Welche Trainingsphilosophie verfolgt ihr?

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  • Hallo Gemeinschaft,


    bin neu hier und wollt einfach mal reinhören wie eure Sicht zu den ein oder anderen Thema ist.


    Ich trainiere eine Herrenmannschaft aus Sachsen-Anhalt und bin Inhaber der DFB-B-Lizenz.


    Nun zu meiner Frage:


    Wie sieht eure Trainingsgestaltung in der Saisonvorbereitung allgemein aus?Ich vertete die Theorie alles mit den Ball zu machen.Warum?Ich habe herausgefunden das man gerade im Amateurbereich die Spieler erreicht,in dem man sie nicht Übungen machen lässt wo kein Ball dabei ist.Das heißt konkret,der Spieler kam gerne und vorallem immer zum Training wenn der Ball in den Schwerpunkten Ausdauer,Schnelligkeit,Kraftausdauer und Handlungsschnelligkeit im Spiel war.Desweiteren äußerten sich die Spieler auch sehr Positiv über solch eine Trainingsmethodik.Wir traineren quasi alles mit den Ball und machen keine Waldläufe oder ähnliches.Ich bin der Meinung Fussballer sollen immer den Ball am Fuß haben.Ich war mehrfach in Barcelona und hatte die Möglichkeit den Nachwuchs des großen FC unter die Lupe nehmen zu dürfen.Natürlich nur als normaler Zuschauer am Spielfeldrand.Die Trainingsmethodik im Nachwuchs dort beeindruckend.Es wird alles mit den Ball gemacht.Da ich der Meinung bin,wir sollten vom großen Fussball lernen,nicht kopieren,habe ich einige Methoden bei meiner Mannschaft angewendet und es kommt gut an.


    Wie sieht es bei euch aus?Liege ich falsch oder vielleicht richtig?


    Danke und Grüße an alle Fussballtrainer

    Pep Guardiola nach dem 3:1-Clasico-Sieg am 10.Dezember 2011: "Ich hätte es mir schwerer vorgestellt"

  • Hallo Manne,


    ich betreue eine gemischte F-Junioren Mannschaft, soll heißen die Jahrgänge 2003 und 2004 sind beide vertreten.
    Sicherlich kann man das nicht so ganz mit einer Herrenmannschaft vergleichen, aber auch hier versuche ich (fast) alles
    mit dem Ball zu machen. Ein paar Spiele / Übungen sind zwar dabei, wo das Einbeziehen eines Balls schwierig ist,
    und ich das daher nicht mache.
    Trotzdem versuche ich, ca. 90-95 % der Übungen und Spiele mit Ball auführen zu lassen. Die sollen ja den Spaß am Sport, vor allem am
    Fußball, haben und behalten, warum sollte man dann das Training ohne Ball machen ?


    Gruß
    ChrisB

  • Hallo Manne, herzlich Willkommen an dieser Stelle!


    Die Frage an dieser Stelle ist, wie gestalte ich eine Trainingseinheit vom Lerneffekt so effektiv wie möglich, ohne
    hierbei aber den durchaus wichtigen Faktor "Spaß" außer Acht zu lassen. Wir als Trainer haben das Ziel unsere Spieler
    - ob jung oder alt - fussballspezifisch voran zu bringen, und besitzen darüber hinaus vielleicht sogar noch eigene Vorstellungen, wie dies eben geschehen soll.


    Ich selber halte es für sinnvoll, gerade in den Altersklassen G-/F- u. E-Junioren viel mit Ball, aber auch ohne Ball zu machen.
    Wenn wir bei den Bambinis anfangen, ist das koordinative Vermögen was die Motorik angeht, meistens noch nicht so weit entwickelt,
    wie bei einem F- o. E-Jugendlichen. Hier gilt es allgemeine koordinative Aufgaben im Grundlagenbereich zu entwickeln und zu verfeinern.
    Jeder Anfang ist schwer. Überlege ich mir nun, zum Beispiel eine Übung in der Koordinationsleiter, ist es oft einfacher für die Kinder, diese
    Aufgabe erstmal ohne Ball durchzugehen. Die Variante mit Ball, währe dann eine Steigerungsform, sollte die Aufgabe zu "einfach" sein.


