trainiert praktisch jede Bambini-Mannschaft zweimal die Woche und spielt am Wochenende. Hinzu kommen noch die Turniere, wir haben in den letzten zwei, drei Monaten alleine an vieren teilgenommen.


    Ich habe - als ich vor etwa zwei Jahren als Trainer angefangen - das DFB-Buch gekauft, hier viel gelesen und hing an Andrès Lippen (überspitzt gesagt).


    Ich habe beim Training all das umgesetzt, was Andrè, der DFB und Wein predigen. Ich habe kein Passpiel trainiert, ich habe kein Passspiel eingefordert - nie (auch wenn ich schon mal etwas reinrufe). Ich habe Spielformen gewählt, die die Kinder nicht überfordern und die ihnen Spaß machen. Ich spiele regelmäßig 2:2 und 3:3. Ich habe Abstand genommen von monotenen Anstellübungen und Positionsspiel.


    Ich kenne mittlerweile fast alle Mannschaften aus dem Duisburger Süden, einige aus dem Norden, Mülheim oder Düsseldorf. Spielerisch ist uns nur eine Mannschaft eines großen Vereins überlegen (die bekommen auch den entsprechenden Zulauf und können selektieren). Klar, verlieren wir auch mal Spiele, aber dann aufgrund der Physis oder aufgrund von Methoden, die für uns nicht in Frage kommen (bolzen, Kinder anpeitschen und fremdsteuern).
    Auf dem F-Jugend-Turnier am Sonntag hatten wir nach meinem Empfinden das beste Umschaltspiel. Das haben uns auch andere Trainer bestätigt. Grund: Wir spielen seit jeher ohne Positionen und jedes Kind hat Verantwortung für Angriff und Abwehr.


    Ich will behaupten, dass wir schon jetzt die Früchte der DFB-Philosophie ernten und es werden in den nächsten Jahren immer mehr. Deswegen verstehe ich auch nicht, dass sich Andrè so vehement gegen passende Bambini streubt. Passende Bambini sind die Folgen dessen, was er seit Jahren hier propagiert. Da teile ich übrigens den Standpunkt vom TW-Trainer. Gerade im Kinderalter werden viele Grundlagen fürs Spielverständnis gelegt. Genau hier muss man ansetzen. Spielformen zur Förderung der Spielintelligenz. Dazu gehört übrigens nicht das stumpfe Einstudieren von Passspiel. Passspiel kommt von alleine ist eher eine Folge davon!!!


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Hallo TW


    auf so ne Antwort hab ich gehofft, deshalb hab ich meine Aussage sehr überspitzt gemacht.


    Bambini,F und E-Jugend sind für den DFB keine Spassjahrgänge sondern bilden den Grundstock seiner zum Leistungssport zeigenden Ausbildungspyramide.
    es ist die Grundlage für spätere Sichtungen.
    zwar entsprechend kindsgemäss, aber doch bereits zielgerichtet. das wird hier aber öfters anders dargestellt. so lese ich zumindest mache Beiträge.


    bb

  • Richtig, Günter, man muss sich nach den Kindern richten. Ich halte nur bei vielen Kindertrainern die Gefahr dafür, dass sie sich an den Stärkeren orientieren, seien es die Talente im eigenen Team oder andere Mannschaften, die dem Anschein nach 'besseren' Fußball spielen. Die Versuchung, gegenüber den altersgemäßen Inhalten vorzugreifen, ist ja auch groß, der kurzfristige Erfolg begeistert ja auch erst einmal alle Beteiligten. Hat eine Mannschaft dann leider auch noch einen Trainer, der sich weniger gut in Kinder hinein versetzen kann, weniger Gespür für ihre teilweise sehr subtil augedrückten Regungen hat, so ist die Katastrophe schon fast vorprogrammiert. Mag sein, dass ich den Teufel jetzt etwas überdeutlich an die Wand male. Aber ich erlebe, wie bei uns in den Lehreinheiten zum Trainer C-Breitenfußball über Ergebnisse der Spieltage von Bambini und F-Junioren gefachsimpelt wird. Die Teilnehmer an einer solchen Qualifizierungsmaßnahme gehören zur Elite, was die Aufklärung über altersgerechtes Training anbelangt. Trotzdem wird da teilweise über F-Junioren gesprochen, wie es Jürgen Klinsmann seinerzeit über die Nationalmannschaft tat. Ich bin froh, dass diese Trainer in dem Kurs in der Minderheit sind, aber nach ca. zwei Dritteln des Weges zum Schein bin ich doch etwas konsterniert darüber, dass sie noch so drauf sind..


