Kinderschutz - Führungszeugnis

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  • Für meinen Trainer C-Breitenfußball muss ich ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen. Einfach, nicht erweitert. Ich befinde mich im Wirkungsbereich des Hessischen Fußballverbandes.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Hallo Uwe,


    insgesamt ist der Ansatz zwar gut, aber.....


    es ist eben noch immer möglich als Übungsleiter ohne Prüfung tätig zu sein. :!:


    Da wäre für mich insgesamt der Ansatzpunkt:
    Übungsleiter/ Trainer - wie auch immer die Bezeichnung lautet - jeder der Training durchführt muss mindestens den Breitensportschein ablegen.
    Zum einen gibts dann etwas weniger Ärger wegen Formalienfragen und zum zweiten sind dann den bisher auffälligen Personen solche Möglichkeiten genommen.



    Gruß


    Oliver

  • 1910: Hui, da hätte man auf den ganzen Fußballplätzen auch wieder richtig viel Platz, wenn die geschätzten 90+% Trainer ohne Schein (Breitensport) sie nicht mehr mit ihren Mannschaften belegen würden. :D

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

    • Offizieller Beitrag

    Oliver,


    ich glaube insgesamt ist die Hürde (zeitlicher Aufwand, Kosten) zu hoch, um einen Breitensportschein verlangen zu können, dann wird es einsam auf den Fußballplätzen.


    Eigentlich habe ich nicht wirklich meine Meinung dazu abgegeben, denn ich finde das richtig schwer. Auf der einen Seite finde ich die Initiative gut, auf der anderen Seite denke ich immer, um ein polizeiliches Fürhrungszeugnis verlangen zu dürfen, muss die Messlatte schon ziemlich hoch hängen. Demnächst wird noch ein Zeugnis von mir verlangt, zum Beispiel von meiner Bank, oder vom Kindergarten oder wenn ich als Elternteil an schulischen Veranstaltungen teilnehme. Gerade in diesen Monaten, wo Einzelfälle bekannt geworden sind, sind solche Diskussionen für die Politik natürlich auch sehr öffentlichkeitswirksam.

  • Hallo tobn, hallo Uwe,


    natürlich ist der zeitliche Aufwand nicht gering, aber wenn ich mir überlege, wie viele Stunden diese Trainer vor dem Fernseher verbingen um sich Fußballspiele anzusehen, dann denke ich kommen da deutlich mehr Stunden zusammen.


    Das finanzielle Problem istellt sich für mich wie folgt dar:
    Die Vereine haben keine Probleme den Spieler der 1. und 2. Mannschaft finanzielle Anreize zu schaffen.
    Für die Jugend - die ja nach Meinung einiger Vorstände eh nur Geld kostet - ist da nichts übrig. Wenn sich die Trainer mal wirklich einig wären und die Landesverbände entsprechend den Schein fordern, wird sich das auch ändern. Allerdings müssten die Landesverbände dann auch mehr dezentrale Ausbildungsangebote schaffen.


    Ich ziehe hier mal als Vergleich die Schiriregelung hinzu: Seht mal nach, welche Vereine Jahr für Jahr Strafen bezahlen, weil das Schirisoll nicht erfüllt wird. Das Geld ist da!! Und da meckert kein Vorstand, weil es ist halt so!!


    Selbst wenn man jetzt nicht den Breitensprtschein als Muss ansetzt, warum werden dann nicht wenigstens die Trainer - egal ob Schein oder nicht - dazu verpflichtet die für eine Verlängerung erforderliche Fortbildungstunden abzuleisten???? Die gibts dezentral oder zentral und da ist es doch für die Vereine kein Aufwand, die Trainer beim jeweiligen Verband zu benennen. Und dann gibts eben auch hier eine Starfe, wenn die Stundnezahl nicht erreicht wird.


    Zugegeben ist das nicht von jetzt auf gleich zu leisten, aber ich bekomme immer wieder einen Fön, wenn ich mitbekomme, wie einige Trainer zwar an den Ball treten können, aber schon beim Lesen der Regeln scheitern. :!:
    Wie soll da eigentlich noch ein richtiges Spiel entstehen??



