Wadenkrämpfe-Was tun?

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  • moin,moin


    in letzter zeit häuft sich bei einigen spielern von der c-jugend bis zur a-jugend die anfälligkeit für wadenkrämpfe im spiel.


    1. was kann man tun, um diesen vorzubeugen?
    2. wie bekomme ich diese am effektivsten gelöst, so das der spieler einsatzfähig bleibt?
    3. gibt es ernährungsweisen, die einem krampf vorbeugen können?
    4. welche erfahrung habt ihr mit diversen "wundermittelchen", die es auf dem markt so gibt?


    danke!


    msg
    dsv

  • 1. Weniger schnell hart trainieren und sich an die gewünschte Trainingsleistung langsamer herantasten?


    2. Siehe 1


    3. Weniger MC Donald, stattdessen mal gesund und ausgewogen ernähren...z.B. una Banana futtern....Magnesium....aber nicht zuviel, sonst zuviel Zeit auf dem Klo ;)


    4. Wundermittel? Ich denke das Wadenkrämpfe eine Kombination aus mehreren Faktoren sein könnte...schlechte Schuhe, Bodenverhältnisse, Training im aneroben Bereich, ungünstige Ernährung, Temperaturen, Unterversorgung im Körper usw..

  • unsere trainingsintensität ist denke ich im "grünen bereich" und glücklicher weise sind wir ein mcdoof freies gebiet :)


    mit der frage zwei meinte ich eigentlich die krampflösung in dem fall, wenn er eingetreten ist und was man am besten danach macht (ich selbst hatte noch nie krämpfe) um so schnell wie möglich wieder einsatzbereit zu sein.


    mehr trinken ist eine idee. sind da eher iso-getränke zu empfehlen?


    gruß

  • Ich selbst bekomme Wadenkrämpfe meistens dann, wenn ich mich überanstrenge. Also bspw. abends noch Fußball spiele, obwohl ich am selben Tag bereits gelaufen oder relativ intensiv Fahrrad gefahren bin. Da wollen die Muskeln dann irgendwann nicht mehr, das lässt sich auch kurzfristig nicht beheben, zumindest soweit ich weiß. Der Trainingsstand beeinflusst allerdings, wie lange es dauert, bis es mit den Krämpfen losgeht.


    Ich kann dir nicht aus eigener Erfahrung sagen, ob ISO-Getränke oder Magnesiumtabletten präventiv wirken oder die Rekuperation beschleunigen. Bezüglich der Prävention gehe ich mal davon aus, dass man sich nicht mit Mineralien übersättigen kann, d.h. wenn du genug hast, bringt es nichts, noch mehr nachzufüllen, da läuft der sprichwörtliche Tank dann nur über. Dass sie zur Beschleunigung der Regeneration dienlich sein können, kann ich mir schon vorstellen. Ich weiß aber zu wenig darüber, um kompetent antworten zu können.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Bin leider kein sportmediziner, hatte den Post aber schon fertig:


    ZU 2: Als Sofortmaßnahme (kenne ich noch von früher) streckt der Spieler das Bein und zieht die Zehen nach oben. Da er das aufgrund mangelnder Erfahrung und der heftigen Schmerzen oft nicht selber hinkriegt, sollte das ein anderer Spieler oder am besten Du machen. Wenn der Schmerz nachlässt und sich der steinharte Krampf löst, kann die Muskulatur durch Massieren weiter gelockert werden.


    Was meinst Du mit "so schnell wie möglich einsatzbereit"? Als verantwortlicher Trainer von Jugendlichen würde ich den Spieler in diesem Spiel nicht mehr einsetzen. Wadenkrämpfe treten ja in der Regel ohnehin gegen Spielende auf und der Spieler brennt erfahrungsgemäß nicht auf den sofortigen Wiedereinsatz, oder?


    Ansonsten dürften Spieler nach Wadenkrämpfen am nächsten Tag wieder einsatzbereit sein. Allerdings würde ich dem Spieler immer einen Ernährungstipp mitgeben, da Wadenkrämpfe (so mein Wissen aus der eigenen Jugend) durch Magnesiummangel begünstigt werden.


