Beiträge von Topepe

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    Kann ich alles so zu 100% unterschreiben. Ich habe jetzt mit meiner Mannschaft knapp 1,5 Jahre im “Spielbetrieb” nur Funino gespielt (Niedersachsen) und muss jetzt quasi innerhalb kürzester Zeit auf 7vs7 umstellen. Das fängt schon damit an, dass einem ein etwas eingespielter Torhüter fehlt bzw das Spiel mit Torhüter. Jedes mal wenn wir auf Turnieren waren und “normalen” Fussball gegen Mannschaften gespielt haben, die nicht an Funino teilgenommen hatten, haben wir dermaßen auf die Fr**** bekommen, dass es nicht feierlich war. Das wurde erst besser, als wir Funino ignoriert haben und uns mehr auf die andere Spielform konzentriert haben.

    Wenn man nicht Leistungs- und Ergebnisorientiert denkt (was ja in der E Standard sein sollte).

    Ist es bei Kindern, die einigermaßen Bewegungsbegabt sind Sache von kürzester Zeit, bis sie mit dem Durchschnitt einer E-Jugendmannschaft mithalten können, selbst wenn diese schon seit 4 Jahren zusammen spielt. Es geht um Laufen, Dribbeln, Passen. Mehr brauchts in dem Alter nicht um in einem normalen Team mithalten zu können. Den Weg dazu hat let1612 ja gezeigt (Spielformen, Wettbewerbsformen, Training in Kleingruppen).

    Wenn man natürlich das extrem vorzeichnet, nämlich den dicken Paul, der bis er 9 Jahre alt war noch nie eine sportähnliche Aktivität gemacht hat, sondern seine Tage bisher am Fernseher oder Basteltisch verbracht hat und der dann in die perfekt eingespielte E-Jugend volle Mini-Messis kommt, die sich vermutlich auch noch wagenburgmäßig gegen alle Schlechten von außen abschirmen, damit die Topspieler keinen von außen verschuldeten Leistungsabfall erleiden, dann wir Paul keine Chance haben.

    Nun, ich persönlich habe mit "dicken Pauls" keine Probleme, so lange sie kicken "wollen" und nicht nur kommen "müssen", weil Mama/Papa ihnen das verordnet hat. Solange die wollen, trainiere ich die gerne.


    Klar hat der "dicke Paul" auch sinnbildlich das Recht, Fussball spielen zu können. Aber daraus leitet sich nicht automatisch der Anspruch ab, in jeder Mannschaft mitspielen zu können. Auch die "Guten" haben "Rechte", nämlich so gut wie möglich abschneiden zu können. Ich würde meinen "dicken Paul" momentan (!) nie in der ersten Mannschaft einsetzen um ihn da auch zu schützen. Wenn die Unterschiede zu groß sind und dann auch noch von einem auffallenden äußeren Erscheinungsbild unterstrichen werden, muss man die Kinder auch etwas schützen um sie nicht bloßzustellen.


    Im Idealfall gibt es für jede Könnerstufe das passende Angebot. Ist natürlich nicht immer möglich. Bei uns gibt es dazu in jedem Altersjahrgang zwei Mannschaften: eine, in der sich alle austoben können die Leistung zeigen wollen. Und eine andere für die, die es eher lockerer angehen lassen oder halt noch nicht so weit sind.


    Sehe da nichts Verwerfliches drin.

    Die Neuen in der Auffangmannschaften sollten halt erstmal nachweisen, dass sie überhaupt regelmäßig zum Training kommen, sprich es ernst meinen.

    Wenn ihr das bei allen macht: Hut ab! Ich erlebe allerdings in anderen Vereinen, dass dies nur schwächere Kinder nachweisen müssen und stärkere sofort integriert werden.


    5x E-Jugend und 3x F-Jugend mit der Kinderanzahl ist auch sehr lobenswert.

    Bisher ist es so, dass alle Kinder, ohne Ausnahme, da rein müssen. Denn wir sind voll, egal ob ein "Guter" oder "Schlechter" kommt.

    Wir machen das erst seit Kurzem aus der Not heraus. Würden wir keine Auffangmannschaft anbieten, müssten wir die Kinder stumpf auf eine Warteliste setzen, da wir voll sind bzw eben nicht mehr Trainer haben.


