Coaching - Ansprachen

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  • ... Entscheidend ist auf dem Platz ...


    mit einem solchen oder ähnlichen Satz/Zitat, versuche ich jede meiner Ansprachen bei Wettkämpfen zu würzen! Für mich sind gelungene Ansprachen, in denen die Mannschaft richtig angetrieben wird ein enorm wichtiger Bestandteil jeder Vorbereitung am Wettkampftag.
    Das sich diese nicht immer mit einem so simplen Satz füttern lassen ist mir bewusst, denn schon allein die Fülle an verschiedenen Variationen eine Ansprache zu halten macht dies fast unmöglich!
    In der aktuellen Ausgabe von Fußballtraining findet sich eine Liste, die mehrere Instrumente der Teambesprechung auflistet, welche aber mit Sicherheit nicht vollständig ist, aber eine gute Grundlage für die Sammlung weiterer möglicher Instrumente gibt. Daher mal hier kurz die Auflistung, wie Peter Hyballa (Alemannia Achen) seine Ansprachen kategorisieren würde.


    - Sachlich-fachlich: taktische Inhalte
    - Gegnerorientiert: Stärken und Schwächen
    - Provozierend: "Türen eintreten"
    - Goliath und David: Gegner und "Wir"
    - Väterlich: Mut zureden, stark machen
    - Konservativ: Vorbesprechung aufgreifen
    - Fast ohne Worte: Einsatz von Gestik und Mimik
    - Frage und Antwort: "Was machst dum wenn ... ?"
    - Durchdrehen: Schimpfen! Aber Lösungen anbieten
    - Detailliert: Lösungen für Spielsituationen
    - Visuell: Ausschnitte aus Videoanalyse
    - Motivation: Den Einzelnen/das Team "hochziehen"


    Dazu werden noch weitere möglichkeiten für "alternative" Halbzeitansprachen genannt:


    - Sammeln und konzentrieren: 2 bis 3 Minuten Ruhe; erste Fehleranalyse im Trainerteam, dann konstruktive Kritik
    - Konfrontation: keine Ruhe geben, sondern sofort Fehler aufzeigen und korrigieren. Den Stress hochhalten!
    - Trainer an der Tafel: Die wichtigsten Situationen aufzeigen und erläutern. Aber keine Überfrachtung!
    - Spieler an der Tafel: Einzelne Spieler einbinden und "nach vorne holen". Aber keine Diskussion zulassen!
    - Kontakt herstellen: Durch Berührung (Hand auf Schulter) oder Blick in die Augen Vertrauen demonstrieren
    - Teamritual/Teamgeist: Bevor alle rausgehen eine Kreis bilden und gemeinsam das "Treamcredo" brüllen


    Natürlich kann man einige Sachen nicht für jede Mannschaft benutzen, aber eine Abwägung dessen, was für welchen Jahrgang vertretbar ist, sollte man der Einschätzung jedes hier aktiven Trainers bedenkenlos überlassen können! Ich würde also darum bitten, dass ihr hier eure Instrumente kurz auflistet und beschreibt - ähnlich wie das in der Beispielliste getan ist. Ich würde diese dann in einem Beitrag unter diesem zusammenfassen und eure Antworten rein editieren.
    Und der zweite Teil der Antwort könnten euch bekannte Motivationszitate oder ähnliches sein, die man für die verschiedenen Arten der Ansprache benutzen könnte. Ähnlich also dem Zitaz von Adi Preißler, dass ich eingangs genannt habe.


    Es ist nicht das Ziel, hier eine Patentlösung für verschiende Ansprachen zu geben, sondern eine Sammlung verschiedener Methoden und Zitate zu erstellen um es zu erleichtern, seine Mannschaft immer wieder vom neuen perfekt auf den Wettkampf einzustellen.


    Ich würde mich freuen, wenn wir hier einiges zusammenbringen würden ...


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Hallo Zodiak,


    Es ist sicherlich ein interessantes Thema, auch für mich.
    Jedoch verstehe ich nicht ganz welche Aufgabe ich hier habe.


    Ich habe mir zwar schon Gedanken über Ansprachen gemacht
    und habe Grundregeln, die ich nicht überschreiten darf,
    aber zurecht gelegte Sätze habe ich nicht.
    Rituale vor dem Spiel habe ich viele. Aber alle nicht verbalisiert.

    Gruß Steven

  • Trainer neigt dazu, ...glaube ich...gern Volksreden zu halten.


    Je nach Mannschaft ist das teilweise unerträglich und besonders bei Jugendmannschaften kontraproduktiv und das aus meinem Munde, weil ich gern ....genauso viel sabbel wie ich schreibe.


    Ich bin der Ansicht, das man ...desto jünger die Mannschaft...desto weniger sagen sollte, muß, darf.


    Weniger ist Mehr!


    Es muß kurz und prägnant sein und angelehnt an die Ausbildungsziele sein.


