E-Jugend brutal

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Gestern war ich mit meiner E auf einem Hallenturnier. Es war das zweite in diesem Winter und bestätigte erneut den Trend zur unfairen, übertrieben körperbetonten Spielweise in der E-Jugend. Was sich da inzwischen abspielt spottet jeder Beschreibung. Es wird gehalten, geschoben, getreten was das Zeug hält. Einzelne Spieler sind nicht in der Lage auch nur einen einzigen fairen Zweikampf zu führen. Da werden Spieler, die im vollen Lauf sind, von der Seite in die Bande gerammt oder von hinter regelrecht umgemäht, andere am Trikot im Nacken gepackt und zu Boden gerissen usw. Der ausgestreckte Arm und das Festhalten am Trikot gehören scheinbar inzwischen zum normalen Zweikampfverhalten in dieser Altersklasse. Die Trainer schauen zu, als wäre das normal, die Schiedsrichter lassen fast alles durchgehen. Wir waren teilweise echt geschockt, was da abging. In beinahe jedem Spiel mussten Kinder verletzt den Platz verlassen. Obwohl wir diese Entwicklung auch schon auf dem Feld wahrgenommen haben, ist es in der Halle noch drastischer, da es mehr Zweikämpfe gibt und man auch einfach näher dran ist. Und wenn man sich über diese unfaire Spielweise beschwert, muss man sich auch noch als Weicheier bezeichnen lassen. Pfeifst Du selber und ahndest diese Aktionen, bist Du derjenige, der das Spiel zerpfeift...


    Ich habe nichts gegen Körpereinsatz und meine Spieler sind allesamt robuste Jungs, aber ich lege großen Wert darauf, dass sie fair bleiben, egal was die anderen machen. Scheinbar stehe ich damit aber ziemlich alleine da. Die einhellige Meinung der Kollegen scheint zu sein, dass man sich eben "wehren" müsse, was dann damit endet, dass beide Seiten aufeinander "einknüppeln".


    Wenn meine Jungs dann mal wieder völlig frustriert vom Feld kommen, weil sie wieder einmal zusammen geknüppelt wurden und keiner eingreift, ist das wirklich bitter. Die Kinder haben die Trainen in den Augen, weil sie sich - zu recht - darüber beklagen, dass sie gehalten, gestoßen und getreten wurde und der Schiedsrichter nicht pfeift. Du fährst bester Laune auf ein Turnier und kommst total desillusioniert zurück. Wenn Du Glück hast, haben Deine Spieler nur Prellungen und Kratzwunden. Sogar im Spiel um den letzten Platz wird "gearbeitet" als ginge es um die Weltmeisterschaft. Da hört wirklich der Spaß auf. So möchte ich meine Sonntage nicht verbringen. Wenn dieser Trend anhält, kann ich mir nicht vorstellen, im kommenden Winter noch an einem Hallenturnier teilzunehmen. *Frust, Frust, Doppelfrust*

    Einmal editiert, zuletzt von Ranwie ()

  • Hallo Ranwie!


    Kann deine Erfahrungen sowohl für meine letztjährige E1 als auch für meine diesjährige D1 bestätigen. Es gibt leider immer wieder Teams, die eigentlich nichts anderes können als Rumtreten, Festhalten, Beleidigen, Schlagen, Provozieren usw. Man muss aber auch sagen, dass es wirklich von den einzelnen Mannschaften abhängt. Wir hatten sogar schon ein 90 minütiges Hallentestspiel, was ohne Schiedsrichter auch super über die Bühne ging.
    Trotzdem kann ich deinen Ärger absolut nachvollziehen und ich sehe auch ehrlich gesagt keine andere Möglichkeit, als sich tatsächlich zu "wehren". Denn wenn der Schiedsrichter / Turnierorganisation das so durchzieht, kann man nur das machen oder man verlässt das Turnier / das Spiel, wobei man ja im Punktspiel dann noch mit einer Wertung und Geldstrafe bestraft würde...

