Paradigmenwechsel des DFB hin zum Passen

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  • Sehr interessant sind die Berichte nach der letzten WM und vor dieser EM bzw. die statistischen Auswertungen dazu in der Lehrzeitschrift "Fußballtraining" des DFB.


    War bei der Jugendausbildung das Dribbling über 10 Jahre lang klar auf Nr. 1, so lobt man diese noch immer, nimmt aber nun das Passen mit auf. Ich zitiere aus dem Heft 1/2 2012:


    "Das Passspiel hat in unserer Spielphilosophie folgericht eine hohe Bedeutung. Gefordert sind flache, scharfe und vertikale Pässe mit einem guten Passtiming. Die Erarbeitung der technischen und gruppentaktischen Grundlagen ist entsprechend regelmäßiger Bestandteil unseres Trainings."


    Wenn man alle Papiere ganz liest, dann kann man sagen, dass für den DFB Dribbeln und Passen nun gemeinsam die Nr. 1 Trainingsschwerpunkte sind.



    Vielleicht kann das hier Anlass sein, die schönsten Dribbling- und Passübungen von Soccerdrills und von privat noch einmal aufzulisten?

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • In dem Bericht geht es um die Nationalmannschaft. -Erwachsenen Fußball-
    Im anschließenden Artikel "Trainieren wie die Nationalmannschaft" geht es um Trainingseinheiten für den Seniorenbereich.
    Das von dir erwähnte Zitat ist auch in Bezug auf die Nationalmannschaft/Seniorenfußball gemeint.


    Aus diesem Artikel zu schließen, dass es jetzt zu einer Änderung in der Ausbildungsphilosophie kommen könnte, halte ich persönlich für
    unwahrscheinlich. Unser Job als Kinder- u. Jugendtrainer ist es eine breit angelegte und umfassende Ausbildung zu gewährleisten.


    Nur breit und umfassend ausgebildete Spieler können sich den sich den ständig verändernden Strömungen in den Spielauffassungen des Erwachsenenbereich anpassen.
    Schmalspur Fußballer sind dazu kaum in der Lage.


    Deshalb wird sich meiner Meinung nach, die Ausbildungsphilosophie des DFB nicht ändern.
    Wer sich mit ihr schon tiefer auseinander gesetzt hat, sieht auch wie sich die Schwerpunkte je nach Altersstufe immer mehr verlagern.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Germancoach....du bist ein Schlingel ;(:D


    Das dürfte wohl Polemik sein? -doppelgrins-


    Also


    1. Gehts dort um die Nationalmannschaft
    2. Kann man das -wenn man denn will- als Aufruf des Bundestrainers sehen-...muß man aber nicht
    3. steht doch schon in deinem Zitat....Ausschnitt.....


    "Hansi Flick gibt in diesem Beitrag Einblicke in die offensive Spiel- und Denkweise der Nationalmannscaft und zeigt auf, wie die technischen und gruppentatkischen Grundlagen dafür aussehen."


    Gruppentaktik=lt. Dfb.-Konzept ab der D
    also dort, wo die Passkombi als gruppentaktische Maßnahme ein offizielles Thema wird


    Im weiteren möchte ich anmerken, dass mir im Artikel ein anderer Satz auffiel, nämlich ...Zitat:


    "Das waren 90 Minuten voller Spielfreude und Kombinationsfreude usw."


    DAS ist viel eher das Thema. Was glaubtst du/ihr wohl, wie man diese Freude erzeugt?


    Über Instruieren, Positionen vorgeben bereits ab den Minis oder über viele Spielformen und mehr oder minder freies Spiel statt Joystick + Technikschule?


    DAS könnte genauso die Message sein! 8) Ich denke, so wird ein Schuh draus. ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Andre () aus folgendem Grund: "Technikschule" vergessen

  • Nein, es ist keine Zeitschrift für die Nationalmannschaft. Es handelt sich um das offizielle Ausbildungsmagazin.


    Im Sinne der Output-Orientierung zeigt man, was am Ende dabei herauskommen soll.

