Regelfrage: Absichtliches Handspiel TW ausserhalb des Strafraums

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  • Nabben zusammen,
    grade bei einem A-Jugendspiel gesehen.


    - Der Torwart läuft aus seinem Straftraum um einen Steilpass des Gegners abzulaufen
    - Spielt den Ball mit dem Fuß wieder in Richtung seines Strafraumes
    - Wird dann von einem Gegenspieler angegriffen, Tw wirft sich auf den Ball und nimmt diesen ausserhalb des Strafraumes in die Hand


    Für mich keine Vereitelung einer klaren Torchance, da 2 Verteidiger den Weg zum Tor absicherten.



    Wie würde die Richtige Entscheidung des Schiedsrichters aussehen?



    Ich würde direkten Freistoß + Gelb für den TW geben.
    Direkt, da Handspiel, Gelb da absichtliches Handspiel, allerdings ohne direkte Torgefahr.



    Was sagt ihr dazu, super wäre ein Link zu einer entsprechenden Regel.



    Danke im Voraus
    Gruß daniel

  • Einen Link kann ich dir nicht geben, würde aber genauso entscheiden wie du:
    Direkter Freistoß und gelb.
    In den Regeln steht irgendwo, dass absichtliches Handspiel mit gelb zu bestrafen ist, egal ob Feldspieler oder TW.
    Wird dabei eine klare Torchance verhindert, ggf. halt auch rot.

  • Für mich kann die Entscheidung nur lauten: direkter Freistoß und rote Karte.



    Feldverweiswürdige Vergehen:


    Ein Spieler muss durch Zeigen der roten Karte des Feldes verwiesen werden, wenn er eine der folgenden sieben Regelübertretungen begeht:


    [list=1]
    [*]ein grobes Foul begeht,
    [*]gewaltsam spielt,
    [*]einen Gegner oder irgendeine andere Person anspuckt,
    [*]ein Tor oder eine offensichtliche Torchance eines Gegenspielers durch absichtliches Handspiel verhindert oder zunichtemacht (dies gilt nicht für den Torwart in seinem Strafraum),
    [*]einem auf sein Tor zulaufenden Gegenspieler eine offensichtliche Torchance nimmt, indem er eine mit Freistoß oder Strafstoß zu ahndende Regelübertretung begeht
    [*]anstößige, beleidigende oder schmähende Äußerungen oder Gebärden gebraucht,
    [*]eine zweite Verwarnung im selben Spiel erhält.


    http://www.bfv.de/de/100545/10…sportliches_betragen.html

  • Er schrieb aber doch, dass keine klare Torchance vereitelt wurde...
    Also doch dann eher gelb

  • Er schrieb aber doch, dass keine klare Torchance vereitelt wurde...
    Also doch dann eher gelb


    Ohne die Spielszene gesehen zu haben, ist es sowieso schwierig zu beurteilen.


    Und dann kommt immer die Auslegungssache der Schiedsrichter dazu.

  • Es handelt sich hier um eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters.


    Und wie wir alle wissen sind Schiedsrichter auch nur Menschen, die hier und dort mal einen Fehler machen. Nehmt die Entscheidung so hin wie sie getroffen wurde und macht einen Strich drunter. Ihr könnt lange über richtig und falsch diskutieren. Fakt ist, ihr müsst die Entscheidung so hinnehmen wie der Schiedsrichter sie getroffen hat.
    Wer zu sehr auf Fehlentscheidungen des Schiedsrichters hinweist, muss immer aufpassen das die eigenen Spieler / Spielerinnen schlechte oder mangelhafte Leistungen als Ausrede für eigene Schwächen nutzen.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Ich hatte mit dem Spiel auch gar nichts zu tun, wusste einfach nicht, wie es richtig gewesen wäre. Also was ich mache sollte, wenn ich in der Situation des Schiedsrichters gewesen wäre. Wollte also nicht die ENtscheidung des Shiris in Frage stellen, sondern einfach für mich wissen, was richtig wäre.

  • Ein Torwart ist außerhalb des Strafraumes als Feldspieler zu behandeln. Absichtliches Handspiel ist laut Regelwerk ganz klar mit einer gelben Karte zu ahnden, wird daurch eine klare Torchance vereitelt, dann ist es rot. Somit ist das einzige, was ein wenig schwammig ist, die klare Torchance: Wenn z.B. der Spieler durch ist und zwei Feldspieler stehen auf der Torlinie, ist es dann eine klare Torchance? Wenn die Frage der Torchance geklärt ist, dann ist definitiv auch die Farbe der Karte geklärt, das hat dann auch nichts mit Auslegungssache o.ä. zu tun.

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Ok, ich danke euch für die Antworten.


    Es liegt also daran, wie der Schiedsrichter die Situation auslegt.