    Einer F oder E in die Runde etwas zu sagen....wie ...."Ihr müßt schneller umschalten" ist Nonsens, weil es entspricht meiner Auffassung nicht den Zielen und spricht so ausgedrückt die Mannschaftstaktik an.


    Hier würde ich heute --- ich habe es damals auch falsch gemacht--- so ausdrücken, dass ich den Einzelnen ansprechen würde.....wenn übehaupt. DU könntest dir vornehmen....ODER......max. JEDER einzelne könnte sich vornehmen, in der zweiten Halbzeit jeden Zweikampf hart und fair zu gewinnen.


    Das ist...wäre....für mich eine klare unmissverständliche Ansprache an jeden einzelnen Spieler. Damit kann er etwas anfangen und das entspräche den Alterszielen....wie ich meine.


    Dazu könnte ich dem Einzelnen - so ab der D ....wo das taktische 1:1 eine großes Thema derer ist, die es als Trainer verstanden haben....einen KONKRETEN Tipp geben, wie ich das taktisch...also individualtaktisch erreiche...mache...tue...um meinen Zweikampf gleich besser zu gestalten bzw. zu gewinnen.


    Ich halte von anderen Ansprachen...hochtrabenden...mit vielen Infos gespickten Ansprachen oder Ansprachen die einfach nur Unsportlich sind....nichts und beteilige mich daran auch nicht mehr. Die Kinder merken das auch...meine ich...wenn da ein Quacksalber vor ihnen steht, der viel blubbert und dabei nichts sagt.


    Da verbrennt man schnell, die sind ja nicht doof.


    Für mich bedeut das HEUTE...dass ich weiss wovon ich spreche, dass ich weiss, woran es liegt....das ich weiss, wohin ich will....also das Ziel kenne und das abstecke und nicht verfehle. Entsprechend gibt es in der F kaum, in der E ein wenig, in der D etwas mehr, in der C noch etwas mehr, in der B mehr, und in der A ...vielleicht viel...zu besprechen. 8)


    Das verbinde ich mit meinem persönlichen ICH und fertig...da benötige ich keine Vorgaben....das wäre für mich unglaubwürdig.


    Gruß Andre

  • Also ich habe eine D-Jugend und wir machen das so:


    - Aufstellung
    - Ich Erkläre wie ich mir das Spiel vorstelle (Über außen, doppelpässe usw.)
    - Wir Trainer holen frühere Positive Aktionen wieder hoch und Sprechen einzelnd 2-3 Kinder an "Klaus(name geändert) weist du noch wie du im Spiel gegen XY den Übersteiger gemacht hast, das würde ich gerne nochmal sehen" oder solche ähnlichen sachen. Das ganze aber noch weiter so das alle es hören und sich dann vielleicht denken "Ok das kann ich auch"
    - Die Kinder können sich Umziehen und haben dabei Musik am Laufen und überlegen sich wie sie heute Spielen wollen, ob sie etwas aus dem Training gelerntes anwenden wollen usw. Es wird aber nicht geredet. (das ganze dauert eine Liedlänge)
    - Warmmachen
    - Kurzer Kreis indem der Kapi oder der Trainer nochmal einen kurzen Knackigen satz sagt. Und dann kommt ein gemeinsamer Spruch.
    - Begrüßung
    - Spiel
    - Halbzeit 1-2 Sätze zu den Spielern.
    - Spielende
    - 1-2 Sätze in der Kabine zum Spiel, Musik und die Kinder Duschen
    Punkt aus.

    "Trainer werden ist nicht schwer - Trainer sein dagegen sehr!"


    Wir neigen dazu, Erfolg eher nach der Höhe unserer Gehälter oder nach der Größe unserer Autos zu bestimmen als nach dem Grad unserer Hilfsbereitschaft und dem Maß unserer Menschlichkeit.


    Tipp- und Rechtschreibfehler sind absichtlich eingebaut und dienen der Belustigung des Lesers.


    © madd!! 2011. Alle Rechte vorbehalten. Kein Verwenden, Zitieren und Kritisieren ohne Erlaubnis. :P

  • Bei mir ist der Ablauf immer folgender Maßen


    ->Eine Stunde vorm Spiel treffen am Spielort.
    ->Kurzes Treffen in der Kabine Zeit für Small Talk
    ->Mannschaft zieht sich um / Ich gehe den Platz fürs Warmmachen herrichten
    ->Besprechung der Taktik sowie der Aufstellung für das Spiel zusätzlich gibt es immer noch Infos über den Gegner
    ->Warm machen nach der 11+ Vorlage der Fifa
    ->Anschließend spielen auf Ballhalten mit der Hand und Torschuss
    ->5Minuten vor Anpfiff wieder in die Kabine und wiederholung der Aufstellung + letzte motivierende Worte
    ->Raus auf den Platz, nach der Seitenwahl Kreis + Schlachtruf
    ->Alle abklatschen Anstoß
    ---------
    ->Halbzeit
    ->Mannschaft 3Minuten alleine, dabei die Halbzeit analysieren
    ->Danach das Positive rausheben, Fehler ansprechen und auf die stärken des Gegners eingehen und ganz klar die schwächen des gegners zeigen
    ->Kurz motivieren
    ->Raus auf den Platz, Kreis + Schlachtruf


    ->Alle abklatschen Anstoß
    ---------
    ->Abpfiff
    ->Verabschiedung vom Gegner
    ->Kurzer Kreis egal wie das Ergebnis war das Positive rausziehen und aufs nächste Training hinweisen. Danach schönes Wochenende wünschen und das Spiel wird bei nächsten Training analysiert.


