Dehnen bei Kindern.

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  • Nunja ... es steht ja ausser ein paar hervorragenden Blicken auf das Offensichtliche nix Neues auf der Seite ... Das Problem ist in dem Bereich sicher wieder mal der verkrustete Fußball, der nicht nur Jahre, sondern Jahrzehnte hinterherhinkt. Ein einfacher Blick zu anderen Sportarten würde helfen.


    Am witzigsten finde ich den Artikel von 2003 aus der Ärzte Zeitung "Statisches Dehnen schadet". Dort beginnt der Schreiber mit dem Satz:


    Zitat

    Bisher wurde angenommen, daß statisches Dehnen der Muskeln vor und nach dem Sport die Leistung steigert, die Verletzungsgefahr verringert und die Regeneration der Muskeln fördert.


    Schade das es keinen Schenkelklopfer-Smilie gibt. :thumbup:


    "Bisher wurde angenommen ..." und das im Jahre 2003 ... mag sein, dass der Schreiberling das 2003 immer noch angenommen hat ... der Rest der Fachwelt sicher nicht.


    Am Besten informiert man sich bei denen, die Theorie und Praxis mit kontinuierlicher Weiterbildung verbinden. ;)

  • Hey meine Frage passt überhaupt nicht in den Kinderbereich schreib sie aber trotzdem mal hier ;)



    Bei Krafttraining werden meines Wissens (bitte korrigieren, wenn das überhohlt sein sollte) nach die altem, schwachen Muskelfasern zestört und in der Regenerationsphase wachsen neue Fasern nach, sodass der Muskel nach der Regenerationsphase gestärkt ist. (Superkompensation)


    Das statische (nur? wahrscheinlich alle Arten) Dehnen NACH dem Training, kann dazu führen, dass der Muskel weiter geschädigt wird.


    Ist es dann möglich nach dem Training extra zu dehnem um mehr alte Muskelfasern zu zerstören und dementsprechend einen höheren Trainingseffekt zu erhalten?

  • Grundsätzlich stimmt das schon - bei Überlastung können an bestimmten Stellen kleine Risse auftreten. Wir sprechen hier aber nicht von einem kompletten Abriss einer Muskelfaser sondern von Beschädigung von Eiweißstrukturen im Muskel. den sog. Z-Scheiben. Das sind praktisch sowas wie "Endplatten" zwischen den kleinsten, kontraktilen Abschnitten in den Muskelfasern (den Sarkomeren). Bildlich/Naiv: Links und rechts ne Platte, dazwischen Federn. Daran angereit wieder so ne Einheit mit Platten links und rechts und dazwischen Federn usw.


    In der Regenerationsphase baut der Körper das wieder zusammen und es kommt ggf. zu einer Verdickung des Muskels (Hypertrophie). Es reissen halt die Scheiben, die Belastungsspitzen nicht so gut aushalten können. Mit alt hat das aber nix zu tun eher mit mangelnder intramuskulärer Koordination.


    Das schlimmste sind in dem Bereich die sog. exzentrischen (dehnenden) Kraftbelastungen - z.B. bergab gehen. Hier werden die meisten "Zerstörungen" ausgelöst. Deshalb führt man z.B. bei Achillessehnenbeschwerden ein exzentrisches Krafttraining für die Wadenmuskulatur durch, dadurch werden letztlich neue Strukturen gebildet und die Sehne "repariert".


    Heute weiß man, dass dynamisches Dehnen überlegen ist. Ich habe in einem der ersten Beiträge schon mal geschrieben warum: Es wirkt wie ein leichter Krafttrainingsreiz. Statisches Dehnen hat diesen Effekt nicht.


    Ein Dehneffekt hat auch niemals die selbe Wirkung wie ein Krafttraining, das Überlastungsspitzen erzeugt und was der Grund für die "Defekte" in den Z-Scheiben ist.


    Insofern: Viel läuft - auch im Kinderbereich - auf Krafttraining raus um Dysbalancen zu beseitigen und die ROM (Range of Motion) gewisser Bewegungen zu vergrößern. Bei Kindern natürlich nur mit Eigengewicht und hauptsächlich auf den Rumpf fokusiert.

  • Dieses Thema ist recht komplex, wie es eigentlich in jedem komplexen Beruf der Fall ist. Hat man keine Ahnung, so kann man dies auch nicht durch Foren, Wikipedia oder sonstige Quellen mal schnell nachholen. Selbst nach einer entsprechenden Ausbildung gibt es unterschiedliche Kenntnisstände.


