Aufwandsentschädiung und Gewinnprämie versteuern ?

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  • Hallo an alle
    Unser 96ger hat nun seine 1. Herrensaison sehr erfolgreich für sich und die Mannschaft abgeschlossen. Von 30 Spielen hat er 29 absolviert (bei einem war er krank)


    Die Mannschaft ist sogar in die nächst höhere Liga aufgestiegen. Also insgesamt sehr erfolgreich.


    Nun stehen Honorarverhandlungen an, aber das ist gar nicht das Thema, denn über die Gespräche, was man fordern könnte, sind wir auf den Gedanken gekommen, dass er das
    was er bisher verdient hat doch sicher versteuern muss. Er macht hauptsächlich eine Ausbildung (noch im 1. Lehrjahr), Fußball ist dann das Hobby, aber die Einnahmen müssen doch
    bestimmt Ende des Jahres versteuert werden. ER hat eine Aufwandsentschädigung bekommen und für jedes gewonnen Spiel oder Remi, eine Prämie. Muss beides versteuert werden oder
    nur eines von den Einnahmen.


    Hat da jemand Erfahrung / Anung von , wie sowas läuft?

  • Naja, das hängt sicher von der exakten höhe der prämien ab ob überhaupt steuern gezahlt werden müssen. Verdient er denn mehr als 450€ beim Kicken? Alles darunter ist meines Wissens ein Minijob und nicht Steuerpflichtig. Wenn es mehr ist wird es vermutlich wie ein Zweitjob abgerechnet, also höchste Steuerklasse. Aber ich bin kein Steuermensch und könnte mich auch völlig irren. Im absoluten Zweifel(wenn endlose googlesuchen nichts bringen) lieber ein Gespräch mit einem Experten auf Honorarbasis vereinbaren.

  • Hm, also die Gewinnprämie auf die ganze Saison gesehen ist schon recht hoch. Auf alle Fälle bedeutend höher als deine angesprochenen 450€.


    ....ok, wir sind eigentlich bei einem guten Steuerberater, den werd ich dann fragen.
    Ich könnte mir vorstellen, das man die Gewinnprämie versteuern muss, aber die Aufwandsentschädigung nicht. Mal sehen wie es ausgeht.

  • Die links sind am Thema! :thumbup: und sehr interessant.
    Und wenn ich das richtig verstehe muss der Spieler imobigen Beispiel nucht nur versteuern, sondern dwr verein sogar nich den Arbeitgeberanteil an den Fiskus über weisen?? Bin gespannt was dein Steuerberater sagt @MilkyWay

  • Ok die Links schau ich mir morgen an.....gleich ist Pokalauslosung.


    Du meintest 450 im Monat. also das hat er nicht. Werde mich mal einlesen. Ob der Verein über dem Betrag sozialabgaben versteuert..... wag ich zu bezweifeln.
    Unser Sohn hat am Montag Vertragsverhandlungen, ich werde ihn mal sagen, er soll da mal nachhacken.


    Bin gespannt wie die Verhandlungen verlaufen.

  • Wenn ich das richtig verstanden habe - und ich bin nicht 100 % sicher, aber doch ziemlich - so ist das ein ganz normaler "Job". In dem Moment, in dem er eben einen Amateurvertrag unterschrieben hat, ist das ein Arbeitsvertrag. Also ganz normal zu versteuern, wie das Jobben beim Lidl u.ä., inklusive Arbeitgeberanteil des Vereins.


    Daher machen viele Vereine das eben gerne schwarz, bar auf die Hand, ohne Vertrag. Das ist dann halt Schwarzarbeit...

  • Also ich habe mir nun die Zeit genommen und die Links gelesen.... so wirklich schlau bin ich nicht, da sie sich teilweise widersprechen.
    Denke aber, das ich es schon so rauslese, das er es versteuern muss.


    Es ist aber so, das er gar keine Belege für das Geld in dem Sinne hat. Es gibt keine Abrechnung oder so. Er bekommt die Aufwandsentschädigung monatlich
    und die Siegprämie, wenn es eine gibt wöchentlich.


    Das wird automatisch auf sein Konto überwiesen und damit hat es sich bisher.
    Also müssen wir jeden Monat nachschauen, was er bekommen hat. Nun gut, ist über ein Jahr noch nachvollziehbar.


    Damit er aber keine Scherereien mit der Steuer bekommt, werden wir das alles dann dem Steuerberater geben und dann sehen, was der sagt, der
    kennst sich am Besten aus.


    edit>: Also einen Amateurvertrag hat er Anfang der letzten Saison das erste Mal bekommen, von daher wissen wir noch nicht wie das gehandhabt wird.
    Heute verhandelt er die neuen Bedingungen aus. Schwarz machen wir auf alle Fälle nix. Wir sind selbstständig und da achten wir sehr drauf , dass alles
    läuft, wie es zu laufen hat, gerade mit der Steuer, damit legt man sich besser nicht an.

  • Wenn Dein Sohn Gelder vom Verein bekommt, sind diese grundsätzlich steuerpflichtig, egal, wie die heißen (Siegprämie, Aufwandsentschädigung, Fahrgeld etc.).
    Wenn er Gelder als Trainer/Übungsleiter erhält, gibt es dafür eine jährliche Pauschale in Höhe von 2.400€/750€ (§ 4 Nr. 26/26a Einkommensteuergesetz). Ich vermute aber, dass dies hier nicht vorliegt. Bei Fahrkostenerstattungen gibt es besondere steuerliche Vorschriften.


    Wenn Dein Sohn also Gelder aufgrund seiner Spielertätigkeit vom Verein bekommt, dies pro Monat aber unter 450€ liegt (wie gesagt muss man bei Fahrtkostenerstattung extra schauen), muss der Verein Deinen Sohn im Rahmen eines Minijobs bei der Minijobzentrale anmelden. Darüber muss Dir der Verein eine Meldebescheinigung übergeben, aus denen Du die gemeldeten Daten entnehmen kannst. Der Verein führt dann monatlich eine Pauschalsumme für die Sozialversicherungsbeiträge an die Minijobzentrale und damit ist das dann auch für Deinen Sohn erledigt. Man muss allerdings auch schauen, ob Dein Sohn bei der Berufsgenossenschaft VBG versichert ist, da er ja Lohn vom Verein bezieht. Ich meine nämlich, dass man nicht mehr als Vereinsmitglied über die Versicherung des Landessportbundes versichert ist, wenn man Gelder vom Verein bekommt (war bei einem Trainer von uns so, der mehr als die steuerfreie Pauschale bekam).


    Jedenfalls ist es eine gute Sache, den Steuerberater einzuschalten und im Anschluss ein Gespräch mit dem Verein zu führen.