    Nochmal der Hinweis: Das ist mein Wissen von vor 20 Jahren. Wenn sich daran was geändert hat, bitte Rückmeldung von den Leuten, die es besser wissen.

  • Bin leider kein sportmediziner, hatte den Post aber schon fertig:


    ZU 2: Als Sofortmaßnahme (kenne ich noch von früher) streckt der Spieler das Bein und zieht die Zehen nach oben. Da er das aufgrund mangelnder Erfahrung und der heftigen Schmerzen oft nicht selber hinkriegt, sollte das ein anderer Spieler oder am besten Du machen. Wenn der Schmerz nachlässt und sich der steinharte Krampf löst, kann die Muskulatur durch Massieren weiter gelockert werden.

    Beim Dehnen der Wadenmuskulatur wird dies aber zu 98% falsch gemacht. Viele Spieler legen sich auf den Rücken und strecken dabei
    den Fuss dem Mitspieler engegen, damit dieser den Fuss dann anziehen/drücken kann. Dabei fließt aber das Blut aus der Wadenmuskulatur und
    das Herz kann kein weiteres Blut bzw. nicht in ausreichenden Mengen nachpumpen.
    Also werden die Muskeln, die sowieso schon unterversorgt nach Sauerstoff schnappen, nur noch weniger versorgt.


    Am besten im Liegen und dann das ganze auf dem Boden statt in der Luft praktizieren, das hilft am meisten.
    Gruß Steven

  • Ich kenne als Mittel gegen Krämpfe, wenn sie mal da sind auch nur das Strecken der jeweiligen Muskelpartie. Das was Steven sagt, wusste ich noch nicht klingt aber einleuchtend, wenn dem denn so ist, das der Muskel zu wenig Sauerstoff bekommt. Ich denke aber (oder ist das Eine eine Folge vom Anderen?), dass der Muskel "nur" übersäuert ist. Dann sollte es nicht schlimm sein, wenn kurzzeitig kein Blut mehr in den Bereich gepumt wird. Oder weißt du das genauer bzw. sicher Steven?


    Als Vorbeugemaßnahme habe ich auch nur von Magnesium gehört...

    Erfolg tut nur der haben, der hart arbeiten tut. (Klaus Toppmöller)
    Mal verliert man und mal gewinnen die anderen. (Otto Rehhagel)
    Man darf den Sand nicht in den Kopf stecken. (Lothar Matthäus)

  • Einfach Maggnesium zum schlucken oder auflösen besorgen und ganz wichtig richtig dehnen vor einem Spiel und wenn ein wafenkrampf kommt sofort raus Dehnen und waden auflockern....


    Magnesium ist das beste was gegen wadenkrämpfe hilft.


    Aber nicht denken ich nehme eine 5 min vorm spiel und dann passiert mir nichts NEIN!!!


    Jeden Abend vor eine Spiel dann ist die wahrscheinlichkeit gerringer.=)


    Oder kurz vorm spiele Eine BANANE dann hat man morgens kein hunger beim spiel und Viele VITAMINE im Körper=)


    Gruß Nille

  • Ich kenne als Mittel gegen Krämpfe, wenn sie mal da sind auch nur das Strecken der jeweiligen Muskelpartie. Das was Steven sagt, wusste ich noch nicht klingt aber einleuchtend, wenn dem denn so ist, das der Muskel zu wenig Sauerstoff bekommt. Ich denke aber (oder ist das Eine eine Folge vom Anderen?), dass der Muskel "nur" übersäuert ist. Dann sollte es nicht schlimm sein, wenn kurzzeitig kein Blut mehr in den Bereich gepumt wird. Oder weißt du das genauer bzw. sicher Steven?


    Als Vorbeugemaßnahme habe ich auch nur von Magnesium gehört...

    Ok, dann nehme ich mir mal die Zeit.^^


    Ein zB. Wadenkrampf ist der Ausdruck einer Mangelversorgung, entweder vom Nerv ausgehend oder von den Blutgefäßen.
    Der Engpass der zur Unterversorgung führt kann an der Wirbelsäule, am Becken, am Oberschenkel, an der Kniekehle oder an der Wade selbst sein.