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  • 3 engagierte fachlich fundierte Trainer lesen 1 Fachartikel und kommen zu 3 unterschiedlichen Ergebnissen.und persönlichen Erkenntnissen.
    beziehe das Heft leider nicht mehr, und kann mir deshalb kein eigenes Bild machen.


    wär aber wohl für alle hier gut, zu einer einheitlichen Deutung dieses Artikels zu kommen.


    gg

  • 3 engagierte fachlich fundierte Trainer lesen 1 Fachartikel und kommen zu 3 unterschiedlichen Ergebnissen.und persönlichen Erkenntnissen.
    beziehe das Heft leider nicht mehr, und kann mir deshalb kein eigenes Bild machen.


    wär aber wohl für alle hier gut, zu einer einheitlichen Deutung dieses Artikels zu kommen.


    gg



    Ich denke, man sollte sich das wie ein Mischpult vorstellen, bei dem ein Lied zu einem anderen rübergeblendet wird.


    Bei den Jüngsten ist der Dribbling-Schieber oben, dann im mitteleren Bereich sind beide Songs gleich laut, hin zum junge Erwachsenenfuß, wo Passen, Verschieben, Kreuzen, Räume finden nach oben gezogen wird, ohne dass das Dribblinglied ganz verklingt.

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  • Bei den Jüngsten ist der Dribbling-Schieber oben, dann im mitteleren Bereich sind beide Songs gleich laut, hin zum junge Erwachsenenfuß, wo Passen, Verschieben, Kreuzen, Räume finden nach oben gezogen wird, ohne dass das Dribblinglied ganz verklingt.



    Gc, das ist mir schon klar


    aber meine Frage war eine andere, deshalb


    wie kann der gleiche Fachartikel von einem auf die Ausbildung bezogen werden, vom nächsten dem erwachsenen Fussball bzw. Nationalmannschaft zugeordent
    werden vom Dritten gar ein ganz anderer Schwerpunkt,mämlich die Spielfreude , gesehen wird.


    das ist für mich nicht nachvollziehbar


    klar gilt im Fussball der Satz: 3 Leute, 3 Meinungen, aber einen Inhalt widergeben müsste doch annähernd identisch sein-
    gg

  • Achtung...Günter...bitte hinsetzen und zuhören....den Kaffee mit oder ohne Milch? :D:D


    Paradimenwechsel


    http://de.wikipedia.org/wiki/Paradigmenwechsel


    Germancoach weisst auf den Artikel hin und betitelt das von ihm gelesene als Paradigmenwechsel...was seine Wortwahl und Einschätzung war und nicht im Text des Artikel so benannt war.


    Ich unterstützte die Einschätzung von Dirk C. und setzte einen drauf, nämlich.....


    ich zog mir den Text....ich habe die Zeitschrift mit Artikel hier...und nahm das Zitat "Spielfreude usw", die dort lobend hervorgehoben wurde. Ein Begriff, der mir gerade wo ich jüst das Buch von Horsti lese, sofort ins Auge sticht....logisch...meins. 8)


    Nachdem ich darauf hinwies, dass das Passen bereits sehr groß geschrieben wird im Dfb.-Konzept, ...nämlich im Rahmen der Gruppentaktik ab der D im Konzept -als Trainingsthema das es ab dort zu bewerten gilt- ....


    kam ich auch auf die Idee, daran zu erinnern, wie man denn Spielfreude und Spielintelligenz produziert.


    Das geschieht nunmal nicht, indem ich instruiere, vorgebe, anschreie, auf festen Positionen spielen lasse, auf der Bank sitzen lasse, kein ausbildungsgerechten Fußball biete ? usw., usw.


    Aus der Message meines Statements und das von Dirk C. ergeben sich folgende Antworten:


    1. Es gibt keinen Paradimenwechsel
    2. Das Passen war immer Thema im Konzept des Dfb und als gruppentaktische Maßnahme ab der D
    3. Die im Artikel benannte Spielfreude der Spieler wie Ösil etc.....kommt nicht durch....was meine persönliche Einschätzung darstellt.