    Gruß


    Oliver

  • ich finde das als schwachsinnig. reines Politikum


    wo gibt das einen Schutz?


    wieviel Missbrauch wird betrieben, von Personen, die aqufgrund ihres Berufes ein polizieliches Führungszeugnis vorliegen mussten?


    praxisfremd, einer hats schon geschrieben, die Sportplätze blieben leer.

  • Hier ein interessantes Video von Radio Bremen:


    Nicht nur in Bremen, in sämtlichen Bundesländern wird jetzt darüber diskutiert und der Bund wird auch eingeschaltet.


    Zeugnis-Zwang für Übungsleiter


    da sieht man wieder, wie schlecht recherchiert wird!


    in berlin ist das erweiterte führungszeugnis, welches beim verein vorzulegen ist, kostenfrei. weder verein noch der (ehrenamtliche) antragsteller müssen zahlen. hauptamtliche müssen 13 euro (!!!) zahlen. die beantragungsdauer auf dem bürgeramt beträgt maximal 10 minuten. sorry... aber wem diese zeit nichts wert ist, der hat meines erachtens falsche maßstäbe.


    ich finde es dennoch sehr befremdlich hier die eine oder andere ablehnende haltung zu lesen. wenn auch etwas weit hergeholt, aber würdet ihr euer auto auch in eine werkstatt bringen, wo nachweislich schlecht und fehlerhaft gearbeitet wird? ich glaube da will auch jeder sicher sein, dass er vernünftigen und adäquaten service erhält.


    natürlich schützt ein führungszeugnis niemals vor mißbrauch. aber ist es nicht der erste schritt, dass im verein aktiv über das thema kinderschutz gesprochen wird?


    vielleicht haben eure vereine in der letzten woche auch post von der polizei aus baden-württemberg bekommen. zumindest alle berliner vereine habe dies bekommen. hier warnt aktuell die polizei vor einem täter, der sich über internetstrukturen kontakt zu fußballvereinen und jungen fußballern verschafft. soll ich damit nach der devise "knicken, lochen, abheften" verfahren?


    warum werden hier immer erst dann maßnahmen ergriffen, wenn es zu einem vorfall kommt? ich posten hier gern einmal die initiativen unseres landesverbandes


    http://www.kinderschutz-im-sport-berlin.de/ und fußballverbandes: http://berliner-fussball.de/so…praevention/kinderschutz/

    • Offizieller Beitrag

    Oliver,
    ich stimme dir zu, aber trotzdem würden viele diesen Aufwand nicht wollen. Ein verpflichtender Kindertrainer-Führerschein wäre gut, 3 Stunden Einweisung, Vorlage Führungszeugnis, eigentlich ganz einfach, aber die Praxis sieht anders aus.


    saschakummer,
    ich würde mein Auto nicht in eine schlechte Werkstatt bringen und meine Kinder nicht zu einem Kinderschänder in einen Verein. Erkenne ich aber eine gute Werkstatt am Meisterbrief und einen Trainer am Führungszeugnis wirklich? Ein Papier kann nur ein Indiz für eine Fähigkeit sein, schließt aber schlechte Arbeit nicht aus. Das im Verein über Kinderschutz gesprochen wird, kann auch eine unterschriebene Erklärung beweisen, sie ist aber auch nur ein Stück Papier. Ein Verein, der sowas nicht macht, arbeitet deshalb nicht unbedingt schlecht. Mir ist z.B. ein rechter Fußballtrainer bekannt, auf seiner Internetseite hat er "Fußball gegen Rechts" verlinkt.


    Berlin ist vielleicht schon einen Schritt weiter, deshalb diskutieren sämtliche Bundesländer über die Möglichkeit der Umsetzung. Welches Modell sich dann durchsetzen wird, wahrscheinlich wird es wieder überall verschieden. Der Filmausschnitt ist aus Bremen und dort muss bezahlt werden. Wahrscheinlich sind die Preise und das Verfahren in sämtlichen Bundesländern unterschiedlich, aber darum geht es gar nicht.


