Wo widerspricht sich der Dfb hinsichtlich seines Ausbildungskonzeptes, wo ist er unglaubwürdig, verwirrend; was fällt Euch dazu ein

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  • Nein man hat sich nicht meldet und ich denke, das passiert auch nicht mehr. Eine Änderung auf den Seiten dort ist auch noch nicht erfolgt, Gruß Andre

  • Für mich wiederspricht sich die Ausbildung von Persönlichkeitseigenschaften mit der nicht Ergebnisorientierten Denkweise. Ich glaube das es den meißten Trainern schwer fallen wird den Spielern die richtige Einstellung zu vermitteln, wenn er Ihnen jedes mal erzählt wie unwichtig doch Ergebnisse sind.


    Vor allem Herr Sammer hat in der Vergangenheit gesagt, wie wichtig die Psyche der Spieler ist...

  • Weil der Trainer die Kinder drauf hinweisen muss, warum sie eventuell öfter Spiele verlieren werden. Herr Sammer bezog seine Aussagen auf den Fußballbereich ab C - Junioren. Ich kann an dieser Stelle auch nicht mit wissenschaftlichen Erkenntnissen brillieren, aber ich denke das sich Characktereigenschaften, wie zum Beispiel der Ehrgeiz oder Siegeswille vorher entwickeln.

  • Für mich wiederspricht sich die Ausbildung von Persönlichkeitseigenschaften mit der nicht Ergebnisorientierten Denkweise. Ich glaube das es den meißten Trainern schwer fallen wird den Spielern die richtige Einstellung zu vermitteln, wenn er Ihnen jedes mal erzählt wie unwichtig doch Ergebnisse sind.


    Vor allem Herr Sammer hat in der Vergangenheit gesagt, wie wichtig die Psyche der Spieler ist...


    Meine Herren, den Spielern sollte auf keinen Fall erzählt werden, dass das Ergebnis unwichtig ist, darum geht es doch nicht. Das sagt auch kein Sammer und ich auch nicht, ...nie...auf keinen Fall!!!


    Meine/unsere Spieler wissen nicht, dass mir das Ergebnis der Spiele peng bis fast peng ist. DIE WISSEN ES NICHT, SIE MEINEN....DAS MIR DAS WICHTIG IST, ....ist es aber NICHT.


    SIE sollen es unheimlich wichtig nehmen und wichtig fühlen und empfinden, ....das ist Fußball...es geht um das Siegen und Verlieren....das ist Fußball, das ist Leben, das ist Fun ...vornehmlich für sie....die Spieler.


    Dann kommt ...sollte.....lange Zeit nichts kommen und dann kommt der Trainer. Wenn der das auch so empfindet....sollte er nichts tun, was gegen Ausbildung spricht. Ich bin der festen Überzeugung, dass das Punktspiel im Jugenfußball für den Trainer ein Trainingsspiel sein sollte....OHNE DAS DIE SPIELER DAS WISSEN, das er das innerlich so sieht.


    Diejenigen die gegen die "Kifumerkmale" verstoßen, also das Ergebnis in den Vordergrund stellen, betreiben für mich Ausbildungsverhinderung, denn die Bevorteilung mancher Spieler, führt zur Benachteiligung Anderer. Es sind die gewinndenkenden Trainer die den Druck in Sachen Ergebnis aufbauen, weil sie den Tabellenstand und damit die Ergebnisse in den Fokus stellen, ....das ist die Sünde/der fatale Fehler eines Trainers.


    Ich finde ein guter Trainer sollte nach Benennung des Positiven die Defizite -gemessen an dem, was für die zu bedienende Altersgruppe zu bewerten ist- ansprechen.....Desto jünger seine Spieler sind, desto weniger gibt es anzusprechen, weil die Themen der Altersgruppe sind begrenzt.


