Eine Diskussion über ein -System- in der E Jugend halte ich für relativ überflüssig, bzw. viel zu hoch aufgehängt. Es ist eh nur ein Grundgerüst.
Eine Formation in der B Jugend beispielsweise, ist für mich auch nur ein Grundgerüst zur grundsätzlichen Raumbesetzung, das sehr fluide funktioniert, je nach Spielidee und Spielphilosophie. Bspw. kann ein 4-3-3 ein relativ defensives System sein, je nachdem wie ich gegen den Ball agiere und ob daraus nun ein 4-5-1 wird etc. Im Spiel selbst kann ich die Idee haben wie ein AV off. agiert, wer dann absichert etc. etc. Kurz gesagt, es geht um Raumbesetzung, die von den Spielphasen abhängt.
Idealerweise habe ich ausgebildete Spieler die nicht in starren Systemen Abläufe trainiert haben, sondern Spieler mit einem grundsätzlichen Verständnis für Raum, Zeit, Gegner, Mitspieler etc. Kurz gesagt, die schnell wahrnehmen und verstehen können um dann zu entscheiden und auszuführen. Positionsrotation ist ok, wenn allerdings nur Abläufe auf Positionen gefragt sind, ensteht niemals ein grundsätzliches Mindset. Da ist mir der -offensive- der sich fallenläßt, weil der defensive geht, lieber, weil ich für den dann auch nicht das defensive Denken übernehmen muß.
Womit wir beim Funino, in dieser Altersklasse, wären und der Rückkopplung zum Training.
Funino wird m.e. oft falsch verstanden. Vor allem im Training. Vielfach wird der Ball in die Mitte geworfen und gespielt. Optimalerweise vllt. noch ohne große Instruktionen und mit Fragetechnik zur impliziten Vermittlung. Das ist schon mal grundsätzlich besser als Schlangestehen und Staffelpassen.
Funino hat m.e. aber immer, für mich, eine weitere Intention gehabt. (Unsere B Jugendspieler haben mit Funino, allerdings auch anderen Spielformen ohne Spielrichtung, schon vor Jahren, in der F angefangen)
Dazu gehört auch ein grundsätzliches Spielverständnis zu schaffen. Wenn wir mal beim Funino Feld bleiben nur 2 Beispiele.(sehr simplifiziert)
Passen nur nach hinten: Ziel: Raum für Dribbling erkennen und nutzen. Sub: Absicherung und Freilaufen im Rücken(für späteren Jugenden würde man das nennen: Gegenpressingstruktur schon im Ballbesitz, auch wenn das natürlich hier zu hoch aufgehängt ist)
2. Mannschaft gewinnt wenn jeder ein Tor erzielt hat: Ziel: Jeder spielt automatisch auch mal eine defensive Absicherung.
Sub: ähnlich oben.
Außerdem wird der Assist aufgewertet etc.
Mit einem Funino Feld ist mehr anzufangen als das reine Spiel auf 4 Tore. (Ballhalten gegen Torerzielung etc. etc.)
Also ob ich nun ein 3-3 spiele oder Tannenbaum, oder sonstwas, ist m.e. unwichtiger als ein grundsätzliches Spielverständnis ALLER Spieler.
b.t.w. Mittlerweile geht mir auch der Satz oder das Prinzip: Alle greifen an, alle verteidigen, irgendwie auf die Nerven.
Dann braucht man sich über Rudelbildung nicht zu wundern. Ohne Bezug zu Ballnähe, Tornähe, Raum ist das nämlich totaler Schwachsinn.