    Zur Behandlung nach einem Krampf:
    Beim Wadenkrampf hilft eine sogenannte Abreibung oder auch "spray and stretch" genannt, bei dem wir die betroffene Stelle mit Eis einreiben
    und gleichzeitigem Dehnen - vorsichtig - behandeln. Auf keinen Fall sollte das Bein gehoben werden, was Mitspieler gerne mal tun, weil sie
    es gut meinen aber nicht besser wissen. Dabei fließt nochmehr Blut aus der Wade, wie schon gesagt. Und dadurch das sowieso schon eine
    Mangelerscheinung - wie auch immer - entstanden ist und das sprichwörtliche Blut diese Mineralien, Sauerstoffe oder Flüssigkeiten zu dem
    Muskel transportiert, wird der "Schaden" noch weiter gefördert.


    Am Besten legt sich der Spieler flach auf den Boden (auf den Rücken) und drückt die Fussspitzen nach oben, wodurch man
    eine dehnende Wirkung auf die Muskulatur, Nerven- und Blutgefäße hat.


    Vorbeugung bezüglich des Krampfes:
    Gutes Dehnen, so das erst keine Druckstellen entstehen können, viel Wasser trinken und gezielt Magnesium.
    Das Wasser (am Besten ohne Kohlensäure - weil Kohlensäure den Magen/Bauch aufbläht) spätestens 45 Minuten vor
    Wettkampfbeginn einnehmen/trinken. Und nicht zuviel aufeinmal, weil die Blase sonst drückt. ;)
    Zu viel Magnesium macht müde, also auch nicht früh am Morgen. Am Besten vor dem Ins-Bett-gehen.


    Es ist jetzt nicht genau ins Detail reingegangen, aber so ist es in Grobform Tatsache. Der allgemeine Irrtum,
    das man das Bein anheben muss ist daher völliger Schwachsinn. :)

    Gruß Steven

  • Heute geht man überwiegend (nicht ausschließlich) davon aus, dass bei einem sich ausgewogen ernährenden Menschen sog. EAMC (Exercise Assosiated Muscle Cramps - unbedingt zu unterscheiden von Krämpfen in Ruhe) von einer lokalen Überbelastung und Wasser- bzw. Salzmangel herrühren. Durch die ausgewogene Ernährung aufgenommene Mineralstoffe können dann nicht in belastungsgerechten Mengen in die Zelle transportiert werden. Im Wesentlichen handelt es sich bei den allermeisten Fällen von EAMC um so ein Elektrolytungleichgewicht wg. diesem "Transportproblem". Kälte oder Medikamente die man nimmt begünstigen das Auftreten von EAMC ebenfalls.


    Magnesiumgabe hilt in solchen Fällen nur dem Apotheker und hat u.U. lediglich ne Placebowirkung. Überdosierte Magnesiumgaben können während des Sports sogar zu Magen-/Darmproblemen kommen.


    Ernährt man sich schlecht (Krämpfe in Ruhe könnten ein Indiz sein), sollte mn ebenfalls nicht Magnesium supplementieren, sondern sich vernünftig ernähren. M.E. ist Ernährung und dem Trainingszustand (und dem Alter) angepasstes, langfristig und kontinuierlich aufgebautes Training die beste Vorbeugung gegen Muskelkrämpfe.

  • Aha so ist das also, danke für die Info STORGE :thumbup:

    Erfolg tut nur der haben, der hart arbeiten tut. (Klaus Toppmöller)
    Mal verliert man und mal gewinnen die anderen. (Otto Rehhagel)
    Man darf den Sand nicht in den Kopf stecken. (Lothar Matthäus)

  • Ich komme mal stichprobenartig einige Spiele vorbei und schau ob Ihr es richtig macht
    und die Tipps/Ratschläge einhaltet.


