Im Moment habe ich 13 F1-Jugend Spieler (Jhg. 2006). Alle sind super motiviert - alles kein Problem.
Ab Sept spielen die Kinder in der E-Jugend (Punktspiele). Wir bekommen 4/5 Spieler aus Jhg. 2005 noch dazu. Dieser Jahrgang war immer ein "Problem" im Verein. Es gibt einfach zu wenig für eine "eigene" Mannschaft (und auch kein Trainer).
Woran lag es denn, dass dieser Jahrgang "schon immer" zahlenmäßig so schwach war? Inwieweit stimmt die Bezeichnung "schon immer" überhaupt?
Ich meine, dass der Verein allen Kindern gegenüber gleichermaßen verpflichtet ist. Der Jahrgang darf keine Rolle spielen. Insofern muss man sich mit den 05ern genauso viel Mühe geben wie mit den 06ern. Das jetzt einfach mal so als Ausdruck meiner Meinung, ohne dich, @Domestos damit in irgendeiner Form in Zweifel ziehen zu wollen.
Wer hat beschlossen, dass die 05er den 06ern zugeschlagen werden? Wie sieht es denn bei den 04ern aus, dort könnten sie sonst ja auch unterkommen. Nicht, dass ich das für die bessere Lösung halte, aber sie ist ja zunächst ähnlich naheliegend.
Wir werden 18 Spieler haben. Das ist zu viel für eine Mannschaft (wir brauchen bloß 7), und zu wenig für 2 Mannschaften. Wie machen wir das?
Ich widerspreche dir hier: Es sind zwar zu viele für eine Mannschaft, aber gerade so genug für zwei, zumindest dann, wenn alle mitziehen, oder zumindest alle bis auf einen oder zwei. Wir haben das in der E-Jugend übrigens genau so gemacht, ich habe das ja kurz in meinem Post ein Stückchen weiter oben schon kurz erwähnt.
Die 2005er Kinder werden praktisch nur ein Jahr bei uns spielen. Danach müssen Sie wieder wechseln.
In dem Alter ist ein Jahr eine lange Zeit. Und ein Jahr ist definitiv genug Zeit, um mit dem Fußball aufzuhören, weil es einem keinen Spaß macht, u.a. aus dem Grund, dass niemand einen haben will...
Übrigens: ich kann im Kinder- und Jugendfußball den Begriff des Punktspiels überhaupt nicht leiden. Er weckt meiner Meinung nach völlig falsche Assoziationen. Ich spreche absichtlich und bewusst von Pflichtspielen, und sage das 'meinen' Eltern auch immer ausdrücklich so: Pflichtspiele heißen so, weil man bei Strafandrohung dazu verpflichtet ist, anzutreten. Sie unterscheiden sich für mich in keinerlei Art von Freundschaftsspielen, außer vielleicht, dass man bei Freundschaftsspielen individuelle Regeln mit dem anderen Team vereinbaren kann.
Bisher haben wir alle 2006er Kinder bei Spielenachmittage mitgenommen (meistens sind 11 dabei) und durchgeweschselt d.h. wir haben bisher niemand abgesagt.
Aufgrund der dann geringen Nettospielzeit habe ich übrigens schon in der F-Jugend bewusst darauf verzichtet, das Kontingent an Wechselspielern auszuschöpfen. Stattdessen habe ich bewusst nur zwei, manchmal drei Wechselspieler mitgenommen. Dafür hat dann jeder Spieler auch genug Zeit auf dem Platz, nämlich rechnerisch 3/4 der Spielzeit für die Feldspieler, wenn ich den Torhüter durchspielen lasse. Bei elf Spielern stehen für zehn Feldspieler nur sechs Plätze zur Verfügung, daher kommt jeder von ihnen rein rechnerisch 'nur' auf 3/5 der Spielzeit, also 60%. Von 40 Minuten sitzen sie demnach 16 auf der Bank und sind nur 24 auf dem Platz.
Ich hatte die abgelaufene Saison einen genauso großen Jahrgang (2004, 18 Kinder) und habe in der E-Jugend davon abgesehen eine zweite Mannschaft zu machen, aufgrund der Erfahrungen in den Vorjahren.