    Zum Punkt: habt Ihr als Trainer keine Ahnung, wovon als Nichtmediziner in der entsprechenden Domäne stark auszugehen ist, dann Finger weg! Die Spezialisten studieren einige Jahre und praktizieren weitere Jahre. Eine kurze Einleitung in einem Forum kann das nicht ersetzen. Als Vorgeschmack für die Komplexität:


    http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97205779x&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=97205779x.pdf


    Kap. 5 ist recht interessant

  • dann Finger weg!


    Das wurde zu meiner Zeit auch gebetsmühlenartig gepredigt. Unter'm Strich ist es die Angst der Theoretiker nicht gehuldigt zu werden.


    Was soll denn die Sportwissenschaft für einen Nutzen haben als den Praktischen? Es ist die Pflicht(!) der Sportwissenschaftler Dinge so zu formulieren, dass sie praxistauglich und für die Menschen nutzbar sind.


    Dabei hilft es auch nicht auf die sog. Expertenstreite ("unterschiedliche Kenntnisstände") hinzuweisen - das hat keinen Nutzwert.


    Von was soll man denn die Finger lassen?


    Vom Rumpfkrafttraining? Vom statischen Dehnen? Vom dynamischen Dehnen? Es gibt genug wirklich brauchbare Literatur, es gibt genügend Sportarten, in denen in der Breite hervorragend in diesen Bereichen gearbeitet wird - seit Jahren, wenn nicht seit Jahrzehnten. Man muss dazu nicht Sport studiert haben - man muss "open minded" sein, dass schon.


    Schau - meine "Zeit" ist jetzt kanpp 25 Jahre her. Während dessen hat man ne Menge Säue durch die Dörfer getrieben. Die Sichten haben sich geändert. Sport musste man trotzdem machen. Man kann ja nicht einfach "Finger weg" rufen und das Training einstellen. Sportwissenschaft überprüft sich immer in der Praxis.


    Zu schreien "Finger weg!" und dann auf eine Doktorarbeit(!), Kap. 5 als interessante Lektüre (was sie ist) zu verweisen ist aber schon ein "Schenkelklopfer". Wo ist die Handlungsempfehlung? Sag jetzt bitte keiner: Ab Seite 198 - dort ist sie nämlich und das ist das was ich fordere und die Dokumentation der Pflicht ;)


    Komischerweise steht da das, was heute jeder Interessierte weiß (oder leicht wissen kann) - auch der ohne Sportstudium oder gar Promotion - auf jeden Fall ohne Kapitel 5. Sowas aber auch! :D


    Was sich der Sportwissenschaftler immer fragen lassen muss und selbst fragen sollte: Welche Digne hast Du selbst gemacht? Welche Aspekte der Sportwissenschaft hast Du selbst an Deinem eigenen Körper erprüft? Welche Athleten hast Du betreut? In welchen Sportarten?


    In diesem Sinne - keine Angst liebe Breitensportler! Seid seriös, informiert euch ernsthaft, macht kleine Schritte und schaut vor allem zu anderen Sportarten und - habt vor allem Geduld.

  • @Paul


    Finger weg wovon man keine Ahnung hat. Ganz einfach und unabhängig davon, um was es sich dabei handelt. Vor 25 Jahren haben die möchtegerns auch an ihre Fahrzeuge herumgedoktert. Die heutige Technik mit teilweise über 150 Steuergeräten lässt das nicht mehr zu, obwohl sich an das grundlegende Prinzip, so wie von Carnot, Otto, Diesel formuliert, nichts geändert hat. Ob die halbwissenden Bastler das verstehen?
    Fußball ist keine Wissenschaft und der Mensch hat sich in den letzten 25 Jahren auch nicht nennenswert genetisch verändert. Was sich jedoch verändert hat, ist die Leistung, die von einem Sportler abverlangt wird. Offensichtlich benötigt man dazu die Unterstützung der Mediziner und damit reicht es nicht mehr aus, "open minded" zu sein.
    Dirk hat bereits ein Link mit plaziert:
    http://www.nostretch.de
    http://www.nostretch.de/index.php?page=dehnen-noch-sinnvoll


    Aus Kap. 13 (Seite 196):
    http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97205779x&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=97205779x.pdf


