Konditionstraining für D Junioren

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  • Hallo zusammen,

    folgendes Problem, unser beratungsresistenter D 1 Trainer ist absolut der Meinung, dass seine Jungs Kondition bolzen müssen. So macht er Waldläufe, auch gerne mal in die Berge!
    Nach einem Sieg, wurde mit einem Bericht – den ein Betreuer der Mannschaft verfasst hat - auf unserer Vereins Homepage mehr als deutlich gemacht, dass besagter Sieg natürlich auch dem Konditionstraining geschuldet ist.

    Meine Sorge ist nun, dass demnächst einige Trainer bei uns mit ihren Kids dieses „Erfolgsrezept“ kopieren möchten, und mit ihren Schützlingen durch die Gegend rennen…

    Mein Informationsstand ist, dass sich Ausdauer frühestens mit Beginn der richtigen Pubertät trainieren lässt, natürlich ohne stupides Laufen!

    Ich möchte aber denjenigen bei uns, die noch für vernünftige Argumente erreichbar sind eine fachlich fundierte Antwort geben. Wer kann mir weiterhelfen, vielleicht hat ja hier jemand eine entsprechende Ausbildung? Oder weiß wo ich was finde, ggf. mit Quellenangabe via PN ??

    Gruß
    Anton

  • Hallo Clubfan,

    vielen Dank für deine Mühe!

    Das DFB Konzept kenne ich natürlich, ich suche aber nach Informationen die tief greifender sind! Ich möchte möglichst GENAU erklären können, was denn passiert mit den Kids bei diesen sinnfreien Läufen - oder besser gesagt – was eben NICHT, nämlich nachhaltiger Aufbau der Ausdauer.

    Gruß
    Anton

  • Hi,

    ich denke bis zur d nur training mit dem ball..........

    ausdauer in diesen jugendbereich kann mann doch über die spielformen regeln.

    ausdauer - spielen, laufspiele usw.....

    es muss den kindern spass machen und die nicht so gut sind in laufen - (ausdauer) auch...

    oder ?!?

  • klar ist Kondition wichtig, aber wie trainiert mann die im Jugendalter? Besonders wenn es, wie hier in dem Fall das sogenannte "goldene Lernalter" ist.
    Ich kann meine Jungs auch ohne besagte Waldläufe "schleifen". Ich verbinde das immer mit Technik oder Taktiktraining, wobei sich im D-Jugendbereich viel mehr um Technik handeln sollte. Warum nicht einfach mal einen Rundlauf als Wettbewerb zu dem momentanen Trainingsschwerpunkt machen. Du wirst sehen die Jungs haben tierisch Spaß und tun gleichzeitig was für ihre Kondition. Mit den Übungsformen erfüllt man gleich zwei Aspekte. Zum einen wird der Schwerpunkt unter Wettkampfbedngungen geprobt und zum anderen wirst du sehen, dass deine Jungs alles geben um den Wettkampf zu gewinnen. Du wirst sehen, dass deine Mannschaft gerne zum Training kommt und auch relativ schnell Fortschritte erkennbar werden.
    Den gleiche Stoff darf ich momentan auch pauken beim C-Lizenzlehrgang...


    Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen

    Captain's word is law!

    Einmal editiert, zuletzt von großer ()

  • Bitte das Posting noch einmal aufmerksam lesen!!! Es geht nicht um mich, mir ist vollkommen klar, dass ich nicht mit Kindern in den Wald muss. Außer bei einigen Koordinations Übungen wird bei uns natürlich ausschließlich mit Ball Trainiert.

    Es geht, wie schon gesagt um einen beratungsresistenten Erfolgstrainer in unserem Verein, der auch einen gewissen Einfluss auf andere hat!

    Von daher geht meine Bitte in die Richtung, wie ich da fachlich fundiert gegensteuern kann.

  • um auf deine Fragestellung einzugehen, was mit den Jugendlichen bei Waldläufen passiert oder nicht passiert....
    Als angehender Physiotherapeut gibt es im Prinzip nichts negatives über Waldläufe zu sagen, außer das bei sogenannten Übertrainieren die Leistungskurve auch mal nach unten ausschlagen kann, wenn man die Regenerationszeiten nicht einhält. Vom Muskelaufbau vor der Pubertät ist auch ganz klar, dass sich nicht viel im Kraft/Ausdauerbereich machen lässt, da die Muskeln sich noch nicht so entwickeln. Vor der Pubertät kann der Faktor Kondition auch noch nicht den großen Stellenwert haben, da der Längen/Breitenwachstum noch nicht wirklich begonnen hat und die Kondition in den meisten Fällen automatisch gegeben ist, außer es handelt sich um übergewichtige Kinder...