    Generell versuche ich aktuell im D-Jugendbereich - und würde dies ebenso in anderen Jugendbereichen versuchen umzusetzen - jede Übung
    mit Ball anzubieten. Es ist hierbei egal, ob ich zuerst die Übungsform ohne Ball anbiete und nachfolgend dann eine Anschlussaktion starte
    welche einen Ball voraussetzt. Oder ob ich erstmal grundsätzlich von einem Ball ausgehe.


    Meiner Meinung nach, muss sehr gut abgewogen werden,
    ...in welchem Jugendbereich befinde ich mich?
    ...wie sind meine Jungs/Mädels drauf?
    ...welche Gegebenheiten habe ich? (Eigenschaften des Umfelds/der Spieler)
    ...was und wie möchte ich ein bestimmtes Ziel erreichen?


    Wichtig finde ich hierbei aber, dass nicht vergessen werden sollte, worum es im Fußball - wie der Name schon sagt - geht. Der Ball steht in der zentralen
    Rolle der Spieler. Mit Ihm wird ein Spiel statistisch gewonnen, oder eben verloren.


    Gerade im älteren Jugendbereich oder in Seniorenmannschaften kann ich mir das Training ohne Ball, wunderbar
    auch als Aufgabe vorstellen, die auf eine disziplinäre Maßnahme zurückzuführen ist. Das Training mit Ball kann sehr motivierend sein,
    aber auch demotivierend. Ebenso verhält sich dies beim Training ohne Ball. Dies kann einen enormen Push nach sich ziehen, aber eben
    auch sehr demotivieren, und damit die Leistungsfähigkeit stark einschränken.
    Es ist nicht einfach, dies auszuwägen und vielleicht sogar zu erkennen, ab wann solch eine Variation als Motivationsschub dienen könnte.


    Gruß

  • Für mich gilt: So viel wie möglich mit Ball, so viel wie nötig ohne... Einige Sachen lassen sich ohne Ball doch besser Trainieren, sollte aber immer nur ein geringer Bestandteil des Trainings sein. Schließlich hat beim Spiel auch immer nur maximal ein Spieler den Ball, (naja, manchmal vielleicht auch 2), deswegen sollte es für die meisten auch kein Problem sein im Training mal 5 Minuten ohne Ball auszukommen. Viele Übungen gerade im Bereich Fitness (Antritt, Rumpfstabilisierung) oder das Lauf-ABC sind für meinen Geschmack ohne Ball oft effektiver zu trainieren.

  • Da sich die meisten von uns wohl im Amateurbereich engagieren, kann ich nur sagen, das der Sport Fußball heißt und in jeder möglichen Sekunde mit Ball gearbeitet werden sollte - ob das zwingend ein Fußball sein muss, lasse ich mal dahin gestellt.
    Entscheidend ist aber, das die wenigsten die Chance oder Möglichkeit haben Spitzensportler auszubilden und somit ist unser wichtigstes Ziel die Kinder/Jugendlichen aber auch die Erwachsenen bei der Stange zu halten. Der Spaß steht im Breitensport/Amateurfußball nach meine Verständnis über allem!


    Und darüber hinaus bin ich überzeugt davon, dass man größere Fortschritte erzielt, wenn man Spaß hat bei dem was man tut - Spaß ist die Grundlage für Verbesserungen!


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Der Spaß steht natürlich im Vordergrund, wenn nicht sogar an erster Stelle!


    Ich glaube gerade in der Ausbildung von Kindern ist es dennoch wichtig, auch viel mit
    anderen Dingen zu arbeiten als nur mit dem Fußball, denn selbst das wird irgendwann langweilig.
    Es stimmt schon, dass der Ball die Hauptrolle für die Kinder spielen sollte.
    Aber für den Trainer sollte die Möglichkeit bestehen, auch weitere Aspekte wie zum Beispiel
    die Koordination durch zum Beispiel - im Hallentraining - Gerätschaften, wie Bänke etc.
    mit in die Trainingseinheiten einbeziehen zu können.