    Macht das, was Ihr könnt: den Kindern die Fußballtechnik beibringen

  • Es stellt ja kein Mensch die (alten und für jeden verfügbaren) Ergebnisse dieser Arbeit in Frage. Das stimmt schon was da steht - zumindest ist das mein Kenntnisstand. Mei - und mit den Physios ist es genauso wie mit den Arzthelfern: Die meisten meinen auch sie wären Ärzte - und der bei nostretch führt ja ganz offensichtlich einer einen "Feldzug" ;)


    Wenngleich ich schon Schmunzeln muss - mit Morgi hatte ich die Diskussion schon - ein maximales n=15 ist ja ein Witz. Aber so läuft das halt - wissenschaftlicher Anspruch hin oder her. Gott sei Dank rafft das die Autorin sogar noch selbst und schreibt im Ausblick, dass man größere Stichproben nehmen sollte weil ggf. die Erkenntnisse verändert werden könnten. Letzteres glaub ich zwar nicht, aber sie muss das schreiben, sonst fragt sie der Prof. womöglich noch ob sie überhaupt mal in ner Vorlesung war und das wäre peinlich.


    Wie auch immer: Probier es doch selbst aus. Ich habe den Verdacht das Du selbst recht wenig Erfahrung mir Sport - insbesondere Leistungssport - am eigenen Körper hast.


    @Fußballtechnik beibringen: Meiner Erfahrung nach haben davon auch recht wenige eine Ahnung. Das Forum hier dokumentiert das übrigens auch in Form der Kritik an der KiFu-Praxis. Und jetzt? Finger weg vom KiFu?


  • Ich hätte da einen Rat für dich: Sag der Mutter dieses Spielers, das sie spinnt! Wenn das Kind z.B. einige Meter von der Bushaltestelle entfernt ist und erkennt, das der Bus gleich ohne ihn losfährt, dann macht es auch keine Dehnübungen, sondern rennt sofort los. Und wenn es den Bus gerade noch rechtzeitig erreicht, dann tut direkt danach bestimmt nix weh!


    Wenn 7 - 8 Jährige nach dem Training Schmerzen haben, dann hat das andere Ursachen als das bißchen Herumgelaufe auf dem Platz. Um das festzustellen, sollte sie einen Facharzt aufsuchen!

  • @Paul


    Mehrere Argumente will ich nicht bringen und das ist vielleicht auch nicht notwendig. Ob diese Disertationen zu 100% richtig oder falsch liegen ist es auch nicht soooo relevant. Wohl aber die Tatsache, dass es offensichtlich kein allgemein gültiges Rezept gibt und damit das ganze Thema mit Vorsicht zu behandeln ist.


    Zu mir: wenn Du vermutest, ich hätte keine Erfahrung mit Leistungssport, so muss ich Dich leider enttäuschen. Ich habe Fußball selber höchstklassig gespielt. Mehr will ich dazu nicht sagen und das ist auch nicht relevant. Zu meiner Zeit habe ich die Dehnübungen instinktiv verweigert. Ich kann zwar nicht sagen, ob als Konsequenz davon ich niemals Muskelverletzungen gehabt habe, aber auf der anderen Seite haben mir persönlich diese Übungen auch nicht gefehlt. Anyway...
    Wie ich es in einem meiner wenigen Beiträge erwähnt habe, trainire ich nun meinen Sohn und seine Technik lässt sich sehen. Sein Können kommt sehr nah an das, was Ante Coric in seinem Alter konnte.. http://www.youtube.com/watch?v=6N8PWpywxuA
    Mein Sohn spielt nun seit 4 Jahren Fußball . Er hat insgesamt 4 Vereine in Österreich und Deutschland hinter sich und auch bei einigen Vereinen Probetrainings absolviert. Meine Beobachtungn zu den ganzen Trainerschaften bisher sind eigentlich nicht positiv. Die meisten Trainer, die ich bisher in diesem Zusammenhang kennengelernt habe, können selbst nicht mal vernünftig mit dem Ball umgehen. Wie sollen sie dann den Kindern die persönliche Technik eines Fußballers beibringen? Aus diesem Grund habe ich mich eingeschaltet und das, was Du auf youtube oben siehst, entspricht dem, was mein Sohn auch kann. Es kostet Kraft und viel Geduld und das bringen leider auch die meisten Kinder nicht, obwohl sie neidisch von der Seite immer wieder solche Kostproben betrachten. Deshalb habe ich es entschieden, mich ausschließlich um eine einzige Person in dieser Hinsicht zu kümmern, um meinen Nachwuchs ;)

  • Die Studien sind schon richtig - keine Frage. Ich stimme Dir zu. Darum geht's mir nicht.


