Alle werden gleich behandelt! - - - Eine Ilusion

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  • Ich finde es ziemlich amüsant, dass gerade Trainer, die einen Standpunkt wie uzunbacak vertreten, immer die tollsten Spieler in ihren Reihen haben, die die unglaublichsten Sachen können. Und dies natürlich aufgrund des zwar von allen Empfehlungen abweichenden, aber gerade deswegen offenbar richtungsweisenden Trainings. Wenn ich so etwas lese, dann weiß ich nie, ob ich lachen oder weinen oder mich aufregen soll. Letztlich liegt die Wahrheit immer auf dem Platz. Das was uns hier gerne so oft und vollmundig als das Ergebnis "spezieller" Trainingsmethoden verklickert wird, sehe ich auf dem Platz eigentlich nie. Daher kann ich das auch in diesem Fall nicht ernst nehmen.


    Dein Ansatz, uzunbacak, ist eine Tragödie. Die talentierten zu fördern ist einfach. Ich hab auch so ein paar Jungs. Die sind einfach klasse und ich kann nix dafür. Wenn Du als Trainer etwas gelten willst, dann beschäftige Dich mal mit den Schwächeren. Hier kannst Du zeigen, was Du drauf hast. Verkürze den Abstand zu den Guten, dann hast Du etwas geleistet, worauf Du stolz sein kannst.

  • ok, ich habe eine Welle der Entrüstung ausgelöst und bis jetzt fast nur Kritik geerntet. Ist eigentlich auch in Ordnung.Man kann voneinander viel lernen. (von mir vielleicht nicht aber, es ist auch egal).

    2 hauptsächliche Fragen:

    1. Was versteht man unter Spaß am Fußball? Was tut man, damit man (ein KInd) Spaß am Fußball hat? Wie es ausschaut, überfordere ich ja meine Kinder, da ich denen Sachen beibringe, die nicht unbedingt zu den Sachen gehören, die ein F-Jugendliche/r können muss. Zum Beispiel Passspiel, Volleyschuß, Kopfball, etc.


    Wie können die Kinder Spaß am Fußball haben?


    Ich habe jedes Jahr mehr Kinder, so kommen die Kinder aus Frust zu mir, oder schicken die Eltern Ihre Kinder zu mir, weil sie sie hassen, oder meine offene Ehrlichkeit zahlt sich zurück, oder lernt man bei mir doch Sachen, die "SPASS" machen?


    Oder sie haben vieleicht doch Spaß am Lernen (auch an Hausaufgaben) bei mir!!

    2. Glaubt ihr, dass ihr die Kinder aus irgendeinem Grund nicht gleich behandelt und die Kinder merken es nicht? (manche haben es ja bereits zugegeben). Da irrt ihr euch nämlich gewaltig, da die Kinder ein unglaublich scharfes Gefühl für Ungerechtigkeit haben.


    Und: Ist das ehrlicher als das was ich den Kindern und Eltern vermittelt habe?

    Ich mache diese "Arbeit" auch seit 2,5 Jahren, und ich habe nie erlebt, dass die Trainer unserer Gegner alles durchgemischt haben, alle gleichlang haben spielen lassen, super positiveingestellt waren bei den Fehlern, oder gar nix zum Spiel gesagt haben. Ich gucke die anderen Kollegen auch an, wie sie alles so machen, da sehe ich aber definitiv keine großen Unterschiede, dass sie nur da stehen und die Aufgabe haben zu wechseln und nix dazu sagen stimmt auch nicht. So was ist bei unseren Liga-Spielen und Turnieren nie passiert,dass die Trainer keine taktischen Hilfen geleistet haben, wie z.B. bitte aufpassen, "hintermann o.ä. . Alle machen wohl einen großen Fehler, und die Kollegen, die hier mein Verhalten bemängelt haben, machen keinen ähnlichen Fehler, sondern stehen am Spielfeldrand, sagen nix, tun nix, sie bauen die Mannschaft auf in der Kabine, und nix anderes. Na dann, macht so weiter.


    Ich habe vieles gelernt jetzt in dieser Runde, wie die anderen alles so machen, und mit diesem Thread haben wir gute Quoten erreicht.