    Nichts ist wichtiger als ein gesunder Körper. Wenn ich mit E- oder auch F-Junioren das Lauf-ABC durchgehe
    und ab und zu auch mal Schnelligkeitsübungen als Wettkampf durchführe ist das nur förderlich. Es muss natürlich
    im Rahmen bleiben und es sollte nur mit dem eigenen Körpergewicht des jeweiligen Kindes gearbeitet werden.


    Aber nicht nur der Abwechslung zu liebe, sondern auch der Motivation zu liebe ist dies ein Punkt, wo ich sage, ich trainiere
    zwar schwerpunktmäßig mit Ball, aber gelegentlich auch ohne Ball. Keiner wird es erstens selbst zu 98% schaffen, nur Übungen mit Ball
    anzubieten, die ganze Saison über und zweitens die Kinder/Jugendlichen u. Erwachsenen damit länger bei Stange halten können, als
    wenn ich ab und zu mal Übungen ohne Ball einbinde.


  • Für mich stellt sich die Frage,...wie trainiert ihr die Grundlagenausdauer,...nehmen wir mal an, die in der Saisonvorbereitung?

  • Gute Frage Eismann.


    Wir trainieren die Ausdauer nur mit den Ball,umgangssprachlich auch Fussballkondition genannt.Viele Parcours mit Technikaufgaben,Pässe,Koordinationsübungen und Torabschlüssen.Das hat viele positive Effekte.Einfach nur Runden drehen wollen die Spieler auch nicht,sie sollen auch im Bereich der Grundlagen-Ausdauer mit den Hauptspielgerät der Sportart vertraut sein.Für die Parcours muss man nicht neues erfinden.Es sollte da auf anhieb viele Möglichkeiten geben.


    Eine weitere Möglichkeit sind die sogenannten Ausdauerspielformen.Das heißt größere Spielflächen mit Schwerpunkten für die Spieler.Über-und Unterzahlspiele,Parteiballspiele oder auch Umschaltspielformen eignen sich meiner Meinung nach gut um die Fussballkondition zu trainieren.Wichtig auch die aktiven Erholungspausen.Übrigens haben Ausdauerspielformen auch andere Nebeneffekte.Man trainert quasi fast alle Teilbereiche des Fussball´s.Schnelligkeit,Passpiel,Technik,Handlungsschnelligkeit und Zusammenspiel.


    Wir sollten uns auch im Amateurbereich die Trend´s des Weltfussball´s anschließen.Waldläufe und Rundenläufe waren einmal.Es wird Zeit den Spieler neue Wege in der Trainingsmethdik aufzuzeigen.Eure Spieler,egal ob Männerbereich oder A/B/C-Jugend werden es euch mit reger Teilnahme am Training und mit noch mehr Engagement zurückzahlen.So zumindest zeigt es meine Erfahrung bzw. machen andere Trainer die gleiche Erfahrung.


    Grüße an die Trainergilde aus Sachsen-Anhalt

    Pep Guardiola nach dem 3:1-Clasico-Sieg am 10.Dezember 2011: "Ich hätte es mir schwerer vorgestellt"

  • Für mich stellt sich die Frage,...wie trainiert ihr die Grundlagenausdauer,...nehmen wir mal an, die in der Saisonvorbereitung?


    Geht alles in Spielformen!
    Natürlich in Kleingruppen 2 v 2 bis 4 v 4 auf großen Feldern. Im Optimalfall auf mehrere Tore, so das auch Richtungswechsel und damit verbundene Antritte nicht zu kurz kommen. Die technisch saubere Ausführung kann hier noch etwas vernachlässigt werden, da wir eben im Bereich der Grundlagenausdauer sind.
    Mit voranschreiten der Vorbereitung werden die Felder kleiner und die tecnischen Anforderungen dadurch höher.