    Ein festes Vorgehen bzw Kriterien gibt es da nicht. In den wenigen Fällen, die es in der Zwischenzeit gab, wurde das Kind nach einem halben Jahr in die altersmäßig passende, nächst höhere Mannschaft gesteckt und hat da dann erstmal 2-3 Wochen ganz normal mittrainiert. Bisher hat das immer gereicht, dass die Kinder dann vernünftig mitmachen konnten und da dann geblieben sind.

    Weiß zwar nicht wo jetzt genau der Schuh drückt, aber ich habe nirgends in meinem Beitrag das irgendwie gewertet, beurteilt oder Forderungen aufgestellt. Also locker bleiben…


    Ich habe lediglich dargestellt, dass es schwer ist, drei bis vier Jahre Trainingsvorsprung aufzuholen. Nicht mehr, nicht weniger. Dabei spielt es keine Rolle, ob welche mit 5 anfangen und dann im Alter von 9 neue dazukommen oder ob man mit 9 anfängt und dann 13 jährige Anfänger hat. Wer meint, dass man das so einfach in ein und derselben Gruppe trainieren kann, darf gerne vorbeikommen und es vormachen.


    Du darfst gerne Vorschläge machen, wie es Deiner Meinung nach besser geht, statt nur zu kritisieren. Deinen indirekten gesellschaftlichen Vergleich spare ich mir jetzt mal zu kommentieren…

    Wir haben in der E-Jugend 5 Mannschaften (mit je ca. 14 Kinder). Insbesondere ab E-Jugend wird schon ein wenig nach Leistung sortiert. Pro Jahrgang gibt eine erste und eine zweite Mannschaft und dazu noch eine gemischte (welche dann die E5 ist). In der F-Jugend sind es aktuell auch drei Mannschaften mit jeweils ca. 18 Kindern.


    Die Neuen in der Auffangmannschaften sollten halt erstmal nachweisen, dass sie überhaupt regelmäßig zum Training kommen, sprich es ernst meinen. Dann kommt noch hinzu, dass reine Anfänger immer schwerer in eine bestehende Mannschaft zu integrieren sind. Ich geh jetzt mit meinen Jungs in die E hoch, die meisten spielen davon schon drei Jahre Fussball, einige bereits vier. Ein Teil davon auf Auswahl-Niveau. Reine Anfänger in diese Gruppe zu integrieren ist für mich fast unmöglich. Ich bin da sehr dankbar, dass sie jetzt in einer anderen Gruppe erstmal die Grundlagen lernen.


    Klar ist auch, dass es schwer ist spät einzusteigen. Den Vorsprung den die anderen haben, holt man nur schwer auf.

    Ich habe zwar keine Lösung parat, bin mir aber nicht sicher, ob Geld alleine oder Jugendliche als Trainer der Weg in die richtige Richtung sind.


    Jugendliche sehe ich als Co-Trainer an der Seite eines Erwachsenen. Ist vielleicht jetzt keine populäre Meinung, aber die müssen ja selber noch ihren Weg finden, eine Persönlichkeit herausbilden, “Erwachsen” werden. Das braucht es aber mbMn um mit Kindern zu arbeiten. Jugendliche haben da noch (verständlicherweise) zu viele Flausen im Kopf und probieren sich ja selber noch aus. Klar, gibt Ausnahmen.


    Was mich zum Punkt Geld bringt. Ist die Übungsleiterpauschale zu üppig, könnte es passieren, dass Du Leute anziehst, die den Job nur des Geldes wegen machen. Aber nicht, weil sie da eine innere Motivation zu haben. Ich habe da einen anderen Fokus. Von mir aus soll der Verein mehr Geld in die Kinder stecken. Ausstattung, Goodies, Turniere whatever. Mir persönlich ist das Geld egal, ich brauche es zum Glück nicht.

    Also ursprünglich ist das Ganze mit der Auffangmannschaft aus der Not heraus geboren. Wir sind der einzige Fussballverein in einer Kleinstadt mit ca. 20T Einwohnern. Dementsprechend kommen alle zu uns.


    Angefangen hat es damit, dass wir in den Jahrgangsmannschaften der F-Jugend zu viele Kinder hatten. Jede Gruppe hatte schon 24 Kinder bei zwei Trainern und es kamen immer mehr. Wir Trainer haben dann einen Stopp gesetzt und eine Warteliste eingeführt. Parallel haben wir beim Vorstand genervt (ca. Ein Dreiviertel Jahr lang), dass wir da Unterstützung brauchen. Es wurde dann in den älteren Jugendmannschaften gefragt, wer Lust hat, und so haben wir zwei aus der B-Jugend gefunden, die diese Auffanggruppe betreuen. Denn häufig war/ist das Problem, dass die Neuen eben nicht gleich mit Kindern mithalten können, die schon seit den Bambini’s spielen. Mittlerweile sind da auch schon wieder rund 20 Kinder am Start. Die ersten davon haben wir bereits mit Erfolg in die “echten” Jahrgangsmannschaften integrieren können.


