wer was ändern will braucht nur zu beobachten

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  • und daraus seine Schlüsse ziehen .........

    ich setze mal einige Reizwörter: nur Erfolg zählt, Gepöbel, brutale Fouls, unsoziales Umfeld.

    Die Kette kann man sicher noch leicht fortsetzen. Und es gibt Sportarten wo diese negativen Erscheinungen weniger stark auftreten als beim Fußball.

    Wenn ich jetzt noch im Jugendfußball beobachte wie bereits der Boden bereitet wird für die später extremen Erscheinungen .......
    ich sag nur rumliegende Bierflaschen auf dem Sportplatz, Rauchen und Alkohol während Kinder Sport treiben, pöbelnde am Fußball Beteiligte, Trainer die Kindern bereits taktische Fouls beibringen ............. und vor allem den eigenen Erfolg im Auge haben. Das systematische Untergraben der Schiedsrichterlichen Autorität ...............

    Jeder von uns sieht viele Gründe warum Kinder und Jugendlichen frühzeitig den Fußball verlassen, die Frage ist nur ob wir eigene Schwächen erkennen und daran arbeiten, und vielleicht auch den Mut haben Kollegen mal einen freundlichen Tipp zu geben ....

    auch ich bin nicht frei von Schwächen

    Gruß
    Thom
    ps falsch gedrückt ....sollte eigentlich unter dem vorigen Beitrag stehen

    (Talente kommen einfach zu uns, die werden nicht von uns Trainer gemacht )

    Bundestrainer 8) Fernseh - Lizenz

    Einmal editiert, zuletzt von thom ()

  • Das was Du da beschreibst, ist sehr schwierig. Selbst ich empfinde das immer mehr als Kampf gegen Windmühlen. Nicht jeder will diesen Kampf führen, das verstehe ich gut und ich komme als Kampfwilliger immer mehr zu der Überzeugung, hier nur bei Extremen tätig zu werden.

    Auf der anderen Seite nutze ich die sonst mit Ärger gespickte Zeit dazu, zu beobachten und meine Schlüsse daraus zu ziehen. Überzeugungsarbeit möchte ich leisten. Hierzu möchte ich aber nicht als Oberguru auftreten, sondern den Konsenz suchen. Mal einen Tipp einstreuen oder in Zukunft als Kodi einen Trainerstammtisch einberufen und Diskutieren, Fragen wie es so läuft und wieder Diskutieren, genau wie hier.

    Wer das so nicht möchte, dem Rate ich ganz dringend, weiter zu beobachten und die Dinge auf seinem Schlachtfeld, sprich seiner eigenen Mannschaft besser zu gestalten. Manchmal erkennen das dann auch andere Beobachter und auch so hilft man dann als Vorbild, denn die Beobachter ziehen dann so oder so ähnlich nach.

    Gruß Andre

  • Ein großes Problem ist meiner Meinung nach, dass häufig (Jugend-)trainer von kleineren Vereinen meinen, dass sie nicht "Bayern München" sind und deshalb solche Dinge, wie Rauchen etc., nicht ernst genug nehmen. Auch die Trainingsgestaltung und das drumherum könnte häufig viel professioneller angegangen werden, auch wenn sie nicht "Bayern München" sind.
    Einige Trainer öffnen sich daher nicht neuen Erkenntnissen über Wichtigkeiten der einzelnen Altersklasse und das Dehen oder Auslaufen etc.

  • Zitat:


    Thomekz schrieb am 29.10.2008 14:21
    Ein großes Problem ist meiner Meinung nach, dass häufig (Jugend-)trainer von kleineren Vereinen meinen, dass sie nicht "Bayern München" sind und deshalb solche Dinge, wie Rauchen etc., nicht ernst genug nehmen. Auch die Trainingsgestaltung und das drumherum könnte häufig viel professioneller angegangen werden, auch wenn sie nicht "Bayern München" sind.
    Einige Trainer öffnen sich daher nicht neuen Erkenntnissen über Wichtigkeiten der einzelnen Altersklasse und das Dehen oder Auslaufen etc.