    Wo ist eigentlich das Problem? Logisch, ....es beginnt und endet beim einzelnen Trainer! Wie weit schluckt er das, empfindet es als "schlucken"....der Umgang mit exakt dieser Frage ist die Grundlage für Ausbildung oder Ausbildungsverhinderung...ich sehe das so.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Hab da mal eine Frage:


    Wie soll sich Ehrgeiz und Leistungsbereitschaft ausprägen, wenn der laufreudige, einsatzfreudige, fleißige, nie fehlende, sich immer sportlich verhaltene, etc. Spieler in der E-Jugend genau die gleiche Einsatzzeit bekommt, wie der junge, der wenig kämpft, sich kaum bewegt, nicht für das Team arbeitet, dem sein persönlicher Torerfolg wichtiger als der Mannschftserfolg ist, etc. ???


    Wie will ein Trainer einer E- oder D-Jugend dann solche Tugenden vermitteln ?????

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    • Offizieller Beitrag

    Lubi, Herr Sammer bezog seine Ausage mit Sicherheit auf den Elite-Bereich ab C-Jugend, da bin ich mir sicher. Kindertrainer sind nicht dazu da, um die Kinder auf den Leistungssport einzustellen, dort kommt kaum ein Kind an. Ziel ist es, die Kinder beim Sport zu halten, damit sie auch in der B-Jugend noch dabei sind.


    Siegeswille, zum Beispiel Wettkämpfe zu gewinnen, liegt in der Natur der Kinder, denn sie wollen sich immer und überall mit Anderen messen. Wer steht am längsten auf einem Bein, wer kann am weitesten spucken, wer gewinnt den Staffelwettkampf im Training, wer gewinnt das nächste Fußballspiel? Alles ganz normal und wichtig für die Entwicklung der Kinder.


    Wir Erwachsenen aber glauben, nur das nächste Fußballspiel ist wichtig, weil wir die Bedürfnisse der Kinder gar nicht verstehen. Durch unser Verhalten lösen und wecken wir Emotionen, die bei den Kindern gar nicht vorhanden sind. Beim Spiel "Wer steht am längsten auf einem Bein?" habe ich noch nie Erwachsene gesehen, die sich daneben benehmen und ein Kind das nicht weit spucken kann, darf trotzdem mitspielen. Wir sind als Erwachsene gefordert, unsere Emotionen aus dem Kinderfußball rauszunehmen, die Kinder sollen ihre Emotionen leben. Die untragbaren Verhältnisse im Kinderfußball kommen nicht von den Kindern, sondern von uns Erwachsenen und dazu gehören auch die Trainer. Nehmen wir uns zurück, können die Kinder viel entspannter Fußballspielen.


    Kinder, die immer zum Training kommen und sich sozial vorbildlich verhalten, können natürlich andere Spielanteile bekommen, wenn dir als Trainer bekannt ist, warum das so ist? Diese soziale Kompetenz sollte ien Kindertrainer haben. Darum geht es hier auch gar nicht, solche Probleme werden oft vorgeschoben, um vom Grundsatz abzuweichen. Mit dem Begriff "Tugenden" wäre ich vorsichtig, manchmal gibt es Gründe, warum ein Kind nicht kämpft oder selten zum Training kommt und letztendlich ist jedem Kind sein persönlicher Erfolg wichtiger, als der Mannschaftserfolg. Kinder sind ja bekanntlich die größten Egoisten, noch schlimmer als wir Erwachsenen.

  • Nein man hat sich nicht meldet und ich denke, das passiert auch nicht mehr. Eine Änderung auf den Seiten dort ist auch noch nicht erfolgt, Gruß Andre

    Finde ich schade, da die Antwort sehr interessant gewesen wäre. Ist für mich aber nachvollziehbar, da deren Hauptaugenmerk auf einem anderen Bereich liegt.

    Für mich wiederspricht sich die Ausbildung von Persönlichkeitseigenschaften mit der nicht Ergebnisorientierten Denkweise. Ich glaube das es den meißten Trainern schwer fallen wird den Spielern die richtige Einstellung zu vermitteln, wenn er Ihnen jedes mal erzählt wie unwichtig doch Ergebnisse sind.


