Wertschätzung des Jobs

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  • Hallo,


    ich gehe kommende Saison in mein 12 Jugend-Fußball-Trainer-Jahr. Wertschätzung zu erfahren "wäre" schön, aber wir wohl so, als selbstverständlicher Gegenstand wie oben teilweise beschrieben, bei normalen Vereinen, sprich, Breitensport-orientiert bzw. außerhalb des Bereichs einer nahen Profiabteilung, eher die Seltenheit bleiben.


    -

  • Nela, schade das zu es nicht geschafft hast, bis zum Ende zu lesen ;) .


    Es steht Dir frei deine Spende zu leisten, du könntest selbstverständlich auf die Anerkennung verzichten, das wäre dein Ding und ok. Für mich sähe das anders aus. Ich würde die Anerkennung in Form einer Kostenpauschale sehr gerne annehmen und trotdem noch zu geschätzt 60 bis 70 Prozent spenden. Hierüber könnte mir der Verein noch eine Spendenquittung ausstellen, das wäre noch netter.


    Im Prinzip geht`s auch nicht um Dich oder mich oder eine Einzelmeinung, sondern um das Ehrenamt an sich. Vereine bluten aus, ...was Gründe hat. Ich kenne sie.

  • Ich sehe es wie Nela.


    Die Diskussion um höhere Beiträge und geldwerte Bezahlung mt den daraus möglichen Verbesserung haben sicherlich ihre
    Berechtiigung.


    Hat für mich persönlich jedoch recht wenig mit der eigenen Wertschätzung zu tun.


    Für mich kam diese von entsprechendem Verhalten der Spiieler und deren Eltern.


    Von Seiten des Vereines nahm ich mir diese, indem sie meine Tätigkeit so akzeptierten, wie ich sie praktizierte ,
    und Anliegen meinerseits nach Möglichkeit unterstützten.


    Frage mal an alle, die Wertschätzung vermissen:


    Wann kam das letzte mal von euch ein Dankeschön an die Vorstandsmitglieder? Auch die arbeiten ehrenamtlich.


    An die Eltern, die jeden Samstag den Fahrdienst stellen?


    Und wem es nicht gelingt, Wertschätzung der Spieler (auch wenn sie nicht verbal kommt) zu erreichen, macht es was falsch.

  • Nela/Guenter


    ...ich frage mal provokant....ob nicht gerade Eure Meinungen eine kurze nicht in die Zukunft gedachte ist. Es geht um die Zukunft, das Ehrenamt überhaupt zu erhalten und nicht um persönliche Eindrücke....um das letztlich "politisch" zu entscheiden...reichte das nicht. Die persönliche Meinung dient max. der Stimmung an sich.


    Guenter, ..dich kann ich hier überhaupt nicht verstehen...einerseits sprichst du in deiner Meinung von "Berechtigung" und andererseits ....belächelst du das oder wie (Post 23) ?


    Wie gesagt, die Leute mit dieser Meinung können ja verzichten und noch mehr spenden.

  • Bei uns im Verein halten die Trainer und der jugendvorstand super zusammen. Ich kann mit jeder Frage zum Jugendleiter gehen und er versucht mir jeden Wunsch zu erfüllen. Weil ich immer direkt von der Uni zum Fußball fahre und dort dann auch immer sehr lange bin, weil ich nach dem Trainig mit miener Mannschaft, selber auch noch trainieren muss bereitet mir die Mitarbeiterin im Clubhaus auch immer einen Obstteller vor.
    Wenn ich irgendwelche Sachen brauche besorgt der Platzwart mir die meistens. Egal ob Weihnachtsfeier oder sonstige ich muss nie was selber zahlen. Und wenn ich selber spiele muss meine Familie keinen Eintritt zahlen das ist mir sehr wichtig. Ich bekomme zwar als Trainer direkt kein Geld, aber ich bekomme ein Paket mit Klamotten welches die Seniorenabteilung anbietet immer bezahlt. Andere Spieler müssen das entweder selber bezahlen oder bekommen es von ihren Prämien oder Gehalt abgezogen.
    Mit dem Verein bin ich also sehr zufrieden. Auch die Rentner die bei jedem Training und bei jedem Spiel dabei sind, mit den kann ich mich vernünftig unterhalten auch wenn die natürlich von allem die meiste Ahnung haben und alles besser wissen. Mal bin ich der Held mal bin ich der Trottel, aber alles im vernünftigen Rahmen.


    Die Spieler zeigen natürlich nicht eine direkte Wertschätzung indem sie mich loben, aber ich merke schon dass sie gerne bei mir spielen. Vor dem Training oder zwischen den Übungen können wir super miteinander reden, aber sobald das es ernst wird, sind alle ruhig und trainieren vernünftig mit. Wenn ich selber spiele, sind viele Spieler auch am Platz und zocken selber oder gucken mir zu.Da kann ich mich also auch nicht beschweren.