    Watt is nu daran so schwierig zu verstehen mein Libber ?(;):)

  • Auch, wenn es beim DFB immer etwas länger dauert, heißt das nicht, das man Fussballkonzepte seine Richtung nicht ändern darf. Auch, wenn wir im internationalen Fussball eine der letzten führenden Nationen waren, die sich schweren Herzens vom "Kampf Mann gegen Mann" trennen mußten, bedeutet dies nicht, das wir unsere neuen Fussballtypen nicht lieben. Viele altgediente DFB-er genießen noch heute vor ihrem inneren Auge die Dribbelkünstle eines Pierre Litbarski oder Thomas Hässler. Manche sehen die individuelle Dribbelfähigkeiten in Spielern wie z.B. Özil wiedergeboren. Doch stellen auch sie fest, das sich im Laufe der Jahre der Fussball dahingehend verändert hat, das nicht allein mit individueller Stärke Spiele zu gewinnen sind (wie unlängst der FC Bayern gegen die Gladbacher Fohlen bitter erfahren mußten), sondern der Fussball sich gruppen- und manschaftstaktisch in rasender Geschwindigkeit übers gesamte Spielfeld verteilt hat. Jeder ist nur noch dann effektiv, wenn er wie ein Zahnrad im Getriebe der erfolgsversprechenden Trainertaktik funktioniert. Dortmund und Schalke demonstrierten in ihren letzten BuLi-Spielen, das man auch dann auf die individuellen Stärken ihrer Leistungsträger zeitweilig verzichten kann, wenn das Konzept soweit von der Mannschaft verinnerlicht ist, das eine Positionsrotation keinerlei Einflüsse hat!


    War man sich vor Jahren noch beim DFB sicher, das das "raumorientierte Spiel" nur etwas für Profis ist, werden heutzutage die DFB-Stützpunkttrainer dazu angehalten, dem Talentnachwuchs bereits im D-Jugend-Alter die Grundprinzien des ballorientierten Spiel zu vermitteln. Mag sein, das in Frankfurt manchmal die linke Hand nicht weiß, was die rechte tut. Dennoch halte ich den bereits eingeschlagenen Weg für unumkehrbar. Denn er bedeutet auch, das es zukünftig nicht allein damit getan ist, sich die individuell stärksten Spieler auszusuchen, sondern sie als Mannschaftsspieler zu formen! An dieser Arbeit haben die Nachwuchsabteilungen der Leistungsclubs aber schon seit einigen Jahren zu knabbern. Denn hier gibt es manchmal riesengroße Unterschiede zwischen C, B und A-Jugend-Spielsystemen.


    So steht zu vermuten, das durch die verbesserte Spieler- und auch Trainerausbildung immer mehr junge, engagierte Leute einen ballorientierten Fussball auch im Breitensportbereich mit mehr oder weniger Erfolg einführen. Ob man nun den Grad der Perfektion immer noch als Schmalspurfussball bezeichnen mag, hängt zum einen von den Vermittlungsfähigkeiten der Trainer ab und zum anderen auch vom Blickwinkel des Betrachters.


    Die Vermittlung des gewünschten Passpiels ist aber nur unter den Voraussetzungen individueller technischer Qualitäten möglich. Die Torvorbereitung wird lediglich etwas weniger dem Zufall einger Dribbelkünstler überlassen, sondern ist immer mehr das Ergebniss einer mannschaftlichen Leistung.

    Einmal editiert, zuletzt von TW-Trainer ()



  • Ganz nebenbei bemerkt lernen Kinder beim Passpielen auch schon früh, den Kopf zu heben und mitzudenken.