    Vermutlich liegen wir gar nicht weit auseinander und in einem Gespräch würde sich das wahrscheinlich schnell auflösen. Aber so kann man das meiner Meinung nach nicht stehen lassen.Der Zusammenhang zwischen Persönlichkeitsbildung und ergebnisorientierter Denkweise??? Kurzes Beispiel: Meine Mannschaft vor kurzem bei einem Turnier gegen eine Auswahl. Die ersten sechs Minuten waren wir nur hinten. Es stand schnell völlig verdient 0:4. Dann habe ich kurz reingerufen: "Kopf hoch, Brust raus. Jetzt sind wir dran." Danach ein völlig anderes Spiel. Erst zum Schluss einen Konter gefangen und es stand 0:5. Shit happens. Ich war bestens zufrieden und habe ihnen genau das auch erzählt. Solche Spiele wirst Du doch sicherlich auch schon gehabt haben oder? Es steht und fällt mit der Vermittlung der Einstellung! Fußball spielt sich zu 90% im Kopf ab. Das können meine Jungs runter beten. Rauf und alles geben. Im Training und im Spiel. Meine Analyse mache ich persönlich jedoch in diesen Altersklassen nicht vom Endergebnis ab. Wahrscheinlich machst Du das auch nicht und es war nur missverständlich formuliert. Zumindest schätze ich Dich so ein. Das hier



    Wie soll sich Ehrgeiz und Leistungsbereitschaft ausprägen, wenn der laufreudige, einsatzfreudige, fleißige, nie fehlende, sich immer sportlich verhaltene, etc. Spieler in der E-Jugend genau die gleiche Einsatzzeit bekommt, wie der junge, der wenig kämpft, sich kaum bewegt, nicht für das Team arbeitet, dem sein persönlicher Torerfolg wichtiger als der Mannschftserfolg ist, etc. ???


    ist schon was anderes. Das sehe ich genauso. Sonst macht man sich gegenüber der Truppe unglaubwürdig und die Jungs haben dafür sehr sensible Antennen! Verlorene Spiele z.B. sind sehr schnell vergessen. Aber Ungerechtigkeiten erkennen sie schnell und können die nur schwer verknusen.

  • Gewinndenkend. ein altes leidiges Thema


    da muss ich mich wohl doch outen.

    in der Denkweise einiger hier bin ich ein solch gewinndenkender leistungsorienterter Trainer gewesen.
    ja, ich wollte immer jedes Spiel mit den Kindern gewinnen
    ja, ich hab mich gefreut wenn sie gewonnen haben, und hab mich geärgert wenn wir verloren haben, und hab dies auch gezeigt.
    ja ich hab auch 2 mal im Jahr Massnahmen ergriffen, die nicht dem Kinderfussball entsprechen, um zu gewinnen. dann wenn es gegen den Nachbarsverein ging, mit deren
    Jungs sie gemeinsam in eine Kkasse gingen.
    ja, ich hab den Kindern vermittelt, dass das Ziel jedes Fussballspiels ist zu gewinnen. schliesslich ist Gewinnen was positives und Verlieren was Negatives, gerade auch bei Kindern.


    Genauso wichtig war mir jedoch, der. Umgang mit . Niederlagen. falsch: wichtiger.


    für mich sieht aber ein Gewinndenkender anders aus:


    für ihn sind Niederlagen eine persönliche Beleidigung, er hat gewonnen, die Jungs ,haben verloren, dem Sieg wird alles untergeordnet, mit der
    vermeintlich stärksten Mannschaft durchgespielt. an der Linie mehr Einsatz bringt, als seine Jungs, Straftraining androht.


    ja, auch ich kenne solche Trainer, hab sie jedes Jahr mal gesehen, aber sie sind sehr selten, auch in den Jahren immer weniger geworden.


    ich hab mich im letzten halben Jahr bewusst mit diesem Thema und auch mit dem Thema Leistungsgedanken mit vielen Trainern unterhalten, nach so vielen Jahren kennt man halt viele, fast alle äusserten sich in der Richtung des zuerst beschriebenen.