    Mensch Leute, genau das was Tobn schreibt ist der Motor, der mich antreibt. Natürlich gibt es Ausnahmen und wenn ich die versammle....dann erhalte ich so ein Miniteam, das spielt wie manche F im zweiten Jahr. Ich sehe die Gefahr genau wie tobn das beschrieben hat, die kann man nicht wegdiskutieren, diese Gefahr ist ständig anwesend und nicht selten, ganz im Gegenteil.


    Was mich komisch stimmt ist, dass beim beschulen in den Schulen die "Schwachen" breit gefördert werden, .....die Ausnahmen...also die Ausnameschüler....die Superschüler....nur mäßig mit nicht gefördert werden. Beim Fußball ist das wohl anders ;) und genau darin verbirgt sich die Gefahr.


    Die Studie des ADAC läßt mich tatsächlich grübeln, ich suche nach dem Fehler....sind es Ausnahmen oder stimmt die Studie nicht oder ist es und wenn ja, nicht auf den Fußball anwendbar??


    @DonQuiote...ich schulde dir überhaupt nichts. Ferner habe ich bereits woanders gepostet, dass ich mich derzeit auf die ADAC-Studie beziehe. Welcher Studie der Dfb sich bediente, ...keine Ahnung. Wenn du das wissen willst, mußte da mal selber forschen.

  • Ich hab mal einen Aufsatz gelesen über das unterschiedliche Verhalten gleichaltriger Kinder im Strassenverkehr.
    da wurde herausgestellt. dass Kinder, die auf dem Dorf in der verkehrsberuhigten Zone wohnten ein anderes Verhältnis zum Strassenverkehr haben als die, die an einer verkehrsreichen Strasse in der Stadt aufwachsen. ist wohl auch nachvollziehbar.


    auf den Fussball umgelegt, heisst das für mich, dass ein Kind das ab seinem 2. Lebensjahr mit den Eltern Ball fangen spielt, mit 3 auf der Wiese mit Papa
    oder Bruder kickt, ein ganz anderes Verhältnis und Einschätzung zum Ball hat, als der, der mit 6 ins Training kommt und zum ersten Mal einen Ball sieht (bewusst jetzt extrem übertrieben).


    dieses unterschiedliche Verhalten von gemachten Vorerfahrungen sind in der ADAC Studie nicht berücksichtigt.
    obwohl es die Geschwindigkeit eines herannahenden Autos nicht abschätzen kann, weiss das Stadtkind wann es die Strasse noch überqueren kkann,oder nicht,
    während das Dorfkind automatisch noch stehen bleibt oder leider auch noch losrennt.


    als Landautofahrer geht es mir doch genauso , wenn ich in der City einer Grosstadt bin.


    gg

  • 8| :D Und wieder ein typischer Andre!
    Von anderen Fakten einfordern, selbst allerdings diese nicht liefern wollen ,weil es ja müsig ist seine Argumente zu belegen.
    Solange du die von dir angesprochenen Studien und Informationen allerdings nicht volegst, sind es keine Argumente, sondern Thesen.
    Dies lernt man bereits in der 9. Klasse im Deutschunterricht.