  • oder man verlässt das Turnier / das Spiel, wobei man ja im Punktspiel dann noch mit einer Wertung und Geldstrafe bestraft würde


    Ich habe es mal versäumt genau das zu machen. Meine damalige F2 gegen eine "angebliche F2" aber mit ausgeliehenen F1 Spielern, die meine Kinder voll verklopft haben inkl. extrem parteiischem Heimschiedsrichter. Stinkt mir heute noch, dass ich mit meinen Jungs damals nicht abgezogen bin. Das ist ein Ding, dass auf der Liste der Fehler steht, die ich gemacht habe.


    M.E. ist das Spiel verlassen aber das die einzig sinnvolle Form von Protest. Ggf. inkl. Stellungnahme beim Spielgruppenleiter.

  • Ich durfte kürzlich ein D2-Spiel (Halle) pfeifen: Spielzeit 13 MInuten.


    Nach knapp 6 Min. hatte ich bereits 3 Spieler (verteilt auf beide Mannschaften) ermahnt.
    Dann ging es einigermaßen, bis einer der ermahnten Spieler ca. 1,5 Minuten vor dem
    Ende mit den Füßen voran in den gegnerischen Torhüter grätschte. Als ich natürlich
    2 Minuten anzeigte, wurde ich von der Tribüne wüst beschimpft. Dazu sei gesagt, daß
    der betroffene Spieler in den beiden Spielen davor auch jeweils knapp an einer Zeit-
    strafe vorbeigeschrammt ist.


    Die Schiris müssen definitiv eingreifen - leider haben die wenigsten den Mumm dazu,
    einen Spieler mal für 2 Minuten eine Kunstpause zu gönnen...

    "Hurra, ein Spielzug!!!" (Zitat eines F-Jugendtrainers)

  • Unabhängig von der Altersklasse, wenn die Zweikämpfe über das Maß hart geführt werden und der Schiri meine Spieler nicht sachützt in dem er Fouls ahndet, dann pfeiffe ich auf die Strafe und hol die Jungs vom Feld. Vorher ein Hinweis an den Schiri, entweder schützt du die Jungs oder wir gehen. Wenn er das nicht versteht und weiter nix abpfeifft, hole ich die Jungs runter. In dem Fall kommt es zu einer Sportgerichtsverhandlung und man kann den Vorgang dann nochmal wunderbar offen legen. Und wenn alle Stränge reißen und es geht in jedem Spiel so ab, dann muss ich mein Team eben aus dem Spielbetrieb nehmen und mirGegner mit Grips und Fairplay suchen. Dafür gibt es meiner Meinung nach keine Alternativen. Die Gesundheit der Jungs geht absolut vor!

  • Ich habe nichts gegen Körpereinsatz und meine Spieler sind allesamt robuste Jungs, aber ich lege großen Wert darauf, dass sie fair bleiben, egal was die anderen machen. Scheinbar stehe ich damit aber ziemlich alleine da.


    Ich kann die Erfahrung nicht bestätigen. Ich kenne lediglich 2 völlig unfaire Mannschaften und 2 Einzelspieler. Ansonsten sind wirklich alle sehr fair - und ich kenne sehr viele Mannschaften.


    Da ich in diesem Punkt 100%ig so ticke wie Ranwie, werde ich verstärkt darauf achten.


    Wie kommt es, dass ab der E der Sport "härter" wird? Schulwechsel, Körperwachstum? Was kann es sein?

  • Uwe, ich sitze eh bis zum Hals im Fettnapf, ...kommt dann auch nicht mehr drauf an...nehme ich mal einen Strohhalm, kann ich durch atmen :P


    "Geht mal richtig ran, ihr müßt sie decken, harter Zweikampf" bis hin "pumpt sie um, macht sie lang, zur Not legt sie, Blutgrätsche"....kennt ihr das?


    Der Fakten/der Beweis; dazu reicht meiner Ansicht nach eine einzige alles beantwortende Frage:


    Würden die Kids miteinander so brutal sein, wenn sie zu Hause auf der Wiese selbst in gemischten Altersgruppen spielen?


    Sie sind beeinflußt, sie stehen unter Druck, sie sollen etwas leisten, zudem sie (noch) nicht in der Lage sind (Passspiel ohne ausreichende Dribbel.-und Zweikampfschulung), für das was sie leisten sollen, besitzen sie oftmals noch nicht die geistige und auch körperlichen Möglichkeiten, ...sie werden überfordert, haben fußballerische Schwierigkeiten.