    Ausnahmslos alle, sahen die Vermittlung von Fussballwerten im Kinder und Jugendfussball genau so wichtig, wie die Ausbildung im praktischen.



    die gleichen Trainer sahen es auch für wichtig an, dass ihre Jungs Leistung bringen wollen, erwarten aber nicht, dass sie Leistung bringen müssen


    im untersten Kindesbereich ist das unbedeutend, da hier eh alle wollen, je älter die Jahrgangsstufe, desto mehr greift dieses Thema.


    es gab ja jetzt Zeugnisse. da kam mir eine Vermutung. kurze Umfrage bei einigen Trainern (D-BJugend-Bereich, aber auch bei 2 Lehrern.
    dabei wurde das bestätigt, was ich in meinem persönlichen Umfeld schon länger festgestllt habe.


    ganz unabhängig vom Schultyp (also keine Frage der Intelligenz) sind die leistungswilligen Spieler auch leistungswillige Schüler. kann auch umgekehrt sein..
    das Problem durch sprachliche Barrieren ist bei uns relativ unbedeutend, spielt mit Sicherheit in Ballungsgebieten eine wichtigere Rolle


    den Leistungsgedanken im Fussball zu fördern, hat offensichtlich auch Auswirkungen auf andere Bereiche,
    Nochmals, ich spreche vom Wollen und nicht vom Können und Müssen


    ich wohne in einer ländlichen Gegend, in der die Trainer mehr über die Kinder erfahren, als dort, wo man sie nur im Training erlebt.
    mein Motto: Wollen nicht Müssen


    ich kann schon zurückblicken: die Jungs, bei denen ab C-Jugend dieser Wille da war, spielen heute aktiv, die anderen haben das Handtuch geworfen. Ausnahmen lasse ich
    mal aussen vor.


    gg



    wer Kontakte zu einem Stützpunkttrainer hat, der frage mal, welche Schulen die Gesichteten besuchen, ihr werdet staunen.

    • Offizieller Beitrag

    ganz unabhängig vom Schultyp (also keine Frage der Intelligenz) sind die leistungswilligen Spieler auch leistungswillige Schüler

    Würde ich generell nicht so unterschreiben, bei mir war das anders, aber das ist lange her ;) Die Leistung beim Fußball ist für viele Kinder wichtiger, weil sie damit ihre Feunde beeindrucken können..


    Hier kommt immer wieder ein Argument, die Kinder sollen Teamfähigkeit beweisen und wer das nicht kann, bekommt weniger Einsatzzeit. Teamfähigkeit bedeutet doch aber auch, jeder wird gleich behandelt, also müsste jedes Kind die gleichen Einsatzzeiten bekommen.


    Ist das nicht ein Punkt, wenn wir schon Werte (Tugenden?) vermitteln wollen: gewinnen wollen wir, aber nicht um jeden Preis. Wenn wir einen Sieg damit bezahlen müssen, dass wir Kinder aus dem Team ausgrenzen, dann vermitteln wir genau die falschen Werte und keine Tugenden und sind schlechte Vorbilder. Wir grenzen "schwache" Kinder aus und lassen es die Kinder spüren, dies ist eine Katastrophe und hat zwar mit Fußballwerten etwas zu tun, aber wir spielen nicht in der Bundesliga. Die "guten" Kinder lernen so, dass sie die "schwachen" mitnehmen und ihr eigenes Ego für das Team zurücknehmen müssen.

  • Ist das nicht ein Punkt, wenn wir schon Werte (Tugenden?) vermitteln wollen: gewinnen wollen wir, aber nicht um jeden Preis. Wenn wir einen Sieg damit bezahlen müssen, dass wir Kinder aus dem Team ausgrenzen, dann vermitteln wir genau die falschen Werte und keine Tugenden und sind schlechte Vorbilder. Wir grenzen "schwache" Kinder aus und lassen es die Kinder spüren, dies ist eine Katastrophe und hat zwar mit Fußballwerten etwas zu tun, aber wir spielen nicht in der Bundesliga. Die "guten" Kinder lernen so, dass sie die "schwachen" mitnehmen und ihr eigenes Ego für das Team zurücknehmen müssen.


