Hallo Trainer,
wie wir alle sehen können begeistert ein System bei der Euro total. Sowohl die Russen als auch die Spanier oder Holländer, aber auch die Deutschen im Spiel gegen Portugal, setzten auf schnellen Offensiven Fussball. Eine Viererkette, ganz normal mit 2 offensiveren Außenverteidigern. Davor zwei sogenannte 6er, zwei Abräumer, die das gegnrische Mittelfeld relativ gut "zerstören" können aber auch den "tödlichen Pass" spielen können (siehe XAVI). Davor dann eine weitere Kette mit einem LOM, ZOM und ROM. So gibt es bei Angriffen nach Vorne immer mehrer Anspielstationen, obwohl es nur einen Stoßstürmer gibt!
Zusatz: Man kann, wie es die Spanier machen, auf den ZOM verzichten, und dafür einen weitere Stürmer einsetzen, dafür muss aber einer der beiden 6er etwas weiter vorgestaffelt sein.
Wie trainiert man dieses System? Was sind Vor- und Nachteile? Auf was muss man achten?
MfG
Modernes Spielsystem - EURO 2008
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Dazu könnte ich ne ganze Menge schreiben.. mein aktuelles Lieblingsthema... mal sehen wann ich es heute schaffe. Bis ich schreiben kann erst mal etwas Lesestoff dazu:
THE DEATH OF 4-4-2
BASEL, Switzerland -- Remember 4-4-2? That basic formation you most likely played when you were kids? Four defenders in a line (maybe one of them might drop off to sweep), four midfielders in a line (the wide guys acting, effectively as wingers) and two forwards, also pretty much playing alongside each other.
How times have changed. Just look at the eight quarterfinalists at the 2008 European Championship. Portugal (Nuno Gomes), Croatia (Ivica Olic), Italy (Luca Toni), the Netherlands (Ruud van Nistelrooy) and Russia (RomanPavlyuchenko) all play with a single, central striker. Sometimes it's more of a target man type (Toni, van Nistelrooy), sometimes more of a mobile goal-sniffer (Olic), but the basic premise is the same.
Turkey has changed several schemes, but, in two of its three outings, Fatih Terim went for the lone big man (Semih Semturk or Mevlut Erdinc). Spain does play two up front, though -- in fact, David Villa tends to come from deep-lying positions. Which leaves Germany as the only side with two legitimate front men, Miroslav Klose and Mario Gómez.
Why the shift? When did 4-4-2 become outdated? Theories abound, of course. For a start, it should be noted that lone striker formations are nothing new: For a very long time, right up until the 1980s, the center-forward-plus-wingers formation was fairly widespread (South America was a different story).
Beyond that, I don't really know. Obviously, you want to play to your strengths and, if you have two outstanding strikers, it generally makes sense to play them together. Especially if you don't have quality attacking midfielders.
But generally speaking, a 4-4-2 works best when the wide men in midfield get forward, stretching the opposition, pinning the fullbacks and delivering service into the middle. To do that, however, you need top-notch, natural wide men. And the fact is that old-school wingers (with a few notable exceptions) don't seem to exist at this tournament (apart from Portugal, which is loaded in that department)
Germany is a perfect example of this. Against Croatia, it had to play Clemens Fritz, a recycled fullback, and Lukas Podolski, normally a striker, out wide with disastrous results. Against Portugal in Thursday's quarterfinal, it plans to abandon the two-striker set-up altogether, opting for a 4-2-3-1. (Which, given the absence of wingers, still doesn't really solve the problem).
What's more, even old-school wingers wouldn't really work in a 4-4-2. Back in the day, you could have an all-out winger and get away with it, knowing the fullback behind him was primarily a defender. Now, however, teams want their fullbacks to attack (in order to generate the coveted "extra man" in midfield) which, in turn, means the wide men have to do that much more defending (or, at least, provide cover when the fullback bombs forward).
So if you happen to be Portugal, for example, you don't want your wingers having to worry too much about their defensive duties. Thus, you put together a 4-2-3-1 system, with the pair in front of the back four deputized to shift wide when necessary to cover for the advancing fullback. Although to do that, you have to sacrifice one of your strikers.
Of course, fewer strikers doesn't necessarily mean fewer goals. But it does, to some degree, mean a more packed midfield and less room in which to play. That isn't necessarily a bad thing if you have the kind of close-control and passing ability to operate in tight spaces.