    Bei mir sind es die Eltern. Mittlerweile habe ich eine Mauer um mich gezogen und es ist für einige schwerer geworden mit mir zu reden. Ich habe ja einige schlechte Erfahrungen mit Eltern gemacht und seitdem habe ich einige Vertrauenseltern die sich um alles kümmern, was die Eltern betrifft. Wenn andere Eltern was sagen wollen müssen die entweder zu diesen Eltern zu einem CoTrainer oder wenn sie sich beschweren wollen müssen sie direkt zu meinem sportlichen Leiter. Natürlich weiß ich, das die meisten Eltern nett sind und mir nichts böses wollen, mit denen kann ich auch locker vor und nach den Spielen reden. Aber so ist es möglich den anderen Eltern die mich lieber heute als morgen abschießen würden aus dem Weg zu gehen. Mein Jugendleiter möchte zwar dass ich etwas kooperativer mit den Eltern bin aber er versteht auch warum ich das so mache.
    Interessant ist, dass nur einige die selber aber keien Ahnung vom Fußball haben mich nicht mögen. Die sehen nur wie ihr Sohn nur eingewechselt wird und wir das Spiel verlieren.

  • Interessant ist, dass nur einige die selber aber keien Ahnung vom Fußball haben mich nicht mögen. Die sehen nur wie ihr Sohn nur eingewechselt wird und wir das Spiel verlieren.


    Dieses Problem hättest du in meinem Verein nicht, denn gem. Konzept meines Vereins MÜSSTEST Du jeden Spieler mindestens zur halben Spielzeit einwechseln...was offiziell Vereinspolitik wäre....egal in welcher Tabelle/Liga/Gruppe ihr dann spielen würdet. Ich würdet dann mit der Mannschaftsleistung genau dort spielen, wo ihr auch hingehört. Würde ein Trainer -so wie du wohl (oder verstehe ich was falsch)...- MEINEN (ist kein Wissen!)...dass


    -bestimmte Kinder eingewechselt werden und nicht ausreichend mithalten...und deshalb verliert man


    ...so würde dieses Konzept Dich vor andersdenkenden (z.B. Eltern) schützen


    und


    ...ALLE Kinder würden vor einer solchen Trainermeinung geschützt.


    Das würde den Kifu schützen und den Verein.


    Damit "Trainer" sich dann daran halten würde, hätte ich Koordinatoren und über die Mitgliedsbeiträge "bezahlte" Trainer die im Rahmen der Höhe ihrer Bezahlung weiterhin viel Ehrenamt leisten würden...womit ich wieder zurück im Thema wäre.

  • Andre:


    Wenn das Ehrenamt nur bestehen kann, wenn es bezahlt wird, dann ist doch die ganze Ehrenamtsschiene falsch. Dann haben wir keine Ehrenämter mehr (sagt ja schon der Begriff), sondern bezahlte Jobs. Und dann hier die Thematik nur auf die Trainer runterzubrechen, ist auch, nur weil es gerade unser Bereich ist, viel zu einseitig gedacht. Dann geht es weiter. Unserem Hausmeister, der die Hecken schneidet, muss ich dann auch Geld geben. Dann allen Vorstandspositionen, allen die nur eine Stunde arbeiten für den Verein. Und auch beim Thema Fortbildung kann ich das auch andere Bereiche umlegen, nicht nur auf die Trainer. Ein Vorstand kann sich fortbilden, ein Kassier, der Hausmeister auch. Nicht nur die Traienr durch den Erwerb eines Trainerscheines. Dann muss ich erst recht von meinem Vorstand verlangen, dass er sich bildet. Dann kann ich den Verein zu ner Firma machen, die als Leistung Sport anbietet und nicht z.B. Kleidung. Wäre für mich okay. Denn ich habe ja dann alle gleichgestellt und nicht nur die Trainer. Also muss ich mich entscheiden, was ich mir leiste. Denn so wie ich entscheide, ob ich nen neuen PC oder lieber den Kurzurlaub bezahle, so muss ich mich entscheiden, ob ich lieber Fußball spiele oder ins Fitnessstudio gehe.


    Und dann kann ich alles Ehrenamt abschaffen, wenn die Gesellschaft nicht funktioniert. Den netten Herren, der den Bürgerbus fährt, den gibt es auch nicht mehr. Und die nette Oma aus der Suppenküche auch nicht. Und denken wir doch mal an die freiwillige Feuerwehr. Ist ja unveschämt, dass die Nachts um Drei ausrücken müssen um die Straße abzusperren. Wer gibt den denen was?


    Ehrenamt ist unbezahlte Leistung, die ich aus gewisser anderer Motivation leiste. So funktioniert für mich eine Gesellschaft. Dass es Probleme im Ehrenamt gibt, liegt an der heutigen Gesellschaft, die sehr geldlastig ausgelegt ist. Sieht man z.B. schon daran, dass die Kinder heute zehn Spielsachen haben, wo früher eines war. Aber dafür haben die Eltern keine Zeit mehr für sie, denn sie müssen ja arbeiten gehen um noch mehr Geld für mehr Spielzeug zu verdienen. Aber diese Zeit könnte ich auch investieren um mit meinem Kind ins Fußball zu gehen und hier auch mitzuhelfen, was für mich selbstverständlich wäre. Weil es mir als Kind so vorgelebt wurde.