    Uwe


    ich seh da keinen Widerspruch zu dem von mir beschriebenen.
    ich hab nie einen Unterschied zwischen gut und schwach gemacht, das auch nie hier angedeutet. noch weniger, bin ich der Meinung, dass man irgendwen aufgrund seines Leistungsvermögens ausggrenzen kann.
    war sogar gezwungen so zu denken, da ich auf dem Dorf sonst keine Mannschaft zusammenbekommen hätte.



    mir geht es ganz deutlich darum, den Unterschied zwischen Wollen und Müssen deutlich herauszustellen., unabhängig vom Können des Einzelnen.
    dieses "Wollen" war und ist für mich eine wichtige Wertevermittlung.



    die Bedeutung der Leistung im Fussball hat als Ersatz für fehlende Leistung in anderen (schulischen) Bereichen im Vergleich zu früher abgenommen
    zumindest meine Erfahrung.


    gg

  • Ich versuche mal ein wenig geordnet vorzugehen. Als Erstes an Andre. Du hast gesagt, dass du deinen Kindern nie erzählen würdest, dass dir die Ergebnisse in einem Punktspiel nicht wichtig sind. Uwe schrieb, dass die Kinder sich gerne mit Ihren Freunden vergleichen. Meine Mannschaft verliert häufiger als andere Kindermannschaften. Den Grund dafür mache ich anhand unserer Einstellung zum Kinderfußball fest.
    Sicherlich mache ich es mir dadurch sehr einfach, aber unser Training ist denke ich in Ordnung. Den Kindern fällt natürlich auf, dass sie in der Schule seltener von einem Sieg erzählen können, als Ihre Freunde. Daher erkläre ich Ihnen warum, dies der Fall ist. Ich möchte damit Enttäuschungen vorbeugen.


    Nächster und mir wichtigster Punkt. Uwe schrieb, dass jedes Kind die gleiche Spielzeit verdient (im Normalfall). Du hast gute Beispiele gebracht, die auch sehr einfach zu verstehen sind. In einem anderen Thread kann ich mich an einen Vergleich zum Versteckespiel erinnern.
    Du meintest, dass auch hier niemand auf die Idee kommen würde ein Kind weniger mitspielen zu lassen als andere.
    Meine Frage an dich und alle anderen. Ist es wirklich so einfach Alltagsspiele, mit Vereinsfußball zu vergleichen. Es wirkt zwar sehr einleuchtend, aber im zweiten Moment stellt sich mir die Frage ob es nicht einen Unterschied geben muss, zwischen einem Versteckspiel und organisiertem Vereinsfußball.


    Nächster Punkt, wir dürfen kein Kind benachteiligen. Okay das ist eine moralisch sehr noble Einstellung. Aber auch hier möchte ich entgegnen, dass wir durch diese Einstellung die talentierteren Spieler eventuell auch benachteiligen. Wir haben bei uns derzeit das Dilemma dass sich die guten Spieler kaum entwickeln, die schlechten aber sehr gut. Wir haben einen Kader von 19 Kindern, bei 15 im Training fällt eine
    genügende Differenzierung sehr schwer. Aus meiner eigenen Fußballhistorie kann ich nachempfinden, dass ein Fußballspiel mit annähernd gleich gut oder besseren Fußballern um einiges freudiger ist, als mit Antifußballern.


    Dann ein Punkt den ich so nicht vertrete aber gerne diskutieren würde. Es gibt Kinder die leben Fußball, sie gehen nach dem Training auf dem Fußballplatz, spielen mit Vatti und Freunden. Es gibt andere Kinder, die kommen zwei mal in der Woche zum Training und das wars. Ist es nicht legitim Ersteren mehr Möglichkeiten zur Entwicklung zu geben, als den anderen Kindern. Problempunkt ist an dieser Stelle defintiv
    dass wir die persönliche Entwicklung der schlechteren Kinder eventuell nicht fördern o. negativ beeinflussen. Aber im Zuge einer Diskussion zum Thema Rechtsextremismus im Fußball, fällt mir folgende Aussage eines Geschäftsführers vom LFV ein. Der Fußball kann auch nicht für alle gesellschaftlichen Schieflagen die Lösung bieten, es ist immernoch Sport.