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  • Hallo TW


    dein letzter Beitrag entspricht voll und ganz meiner Meinung


    der Fussball ist ständiger Entwicklung und Veränderungen unterlegen.


    dementsprechen werden auch Ausbildungskonzepte ständig weiterentwickelt, teilweise Schwerpunkte verschoben, ganz unabhängig davon dass die ganzheitliche Grundausbildung immer im Vordergrund stehen wird.


    die Spielweise von ganz oben wird weiter unten nachgeahmt, Ausbildungsprozesse dementsprechend angepasst.


    für mich persönlich wird sich Fussball, wie ihn zur Zeit Dortmund und Schalke praktizieren, bei uns durchsetzten.
    ein wichtiger Faktor dieser Spielweise ist das Passpiel.


    deshalb glaube ich, dass in Zukunft dem Passpiel auch in der Ausbildung eine wesentlich stärke Bedeutung zukommt, als es derzeit schon ist.
    wie? weiss ich auch nicht.


    Spielsystem und Trainingskonzepte haben sich in der Vergangeheit ständig verändert und werden sich auch in Zukunft ändern,
    wenn auch nicht mehr so krass wie in der Vergangenheit.


    gg
    ,




    .

  • Was soll sich denn schon ändern ausser der Intensität bezogen auf das Thema Passtraining im Erwachsenenbereich und frühestens ab der D.


    Zudem wird sich wohl nichts für den unteren Jugendbereich ändern, denn die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Hinblick auf die entwicklungstechnischen Möglichkeiten der einzelnen Altersgruppen sind doch irgendwie feststehend und damit unantastbar!

  • Was soll sich denn schon ändern ausser der Intensität bezogen auf das Thema Passtraining im Erwachsenenbereich und frühestens ab der D.


    Zudem wird sich wohl nichts für den unteren Jugendbereich ändern, denn die wissenschaftlichen Erkenntnisse im Hinblick auf die entwicklungstechnischen Möglichkeiten der einzelnen Altersgruppen sind doch irgendwie feststehend und damit unantastbar!



    Wenn dem so ist, dann werden diese von den Spaniern aber gepflegt ignoriert. Das Ausbildungsbuch dort erläutert viele Prinzipien, legt aber nicht fest, dass so ein wichtiger Bestandteil des modernen Spiels die ersten 6 Jahre ignoriert werden soll.

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."

  • Andre
    Gibt es nicht, gibt es nicht! Tabus schon mal gar nicht! Schon allein aus der Angst, man könnte einen Vorsprung einbüßen oder den Anschluß verpassen. Häufig sind es aber Zufälligkeiten, die Fortschritte bringen. Immer dann, wenn man den großen DFB mit seinen kleinen Brüdern aus dem benachbarten Ausland vergleicht, schneidet der deutsche Riese schlecht ab. Gerade in der Nachwuchsförderung!


    Der DFB paßt sich in seinen Vorschlägen und Empfehlungen lediglich zeitversetzt an die Realitäten der gerade führenen und erfolgreichsten Vereine an.


    Ich war auch deshalb gar nicht so sehr verwundert, als deine Nachricht an den DFB bezüglich Widersprüche im Nachwuchs-Ausbildungskonzept unbeantwortet blieb. Denn der DFB kann diese Vorrreiterrolle schon lange nicht mehr spielen, sondern bezieht sein Wissen aus den Vereinen! Phillip Lahm hatte sich "Watschen" dafür eingefangen, weil er in seinem Buch ungeniert aus dem "Nähkästchen des DFB" plauderte. Es gab man einen DFB-Vorturner, der wußte schon unmittelbar dem Länderspiel nicht mehr, wie´s ausgegangen war! Viel Wissen schadet auch manchmal!

  • Halllo,


    wenn man Bambini 2:2 spielen lässt (haben wir gestern erst in so eine Art Miniturnier gemacht), ist - geschätzt - jede dritte Aktion ein Pass und wechselt sich mit Dribbling und Torschuss gleichmäßig ab. Das alles ohne Druck oder Fordern, einfach aus dem Spielverständnis des Kinder heraus.