    “Der Freunde wegen” kenne ich auch. Das waren bei uns die Kinder, die (leider) am Fussball nicht so richtig interessiert waren, sondern mehr am Blödsinn machen in den Pausen. Wir haben dann den Eltern in Gesprächen vermittelt, dass das so nicht funktioniert, weil die Kinder leistungsmäßig immer weiter abgehängt werden und der Abstand zur Mitte der Gruppe zu groß wurde. Diese Kinder haben wir an die Auffanggruppe abgegeben. Ein Teil davon hat naturgemäß gleich aufgehört, einige haben sich aber auch durchgebissen und sind heute noch dabei.


    Ob das kontraproduktiv ist hängt halt auch von der Perspektive ab. Was will man? Ich möchte Kinder trainieren, die Bock auf Fussball haben. Ganz egal ob sie gut oder weniger gut sind. Aber Bock auf Fussball muss da sein. Kinder, die nicht wegen dem Fussball kommen, sondern wegen der Freunde, sind halt auch kein Unterbau für die Zukunft.

    Bei uns gibt es dazu eine “Auffangmannschaft” die von zwei B-Jugendlichen betreut wird. Da kommen alle Neuen aus F- und E-Jugend rein, um mindestens ein halbes Jahr die Basics zu lernen. Danach wird geschaut, in welche Mannschaft sie leistungsmäßig reinpassen…

    Ich denke auch, dass es weniger das Finanzielle ist. Vieles macht der Verein aus. Gibt es eine Strategie? Werden manche Teams bevorzugt? USw


    Bei uns ist so, dass das meiste Geld in die "1.Herren" fließt und der Rest eher untergeht. Im Jugendbereich gibt es keinen abgestimmten Entwicklungsplan. Kein: was wollen wir mit welchem Jahrgang erreichen? Wie stellen wir Teams leitungsbezogen oder nach anderen Kriterien auf. Nichts. Das motiviert dann auch als Trainer kaum. 2-3 Trainer ziehen ihr Ding durch, suchen sich die Perlen raus und der Rest kann schauen wo er bleibt. In so einem Umfeld nutzen auch 450,- pro Monat nichts...


    Bei uns in der G- und F-Jugend kommen mit 100 Kindern rund 13.000,- im Jahr ins Haus. Trotzdem musst Du um jeden Ball kämpfen... Geld ist nicht alles.

    Ist bei uns auch so, dass wenn überhaupt neue Trainer/Betreuer dazukommen, die dann aus dem Elternkreis rekrutiert werden. Ich kann aber auch verstehen, dass da immer weniger Lust zu haben. Der zeitliche Aufwand, um beispielsweise die C-Lizenz zu erlangen, schreckt viele ab, mich eingeschlossen. Da nutzt es auch nichts, dass der Verein das alles bezahlen würde. Bei uns haben nur die Älteren (so um die 50) eine Lizenz, die Jüngeren trainieren mittlerweile einfach so.


    Das da grundsätzlich ein gewisses Wissen vermittelt werden muss, steht ausser Frage. Aber die Verbände passen sich auch kaum den heutigen Gegebenheiten an. Mehrtägige Präsenzphasen muss man sich erstmal zeitlich "leisten" können.


    Oder einen kompletten erste-Hilfe-Kurs mit 7 Stunden zu verlangen, ist auch so ein Thema. Das sieht auch keiner ein, der einen Führerschein hat.


    Hier müsste man kleinteiligere Angebote machen, die zeitlich besser zu organisieren sind. Dann würden sich vielleicht ein paar mehr dafür interessieren.


    Anreize gibt es keine besonderen. Bei uns gibt es eine Aufwandsentschädigung von 30,-/Monat, Trainingsanzug und Shirts und das Equipment (Grundausstattung).

    Und wie viele spielen jetzt -abgesehen von den Trainerkindern- öfter als Dein Sohn? Ich verstehe das Problem nicht. Dein Sohn ist motiviert, wird öfters nominiert... so what??

    es gibt Menschen, die nicht nur auf ihr eigenes Kind schauen und einer Selektion von besser und schlechter bei 6 Jährigen nicht gut finden. Dass sie diese Werte ihren Kindern gegenüber nicht vorleben wollen, finde ich nachvollziehbar.