And it can also be positive for your lone front man. He may feel the solitude, but he'll probably enjoy the fact that the absence of a teammate creates more space for him to run into.
When you think about it, there's a lot of Yin and Yang in tactics. Every move has a specific counter-effect. Close space here, open things up there. Remove a player up front and you'll have less offensive punch but more space in which to operate. The trick really is -- predictable as it sounds -- creating a system which suits the players at your disposal. And not the other way around. -
Ich habe dieses Sytem diese Saison in der Schweiz beim Vize-Meister (BSC Young Boys Bern) mehrere male beobachten können.
Die Spielen es mit einer Hängenden Spitze (Yakin) und einem Stürmer (Häbigou). Das hat mir sehr gut gefallen. Allerdings muss das Spielermaterial Stimmen.
Je nach Art kann man das als 4-2-3-1 oder 4-2-2-2 oder 4-2-2-1-1 spielen und ist somit enorm Variabel... Die DMs sind jedoch somit auch im Spielaufbau gefordert... Dies liegt nicht jedem Spielertypen (Gattuso etc... =D) -
Moin,
es setzt aber endlose Laufbereitschaft fast aller Spieler voraus. Und dort hapert es doch gewaltig....
Wenn ich sehe was die Russen laufen, das erwarte ich eigentlich von allen Teams...
ciao
BB -
Wie sieht dann eine optimale Vorbereitung aus um dises System in einer neuen D-Jugend zu spielen?
Kraft -> Ausdauer -> Technik -> Taktik
Reichen 4 Wochen dafür aus? -
Kraft und Ausdauer würde ich bei einer D Jugend nicht trainieren, zu früh.
Und die Frage ob vier wochen reichen lässt sich so sicher nicht beantworten, da ein komplettes Spielsystem in den Bereich Mannschaftstaktik fällt und bei einer D Jugend nichts zu suchen hat.
Spielen deine Jungs mit 4er-Kette? Das wäre mal ein erster Schritt
Aber auch diese wird in eine D Jugend nicht "perfekt" gespielt werden können.
Aber da gab und gibt es hier im Forum schon ellenlange Diskussionen zu. -
Richtig, für eine D-Jugend wäre sowas nicht angebracht. Zu komplex.
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Ich finde es sehr gut, das die Mannschaften die schnell und variabel nach vorn spielen, bei dieser EM bisher belohnt wurden.
Die gewohnten Mauertaktiken von z.B. Griechenland und Italien scheinen damit für´s erste überwunden.
Es macht einfach mehr Spaß Mannschaften offensiv agieren zu sehen. -
4-4-2,4-2-3-1,4-1-4-1,4-5-1,4-3-3,3-5-2. Systeme alles schön und gut. Letztendlich ist es wichtig die Spieler auf den verschiedenen Positionen und vor allem im technischen Bereich auszubilden - schon gar in einer D-Jugend. In einem meiner früheren Beiträge hatte ich schon mal geschrieben, dass Spieler in einer D-Jugend meistens noch nicht in der Lage sind eine Viererkette zu spielen. Man sollte versuchen die technischen Fähigkeiten eines jeden Spielers in dieser Altersklasse zu fördern. Weniger an Schwächen arbeiten(ich meine damit nicht Beidfüßigkeit), sondern mehr an den Stärken. D.h.: Finten und Koordination sind hie das Zauberwort
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Hallo Allerseits
Ich empfinde das Spielsystem weiterhin für Ueberflüssig, wenn man die Spieler nicht hat.
4-4-2 ist gestorben? Wer sagt das?
Inter Mailand wurde ja Meister mit dem klassischen 4-4-2.
Man kann noch lange mit dem 4-2-3-1 spielen, wenn man keine Offensive Mittelfeldspieler hat. Man würde alles verlieren, weil man eine Disbalance hätte.
Ich empfinde alle Spielsysteme als Erfolgsversprächend, wenn man einfach die richtigen Spieler dafür hat. Ich als Trainer würde mich in einer Aktivmannschaft anpassen.
Im Juniorenfussball in der Vorrunde, immer 4-4-2 weil es das beste "Ausbildungssystem" ist für die Raumdeckung in drei Reihen.
Spanien hat gegen Italien ja mit einem 4-4-2 gewonnen und die Italeiner mit einem 4-3-1-2 verloren. Warum? Weil der Trainer der Italiener nicht bemerkt hat, dass die Spanier auf den Flügel (Defensiv) sehr schwach waren. Hätte Italien auf einem 4-4-2 mit zwei grosse Stürmer und zwei Flügelläufer gespielt, hätte Italien taktisch gesehen viel mehr Torchancen gehabt.... mit dem 4-4-2!