    Wenn man beim DFB der Meinung ist, dass das Passspiel in Zukunft immer wichtiger wird, muss man Spielformen im Kinderfußball entwickeln und propagieren, die diesem Umstand Rechnung tragen. Am besten sogar in der "Liga", weil das 7:7 die Kinder in diesem Alter überfordert und Trainer/Eltern dazu animiert, Passspiel und "Ordnung" von den Kindern einzufordern und abzuverlangen.


    Passspiel im Kinderfussball ist kein Verbrechen. Wichtig ist woher der Antrieb dazu kommt.


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Wenn dem so ist, dann werden diese von den Spaniern aber gepflegt ignoriert. Das Ausbildungsbuch dort erläutert viele Prinzipien, legt aber nicht fest, dass so ein wichtiger Bestandteil des modernen Spiels die ersten 6 Jahre ignoriert werden soll.


    Hier wird das nicht 6 Jahre ignoriert, sondern gepflegt darauf vorbereitet. Vorbereitet durch einige andere Trainingsthemen und auch durch Passübungen und das gestützt von der Wissenschaft. Ignorieren die Spanier denn diese wissenschaftlich gestützten Dinge oder sind die Studien falsch oder wird hier das was sie tun vielleicht sogar falsch verstanden, so dass sie die Studien überhaupt nicht mißachten...Fragen über Fragen???


    Der DFB paßt sich in seinen Vorschlägen und Empfehlungen lediglich zeitversetzt an die Realitäten der gerade führenen und erfolgreichsten Vereine an.


    Das mag ja so sein, dass der Dfb das immer so tat, hier in dieser Frage kann ich mir das nicht vorstellen und es steht -gemessen am Thema- auch überhaupt nicht zur Debatte. Wie kommt ihr darauf das das thematisiert ist. Dirk C. und ich haben Euch doch bereits gesagt, dass es beim Text in der Zeitschrift um die Nationalmannschaft ging. Dort wurde nicht das deutsche Jugendtraining hinterfragt, ...überhaupt nicht!!! Diesen letzten Satz sollte man nicht einfach ignorieren, denn die Message stand bereits zuvor in zwei anderen Eingangsstatements! Holt Euch die Zeitschrift und lest es selbst.


    wenn man Bambini 2:2 spielen lässt (haben wir gestern erst in so eine Art Miniturnier gemacht), ist - geschätzt - jede dritte Aktion ein Pass und wechselt sich mit Dribbling und Torschuss gleichmäßig ab. Das alles ohne Druck oder Fordern, einfach aus dem Spielverständnis des Kinder heraus.


    Das ist eine Erfahrung, die ich noch nie auf dem Platz gesehen habe und auch hier die Anmerkung, das das -so die Studien stimmen- so nicht möglich ist.


    Dazu fällt mir ein, dass das Abspiel eines Bambini kein Abspiel sein muß, sonder einfach als Abspiel defeniert wurde, es in Wirklichkeit aber einfach ein Notschlag war. Sorry, aber ich nehme dir das hier so nicht ab.


    Abschließend möchte ich noch anmerken, dass ich den spanischen Fußball als langweilig für den Spieler erachte.
    Es wird Trainer geben, die werden deren Spiel mit der Zeit schon richtig beantworten. Ob das imitieren des spanischen Spiels richtig ist, wage ich in Bezug auf die Motivation -vor allem wenn ich daran denke, wie das im Breitensport zu kopieren sein soll- stark zu bezweifeln.


    Rein fachlich gesehen könnte ich hier auch die Frage stellen, was die Spanier wohl in dem Spiel machen würden, wenn der Gegner nicht den Raum decken würde, sondern wieder den Mann? Geile oder dumme Frage??? Dazu noch ein feines Pressing....wo das den Spanier wohl hinführen würde...jedenfalls geht mir das so durch die Omme (Kopf). :D

  • Rein fachlich gesehen könnte ich hier auch die Frage stellen, was die Spanier wohl in dem Spiel machen würden, wenn der Gegner nicht den Raum decken würde, sondern wieder den Mann? Geile oder dumme Frage??? Dazu noch ein feines Pressing....wo das den Spanier wohl hinführen würde...jedenfalls geht mir das so durch die Omme (Kopf). :D

    Ich will mich gar nicht groß zu diesem Thema äußern, da ich nicht die Zeit und Lust habe, dein ganzes Postung bzw. die ganze Thematik zu kommentieren.


