Beiträge von Goodie

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    Welche Kennziffern spiegeln den Erfolg wieder? Mannschaftszahlen, Mitgliederzahlen, Ligenzugehörigkeit usw.

    Sag du es mir?
    Das kann man doch gar nicht verallgemeinern sondern ist eine Frage der Ausrichtung. Der eine Verein will Breitensport fördern, ein anderer Leistungsorientiert arbeiten. Da gibts doch kein richtig oder falsch.
    Allerdings möchten alle Vereine jede Jugend, besser noch jeden Jahrgang besetzen, oder?

    Die beiden Vereine, die ich im Sinn habe, haben beide in der A und B Jugend noch jeden Jahrgang besetzt. Einer hat sogar ne B3.

    Das Konstrukt JSG finde ich seit je her schräg. Unterm Strich ist ein Verein auch immer identitätsstiftend. Zwei oder drei Vereine zusammenzustecken, die meist eine herzhafte Derbyrivalität pflegen, ist ein echtes Unterfangen. Hier sind so viele Befindlichkeiten unter einen Hut zu bekommen von Spielern, Trainern, Jugendleitern und Vereinsvorständen... Das geht ja schon damit los, welcher Verein als erster genannt wird. Und auch im Team wird man "die" und "wir" wohl nur sehr schwer rausbekommen.
    In meinen Augen hilft nur eine neue, gemeinsame Identität.

    Auch wenn man lange Traditionen und Geschichte mag, so muss man doch an vielen Ecken und Enden feststellen, dass das Alte gerne auch als Altbacken wahrgenommen wird. Wer geht denn in den Männergesangsverein Cäcilia 1847 eV. wenn nebenan ein cooler Barber-Chor probt?
    Bei einem Restart haben es auch die aktuell handelnden Akteure in der Hand, einen Ruf zu erarbeiten und müssen sich nicht rumplagen mit Etiketten wie Asi-Verein oder hochnäsig...

    Aber ich verstehe auch vollkommen, wenn man die Gegenposition vertritt.

    Ich wohne in einer Großstadt, allerdings in einem außen gelegene Randbezirk, der 1974 eingemeindet wurde und sich bis heute nicht wirklich dazu gehörig fühlt. Wir sind hier 17000 Einwohner im "Dorf" und haben zwei Fußballvereine und ein dritter versucht sich im Wiederaufbau von G- und F.
    Der größere ist ein Multisportverein, der auch Kinderturnen und Schwimmkurse anbietet. Unterm Strich sind beide Vereine so leidlich alleine überlebensfähig. Als der dritte anfing, Werbung zu machen, fiel mir das Wort Kanibalismus ein.
    Du hast die Stichworte ja genannt. Weniger Kinder, viele Alternativen.

    Und so steht wohl ein Gesundschrumpfen an. Denn wenn wir mal ganz ehrlich sind, dann reicht bei 15000 Einwohner auch ein Verein.
    Wenn ich mich in den Kreisen umschaue, dann sind genau diese Vereine erfolgreich, die eine Neugründung bestehend aus 2-3 Altvereinen erfolgreich abgeschlossen haben. Neues Design, modernes Auftreten, keine Altlasten. Ein Verein mit vielen Möglichkeiten, mehreren Standorten und gutem Angebot.

    Klar reißt man mit diesem Weg eine häufig lange Tradition ein. Ich glaube dennoch, dass dieser Weg notwendig ist

    Wer sich mal mit ex- und intrinsischer Motivation auseinander gesetzt hat weiß, dass sich extrinsische Motivation abnutzt.

    Wer auf Fußball kaum Bock hat, den kann man nem Euro pro Tor oder anderen Anreizen ne Zeit lang bei der Stange halten. Dann kommt die Gewöhnung und der Effekt verpufft. Es muss mehr her.

    Wer hingegen intrinsisch motiviert ist, mit Spaß und Interesse seine Aufgaben annimmt, wird an seinen Aufgaben wachsen und sich entwickeln.