Grüsse
TRPietro -
@ Chris,
hast du einen Link zu diesem Text, den du da oben eingetragen hast?
Hab an anderer Stelle eine Diskussion zu diesem Thema, kann aber diese Seite hier nicht verlinken.
Gruß aus Österreich,
Dethomaso -
Zitat:
Dethomaso schrieb am 25.06.2008 14:28
Hab an anderer Stelle eine Diskussion zu diesem Thema, kann aber diese Seite hier nicht verlinken.
Ich habe einfach mit Google nach "THE DEATH OF 4-4-2" gesucht und habe
http://sportsillustrated.cnn.c…06/19/euros/?eref=fromvlt
gefunden. Wo in Österreich diskutierst du Fussball? -
Danke Zaungast,
bei Blumenaus EM-Journal.
http://fm4.orf.at/search?keyword=emjournal08 -
Wie sieht's mit dem spanischen Kurzpassspiel aus "tiqui-taqui"?
Welche Spielertypen braucht man? -
Moin,
wohl kleine, schnelle, wendige, antrittsstarke Spieler mit sehr ausgereifter Technik und grosser Handlungsschnelligkeit. Passpiel (mit Freilaufen usw.) steht an erster Stelle.
Aber diese Spieler werden es hier in unserem System fast nie schaffen... Wäre aber mit adäquatem Training sehr leicht zu schulen.
Ich bin ja erklärter Freund des Passpieles. Gerade die vermeintlichen Superstars (Torres z.B.) kommen in diesem System aber selten zur Geltung. Es ist ein reines mannschaftsorientiertes System.
Die Russen haben mir aber gegen die Holländer noch besser gefallen in ihrer Ausrichtung...
ciao
BB -
das spielsystem hängt noch immer davon ab was man für spieler hat,vor allem in der jugend.
ihr trainiert keine bundesligamannschaft!!!!!!!!! -
Jetzt hab ich endlich mal etwas Zeit, zu diesem System etwas zu schreiben. Prinzipiell gefällt es mir sehr gut, wobei es auch hier in Offensive wie Defensive Nuancen gibt, wie man es sehr unterschiedlich spielen kann. Interessant nebenbei auch, dass man in Deutschland erst jetzt so richtig darauf aufmerksam wird, denn international ist es seit der WM 2006 etwa schon stark im Kommen.
Ich fang mal mit der Offensive an: Man kann die drei Mittelfeldspieler in der Offensive im Prinzip über die Breite des Platzes verteilen, oder die äußeren Spieler etwas nach Innen ziehen, um den Außenverteidigern Platz zum nach vorne marschieren zu schaffen. Das ist letztlich die offensivere Variante.
Wichtig ist generell ein Stürmer, der Bälle halten kann um sie dann in der Regel prallen zu lassen und sich dann wieder nach vorne abzusetzen. Noch wichtiger ist es, dass die Außenspieler aus der Dreier-Reihe im Mittelfeld zentral vor das Tor gelaufen kommen, wenn ein Angriff über die andere Seite läuft, um so den zweiten Stürmer zu ersetzen. Bestes Beispiel sind die 2 Tore von Schweinsteiger nach Vorlage Podolski. Das ist eine extrem anspruchsvolle Laufleistung, und ich konnte die mit meiner Mannschaft in der C1 2006/2007 damals so nicht erbringen, als wir in der ersten Saisonhälfte ein 4-2-3-1 (eigentlich eher ein 4-5-1) gespielt hatten. Zudem war unser Stürmer nicht geeignet, die Bälle zu halten, er war eher einer, den man schnell steil schicken kann. Das führte bei uns zu einem konterorientierten Fußball mit Steilpässen auf den schnellen Stürmer, so fielen ca. 60-70 % unserer Tore. Wir hatten zwar 9-10 Punktspiele hintereinander (in der zweithöchsten C-Jugendliga die es gibt) gewonnen, aber spielerisch hat mir das nicht so zugesagt, also habe ich seit der Rückrunde auf ein 4-1-2-1-2 umgestellt.