    Sollten einige nicht mitziehen kann man das ganze mit entsprechenden Provokationsregeln noch steuern. Beispielsweise zählen Tore nur wenn alle vom eigenen Team über die Mittelline sind, oder einer "Schusszone". Tore zählen doppelt wenn nicht alle Verteidiger in der eigenen Hälfte sind. Und die Ballkontakte können ggf. auch reglementiert werden.


    Deiner Kreativität sind damit keine Grenzen gesetzt - die Spieler werden diese Vorbereitung lieben ;)


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Zitat

    Geht alles in Spielformen!
    Natürlich in Kleingruppen 2 v 2 bis 4 v 4 auf großen Feldern. Im Optimalfall auf mehrere Tore, so das auch Richtungswechsel und damit verbundene Antritte nicht zu kurz kommen. Die technisch saubere Ausführung kann hier noch etwas vernachlässigt werden, da wir eben im Bereich der Grundlagenausdauer sind.
    Mit voranschreiten der Vorbereitung werden die Felder kleiner und die tecnischen Anforderungen dadurch höher.

    Das was du hier beschreibst hat nur leider sehr wenig mit Grundlagenausdauer zu tun!


    Das entspricht der fußballspezfischen Ausdauer, ist aber ein ganz anderer Hut.

  • Bevor ich mich meine heutige Trainingsphilosophie benenne, möchte ich damit beginnen, wie sie damals -vor cirka 10 Jahren- aussah und wie sie sich veränderte.


    Ich begann damals mit einer F 2. Ich hatte nur das Bild im Kopf, dass ich als Kind/Jugendlicher in der E und später in der B und A Jugend trainingstechnisch gelernt habe. Das hieß konkret ...NULL Komma NULL Techniktraining und viel Flankentraining und Torschusstraining, Warten in langen Schlangen, Brustwarzenscheck vom Trainer, wenn man seiner Meinung nach nicht ordentlich mitmachte. Dazu das Bild eines ständig rauchenden Trainers, der eine dicke Wampe hatte und ein rotes Gesicht vom saufen. Das sind die Tatsachen und mein Fundament und dennoch blicke ich darauf mit einem positiver Erinnerung, besonders auf einige Charaktere an Spielerkollegen, die ich auch heute noch kenne. Die große dicke ewige Gemeinschaft ist daraus nicht entstanden.


    DAZU kam die Brise eines stark gewinndenkenden Trainers, der selber Freizeitläufer war und ist und immer auf der Suche war, seine persönlichen Leistungen zu verbessern.


    Das erlebte wollte ich trainingstechnisch nicht abhalten und so schmöckerte ich im Netz und fand irgendwann die Trainingsonlinebank des Dfb. Die Trainings dort würfelte ich von mal zu mal zusammen. Oftmals waren die Übungen von mir mit einem Generalston und Drill verbunden und dabei wurde ich auch laut. Ich verlangte in Unkenntnis und restlosem Nichtwissen in der F Fußball der ....C aufwärts.


    Dabei ließ ich bei Spielen -bis auf einen einzigen Ausnahmefall- immer alle spielen.


    Mit dieser Art und Weise verletzte ich einige Spieler und ich möchte nicht wissen, wie oft das Thema am Abendbrottisch der Familien war. Dieser Einschätzung meinerseits folgten aber auch positive Anmerkungen meiner Opfer, denn die Trainer nach mir hatten auf Grund ihrer eigenen Note mein Level nie erreicht. Es gab tatsächlich Spieler die mir auch heute noch sagen, dass meine Art mit den Jungs umzugehen nicht zu kopieren ist und ihnen immer an den anderen Trainern fehlte. Die jocken nämlich nie mit, haben im Umkehrschluss aber auch oftmals situationsbedingt nie durchgegriffen wo es nötig war.


    Fazit: Ich hatte überhaupt keine Philosophie und trainierte in den Tag hinein. Das ganze wurde mit meiner persönlichen Note gewürzt und das drei Jahre in der F...F 2, F1, F1 und dann in die E1 und nochmals die E1.