    Verlangst du von deinem Nachbarn Geld, wenn er dich bittet im Urlaub die Blumen zu gießen oder machst du das gerne für deinen Nahbarn? Über Traienrbezahlung kann man diskutieren, aber dies löst nicht das Problem. Stell dir vor du zahlst die Trainer nach deinem System. Wer kommt denn dann als nächstes? Der Platzwart, der Hausmeister, der Schriftführer, die Frauenbeauftragte? Ja diese arbeiten auch, also musst du diese im nächsten Schritt auch bezahlen. Und so geht es weiter und weiter.


    Das Ehereamtsproblem ist nicht durch Geld zu lösen, sondern durch ein gesellschaftliches Umdenken. Und ich leiset meinen kleinen Beitrag, in dem ich meinem Team und meinem Sohn gewisse Dinge vorlebe. Und es kommt nicht von ungefähr, dass wir in der Mansnchaft eine enorm hohe Quote an Spielerinnen haben, die sich mittlerweile, so wie ich ehrenamtlich im Verein engagieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Nela ()

  • Dieses Problem hättest du in meinem Verein nicht, denn gem. Konzept meines Vereins MÜSSTEST Du jeden Spieler mindestens zur halben Spielzeit einwechseln...was offiziell Vereinspolitik wäre....egal in welcher Tabelle/Liga/Gruppe ihr dann spielen würdet. Ich würdet dann mit der Mannschaftsleistung genau dort spielen, wo ihr auch hingehört. Würde ein Trainer -so wie du wohl (oder verstehe ich was falsch)...- MEINEN (ist kein Wissen!)...dass


    -bestimmte Kinder eingewechselt werden und nicht ausreichend mithalten...und deshalb verliert man


    ...so würde dieses Konzept Dich vor andersdenkenden (z.B. Eltern) schützen

    Ja, das hast du wohl wirklich falsch verstanden. Ich lass nicht einen Spieler nicht von Anfang an spielen, weil er zu schlecht ist. Dann könnte ich diesen Spieler direkt aus der Mannschaft nehmen, wenn er keine realistische Chance hat bei mir zu spielen. Aber es kommt mal vor, das in bestimmten Situationen andere Spieler meiner meinung nach besser geeignet sind von Anfang an auf bestimmten Positionen zu spielen. Bei 18 Spielern im Kader passiert sowas nun einmal. In den meisten anderen Situationen spielt der Spieler wieder von Anfang an. Aber diese meisten anderen Situationen fallen den Eltern die sowieso was gegen mich haben nicht auf. Die sehen nur wenn ihr Sohn mal weniger als die volle Spielzeit spielt.
    Ich muss sowieso alle Spielzeiten und Trainingszeiten in eine Tabelle eintragen die sich dann unser sportliche Leiter anschaut. Weil unser Vorstand eine bestimmte Spielquote wünscht und die schafft in meiner Mannschaft sowieso jeder. daher bin ich da eh auf der sicheren Seite.

  • Wenn das Ehrenamt nur bestehen kann, wenn es bezahlt wird, dann ist doch die ganze Ehrenamtsschiene falsch. Dann haben wir keine Ehrenämter mehr (sagt ja schon der Begriff), sondern bezahlte Jobs.


    Das sehe ich so faktisch anders.


    Bei 2 Trainings die Woche, und einem wöchentlichen Aufwand von 9 bis 12 Std. sind das ungefähr 40 bis 48 Std. im Monat. Sind im Mittel 10 Std. die Woche/40 Std. im Monat mal 8,50 Euro Mindestlohn....85 Euro die Woche/oder 340 Euro im Monat.


    Hierfür -so meine beispielhaften Aussagen...würden AUFWANDSENTSCHÄDIGUNGEN in Höhe von


    z.B. 140 bis 200 Euro monatlich pro Team gezahlt.


    FAZIT:


    140 bis 200 Euro beispielhafte monatliche Aufwandsentschädigung in Relation zu 340 Euro die man bei einer ANSTELLUNG wie du sie annimmst...ergibt eine Differenz von 180 bis 140 Euro monatlich.


    Diese Differenz wäre weiterhin eine Spende und somit Ehrenamt. Ehrenamt schon deshalb, weil die KOSTENPAUSCHALE kein Lohn ist.


    Du meinst...gefühlt...es wäre Lohn....ist es aber nicht.

  • Ich muss sowieso alle Spielzeiten und Trainingszeiten in eine Tabelle eintragen die sich dann unser sportliche Leiter anschaut. Weil unser Vorstand eine bestimmte Spielquote wünscht und die schafft in meiner Mannschaft sowieso jeder. daher bin ich da eh auf der sicheren Seite.