    Gruß

    Uzunbacak

  • ich gehe hier auf keinen Kommentar ein. jeder hat eh seine begründete Ansciht, die man respektieren sollte.


    trotzdem meine Ansage an die Eltern bei der Elternversammlung vor Saisonbginn:


    Für mich ist jedes Kind gleichwertig Trotzdem ist jedes Kind unterschiedlich hat Vorteile, hat Nachteile im Vergleich zu anderen.


    Deshalb hat jedes Kind da Recht von mir gleichwertig aber unterschiedlich, also ungleich behandelt zu werden.


    Ich fördere jedes einzelne Kind durch Fordern, an seinem ihm ureigenen zur Zeit vorhandenem ´Leistungsvermögen
    I ch hole also jedes Kind dort ab, wo es individuell steht. die Jungs haben also das Recht, auch ungleich von mir behandelt zu werden.


    als Beisspiel habe ich dann genannt:


    gegen einen ganz starken Gegner werde ich unseren derzeit schwachen Spieler schützen und ihn nicht einsetzen (wg. Selbstvertrauen)
    dagegen gegen einen schwächeren Gegner voll durchspielen lassen.



    von den eltern wurde diese ansage immer äussserst postitiv aufgenommen.


    wohlgemerkt: dorfverein vom sehr guten Spieler bis zur absoluten Nullgranate, wovon aber jeder gebraucht wurde.


    Günter

  • schön, von mir aus auch für die quote:
    warum weichst du aus uzunbacak? die kernfrage ist nun nicht mehr die mgl. ungleichbehandlung innerhalb eines teams sondern vielmehr deine auslese der "guten", die zuhause was machen und die "weniger guten", die deine hausaufgaben ablehnen. nach deiner aussage schaffst du es nicht, denen ohne diese eigeninitiative etwas beizubringen oder zumindest soviel, dass es in deinen augen gnade findet. vielmehr bist du "genervt" von sowenig engagement und gehst die eltern entsprechend an, das sie nicht mitziehen.
    bevor du hier also ein neues thema eröffnest, hätte ich gerne die antworten auf diese offenen fragen:
    warum bist du kindertrainer und gehst nicht zu den erwachsenen?
    wieso schaffst du es nicht durch einfache übungen wie hier u.a. in soccerdrills beschrieben deinen jungs in diesem jahrgang die fußballgrundlagen beizubringen?
    warum akzeptierst du diese art der ungleichbehandlung als unveränderbar an und versuchst hier nur deinen standpunkt zu untermauern statt ihn zu verändern?

  • Ich mache diese "Arbeit" auch seit 2,5 Jahren, und ich habe nie erlebt, dass die Trainer unserer Gegner alles durchgemischt haben, alle gleichlang haben spielen lassen, super positiveingestellt waren bei den Fehlern, oder gar nix zum Spiel gesagt haben. Ich gucke die anderen Kollegen auch an, wie sie alles so machen, da sehe ich aber definitiv keine großen Unterschiede, dass sie nur da stehen und die Aufgabe haben zu wechseln und nix dazu sagen stimmt auch nicht. So was ist bei unseren Liga-Spielen und Turnieren nie passiert,dass die Trainer keine taktischen Hilfen geleistet haben, wie z.B. bitte aufpassen, "hintermann o.ä. . Alle machen wohl einen großen Fehler, und die Kollegen, die hier mein Verhalten bemängelt haben, machen keinen ähnlichen Fehler, sondern stehen am Spielfeldrand, sagen nix, tun nix, sie bauen die Mannschaft auf in der Kabine, und nix anderes. Na dann, macht so weiter.

    Deine Beobachtungen kann ich bestätigen. Nur hat das mit der Sache nichts zu tun. Auch bei uns in der Gruppe wechseln die wenigsten Trainer komplett durch. Aber deshalb wird es ja nicht richtiger. Es wird auch viel kommandiert und dirigiert. Nur weil das "jeder" zu machen scheint, ist es aber noch lange nicht richtig. Am Samstag stehen wir beim Spiel meiner E1 am Rand und ein D1-Spieler, der zuschaut, sagt zu mir "die stehen doch viel zu offen". Ich sag "Ja, ich weiß, das tun sie ständig. Aber ich kann sie nicht jedesmal zurückrufen. Das müssen sie selber lernen." Das Defensiv-Stellungsspiel ist momentan unsere größte Schwäche. Ich sage es den Jungs vor dem Spiel, in der Halbzeit, nach dem Spiel, bei Ein- und Auswechseln und bei "der Nachlese" im Training. Das muss dann auch mal reichen. Irgendwann müssen sie es einfach fressen und im Spiel von selber dran denken. Jedes mal wenn sie wieder ein Gegentor bekommen, weil sie mit einem langen Ball überspielt werden und der Gegenspieler wieder 5m hinter ihnen frei steht, schauen Sie auf dem Weg zum Anstoß zu mir rüber, weil sie genau wissen, was sie falsch gemacht haben. Da brauch ich nix mehr zu sagen. ;o)