    Genau das! Manche Trainer denken, "ach wir sind ja eh nicht son großer verein, wir spielen ja sowieso keinen leistungsfussball, dann kann ich ja ruhig vor den kids rauchen, saufen etc. Von der Trainingsplanung bzw. gestaltung will ich gar nicht erst reden, kurz vorm training oder während des trainings überlegen was man als nächstes wohl machen könnte und dann wenn die jungs das geübte nicht sofort umsetzen können, dann rumbrüllen.

    Auch das Wort Weiterbildung ist für viele ein Fremdwort...

  • @ Thomekz und Black Torro,

    nach meinen Erfahrungen gibt es diese Fehlentwicklungen nicht nur bei kleinen Vereinen sondern leider oft auch bei den Vereinen, die sich selbst für professionell halten.

    Ich habe da sowohl aus kleinen aber auch großen Vereinen positive und negative Beispiele von trainern erlebt. Dass der Anteil der lizensierten Trainer zumindest in unserer Region bei größeren Vereinen höher ist, dürfte durchaus ein Grund für die dort professionellere Trainingsarbeit sein.

    Bei uns im Verein muss sich jeder Trainer, der nicht bei Übernahme des Traineramtes schon im Besitz einer Lizenz ist, verpflichten, an Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen und perspektivisch auch den Trainerschein zu machen. Außerdem müssen in unserem Landesverband die Trainer von Teams ab Landesliga aufwärts auch im Jugendbereich eine DFB-Lizenz haben bzw. zeitnah erwerben. Finde ich eine gute Maßnahme, bei der man auch über eine Ausdehnung auf den Breitensport nachdenken könnte. Mein Verein veranstaltet auch Trainerfortbildungen zu Problemen wie Sucht und Abhängigkeit, die Pflicht sind.

    Letztlich liegt es aber an jedem einzelnen, wie er sich verhält.

    Einmal editiert, zuletzt von Coach99 ()

  • Ich bin der Meinung, dass man keine Lizenzen vorschreiben sollte. sondern stattdessen die Lizenzen so attraktiv zu gestalten, dass die Trainer von sich aus die Lizenzen erwerben wollen.

    Mit dem rauchen und alkohol bin ich eurer Meinung. Ich habe aber noch nie gehört, dass jemand mit Fussball aufgehört hat, weil zu viel gesoffen oder geraucht wird!

    "Alles, was ich sicher weiß über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fußball!"


    (Albert Camus)




    "Der Fußball ist für mich ein Mikrokosmos der gesamten Gesellschaft. Alle Prozesse, die in der Familie, in der Großfamilie, in der Kleinfamilie, in irgendeinem Unternehmen ablaufen, finde ich auch im Fußball."



    (Christoph Daum)

  • Tach zusammen,

    klar hört kein Kind auf nur weil geraucht und getrunken wird, manchmal rümpfen aber mitkommende Elternteile die Nase über unser Umfeld und sind unzufrieden darüber, und da Kinder eigentlich ein feines Gespür haben kommt diese Unzufriedenheit natürlich auch bei den Kindern an.

    Mein Ansatz zum Thema Drogen, und dazu gehören Zigaretten und Alkohol, ist ganz einfach: Laßt uns unseren Kindern ein Vorbild sein, und das lecker Bier Abend trinken.


    Thom

    Bundestrainer 8) Fernseh - Lizenz

  • Eine Lizens garantiert noch lange nicht das es funktioniert.

    Wesentlicher und wichtiger ist die persönliche Einstellung des einzelnen. Ist schon irgendwie komisch. Es gibt Vereine, da werden die Menschen Trainer, nur weil kein anderer sich opfern will.

    Es gibt dort keine Bewerbungsgespräche und auch keine schriftlichen Bewerbungen, wo die schlechten Bewerber von den guten getrennt werden. Dinge die in der sonstigen Welt Grundvoraussetzung für die Besetzung einer Stelle sind. So lange das so ist, braucht es niemanden zu wundern, wenn es immer wieder reichlich Scherben zu aufkehren gibt.