    OK...puh, da bin ich aber froh. Ist sogar ein super prima Beispiel für eine sehr positive Vorgehensweise eures Vereins...super! :thumbup:

  • Es geht um die Zukunft, das Ehrenamt überhaupt zu erhalten und nicht um persönliche Eindrücke..


    ich sehe die Fragestellung on 16er durchaus persönlich


    Werdet ihr wertgeschätzt? Von Spielern, Eltern und Verein? Wie sieht das aus? Was wünscht ihr euch?
    Habt ihr das Gefühl dass ihr die Gegenüberliegende Seite schätzt?
    Wie wird dieses fragile Gebilde aus gegenseitiger Anerkennung bei euch gelebt?


    Für mich geht es dabei um die persönlich erfahrene Wertschätzung und nicht um die Erhaltung und Stellenwert des Ehrenamtes.


    Gehöre hier ehe zu den wenigen, die im Jugendbereich nicht nur eine kleine Aufwandsentschädigung sonder schon vernünftiges Geld
    kassiert haben. Hab dies aber nicht auf eine Wertschätzung, sondern auf Marktwert und Verhandlungsgeschick bezogen.


    Meine Wertschätzung haben ich auch da aus dem von mir bereits Aufgeführten bezogen.


    persönliche Wertschätzung und Massnahmen (Geld) zur Erhaltung des Ehrenamtes sind für mich diskussionsmässig zweierlei Dinge,
    auch wenn sie hier wieder vermischt werden.


    Ich kenn einige Trainer, die Aufwandsentschädigung oder auch etwas mehr erhalten, die wenig Wertschätzung geniessen.


    Ob diese dann jedoch die persönliche Wertschätzung wegen der Geldzahlungen ziehen, kann ich nicht beurteilen.



    16er erwähnt übrigens nebenbei einen wichtigen Punkt, wenn er von gegenseitiger Anerkennung (sprich Wertschätzung)
    spricht. Kann man sich auch mal Gedanken machen, wenn man Wertschätzung einfordert.

  • Guenter,


    entsprechend ....ist es eine individuelle Angelegenheit. Entsprechend sollte eines hier klar sein und das gilt selbstverständlich auch für mich. Gerade in diesem Thema ist die persönliche Ansicht dann wohl extrem zu aktzeptieren.Ich werde keine Nela überzeugen und sie mich nicht, es geht wohl um persönliches Empfinden. Was uns verbindet wäre, das Große und Ganze...bestmögliche Abläufe im Verein/Vereinserhalt usw....richtig?


    Entsprechend meine Frage speziell an dich Guenter...


    -wäre es ein Nachteil den Trainern eine Aufwandsentschädigung zu zahlen?


    Ich sehe es so, dass es keinen Nachteil hätte. Die die es nicht haben wollten, können es zurückspenden...die anderen wären zufrieden und ich würde den ein oder anderen "Aussreisser" binden bis loswerden können. Ich sehe nicht einen Nachteil, nur Vorteile und mehrere Fliegen die ich mit einem Schlag erledigen würde.

  • Ehrenamt ist unbezahlte Leistung, die ich aus gewisser anderer Motivation leiste. So funktioniert für mich eine Gesellschaft. Dass es Probleme im Ehrenamt gibt, liegt an der heutigen Gesellschaft, die sehr geldlastig ausgelegt ist. Sieht man z.B. schon daran, dass die Kinder heute zehn Spielsachen haben, wo früher eines war. Aber dafür haben die Eltern keine Zeit mehr für sie, denn sie müssen ja arbeiten gehen um noch mehr Geld für mehr Spielzeug zu verdienen. Aber diese Zeit könnte ich auch investieren um mit meinem Kind ins Fußball zu gehen und hier auch mitzuhelfen, was für mich selbstverständlich wäre. Weil es mir als Kind so vorgelebt wurde.


    Verlangst du von deinem Nachbarn Geld, wenn er dich bittet im Urlaub die Blumen zu gießen oder machst du das gerne für deinen Nahbarn? Über Traienrbezahlung kann man diskutieren, aber dies löst nicht das Problem. Stell dir vor du zahlst die Trainer nach deinem System


    Alles auch sehr treffend und verständlich und teile diese Ansicht sogar. Meine Frau und ich leisteten sich über 13 Jahre, dass sie genau aus diesen Gründen nicht mitarbeitete. Dafür fuhren wir nicht zwei Autos und wir fuhren zur Ostsee statt -wie viele andere- im Flieger nach Malle all in mit fünf Personen und und und.


    Die Gesellschaft ist aber nunmal nicht mehr die Alte. Die Gesellschaft hat sich verändert und genau deshalb gibt's ja auch bestimmte Probleme in den Vereinen. Genau das ist aber auch der Grund, ebend nicht so weiter zu machen wie bisher. Leute wie Dich gibt's nicht mehr genug. Und andere wie mich, kotzt das an. Irgendwann würde es dich vielleicht auch ankotzen, wenngleich das derzeit ja bei Dir persönlich noch nicht der Fall ist. Für mich ist das eine systembedingten gesellschaftliches Ausnutzen von Hilfsbereiten und das in einer Zeit, wo man sich durch "Anderdenken" helfen sollte, um Nachersatz zu bekommen und diejenigen -wie mich- die damit hardern...bei Laune zu halten. Wie gesagt...für mich wäre es trotz Entschädigung...weiterhin Ehrenamt, was ich rechnerisch belegt habe.