  • Aber ich kann sie nicht jedesmal zurückrufen. Das müssen sie selber lernen." Das Defensiv-Stellungsspiel ist momentan unsere größte Schwäche. Ich sage es den Jungs vor dem Spiel, in der Halbzeit, nach dem Spiel, bei Ein- und Auswechseln und bei "der Nachlese" im Training. Das muss dann auch mal reichen. Irgendwann müssen sie es einfach fressen


    Geduld ist eine Tugend, die ich immer wieder bewundere.


    aber führt sie immer zum Efolg?


    eine Alternative zu deiner Vorgehensweise


    nach gravierendem Fehlverhalten, habe ich den entsprechenden Spieler direkt zu mir gerufen, ihm, ohne Vorwürfe zu machen, den Sachverhalt verdeutlicht, und aufgezeigt wie er es beim nächsten Mal besser machen kann. Zwar oft dann mit 1 Mann ca 1-2 Minuten weniger gespielt, aber das war es mir Wert.


    Warum: Kinder vergessen sehr schnell. der Lerneffekt ist umso höher je dichter er beim Fehlverhalten korrigiert wird.


    Ganz wichtig jedoch: nicht sein Fehlverhalten, sondern was er das nächste Mal besser machen kann, muss im fordergrund stehen.


    Muss man natürlich etwas Ahnung vom fussball haben (jetzt bitte nicht auf dich beziehen).


    Wie oft erlebe ich, dass Spieler kritisiert werden, aber ihnen nicht erklärt bekommen wie sie es anders machen können. Da könnt ich aus der Hose springen.


    Mein Motto: Kritik ja, aber nur in Verbindung mit Lob und wie es besser gemacht werden kann.


    Günter

  • Günter, dein Motto ist gut!
    Geduld, ist nicht nur erlernbar, sondern auch wichtig, z.B. für einen optimalen Spielverlauf. Geduld verbinde ich auch mit Automatismen, welche zwingend nötig sind beim Erlernen des Fußball spielen. Deswegen ist ein Verteidiger ein Verteidiger und ein Stürmer ein Stürmer u.s.w.. Im Nachwuchs wechseln die Spieler die Positionen nicht nur um heraus zu finden, ob sie für diese Stellung innerhalb der Mannschaft geeignet sind, sondern Sichtweisen der Spielerkollegen zu empfinden. Im Männerbereich ist mir sehr oft aufgefallen, das wenn es mal schlecht läuft, sich der Verteidiger mit dem Stürmer anlegt u.s.w.. Seinen Mitspieler verstehen lernen beginnt mit dem ersten Tag. Oft wird von blindem Verständnis gesprochen! Ob es nun ein magisches Dreieck ist oder ähnliches?! ^^
    Fehlverhalten zu Erläutern reicht oft nicht aus und sollte mit einer Taktiktafel ergänzt werden.
    Siebener du hast Recht! Automatisieren von einfachen Übungen ist ein Anfang.
    Günter Grafe, wenn du diesem Recht gerecht wirst, bist du für mich ein Held. Diese Thematik ( Dissonanzen) ist nicht nur komplex, sondern schwierig in der Umsetzung. Auf jeden Spieler optimal einzuwirken ist dann die Hauptaufgabe bei der Ausbildung und für mich so nicht machbar bzw. Wunschdenken. Das habe ich selbst im Männerbreich mal probiert. Sobald es dann in den privaten und persönlichen Bereich ging, erfuhr ich sofort eine Leistungsminderung ( Erziehung - Verhalten). Es ist eben nicht immer zum Vorteil sein eigenes Wissen an dem gegenüber zu vermitteln.
    Hast du mal daran gedacht einen weniger guten Spieler in der Halbzeit einzuwechseln und ihn als Manndecker an den stärksten Gegenspieler( der oft sowieso gedoppelt wird) ranzustellen. Vorher richtig einheizen, als wäre er eine "Kampfsau"!?