    Erst ab der D stieß ich hier auf Soccerdrills und erhielt insbesondere von Uwe und Dirk, Big Bopper, bcefferen, Ranwie und Chris eine feine Gehirnwäsche auf eine nette akzeptalbe Weise. Dazu fetzte ich mich auch mit Leuten wie Koeppchen, Siebener, Otto, Karl, Hans, Alex und einige Andere...danke dafür ;) , ...ich habe Euch alle lieb! :) . Auch die fachliche Welt von Trainer2005 las ich mir oftmals besonders durch.


    Dadurch entstand in der Gesamtheit eine Meinung, ...meine Meinung. Meinung ist für mich ein Endprodukt aus dem derzeitigen Iststand des Wissens mit emotionaler Bindung an mein Herz....was ein Satz ?(


    Im Laufe der Zeit lerne ich die Altersziele kennen und die wissenschaftlichen nicht diskutablen Hintergründe dazu. Ferner legte ich mein Gewinndenken soweit ab, dass ich weder trainingsmäßig, noch bei Punktspielen gegen die Regeln/Merkmale des Kifu verstoßen habe....soweit ich es als Co.-Trainer regeln konnte.


    Aufgrund dieser Einstellung und der Tatsache, dass ich ein schlechter Diplomat bin + meine große "Fresse" die nicht schweigen kann, wenns Zeit wird....geriet ich oftmals in Streit mit den Nichtwissenden. Da hätte ich klüger mit mehr Herz aggieren können, denn die Nichtwissenden sind meist auch nette Leute die ich aber so gefühlstechnisch als Feinde betrachtete. DAS würde ich heute versuchen anders zu gestalten, weniger wäre langfristig gesehen mehr.


    Zudem finde ich, dass mir die Erkenntnis, mich selber nicht zu wichtig zu nehmen, ...sehr gut steht und oftmals hilft, die Dinge besser sondieren zu können. Man wird dadurch ofter mal zum besseren Diplomaten ;)


    heutige Philiosphie


    Ich halte mich an die Altersziele
    Ich halte mich aus innerer Überzeugung an die Merkmale des Kifu (ich schreie nicht, Wechselzeiten werden gerecht eingehalten usw.)
    Ich halte mich weitestgehend an die Philosophie des Dfb....im Bezug auf das Alterskonzept, weil ich die benannten Hauptpunkte beinhaltet; hierbei kommt es zu Fehlern.


    Ich trainiere -heute eine D 1 derzeit als Co Trainer- im Warmmachteil meist einen ballkoordinativen Teil, ....lasse nie einfach nur laufen und ich lasse sie auch nicht selbständig aufwärmen, das sehe ich als meine Aufgabe an. Hier versuche ich oftmals die Beidfüßigkeit einzubauen.


    Der Hauptteil beinhaltet ein festes Trainingsthema aus dem Altersbereich für die D. Diesen Trainingsteil verarbeite ich angepasst an das Spielerpotenzial meist auf mehreren Spielfeldern (bis zu drei Felder) in kleinen Gruppen in Spielform....immer am Grundthema des Trainingstages angelehnt.


    Hierbei kommt es oft dazu, dass ich Probleme erkenne. Dann friere ich die Spielsituationen ein und versuche (das gelingt mir manchmal nicht, daran arbeite ich an mir) die Jungs dazu zu bewegen, die Lösung oder Alternative selber auszuarbeiten. Ich aggiere bei den Spielformen mit Provokationsregeln, die oftmals nachträglich zusätzlich zur Übung benannt werden. Ich lobe, tadel aber nicht (mehr...im Gegensatz zu früher). Ich baue oftmals eine praktisch großzügig ausgelegte vier Sekundenregel, um die Larmarschigkeit mancher Spieler auszumerzen....und weil ich die Langweiligkeit des deutschen Fußballs auszutreiben...die da stundenlang einen Ball plazieren...um dann die wahnsinns Flanke, Balleingabe usw. zu schlagen...das muß zack, zack, zack gehen.