  • Warum dann aber nur die Trainer Andre? Sind wir so toll, so wichtig, dass nur wir eine Entlohnung verdient haben. Was ist mit dem Jugendleiter, dem Vorstand usw. Das führt zu einer Zweiklassengesellschaft in einem Verein, zu unzufriedenen Ehrenamtlern "Der macht es doch soweiso nur wegen dem Geld", "Warum kriegt der was und ich nicht".


    Wir hatten letztens die Diskussion im Verein nach der Anerkennung des Ehrenamtes und zwar unter den Trainern. Da wollte keiner Geld, sondern es ging eher um ein Danekschön, um eine kleine Geste. Mehr wollen doch die meisten auch gar nicht. Warum dieses System der zufriedenen und motivierten Eheramtlern, der guten Vorbilder für unsere Jugend, verbiegen und daraus auch wieder eine Wertstellung nach monitären Gesichtspunkten machen? Warum?


    Die Fragestellung müsste doch andersherum lauten: Was können wir tun, um der heutigen Generation wieder Wertvorstellungen mitzugeben, die unabhängig zum Geld sind. Warum nicht die Zeit und die Kraft in die Ausbildung unserer Jugendlichen in die weichen Faktoren investieren. Wir sind doch dafür verantwortlich die Ehrenamtler der Zukunft zu schaffen. Wir müssen doch die Jungs und Mädels zur Seite nehmen, ihnen das Vertrauen schenken und sie Jobs übernehmen lassen. Unsere A- und B-Jugend und unsere Mädchenteams im Verein sind voll von engagierten Jugendliche. Wir müssen sie aber auch machen lassen...wir müssen ihnen das Vertrauen schenken...sie anleiten, aber nicht kommandieren.


    Vielleicht ist es bei euch in der Gegend auch Usus, dass die Jugendlichen sich in sogenannten "Bauwägen" treffen. Und da schaffen sie auch alles selber. Sie gehen zm Bürgermeister und klären das rechtliche, besorgen das Material, organisieren die Arbeitseinsätze, bauen aus einem alten Container eine Stätte in der sie sich treffen, organsieren da wieder den Getränkeeinkauf, Partys usw. Werden sie dafür bezahlt...mit Sicherheit nicht. Unsere Jugendlichen haben einen hohen Eigenantrieb, aber wir müssen ihn fördern. Und der Eigenantrieb ist nicht das Geld, sondern, dass sie was bewegen wollen, dass sie was leisten wollen, dass sie dazulernen wollen.


    Und hier muß ich als Verein ansetzten, da muss ich sie abholen und auf den Weg bringen. Dann habe ich auch in zehn Jahren kein Ehrenamtsproblem.
    JFG's schießen aus dem Boden. Ich behaupte die Vereine bürden sich damit selber viel aus. Die Jugendlichen verlieren den Kontakt zu den Vereinen, sind mal hier mal da. Die Identifikation geht verloren. Diese werden nur sehr schwer später Ehrenamtler werden.


    Ich behaupte Geld löst das Problem nicht, sondern ein Umdenken. Das "Material" ist da, wir müssen es auch nutzen. Du selber sagst wir denken kurzfristig. Ich glaube eher, dass du kurzfristig denkst. Geld löst Probleme auf die schnelle Art. Klar, wenn ich jetzt deinen Wertansatz reinstecke, habe ich auch bei uns im Verein jede Menge Trainer oder jene die es werden wollen. Wie lange geht das gut? Ich behaupte nur kurzfristig. Denn wenn ich für ne Leistung Geld kriege, dass muss ich auch liefern und zwar gewaltig. Und wollen sich die Eltern den Sport für ihre Kinder dann auf Dauer leisten? Vielleicht, aber vielleicht will das Kind dann auch lieber die neue Playstation zum Geburtstag, satt der Jahreskarte fürs Fußballtraining.


    Aber fange ich jetzt an die Jugendlichen heranzuziehen, von kleinen Jobs in unteren Jugenden bis zu größeren Jobs in den älteren Jugenden, nehme ich die Jugendlichen bei der Hand, höre ich ihnen zu, lass ich sie ihre Ideen einbringen und auch umsetzten, dann habe ich in zehn Jahren motivierte und geschulte Vereinsmitarbeiter auf allen Ebenen. Und dafür habe ich keinen Cent in die Hand genommen. Ich habe Leute, die aufgrund ihrer positiven Jugenderfahrungen immer Positives mit dem Verein verbinden und eine hohe Bindung entwickeln. Denen es ein Selbstvertsändnis ist anzupacken. Ich habe eine Gesellschaft in der man sich hilft, weil man will und nicht weil man dafür Geld bekommt.