  • nach gravierendem Fehlverhalten, habe ich den entsprechenden Spieler direkt zu mir gerufen, ihm, ohne Vorwürfe zu machen, den Sachverhalt verdeutlicht, und aufgezeigt wie er es beim nächsten Mal besser machen kann. Zwar oft dann mit 1 Mann ca 1-2 Minuten weniger gespielt, aber das war es mir Wert.


    Warum: Kinder vergessen sehr schnell. der Lerneffekt ist umso höher je dichter er beim Fehlverhalten korrigiert wird.

    Im Grundsatz hast Du recht, aber gerade wenn es um das Stellungsspiel geht, ist es unheimlich schwierig, das Kind vom Feld zu holen und ihm den Fehler zu erklären. "Da hast Du gerade eben wieder zu weit vor Deinem Gegenspieler gestanden". Wie soll das Kind die Situation dann noch nachvollziehen können? Wenn die Spieler, so wie bei uns, oft vor ihren Gegenspielern stehen, statt dahinter und daher nicht merken, wenn er in ihrem Rücken weg läuft, dann bemerken sie den Fehler in dem Moment, wo sie überspielt werden. Und dann brauche ich sie auch nicht mehr ranzuholen. Sie haben das ja schon tausendmal von mir gehört und wissen sofort Bescheid. Es dauert aber trotzdem noch lange bis sie es wirklich verinnerlicht haben. Ansonsten gebe ich Dir natürlich recht, dass eine solche Einzelansprache ein gutes Mittel ist, wobei es kaum 2 Minuten dauern dürfte. ;o)


    Und was Geduld angeht: ohne die geht im KiFu ja mal gar nix.

  • Im Grundsatz hast Du recht, aber gerade wenn es um das Stellungsspiel geht, ist es unheimlich schwierig, das Kind vom Feld zu holen und ihm den Fehler zu erklären. "Da hast Du gerade eben wieder zu weit vor Deinem Gegenspieler gestanden". Wie soll das Kind die Situation dann noch nachvollziehen können? Wenn die Spieler, so wie bei uns, oft vor ihren Gegenspielern stehen, statt dahinter und daher nicht merken, wenn er in ihrem Rücken weg läuft, dann bemerken sie den Fehler in dem Moment, wo sie überspielt werden. Und dann brauche ich sie auch nicht mehr ranzuholen. Sie haben das ja schon tausendmal von mir gehört und wissen sofort Bescheid. Es dauert aber trotzdem noch lange bis sie es wirklich verinnerlicht haben. Ansonsten gebe ich Dir natürlich recht, dass eine solche Einzelansprache ein gutes Mittel ist, wobei es kaum 2 Minuten dauern dürfte. ;o)


    Und was Geduld angeht: ohne die geht im KiFu ja mal gar nix.

    Diese Situation kennt ganz sicher jeder Jugendtrainer. Manchmal dauert es einfach, meiner Ansicht nach, einfach zuuuu lange, bis sie es verinnerlicht haben. Das stellt meine Geduld oft auf die Probe. Ich kann es einfach nicht nachvollziehen. Und ich muss es zugeben: da habe ich tatsächlich Nachholbedarf. Ich muss noch geduldiger werden. Oft ertappe ich mich selber dabei, dass ich gerade mal wieder ins Spiel rufen will und sage zu mir selbst: sei einfach ruhig. Du hast es ihm mindestens tausend mal gesagt. Zehn Minuten später rufe ich dann trotzdem rein. Anschließend denke ich mir: da hast du dich diesmal zu spät ertappt. Aber da ist man in einiger Hinsicht eben auch nicht besser als das Kind. Man entwickelt sich, hoffentlich, eben auch weiter.