    Woher ich das weiß? Weil ich selbst so an mein erstes Traineramt gekommen bin. Kein Trainerschein, kein Gespräch, nichts. Selbst eine Beobachtung der ersten Trainingseinheiten und Spiele hat es nicht gegeben. Rückwirkend finde ich das von beiden Seiten absolut naiv.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Nun noch mal zu Eingangsfrage bzw. Darstellung.

    Eine Besserung wird es nur geben, wenn Trainer und Verein ihre Vorbildfunktion auch erfüllen und ausüben. Dazu muss niemand perfekt sein, aber gewisse Grundwerte sollten vorhanden sein und den Kindern und Jugendlichen vorgelebt werden.

    Als B-Trainer weiß ich trotzdem, das der/die eine oder andere Spieler/Spielerin nicht allem absagen (Alkohol, Drogen, Zigaretten etc.) werden. Dann gilt es diesen Kandidaten zu zeigen das es einen unterschied zwischen ihrer privaten Entscheidung und in der Öffentlichkeit des Vereins gibt. Wer sich nicht daran hält muss mit vorher besprochenen Reaktionen rechnen.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Zitat:


    bcefferen schrieb am 30.10.2008 09:44
    Eine Lizens garantiert noch lange nicht das es funktioniert.

    Wesentlicher und wichtiger ist die persönliche Einstellung des einzelnen. Ist schon irgendwie komisch. Es gibt Vereine, da werden die Menschen Trainer, nur weil kein anderer sich opfern will.

    Es gibt dort keine Bewerbungsgespräche und auch keine schriftlichen Bewerbungen, wo die schlechten Bewerber von den guten getrennt werden. Dinge die in der sonstigen Welt Grundvoraussetzung für die Besetzung einer Stelle sind. So lange das so ist, braucht es niemanden zu wundern, wenn es immer wieder reichlich Scherben zu aufkehren gibt.

    Woher ich das weiß? Weil ich selbst so an mein erstes Traineramt gekommen bin. Kein Trainerschein, kein Gespräch, nichts. Selbst eine Beobachtung der ersten Trainingseinheiten und Spiele hat es nicht gegeben. Rückwirkend finde ich das von beiden Seiten absolut naiv.




    Bei uns werden teilweise sogar Trainerposten von Vätern belegt, die 1. absolut Null Ahnung von Fussball haben und 2. keinerlei Kompetenzen wie der Umgang mit Kindern (in einer Fussballmannschaft) aussehen sollte.... das ganze aufgrund von Trainermangel....

    Aber auch bei meiner ersten Trainerstelle war es so, dass keinerlei Gespräch stattgefunden hat... oder das 1. Training begutachtet wurde

    Einmal editiert, zuletzt von Black_Torro ()


  • das stelle ich mir echt lustig vor:
    der eine würde wegen - kann selber nicht Fußball Spielen
    der andere wegen - mangelnder sozialer Kompetenz
    der Dritte wegen - Belehrungsresistenz (weiß alles besser als die DFB Fußballlehrer)
    abgelehnt werden !!

    Ich frag mich nur ob dann überall noch ein 4ter übrigbleibt oder gar ein 5ter .......

    Ich fürchte das Ehrenamt hat ausgedient, die Deppen der Nation werden immer weniger trotz aller liebgemeinten Versuche der DFB Gremien .........
    das Einzige was aus meiner Sicht etwas ändern würde wäre eine angemessene Bezahlung,
    dann kann man nämlich auch etwas fordern vom Trainer. Heute kann ein Verein nur bitten und betteln, und hat schon dann Angst dass hingeschmissen wird und das nächste Team ohne Betreuung da steht.

    Das es anders geht sieht bei den Turnern, da ist Geld für (und nur für) ausgebildete Übungsleiter vorhanden.