    Ich fasse noch ein mal zusammen:
    - Kondition ist in den meisten Fällen auch ohne Schwerpunkttraining gegeben, die können eigentlich immer laufen :)
    - Muskeln können sich vor der Pubertät noch nicht wirklich entwickeln -> Krafttraining/Konditionstraining hat keinen großen Sinn
    - bei Übertraining/ nichteinhalten der Regenerationsphase starker Leistungsabfall
    - lange Gesichter bei den Kids, da das Training keinen Spaß macht

    Captain's word is law!

  • Um mal auf die konkrete Frage einzugehen:

    Zitat:


    Mein Informationsstand ist, dass sich Ausdauer frühestens mit Beginn der richtigen Pubertät trainieren lässt, natürlich ohne stupides Laufen!



    Das ist leider so falsch.

    Leider kann man nicht sagen, dass Ausdauer sich im unteren Jugendbereich nicht trainieren lässt oder nicht durch Läufe trainieren lässt. Auch ein D-Jugendlicher ist ausdauermäßig aerob sehr gut zu trainieren. Ich hab da ein Dokument, das lass ich evtl. mal zukommen wenn ich zu Hause bin. Du kannst also nicht sagen: "Deine Lauferei bringt keine Ausdauer", denn das tut sie.

    Allerdings: Die Ausdauer ist nicht spielspezifisch, so trainiert man einfach nicht mehr, und man kann in allen Jugenden (Warum lese ich immer sowas wie "bis C-Jugend sollte man nur mit Ball Ausdauer trainieren"? Es gilt für mich in allen Mannschaften) Ausdauer mit Ball trainieren und erhält dadurch BESSERE Fußballer (klar) und AUCH (und hier wird es interessant) bessere Ausdauer zum Fußballspielen, da sportartspezifisch.

    Fazit: Sportwissenschaftlich ist gegen aerobes Ausdauertraining bei D-Junioren per Laufen nichts zu sagen. Nur für Fußballmannschaften ist es nicht so sinnvoll :)
    Bei Kondition (Achtung. Das ist nicht NUR Ausdauer!) ist es, wie großer schon sagte, aufgrund der Muskulatur etwas anders.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris ()

  • Erst einmal vielen Dank für eure Antworten!

    großer,

    gute Antwort, das hilft mir weiter!

    Chris

    Ich glaube, ich habe mich da falsch ausgedrückt, es geht den Herren Erfolgstrainern um Konditions-bolzerei. Um dies einmal zu verdeutlichen, hier ein kopierter Auszug von dem Original Bericht auf unserer Homepage (Namen entfernt):

    „In der 2. Halbzeit ließ unser Team den Gegnern keine Gelegenheit zu verschnaufen. Dank des intensiven Konditionstrainings, das das Trainerduo ………… in den letzten Wochen mit unseren Jungs absolvierte, waren sie ihren Gegnern immer einen Schritt voraus und konnten sich so eine Torchance nach der anderen erarbeiten.

    Die Trainer der gegnerischen Mannschaft wollten am Ende dann doch noch von ihren Kollegen aus Rheinbreitbach erfahren, wie man bei den Kids eine solche Kondition erreichen kann. …….. stellte daraufhin nur noch die Frage: …“Kennt Ihr das Auge Gottes?“…“

    Das „Auge Gottes“ ist übrigens ein sehr langer Berganlauf im Siebengebirge…..

    Wie schon erwähnt, gilt meine Sorge möglichen Nachahmern in unserem Verein. Dort habe ich leider auch schon Bambinis Runden laufen sehen…..
    Das Dokument kannst mir natürlich sehr gerne zukommen lassen.


    Gruß
    Anton

  • Ich denk ich hab dich schon richtig verstanden!

    Du willst keine Nachahmer und du hast meiner Meinung nach völlig Recht mit dieser Furcht.

    Du hast oben aber auch geschrieben, dass Kondition (Ausdauer) erst ab der Pubertät trainierbar wäre, und das stimmt so für aerobe Ausdauer nicht. Man kann die sehr wohl mit Läufen trainieren und das ist auch nicht schädlich.