    Ab und zu gehen wir danach noch zusammen essen, aber auch dann sollte der Spaß und nciht die Spielanalyse im Fokus stehen!




    Bitte Kritik ;)

  • Meine Jungs sind immer ne dreiviertel Stunde vorm Spiel in der Kabine, dann quatschen wir noch ein bißchen und ich finde so heraus wie sie gerade so drauf sind. Danach richtet sich auch die Ansprache! Motivierend oder Beruhigend. Ich versuche auch nicht zuviel zu sagen. Dann ziehen sich die Jungs um, dann Aufstellung. Anschliessend geht es raus zum warm machen und dann Spiel. In der Pause nur 2 bis 3 Sätze zur Leistung der Mannschaft und dann noch dem ein oder anderen Spieler ein paar Worte unter 4 Augen, das wars.

  • bei mir laüft das so:


    wir haben freitags training, da gibt es bereits eine einstimmung auf das spiel am wochenende.
    am spieltag läuft das so:


    - 1 stunde vorher in die kabine, ohne mich. die jungs quatschen, hören musik, stimmen sich ein, ziehen sich um...
    - nach 25 min. komme ich dazu, dann gibt es eine kurze wiederholung vom freitag, aufstellung.
    - warm machen ca. 30 min.
    - 2 minuten mach ich sie dann nochmals wach und das ritual.
    - kreis und anstoss


    halbzeit


    - sammeln, trinken, ausruhen
    - nach 3 minuten kommt dann meine fehleranalyse mit mgl. korrekturen
    - kurz sammeln
    - kreis, wachmachen
    - anstoss


    spielende


    - sammeln, trinken, ausruhen
    - kurze abschließende worte je nach situation
    - zwei runden auslaufen
    - jungs kabine, ich draussen
    - verabschiedung draussen

  • Andre
    Da bin ich ganz bei dir!
    Vor dem Spiel:
    Volksreden machen vielleicht nur dem Spaß, der sie hält, nicht aber dem, der zuhören und gar noch etwas daraus lernen soll.
    Mehr als 2 - 3 Punkte kurz und knackig verpackt, mehr behält sowieso keiner unmittelbar vor dem Spiel. Und das auch nur, wenn Aussagen mit der richtigen Mimik und Gestik unterstützt wird.


    In der Halbzeitpause
    Die Halbzeitpause dient zur Erholung und Aufmunterung, nicht der Manöverkritik und Generalabrechnung. Also erst mal alle Akteure "abkühlen" und zur Ruhe kommen lassen. Dann 1 - 2 aufmunternde Sätze und das wars!



    Unmittelbar nach dem Spiel
    Mit viel Lob die Kinder verabschieden. Auf keinen Fall auf das Spiel konkret eingehen. Weder mit überschwänglichem Lob noch Kritik. Gewesenes, was im unmittelbaren Nachhinein nicht zu ändern ist, zu kommentieren? Was soll das?


    Beim nächsten Training
    Vor dem eigentlichen Training eine Runde bilden und:
    a. die wesentlichen positiven und negativen Punkte des abgelaufenen Spiels konstruktiv und sachlich ansprechen
    b. besondere Fortschritte herausheben
    c. Dinge, die im Spiel noch nicht so gut funktionieren, ins Training einbauen
    d. Je nach Thema mit Mannschaft, Mannschaftsteil oder einzelnen Personen besprechen und direkt mit ihnen üben


    Vom "Learning by doing" haben die Kids mehr, als von einer ellenlangen Ansprache. Es spielt dabei auch keine Rolle, ob die Übertäter, die die Niederlage herbei geführt haben, namentlich genannt werden oder nicht. Jeder weiß, das er als nächster dran sein kann. Dadurch wird ein "Angstklima" geschaffen, was dem Hobby der Kinder (Spaß am Fussball und Spaß in einer Mannschaft) nachträglich ist.

  • Wichtig finde ich, dass es Kritik nie ohne aufzeigen von Lösungsvorschlägen gibt. z.B. nicht einfach sagen: Ihr müsst mehr zusammen spielen, sondern: Mit den und den Laufwegen seid ihr besser anspielbar usw. Ebenfalls finde ich es wichtig Leute direkt auf ihre Fehler anzusprechen und aufzuzeigen wie sie es besser machen können, als nur das Problem, was daraus resultiert auf den Tisch zu legen. Sonst fühlt sich nämlich niemand zuständig... Achja... loben, loben, loben natürlich nicht vergessen...