Fragen zum Sichtungstraining zur Talentförderung

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  • Abwarten. Wir waren damals jedes Wochenende unterwegs (wozu man seitens des DFB auch verpflichtet ist) und haben immer wieder Spieler eingeladen. Normalerweise gilt die Maxime (und im Mädchenfußball noch mehr): Sofern der Trainer seine Sache gut macht und sichtet, dürfte kein "Talent" verloren gehen

  • Also bei einer 9 Jährigen von dem Ende der Förderung zu sprechen, wenn sie nicht im Stützpunkt als eigentlich zu junger Jahrgang aufgenommen wird, ist eigentlich schon bedenklich.
    Nach meiner Erfahrung ist die wirkliche Förderung in den Stützpunkten ein wenig überbewertet und insbesondere bei den jüngeren Mädchen ist ein gutes normales Training mit den Jungs meist mindestens gleichwertig.
    Bei den Mädchen trennt sich erst mit 14- 16 wirklich die Streu vom Weizen.
    Vorher ist eine gute motorische und koordinative Schulung wichtig.
    Versuch den Spaß deiner Tochter am Fußball zu erhalten.
    Alles andere ist primär völlig unwichtig und führt nur zu unnötigem Druck.
    Hab das alles bereits durchgemacht. Meine Tochter ist durch eine wachstumsbedingte Verletzung fast ein Jahr ausgefallen und hat auch in der Vorbereitung wieder größere Probleme. Möchte aber von sich aus weiter angreifen. Hab am Anfang ihrer Fussballlaufbahn auch zuviel Ehrgeiz entwickelt, aber früh genug den Absprung geschafft.
    Zum Abschluss mein Lieblingsspruch!
    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht!

  • @AKjfv wahrscheinlich hast Du Recht ! So sehr man sich geschmeichelt fühlt wenn die Einladung zur Sichtung kommt sollte man nicht vergessen es sind Kinder , die nur Spaß haben sollten. Unsere Tochter hat selbst immer gesagt Papa, wenn ich da hingehe kann ich endlich einmal mit Mädchen in einer Mannschaft spielen.


    Diesen Weg kann Sie später immernoch gehen ,wenn Sie dann noch möchte.

  • Versuch den Spaß deiner Tochter am Fußball zu erhalten.
    Alles andere ist primär völlig unwichtig und führt nur zu unnötigem Druck.

    Ich wünsche mir, dass diese Beschreibung zur allgemeinen Einsicht wird. Denn sie sollte nicht nur für Mädchen, sondern auch für die Jungen gelten!


    Ansonsten kann man die Talentförderung der Mädchen und der Jungen nicht miteinander vergleichen, denn:
    - Jungen fangen meist früher mit dem Vereinsfussball an
    - die Talentdichte im Zuständigkeitsgebiet für die Kreis- und DFB-Stützpunktauswahl ist bei den Jungen sehr viel größer als bei den Mädchen
    - die Talentförderung von Jungen oder Mädchen hat bei den Eltern eine unterschiedliche Bedeutung


    Hinzu kommen weitere Faktoren wie:
    - Mädchen spielen in Jungen- oder Mädchenteams
    - Mädchen können in Jungen- oder Mädchenteams Fördermaßnahmen erhalten (erst ab Verbandsauswahl erfolgt eine Geschlechtertrennung)


    Übergreifend ist jedoch festzustellen, dass die Eltern noch mehr als die Talente glauben, bei einer Nichtnominierung sei der Zug bereits abgefahren. Das ist, wie bereits erwähnt, nicht der Fall. Denn insbesondere hochtalentierte Kinder und Jugendliche werden durch Dritte angesprochen. Ob es immer zum Vorteil des Talents ist, das ist eine ganz andere Sache. Wenn jedoch niemand auf dieses Kind aufmerksam wird, dann sollten sich auch die Eltern fragen, ob ihre Sichtweise vielleicht sehr laienhaft ist und es für weitere Fördermaßnahmen momentan einfach noch zu früh ist.


    Über physische Unterscheidungsmerkmale (RAE-Effekt) wurde an anderer Stelle bereits umfassend diskutiert. Worüber man jedoch sehr wenig liest sind die physischen und phsyischen Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen in den unterschiedlichen Altersstufen. Sie unterscheiden sich bereits gravierend durch das zeitlich unterschiedliche Einsetzen der Pubertät und selbstverständlich auch in den Voraussetzungen für die jeweilige Sportart. Darüber könnte man bereits eine Reihe von Diplom- und Doktorarbeiten verfassen.