    Ansonsten schließe ich mich einigen meiner Vorredner an, man baut seine eigene heile Insel und versucht den ärgsten Auswüchsen durch positives Vorbild etwas entgegenzuhalten.


    Gruß
    Thom

    Bundestrainer 8) Fernseh - Lizenz

  • Thom,

    es geht mir nur darum, die schlimmsten Deppen die es sicherlich gibt, nicht die Möglichkeit zu geben, den Kindern und Jugendliche völlig falsche Werte und Ziele mit auf den Weg zu geben.

    Das heißt auch nicht, das sagen wir mal, etwas auffälligere Trainer/Trainerinnen keine Chance bekommen. Nein, das bedeutet für meine Einschätzung das viele Vereine ihrer Fürsorgepflicht den Kindern und Jugendlichen, die sie sicherlich haben nicht nachkommen. Das mit ansonsten fehlenden Trainern/Trainerinnen zu entschuldigen, hilft weder der Sache an sich noch den Kindern und Jugendlichen. Es ist nur eine Überdeckung des vorhanden Problems, und erzeugt durch die falsche Weichenstellung wieder viele, viele neue Probleme.

    Ich sehe die Sache ehr wie Andre. Trainern/Trainerinnen werden qualitativ eingeschätzt, und den Pflegefällen werden alle möglichen Hilfe angeboten. Das können Informationen sein, die den einzelnen Trainern helfen altersgerechtes, interessantes Training durch zu führen. Es können Trainerabende sein, wo aufgetretene Probleme (Gewaltbereitschaft, Chaos innerhalb der Teams, spielerische Entwicklung, Vorschläge für Trainingsübungen etc.) jeglicher Art besprochen werden, und es können vereinsinterne Schulungen sein. Nur wer diese erforderlichen Hilfen ablehnt, oder meint er ist allwissend und allmächtig, muss konsequent aussortiert werden. Mittelfristig und langfristig, werden die Vereine damit sicherlich erheblich mehr Erfolg bei den Kindern, Jugendlichen, Eltern und Kollegen haben, als wenn sie sehenden Auges am Abgrund, zum Nachteil von allen aufgezählten Gruppen arbeiten.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Moin,

    bcefferen: das was Du skizzierst ist der Job eines Jugendleiters. Zumindest so, wie ich mir einen Jugendleiter vorstelle...

    Nur, welcher Verein hat schon einen Jugendleiter, der wirklich leitet? Man könnte und muss vieles sinnvolles für die Kids machen, aber ohne Plan wird das nichts.

    Generell ist es so, das wenn überhaupt ein Trainer da ist, dann ist es der Vater, der nicht schnell genug nein gesagt hat. Und das wird immer so bleiben, aus Gründen, die wir schon 100mal hier diskutiert haben. Die Steigerung der Qualität obliegt nicht dem DFB oder sonstwem, sondern einzig und allein dem/der Jugendleitung/-leiter.

    Wenn dem aber auch alles egal ist, wie in 999 von 1000 Fällen, dann kann der DFB noch so schöne bunte Drucksachen fabrizieren. Ich kenne einen Verein hier in der Umgebung, da ist es scheinbar etwas besser. Die haben aber auch keinerlei Probleme Trainer zu finden.... Woran das wohl liegen mag...

    Die letzten Jugendleiter, die ich kennen gelernt habe, kümmern sich, wenn überhaupt, ausschließlich um die Kontakte zum Verband (Sitzungen, Pässe usw.). Was sportlich abläuft ist denen völlig egal, solange keine massiven Klagen kommen. Und je kleiner die Kids, desto weniger Interesse an irgendwas...

    ciao
    BB

    ---- Sinnvoller Einsatz der Shifttaste sowie der Interpunktion erhöht die Lesbarkeit aller Postings signifikant. ---

  • Zitat:


    Big Bopper schrieb am 31.10.2008 11:55
    Die letzten Jugendleiter, die ich kennen gelernt habe, kümmern sich, wenn überhaupt, ausschließlich um die Kontakte zum Verband (Sitzungen, Pässe usw.). Was sportlich abläuft ist denen völlig egal, solange keine massiven Klagen kommen. Und je kleiner die Kids, desto weniger Interesse an irgendwas...