    Letzter Punkt obwohl ich hier wohl noch knappe 3 Seiten füllen könnte. Uwe ich fande dein Argument sehr gut, dass der Wettkampfgedanke in den Kindern drin ist. In diesem Zusammenhang nehme ich auch Steinis Hinweis auf und werde mehr daran Arbeiten den Kindern eine bessere Einstellung zu vermitteln.
    Aber wenn dieses "Siegergen" in den Kindern drin ist und Sie immer gewinnen wollen, ist es dann nicht fatal Ihnen die Chance zu nehmen den Wettkampf siegreich bestreiten zu können.
    Das hört sich stark überspitzt formuliert an, ist es in unserem Fall aber nicht. Ich trainiere in einer Region bei der ergebnisorientiertes Denken
    in den Köpfen der Trainer verankert ist.


    Die meißten Vereine spielen mit Ihren 10 Kindern jedes Hallenturnier, mit immer der Gleichen Aufstellung. Ich habe 19 Kinder, wechsle in Turnieren bei jedem Spiel den Torhüter, die Kinder spielen auf unterschiedlichen Positionen und jedes Turnier treten wir mit einem anderen Kader an. Es ist eigentlich unmöglich ein Spiel zu gewinnen. Bei 4 Hallenturnieren sind wir letzter geworden. Die Kinder entwickeln bestimmt kein Selbstvertrauen, was auch unteranderem einer unserer Aufgaben im Fußball sein soll.


    Ich hoffe es hat jeder mitbekommen, dass ich nicht in Frage stelle, dass Ergebnisorientierung im Kinderfußball schlimme Auswirkungen haben kann und oftmals auch hat. Ich bin aber BISHER der Meinung, dass sie den Kindern auch abundzu Erfolgserlebnisse geben sollten. Dies kann dann auch hier und da mit Verahren einhergehen, die Ergebnisorientiert sind.

    Einmal editiert, zuletzt von Lubi ()

  • Hallo
    Lubi


    viele deiner aufgeführten Punkte, würde ich mal unter dem Oberbegriff zusammenfassen: wie werde ich den Kindern gerecht.


    allen immer gerecht werden konnte ich als Trainer nie. ich bewundere die, die das von sich behaupten.


    starke oder schwache fördern?, gewinnen wichtig oder unwichtig? gleiche Spielzeit für alle ja oder nein?


    allzuviel wird hier nur schwarz oder weiss gesehen. dabei gibt es aber viele Mittelwege.


    Beispiel: für mich hiess es nie gleiche Spielzeit für alle, sonder jeder kriegt im Laufe der Saison ausreichend Spielzeit.


    in engen Spielen habe ich durchaus die Leistungsträger durchspielen lassen und schwächere draussen gelassen.
    dafür haben dann bei schwachen Gegnern die schwächeren Spieler durchgespielt und die Leistungsträger sassen auf der Bank
    da mir die Leistungsstärke der Gegner fast immer bekannt war, hab ich die Jungs, aber auch die Eltern daarauf vorbereitet.
    es kommt natürlich darauf an, wie man das verkauft.
    ich hatte höchst selten Probleme. die Jungs und Eltern fanden das gerecht gegenüber allen.


    bei Hallenturnieren ging ich ähnlich vor.
    zu einem startk besetzten Turnier trat ich mit den stärksten Spielern an, bei schwächer besetzten Turnieren mit Mischmannschaften.
    dazu muss man lediglich die Turniere gezielt aussuchen.
    am Ende der Hallensaison hatte alle in etwa die gleiche Anzahl an Turnieren gehabt. für alle hielten sich Erfolge und Niederlage im gewünschten Rahmen.


    schlimmer für ein Kind ist es, dass es von seinen Mitspielern erfährt, dass sie es dafür verantwortlich machen, dass sie verloren haben, als dass es gar nicht spielt.
    und Kinder sind direkt und egoistisch.


    ich könnte weitere Beispiele geben, aber mir geht es darum aufzuzeigen, dass es nicht nur ein entweder oder gibt, sondern als Trainer schon viele Möglichkeiten hat, um allen gerecht zu werden um auch Erfolge zu haben. diese sind nämlich wichtig und erleichtern die Arbeit wesentlich.


    das jetzt geschriebene galt für mich nicht im Bambini und F-Jugendbereich. dort galten für mich andere Masstäbe.