    Dass es für eine Fußballmannschaft absoluter Quatsch ist, steht auf einem anderen Blatt.

    Ich schick dir hier mal ein paar Auszüge aus dem Artikel. Ganz wichtig ist mir, dass ich daraus NICHT ableite, dass man mit Fußball-Kindern laufen sollte. Wer mich kennt, weiß, dass ich genau das Gegenteil denke.

    Aber:

    Sportliche Ausdauerdauerleistungen von Kindern wie die Marathonzeit
    der sechsjährigen Nancy Boitano von 4:27:32 oder die
    Weltbestmarke über die 10 km Laufdistanz für Vierjährige (!)
    von 1:05:33 wären noch Ende der 70er Jahre für unmöglich
    oder zumindest als besonders gesundheitsgefährdend angesehen
    worden. Damals hielt man eine Ausdauerleistungsfähigkeit und
    -verträglichkeit im Kindesalter für nicht gegeben und unterschätzte
    das kindliche Herz-Kreislaufsystem erheblich.

    In der Sportwissenschaft hat sich bezüglich der Ausdauerleistungsfähigkeit
    des Kindes eine entscheidende Veränderung
    ergeben. Während man früher meist vor einer Überbeanspruchung
    durch zu lange Belastungsdauer warnte, wird heute das
    Problem ungeeigneter Belastungen in zu hohen Intensitäten
    aber auch in der allgemeinen Unterbeanspruchung durch defizitäre
    Bewegungstätigkeiten des alltäglichen Lebens und des
    Schulsports gesehen.

    Im physiologischen Bereich haben Kinder im Schulalter altersspezifische
    Charakteristika, denen überwiegend günstige Bedingungen
    für eine kindgemäße Ausdauerleistung zugesprochen
    werden können. Kinder eignen sich daher nicht nur für das Training
    der Koordination und der Beweglichkeit sondern auch für
    das der Langzeitausdauer (Belastungszeiten über 30 Minuten)
    hervorragend.

    Kinder besitzen allgemein günstige konstitutionelle Voraussetzungen
    für den Ausdauersport, da sie im Vergleich zum Erwachsenen
    einen größeren Quotientenwert des Verhältnisses Körpergröße/
    Körpergewicht aufweisen. Es ist daher für Kinder ein relativ
    geringer Kraftaufwand notwendig, um Bewegungen durchzuführen.
    Dadurch sind Kinder für Ausdauerbelastungen geradezu
    prädestiniert.

    Aus der Sicht des Muskelstoffwechsels ist beim Kind eine entwicklungsspezifische
    Besonderheit zu berücksichtigen. Durch die
    günstigen kardiopulmonalen Voraussetzungen ist es für Belastungen
    mit oxydativer Energiebereitstellung (also für aerobe
    Belastungen) prädestiniert. Die bei zu intensiver Belastung eintretende,
    vorzeitige Ermüdung verhindert, dass das Kind sich
    überfordern kann oder gar das kindliche Kreislaufsystem geschädigt

    Dennoch dürfen Kinder nicht einfach
    als "kleine Erwachsene" gesehen werden. Das verminderte
    Atemvolumen, ein geringerer Hämoglobingehalt (und damit eine
    geringere Speicherungsmöglichkeit von Sauerstoff) im Blut, eine
    geringere koordinative Feinsteuerung bei unzureichend automatisierten
    Bewegungen, schlechtere biomechanische Voraussetzungen
    zur Fortbewegung im Gelände (Beinlänge), der im
    Wachstum befindliche Bewegungsapparat und eine manchmal
    mangelnde Motivation für eintönige Ausdauerbelastungen dürfen
    nicht außer Acht gelassen werden.

    Während insbesondere
    die Maximalkraft und die anaerobe Ausdauer erst nach
    der Pubertät intensiviert werden sollen, gilt allgemein, dass es
    für ein Training der aeroben Ausdauer höchstens einen zu späten,
    aber keinen zu frühen Beginn gibt.