    Was ich aber überhaupt nicht nachvollziehen kann ist die Panikmachen a la "Finger weg!" Wenn im Graubereich das Thema auch umstritten ist, so ist das was im Breitensport anwendbar ist deutlich bekannt und das weiß jeder der sich ernsthaft dafür interessiert. Ausserdem ist es recht einfach und nicht kompliziert. Selbst die Leistungsminderung ist im Breitensport kein Problem, also "who cares?"


    Deine Einlassungen zu der schlechten Technikfähigkeit der Trainer (auch dem stimme ich zu) führt ja diese "Finger weg! wenn man keine Ahnung hat" Empfehlung ad absurdum. Denn was wäre denn die Konsequenz?


    Was ich mit Körpererfahrung im Leistungsport meine - da habe ich mich schlecht ausgedrückt;sorry - ist nicht nur Leistungssport betrieben zu haben, oder sich dem dehnen verweigert zu haben, sondern: Mach mal ne Saison lang 7-14 Trainingseinheiten pro Woche 48 Wochen lang - mal mit funktioneller Gymnastik bzw. Dehnübungen so wie Du es für richtig hältst und dann mach das ganze mal ne Saison ohne. Dann reden wir weiter - dann hast Du Erfahrung.


    Ich habe beides gemacht. Und ich habe mit (Leistungs)sportlern aus verschiedenen Sportarten gearbeitet und mich mit Athleten und Trainer darüber ausgetauscht. Mein Fazit aus der Praxis (vor dem Hintergrund eines zugegebenermaßen laaaange zurückliegenden Sportstudiums): Dehnen ist kein Teufelszeug, die Grundregeln sind leicht erlernbar (die finden ja sogar in der von Dir verlinkten Arbeit auf einer DIN A4 Seite platz) und es ist weit davon entfern dem Breitensportler zu raten "Finger weg!" Das ist einfach voll überzogen und ein Ratschlag von einem, der eine extreme Position zum Thema hat. Nix weiter.

  • Ist keine Panikmacherei sondern ein Ratschlag für die Trainer, die wenig Ahnung haben. Mal sehen:

    Zitat

    Am Ende der vergangenen Saison bin ich von einem Elternteil
    (Physiotherapeutin)darauf angesprochen worden, warum wir keine Dehnungen
    machen, da ihr Kind meistens einen Muskelkater hat. Ein weiteres Kind
    klagt ebenfalls über einen Muskelkater.

    Das war der Auslöser für diese Diskussion. Wie man sieht, selbst ein Elternteil mit angeblicher Qualifikation (Physiotherapeutin) liegt falsch. Hier kann man nur sagen "Finger weg". Als Analogie dazu lässt sich auch sagen, dass es zum Thema Strom auch viele Informationen im Internet gibt. Trotzdem gibt man dem interessierten möchtegern leienhaften Bastler keine Tipps zum Einlesen, damit er dann selber am Netz erfolgreich basteln kann. Ich hoffe das ist diesmal klarer, was ich damit ausdrucken wollte.
    Ich kenne Dich nicht und kann Dein Wissen auch nicht einschätzen, aber offensichtlich gibt es da auch ein Studium, viel Praxis, Erfahrung...Ob das jeder behaupten kann?

  • Ich habe beides gemacht. Und ich habe mit (Leistungs)sportlern aus verschiedenen Sportarten gearbeitet und mich mit Athleten und Trainer darüber ausgetauscht. Mein Fazit aus der Praxis (vor dem Hintergrund eines zugegebenermaßen laaaange zurückliegenden Sportstudiums): Dehnen ist kein Teufelszeug, die Grundregeln sind leicht erlernbar (die finden ja sogar in der von Dir verlinkten Arbeit auf einer DIN A4 Seite platz) und es ist weit davon entfern dem Breitensportler zu raten "Finger weg!" Das ist einfach voll überzogen und ein Ratschlag von einem, der eine extreme Position zum Thema hat. Nix weiter.

    die grundregeln würden mich interessieren.
    stehe gerade vor der entscheidung, wie ich das thema mit meiner c-jugend angehe. ob ich dehne, welches dehnen, wann usw?! ich bin so reizüberflutet, dass ich gar keinen sinnigen ansatz mehr habe. über hilfe würde ich mich freuen.