    Genau so sieht es leider aus. Eine Gruppe von Trainern zusammen zu stellen, die alle die gleichen Ziele verfolgen ist wohl eher schwer bis unmöglich. Also bräuchte man jemanden, der den Hut aufnimmt und LEITET. Wenn wir in unserer Betreuersitzung Termine durchsprechen, dann haben wir schon viel geschafft ;( .
    Als der neue Jugendleiter seinen Job angetreten hat, war seine Aussage "Ich will Euch keinesfalls in Euer Training reinreden, das läuft schon so". Leider misst er dieses "läuft schon so" wahrscheinlich an der Zahl der Teilnehmer, an der Trainingsarbeit kann er es nicht gemessen haben. Die wenigsten Trainer (jednfalls bei uns) haben Lust, sich regelmäßig auszutauschen. Sie wenden Zeit X für Fussball auf und gut. Für das Bier nach der Sitzung haben die meisten sogar noch Zeit, aber bitte nicht über Trainingsmethoden oder so reden, man könnte ja feststellen, dass man vielleicht was ändern könnte, was wieder zur Folge hätte, dass man mehr Zeit investieren muss.
    Anders herum muss man froh sein, wenn man genügend "Deppen" wie uns zur Verfügung hat, und solange es sich an den meisten Punkten (Verhalten im Training/am Platz, Umgang mit den Kids usw.) normal verhält, dann muss man das wohl auch manchmal so hinnehmen. Die meisten merken ja nichtmal, was sie da versäumen.. :O

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Da haben wir wohl Glück gehabt. Unser Jugendleiter ist daran interessiert, ein gutes Jugendvorstandsteam zu haben. Er kämpft an so vielen Baustellen, dass ich ihm hier keinen Vorwurf machen kann, wenn er nicht mehr die Zeit hat, hier auch noch die Trainingsarbeit zu beäugen. Aus u.a. diesem Grund wurden die Koordinatoren eingeführt. Wir haben eine für die Minis 1 + 2, einen für die F und E, einen für die D und C und einen für die Mädchen.

    Mein Ziel als frischer Kodi ist es, aus den Trainern in meinem Bereich eine Mannschaft zu formen. Das wird schwierig, ist aber nicht unmöglich. Ich werde mich hüten, hier den Trainern etwas vorzuschreiben. Um etwas vorschreiben zu können, hier beispielsweise eine Linie fahren zu müssen, müßten sie Angestellte sein, ...sind sie aber nicht, denn sie machen es ja ehrenamtlich.

    Deshalb -so glaube ich- ist hier Überzeugungsarbeit notwendig. Wir sprachen an anderer Stelle von Philosophien, diese seien Visionen. Ich habe eine Vision an die ich glaube. Ich habe mir als Kodi vorgenommen, Trainerstammtische in meinem Bereich einzuführen und zu pflegen. An diesen Abenden nehme ich mir ein oder zwei Punkte vor, über die ich sprechen möchte. Ich habe Ideen, von denen ich glaube, dass es den Kindern, den Trainern und dem Verein gut tut. Alles kann, nichts muß. Ich werde versuchen, Alternativen anzubieten, ich werde versuchen, neugierig zu machen, ich möchte Euphorie entwickeln, das Wirgefühl starten. Mal sehen wo es hinführt. Wenn ich bemerke, dass da nichts zurück kommt, dann werde ich den Posten schnell wieder aufgeben und würde mich entweder ganz zurück ziehen oder mich auf eine Mannschaft, nämlich dann meine besinnen. Bis dahin glaube ich an diesen Weg.