    Der Fall in Baden-Württemberg, ist das der, der sich als Klopp ausgibt und Kontakt zu Fußballspielenden Kindern sucht? Mit einem Führungszeugnis würde man den auch nicht bekommen.


    Maßnahmen werden nicht dann getroffen, wenn es zu einem Vorfall kommt, sondern dann, wenn es medienwirksam ist. Es gibt solche Vorfälle ja nicht erst seit gestern, die gab es wohl schon immer. Fakt ist, dass die Vorlage eines Führungszeugnisses eine kleine Hürde wäre und deshalb muss man es wohl mehr befürworten als ablehnen.

  • natürlich ist der zeitliche Aufwand nicht gering, aber wenn ich mir überlege, wie viele Stunden diese Trainer vor dem Fernseher verbingen um sich Fußballspiele anzusehen, dann denke ich kommen da deutlich mehr Stunden zusammen.


    Erlaube die Frage: bist du berufstätig? Hast du Kinder? Als Schüler und Student hätte ich die Zeit für den Trainerschein auch locker gehabt, wenn man aber berufstätig ist, sich um die eigenen Kinder kümmert, dann noch Fußball-Training und Spielbetrieb begleitet, wird es mit der zur Verfügung stehenden Zeit schon sehr mau. Ich mache ja gerade den Breitenschein dezentral, glaube mir, da gab es schon zwei Wochen, in denen ich ziemlich auf dem Zahnfleisch ging..


    Ich finde auch, dass es absolut erstrebenswert ist, dass viele, wenn nicht alle Trainer zumindest insoweit qualifiziert sind, dass sie ein kindgerechtes Training anbieten können. Der Trainer C-Breitenfußball ist dazu aber meiner Meinung nach zeitlich zu anspruchsvoll. Außerdem habe ich bei uns im Kreis derzeit eher den Eindruck, dass der Fisch vom Kopf her müffelt...


    Das finanzielle Problem istellt sich für mich wie folgt dar:
    Die Vereine haben keine Probleme den Spieler der 1. und 2. Mannschaft finanzielle Anreize zu schaffen.
    Für die Jugend - die ja nach Meinung einiger Vorstände eh nur Geld kostet - ist da nichts übrig.


    Das wird oft kolportiert, kann auch schon sein. Ich kann dazu nur sagen, dass ich nicht weiß, wie bei uns das Geld verteilt wird. Bis ich es weiß, erlaube ich mir kein Urteil.


    Wenn sich die Trainer mal wirklich einig wären und die Landesverbände entsprechend den Schein fordern, wird sich das auch ändern. Allerdings müssten die Landesverbände dann auch mehr dezentrale Ausbildungsangebote schaffen.


    Die dezentralen Angebote gibt es doch.. Aber 50% der Teilnehmer brechen doch ab, bevor sie den Schein haben, ich vermute den Hauptgrund darin, dass sie die Termine nicht schaffen. Zur Auftakteranstaltung kamen bei uns noch fast fünfzig Mann, zum ersten Termin Basiswissen waren es dann noch ~36, inzwischen sind wir kurz vor Ende des Moduls Kinder, danach kommen noch Modul Jugend und die Lehrprobe, und wir sind noch ~20 Teilnehmer.


    Ich ziehe hier mal als Vergleich die Schiriregelung hinzu: Seht mal nach, welche Vereine Jahr für Jahr Strafen bezahlen, weil das Schirisoll nicht erfüllt wird. Das Geld ist da!! Und da meckert kein Vorstand, weil es ist halt so!!


    Unser Verein sucht händeringend nach Schiedsrichtern, die Strafen schmerzen sehr. Aber wenn ich mir anschaue, welcher zeitliche Aufwand mit dem Schiri-Amt verbunden ist, ist mir klar, warum das nicht viele machen können oder sogar wollen. Kommt noch dazu, dass man heutzutage zunehmend als Schiri Angst um seine körperliche Unversehrtheit machen muss...