  • Hallo Lubi


    Hätte schon mich schon eher gemeldet, wenn die Zeit es zugelassen hätte. Aber besser spät als nie. Ich finde Dein letztes Statement klasse. Sehr ehrlich und Du scheinst Dir im Moment 'ne Menge Gedanken darum zu machen. Günter liest daraus "wie mache ich es allen Kindern recht." Das kommt wohl schon hin. Ich lese aber auch daraus "Bin ich auf dem richtigen Weg oder soll ich es so machen wie viele andere." Du hast 19 Kinder zu betreuen und machst u.a. extra einen Fragebogen, um die Meinung Deiner Kinder zu erfragen. Du rotierst, lässt alle gleichlang spielen usw. Nun weiß ich leider nicht, ob Du Unterstützung hast oder alles alleine machen musst. Du holst Dir auch hier im Forum andere Meinungen ein und gehst darauf ein. Ich finde bei den oben genannten Punkten hast Du schon mal vielen was voraus !! Deswegen ein paar Tipps aus der Ferne. Vielleicht ist was Passendes für Dich und Deine Situation vor Ort dabei.


    1. Nicht zuviel auf andere schauen. Deren Situation oder Gegebenheiten können ganz andere sein. Aufgrund der Vereinsgröße Einteilung nach Leistung z.B. Und an dieser Stelle will ich auch mal etwas loswerden. Oft wird im Forum die Meinung geäußert: Bei Auswahlmannschaften bzw. ausgewählten Spielern ist das ja kein Kunststück. Ach ja, ist das so? Die sind sicherlich in ihrer Altersklasse weiter als der Durchschnitt, was vieles leichter macht. Das bedingt aber auch, dass das Training dementsprechend aufgebaut sein muss. Das ist kein Selbstläufer. Aber das nur am Rande. Schau also auf Dich und Deine Truppe.


    2. Du nimmst offensichtlich an vielen Turnieren teil, damit alle zum Zuge kommen. Davon halte ich weniger. Bei Turnieren hast Du Anfahrt, sehr kurze Spielzeiten, Pausen und dann wieder Abfahrt. Mein Tipp: Suche Dir Mannschaften in Deinem Umkreis, wo die Voraussetzungen ähnlich sind. Meinetwegen eine Mannschaft, mit denen Du mit Deinen schwächeren Spielern antritts und eine für Deine Stärkeren. Sprich die jeweiligen Trainer an und macht Freundschaftsspiele aus. Auch während der Woche innerhalb eurer oder deren Trainingszeit. Zur Zeit läuft ein schöner Thread. Kontakte knüpfen oder so ähnlich. Da ist vieles möglich und so kommen alle Spieler zu vernünftigen Spielzeiten und das geht in sehr lockerem Rahmen ab.


    3. Du sprichst von "ergebnisorientierten Trainern" in eurer Umgebung im E-Jugendbereich. Da krieg ich 'ne Geierpelle bei. Lass sie machen. Denk weiter so langfristig wie bisher. Das zahlt sich aus. Glaubs mir. Es dauert nur eben länger und man bekommt nicht soviele Schulterklopfer am Anfang. Aber wenn Du schon längst Deine Truppe nicht mehr hast und die schon größer sind und sie dann auf Dich zukommen und sagen: Lubi, war 'ne geile Zeit und wir haben echt was gelernt bei Dir. Wer bitte braucht da Schulterklopfer ?


    4. Deine Bedenken hinsichtlich der Diskrepanz zwischen den stärkeren und schwächeren Spielern sind nicht von der Hand zu weisen. Bei der Größe des Kaders sehr schwierig. Die Schwächeren können sich gut an den Stärkeren orientieren und wachsen daran. Die Stärkeren müssen jedoch in gleichem Maße gefordert und gefördert werden. Dazu müsste ich aber erst wissen, ob Du einen Co-Trainer hast.