    Denn solange Mädchen und Jungen gemeinsam in einer Mannschaft spielen und sogar gemeinsam einige Jahre in ein Talentförderprogramm ausgebildet werden, sollte man auch einen besonderen Blick darauf werfen.


    Desweiteren sollte die jüngere Vergangenheit, insbeondere der Bildung einer B-Juniorinnen-Bundesliga und ihre Auswirkungen auf dessen "sportlichen Unterbau"!


    Man sollte diese Betrachtung im Hinterkopf behalten, wenn man über die Talententwicklung im Mädchenbereich diskutiert.


    Dem Spieler-Papa und seiner 9-jährigen Tochter kann auch ich nur den Tipp geben, zunächst einmal den Spaß am Fussball in den Mittelpunkt zu stellen, damit vielleicht irgendwann aus dem Spaß an der Sportart auch der Spaß an der Leistung entwickeln werden kann. Aber müssen tut es nicht, denn auch der Fussball im Breitensport kann sehr viel Spaß machen und bedeutet keineswegs eine Herabsetzung der persönlichen Leistungen.

  • Hallo , mal wieder ein kleines Update . Unsere Tochter trainiert inzwischen mit 18 Jungs zusätzlich am DFB Stützpunkt. Was mir wirklich auffällt ist , das die Jungen die zum teil 1 1/2 Jahre älter sind , deutliche Vorteile bei kraft und Schnelligkeit haben. Dies hat dazu geführt , das ich Bedenken hatte , ob das Training für meine Tochter das richtige ist. In ihrer eigenen Mannschaft gehört sie ja zu den besseren. Am stützpunkt ist sie eine der " kleinen ". Sie selber sagt sie hat Spaß und kann von den Jungen lernen. Dazu kommt das die Jungs manchmal ihr Ding machen und Sie gerne mal übersehen. Aber ich denke das wird sich mit der Zeit ändern.
    .

  • Du wirst dich daran gewöhnen müssen, dass deine Tochter in reiner Jungenmannschaft mit der Zeit immer mehr von den Jungs abgehängt wird.


    So lange sie Spaß hat sollte sie auf jeden Fall im Stützpunkt verbleiben. Spaß ist das Wichtigste.

  • @Spieler-papa


    Zunächst einmal meinen herzlichen Glückwunsch, dass sich deine Tochter für eine Föderung im Jungenbereich qualifizieren konnte. Das passiert nicht in jedem Jahrgang. Allerdings verwechselst du da was. Bis einschließlich E-Jugend nennt sich das Kreisauswahl. Dort werden je nach Anzahl der Talente auch 2 Jahrgänge gleichzeitig trainiert. Erst ab der D-Jugend beginnt die Förderung auf dem DFB-Stützpunkt. Allerdings kommt es vor, dass DFB-Stützpunkt-Trainer gleichzeitig auch als Kreistrainer arbeiten. Frag ihn doch einfach mal. Denn das wäre für die weitere Karriere deiner Tochter schon wichtig, wo sie dann gerade gefördert wird!


    Zwar gibts mitlerweile auch DFB-Stützpunkte für den Mädchenleistungsfussball, aber die haben nicht das Niveau wie bei den gleichaltrign Jungen. Wer sich als Mädchen bei den Jungen qualifizieren kann und sogar für das U 13 nomiert wird, der darf sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf Einladungen zu Fördermaßnahmen für die Verbandsauswahl des Jahrgangs freuen. Allerdings gibts da manchmal Probleme. Denn wen das Mädchen nicht dort auch im Mädchenteam präsentiert wird, kann sie übersehen werden. Auch deshalb ist es wichtig für die Eltern zu wissen, wie die Förderstufe heißt!


    Zwar heißt es immer: Jahrgang XY und jünger! Aber "jünger" kommt nur in seltenen Ausnahmen bei den Jungen auf den höheren Förderstufen vor. Bei den Mädchen ist es deshalb ein bißchen mehr, weil hier die Leistungsdichte nicht ganz so hoch ist. Selbst in den Juniorinnen-Nationalmannschaftsteams gibt fast immer auch Mädchen, die dort noch 1 Jahr länger spielen dürfen.


    Aus pädagogischer Sicht würde ich jedoch davon abraten ein Mädchen, dass mehr als 1 Jahr jünger ist, zu mehrtätigen Veranstaltungen zu schicken. Denn verpassen tun sie dort nichts, weil sie ja auch Einladungen für ihren Jahrgang bekommen werden.
    Aber das deutich jüngere Mädchen kann nichts mit den anderen Kindern anfangen und die Anderen nichts mit ihr. Diese Mädchen kommen nicht selten so eingeschüchtert zurück, dass sie keine weiteren Einladungen mehr wahrnehmen.