    Aber, dieser letzte Satz von dir, bedarf eine Kommentares:
    Kein Team spielt eine Raumdeckung, kein einziges. Ein ballorientiertes Verteidigen, was alle Teams praktizieren, impliziert, dass es sehr wohl zu Zweikämpfen kommt. Aus Sicht der Verteidigung entstehen daraus sogar Zweikämpfe in Überzhal, also 2gg1 Situationen.
    D.h. auch der Spanier muss sich im Zweikampf behaupten, also die Spieler von Barcelona z.B. gewinnen regelmäßig Zweikämpfe, oft sogar 1gg2 Situationen (Z.B. Messi oder Iniesta).


    Deine Überlegungen, Manndeckung zu parktizieren, ist also überhaupt nicht durchdacht. SIe stellen außerdem keinen Gegensatz zur ballorientierten Verteidigung dar.




    Abschließend noch zwei Sätze zur spanischen Ausbildungsphilosophie.
    Viele tun ja so, als ob die Spanier (oder Barca) im Nachwuchs nur Passspiel betreiben würden. Ich durfte schon einige Male gegen Barca-Jugendteams spielen, bzw. diese bei einem Turnier beobachten (U11-U13). Sie praktizieren schon viel Passspiel, das ist richtig. (Machen aber einige Bundesligateams auch.) Aber trotzdem bleibt viel Raum für individuelle 1gg1 Aktionen. Sie versuchen nur durch viel Passspiel und breit angelegtes Offensivspiel isolierte 1gg1 Aktionen auf dem Feld zu schaffen. Denn auf dem Niveau der NLZ verschieben nahezu alle Mannschaften zum Ball, so dass selbst 1gg1 Situationen für die angreifende Mannschaft nicht so leicht herzustellen sind. Letzendlich entscheiden aber auch bei Barcelonas Jugendteams diese 1gg1-Könner dann offensiv die Spiele für sie, oder aber Barca verliert.
    Da ist jetzt kein so großer Unterschied zwischen Barca und anderen NLZ aus Deutschland o.ä. Barcelona bekommt halt auch Jahr für Jahr herausragende Talente aus ganz Spanien oder gar Europa/Welt (z.B. Messi) in ihre Teams.
    Klar bielden sie auch sehr gut aus, aber da ist jetzt kein extremer Unterschied zu den deutschen NLZs.
    Der große Unterschied scheint dann an der Schwelle zum Profiteam zu sein, wo man in Barcelona größeres Vertrauen und bessere Möglichkeiten gefunden hat, die Jugendspieler einzubauen, ihnen Einsatzzeiten auf hohem Niveau zu geben.
    Aber der BVB oder Stuttgart machen dass kaum schlechter, nur ihr Talentpool ist halt regional beschränkt und daher nicht ganz so groß.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Hallo Andrè

    Das ist eine Erfahrung, die ich noch nie auf dem Platz gesehen habe...

    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, trainierst du doch ältere Mannschaften, oder? Wann siehst du Bambini 2:2 spielen?


    Ich gebe zu, dass nicht jedes Bambini-Kind dazu in der Lage ist einen sauberen Pass zu spielen. Es fehlt sowohl an dem Willen (ich gehe lieber alleine) als auch an der Ausführung (Timing und Druck). Auch gebe ich zu, dass viele Pässe im 7:7 dem Zufall geschuldet sind (du nennst es Notschlag).
    Aber mindestens die Hälfte meiner Kinder wägen beim 2:2-Spiel ab, ob sie passen, dribbeln oder schießen, die andere Hälfte spielt mal einen Pass, wenn er vom Mitspieler gefordert wird ("hier" oder "Pass"). Die besten drei Kinder sind in der Lage einen direkten Doppelpass zu spielen oder den Mitspieler in den Raum zu schicken.