    Ihr sprecht vom Problem der heutigen Generation. Nicht die neue Generation ist das Problem, wir sind das Problem. Wir stellen Geld über alles andere. Mit Geld löst sich alles. Aber Zeit in unsere Jugend wollen wir nicht investieren. Wir müssen umdenken. Wie müssen den Jugendlichen Wertvorstellungen vorleben. Die bekommen doch genau mit, dass ihr Trainer Geld bekommt. "Der macht es wegen dem Geld, nicht wegen uns". Und das sagen sie auch, wenn man nur zwei Euro die Stunde bekommt. Nein ich nehm nichts und meine Spieler sehen und lernen. Und sind auch da. Aus unserem Team sind aktuell vier Speielrinnen im Trainerbereich tätig. Und das obwohl sie selber spielen. Es wären sogar noch mehr, wenn manche nicht so spät aus der Arbeit rauskommen würden. Dann hätten wir nämlich noch drei mehr zur Verfügung. Und das bei 15 Leuten im Kader. Warum ist das so? Weil das was ich vorher geschreiben hat hier gilt. Das ganze hat mich über zehn Jahre Arbeit gekostet. Aber die waren es wert. Einer der schönsten Sätze war mal " Alle Mädchen und Damen spielen wegen dir Fußball." Gibt dir das zu denken? Wenn ich Geld bekommen hätte (und sei es nur ne Aufwandsentschädigung) wäre ich nicht das Vorbild was Ehrenamt betrifft, sondern nur jemand der nen Job macht und dafür kassiert. Ich hätte meinen Spielerinnen nichts beigebracht.

  • Ich sehe es wie Nela und verweise nochmal auf den Post 23 von guenter.


    Erinnert mich auch stark an Szenen einer Ehe bei uns im Freundeskreis:
    Mann und Frau arbeiten und Abends wird dann aufgewogen wer nun den schwereren Job hat wg. helfen im Haushalt und Kinder betreuen und so.
    Wenn das Argument nichts mehr bringt, geht es ums Geld. So nach dem Motto: "Ich verdiene aber mehr."


    Meine persönliche Einstellung generell: Sobald Geld ins Spiel kommt, wirds schmutzig. Egal ob zuhause oder im Verein.
    Wir hatten die letzten Wochen bei uns im Verein auch heftige Diskussionen ums Geld. Ich fand es ging dann irgendwann nur noch ums Geld und ich fragte mich ob die Betroffenen eigentlich wissen was Ehrenamt eigentlich bedeutet.
    Unser Vorstand meinte dann, dass wir den Laden schließen können, wenn jetzt jeder Geld haben will. Mir geht es dabei nicht ums Geld sondern um etwas anderes - natürlich nur auf unseren Dorfverein bezogen:


    Mein Wunsch wäre es, dass beinahe jedes Kind bei uns im Dorf im Verein aktiv ist. Sportart ist mir streng genommen auch egal. Hauptsache die Kids bewegen sich wieder mehr.
    Wenn sie dann zum Fussball gehen und dort hängen bleiben, umso besser für mich als Fussballtrainer. ;) Und wenn ich dann sehe, dass einige Kinder keinen Sport im Verein treiben können, weil Trainer/Betreuer fehlen, dann empfinde ICH es als moralische Pflicht (überspitzt) meinem Heimat- bzw. Dorfverein zu unterstützen. Es muss auch nicht jeder gleich den Trainerschein machen. Es reicht ja auch eine ordentliche Betreuung der Kinder. Und genau diese Vision sollte auch ein Vorstand haben. Und wenn alle diese Vision mitleben, dann gibt es eigentlich keine Diskussionen ums Geld, sondern um Fachthemen und Zukunftsgestaltungen. Aber wie sagt man so schön: Bei Geld hört die Freundschaft auf.


    Wie Nela schreibt, dass bei ihnen die A- und B-Jugendliche so aktiv sind, gibt es das bei uns gar nicht. Wir haben nicht mal eine A, B und C-Jugendmannschaft.
    Da merkt man doch schon das in den letzten Jahren viel falsch gemacht worden ist. Von allen! Interessanterweise wird bei uns jetzt auch über eine JFG diskutiert, weil wir es als kleiner Verein so schwer haben.
    Aber wie will man eine JFG betreiben wenn man nicht mal einen kleinen Dorfverein führen kann?´Die Trainer werden uns dadurch nicht die Tür einrennen, wenn nicht ein Umdenken stattfindet.


    Gruß,
    sb


    P.S. SUPER Text, Nela! :thumbup:

  • Es geht doch immer um das liebe Geld. In der heutigen Zeit ist es doch kaum realisierbar, dass einer von beiden zuhause bleibt. Respekt wer es sich leisten kann.


    Deine moralische Pflicht in allen Ehren. Man sollte doch einfach mal hinterfragen, warum es keine Trainer gibt, warum Trainer irgendwann das Handtuch werfen. Weil der Verein nichts zahlt(?), Weil man keine Zeit mehr hat(?) oder liegen die Probleme woanders?

  • Nela,


    Geld soll auch keine Probleme dadurch lösen, dass man das Geld als Trainer verdient, sondern....es soll eine Anerkennung sein....eine Kostenpauschale, kein Gehalt oder Lohn.


    Ich teile alle deine Bedenken und ich fände es toll, wenn man darauf zurückkommen könnte.