    Das würde alles nicht passieren, wenn man sie eine bestimmte Zeit einfach spielen ließe. Das findet aber meist so nicht statt. Daran hält sich keiner, weil man ja als Trainer alles macht, aber eines nicht.....sie einfach mal spielen lassen.


    Einige Trainer (und einige Eltern) hat/haben sich die Fair-Play-Liga richtig verdient, meinen Glückwunsch.....könnte man sagen.

  • Genau das ist in vielen Teilen bewiesen, soll ich antworten? Nein ich will nicht, könnte nerven. ;(


    Ich stehe wohl etwas auf dem Schlauch.


    Sie sind beeinflußt, sie stehen unter Druck, sie sollen etwas leisten, zudem sie (noch) nicht in der Lage sind (Passspiel ohne ausreichende Dribbel.-und Zweikampfschulung), für das was sie leisten sollen, besitzen sie oftmals noch nicht die geistige und auch körperlichen Möglichkeiten, ...sie werden überfordert, haben fußballerische Schwierigkeiten. ;(


    Also die wenigen "harten" Spieler, die ich kenne, sind eigentlich alles sehr gut Fußballspieler und sind keineswegs überfordert. Ich sehe die Problematik eher in persönlichen Bereich. Ich stelle mir vor, dass diese Kinder auch in der Schule auffällig sind.

  • oTTo


    Kinder die einigermaßen erzogen worden sind spielen von sich aus nicht unfair *1
    Es gibt keine Rechtfertigung für taktische Fouls im Kinderbereich *2
    wenn Kinder also unfair spielen und absichtlich foulen ist das vom Trainer gewollt oder gebilligt!! *3


    Also sprecht den Trainer an und sagt dem dass das so nicht geht!! - Auch gibt es eine Jugendwart in seinem Verein der sicher um positive Außenwirkung bemüht ist.


    Würde man einen Computer mit Fußball Regeln füttern und dann die Anweisungen von Trainern und Eltern dazupacken würde das sofort einen Absturz bringen.
    Kinder wissen sich in so einer Situation manchmal nicht zu helfen und es gibt eine Kurzschlußhandlung (Foul)


    *1 - das gleicht ein guter Trainer aus in dem er Regeln aufstellt die einzuhalten sind
    *2 - es gibt keine erlaubten Fouls - das ist ein Widerspruch in sich selbst
    *3 - der junge Schiri der auf dem Feld steht ist mit Pech völlig durch den Wind weil Eltern und Trainer Alarm machen


    ps. bitte definiere harte Spieler im E-Jugend Bereich der Begriff spricht nicht richtig mit mir

    Bundestrainer 8) Fernseh - Lizenz

    Einmal editiert, zuletzt von thom ()

  • Genau das ist in vielen Teilen bewiesen, soll ich antworten? Nein ich will nicht, könnte nerven.

    Bitte erhelle uns! :rolleyes:

    wenn Kinder also unfair spielen und absichtlich foulen ist das vom Trainer gewollt oder gebilligt!! *3

    Das ist ganz offensichtlich so, denn außer uns hat sich kaum jemand wirklich echauffiert. Ich habe auch zwei Jungs, die ich regelmäßig zurück pfeifen muss, weil sie sonst über die Grenzen hinausgehen. Mache ich das nicht, sondern lasse es einfach laufen oder fördere diese Spielweise, dann werden andere im Team das nachahmen. Dies ist übrigens völlig unabhängig von der Spielstärke des Spielers und/oder der Mannschaft. Bei mir sind es sogar eher die guten Spieler, die dazu neigen. Eines der beides extrem unfairen Teams am Sonntag war fußballerisch mit Abstand das beste. Die hätten es gar nicht nötig gehabt. Schön war auch zu sehen, dass die Trainer dieses Teams während der Vorrundenspiele (4:0, 4:0 und 6:0) völlig ruhig da saßen. Laut wurde es erst, als man im Halbfinale 0:1 in Rückstand geriet. Da sprang plötzlich die Trainerin auf und schrie ihre Spieler an. Diese schrien sich gegenseitig an und von da an ging es erst recht auf die Knochen. Auf die Reaktion des Trainers hätte ich wetten können. Im übrigen hat dieses Team in seiner E-Jugendgruppe in 12 Spielen 194:8 Tore erzielt. Auch das zeigt die Geisteshaltung. Es waren 3 von 8 Teams, die wirklich übel auffielen. Zwei weitere ließen sich davon anstecken. Nur drei Teams versuchten trotz allem weiterhin fair zu spielen. Das eines davon am Ende das Turnier gewann, war wenigstens ein kleiner Trost (obwohl es Holländer waren ;) ).