    P.S. Erst letzte Woche berichtete ich einem guten Trainer vom Futsal. Er war erst ein bischen irritiert bis desinteressiert. Dann kam eine Email und schwups jetzt steht der Testtermin für ein internes Futsalturnier mit Ambition auf mehr. Darauf aufbauend gibt es kurz vor dem Testturnier einen Trainerstammtisch zu diesem Thema. Den Trainern habe ich heute eine Email geschickt, in der ich auf die Möglichkeit, das Hallenspiel auf Futsal abzustellen hinwies. Dazu habe ich bereits Broschüren besorgt und einen Anhang mitverschickt, in dem die Futsalregeln tutto kompletti nachzulesen sind. Ich werde berichten. Gruß Andre

    Holler, wenn ihr noch keine Koordinatoren habt, dann führt sie doch ein. Einen davon machst dann Du, ist doch klar, oder?! Der Koordinator ist kein Posten, wo nur Koordiniert wird, das ist mehr, jedenfalls für mich. Du bist Mitglied des Jugendvorstandes und dort werden die Dinge gelenkt und angeschoben und besprochen und diskutiert. Nur reden reicht nicht, sich ärgern auch nicht, man muß ins Boot und rudern.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Moin,

    hört sich doch schon mal ganz gut an, Andre.

    Bei kleineren Vereinen wäre das eben die Arbeit eines Jugendleiters...

    Ansonsten würde mir eben doch genau dieses "Vorschreiben" von Trainingsinhalten vorschweben. Anhand jeder Altersstufe muss geklärt sein, was die Kids bis dahin können sollen/müssen.

    Manche Trainer wären teilweise sogar ganz froh, wenn man ihnen die Arbeit abnehmen würde. Es muss nicht soweit gehen, das die Trainingspläne vorgeschrieben sind. Aber der Rahmen muss eng gesteckt werden, es muss ein Archiv an Übungen geben, es muss Vorgaben zu Trainingsinhalten geben, durchgängige Spielphilosophie usw. Leider gibts das nicht mal bei einigen Bundesligisten... Machbar wäre das aber sehr einfach...müsste aber permanent "kontrolliert" und angepasst werden.

    Wenn dann noch eine Unterteilung in Breiten- und Spitzensport möglch wäre, könnte sich dieser Verein innerhalb von 2-3 Jahren vor Mitgliedern nicht mehr retten... Aber vielleicht wollen die Vereine das ja garnicht.

    ciao
    BB

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  • @ Andre

    klingt auch für mich gut und ich wünsche euch viel Erfolg bei der Umsetzung und das notwendige Geschick zwischen Diplomatie und klaren Worten, wenn man auch im Hinblick auf die Trainingsinhalte steuernd eingreifen muss. Denn du hast es richtig ausgeführt: Um etwas vorschreiben zu können, müsste der Verein die Trainer anstellen.

    In der Vergangenheit habe ich mir das eine oder andere mal schon gewünscht, bei Trainerkollegen eingreifen zu können, die nicht kindgerecht trainiert haben. ;( Erfreulicherweise trennt sich der Verein seit geraumer Zeit strikt von derartigenTrainern, wenn diese trotz des umfangreichen Weiterbildungsangebots und der Hilfestellung durch erfahrene Trainer an ihrem Stiefel festhalten. :) Das geht natürlich nur, wenn man als Verein eine ausreichende Attraktivität und Ressourcen für Neubesetzungen besitzt (was aber in derartigen Fällen auch bei uns niemals einfach ist). Bei uns müssen sich Trainer für einen Job bewerben und es gibt im Vorfeld entsprechende Gespräche mit den Verantwortlichen.

    Letztlich sollte man aber immer auf eine Überzeugungsarbeit setzen und versuchen, ein Trainerteam zu formen. Wir versuchen das bei uns auch und es gelingt zwar auch noch nicht perfekt, aber wir arbeiten doch schon weitaus enger zusammen als in der Vergangenheit. Vieles scheitert aber alleine schon an der erforderlichen Zeit, sich zusammenzusetzen udn auszutauschen, schließlich hat jeder auch noch einen Job und Familie.

