Hallo Anspiemom,
ich würde zunächst verlässlich abklären lassen, ob Dein Junge Asperger hat. Denn wenn ja, würde dies manches erklären und man müsste ganz anders mit der Sache umgehen.
Mein eigener Sohn hat im Alter von 8 Jahren auch mal für ein halbes Jahr so eine Phase gehabt. War aber nur eine Phase und hat sich von selbst gelegt. Ich habe selbst einen Spieler (10,5), der eine ähnliche Art hat. Bei ihm glaube ich allerdings (und meine dies sogar zu wissen, da ich die Eltern sehr gut kenne), dass der Junge zu Hause zu sehr verhätschelt wird. Er muss immer ganz früh ins Bett, wenn die Nase läuft muss er geschont werden usw........I. Dies wirkt sich m.E. stark negativ aus.
Der entscheidende Faktor bei solchen Kids ist aber nach allem, was ich so gehört und gelesen habe, tatsächlich der "fremde" Gegner. Die eigenen Kumpels kann man einschätzen, die Fremden eben nicht. Ich beobachte meinen "Problem-"-Spieler immer, wie er schon beim Warmmachen die Gegner taxiert. Der Gegner ist groß und/oder schwer? Kann ich 50% abschminken.
Das einzige, was m. E., und dann auch nur mit der Zeit, helfen kann, ist, das Thema nur selten oder gar nicht mehr zum Thema machen und immer bewusst loben, wenn er in einzelnen Aktionen seine "Schwächen" mal überwindet. Aber ohne das Problem zu benennen, nach dem Motto: "Siehste, brauchst doch keine Angst zu haben " usw. Einfach loben, so dass es sich vielleicht indirekt einprägt. Andererseits spreche ich mit meinem Spieler schon ehrlich darüber, dass er dadurch zu weniger Spielzeit kommt, als es möglich wäre. Er spielt D-Jugend, wird haben einen großen Kader......
Zur Sichtung und besseren Vereinen: Der Junge ist 9. Sollte er 2005 durch die Sichtung rasseln, heißt das überhaupt nix. Wenn der Junge talentiert ist, kann man ihn immer mal wieder beobachten lassen und es besteht stets die Möglichkeit, nachträglich auf den Zug aufzuspringen. Und in dem Alter an bessere Vereine zu denken, halte cih für viel zu früh. Ich würde einem talentierten Spieler nicht vor der D-Jugend zu einem Wechsel raten, sofern er in seinem Heimatverein vernünftig trainiert wird. Die Kumpels sind das Allerallerwichtigste, gerade bei einem so sensiblen Jungen.
Viel Glück und Gruß
Fußballgott