    Wenn sie begriffen haben, daß zum Fußball auch Arbeit gehört, ist es zu spät. Dann werden sie Trainer. (Luis Aragonés)

  • @unzubacak:
    Ich kenne sehr wohl einige Trainer, die im Spiel nichts reinrufen, ich z.B. auch nicht, da ich festgestellt habe, dass es so gut wie gar nichts bringt. Das schöne ist, dass ich einen Co-Trainer habe, der der Meinung ist, dass das Joysticktrainerverhalten etwas bringt. Da wir im Wechsel die "Verantwortung" an der Linie tragen, kann man sehr gut sehen, ob reinrufen was bringt oder nicht. Diese Saison, nach Abschluss der Vorrunde:
    Spiel gegen Mannschaft A mit reinrufen, Ergebnis 5 - 0, Rückspiel ohne rufen, 4 - 0. Mannschaft B mit rufen 3 - 1, ohne rufen 6 - 0. Das könnte ich jetzt über die vergangenen zwei Jahre aufführen, das reinrufen bringt sogut wie nichts.
    Thema Spielzeiten: In den Spielen hätte jeder Spieler theoretisch 208,5 Minuten spielen können (ernsthaft! Wir führen da eine Gerechtigkeitsliste). Maximale Spielzeit des am meisten eingesetzten 220 Minuten, die anderen ab 200 Minuten, also maximale Differenz von 20 Minuten in 8 Spielen, finde ich relativ ausgeglichen.
    Von den Spielern meiner Mannschaft sind sieben beim Kreisfördertraining, die anderen knapp dahinter. Aussage des Auswahltrainers: Keine Überflieger, aber alle solide und gleichmässig ausgebildet und überdurchschnittlich.
    Trainingsinhalte: Ausbildung gem. Richtlinien DFB, wobei wir einmal im Monat etwas Taktiktraining machen.
    Anmerken möcte ich dazu, dass wir ein absoluter Dorfverein sind, der momentan nur 4 Jugendmannschaften hat, die aber von den Trainern konsequent nach einem "Masterplan" trainiert werden.
    So hat unsere G-Jugend, die nun im zweiten Jahr spielt bisher bis auf ein Spiel alle verloren, da sie ballorientiert spielt und es keine feste Positionen gibt, so dass sie einige leichte Abwehrlücken hat:) Trotzdem haben alle Spass, auch den Eltern sind Niederlagen egal, bei denen wird jede Aktion der eigenen Mannschaft bejubelt.
    Und das soll kein Selbstlob sein, sondern nur mal zeigen, dass man, zumindest weitestgehend, alle im Spiel und im Training gleichbehandeln kann, auch wenn es manchmal Nerven kostet.

  • Ranwie und toto


    wenn ihr diese situation mit dem schlechten stellungsspiel beobachtet und erkennt habt, warum weist ihr eure schützlinge nicht dann sofort darauf hin??? prinzipien hin , oder her....


    nur in diesem augenblick kann euer spieler damit etwas anfangen, nur in DEM augenblick, wenn IHR ihn darauf hinweist. und nur wenn ihr das gemacht habt, könnt ihr ihn nach einer kurzen, knackigen ansage in dieser spielsituation, zb in der halbzeit, oder nach dem spiel noch einmal ruhig darauf eingehen---denn dann werden sich die entsprechenden spieler daran erinnern.
    der knackpunkt und die schwierigkeit ist wohl, sich auf das wesentliche bei den anweisungen zu beschränken. jedoch völlig ohne anweisungen, finde ich es falsch. die kids haben doch das recht, auch, oder grade in einer wettbewerbssituation, von uns unterstützung zu bekommen--quasi geführt zu werden.


    gruß

  • @ DSV: Mal ein Beispiel von mir zum Thema Anweisungen:
    Ein Spieler erhält auf der linken Aussenseite einen Ball. Nach meiner Meinung muss er ihn, weil er zwei Gegner vor sich hat, zurückspielen. Er entschliesst sich jedoch, den Ball an den beiden vorbeizulegen und den Ball hinterherzusprinten, gewinnt den Ball und macht ein Tor. Hätte ich riengerufen wäre dieses Tor nie gefallen, der Spieler hätte die Erfahrungen nicht gemacht, dass er sich auch durch seine Idee erfolgreich durchsetzen kann. Und wenn man sich vom erfolgsorientieren Fußball losgesagt hat, kann an sehr viele Spielzüge sehen, die den Kindern einfallen und die nicht von aussen gesteuert sind.
    Mein Fazit: Bis zur D-Jugend einfach kicken lassen, vor dem Spiel die grundsätzliche Taktik vorgeben und dann schauen, ob die Mannschaft gewinnt oder verliert. Und ich verliere lieber, wie gerade geschehen 4-5 in einem tollen, von beiden Trainern ohne reinrufen gespielten Match, als das ich 1-0 gewinne, weil ich meine Mannschaft von aussen fernsteuere.