    Selbst wenn man jetzt nicht den Breitensprtschein als Muss ansetzt, warum werden dann nicht wenigstens die Trainer - egal ob Schein oder nicht - dazu verpflichtet die für eine Verlängerung erforderliche Fortbildungstunden abzuleisten???? Die gibts dezentral oder zentral und da ist es doch für die Vereine kein Aufwand, die Trainer beim jeweiligen Verband zu benennen. Und dann gibts eben auch hier eine Starfe, wenn die Stundnezahl nicht erreicht wird.


    Einfach nur zu irgendwelchen Fortbildungsstunden verpflichtet zu werden empfinde ich als der Sache nicht dienlich, im Gegenteil. Wichtig ist doch das Ziel: es sollten möglichst alle Trainer kindgerechtes und fachlich qualifiziertes Training anbieten (können). Dazu ist wichtig, dass die entsprechenden Grundlagen vermittelt werden. Wenn man erst einmal den Schein hat, muss man ja nur eine gewisse Anzahl an Stunden nachweisen, die Themen sind da, wenn ich mich nicht täusche, völlig irrelevant. Und ich war im Mai letzten Jahres mal auf so einer sogenannten Fortbildungsveranstaltung, das war ein D-Jugendtraining beim nächsten DFB-Stützpunkt. Da haben wir Trainer einem D-Juniorentraining zugeguckt und ein wenig mit einem Stützpunkttrainer gequatscht, es gab ein bisschen Gefachsimpel und viel Gelaber (so klang es jedenfalls für mich) über die Talente, die jeder schon mal so gehabt haben wollte und wo sie jetzt spielen und so'n Kram. Nee, das wäre völlig für die Füße, ich meine sogar kontraproduktiv.


    Zugegeben ist das nicht von jetzt auf gleich zu leisten, aber ich bekomme immer wieder einen Fön, wenn ich mitbekomme, wie einige Trainer zwar an den Ball treten können, aber schon beim Lesen der Regeln scheitern. :!:


    Da bin ich wiederum ganz deiner Meinung. Ich sehe es durchaus als Problem an, dass die meisten Personen, die sich im Fußball ehrenamtlich engagieren, diesen selbst über lange Jahre betrieben haben und dabei viele Opfer gebracht haben. Das an sich ist völlig in Ordnung, ich befürchte jedoch, dass viele ihre Ansprüche auf den Fußballbetrieb und die Kids übertragen. Aber Fußball ist nun mal für viele Kinder nicht einziger Lebensinhalt. Und ehrenamtliche Unterstützer findet man sicher auch nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen, d.h. wenn sie Unterstützung erfahren und sie auch die Ansprüche, die an sie gestellt werden, erfüllen können.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ein verpflichtender Kindertrainer-Führerschein wäre gut, 3 Stunden Einweisung, Vorlage Führungszeugnis, eigentlich ganz einfach, aber die Praxis sieht anders aus.


    Ja, das fände ich auch gut. Dazu noch kostenloses Lehrmaterial vom DFB und man wäre schon deutlich weiter. Dann noch entsprechende Verpflichtungen für die Verantwortlichen und eine Reform des Spielbetriebs, hach, was wäre das schön..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn:
    Auf deine Fragen:
    Ja, ich bin berufstätig und darf auch mehr als 40 Stunden in der Woche bringen. Damit ich das Training für meine Bambini durchführen kann muss ich an dem jeweiligen Tag entsprechend früher beginnen.
    :!: Aber es ist auch oft so, dass genau das Training für einigen Ärger auf der Arbeit entschädigt. :!:


    Ja, ich habe Kinder und meine Frau und ich müssen den Garten immer unter der Woche machen weil am WE irgendwie immer ein Spiel oder Turnier ist.


    Und ich habe mich auch durch den Schein - allerdings zentral - gearbeitet. Die Probleme wie von Dir geschildert mit der dezentralen Ausbildung habe ich auch mehrfach gehört und stimme Dir da auch 100%ig zu.