  • Bis einschließlich E-Jugend nennt sich das Kreisauswahl. Dort werden je nach Anzahl der Talente auch 2 Jahrgänge gleichzeitig trainiert. Erst ab der D-Jugend beginnt die Förderung auf dem DFB-Stützpunkt.

    Diese Aussage ist in ihrer Absolutheit nicht richtig!
    Bei uns beginnt die Stützpunktförderung bereits bei den E-Junioren! Kreisauswahlen gibt es nicht. Bitte immer regionale Besonderheiten betrachten.

  • Glückwunsch aber.......!
    Da die Jungs 1 1/2 Jahre älter sind könte es sich wirklich um den U 12 DFB Stützpunkt handeln.
    Da wäre die Idee eine gute E2 Spielerin aufzunehmen jedoch eher eine Schnapsidee.
    Bei uns trainieren ab dem U12 Jahrgang diejenigen Mädchen mit den Jungs, die den Sprung in die Regionalauswahl, bzw. die Hessenauswahl geschafft haben und auch hier sind nicht alle Mädchen wirklich annährend konkurrenzfähig.(gleichaltrige Mädchen)
    Kein Kind des Jahrgangs 2007 egal welchen Geschlechts könnte sich hier durchsetzen und sich wohlfühlen.
    Die Gefahr besteht dass das Mädchen insbesondere durch die Eltern der Jungs als Fremkörper behandelt wird.
    Aber vielleicht ist das in Brandenburg ja anders.

  • Komisch... Ich hätte auch erwartet, dass das System der DFB-Stützpunkte bundesweit einheitlich geregelt ist. Ich frage mich, ob die Ausweitung der Stützpunkttätigkeit auf den älteren E-Jugendjahrgang in Thüringen einen Alleingang des TFV darstellt, er also diese Stützpunkte anbietet, sie aber, wenn man nachbohren würde, in dieser Altersklasse nicht als DFB-Stützpunkte sondern als TFV- oder einfach nur Stützpunkte bezeichnen würde. Oder ob das eine Thüringer Besonderheit ist, die als Ausnahme von der Regel vom DFB sanktioniert ist.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Es ist ein DFB Stützpunkt .... es Trainiert aber die Kreisauswahl der Jungen da es bei den Mädchen keine Kreisauswahl gibt ( zu wenige ) . Es trainiert Jahrgang 2007/2006 E zusammen und 20004/2005 D zusammen. Meine Tochter ist bei den 07/06 Jungs . Mit den 07 Jungen hat sie kein Problem. Aber wie geschildert sind die Jungs von 06 ihr teilweise überlegen. Was ich erstmal als kein Problem sehe ,solange sie Sie einbeziehen in ihr Spiel.

  • Es ist ein DFB Stützpunkt ....

    Klar ist, dass sich an diesem Ort ein DFB-Stützpunkt befindet. Noch nicht abschließend geklärt ist aber meiner Meinung nach, ob es sich beim Training einer aus dem Kreis zusammen gesuchten Auswahl an Spielern, zusätzlich zum Vereinstraining, welches am selben Ort stattfindet, um ein offizielles "DFB-Stützpunkttraining" handelt. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, dass es für die E-Junioren genau genommen ein "Stützpunkttraining" oder "TFV-Stützpunkttraining" sein könnte.


    es Trainiert aber die Kreisauswahl der Jungen [...]

    Moment. Kreisauswahl ist nicht Stützpunkt. Ist das nun die Kreisauswahl oder die Stützpunktmannschaft?


    Ich vermute, dass es sich bei den E-Junioren tatsächlich offiziell noch um die Kreisauswahl handelt, dass deren Training aber am selben Ort stattfindet wie die der DFB-Stützpunktmannschaft, und dass trainerseitig auch das selbe Personal eingesetzt wird. Dann sieht es so aus, gäbe es in der E-Jugend bereits einen DFB-Stützpunkt, obwohl das eigentlich nicht so ist.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • @tobn


    Für die Einhaltung einheitlicher Regeln sind die DFB-Koordinatoren zuständig. Da hat es in der Vergangenheit hier und da schon mal Schwierigkeiten gegeben, weil deren Arbeit nur dann wirklich kontrolliert wird, wenn es Beschwerden gibt.