    Ich lasse das Thema des Tages dann -unter Verwendung passender Provokationsregeln- in das Abschlußspiel einfließen.


    Eigentlich habe ich bei allem diesen Gedanken des "Ganzheitlichen Trainings"...also des trainierens von allem in einem im HInterkopf. Das bedeutet für mich, dass sie in den Spielformen eigentlich immer spielen und dabei ein Thema im Kopf haben, dass sie sowohl denktechnisch, als auch fußballtechnisch in der Lage sein sollen, tun zu können.


    Meine derzeitige Denke lehnt sich an die Philosophie des Dfb.-Ausbildungskonzeptes in Verbindung mit der Denke von Horst Wein und einem Rolf Mayer.


    Mein Ziel ist es, die Jungs im individualtaktischen Bereich richtig stark zu bekommen, um sie dann mit mir zusammen im Gruppentaktischen zu einer Mannschaft zu formen....und so letztlich das Ergebnis, nämlich eine modern taktisch ausgerichtete Mannschaft mitdenkende geschlossene Mannschaft als Einheit auf dem Platz ...so ab der A....präsentieren zu können.


    Gruß Andre und ich wünsche Euch ein gesundes weiteres Jahr. 8)




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    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Das was du hier beschreibst hat nur leider sehr wenig mit Grundlagenausdauer zu tun!


    Das entspricht der fußballspezfischen Ausdauer, ist aber ein ganz anderer Hut.


    Wird aber die Grundlagenausdauer deiner Meinung nach im Breitensport ausreichend mittrainiert, wenn du in Spielformen arbeitest?
    Ich denke, dass es hier ausreichend ist über diese Spielformen im Ausdauerbereich zu arbeiten, die wenigsten Amateur- oder Nachwuchsspieler laufen 10 oder mehr Kilometer im Spiel!


    Ich hatte aber zumindest noch keine Probleme über Spielformen die nötige Fitness in meine Teams zu bekommen!


    Aber generell hast du natürlich recht!


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ich finde trotzdem das man auf Grundlagenausdauer Wert legen sollte.


    Zumindest in der Vorbereitung. Ich hab z.B. neue Spieler, frisch genesene (nach Verletzung) und ein paar


    mit zu viel Pfunden, die in einem misserablen Zustand sind. Die gehen mir in Spielformen unter.


    Ausserdem besteht erneutes Verletzungsrisiko da eben die Grundausdauer und Kraft fehlt.


    Aber wie trainiere ich das richtig?? Welches Tempo, wielang ??? Am Anfang 4 x 10 min ???


    Würde mich über genaue Auskünfte freuen.

  • transformer5,


    willkommen im Forum und viel Spaß!


    Nimm einfach mal die Suchfunktion,...da wirst du so einiges finden.
    Die Beiträge von Paul (der offenbar immernoch in der Karibik Urlaub macht :D ), sind angemessen!


    beste Grüße

  • wie man die Grundlagenausdauer trainiert...
    dazu braucht man jetzt hier wirklich nichts mehr schreiben!


    Zodiak: kann man so nicht pauschal sagen..


    jemand mit einer eher schwachen grundlagenausdauer wird in deinen Spielfomren schonmal völlig überfordert sein.
    Grundsätzlich gilt aber hier:


    umso größer das spielfeld, umso mehr mitspieler, desto weniger intensiv wird das ganze und man kommt mehr richtung Grundlagenbereich (wobei wohl eher nur GA2).


    Im Amateurbereich einfach ein schwieriges Thema.
    Ich würde als Trainer in der Saisonpause ein Pensum von 3-6 Stunden pro Woche GA1 Training vorgeben.
    Kommt man näher Richtung Saisonvorbereitung eine intensivere Einheit miteinbauen (Fahrspiel, Intervalltraining etc.).


    Mit dieser Grundlage kann man dann in der eigentlichen Saisonvorbereitung voll durchstarten.
    Unter der Saison halte ich trotzdem einen Lauf/Woche GA1 als Erhalt der Grundlagenausdauer zusätzlich zum normalen Training/Spiel sinnvoll.