    Uns unterscheidet im Prinzip die Einschätzung des Ist...im Hier und Jetzt und die Zukunft dazu.
    Geld regiert die Welt. Es wird auch keine Zeit mehr geben ohne Strom, Handy und und und. Und genauso verdient man im Profifußball erheblich und genau so wird das auch bleiben.


    Die Kostenpauschale als Dankeschön im Ehrenamt würde einige Probleme begleitend zeitgleich beseitigen, dabei bleibe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge für das Leider.


    Meine drei Söhne spielen alle drei Fußball. Einer jobbte in der BigBox, der andere bei einem Tierfutterhändler und der jüngste trug Zeitungen aus. Der Älteste arbeitete für 5,50 Euro vor der Mindestlohneinführung. DAVOR war er Trainer der E 2 mit 16 Jahren. Das beendete er, weil ...Freizeit Geld kostet...obwohl er es gut machte und mit Leib und Seele für den Verein war...aktiv.


    Ist es verwerflich und bedenklich, dass er so entschied...er, der aus meiner Sicht nur stellvertretend für tausende Menschen da draussen diese Geschichte liefert?
    Und was wäre gewesen, würde der Verein im pro Trainerstunde die erwähnten 6 Euro pro Stunde gezahlt haben,...wie es seit Jahren böserweise im Tischtennis und Handballverein hier ist?

    Der Fußballverein tritt mit so vielen heutigen Dingen des täglichen Lebens in Konkurrenz
    , so dass ich halt der Meinung bin, dass man entweder die Konkurrenz eingeht und kämpft...oder am Ende tod ist (Vereinssterben).

  • Frage mal an alle, die Wertschätzung vermissen:


    Wann kam das letzte mal von euch ein Dankeschön an die Vorstandsmitglieder? Auch die arbeiten ehrenamtlich.


    An die Eltern, die jeden Samstag den Fahrdienst stellen?



    Soll ich mich bei Eltern bedanken, die ihr Kind zum Training/Spiel fahren? Hmm, bei mir hat sich noch keiner bedankt, dass ich beim Training/Spiel war. Setzen beide Seiten irgendwie voraus oder? Und wenn die Eltern mal nicht können, da der Garten ruft, fährt das Kind beim Trainer mit und mein Garten ruft einfach weiter. Irgendwie auch doof oder?


    Was ich sehr zu schätzen weiß ist, wenn Eltern Kuchen backen, Trikots waschen usw. und das spüren die Eltern auch von mir.

  • Deine moralische Pflicht in allen Ehren. Man sollte doch einfach mal hinterfragen, warum es keine Trainer gibt, warum Trainer irgendwann das Handtuch werfen. Weil der Verein nichts zahlt(?), Weil man keine Zeit mehr hat(?) oder liegen die Probleme woanders?

    Weißt du eine Antwort drauf? Ich kenne viele Gründe warum es keine Trainer mehr gibt. Letztendlich sind diese Probleme mMn aber immer auf den "Mensch" zurückzuführen.
    Also nicht "der Verein" oder "die Gesellschaft" ist schuld, sondern wir Menschen selbst.


    Soll ich mich bei Eltern bedanken, die ihr Kind zum Training/Spiel fahren? Hmm, bei mir hat sich noch keiner bedankt, dass ich beim Training/Spiel war. Setzen beide Seiten irgendwie voraus oder? Und wenn die Eltern mal nicht können, da der Garten ruft, fährt das Kind beim Trainer mit und mein Garten ruft einfach weiter. Irgendwie auch doof oder?
    Was ich sehr zu schätzen weiß ist, wenn Eltern Kuchen backen, Trikots waschen usw. und das spüren die Eltern auch von mir.

    Also bei mir bedanken sich viele Eltern nach dem Training und Spiel und ich bedanke mich auch bei Ihnen. Gibt natürlich auch Ausnahmen.
    Aber das sind dann die Leute die eben andere Prioritäten haben und unter denen "die Gesellschaft" oder "der Verein" leidet.


    Dein Garten ist ein super Beispiel: Ich hatte in meinem Garten ein größeres Gemüsebeet. Ich habe das Beet im letzten Jahr eingestampft, weil mir die Zeit dafür fehlt. Warum? Ich habe Prioritäten gesetzt. Da sind mir meine Fussballjungs wichtiger.
    Da gibt es jetzt aber kein richtig oder falsch, bitte nicht falsch verstehen. Wer sich für das Beet entschieden hätte, wäre auch ok. Es geht mir nur darum, dass man nicht beides haben kann und sich dann beschwert das man keine Zeit hat.


    Du hast absolut Recht mit dem selbstverständlichen Voraussetzen. Das ist neben dem Geld der nächste Grund für z.B. Trainermangel.


    Also: Wenn "der Mensch" mal seine Prioritäten hinterfragt und neuordnen würde, dann könnte es ganz anders aussehen.
    Bin aber auch kein Träumer. Da wird sich so schnell nix ändern. Ich für meinen Teil habe aber dann ein gutes Gewissen.