    Jetzt nochmals zum Topik:


    Uwe hat das - was von mir etwas dratisch dargestellt wurde - sehr gut auf einen Nenner gebracht. :thumbup:


    Diese Einführung dann noch durch die Verbände kostenfrei den Vereinen/ Trainern anbieten, das wärs.



    Gruß


    Oliver

  • Auch der NFV setzt sich jetzt für das Thema: Schutz vor Kindesmißbrauch im Verein" ein und bietet aktuell Kurzschulungen dazu an.


    Wäre das Thema nicht so facettenreich, so hätte man sicherlich längst eine praktikable Lösung gefunden. In der Realität sind besonders die kleineren Dorfvereine froh darüber, überhaupt jemanden zu finden, der sich für die Traineraufgabe bereit erklärt. Diese Person dann noch zu bitten, ein Führungszeugnis vorzulegen, würden sie sich erst dann getrauen, wenn es zu Pflicht geworden wäre. Auf der anderen Seite kann man auch die Leute, die bislang überhaupt noch keinen Kontakt zum Verein und erst recht nicht zum Trainer hatten, auch irgendwie verstehen, wenn sie denn gleich die Frage stellen: "was kommt als nächstes"? Wollt ich auch eine Auskunft aus Flensburg, das ich keine Strafpunkte habe, weil ich gelegentlich ja auch Kinder mitnehme? Wollt ihr eine Bankauskunft, weil ich mit Tricots, Bällen und anderem Vereinseigentum hantierte? Wollt ihr, das ich ein gläserner Mensch werde, nur weil ich meinem Kind das Spielen im Verein ermögliche und weil sich kein anderer dazu bereit erklärt hat? Und wenn das Zeugnis denn an bestimmte Leute ausgestellt wird, dann genügt es doch, wenn jedem Verein ein Internet-Zugang zur Verfügung gestellt wird, auf der eine Namens- und Adressenliste der einschlägig Vorbestraften steht? Das wäre mit weitaus weniger Aufwand viel einfacher!


    Auf der anderen Seite gerade im letzten Jahr ein Sturm der Emphörung durch die Bevölkerung gegangen, als eine nie gedachte Zahl an Kindesmißhandlungen durch kirchliche Mitarbeiter bekannt wurden. Gerade dort, wo man am meisten auf Vertrauen gebaut hatte, wurde es mißbraucht und man wurde so bitterlich enttäuscht. Wer ahnt schon, wie hoch die Dunkelziffer der Täter in anderen Berufsgruppen ist?


    Juristisch ungeklärt ist leider, in wieweit Bürgerbüros oder andere Stellen, die Erweiterte Führungszeugnisse ausstellen dürfen, haftbar gemacht werden, wenn sie fehlerhaft gehandelt haben. Ungekärt ist ferner, inwiefern sie automatisch aktiv werden müssen, wenn jemand nach der Ausstellung des Führungszeugnisses straffällig geworden ist.


    Dennoch braucht es ein möglichst an der Basis stattfindendes breites Engagement, will man etwas mehr Schutz für die Kinder bieten! Im Video der Bremer Aktion wird jedoch dem Laien vorgegaukelt, man hätte sich allein damit die Sicherheit erkauft. Das halte ich für gefährlich. Kinderschutz muß jederzeit verbindlich sein. Andere Maßnahmen, wie: im unteren Jugendbereich muß immer eine zweite Person in die Umkleidekabine sein! Dies ist zu dokumentieren, damit erst gar nicht der Eindruck entsteht, die Verantwortlichkeit auch mal außer Kraft setzen zu lassen.
    Auch die Idee des Kinderschutzbeauftragten im Verein finde ich sehr gut. Allerdings sollte sein Aufgabenbereich von der physischen noch auf die pschischen Drangsalierungen erweitert werden. Das jeweils sensibel zu erkennen und geeignete Maßnahmen einzuleiten, würde einen "normalen Jugendleiter" sicherlich überfordern. In kleineren Vereinen mit einer sehr überschaubaren Anzahl an Kindern bleibt jedoch vielfach keine andere Wahl.