    @ Big Bopper

    Eine Unterteilung in Breiten- und Leistungssport ist tatsächlich hilfreich für die Entwicklung als Verein und bezüglich der Mitgliederzahlen.

    Wir können erfreulicherweise in allen Altersstufen von der E- bis zur A-Jugend neben Breitensport auch leistungsorientierten Fußball anbieten (die Anforderungen steigen natürlich gemäß den Altersstufen) und so finden sowohl Fußballtalente mit entsprechendem Ehrgeiz als auch reine Freizeitfußballer ihren Platz Hierdurch verzeichnen wir eine sehr erfreuliche Entwicklung der Mitgliederzahlen (Breitensport) und auch den Wechsel von Talenten zu uns (Leistungssport), ohne dass wir diese plump abwerben. :D

    Ganz wichtig ist dabei die Durchlässigkeit der Mannschaften, d-h- es besteht bei entsprechender Leistung für jeden spieler die Möglichkeit, in die ersten Mannschaften zu kommen und genauso Durchlässig ist das System auch nach unten. Ich habe z.B. einen Kicker in meinem Team, wo möglciherweise in Absprache mit den Eltern und dem Trainer unserer 2. Mannschaft ein - möglicherweise temporärer - Wechsel in die untere Mannschaft für die Entwicklung des Kindes sinnvoll wäre, mal sehen.

    Schöne Grüße

    Coach99

  • Zitat:


    Andre schrieb am 01.11.2008 00:03
    Holler, wenn ihr noch keine Koordinatoren habt, dann führt sie doch ein. Einen davon machst dann Du, ist doch klar, oder?! Der Koordinator ist kein Posten, wo nur Koordiniert wird, das ist mehr, jedenfalls für mich. Du bist Mitglied des Jugendvorstandes und dort werden die Dinge gelenkt und angeschoben und besprochen und diskutiert. Nur reden reicht nicht, sich ärgern auch nicht, man muß ins Boot und rudern.



    Hätte ich grundsätzlich sogar Lust zu. Wir sind aber ein kleiner Dorfverein, wo die meisten froh sind (inklusive Vorstand), wenn das Boot nicht untergeht. Wenn ich dann mal in die Richtung gehe, dass man zusammen rudern könnte, dann stoße ich schnell auf desinteresse. Es hat einfach keiner Lust, sich mit mehr zu beschäftigen. Ich hatte ja schon mal in einem meiner Beiträge geschrieben, dass man froh sein muss, überhaupt genügend Leute zu haben, die sich um die Kinder kümmern. Den Zustand haben wir glücklicherweise. Hier aber noch zusammen Ideen entwickeln stellt sich aufgrund der Bereitschaft eines jeden, daran teilzunehmen, als sehr schwierig bis unmöglich dar, leider. Dazu kommt eben das Problem, dass es für einen sagen wir mal nicht so genau hinschauenden ja gar keinen Bedarf gibt, etwas zu ändern, ein Beispiel: Unsere E hat teilweise Jungs, die gar nicht mal so schlecht sind. Im Training findet aber technisch nicht viel statt, Laufen ist Trumpf ;( Sie haben die E dann in der Kreisklasse anstatt trotz der einigermaßen guten Jungs in der Kreisliga zu meldne (die beiden Varianten gibt es bei uns). Ergebnis: gegen teilweise wirklich schwache Jungs gewinnen sie, stehen in der Tabelle weit oben (derzeit Tabellenführer). Und dann kommt da so einer mit 'ner Trainerlizenz und will etwas davon erzählen, dass anstelle von Laufen (was ja den einen oder anderen Punkt gebracht hat) andere technische Dinge im Vordergrund stehen sollten?!? Du merkst sicher, geht gar nicht. Sie werden es vielleicht später einmal merken, was die Jungs verpasst haben, aber selbst da bin ich mir nicht sicher.

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Allein das die E in der Liga spielt grenzt nach heutigem Maßstab an Körperverletzung oder Mißhandlung Schutzbefohlener, ha, ha.

    Ist wirklich schwierig, aber im Augenblick bin ich noch nicht so weit, hier zu resignieren.