    Im frühen Schulkindalter ist die aerobe Ausdauer durch
    abwechslungsreiche Laufübungen mit geringer Intensität schon
    gut trainierbar (s. Tab. 1). Durch die bessere muskuläre Ausbildung
    und die gesteigerte maximale O2-Aufnahme können Kinder
    des späten Schulkindalters dann sehr gute Ausdauerfähigkeiten
    erlangen. Die Entwicklung der Ausdauerleistungsfähigkeit
    verläuft bei Jungen und Mädchen nicht parallel. Allgemein sind
    geschlechtsspezifische Unterschiede zu Gunsten der Jungen
    festzustellen. Während der Pubertät ist bei Jungen eine deutliche
    Zunahme der aeroben Leistungsfähigkeit festzustellen. Mit
    dem hochgradigen Testosteronanstieg wächst dann bei ihnen
    neben der Kraft auch die anaerobe Kapazität an.

    Von 2004
    wird. Die begrenzten Kohlehydratdepots für die glykoseabhängigen
    Organe (z. B. Gehirn) werden dadurch geschont. Da es
    vor einer starken Übersäuerung und einem übermäßigen Glykogenabbau
    geschützt ist, ist die anaerobe Kapazität des Kindes
    eingeschränkt. Anaerobe Belastungen, wie beispielsweise 400 m
    Zeitläufe, sind auch wegen des steigenden Stresshormonspiegels,
    der das Kind an die Grenze seiner psycho-physischen
    Belastbarkeit bringt, nicht kindgemäß und erst nach der Pubertät
    zu trainieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Chris ()

  • Hatte keinen Bock alle Statements zu lesen und tu meine Meinung einfach so kund:
    Laufen im Wald für D-Jugendliche ist der größe Schwachsinn. Spielformen mit Ball und Koordination sind die Zauberworte

    Ich bin nicht Alt, ich bin ein Klassiker!

  • Zitat:


    wuggman schrieb am 07.09.2008 20:28
    Hatte keinen Bock alle Statements zu lesen und tu meine Meinung einfach so kund:
    Laufen im Wald für D-Jugendliche ist der größe Schwachsinn. Spielformen mit Ball und Koordination sind die Zauberworte




    Kann ich so nicht unterstreichen. Wir haben an unserem Vereinsgelände einen klienen wald incl. einem sehr breiten steilen Hang. Normalerweise trainiere ich dort mit D-Jugend nicht, jedoch mussten wir aufgrund angesetzter Spiele kürzlich mal weichen. Da gab es eben kleinere Läufe 10-15 min, gymnastische Übungen 10-15 min und anschließend Sprinttraining an besagtem Hang 15min maximal.

    Komischerweise hat das den Jngen Spaß gemacht!
    Ist das nicht bei aller Kritik von reinem Konditionstraining ein Pro-Argument?

  • Soll unter solchen Gesichtspunkten aus der Not eine Tugend gemacht werden?, oder was soll uns das Argument mitteilen.

    Wenn Mangelverwaltung zum Standard wird bleibt es immer noch eine Mangelverwaltung. Sprich: es gibt bessere Lösungen.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • @ wuggmann

    wir haben zweimal die woche normales fußballtraining und bieten einmal die woche zusätzlich ein leichtes freiwilliges lauftraining an. die mehrzahl der kinder nimmt gerne daran teil, wenn die schule es zu lässt.

    sag mir ob es besser ist zuhause vorm fernseher zu sitzen als sich entsprechend zu bewegen. hier kann man so nebenbei, da man sonst bei 2 x 90 min dazu keine zeit hat, laufstile korrigieren, gymnastik und dehnübungen vermitteln und auch mal mit den einzelnen kinder in ruhe ein paar worte wechseln.
    ist das schwachsinn?

  • Die Frage ist meiner Meinung nach nicht, ob es den KIndern Spaß macht, sondern, ob es sinnvoll ist und Spaß macht. Deshalb denke ich, dass man dieses "Waldlaufen" als Basis für ein Sportartspezifisches Konditionstraining nehmen sollte. (was? kann ich nichts genaues nennen, bin kein Sportmediziner). Wenn die Kinder zu Hause 1-2x die Woche joggen gehen, verliert man auch keine Trainingszeit. Die Aufgabe liegt dann darin, die Kinder dazu motivieren.

    Denke aber auch, bevor man gar keine Ausdauer trainiert, sollte man lieber Waldläufe ab D/C machen. Vllt dann einmal die Woche zusätlich zum "normalen" Training noch zum "Joggen" treffen und danach noch ein bisschen kicken.