    (Leider nur sinngemäße wiedergabe möglich, da die Textstelle für ein Zitat zuweit zurück liegt.)
    Andre: "Gib mir einen Beweis durch einen Upload eines Videos bei Youtube"


    @DonQuiote...ich schulde dir überhaupt nichts. Ferner habe ich bereits woanders gepostet, dass ich mich derzeit auf die ADAC-Studie beziehe. Welcher Studie der Dfb sich bediente, ...keine Ahnung. Wenn du das wissen willst, mußte da mal selber forschen.



    Andre, wir hatten die Diskussion ja auch schon öfters, aber leider ignorierst Du weiterhin konsequent alle Argumente, die nicht in Dein Weltbild passen


    Ein weiterer Beweis für den "typischen Andre" aus seinem letzten Beitrag ist, dass er gegenüber Schimanski und Günter Grafe erwähnte "

    Günter, erzähl mir keinen[..]


    Zwar erwähnt Andre hier die 3,5 jährigen Kinder, dennoch bezieht er sich abschließend auf "passende Bambinis".

    Und nochmals....es ging um passende Bambinis....nicht um einen einzelnen Zufallspass.


    Nun sieht Andre aber wieder, das andere sein Weltbild "zerstören" könnten (bitte entschuldigt den harten Ausdruck) und an seinem Status kratzen. Deshalb schildert es wieder so, dass er es nicht so gemeint habe (Hier indem er sagt, dass er nicht die Allgemeinheit unter einem Kamm scheren wollte.)

    Mensch Leute, genau das was Tobn schreibt ist der Motor, der mich antreibt. Natürlich gibt es Ausnahmen und wenn ich die versammle....dann erhalte ich so ein Miniteam, das spielt wie manche F im zweiten Jahr.


    Nur um euch mal meine Beobachtungen bezüglich der Diskussionfähigkeiten und die beinhalteten Sprünge in der Argumentationskette von User dieses Forums zu verdeutlichen.
    Tut mir Leid Andre hier bist du momentan das Vorzeigeexemplar.


    Gruß
    Elpawo


    P.S.: Ich finde die Entwicklung des Threads und die aktuelle Thematik (vorgreifen, wenn nötig) sehr gut.
    Weiter so Jungs!


  • Gerade im Kinderalter werden viele Grundlagen fürs Spielverständnis gelegt. Genau hier muss man ansetzen. Spielformen zur Förderung der Spielintelligenz. JA


    Dazu gehört übrigens nicht das stumpfe Einstudieren von Passspiel. JA


    Passspiel kommt von alleine ist eher eine Folge davon!!! UM GOTTES WILLEN!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!



    Dein Post begann so gut, dann jedoch widersprichst du dir selbst. Auch mit geeigneten Übungen in Kleingruppen ist recht früh das Passspiel einzustudieren, wobei es Übungen sein sollen, welche die Spielintelligenz fördern.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Sorry, Germancoach, ich stehe gerade auf der Leitung. Vielleicht habe ich mich unglücklich augedrückt oder verstehe dich falsch. Ich kann den Widerspruch nicht erkennen...


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Elpawo,


    was willst du herausstellen, das ich zu doof bin, ein Arschloch bin, was ist es womit Du nicht klar kommst. Möchtest du sagen, das du so ein helles Köpfchen bist oder nimmst du mir übel, das ich versuche, die Dinge verstehen zu können? Ich verstehe so Typen wie dich nicht und ich muß ehrlich sagen, das ich gerade so Dinge denke, wie...ob sich die Konversation überhaupt lohnt, was sie bringt, was dich bewegt, jemanden so anzusprechen. Möchtest du einen Streit vom Zaun brechen, mich blossstellen, mich ändern, was glaubst du tun zu müssen?