    In sofern sind Belohnungen sehr kritisch zu sehen. Und auch mit Lob sollte man wohldosiert umgehen, weil auch das zur extrinsischen Motivation hinzugezählt wird.

    Es ist einfach ein total großer Unterschied ob man sagt: "Ich bin stolz auf dich" oder ob man sagt: "du kannst sehr stolz auf dich sein"


    Man sollte alles daran setzen, die intrinsische Motivation zu fördern.

    Naja, falls ich dir zu nahe getreten bin, bitte ich um Entschuldigung.

    nein, bist du nicht. Das ist doch das Wesen der Diskussion, dass man respektvoll andere Meinungen hört und ggf. widerspricht oder zustimmt. ;)
    Ich beziehe mich ja auch eher auf die immer weiter steigenden Ansprüche der Eltern, damit es "Prinz Leon, dem Allerersten" gut geht. Natürlich weiß ich um die Macht der Gummibärchen bei Kindern und wenn ich Kinder beim Skifahren betreue hab ich auch immer welche dabei. (Fatal, wenn die aufm Berg dicht machen) aber...


    Viele individuelle Dinge werden immer weiter auf die Gruppe abgegeben. Darüber werde ich nicht aufhören, mich aufzuregen. (also im echten Leben). Nicht ich als Trainerin muss die Kinder mit allem(!) versorgen, sondern die Trainer müssen eigentlich gehegt und gepflegt werden. Ich hatte zuletzt Jahrgänge Eltern, die hatten nicht mal ne Tafel Schokolade zu Weihnachten für mich übrig. Auch ein Grund, warum ich jetzt aufhöre.

    Danke für dieses Feedback. Und das hilft jetzt dem TE wie?
    Auch wenn du die dritte Halbzeit nicht wahr haben willst, ist sie da. Sie wirkt.

    Wenn du geschickt fragst, dann erzählt gerade diese Altergruppe ausführlich nach dem Motto: "der Papa hat gesagt... solange der Mika mitmachen darf kann das ja nichts werden. Außerdem brauchen wir feste Positionen. Dieses ständige rotieren ist nicht gut. Kein Wunder dass wir nur verlieren."


    Ich argumentiere schon seit Jahren, dass die Staffeln mindestens(!) halbjährlich umgestellt werden müssen. Leider kann das jeder Kreisfürst für sich festlegen. Mit zum Teil absurden Regeln. So wird hier in einem Kreis (ich wohne auf einer Kreisgrenze) in der C-Jugend umgesteckt. Nur in der C-Jugend.
    Im Nachbarkreis habs dieses Jahr erstmalig ne Qualirunde für die B, und in der E-Jugend wird nach der Hinrunde neu sortiert. In der D und C hat man wieder Pech, wenn man Pech hat. Was für ein Durcheinander.


    Denn natürlich ist eine Saison gelaufen, wenn man abgeschlagen letzter ist aber wer die Liga haushoch anführt, profitiert auch nicht. Denn irgendwann machts auch keinen Spaß mehr 18:1 zu gewinnen. Übrigens ist dieses Zementieren das Hauptgegenargument gegen Tabellen in der Jugend. Aber da laufen ja fast alle Sturm.

    Die Lösung wäre das Hammessystem und ich habe beim DFB mal nachgefragt, warum man das nicht über die gesamte Jugend ausrollt. Daraufhin bekam ich eine qualitativ minderwertige Antwort einer "Praktikantin": "Vielen Dank für den Input!"
    Da hat der DFB ein nahezu perfektes System (welches allerdings ohne Meister der Kreisklasse 7 auskommen müsste); wird aber nicht genutzt.

    Und ja, zumindest Gummibärchen o.ä., um die "angeschlagenen Seelen zu trösten", fände ich auch schön 😀.

    Und die bezahlt wer? Welcher Verein hat für so was schon ein Budget? Wir jedenfalls nicht. Beim nächsten Mal reichen dann keine Gummibärchen mehr, dann solls was besseres sein... und dann rufen die nächsten: "Ist da Gelatine drin?" und wieder andere wollen ne Zuckerfreie Variante. Nee, hör mir auf!
    Ein Spielfest ist ein Spielfest. Nicht mehr, nicht weniger. Wer meint, ne angeschlagene Seele zu trösten, kann in den Supermarkt fahren und Gummibärchen kaufen.