  • Zamorra


    ich denke, dass es so einfach wie du es beschreibst nicht ist. auch bei den anweisungen differenziert man (also als trainer) ja stark. hast du spieler, die soetwas wie von dir beschrieben können--also 'intuitivfußballer' sind, gibt es nichts dagegen zu sagen, sie einfach spielen zu lassen. selbst wenn der versuch in die hose geht ist das ok, da man als trainer ja bereits erkannt hat, wie die jungs ticken, was sie können, wie er/sie fußball spielt. aber wieviele sind denn das???? bei mir in der truppe anderthalb ;) !!! der rest läuft sich da fest, wenn du nix sagst ;)--- 'scheuklappen runter und rein in den mann' ;) aber es wird langsam besser, da wir ja üben und lernen.
    das wichtigste ist einfach das fingerspitzengefühl und die individuelle behandlung der spieler. der übungsleiter, der nix reinruft ist ein genauso schlechter trainer, wie einer, der jeden spieler mit anweisungen zudeckt. es gibt kids die brauchen anweisungen bis zum erbrechen, und kids die haben gedankenblitze, auf die würde man als trainer nicht kommen---nur mischt sich das leider nicht ;)! sprich: "man kennt seine pappenheimer" ;)


    gruß

  • nur in diesem augenblick kann euer spieler damit etwas anfangen, nur in DEM augenblick, wenn IHR ihn darauf hinweist.

    Diese Aussage hat m.E. Gültigkeit für den Bereich G-E Jgd. Mit meinen D-Spielern kann ich durchaus auch in der Halbzeit, nach dem Spiel oder beim nächsten Training
    über das eine oder andere Fehlverhalten sprechen. Zugegeben nur über die wichtigen Fehler. Aber daran erinnern sich die Jungs sehr wohl. Ich eher nicht, deshalb helfe ich mir mit einem Notizbuch während des Spiels.


    Würde ich jede Kleinigkeit ansprechen, wären sie und ich völlig überfordert.


    Abgesehen davon sind die Jungs nicht blöd. Sie wissen meist selber, was sie falsch gemacht haben.
    Insofern gebe ich Ranwie Recht: Sie müssen auch aus ihren eigenen Fehlern lernen, ohne dass der Trainer jedes und alles aufzeigt.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Ich habe gestern Abend eine Regionalauswahl gegen den BVB U 16 spielen sehen. Der DFB Trainer und die Trainer vom BVB haben auf die gesamte Spielzeit....2 mal 40 Minuten....vielleicht zwei bis dreimal etwas ganz kurz zu einem Spieler gesagt, ...der aufgrund seiner Position in ihrer Nähe stand. Andere wurden nicht angesprochen. Da wurde nicht geschrien, da wurde nicht angewiesen. Die kurzen zwei bis drei Nachrichten an die Spieler in der Nähe waren höchst freundlich und "positive" hinweise.


    Selbst als der BVB drei Tore in der ersten Halbzeit schoss....blieb der Trainer der unterlegenen Mannschaft absolut ruhig. Mir wurde erzählt, dass er auch in der Kabine absolut ruhig blieb....und taktische Verbesserungen ansprach....


    Fazit: B Jugend, Trainer war fast ganz ruhig, immer freundschaftlich, fair, Lob....konstruktive Kritik auf ein Minimum herabgesetzt und so ausgedrückt, dass es nicht als Kritik ankam....fand ich so, ich stand daneben. = Er hat spielen lassen und das sogar in der B! Warum macht er das wohl so?

  • schön, von mir aus auch für die quote:
    warum weichst du aus uzunbacak?


    Ich sehe das nicht ganz so böse. Ich finde es schon mal gut, dass uzunbacak sich der sachlichen Diskussion stellt...Fragen aufwirft...die Dinge aus seiner Sicht erläutert...Überlegungen zu seinem Handeln äußert...sich teils einsichtig gibt ("Man kann voneinander viel lernen") - wenn's nicht ironisch gemeint war. Ich meine, das ist grundsätzlich positiv, wenngleich siebener mit seiner Einschätzung auch nicht daneben liegt, trotzdem...