    Ich glaube übrigens nicht, dass ich Jahrhunderttalente in meiner Truppe habe, ich glaube einfach nur, dass Spielformen wie das 2:2 oder 3:3 (die wir seit fast zwei Jahren spielen) die Spielintelligenz der Kinder stimuliert und dass der Lösungsweg "Pass" auch für Sechsjähirge eine ernstzunehmende Alternative ist, um zum Torerfolg zu kommen.


    Wenn Kinder Bonbons und Süßigkeiten wollen, lassen sie sich auch extrem viel einfallen, um zum Ziel zu kommen. Auch da wägen Kinder ab. Wieso soll das im Fußball nicht möglich sein? Vorausetzung: Die Kinder müssen das Spielfeld überblicken das Spiel verstehen können.



    Mein Co-Trainer hat letztens übrigens ein E-Jugend-Spiel vom MSV Duisburg gesehen. Er hat mir berichtet, dass da extrem viel und schnell gepasst wurde. Inwieweit das der "Inkompetenz" der Trainer geschuldet war (Passspiel mit Druck einfordern) oder tatsächlich dem kindlichen Impuls enstpricht, vermag ich aber nicht zu beurteilen...


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Wenn ich in den Flyer schaue, den der DFB als Ausbildungskonzept veröffentlicht hat, steht da im unteren Jugendbereich (F+E) als Ziel "Grundtechniken: Dribbeln, Passen, Ballkontrolle".
    Das steht da zwar in dieser Reihenfolge, aber eine Priorisierung habe ich daraus nicht abgeleitet.
    Insofern sehe ich da keinen Paradigmenwechsel.

  • Aber, dieser letzte Satz von dir, bedarf eine Kommentares:
    Kein Team spielt eine Raumdeckung, kein einziges. Ein ballorientiertes Verteidigen, was alle Teams praktizieren, impliziert, dass es sehr wohl zu Zweikämpfen kommt. Aus Sicht der Verteidigung entstehen daraus sogar Zweikämpfe in Überzhal, also 2gg1 Situationen.
    D.h. auch der Spanier muss sich im Zweikampf behaupten, also die Spieler von Barcelona z.B. gewinnen regelmäßig Zweikämpfe, oft sogar 1gg2 Situationen (Z.B. Messi oder Iniesta).


    Deine Überlegungen, Manndeckung zu parktizieren, ist also überhaupt nicht durchdacht. SIe stellen außerdem keinen Gegensatz zur ballorientierten Verteidigung dar.


    Ja Sir Alex, da muß ich mich wohl outen bzw. habe ich das ja schon getan. Ich verstehe Raumdeckung im direkten Zusammenhang mit dem ballorientierten Spiel. So zu sagen, bedingt für mich das Eine, das Andere, als logische Konsequenz in der Folge des ballorientierten Spiels.


    http://de.wikipedia.org/wiki/Raumdeckung


    Das der Spanier Zweikämpfe gewinnt, habe ich überhaupt nicht gesehen, denn bevor es dazu kam, war der Ball ja bereits kunstvoll zu schnell und präzise abgespielt.


    Vor dem Hintergrund dieser -meiner- Beobachtung...komme ich darauf, dass die altherkömmliche Manndeckung über ein Pressingspiel mit starken schnellen Willensstarken und ballsicheren Spielern genau das zerstören könnte, was die versuchen zu praktizieren.


    Natürlich kann man versuchen da anzuknüpfen....für mich und meinen Geschmack....finde ich diese Art des Spiels als langweilig, weil es eintönig ist und die anderen Facetten des Fußballspiels irgendwie ausschließt und es damit für den einzelnen Spieler langweilig sein könnte....glaube ich....aber glauben ist ja bekanntlich nicht wissen und in Bezug auf die Fachwelt dürfte ich wohl wenig nachvollziehbares geäussert haben. Sorry...Gruß Andre