    Zeit läuft davon. Aber ein Tipp noch: Mach Dir nicht so ein Kopp. Und vor allem versuche nicht alles richtig und es jedem recht zu machen. Bei der Erwartungshaltung an Dich musst Du ja zwangsläufig enttäuscht werden. Nobody is perfect. Und oft auch nicht die, die jetzt noch vermeintlich wichtige Ergebnisse zum Sieg einfahren.


    Wer in die Richtung geht, sich nicht verbessern zu müssen oder zu wollen, ist schon auf dem falschen Weg. Also ich hab schon das Gefühl, dass Du auf dem richtigen Weg bist !

  • Dem kann ich nur beipflichten. Auch mir hat dein Beitrag gut gefallen. Vor allem folgender Satz

    Die Stärkeren müssen jedoch in gleichem Maße gefordert und gefördert werden.


    Es kommt mir so vor, als wenn einige hier nicht an die Leistungsstärkeren in ihrem Team denken.
    Da sehr oft vom Training für "alle" gesprochen wird und man das Niveau so anpassen müsse, dass der "kleine dicke Paul" auch alle Übungen absolvieren kann.
    Hierzu gibt es aber eine ganz leichten Lösungsansatz. Gruppentraining Wenn ich meine kleinen Kicker in 2 Gruppen aufteile kan ich sowohl dem "dicken Paul als auch dem Götze von morgen gerecht werden. Und eine Beaufsichtigung sollte auch machbar sein.
    Das man dann natürlich nicht mehr so gut korrigieren kann, ist mir wohl bewusst.
    Das wollte ich nur einmal anführen.


    Gruß Elpawo

  • ich sage immer:
    "Leistungsdruck JA Erfolgsdruck NEIN"
    Wobei "Druck" jetzt nicht wörtlich nehmen; gemeint ist halt, dass die Spieler sich benehmen und schlichtweg anstrengen sollen; dass man ein Spiel gewinnen will;aber niemals muß man Spiele gewinnen sozusagen ist der Weg das Ziel...


    Daher fange ich jetzt auch langsam bei meiner E Jugend an, den Spielern die Übungen nicht "ordentlich machen (im Sinne von Benehmen, genau zuhören usw; weiß nicht wie ich es beschreiben soll; 1 Spieler ist z.B. extrem "faul" )" etwas "anzumeckern"; und ich hoffe die Kinder merken auch, dass die Spieler die immer da sind und "gas geben" sich deutlich schneller und besser "entwickeln"...

    • Offizieller Beitrag

    Lubi,


    wir sind doch gar nicht weit voneinander entfernt. Der Trainer entscheidet mit seiner sozialen Kompetenz und leider schalten viele Trainer diese aus und reagieren nur noch erfolgsorientiert. Dann kommen die Argumente von Denen, die darüber nachdenken, dass die anderen Trainer auf Erfolg spielen und man selbst deshalb ständig auf die Mütze bekommt. Wir werden aber nichts ändern, wenn wir uns deshalb beugen lassen.
    Als Trainer im Kinderfußball ist man jedem Kind verpflichtet und es gibt für viele Probleme Lösungsansätze (z.B.: Elpawo = Gruppentraining).


    Und wenn wir schon über Erfolg spechen: irgendwo wurde die Förderung in Barcelona angesprochen. Dort hat man vor Jahren schon bemerkt, es geht nicht um Kinder, die momentan gerade besser sind, weil sie anderen Kindern in der Entwicklung Jahre voraus sind. In Deutschland, in den Vereinen und auch in den Stützpunkten geht es oft um den kurzfristigen Erfolg, es herrscht Erfolgsdruck.


    Viele, die heute eher als störend empfunden werden, können in wenigen Jahren Lesitungsträger sein und nicht nur sportlich, auch ehrenamtlich wertvoll für den Verein werden. Diese Kinder verlieren die Lust am Fußball und wir werden nie erfahren, was wir verpasst haben.