    Gruß,
    sb

  • Andre, die Entscheidung, die dein Sohn getroffen hat, steht jedem einzelnen selber zu. Ihm war in dem Momenat das Geld der wichtigere Anreiz. Für mich war das Geld noch nie der wichtigere Anreiz, denn ich verzichte auf Geld, indem ich meinen Ehrenamt als Trainer ausübe. Was daran liegt, dass ich Arbeitsstelle und Einkünfte, die mir mehr eingebracht hätten, aber die am Wochenende gewesen wären, nicht angenomme habe. Und zwar, weil ich lieber als Trainer arbeite.


    Jeder muss selber entscheiden, was einem wichtiger ist. Für mich ist das Verbringen meiner Freizeit mit meinem Team und im Freien wichtiger. Für mich ist dies mein persönlicher Luxus. Für andere ist es wichtiger noch 50 oder 200 Euro mehr am Monatsende in der Tasche zu haben. Mein Mann hat eine besser bezahlte Stellung, ungefähr 400 Euro im Monat, abgelehnt, weil es ihm wichtiger war Zeit mit seinem Sohn zu verbringen. Auch das ist seine eigene Entscheidung. Wir fliegen im Urlaub nicht weg, sondern verbringen diesen in Deutschland.Wir fahren keinen BMW, sondern einen Ford. Auch das ist unsere Entscheidung. Für uns ist Geld nicht so wichtig, wie viele andere Sachen.


    Ich habe auch gejobbt in meiner Jugend, neben dem Fußball. Ich hätte mehr jobben können, wenn ich nicht Fußball gespielt hätte. Ich habe dann bei Weggehen halt nicht drei Halbe getrunken, sondern nur zwei. Dafür hab ich am nächsten Tag lieber gekickt. Auch meine eigene Entscheidung.


    Wenn es der Gesellschaft wichtiger ist mehr Geld zu verdienen, um sich den schönen Urlaub leisten zu können, dann ist es die Entscheidung der Leute. Ich brauche diese schönen Urlaub nicht, denn ich muss nicht zwei Wochen auf die Kanaren um mich auszuruhen. Ich arbeite als Ehreamtler und habe hier meinen Ausgleich vom Job. Wenn man sich darüber definiert, welches Auto man fährt und wo man in Urlaub hinfliegt, dann hat man natürlich andere Wertvorstellungen. Ich definiere mich nicht darüber. Ich definiere mich darüber, wie viele Jugendliche ich gewisse Wertvorstellungen vermitteln kann.


    Wenn aber der andere Punkt, das Geldverdienen, das wichtigste in unserer eindimensionalen Gesellschaft ist, dann soll es so sein. Das ich das nicht richtig finde, ist meine Meinung und das ich meine, dass unsere Gesellschaft momentan eine ganz arme ist, dann ist das auch meine Meinung. Natürlich gehe ich auch arbeiten, weil ich ein Haus gebaut habe und selber ein Auto fahre. Was sind wir nur für eine verwöhnte Generation. Unsere Großeltern haben mit 6 Kindern in fünf Zimmer gewohnt. Wir bewohnen zu dritt 250 m². Meine Eltern gingen noch zu Fuß jeden Tag fünf Kilometer Hin und fünf Kilometer zurück in die Schule. Heute fährt der Bus vor. Ich behaupte uns geht es so gut, wie noch nie. Und unseren Kindern wird es aufgrund der Wirtschaftslage schon nicht mehr so gut gehen. Aber von unserem hohen Roß kommen wir auch nicht runter. Früher haben sich die Leute einfach mit weniger zufrieden gegeben und ein anderes Sozialverhalten gezeigt. Da hat man sich in der Dorfschenke getroffen, heute schreibt man über WhatsApp. Wenn ihr das richtig findet und mit Zahlungen unterstützen wollt okay. Ich werde kein Geld für meinen Trainerjob nehmen, da ich die Einstellung der jungen Generation ändern will. Und wenn ich das bei einer schaff, hab ich Erfolg gehabt.


    Natürlich müssen beide arbeiten gehen, damit man sich den ganzen Luxus leisten kann. Man könnte aber auch etwas kleiner bauen und ein etwas kleineres Auto fahren. Man könnte auch seine Kinder nicht in die Kita schicken und diese dafür daheim aufziehen und nebenbei ehrenamtlich tätig werden. Der sogenannte Sozialstaat bei uns entwickelt sich in eine schreckliche Richtung finde ich. Es ist normal seine Kinder mit einem Jahr abzugeben. Die Kinder wachsen nicht mehr daheim in einem Mehrgenerationhaus aus, sondern in einer Kita. Warum? Weil man ja auch ein eigenes Haus braucht. Man möchte ja mit den Schwiegerletern oder Eltern nicht zusammen wohnen. Man könnte das noch weiter ausführen, was ich nicht will und was am Thema vorbei wäre.


    Aber das Problem liegt doch eindeutig in unserer heutigen Denke. Hier wird Geld höher bewertet als alles andere. Ich persönlich bewerte aber die Zeit mit meinem Kind und mit meinem Freunden höher. Das kann mir keiner für Geld kaufen.