    Keiner hat behauptet, du würdest keinen Spaß vermitteln! Oder habe ich da was überlesen? Ich glaube dir blindlinks, dass die Kinder mit Spaß zu deinem Training kommen - (Anmelde)Zahlen lügen nicht! Ich behaupte aber, dass vor allem diejenigen, die bei den Spielen weniger zum Einsatz kommen, mehr Spaß hätten, wenn sie öfter (annähernd gleich) spielen würden! DAS ist es, was ich an deinem Tun vornehmlich kritisiere. Dass du ggf. Altersziele vorziehst, kann ich da verschmerzen - habe ich aus Unwissenheit auch lange Zeit getan...man lernt halt nie aus.


    Ich behaupte auch, dass viele der "schwächeren" Kinder (im Moment) noch kommen, weil sie einen gewissen Ehrgeiz..."Spaß an der Freude"...Enthusiasmus mitbringen, den sie zusammen mit ihren Freunden ausleben können. Mit Sicherheit wird auch euer Training, euer Engagement, eure Begeisterungsfähigkeit eine große Rolle dabei spielen, das will ich nicht abstreiten! So war es auch bei mir! Die Frage ist aber, wie lange diejenigen das noch mitmachen! Es kommt der Zeitpunkt - wie auch bei mir - da wirst du die "schlechteren", die du ungleich behandeltst, verlieren. Weil sie merken, dass sie nur "zweite Wahl" sind bzw. die Kluft zwischen ihnen und den "Besseren" immer größer wird. Für diese Kluft sorgst auch du, wenn du die Kinder nicht ausreichend einsetzt! Und das, weil sie nicht die "Leistung" bringen, die sie sich u.a. durch auferlegte "Hausaufgaben" aneignen sollen. Das ist der falsche Ansatz, den du und dein Co hast, vor allem in dieser Altersklasse!


    Ich weiss nicht, ob du in diesem Alter selber in einem Team gekickt hast. Aber stell dir vor, du als 6,7-Jähriger möchtest Fußball spielen, mit deinen Kumpels, bist aber nicht so gut wie ein paar andere...und darfst deshalb weit weniger spielen. Wie würdest du dich da fühlen? Wie lange würdest du das mitmachen?



    2. Glaubt ihr, dass ihr die Kinder aus irgendeinem Grund nicht gleich behandelt und die Kinder merken es nicht? (manche haben es ja bereits zugegeben). Da irrt ihr euch nämlich gewaltig, da die Kinder ein unglaublich scharfes Gefühl für Ungerechtigkeit haben.


    Und: Ist das ehrlicher als das was ich den Kindern und Eltern vermittelt habe?


    Ich behandele, und das gebe ich offen zu, nicht alle in meiner C gleich! Ich lasse mich da oft von "zwischenmenschlichen" Dingen leiten, teils auch von "Leistungsorientierungen". Aber ich rede auch von einer C, wo mir durch Wechselbeschränkungen in einem gewissen Maß die Hände gebunden sind. Dennoch lasse ich weitgehend einsatzzeitmäßig rotieren, wenngleich ich einen "Stamm" von 4-5 Spielern (Leistungsträgern) habe, der etwas mehr spielt, als der Rest meiner insgesamt 21 Leute. Ich behandele aber alle gleich hinsichtlich ihres einzubringenden Engagements, konkret der Trainingsbeteiligung. Daran mache ich fest, wer (mehr) spielt und wer eben mal aussetzen muss. Wie gut oder schlecht da wer ist, spielt keine Rolle! Insofern halte ich mich da zumindest in einem Rahmen, der dem Alter entspricht.


    In einer F würde ich es ähnlich handhaben, d.h. wer beim Training ist, spielt. Einzelfallbezogene Entschuldigungen würde ich gelten lassen. Ich könnte mir verschiedene "Einsatzmodelle" vorstellen, fand aber das von zamorra - für die Altersklassen bis zur D - sehr gut! Ab einer C ist der Vorschlag von Günter empfehlenswert, d.h. gegen schwächere Gegner spielen die weniger Guten und gegen stärkere Teams halt die etwas Besseren. Allerdings sollte man hierbei auch die Gesamteinsatzzeiten aller beachten!


    Was das "Joystickverhalten" betrifft, meine ich, dass gravierende Fehler stets angesprochen werden sollten, vielleicht erst ab einer E beim Spiel selbst. In der F und G hat das absolut keinen Sinn.