    Vielleicht wird hier auch besser/schlechter unterschiedlich interpretiert. Bei mir zB ist es erstmal egal, wie gut ein Kind ist. Ich unterscheide nur in motiviert und weniger motiviert. Ich fördere die, die aus sich selbst heraus motiviert sind, die Bock auf Fussball haben, die "wollen". Bei den anderen, die (noch) nicht soweit sind oder die nur zum Spaß spielen (was per se nicht falsch ist), bringt eine zusätzliche Förderung (noch) nichts. Einen Hund, den man zum Jagen tragen muss, ist kein Jagdhund.

    Leistungsorientiert gibt es bei mir auch. Für mich sind das die, die Fussball spielen um zu gewinnen. Die Ehrgeiz haben und immer voll dabei sind. Und dann gibt es die anderen, die aus Spaß spielen und bei denen das Gewinnen-Wollen nicht ganz oben steht. Beides hat seine Berechtigung für mich und für beides sollte man ein passendes Angebot schaffen.

    So lange man nichts Genaues über die Kriterien der Nominierung weiß (=Gespräch suchen), ist es schwer, das Ganze richtig einzuschätzen. Man kennt eben nur eine Seite. Nicht mehr, nicht weniger.


    Umgekehrt kann ich mir gut vorstellen, dass ein Kind, welches es schadet findet wenn ein Training/Spiel ausfällt, vermutlich schon zu denen gehört, die regelmäßig nominiert werden. Denn das sind eben die, die Bock auf Fussball haben. Der Rest, der nur kommt um beschäftigt zu sein bzw für die Fussball nicht alles ist, die juckt sowas auch nicht. So ist das zumindest bei uns in der Gruppe. Das eine ist reguläres Training (am besten zwei Mal pro Woche), das sollen alle (!) bekommen. Und das andere ist explizites Förder- oder Zusatztraining. Und da würde ich nur die für vorsehen, die eben auch tatsächlich von sich aus Bock haben und viel spielen.


    Bei sowas sind eben die Eltern auch gefordert, mit ihren Kindern zu sprechen und das Ganze richtig einzuordnen. Für alle das Gleiche zu fordern macht nur Sinn, wenn alle das Gleiche wollen/brauchen/können...

    Ein paar Gedanken dazu:


    - Generell würde ich einfach das Gespräch mit den Trainern suchen und sie darauf ansprechen. Das dürfte mehr bringen als hier nach Ratschlägen zu suchen, wo man nur eine Seite hört.


    - Da ich selber Vater-Trainer bin und meine beiden Kollegen ebenso, kann ich zumindest sagen, was mich bewegen würde. Wenn ich Training anbiete, dann ist für mich klar, dass da mein Sohn dabei ist. Denn auch das ist Zeit, die ich mit meinem Kind verbringe. Wer sich daran stört, darf gerne selber eine Lizenz erlangen und Training anbieten.


    - Weiterhin stellt sich mir die Frage, ob tatsächlich die betroffenen Kinder gefrustet sind, oder ob es eher die Eltern sind. Letztendlich ist es ja so: es gibt Kinder, die brennen für Fußball und spielen jede freie Minute. Und es gibt Kinder, die kommen zum Training und machen sonst nix mit dem Ball. Für letztere würde ich auch kein Zusatztraining anbieten.

    Die Kinder des Trainers und der zwei Väter, die meist mittrainieren, sind automatisch immer gesetzt. Das führt natürlich bei einigen Eltern zu Frust, weil die Guten noch mehr gefördert werden, während die schlechteren möglicherweise auf der Strecke bleiben.

    Was genau führt jetzt zu Frust? Dass die Kinder des Trainers und der zwei Väter immer dabei sind, oder, dass die Guten mehr gefördert werden?

    Bei mir ist das andersrum. Ich teile eine E-Jugend auch in zwei Leistungsklassen. Allerdings mache ich es so, dass der stärkere Kader sehr knapp bemessen ist und die zweite Mannschaft mehr Spieler hat. Dadurch wird es so sein, dass die zweite Mannschaft regelmäßig “oben” in der ersten Mannschaft aushelfen muss und die Einsätze auch als Trainingsbelohnung gesehen werden sollen.