    Du scheinst anderen Menschen die sich versuchen eine Meinung -auch über diskussionswürdige streitbare Fragen ihren Versuch übel zu nehmen, das so zu tun, wie sie es tun. Verspürst du da ein Verlangen, anderen ihre Schwächen vor zu halten, um dann den Finger zu nehmen, um ihn dann schon langsam in die Wunde zu legen? Wenn es das ist, dann rate ich dir, dir doch mal einen Gegner zu suchen!


    Ein Video auf YouTube zu zeigen....war mir wirklich eine interessante und zum Zeitpunkt des erfragens wichtige Frage...ich hatte nämlich keins gefunden und ich fand die Angaben aus meiner Sicht wirklich unglaublich und nicht nachvollziehbar...nun kenne ich eins und ich habe es sachlich fair anerkannt und bewertet.


    Günter so anzusprechen, geht zwischen uns ok....er macht es manchmal ähnlich und ich nehme es im auch nicht krumm, das ist eine Sache zwischen uns und die geht dich nichts an....aber danke das du es angesprochen hast.


    Und derjenige der von mir die Studie -wohl abseits der ADAC-Studie- abverlangt, der weiss ganz genau, was ich wann wo wie dazu erzählte und auch einräumte und weil ich das so billig von ihm finde, gehe ich darauf nicht mehr ein...es ist der Versuch, den der schon lange ein Dorn im Auge ist, los zu werden, zu outen bzw. an die Wand zu stellen.


    Ich stehe oft im Wind mit meiner Meinung und das scheint dir vom Thema her und von der Art und Weise nicht zu schmecken. Was du nicht verstehen kannst scheint mir zu sein, dass ein Typ wie ich sich auch bewegen kann....da siehst du dann den Andre der fällt...und das finde ich von dir unverständlich bis schwach und auf Grund deiner Art wie du es auslegst...sehr sehr schwach aber trainertypisch.....weil du es vermutlich für sehr schwach hälst. Ich denke, das du einfach voreingenommen bist. Ich wollte dir das nochmals so sagen, damit du drüber nachdenken kannst, ..ok..


    Hier wurde ein Ausbildungssatz der mir sehr wichtig erscheint benannt...nämlich man sollte da abholen, wo sie sind. Den Satz finde ich gut...stammte wohl von Günter....er birgt nur wiederum die Gefahr, dass diejenigen Trainer die es nicht verstehen, diesen Satz restlos falsch interpretieren und den üblichen Murks beginnen. Ich gerate wohl -wenn ich mal so tief in mich hinein höre- in eine Phase wo ich der Ermahnung und Erinnerung an diese Dinge echt müde werde. Gruß und machs gut...besser gesagt...besser. Andre

    2 Mal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Günter so anzusprechen, geht zwischen uns ok....er macht es manchmal ähnlich und ich nehme es im auch nicht krumm, das ist eine Sache zwischen uns und die geht dich nichts an.


    würde es zwar nicht so deutlich formulieren, aber vom Inhalt stimme ich dir zu.
    80% Übereinstimmung und über die restlichen 20 % fetzen wir uns , können wohl auch beide mit der manchmal deftigeren Art umgehen.
    dafür respektieren wir (zumindest aus meiner Sichtweise) uns in der Grundeinstellung zu sehr.


    oder sehe ich das falsch Andre?


    gg

  • Sorry, Germancoach, ich stehe gerade auf der Leitung. Vielleicht habe ich mich unglücklich augedrückt oder verstehe dich falsch. Ich kann den Widerspruch nicht erkennen...


    Gruß, Christoph


    Schau mal auf die DFB-Lehr-DVD Nr. 2 Kinderfußball unter Arbeitsblätter F-Junioren:


    Lerneinheit 15, Arbeitsblatt Nr. 11


    Aufgabenstellung: Wähle eine dieser vier Passübungen heraus und demonstriere diese in der Praxis, finde ähnliche Übungen.


    Es sind eher simple Passübungen und durch Hütchen passen und so.