  • Mein Sohn...spielte damals -wegen leichter "Pumeligkeit" - im ersten Jahr der F, E nicht bei der F 1 oder E 1....das immer im zweiten Jahr, entgegen meiner anderen Söhne, die als talentiert gelten. Der Threadschreiber hätte ihn vergrault, weil er ihn nicht gleich behandelt hätte.


    In der C wurde er zum Leistungsträger...half bei der B 1 aus und gehörte dort direkt zu den "Besseren". Heute spielt er B 1, Tabellenplatz 1 in der Kreisliga A und wurde zur Regionalauswahl des Dfb gesichtet.


    Das hätte der Threadschreiber auf Grund seiner Philosophie verhindert :!:


    Ich benenne das nicht, um dich fertig zu machen, sondern einfach, weil es ein Beispiel aus dem Leben für das Leben ist und diskussionslos -was dein Thema angeht- dich erreichen sollte, wenn du nicht blöd bist. ;)

  • wenn ihr diese situation mit dem schlechten stellungsspiel beobachtet und erkennt habt, warum weist ihr eure schützlinge nicht dann sofort darauf hin??? prinzipien hin , oder her....

    Das sagte ich schon. Wenn ich auf jedem Fehler hinweise, komme ich nicht einmal mehr zum Auswechseln. In der Altersklasse ist es halt so, dass bei 7 Kindern auf dem Platz immer gerade irgendeiner einen Fehler macht, insbesondere wenn sich Stellungsspiel, Pass- und Laufwege anschaut. Und so sieht es ja auch bei vielen Trainern aus. Die kommentieren pausenlos das Geschehen auf dem Rasen. Aus meiner Sicht ohne große Wirkung.

    Zitat

    nur in diesem augenblick kann euer spieler damit etwas anfangen, nur in DEM augenblick, wenn IHR ihn darauf hinweist. und nur wenn ihr das gemacht habt, könnt ihr ihn nach einer kurzen, knackigen ansage in dieser spielsituation, zb in der halbzeit, oder nach dem spiel noch einmal ruhig darauf eingehen---denn dann werden sich die entsprechenden spieler daran erinnern.

    Es geht ja nicht um einzelne Spielsituationen, sondern um generelle Abläufe. Wenn ich den Kindern sage "kommt dem Ball entgegen, wenn Ihr angespielt werdet und lauft nicht weg" oder "in der Abwehr steht Ihr immer zwischen Eurem Tor und dem Gegenspieler" dann ist das nicht situationsbezogen und die Kinder können sich darunter durchaus etwas vorstellen. Ich sage nicht, dass man im Einzelfall nicht auch während des Spiels mal auf etwas hinweisen kann, aber bei jedem Fehler korrigieren zu wollen, führt zu ständigem Reinrufen.

    Zitat

    der knackpunkt und die schwierigkeit ist wohl, sich auf das wesentliche bei den anweisungen zu beschränken. jedoch völlig ohne anweisungen, finde ich es falsch. die kids haben doch das recht, auch, oder grade in einer wettbewerbssituation, von uns unterstützung zu bekommen--quasi geführt zu werden.

    Tja, da bin ich anderer Meinung. Ich finde, die Jungs haben das Recht in Ruhe zu kicken. Es reicht, wenn sie sich dann in der Halbzeit anhören dürfen, was sie noch verbessern können. Zudem machen Jungs in dem Alter aus allem einen Wettbewerb, insofern befinden sie sich in einer permanenten Wettbewerbssituation. Dabei unterscheiden sie kaum zwischen dem Spiel an Samstag und anderen Wettkämpfen. Und "geführt" werden wollen sie dabei ganz sicher nicht.

  • Zitat

    . der übungsleiter, der nix reinruft ist ein genauso schlechter trainer, wie einer, der jeden spieler mit anweisungen zudeckt.


    Da sag ich mal nur eins zu: Quatsch! Der Trainer, der nichts reinruft, hat begriffen, das Spielintelligenz gefördert wird, indem man die Spieler, zumindest in KiFu, einfach spielen lässt!

  • Servus Super-Trainer,



    eine echte Gleichbehandlung sollte immer das Ziel sein, wirklich immer. Aber es wird sehr oft nicht gelingen. So ist das Leben.



    Ich erweítere mal die Frage am alle Trainer ganz plump:



    Könnt Ihr alle eure Spieler gleich gut leiden??????? Ich nicht, auch wnen meine noch Zwerge sind. Wir sind halt alle Menschen.