  • die grundregeln würden mich interessieren.


    Nimm die Tabelle 14-1 auf Seite 198 und den text auf Seite 199 aus dem Link von Dobrin. Hier nochmal der Link: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=97205779x&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=97205779x.pdf Das ist die Essenz dessen was meinem Kenntnisstand nach mind. seit 10 Jahren - eher mehr - "state-of-the-art" in der Anwendung des Dehnens ist.


    Ich persönlich handhabe das so


    - Ich dehne vor dem Sport nicht. Ohne Ausnahme.
    - Ich arbeite viel an der Beweglichkeit direkt nach dem Training und auch in eigenen Einheiten. Wenn in eigenen Einheiten, dann min. 20min. Im Endeffekt ist das dynamisches Dehnen. Das halte ich für meinen Körper und die Leistungsfähigkeit für zentral. Ich konnte meine Laufleistung nachvollziehbar in Traningsprotokollen deutlich ökonimisieren dadurch: Ich wurde bei gleichem Training schneller. Ausserdem habe ich den subjektiven Eindruck, dass ich intensive Einheiten besser verkrafte.
    - Bis an die Schmerzgrenze gehe ich auch nie - immer nur submaximal.
    - Pi-mal-Daumen eine Ganzkörperdehneinheit in der Woche (statisch) - das hat mehr was mt "Körperpflege" zu tun. So wie es auch in der Arbeit steht: Das steigert das das Wohlbefinden.
    - Exzentrisches dehnen der Waden zu Prevention von AS Beschwerden mache ich auch (mehr oder weniger) regelmäßig. Das ist mein Schwachpunkt. Wenn ich mich verletze dann AS Entzündung.
    - Beim Rumpfkrafttraining versuche ich auch die vollständige ROM (Rage of Motion) der Bewegung hinzukriegen. Je nach Übung halt.
    - Krafttraining sowieso aber fast nur mit freien Gewichten - aber das führt jetzt vom Dehnen weg, abgesehen von den Fliegenden vielleicht.


    So ... jetzt geh ich noch Laufen (ungedehnt) und dann ab in den Flieger und in den Urlaub 8)

  • Hallo Sportsfreunde,


    das Thema „Dehnen“ scheint jeden zu verfolgen, weil es eben keine eindeutigen wissenschaftlichen Erkenntnisse gibt. Der Ausgangspost handelt von einem siebenjährigen Kind. Da aus wissenschaftlicher Sicht fast sicher scheint, dass Dehnen (vor dem Sport) nicht zur Verhinderung von Verletzungen (Muskelkater, Muskelfaserrisse etc.) taugt, – vor allem nicht bei F- und E-Jugendspielern – würde ich mir hier wenig Vorwürfe machen. Außerdem kann es doch sein, dass es gar kein Muskelkater ist. Kann ein siebenjähriges Kind das selbstständig beurteilen oder hat die Mutter Kritik an deinem Training gesucht und gefunden?
    Warum lässt man also Dehnübungen absolvieren? Zum einen geht es doch darum, vor dem Sport die Muskeln auf notwendige Bewegungen vorzubereiten, zum anderen um grundsätzlich die Beweglichkeit zu verbessern. Sinnvoll erscheint also vor dem Sport dynamisch dehnen zu lassen und in einer extra Trainingseinheit statisch, um eine Verbesserung der Beweglichkeit zu erzielen.
    Jetzt stellt sich die Frage, ob es im Breitensport empfehlenswert ist, zu dehnen. Wenn ich mich nicht täusche, dann beinhalten sowohl Trainingseinheiten nach Coerver, Schreiner oder auch vom DFB keine Dehnübungen. Das soll nicht heißen, dass Dehnen falsch ist, aber vielleicht steht dahinter eine Absicht. Sollte man also die wertvolle Trainingszeit im Breitensport mit Dehnen verbringen?


    Ich persönlich lasse meine Kinder (D-Jugend) vor dem Spiel kurz dynamisch Dehnen. Sobald es in die Halle geht, habe ich vor, viele Trainingseinheiten mit 20-40 Minuten statischem Dehnen und Kräftigungsübungen zu verbringen.