In der F-Jugend waren wir mit dem Jahrgang 2005 zusammen 21 Kinder und hatten uns dazu entschieden zwei Mannschaften zu machen, weil wir vier Trainer zusammen bekamen. Das hat ganz gut geklappt, auch wenn ich hin und wieder nur mit sieben Mann auf dem Platz gestanden habe.
Bei 21 Spielern sind zwei Mannschaften in meinen Augen Pflicht, da ist meine Meinung aber sowas von eindeutig. Einzige Ausnahme: von den 21 kommen mehr als fünf nur unregelmäßig und machen den Eindruck, am Fußball nicht wirklich viel Spaß zu haben. Und selbst dann würde ich es erst einmal versuchen, denn viele Leute laufen erst dann zu ihrer möglichen Form auf, wenn es ihnen auch abverlangt wird.
Was ist eigentlich schlimm daran, keine Auswechselspieler zu haben? Mir ist das lieber als wenn ich vier habe.
Dies lag in erster Linie daran, dass ich viele Kommunionkinder hatte, die zwischendurch wegen Unterricht beziehungsweise Vorbereitungen nicht spielen konnten. Einige Spiele musste ich deswegen verlegen, weil ich mit der knappen Anzahl Kinder in jeder Mannschaft nicht genug hatte (wir hatten die Spiele beider Mannschaften auf den gleichen Spieltag legen lassen, um bei Heimspielen besser verkaufen zu können).
OK, mit etwas Erfahrung hättet Ihr gewusst, dass Euch die Kommunion erwartet, dann hätte man die Spieltermine unterschiedlich gestalten können. Aber ich finde es auch nicht so wild, wenn man mal ein Spiel verlegen muss. Ich musste das auch mehrfach, es war aber nie ein größeres Problem.
Außerdem habe ich festgestellt, dass bei einer relativ kurzen Spielerdecke einige Kinder für sich entschieden haben, dass sie sich nicht mehr allzu sehr anstrengen mussten, da sie ja eh spielen werden.
In den KiFu-Jahrgängen muss man, finde ich, nicht mit der Teilnahme an Spielen bzw. dem Entzug des Spielrechts drohen oder bestrafen. Und ob ein Spieler sich anstrengt oder nicht, hängt meiner Meinung nach auch nur wenig damit zusammen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass er auf dem Platz steht. Ich bin sogar der Meinung, dass übermäßige Konkurrenz im Kinder- und auch in weiten Teilen des Jugendbereichs langfristig deutlich mehr negative als positive Folgen hat.
Die Entscheidung ab der E-Jugend mit 18 Kindern nur eine Mannschaft zu bilden, hat sich ausgezahlt.
Mag sein, dass das aus Trainersicht so ist. Aber wie sieht es für die Kinder aus?
Durch die Schulwechsel ergaben sich bei einigen Kindern erhebliche Probleme und ein Kind kam deswegen überhaupt nicht mehr.
Der Ausfall eines Kindes stellt meiner Meinung nach, wenn es 18 waren, noch keine Katastrophe dar. Daneben weiß ich aus eigener Erfahrung um die Schwierigkeiten, die der Wechsel auf die weiterführende Schule mit sich bringen kann, allerdings sollte, wie ich meine, dennoch eine Teilnahme an Spielen möglich sein.
Die geringen Einsatzzeiten einiger Kinder im Ligabetrieb haben wir mit Freundschaftsspielen und insbesondere mit Turnieren (elf Stück in der letzten Saison) kompensiert. Allerdings bin ich als Trainer nach dieser Saison auch total platt und freue mich, dass ab kommender Woche drei Wochen Fußballpause ist.
Die Saison mit zwei Mannschaften war bei uns auch recht anstrengend. Dennoch denke ich, dass sie sich für die Spieler gelohnt hat. Wir hatten es in den Jahren zuvor mit Freundschaftsspielen und Turnieren versucht, das stellte sich aber als deutlich aufwendiger heraus als die Meldung einer zweiten Mannschaft, zumal wir leider ziemlich viele kurzfristige Absagen bei den Freundschaftsspielen erhielten, so dass die ganze Mühe für die Vorbereitung dann für die Katz war... Vielleicht läuft das bei Euch ja besser.
(Fortsetzung folgt)