    <----- es wird und muss auch gezielt trainiert werden.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • @DonQuijote...ich schulde dir überhaupt nichts. Ferner habe ich bereits woanders gepostet, dass ich mich derzeit auf die ADAC-Studie beziehe. Welcher Studie der Dfb sich bediente, ...keine Ahnung. Wenn du das wissen willst, mußte da mal selber forschen.

    Natürlich schuldest Du mir nichts, ganz klar, wieso auch. Ich habe selbst nach einer solchen Studie gesucht, aber nix gefunden. Also: Mir geht es nicht darum, Dich in irgendeiner Weise blos zu stellen (warum und wie sollte ich das auch machen?). Sondern es geht mir darum, Dich auf eine Lücke in Deiner Argumentationskette hinzuweisen. Die ADAC-Studie hat nichts mit Fussball zu tun. Offenbar hast Du den Punkt erkannt und kommst ins Grübeln, mehr habe ich nie zu erreichen gehofft.


    Grüße
    Oliver

  • ich weiß nicht ganz genau, ob mein Beitrag zu 100% zum Thema passt, ich meine aber schon:


    Vorab Info: ich habe vor 1,5 Jahren nach längerer Zeit wieder eine F Jugend (2002er) übernommen mit grundsätzlich durchschnittlichem Spielerpotenzial, bzw 2-3 gute, viele Mittelgute und ein paar "schwache" Kandidaten.


    ich habe, Hauptsächlich durch das Forum hier mir gesagt; bei diesem Jahrgang trainierst du mal etwas anders wie sonst, bzw wie sonst früher; inspiriert von den Ausführungen dirk coeverfan , Andre etc....


    Schwerpunkt: Kein separates Passpiel, bzw keine Kombinationen trainieren lassen, sondern fast nur Dribbeln; bzw. Drehungen; Tricks (schußfinte; drehungen, Übersteiger, also relativ übersichtlich wenige, aber dafür sehr oft in verschiedenen Varianten) und ganz viele Spiele 2 g2 bis 4 g 4 auf kleine Tore und auch auf 2 normale Tore, die näher zusammengerückt werden.


    da ich kein Coerver-Coaching im Detail kennen, habe ich mir halt meinen eigenen reim daraus gemacht und vor allem durch einige Youtube Videos entsprechende Anregungen bekommen.


    Hinzu noch die Tatsache die Spielpositionen viel zu wechseln (ich hatte in 6 Monaten in den 10 Meisterschaftsspielen z.B 5 verschieden Kinder im Tor; jeder hat mal in der Abwehr gespielt; jeder im Mittelfeld) Nicht jeder gleich lange alle Positionen aber immerhin.


    Ich habe das fast zu 100% durchgezogen; Selten (maximal 1-2x im Monat !!) habe ich mal "Taktik" erklärt im Training (Ablaufen beim 1 g 1; Absichern bei den Verteidigern (Schräg dahinter); alles in Einfacher Form; aber hat ja sozusagen nichts im F Jugend Alter verloren; oder auch mal Doppelpässe mit Torabschluss. Auch mal Abschlussspiele 7 g 7 waren dabei.


    nie habe ich z.B. "Schweinchen in der Mitte" bzw "5 gegen 2" o.ä. trainieren lassen.
    Als ich mal einen "Trainertausch gemacht habe (ein F Jugendtrainer von anderem Verein hat mal eine Einheit bei mir geleitet; ich bei ihm) hat er z.B. stub. Passspiel und 3 g 1 trainieren lassen (Also Passpiel als Hauptthema) und hat sich schon gewundert wie "schlecht" meine Spieler passen können ;)


    naja, Freundschaftsspiele gegen die haben wir eines gewinnen und eines verloren (Jahrgang 2002/2003 von denen)...