    Wir haben Turniere immer ehrenamtlich und kostenlos gemacht (das ist hier auch vollkommen üblich) und haben uns durchs Catering und ggf. einer kleinen Tombola finanziert. Es blieb auch immer was übrig. Aber das schmitzt wenn die Ansprüche steigen.

    Bei meinem letzten Bambinispielfest, welches ich organisiert habe, habe ich beim weggehen gehört, wie sich Kinder und Eltern der Gäste darüber unterhalten haben, dass es mies war, weil es weder Medaillen noch Gummibärchen gegeben hätte. Ein normaler Spieltag!

    Der DFB schickt in regelmäßigen Abständen Fragebögen durchs Land. Die werden dann ausgewertet, sind aber in meinen Augen wenig aussagekräftig, außer vielleicht für ne hübsche Powerpointpräsentation mit den neusten schicken Folienanimationen.


    Hier könnte man echte, ungefilterte Meinungen von der Basis erhalten. Daher kam der Gedanke auf.

    Kopfsache klar. Aber ausgelöst durch?

    Das wäre ja mal genauer zu analysieren um geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten.


    Häufig sind ja die Eltern das Gegenteil von hilfreich. Achte mal darauf, mit welchem Mindset die Spieler von ihren Eltern in Empfang genommen werden. Es geht ja nicht eben selten im Auto in die 3. Halbzeit mit Spieltagsanalyse. Sollte hier das Problem liegen, braucht es eher einen Elternabend...


    Es könnte aber auch ein diffuses "ungerecht" in den Köpfen sein. Darauf reagieren Kinder in dem Alter sehr empfindlich, so dass sie die nächsten Minuten wie paralysiert sind. Das könnte man z.B. trainieren mit einem Spiel: "Team A führt 2:0". Mach das mal und guck dir die Reaktionen an. Wer packt das Kampfschwein aus, wer motzt/resigniert oder reagiert über? Und beobachte auch, dass diese Ansage ans bevorzugte Team was macht. Mit diesem Mindset geht auch der Gegner ans Werk, wenn er ein Tor gemacht hat.



    Wir hatten beim Volleyball immer ein Spiel für den Kopf: wir spielen immer nur die nächsten 5 Punkte. Und wenn der Satz/ das Spiel dann noch läuft, die nächsten 5 Punkte... usw. Jede Phase des Spiels sollte eben die gleiche Wertigkeit bekommen und nicht nur die letzten 5 Punkte.
    Beim Fußball ist das ähnlich. Jede Ballaktion ist die nächste, wichtige. Leider verändert sich das Coaching auch mit dem Spielstand.


    Die Spieler stehen auf dem Platz und geben gefühlt 100%. Du als Trainer siehst aber nur 60% (gemessen an den Möglichkeiten der Einzelnen). Würde es helfen, wenn man den Spieler sagt: "wir sind nur bei 60%, auf geht's jetzt!"? (oder man gönnt dem Team 80%, fürs Gemüt)

    Einer hatte mal geschrieben, Gedächtnisprokoll:

    „Ich weiß nicht warum, aber ich sehe euch vor mir, wie langhaarige, linke, kiffende Bombenleger!“

    Ich hatte geantwortet, „langhaarig“ kann er weglassen.

    Darauf einen Matetee. 😂

    Wir sind aber auch Revoluzzer...

    Überleg mal:

    Du trainierst seit mehreren Wochen mit allen Spielern deiner Mannschaft als Lernziel eine Finte.

    Von dem sprachlichen Mittel des Beispiels haste aber schon mal gehört, oder?
    Wie ein individuelles Ziel aussehen könnte und ob man es benutzt, entscheidet der TE. Es war ein Vorschlag.