    Danke und Gruß Daniel

  • Es kommt auch immer darauf an, wie es der Schiedsrichter sieht von seinem Standpunkt aus.


    So, wie du die Situation schidlerst, gibt es nur eine richtige Lösung: Freistoss direkt an dem Ort, wo der Ball gehalten wurde, und gelbe Karte für den TW, da absichtiches Handspiel ohne zunichtemachen einer klaren Torchance.

    Wer gewinnen will, muss zuerst verlieren lernen!
    Die Kombination Trainer/Schiri ist noch sehr witzig... :D =) :]

  • ein schiri-kollege sagte mir, dass man auch rot hätte zeigen können, weil eben doch eine klare chance verhindert wurde.
    klar insofern, als dass der angreifer aufs tor schießen könnte. die abwehrspieler, die vor ihm sind, stehen folglich im strafraum und können eben nicht, wie
    ein torwart ungestraft die hände zur hilfe nehmen, da es sonst elfmeter geben würde.


    jemand sagte es bereits. es ist wohl eine sache der auslegung.

    Das einzige, was wirklich gerecht verteilt ist, ist die Intelligenz.
    Ich habe noch nie jemanden sagen hören, er hätte zu wenig davon.

  • Weiter oben wurde geschildert, dass hinter dem auf dem Boden liegenden Torwart noch zwei Abwehrspieler standen. Am Beispiel des letzten Wochenendes, als Wolfsburgs Stürmer die Bayern vergackeierte, standen noch mehr Gegner zwischen ihm und Tor. Dieses Beispiel zeigt, dass auch zwei Abwehrspieler die noch hinter dem Liegenden stehen eigentlich nicht Garanten dafür sind, dass ein Tor nicht entsteht. So gesehen dürfte die Tatsache, dass sie dort nocht standen auf die Regel keinen Einfluss nehmen, ...wenn doch, glaube ich zumindest aus dem Bauch heraus, ist es eine schlechte Regel.


    Habe gerade auf Web.de (Eingangsseite) gelesen, dass ein Schiedsrichter einem furzenden Elfmeterschützen Gelb gab, weil dieser die hinter ihm lauernden Spieler "abwehren" wollte (so habe ich es jedenfalls verstanden). Da habe ich schon mehr Verständnis für.


    *Uwe, da wären Nasenklammern oder Duftsprays auf dem Platz (im Sortiment) vielleicht eine Bereicherung :);):P:thumbup:

  • jenachdem ob es eine torchance gab oder nicht ist der torwart mit der gelben oder roten karte zu bestrafen. in den regeln steht, dass das verhindern einer eindeutigen strafe mit der roten karte zu sanktionieren ist.

    Wer Rechtschreibfehler findet darf sie natürlich behalten !!! ;)

  • Obwohl die Diskussion schon älter ist:


    Ich würde sagen, es wäre auf jeden Fall einen Feldverweis (Rot) wert gewesen. Die Abwehrspieler im Strafraum sind da m.M. nach irrelevant. Er hat den Ball ja bewusst und mit voller Absicht in die Hand genommen, da sonst der Stürmer die Torchance gehabt hätte (einen anderen Grund für das Handspiel gab es ja nicht). Bei Handspiel knapp an der Strafraumlinie jedoch (Beispiel: TW stürmt raus, rutscht in den Ball, und hat ihn in der Hand während er über die Strafraumlinie rutscht) wäre Gelb-würdig gewesen.


    Für den furzenden Schützen aus dem anderen Beispiel hätte ich klar Rot gegeben. Klare Unsportlichkeit. Zumal aus Hattabi´s Beitrag hervorgeht, das Rot bei anstößigen Beleidigungen und Gebärden zu zeigen ist. Und mit Absicht "furzen" ist eine Unsportlichkeit, egal ob es dann stinkt oder nicht. Wenn ich meinen Gegenspieler mit Absicht anrülpse, darf ich auch direkt duschen gehen.


    Ich habe anlässlich meines Trainerscheins auch den Schiri-Lehrgang besuchen müssen, und ich bin mir nahezu sicher, das "Rot" die richtige Antwort wäre.



    An der Stelle möchte ich auch mal ein Mißverständnis ausräumen. Wird ein Stürmer kurz hinter der Mittellinie vom letzten Verteidiger umgesäbelt, ist nicht Rot zu zeigen. Zwar war er "letzter Mann", aber eine Notbremse war es nicht. Denn die anderen Verteidiger hätten noch gut 50 Meter Zeit gehabt, ihn einzuholen. Laut Aussage eines Profi-Schiri-Assistenten beim Lehrgang läuft ein Profispieler gut 6m/s. Damit dürfte die Regelauslegung nachvollziehbar sein.