    Aber auch alle anderen Beteiligten sollten es als Bürgerpflicht ansehen, die Augen und Ohren offen zu halten, um präventiv krankhaft veranlangten Menschen an der Ausübungen ihrer Grausamkeiten an Kindern zu hindern.


    Ich hoffe und wünsche mir, das es dem NFV, aber auch andere Verbänden gelingt, die Menschen auf dieses Thema zu sensibilisieren und zu konkreten Maßnahmen werden zu lassen.


    Wenn dieser Beitrag und sei er auch zum wiederholten Mal hier ins Forum gesetzt, dazu führt, den Kindern etwas mehr Schutz zu bieten, dann hat er schon viel geleistet.

  • Gegen ein Führungszeugniss hätte ich nichts, das würde ich sogar sehr gut finden. Natürlich ist das kein 100% Schutz das nichts passiert oder das der Trainer irgendwelchen anderen absichten hat aber es ist einmal ein anfang.


    Zum Trainerschein oder solchen sachen stehe ich momentan leider so gegenüber das ich ihn gerne machen würde, es aber Zeitlich seid 3 Jahren einfach nicht Schaffe da ich Beurfstätig bin. Nach meiner Ausbildung wurde ich sofort übernommen und hatte die ersten Zwei jahre einen Befristeten Arbeitsvertrag, nun habe ich endlich einen Unbefristeten vertrag bekommen und habe mich mit meinen 22 Jahren "hochgearbeitet" und bin Schichtführer. Das alles aber auch nur da ich mich voll in die Arbeit hänge.
    Ich habe glück das ich einen Chef habe der mir zu 95% Schichten gibt die in einem Zeitrum von 21Uhr Abends bis 6 Uhr Morgens irgendwann anfangen, oft habe ich sogar 6 Tage Wochen und bin für meine Kinder 24 stunden am Tag auf den Beinen.
    Arbeit, Training, Trainingsvorbereitung für die nächste Einheit, Trainingsnachbereitung, mit Eltern oder Kindern Gespräche Führen, Freundschaftsspiele, Turniere organisieren...... und dann Schlafen....
    Die zwei Tage in der Woche die ich nicht auf dem Platz stehe da brauche ich einfach ruhe, ich Bilde mich durch DVD`s oder Bücher weiter..... In meinem Urlaub bin ich oft bei Erfahrenderen Trainern und schaue mir dort das Training an um etwas zu lernen.


    Die Stunden für den Trainerschein würde ich nie und nimmer unterbekommen......

    "Trainer werden ist nicht schwer - Trainer sein dagegen sehr!"


    Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit.


    Tipp- und Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers.


    © madd!! 2011. Alle Rechte vorbehalten. Kein Verwenden, Zitieren und Kritisieren ohne Erlaubnis. :P

  • warum soll ausgerechnet der Fussballtrainer ein Führungszeugnis vorlegen?


    was ist mit der Masse der unlizensierten Trainern, was mit den Betreuern (die oft dichter an der Mannschaft sind wie der Trainer) Jugendleiter und all die anderen
    die im Verein mit Kindern zu tun haben.


    was ist mit all den anderen Sportverbänden? oder sind Fussballkinder besonders gefährdet.?


    was ist mit all den vielen anderen Organisationen die im Kinder- und Jugendbereich tätig sind.
    Ehreamt ade!
    wa sagt ein polizeiliches Führungszeugnis aus? im Grunde doch, dass nichts vorliegt oder aber auch nicht erwischt wurde.


    also Kirche im Dorf lassen. oder noch viel besser, nbicht mit geschlossenen Augen durch die Welt gehen, dann kann man mehr verhindern als mit einen Führungszeugnis.