    Würde mich freuen, aber das wird bei uns nicht nötig sein, da die Jungs keine Krämpfe bekommen. ;) Das liegt einfach daran, dass sie sich bestimmt nicht überanstrengen...leider :(

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  • Würde mich freuen, aber das wird bei uns nicht nötig sein, da die Jungs keine Krämpfe bekommen. ;) Das liegt einfach daran, dass sie sich bestimmt nicht überanstrengen...leider :(

    Das liegt aber in erster Linie an dir! Wenn ich will, dass meine Spieler nach dem Training stehend K.O. sein sollen, sind sie das auch :)
    Kleinere Gruppen ermöglichen es dir das die Spieler mehr gefordert sind.


    Simples Beispiel - im 5 gegen 5 kann man sich locker ausruhen, wenn man platt ist oder einfach kein Bock hat.
    Im 2 gegen 2 oder 3 gegen 3 wird das schon schwieriger!


    So ist es bei allen Übungen! Solltest du einen CoTrainer haben soll er sich mit einer Gruppe vermeindlich "fauler" Spieler befassen und schon sind sie gewzungen an ihre Grenzen zu gehen!


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ok. Bei uns sind Krämpfe bisher auch noch nicht vorgekommen, soweit ich weiß.
    In der D-Jugend sollte man statt konditionelle Aspekte stark in den Vordergrund zu holen, mehr
    auf die Schulung von Grundtechniken achten. Wobei es für mich auch Unterschiede gibt.
    Techniken kann ich sinnvoll nur trainieren wenn die Kicker nicht aus allen Löchern schnauben
    und die Konzentration nicht im Eimer ist. Auch der Ball spielt dabei eine zentrale Rolle.
    Zuerst die Technik wie zum Beispiel den Innenseitstoß oder diverse Finten und danach dann
    Spielformen mit Ball und Tor für die Kondition, in möglichst kleinen Gruppen.


    Wie Zodiak schon gut beschrieben hat, können sich die Spieler bei einem 5g5 oder 6g6 viel mehr
    ausruhen und haben wesentlich weniger Ballkontakte als beim 2g2 oder 3g3. Natürlich muss man
    dann die zeitlichen Rahmenbedingungen an die Belastung und Itensiität anpassen. Man sagt bis zum 5g5
    pro Spieler einer Mannschaft ca. eine Minute. Ab 5g5 kann man auch 2 Minuten nehmen.
    Es kommt hier aber auch noch auf die Art der Itensität an. Also ein Thema, welches auch sehr ausschweifend sein kann. ;)

    Gruß Steven

  • Das liegt aber in erster Linie an dir! Wenn ich will, dass meine Spieler nach dem Training stehend K.O. sein sollen, sind sie das auch
    Kleinere Gruppen ermöglichen es dir das die Spieler mehr gefordert sind.


    Simples Beispiel - im 5 gegen 5 kann man sich locker ausruhen, wenn man platt ist oder einfach kein Bock hat.
    Im 2 gegen 2 oder 3 gegen 3 wird das schon schwieriger!


    So ist es bei allen Übungen! Solltest du einen CoTrainer haben soll er sich mit einer Gruppe vermeindlich "fauler" Spieler befassen und schon sind sie gewzungen an ihre Grenzen zu gehen!


    Das war ja auch mehr auf das Spiel bezogen. Im Training sorgen wir schon öfter mal dafür, dass sie nach 1,5 Stunden nur noch hecheln :]

    Erfolg tut nur der haben, der hart arbeiten tut. (Klaus Toppmöller)
    Mal verliert man und mal gewinnen die anderen. (Otto Rehhagel)
    Man darf den Sand nicht in den Kopf stecken. (Lothar Matthäus)

  • Das war ja auch mehr auf das Spiel bezogen. Im Training sorgen wir schon öfter mal dafür, dass sie nach 1,5 Stunden nur noch hecheln :]

    Wer sich nicht bewegt, darf sich an die Seitenlinie zum Trainer stellen und anderen die Bock haben zu ackern Platz machen - was meinst du wie schnell deine Spieler anfangen sich zu bewegen wenn ihnen die Bank droht!


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)