    Gruß

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Sobald es in die Halle geht, habe ich vor, viele Trainingseinheiten mit 20-40 Minuten statischem Dehnen und Kräftigungsübungen zu verbringen.


    Gruß



    Solche Begriffe wie "Goldenes Lernalter der Technik" sind dir aber bekannt?


    Oder habt ihr drei Hallenzeiten pro Woche a zwei Stunden?

  • Hallo Willi,
    irgendwie habe ich geahnt, dass dazu ein Einwand kommt. Ich könnte nun einfach deine Fragen beantworten, möchte aber etwas weiter ausholen. Ich gebe allerdings zu, dass mein letzter Satz wenig attraktiv geklungen hat.


    Ein gewisser Matthias Sammer erinnerte uns vor kurzem daran, dass es im Fussball fünf Faktoren zur Leistungsentwicklung (Konstitution, Technik, Taktik, Kondition und Persönlichkeit) gibt. Die Beweglichkeit sowie Kraft (Kräftigungsübungen) gehören hierbei zur Kondition und sind somit ein Baustein für die Leistungsentwicklung. Der DFB schreibt bereits bei seinen Zielen für eine E-Jugend: Schaffung von koordinativen und konditionellen Grundlagen. Wenn ich es jetzt richtig in Erinnerung habe, steht bei den Inhalten der darauffolgenden Altersklassen, sprich D- und C-Jugend, etwas von motivierten Bewegungsübungen. Soweit dazu…


    Nun zu meinem Training. Ich denke, dass man aus dem oben genannten Grund, Elemente wie Beweglichkeitstraining oder Kräftigungsübungen einbauen sollte. Wichtig ist meiner Meinung nach nur, dass der Schwerpunkt des Trainings weiter beim Techniktraining liegt, auch wenn dessen Anteil in der Halle geringer ist als auf dem Sportplatz. Zudem werde ich das auch nur so anwenden, wenn ich eine sinnvolle Lösung finde, wie man Beweglichkeits- und Krafttraining altersgerecht in motivierte Übungen verpacken kann. Eventuell kann man solche Übungen auch ins Techniktraining einbauen. Für Anregungen hierzu bin ich immer offen. ;)


    Gruß

    "Fussball ist kein Menschenrecht, aber ein Grundnahrungsmittel." Marcel Reif

  • Solche Begriffe wie "Goldenes Lernalter der Technik" sind dir aber bekannt?


    Oder habt ihr drei Hallenzeiten pro Woche a zwei Stunden?

    Sorry für OT - aber ich kann Willi nur zustimmen!
    Die Hallenphase nutze ich selbst bei meiner U19 noch um Grundtechniken zu verfeinern! Abgesehen davon besteht der großteil meines Hallentrainings aus reinen Spielformen.


    Aber zurück zum Thema - ich selbst habe relativ wenig Ahnung vom Dehnen - daher habe ich es bisher unterlassen statische Dehnübungen usw. einzubauen.
    Ich selbst benötige vor einem Wettkampf für mich selbst auch keine Dehnungen - habe schon lange mein Warmup gefunden!


    In der vergangenen Winterpause habe ich meine U17 mit einem Fitnesstrainer aus dem Profibereich konfrontiert - dieser hat über 6 Wochen die Mannschaft 1x die Woche für 45 Minuten trainiert. Neben verschiedensten Arten von Laufgymnastik haben wir auch einige Dehnübungen durchgeführt - diese gingen aber meiner Auffassung nach eher in die Schine der Kräftigungsübungen. Hier mal der Link zum Beitrag


    Koordinations/Sprung und Sprinttraining vom Profi


    Es war interessant diese Infos mitzunehmen und einige Dinge baue ich seither in mein Warmup mit ein - würde aber nicht nochmal die Zeit aufwenden und auf Technik/Spielformen verzichten. Dafür fehlt im Breitensport leider die Zeit - wenngleich das ganze hoch interessant und auch für die Spieler fordernd war.


    Meine jetzige Mannschaft hat das Trainerteam nach dem 3. oder 4. Training darum gebeten, mehr Zeit für individuelles Dehnen zu bekommen nach unserem "Aufwärmprogramm" - Diese Zeit räumen wir seither den Jungs ein, so dass jeder seine vermeindlichen Problemzonen individuell behandeln kann.


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)