  • Ich bin auch kein Arzt, aber ich bin auch nicht blöde genug, meinen eigenen Körper nicht zu vestehen. Deshalb will ich mal einen kleinen Bericht aus der Praxis für die Praxis bringen.

    Der liebe Andre spielt nämlich jeden Montag 1,5 Stunden Hallenfußball und geht darüber hinaus zwei.- bis dreimal die Woche für ca. 45 Mintuten Joggen.

    Beim Joggen baue ich, je nach meinem körperlichen Zustand gelegentlich Steigerungsläufe/Intervalle ein. Das ist aber in letzter Zeit eher selten. Ich betrachte mich als Durchschnittsläufer. Ich laufe an guten Tagen einen 1000 Meter Schnitt von 4:30 im Maximum und an normalen Tagen knapp unter 5:00 und wenn ich kurz vorm Sterben bin, werden das auch mal Läufe von 5:30 auf 1000 Meter. Nach dem normalen Laufen fühle ich mit gut. Nach Steigerungsläufen gibt es mal schwere Beine, aber eigentlich keinen Muskelkater.

    Montags wie gesagt -Fussball-. Ich gehöre mit 42 Jahren zu den Jüngsten. Zwei bis drei Angriffe und ich bin Platt. Wenn ich mal eine Woche aussetze, bin ich dann noch platter. Bei einem Aussetzen ist der Muskelkater auf Grund der Aneroben Trainingsform sozusagen gebucht. Gehe ich von Woche zu Woche regelmäßig hin, gibt ein keinen Muskelkater.

    Fazit für mich persönlich:

    Ich habe den Eindruck, dass das Laufen/Joggen für den Fußballer keinerlei für mich messbare Wirkung hat. Ich kann max. bei viel Wohlwollen eine Grundkondition erkennen, habe hier aber eher den Eindruck, dass ich mir das einbilde.

    Aus diesem Grunde glaube ich, dass das Laufen für einen Fußballer zwecks Steigerung der Kondition völliger quatsch ist und man diese Zeit besser für spezifische Trainingsformen opfern sollte.

    Liegt der Grund beim Abnehmen oder fit werden nach einer Verletzung, könnte ich da einen Sinn erkennen.

    Gruß Andre

    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()

  • Die Spielzeit von 2x30 Minuten ohne eine entsprechende Kondition zu spielen, halte ich für überaus sportlich.
    André, meinst du, dass Kinder dies quasi *von allein können*?
    Ich muss da mal widersprechen, beim Radfahren fahren sie mir immer erstmal davon. Nach einer gewissen Zeit werden sie einfach langsamer und sind dann richtig kaputt. Ähnlich auch beim Fussball. Hängt evtl. damit zusammen, dass Kinder ihre Kraft nicht einteilen und immer *volle Pulle* spielen?
    D.h. doch auch, es muss Trainingsformen geben, die neben *Spielformen mit Ball und Koordination* (Zitat wuggmann) auch dazu führen, dass D-Spieler ab Minute 45 noch Kraft haben.
    Nicht falsch verstehen, ich führe keine Konditionsbolzerei durch. Aber gerade nach den Ferien legen wir schon Wert darauf, dass auch mal intensiveres Lauftraining (aber auch das immer mit Ballführen, Passen, Dribblings) durchgeführt wird.

  • Seufz.

    Eine gewisse Grundlagenausdauer benötigt man auch zum Fußballspielen. Aber Andre+Wuggmann haben völlig recht mit dem was sie sagen. Die sportartspezifsiche Ausdauer erreicht man durch die Ausdauerlauferei einfach nicht wirklich.

    - Die Grundlagenausdauer, die du beim Fußball brauchst, kriegst du allein durch gutes (!) Training mit Ball schon, und zwar in allen Altersklassen.

    - Die exzessive Lauferei darüber hinaus schult zwar toll deine Grundlagenausdauer ÜBER diesen Punkt HINAUS, das hilft dir nur leider beim Fußballspielen herzlich wenig.

    - Die sportartspezifische Ausdauer, die dich beim Fußballspielen richtig stark macht, schulst du am besten mit (oh wunder) Fußballübungen (und verbesserst dich dabei auch noch fußballerisch, nicht nur die Fitness).

    - Theoretisch könntest du diese sportartspezifische Dauer auch ohne Ball erarbeiten, durch z .B. viele kleine kurze Antritte, Richtungswechsel, Lauf mit Tempiwechsel und Richtungswechsel usw, aber NIEMALS durch puren Dauerlauf. Aber warum sollte man?