    Ich habe schon Trainer in der F-Jugend sagen hören "wenn's nicht anders geht, wird halt am Trikot festgehalten". "Wenn der Trainer das sagt, wird es in Ordnung sein", denkt sich das Kind. Also probiert es aus und hat damit Erfolg. Nach einer Weile wird das Verhalten zur Normalität, denn die Kollegen machen es auch und die Schiedsrichter pfeifen kaum. Das Halten, Schieben, Schlagen im Zweikampf geht so in Fleisch und Blut über, dass diese Kinder, wenn sie mal auf einen richtigen Schiedsrichter treffen, der die Aktionen abpfeift, überhaupt nicht mehr wissen, was sie machen sollen. Ich habe solche Kinder schon mit Tränen in den Augen total ratlos auf dem Feld stehen sehen, weil sie gar nicht mehr fair spielen können. Und das meine ich jetzt wirklich ernst. Sie wissen nicht mehr, was fair ist und fühlen sich selbst unfair behandelt, wenn ihre Aktionen geahndet werden. Zumal sie oft von Trainern und Eltern dergestalt unterstützt werden, dass diese mit den Schiedsrichter diskutieren "das war doch nichts", "das gehört doch dazu", "Du pfeifst das Spiel kaputt", "das ist doch kein Halma hier" usw.


    Natürlich sage ich meinen Jungs, dass sie sich wehren sollen, aber immer im Rahmen des Erlaubten. Ich glaube nicht, dass es gut ist, den Kindern eine "Auge um Auge"-Philosophie zu vermitteln. Bei unseren "Meisterschaftsspielen" habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, vor dem Spiel den Schiedsrichter (gegnerische Trainer) aufzufordern, durchzugreifen und lieber einmal mehr als einmal zu wenig zu pfeifen. Viele sind aber damit überfordert oder denken, ich sei bekloppt (das ist häufiger der Fall ;) ). Wenn ich selber pfeifen muss, sage ich den Kollegen vorher, dass ich bestimmte Aktionen wie Trikotziehen, ausgestreckter Arm beim Zweikampf etc. immer abpfeifen werde. Das sage ich auch den Spielern, nach dem Motto "versucht es erst gar nicht". Das funktioniert in der Regel auch ganz gut. Bei Turnieren hat man diese Möglichkeit aber kaum, da alles zu hektisch ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Ranwie ()

  • Uwe sprach vermutlich auf Verstöße gegen die Philosophie des Kifu an und wollte sie nicht schon wieder benennen....um euch nicht zu nerven.


    Weil ich es so verstanden habe, habe ich mich dann halt wieder in das Schlammbad begeben. Gruß Andre ;)

  • Seit wir in der E-Jugend sind, hatten wir auch ein paar Spiele, in denen es härter zur Sache ging. Ich sehe die Gründe dafür aber differenzierter:


    Unsere Mannschaft besteht zu ca. 3/4 aus 2001ern. Wir spielen in einer Staffel, die zu gefühlten 90% aus 2000ern besteht. Im Schnitt sind wir also körperlich eher unterlegen. Häufig handelt es sich dabei aber um "normalen" Körpereinsatz, der für mich zum Fußball gehört.
    Es gab aber auch Spiele, in denen es anders war: Aufgrund unserer Ergebnisse zu Saisonbeginn sahen wir für den einen oder anderen wie ein leichtes Opfer aus. Nachdem die Jungs aber auf dem größeren E-Jugend-Feld angekommen waren, waren wir kein leichtes Opfer mehr. Der erste Gegner, der das feststellen musste, packte dann recht bald die Sense aus. Ich hatte aber nicht den Eindruck, dass die vom Ergebnis getrieben wurden. Es war mehr die Überraschung, mit der die Spieler dieses Gegners nicht zurechtkamen. Das "System", mit dem sie anfingen, war offensichtlich darauf ausgelegt, reichlich Tore zu schießen...