    Ich berichte nur von meinen Erfahrungen. Besagter Jahrgang ist inzwischen in der B-Jugend. Seinerzeit spielte man hier noch 7vs7 mit 4er Bällen, in sofern gab es andere Ziele. Unsere Coachings zielten darauf ab, Spielfeste mit vollkommen überforderten Gegnern (4 mal im Halbjahr in der exakt gleichen Zusammensetzung) für beide Seiten zu einem halbwegs erträglichen Event zu machen. Das heißt, wir haben unsere Kinder möglichst intelligent eingebremst. Intelligent in dem Sinne, dass auch unsere Spieler noch einen Trainingseffekt hatten.

    Wir hatten auch einen Jahrgang, der den anderen voraus war. Statt Finten hatten wir das Augenmerk auf Beidfüßigkeit gelegt. (Seinerzeit hatten die Kinder noch mit 4er Bällen gespielt, da waren Finten echt noch quatsch)


    Statt: "schießt viele Tore" könnte man ja individuelle Ziele fürs nächste Spiel rausgeben: Fred, du versuchst ein Tor mit links; Otto und Karl, ihr zeigt mir heute drei Finten; und Jungs, ich möchte mindestens 4 Doppelpässe sehen.

    Ich sag ja: Dreierspieltage mit verkürzten Spielzeiten, das dritte Team pfeift. Und zwar die Spieler selber. Von mir aus auch mit 2 SR aufm Platz, 2-4 Linienrichter, 2 bei den Trainern. Dann haben viele was zu tun.


    Dann können sich alle mal überlegen, ob sie das Schiedsgericht und später dann die eigenen Kinder beleidigen (lassen)

    beim Volleyball gibts in einigen Kreisen in der Jugend Dreierspieltage. Jeder spielt gegen jeden (nur zwei Gewinnsätze) und das dritte Team pfeift. (Übrigens zumeist die Kinder selber)
    Wäre auch beim Fußball denkbar...

    1.
    Warum hat ausgerechnet der Fußball Probleme Trainer zu finden?

    Viele andere Sportarten haben eine ungleich höhere Einstiegshürde bei den Trainern als Fußball. Das kann im wesentlichen erstmal "jeder der Bock hat".
    Das ist beim Fechten, Sportschießen, Eiskunstlauf, Rudern oder beim Volleyball ganz anders. Und weil das so ist, wissen so ziemlich alle Sportler, dass man was zurückgeben muss. Trainer rekrutieren sich hier immer aus den Aktiven, nie aus fachfremden Eltern.

    In meinem Volleyballverein war es üblich, dass aus jedem Erwachsenenteam drei Spieler einen Schirischein machen müssen und mindestens einer ein Jugendteam zu trainieren hat. Hätte eine Mannschaft das nicht zusammenbekommen, wäre das Team nicht gemeldet worden.


    Natürlich hat man beim Fußball viel mehr Kinder- und Jugendteams als in den Randsportarten und man kann ja auf Fachfremde ausweichen (so bin ich ja auch in den Bambinibereich gestolpert). Generell glaube ich aber dass ALLE das Problem haben Trainer zu finden.
    Das Ehrenamt ist auf dem absteigenden Ast, die Ansprüche steigen aber im Breitensportverein soll alles schön billig bleiben. Dabei haben Eltern häufig gar kein Problem viel Geld auszugeben (Kampfsportschulen, Musikschulen, Fußballcamps und Bezahltraining)

    Und bei den Spieltagen trifft man immer seltener auf Kollegen denn auf Gegner. Also im Wortsinn. Da wird rumkrakelt schon bei den Bambinis.


    Wer hat auf diese Gemengelage schon Lust!?


    Zum Bezahlen hab ich ja folgende Haltung:

    Ab einem gewissen sozialen Standing kann man die Menschen mit Geld nicht motivieren. Wer im Beruf steht, vielleicht Familie hat, den kann man mit 20€ pro Trainingseinheit sicher nicht locken. Der hat entweder Lust drauf oder nicht.
    Aber bei jungen Leuten sieht das ganz anders aus. Die wollen neben Schule und Studium was dazu verdienen. Da könnte das sicher ziehen.