Für die neue Runde liebäugele ich aber wieder mit dem 4-2-3-1, da ich nun einen Stürmer habe, der die Rolle ausfüllen kann und auch die Spieler sich so weiterentwickelt haben, dass ich ihnen zutraue, die Spielpositionen auf den Außen im Mittelfeld zu erfüllen.
Kommen wir mal zur Defensive:
Hier bin ich mir noch nicht 100 % sicher, welche Auflösung ich für das Mittelfeld bevorzuge, bei der Abwehr ändert sich ja nichts. Es gibt verschiedene:
A1) Manche Mannschaften formieren in der Defensive eine Viererkette im Mittelfeld und haben den fünften Mann entweder vor oder hinter dieser Viererkette. Der Stürmer rückt je nach Spielsystem entweder auch hinter den Ball oder lauert vorne auf schnelle Anspiele in die Spitze (was ich bevorzugen würde).
A2) Andere Mannschaften formieren eine Fünferkette im Mittelfeld, die natürlich brutal undurchdringlich ist und insgesamt weniger Verschieben erfordert, da sie ein wenig breiter als die Viererkette angelegt werden kann. Auch hier, je nach System, Stürmer entweder vor oder hinter Ball. Birgt für mich die Gefahr eines „Lochs“ zwischen den beiden Ketten, in das zum Beispiel der gegnerische Zehner stoßen kann und dann meine Mittelfeldspieler ihm erst mal hinterherlaufen müssen.
A3) Als letzte mir bekannte Option gibt es die, auch in der Defensive in einem 4-2-3-1 zu stehen, und das empfinde ich im Moment als die reizvollste Variante. Dabei deckt die Dreierkette die gleiche Breite ab, die vorher die Viererkette (beim 4-4-2) abgedeckt hat. Das sorgt natürlich für deutlich größere Abstände zwischen den einzelnen Kettengliedern. In diese Abstände, etwas tiefer versetzt, setzt man die beiden Sechser. Ich habe nun drei Formationen: Viererkette, zwei 6er, die Dreierkette, ich würde diese jedoch in der Tiefe mit geringeren Abständen staffeln als jeweils bei den zwei Viererketten im 4-4-2.
Soll heißen:
Der Abstand von der Viererkette zur Dreierkette im 4-2-3-1 ist derselbe wie von der Viererkette zur Mittelfeldviererkette im 4-4-2.
Aufbau:
LM……………..10……………………..RM
…………6…………………6……………….
LV……….IV…………….IV……………RV
Das bedeutet, dass ich in der Mitte des Spielfeldes sehr kompakt stehe, dafür aber auf den Flügeln etwas angreifbarer bin. Wenn mein LM oder RM es verbockt, muss der jeweilige 6er rausschieben auf den Flügel, das klappt aber aufgrund der Abstände nicht immer. Das ist übrigens auch der Grund, warum Deutschlands Linksverteidiger (ungeachtet eigener Fehler) bei dieser EM oft so furchtbar aussehen: weil Podolski in der Defensivbewegung fast ein Totalausfall ist! Ich meine gar nicht mal so sehr sein Willen, sondern fehlendes Zweikampfverhalten in der Defensive und vor allem auch fehlendes Stellungsspiel auf dieser Position.
Aus den genannten Gründen halte ich das System für relativ schwierig zu spielen. Mich würde noch interessieren, ob ihr noch andere Varianten kennt, wie man sich in der Defensive positionieren kann und vor allem, welche Variante ihr für ideal haltet und warum? -
theorie und praxis,2 welten prallen aufeinander
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Da fällt mir das von den Spaniern oft praktizierte 4-1-4-1 ein.
Gestern gegen Russland hat Aragones allerdings, als sich Villa verletzte, auf ein
4-2-3-1 umgestellt.
Xavi ging zurück neben Senna, Fabregas spielte zentral davor und Silva/Iniesta wechselten sich rechts/links ab.
Bei Russland ging ab diesem Zeitpunkt gar nichts mehr. Die hatten erst wieder eine gute Szene, als es bereits 3:0 stand.
Mit dieser Maßnahme wurden die Angriffe des Gegners im Zentrum abgefangen, weil man da eine Überzahl hatte und drängte somit die Russen auf die Flügel, wo aber auch immer gedoppelt wurde.
Na ja, was der Ramos da auf der rechten Seite gebracht hat, brauch ich nicht zu kommentieren. Der Mann des Spiels. -
Zitat:
kick and rush schrieb am 27.06.2008 13:21
theorie und praxis,2 welten prallen aufeinander
Wie meinst du das?