    Bei einem anderen Gegner war es so wie Andre beschrieb: Vom Ergebnisdruck getrieben ging es mit offener Klinge in den Gegner. Bei einem Foul waren wir froh, dass unser Spieler nichts gebrochen hatte. Foulender war der Sohn des (pfeifenden) Trainers...


    Der Fakten/der Beweis; dazu reicht meiner Ansicht nach eine einzige alles beantwortende Frage:


    Würden die Kids miteinander so brutal sein, wenn sie zu Hause auf der Wiese selbst in gemischten Altersgruppen spielen?

    Da hatte ich ein anderes Erlebnis: Nach einem Turnierspiel gegen eine technisch starke aber auch agressiv und oft unfair spielende Mannschaft sagte ich zu dem Trainer, er habe eine Klasse-Truppe, die aber oft zu agressiv sei. Er sagte: "Das sind alles Straßenfußballer. Auf der Straße pfeift keiner, wenn sie unfair sind. Ich arbeite seit 2 Jahren daran, das rauszukriegen. Geht aber langsam voran..." Ich muss oft an dieses Gespräch denken, wenn ich hier lese, man solle den Kindern den Straßenfußball zurückgeben.

  • ps. bitte definiere harte Spieler im E-Jugend Bereich der Begriff spricht nicht richtig mit mir


    Darunter fällt nach meinem Empfinden gezieltes Foulspiel ohne Chance an den Ball zu gelangen. Ich wollte es nur nicht so drastisch ausdrücken.

  • Bei mir sind es sogar eher die guten Spieler, die dazu neigen.


    Das war es was ich meinte.


    Oft oder meistens sind es aus meinen Erfahrungen heraus die guten Spieler, die es eigentlich nicht "nötig" haben sollten.

  • "Das sind alles Straßenfußballer. Auf der Straße pfeift keiner, wenn sie unfair sind. Ich arbeite seit 2 Jahren daran, das rauszukriegen. Geht aber langsam voran..." Ich muss oft an dieses Gespräch denken, wenn ich hier lese, man solle den Kindern den Straßenfußball zurückgeben.

    Hm, wie alt sollen die denn gewesen sein, wenn er seit 2 Jahren daran arbeitet und die vorher schon jahrelang "auf der Straße" gespielt haben. Und wenn er es 2 Jahre vergeblich versucht hat, dann wird er es wohl nie schaffen oder er will es gar nicht. ;o)

    • Offizieller Beitrag

    Wir schreiben hier immer wieder über die schlecht erzogenen Kinder, mit denen jeder Trainer zu kämpfen hat. Das liegt dann am Elternhaus, wo soziale Werte nicht so an die Kinder weitergeben werden, wie es sein sollte. Die bekommt man dann oft (nicht immer) mit ganz klaren Regeln in den Griff.


    Für diese Chaoten-Kinder ist der Trainer trotzdem verantwortlich und wenn er das nicht in den Griff bekommt, dann dürfen diese zum Schutz der anderen Kinder nicht spielen. Wenn ein Kind absichtlich brutal spielt, nehme ich es doch raus. Es spielt nur dann weiter, wenn ich mit seinem Verhalten einverstanden bin und solche Trainer kann man sowieso vergessen.


    Nehmen wir diese Kinder mal weg, was bleibt dann? Ich behaupte der Großteil der Kinder ist ok, mit der einen oder anderen Abstufung.
    Wer ist dann verantwortlich für solche Szenen, wie sie hier beschrieben werden? Wer hat diese Kinder so erzogen?


    Die Grundlagen für korrektes Verhalten auf dem Feld werden nicht erst in der E-Jugend gelegt. Je früher daran gearbeitet wird, desto leichter wird es in späteren Jahren. Jeder erntet das, was er sät.