    nun haben wir jetzt am Dienstag wieder gegen denselben Verein ein Freundschaftspiel gemacht (9 Monate später ca.) ich hatte meine "starke" Truppe dabei, die Gegner waren aber gemischt 2001/2002 und wir waren denen sehr überlegen ! Endstand 7:2. sagt aber wenig aus; meinen Spielern konnt man die Spielfreude wirklich ansehen etc.
    Aber nun zum eigentlichem:


    die haben neben vielen Dribbelaktionen, und vielen erfolgreichen Finten; teilweise one Touch Fussball gezeigt (pfui !! :) ) und auch mal mehrfach sich im Dreieck den Ball zugepasst und den einen Gegenspieler die ganze Zeit analog der Übung "3 g 1 (Schweinchen in der Mitte)" ins leere laufen laussen;
    OHNE DASS ICH DAS TRAINIERT HABE !!!!!


    Ok der Gegner war nicht so stark, aber die Aktionen von uns waren so erstaunlich stark; dass ich festhalten muss:
    Passen muss nicht separat geübt werden; und das "Konzept" vom Dirk Coerverfan mit seiner Mannschaft ist stimmig und klappt !


    Ich habe es nicht zu 100% gleich gemacht aber mit abstand stärkste Tendenz dahin von allen Teams in dem Alter in unserem Kreis, die ich kenne.


    mein Fazit ist: Dribbeln , bzw Drehungen und Finten gepaart mit ein paar 1 g 1 Situationen und viele 3 g 3 etc. Spiele (Ich habe auch 3: 2 etc gemacht (Sorry Andre ?( ) sind viel mehr zu trainieren wie separates Passspiel, und trotzdem werden die Spieler auch darin besser.


    Klar ist dass nach Dribbelübungen / Finten der Ball zum nächsten Spieler gepasst wird; also ist passen dabei; aber nicht herausgenommen; und niemals als Kombination !!


    Wenn man das anders machen würde, würde man bestimmt das ein oder andere SPiel mehr gewinnen (z.B. gab es eine F bei uns die hat immer denselben Spielzug z.B in der Halle erfolgreich durchgeführt), aber sowas will ich (noch) nicht trainieren lassen...

  • @ saschatoni


    Das ist eine kleine Erfolgsgeschichte, zu der man dir gratulieren kann.


    Meine 2002er traineren seit vier Jahren alles: vom Kopfball hin zum Einwurf, von Außenristpässen bis hin zum normalen Passspiel. Letzte Woche war One-Touch dran, diese Woche Muskelaufbau für Fußballkinder. Und mein Gott, was sind die schon viel über Stangen und Bänke gesprungen. Natürlich üben sie auch Schießen und Finten, Tchechenrollen ...... etc.


    Vielleicht war es gut so, auch wenn jetzt nur fünf davon als Auswahlspieler zur Bezirkssichtung am kommenden Wochenende nach Wiefelstede fahren. So habe ich zumindest noch 7 für die örtlichen Turniere.


    Hätte ich mehr Dribbeln und Fintieren lassen, müsste ich wohl nun die Hallenturniere oft absagen, es wären dann vielleicht eben mehr als 5 geworden.


    So hat alles eben auch sein Gutes!



    LG Germancoach

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • nur zur Klarstellung: Das schaffen nicht alle Kinder bei mir in der Geschwindigkeit, und auch auch nicht in jedem Spiel..


    Auswahlteams gibnt es bei uns in diesem Jahrgang noch nicht ! Stützpunkt Sichtung fängt erst für die im nächsten Winter so langsam an...