    Missbrauch geschieht überwiegend im familiären Umfeld, da hätte unsere Gesellschaft , hier unser Senator, genug zu tun. aber das ist ja nicht so medienwirksam und kostet Geld.


    gg

  • Auch beim Pilotlehrgang im FVR wurde als Prüfungszulassung ein Führungszeugnis verlangt.Ich finde es auch nicht schlecht.Auf der anderen Seite ist es gar nicht möglich alle Trainer,Übungsleiter,Betreuer zu Überprüfen.
    Ich kenne einen Fall wo ein Verein einen Trainer hatte der schon wegen solcher Vergehen , Verurteilt war und ohne Überprüfung dort beschäftigt wurde. Bis wieder was Passierte . und bei der Anzeige kam raus das er kein Unbeschriebenes ,Blatt war.
    Ich Denke man kann es nicht verhindern oder seine Kinder davor schützen. Man sieht immer nur vor den Kopf und nicht Rein.


    LG.Mike

  • Ich glaub wir sind uns einig, dass dieses Führungszeugnis kein Allheilmittel gegen Kindesmissbrauch im Fußball darstellt.


    Es hält vielleicht gerade den einen vorbestraften Kinderschänder davon ab bei einem ansonsten ahnungslosen Verein tätig zu werden. Insofern hat es schon eine Wirkung, für den Vorbestraften vielleicht abschreckend. Natürlich filtert man damit nicht die Nicht-Verurteilten, erzeugt aber einen hohen Aufwand, der in meinen Augen dann unangemessen ist, wenn für die Beantragung des FZ der Verein oder Trainer aufkommen muss. Ich musste die Tage auch aufs Bürgerbüro für mein FZ für die C-Lizenz Leistungsfußball.
    Wenn es kostenneutral für Trainer oder Vereine ist, sehe ich das Problem nicht so schwerwiegend, außer dass es einen gewissen Verwaltungsaufwand bei Vereinen erzeugt.
    Aber der allermeiste Teil der Trainer gibt das FZ mit keiner Eintragung ab, also auch kein Grund sich daran zu stören.


    Interessant wird es, wenn Straftaten drin stehen, die wenig mit Kindesmissbrauch etc. zu tun haben.
    Wie gehe ich mit einem Trainer um, der einschlägig wegen Betruges verurteilt wurde?
    Auch steht da keine Eintragung drin, wenn derjenige z.B. nen überschaubares Bußgeld zahlen musste vielleicht für den Besitz von Kinderpornographie. Da hilft dem Verein das FZ auch nichts. Bei manchem mag da ein Gefühl von Sicherheit entstehen, die aber gar nicht gegeben ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Zw3rG ()

  • Juristisch ungeklärt ist leider, in wieweit Bürgerbüros oder andere Stellen, die Erweiterte Führungszeugnisse ausstellen dürfen, haftbar gemacht werden, wenn sie fehlerhaft gehandelt haben. Ungekärt ist ferner, inwiefern sie automatisch aktiv werden müssen, wenn jemand nach der Ausstellung des Führungszeugnisses straffällig geworden ist.

    Das Führungszeugnis wird vom Bundesamt für Justiz ausgestellt. Beim Bürgerbüro wird es lediglich angefordert und bezahlt. Das Führungszeugnis wird zum Stichtag x erstellt. Automatische Aktualisierungen machen keinen Sinn. Es wird für die Person, die es anfordert ausgestellt, die es dann an die Institution, die es benötigt, weitergibt. Heißt: Der Ersteller des Zeugnisses weiß gar nicht, für welchen Zweck bzw. Empfänger ich es angefordert habe. Als Anforderer weiß man natürlich selbst, wenn man verurteilt wurde.
    Ich muss meinem Arbeitgeber deshalb jährlich ein aktuelles Führungszeugnis vorlegen.

    Ich konnte aus dem Bericht nicht erkennen, dass es ausschließlich um Fußballtrainer geht. Das soll natürlich für ALLE Übungsleiter in ALLEN Sportarten gelten. Andere Sportarten sind da vielleicht sogar wegen eines sportartbedingten engeren Körperkontaktes noch gefährdeter.

    Ich glaub wir sind uns einig, dass dieses Führungszeugnis kein Allheilmittel gegen Kindesmissbrauch im Fußball darstellt.