    Die guten Spieler lernen auch schnell, ihren Körper gezielter einzusetzen. Was immer "brutal" ist, wenn ein Kleiner gegen ein Großen knallt, fliegt der Kleine drei Meter durch die Luft. Einer von den Beiden spielt dann in der falschen Liga. Die kleinen flinken Dribbelkünstler können es nicht ertragen keinen Ball zu haben, oder diesen zu verlieren. Mit diesen Kindern muss dann eben zum x-mal geredet werden. Als Trainer muss man dem Kind sagen, dass man die Fouls sieht, so geht es nicht und es ist nicht deshalb kein Foul, weil der Schiri nicht pfeift. Um es mit Löw zu sagen. "Willst du Foulspielen, oder willst du den Ball? Wenn du den Ball haben willst, dann hol ihn dir."


    Follkao, da hat sich der Trainer aber eine Story ausgedacht, so kann man sich auch was vormachen. Denk da nicht mehr drüber nach, es ist Quatsch.

  • Da hatte ich ein anderes Erlebnis: Nach einem Turnierspiel gegen eine technisch starke aber auch agressiv und oft unfair spielende Mannschaft sagte ich zu dem Trainer, er habe eine Klasse-Truppe, die aber oft zu agressiv sei. Er sagte: "Das sind alles Straßenfußballer. Auf der Straße pfeift keiner, wenn sie unfair sind


    Wer sagt dir, dass dieser Trainer dir die Wahrheit sagte....dass er das Problem überhaupt erkannte....dass er als Mensch in der Lage ist, es auf sich zu beziehen....das zu erkennen, können die wenigsten sofort, ...andere schleppend....und noch andere ...niemals.

  • Ich habe schon Trainer in der F-Jugend sagen hören "wenn's nicht anders geht, wird halt am Trikot festgehalten"

    Das ist mir lieber als die Aufforderung auf die Knochen zu gehen.



    Der erste Gegner, der das feststellen musste, packte dann recht bald die Sense aus

    Das höre ich ganz oft, ist aber m.E. falsch. Es ist meist ein einzelner Spieler, der so handelt. Dann passiert etwas. Die einen brüllen 'Foul' und die andere Seite winkt ab. Ein Wort ergibt das andere. Es werden Emotionen von außen auf's Spielfeld getragen. Und erst dann kann man von kollektivem Handeln sprechen. Ansich schlimm genug.


    Nein, ich möchte keinen meiner Spieler treten lassen, kann ihn aber auch nicht direkt schützen. Was soll ich also tun? Soll ich sagen: "Haltet dagegen, aber fair" oder "wenn ihr getreten werdet, dann schreit ganz laut". Ich weiß es nicht.


    Zum Glück, Otto sagte es bereits, sind die meisten Teams sehr fair und es gibt wenig Probleme.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Hm, wie alt sollen die denn gewesen sein, wenn er seit 2 Jahren daran arbeitet und die vorher schon jahrelang "auf der Straße" gespielt haben. Und wenn er es 2 Jahre vergeblich versucht hat, dann wird er es wohl nie schaffen oder er will es gar nicht. ;o)

    Andre, Ranwie, Uwe
    Ich habe ihn eher so verstanden, dass sie parallel auf der Straße spielen.
    Es handelte sich um eine Multi-Kulti-Truppe aus - na ja sozialer Brennpunkt wäre übertrieben, aber so richtig schön ist es da auch nicht...
    Ich habe das auch gar nicht als gegeben hingenommen, da ich es ja zu Hause auch anders wahrnehme. Wenn Du aber aus einer Gegend kommst, wo nur der Ellenbogen zählt und Rücksicht keine Rolle spielt, lernst Du sicherlich auch im Straßenfußball andere Dinge...


    Zitat

    Das höre ich ganz oft, ist aber m.E. falsch. Es ist meist ein einzelner Spieler, der so handelt. Dann passiert etwas. Die einen brüllen 'Foul' und die andere Seite winkt ab. Ein Wort ergibt das andere. Es werden Emotionen von außen auf's Spielfeld getragen. Und erst dann kann man von kollektivem Handeln sprechen. Ansich schlimm genug.

    Tom Bombadil
    In diesem Fall war es nicht so. An der Seitenlinie war es vollkommen ruhig und besonnen. Ich hatte den Eindruck, dass der Kollege mit der Reaktion seiner Mannschaft selbst nicht einverstanden war. Könnte mir aber vorstellen, dass es damit zusammenhing, wie er sie vorher eingestellt hatte. Sie hatten einen leichten Gegner erwartet.