  • Mal eine grundsätzliche Überlegung:


    hier kommen sehr viel positive Ergebnisse in der Jugendarbeit rüber.
    der eine schwört auf Coerver, andere auf Wein , dritte auf die DFB Richtlinien, manche nehmen sich von jedem was, weitere bringen zusätzlich eigene Idden und Vorstellungen
    in die Trainingsarbeit ein.


    was ist das Beste, das Richtige, das #Erfolgsbringende.


    ist nicht doch was anderes das Entscheidende:der Mensch, die Person als Trainer:


    engagiert, konzeptionell, nach den Bedürfnissen der ihm anvertrauten Kinder orientiert


    ist das nicht entscheidender, als einer bestimmten Trainingslehre nacheifern und die exakt umzusetzen


    Details sind wunderbar zu diskutieren, gut so, aber wohl letztendlich von sehr geringer Bedeutung, manchmaal sogar unwichtig.


    auf die Trainer, die in diesem Forum aktiv tätig sind, treffen obige Attribute doch mehr oder weniger zu.
    deshalb wird jeder zu seinem Erfolgserlebnis kommen. egal nach welcher Lehre er vorgeht.


    für mich ist nicht die Lehre sondern die Person das entscheidende.
    zumindest auf der Ebene, auf der die meisten hier tätig sind.


    gg

  • Ich denke, Günter, du hast grundsätzlich insoweit Recht, als dass wir uns für alle Kinder Trainer mit positiven Persönlichkeitseigenschaften wünschen und diese sicher eine deutlich höhere langfristige Erfolgsquote haben werden. Nichtsdestotrotz ist die fachliche Kompetenz sowohl in Theorie als auch Praxis für die Entwicklung der Kinder durchaus bedeutend. Und da ist es auch wichtig, altersgerechtes Training durchzuführen. Dabei sind die Unterschiede zwischen Coerver, Wein und dem DFB nicht so groß, alle predigen den Wechsel von Spiel- und Übungsformen, sowie viele Ballkontakte in kleinen Gruppen. Ganz wichtig sind auch bei allen drei Philosophien die häufigen Erfolgserlebnisse. Wenn man als Trainer der Art "guter Typ" diese Grundsätze beherzigt und dazu noch ein abwechslungsreiches Training anbietet, macht man schon das meiste richtig.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Günter
    Im Laufe der Diskussion stellte sich heraus, das es schwierig ist mit einer verallgemeinernden Aussage zum Thema. Auch stellte sich heraus, das es vielleicht auch gar nicht wünschenswert ist das eine mit dem anderen abzugleichen, sondern das Passen nur eine Disziplin unter mehreren ist. Das erst das Erkennen des Leistungsstands der Trainingsgruppe in Kombination mit einem vielfältigen und abwechselungsreichen Training das "Salz in der Suppe" ist. Der Vergleich, was können Kinder in diesem Alter nicht (ADAC-Studie) führte auch deshalb zu keiner nachvollziehbaren Argumentation, weil die Aufgabenstellung zu unterschiedlich war.
    Das ist es gut, das Günter darauf aufmerksam macht, das wir Trainer es sind, die die "Strippen in der Hand" halten! Das es an uns liegt, das beste für die Kinder daraus zu machen! Dieses Forum erfüllt nur dann seine Aufgaben besonders wertvoll, wenn jeder etwas für sich mitnehmen kann. Jeder Mensch sollte seine Meinung ändern, wenn er für sich erkennt, das es noch eine Möglichkeit gibt, etwas zu verbessern! Was ist schlimm daran zuzugeben, das man sich geirrt hat, dies auch heute und in der Zukunft nicht ausschließen kann? Diese Schwäche erweist sich auf den zweiten Blick als wirklich Stärke.

  • Nichtsdestotrotz ist die fachliche Kompetenz sowohl in Theorie als auch Praxis für die Entwicklung der Kinder durchaus bedeutend. Und da ist es auch wichtig, altersgerechtes Training durchzuführen


    Tobn, bin ich nicht darauf eingegangeni weil das ja wohl eine Grundvorraussetzung ist, vor allem bei denen, die sich hier an der Diskussion beteiligen


    lediglich was altersgerechtes Training ist, hab ich eine etwas differenzierte . werde ich aber bei Gelegenheit auch mal näher drauf eingehen.


    gg