    Aus der Historie der BRD heraus gab es vor der Einführung der DFB-Stützpunkt als unterste Förderstufe die Kreisauswahlen. Darüber gab es die Bezirksauswahlen und die Besten des Verband durften sich in den Verbandsauswahlteams messen. Die Bezirksauswahl gibt es nicht mehr. Dafür ein flächendeckendes Stützpunktsystem. In den Kreisauswahlen werden vielerorts die E-Jugendjahrgänge gefördert, aus deren Mitte man sich gemeinsam mit den "Nachzüglern" ca. 15 Talente pro Jahrgang aussucht.


    Auf die Vor- und Nachteile möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, jedoch noch kurz auf die Talentförderung im Mädchenbereich. Dieser entwickelte sich zunächst in den Schulen. D.h. die stärksten Schulmannschaften kämpften gegeneinander um Pokale. Die Anfänge von Frauen-Vereinmannschaften gestalteten sich als schwierig, weil es ihnen an sportlicher Anerkennung mangelte. Bei den Mädchen-Ligen gab und gibt es sehr große Unteschiede in den Verbänden. So auch in der Talentförderung, wo noch viel Potenzial unausgeschöpft bleibt.


    In der DDR entwickelte sich die Talentförderung im Schulsport und den dort angeschlossenen Vereinen. Der ehemalige DDR-Nationalkeeper Rene Müller äußerst sich zum Thema Ausbildung: "Neben der fußballerischen Ausbildung sind wir auch an einer positiven persönlichen Entwicklung der Spieler stark interessiert und arbeiten unter anderem mit den öffentlichen Schulen zusammen. Wir suchen natürlich immer nach charakterstarken Spielern. Im Fußball sollen die Spieler zu einem wettkampfgerechten Verhalten erzogen werden. Alles, was wir trainieren, muss dem Spieler auch im Wettkampf nutzen. Es bringt nichts, wenn ein Spieler den Ball 1000 Mal jonglieren kann, aber das Tor nicht trifft. Psychisch bereiten wir die Talente auf den Umgang mit dem Leistungsdruck vor. Natürlich müssen sie auch lernen, mit der besonderen Situation in einem ausverkauften Stadion umzugehen." (Quelle: http://www.fd21.de/27715.asp)



    Aber auch nach einem viertel Jahrhundert scheint längst noch nicht alles so zusammen gewachsen zu sein, als dass man von Chancengleichheit sprechen kann. Denn ein für alle geltendes Konzept der Ausbildung incl. regelmäßiger Leistungskontrolle in den DFB-Stützpunkten gibt es nun einmal erst ab der D-Jugend. Wenn also irgendwo E-Jugend-DFB-Stützpunkte existieren, sollte der DFB hier schon ein wenig genauer hinschauen, was dort passiert, damit nicht junge Talente früh "verheizt" werden, in denen man z.B. 9-jährige Mädchen gegen ein bis eineinhalb Jahre ältere Jungen spielen läßt? Dies ist m.E. auch aus pädagogischer Sicht grober Unfug!


  • Aber auch nach einem viertel Jahrhundert scheint längst noch nicht alles so zusammen gewachsen zu sein, als dass man von Chancengleichheit sprechen kann. Denn ein für alle geltendes Konzept der Ausbildung incl. regelmäßiger Leistungskontrolle in den DFB-Stützpunkten gibt es nun einmal erst ab der D-Jugend. Wenn also irgendwo E-Jugend-DFB-Stützpunkte existieren, sollte der DFB hier schon ein wenig genauer hinschauen, was dort passiert, damit nicht junge Talente früh "verheizt" werden, in denen man z.B. 9-jährige Mädchen gegen ein bis eineinhalb Jahre ältere Jungen spielen läßt? Dies ist m.E. auch aus pädagogischer Sicht grober Unfug!

    Gibt auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt Stützpunkttraining ab der E-Jugend (älterer Jahrgang), dazu gehört natürlich auch die regelmäßige Leistungskontrolle.

  • In Hessen gibt es zudem auch noch Regionalauswahlen.
    http://www.hfv-online.de/spiel…en/hfv-regionalauswahlen/


    Wenn man das top-down darstellt, dann sieht das also wie folgt aus:


    - Hessenauswahl
    - Regionalauswahl
    - DFB-Stützpunkte
    - Kreisauswahl (nicht überall)
    - Vereine


    Spieler aus den NLZs (Eintracht und FSV Frankfurt, Darmstadt 98, OFC, Wehen) spielen z.T. in der Hessenauswahl. Bis einschließlich zur Regionalauswahl spielen nur Spieler aus "normalen" Vereinen (Nicht-NLZ).


    Grüße
    Oliver