    - Fazit: Anstatt ein drittes "Lauftraining" in der Woche anzubieten, lieber ein weiteres Fußballtraining anbieten! Die Kinder "mögen" das Lauftraining weil sie es vorgelebt bekommen dass das "dazu gehört", sicher gibt es auch einige wenige, denen Laufen Spaß macht (warum auch nicht?), ABER:
    Fragt doch mal eure "lauffreudigen" Kinder, ob sie als 3. Training ein Lauftraining oder ein Fußballtraining wollen!

    *gespannt auf das Resultat*

  • Ich denke Chris ist hier am Weitesten und sieht es am korrektesten,

    um durch ein Lauftraining fußballspezifische Kondition zu erlangen, käme mir in den Sinn, hier ganz fiese Intervalltrainings im aneroben Bereich abzuhalten. Berg hoch mit Vollgas, danach locker wieder runter und dann wieder hoch mit Vollgas oder 5 Kilometerlauf und alle 300 Meter einen Sprint von 50 oder 100 Meter. Das wäre aber nicht kindgerecht und ich glaube, noch nicht spezifisch genug, man könnte mehr heraus holen.

    Meine Söhne sind jüngst mit mir gelaufen, zwei-dreimal. Es ging um einen Langlauf mit Benotung in der Schule. Ich lief -ich denke einen 6èr Schnitt auf 1000. Der große (13) bekam Knieprobleme (trotz guter Schuhe), der Mittlere (11) hatte offiziell keinen Bock dazu und das verstehe ich auch, denn in dem Alter haßte ich das Laufen -im Gegensatz zu heute-.

    Um fußballspezifische Kondition im unteren Jugendbereich zu erlangen würde ich bis zum Ende der C Jugend im Breitensport mit dem einfachsten Anfangen. Das wäre für mich ein Spiel in der Beachvolleyballanlage.

    Lass die D`ler mal 1 Stunde dort kicken (3 Mannschaften a 4 Spieler + 1 Auswechsel) in Turnierform und frag sie hinterher was besser war, der Lauf im Wald oder diese Sache, ich kenne die Antwort jedenfalls und vom Ergebnis her, wirst du damit besser darstehen. Ich habe im Urlaub 10 Minuten Beachfußball durchgehalten, ich dachte meine Pumpe springt raus. WEnn ich das jeden zweiten Tag machen würde, wüßte ich, dass es schnell für 20 Minuten reichen würde. Antritt, Kondition etc. würden bestimmt nicht schlechter.

    Hier noch eine Übung aus dem "Ganzheitlichen Training" die die Kondition fördert.

    3 Kleinfelder ca. 10 mal 10 Meter groß, zwei davon entlang der Seitenauslinie im Abstand von ca. 20 bis 30 Metern. Das dritte Kleinfeld befindet sich möglichst an der gegenüberliegenden Seitenauslinie mittig der beiden anderen Felder.

    Nun läßt Du im 4:4 oder 3:3 oder wie auch immer auf Ballhalten spielen. Auf Trainerpfiff oder Zuruf welchseln die Mannschaften der einzelnen Felder im Uhrzeigersinn in das nächste Feld. Die Mannschaft die den Ball in das Feld führt, erhält einen Punkt, wer die meisten Punkte hat, hat gewonnen. Bei zwei Trainerpfiffen könnte die Mannschaft auch im entgegen gesetzten Uhrzeigersinn die Felder wechseln. 5 bis 8 Feldwechsel und das Ballhalten jeweils ca. 2 bis 3 Minuten, ich verspreche dir, das die Jungs von dir Träumen (positiv wie negativ).

    Diese Übung beinhaltet Passen (kannste ja auf drei oder zwei Kontakte bei stärkeren Teams begrenzen), schnelles Umschalten, Kondition, Konter, Zweikampf, du wirst beim Feldwechsel und klugen Spielern Steilpässe, Flanken, ein Hintenrumspielen und Abbrechen sehen, auch ein Verlagern ist möglich in dem man mittig des Feldes noch ein Dreieck einbaut, welches nicht durchlaufen oder durchpaßt werden darf. Viel Spass (ich hoffe ich langweile nicht).



    Einmal editiert, zuletzt von Andre ()