    Hier etwas zu ändern ist ein langwieriger schleichender Prozess. Bei mir war das so, dass ich nach einiger Zeit als Trainer bemerkte, wo der Schuh drückt. Ich fing an zu meckern und ging anderen vermutlich auf den Geist. Dennoch habe ich versucht, Dinge zu ändern. Da Papier geduldiger ist als Worte, habe ich mit Emails gearbeit und meine Verbesserungsvorschläge -wie gesagt- an den Verband geschickt. Schön brav, sachlich und neutral. Der Iststand wurde beschrieben und die Frage in den Raum gestellt, ob man es nicht auch so machen können, ...im Sinne der Kinder. Alle lachten darüber, ...die Kreisliga in der D ist abgeschafft.

    Hätte ich von den SChweizern gewußt, hätte ich noch anderes geschrieben.

    Thema Futsal: Bei Futsal leuchten meine Augen, obwohl ich keine Ahnung davon habe. Dieser Zustand wird nun in der Theorie aktiv geändert. Futsalregeln werden gepaukt. Mitwisser wurden infiziert und nun gehts an die Praxis. Also Idee, dann Konzept, dann Mitkämpfer suchen oder allein durchziehen und machen.

    Genauso im Frühjahr mit dem Beachfußball. Macht bomben Spass, wird die Jungs 100 Prozent ansprechen, vor allem die E Jugendliche. Dann einen Termin über die vereinsinterne Zeitung, Email und Mundpropaganda und los gehts.

    Glaube mir, auch wenn die Trainer noch so nicht hinschauend an dir vorbeigehen, sie kriegen es mit und irgendwann wird der Funke überspringen. Daran glaube ich so lange, bis mich Tatsachen einholen, die mich belehren. Meinem Eindruck zur Folge besteht aber der begründete Verdacht, dass das nicht so kommt, weil immer mehr Trainer diese Sachen toll finden und mitziehen. Irgendwann werden die anderen dann in der Minderzahl sein und .......
    Zudem könnte es ja auch so sein, dass Du überrascht bist, wie gut die Dinge angenommen werden. Vielleicht unterschätzt Du den einen oder anderen in der Trainerschaft ja auch.

    Ich rate Dir, Mitglied im Jugendvorstand zu werden. Nicht als Leiter, aber eben Mitglied. Einfach hingehen und dein Interesse bekunden. Da geht es mit dem Team los.

    Du trainierst eine D. Lade doch mal alle D und C Spieler zum Hallenfutsal ein. Besorge dir die Dfb Broschüre und den richtigen Ball. Dann setze einen Termin und wenn Ihr dann loslegt, .....wirst schon sehen.

    Ich fände es jedenfalls sehr schade, wenn die jetzige Generation an Kindern und Trainern nicht von deinem mega starken Fachwissen verschont blieben. Versuch macht kluch.

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Was Holler schreibt, konnte ich auch mal beobachten:
    Da gewinnt eine Mannschaft gegen schwache Gegner, und der Trainer weiß "noch nicht mal warum" ! Grund war im Prinzip, dass auf dem 7er Feld 2 Spieler herausragend waren, und man in einer schwachen Gruppe war.
    Das eigentliche Blöde daran ist, dass man dann nicht mehr offen ist für Tipps oder Ratschläge ! Und das ist natürlich schade, denn man könnte ja viel mehr aus allem herausholen !
    Es muß übrigens auch nicht zu zeitintensiv sein ! Ab und an mal sprechen oder sich austauschen reicht oft auch schon zur Verbesserung ! Ich denke , WENN DIE BEREITSCHAFT da ist, klappt das auch mit 1-2 Stunden mehr die Woche, die man investieren muß. Eine etwas größere Veranstaltung / Treff sollte aber schon als Einstieg gewählt werden, und darauf aufbauend, in Kontakt mit dem Jugendvorstand/Koordinaten , wöchentlich mal "drüberschauen" was man GEMEINSAM so macht.