    Interessant wird es, wenn Straftaten drin stehen, die wenig mit Kindesmissbrauch etc. zu tun haben.
    Wie gehe ich mit einem Trainer um, der einschlägig wegen Betruges verurteilt wurde?
    Auch steht da keine Eintragung drin, wenn derjenige z.B. nen überschaubares Bußgeld zahlen musste vielleicht für den Besitz von Kinderpornographie. Da hilft dem Verein das FZ auch nichts. Bei manchem mag da ein Gefühl von Sicherheit entstehen, die aber gar nicht gegeben ist.

    Das ist richtig. Es ist lediglich EIN Baustein, der ein bißchen mehr Sicherheit bringt.
    Gerade bei diesen Straftaten ist die Rückfallwahrscheinlichkeit besonders hoch. Vor diesen Tätern kann man sich im Sportverein dadurch schützen.
    http://de.wikipedia.org/wiki/P…dnung_und_H.C3.A4ufigkeit


    Das erweiterte Führungszeugnis ist gerade für die "geringen Strafen" (<90 Tagessätze) eingeführt worden.
    http://de.wikipedia.org/wiki/B…rtes_F.C3.BChrungszeugnis

    Einmal editiert, zuletzt von Follkao ()

  • Es ist zwar durchaus richtig, das die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses keine Sicherheit bietet, aber: Sobald nur ein einziger Kinderschänder aus dem Sportverein ferngehalten wird, hat sich der Aufwand absolut gelohnt. Die Tatsache, das ein Stück Papier ein solches Vergehen nicht ausschließt, ist für mich schlichtweg kein Argument - schon gar nicht verbunden damit, das sowas Geld koste und Zeitaufwand dazukäme.


    Jeder, der so argumentiert, darf sich vielleicht mal die Frage stellen, wieso er beim Kauf eines neuen Fahrrades Geld für ein vermeintlich "besseres" Schloss ausgibt, wohlwissend, das ein Diebstahl eh nicht ausgeschlossen, allenfalls erschwert werden kann - und trotzdem macht ihr es.

  • Es ist zwar durchaus richtig, das die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses keine Sicherheit bietet, aber: Sobald nur ein einziger Kinderschänder aus dem Sportverein ferngehalten wird, hat sich der Aufwand absolut gelohnt. Die Tatsache, das ein Stück Papier ein solches Vergehen nicht ausschließt, ist für mich schlichtweg kein Argument - schon gar nicht verbunden damit, das sowas Geld koste und Zeitaufwand dazukäme.


    Der Aufwand hätte sich nicht gelohnt, wenn man mit dem Geld, das dafür ausgegeben wird, einen Fall zu verhindern, mehrere verhindern könnte. Welche Einzemaßnahme am effektivsten ist, welches Bündel an Maßnahmen noch sinnvoll ist, wann der Zusatzaufwand gegenüber der Erhöhung des Ertrags unverhältnismäßig hoch wird, das sind Fragen, die nicht von uns Laien beantwortet werden können. Man sollte auch nicht vergessen, dass es um die Eindämmung der Kinderschändung insgesamt gehen muss, der Blick sollte also nicht auf den Sportverein beschränkt bleiben.


    Jeder, der so argumentiert, darf sich vielleicht mal die Frage stellen, wieso er beim Kauf eines neuen Fahrrades Geld für ein vermeintlich "besseres" Schloss ausgibt, wohlwissend, das ein Diebstahl eh nicht ausgeschlossen, allenfalls erschwert werden kann - und trotzdem macht ihr es.


    Jeder, der Analogien zur Argumentation verwendet, sollte prüfen, ob sie treffen. Das bezweifle ich an dieser Stelle. Und übrigens hat mein Fahrrad ein Schloss, das ich bei Aldi gekauft habe, eben weil es mir vor allem darum geht, dass man das Rad nicht einfach so weg tragen kann, sondern zumindest mal einen Bolzenschneider braucht. Einen höheren Aufwand rechtfertigt mein Rad meiner Meinung nach nicht (mehr).

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)