Beiträge von Goodie

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    Ergänzend zu Coach1976 sei noch anzumerken

    1/3 kommen weil sie Fußball spielen wollen. 1/3 kommen wegen der Eltern und 1/3 wegen der Freunde.

    Jetzt liegt es an uns Trainern, das Feuer für den Sport zu entfachen.


    Die Alternativen für ballaffine Kinder beginnen halt alle erst später. Daher der ungebrochen hohe Zulauf in G und F Jugend.


    Und ja, in einer E geht's dann los mit "ein Team".

    Fußball ist ein Teamsport, das Gemeinschaftserlebnis

    Das ist der Zielgruppe 5-8 J. aber mal so was von egal. Die machen ein Foto und damit ist ihr Bedarf an Gemeinsamkeiten gedeckt.

    Das kommt doch alles erst viel später!


    Sonst gäbe es keine Minimessis, die 80% der Ball kontakte haben. Dann gäbe es keine Spielertraube...

    Tabellen abzuschaffen halte ich weiterhin für einen Fehler. (...) so könnte man auch entwicklungsgerechte Festivals in drei Leistungsklassen anbieten. Dann kommen zu einem Festival eben 12 starke Teams und ich habe mehr Spiele gegen verschiedene Gegner auf meinem Level, statt das sich vorne auf Feld 1 immer nur die gleichen 3 Teams tummeln.

    Das Ziel ist richtig, dafür benötigt aber allenfalls der Staffelleiter ne Tabelle. Hier kann man sich am Hammessystem orientieren.


    Aufm Schulhof mit einem Pool von 40 Kindern die kicken wollen, wird es sich so zurecht ruckeln wie beschrieben. Um halb vier aufm Bolzplatz sieht das aber anders aus. Da spielen dann die die da sind und wenn die Teams unfair sind, wird neu gewählt.


    In der vierten Klasse (E-Jugendliche) ist man auch bereit für Tabellen, in der ersten Klasse kämpft man mit dem Zahlenraum bis 20.


    Aber unterm Strich bleibt festzustellen dass es in der E-Jugend nicht gelingt halbwegs leistungshomogene Staffeln zusammen zu stellen. Immer wieder hast du oben 2-3 Teams, die mit 103:6 Toren aus der Saison gehen und kaum gefordert waren und 3-4 Teams, die ein elend langes Jahr kein Bein auf den Boden gebracht haben.

    Und ein Jahr ist für Kinder viel länger als für uns Erwachsene...

    In progressiveren Kreisen wird ja wenigstens zur Mitte hin umgesteckt aber das reicht nicht. Das Hammessystem würde jeden Spieltag/Spielfest neue Spiele /Gegner bringen...

    Dazu sehe ich, wie viele G-Jugendlichen bei der F-Jugend spielen - und das sind meistens nicht Gründe, die im Leistungsvermögen der Kinder liegen (z.B. wenig Kinder in der F, keinen der sich um die G kümmert, Einstieg in der F, Geschwister spielen schon dort, Nase des Trainers gefällt einem nicht, Trainingstag gefällt einem nicht, nur 1 Training usw.)


    Und zuletzt: wie viele der zur F-Jugend beförderten werden auch in der C-Jugend zur B-Jugend befördert? Wie viele der Beförderten sind zur C-Jugend noch im Verein und falls sie den Verein gewechselt haben, wie viele von denen sind noch beim Leistungsverein oder NLZ? Die meisten spielen einfach früher F-Jugend und das ist die "Förderung"? Das machen die anderen irgendwann auch. Oder sind 3 Jahre F-Jugend spielen besser als 2 Jahre?

    Ich finde es zäh, so was diskutieren zu müssen, wenn man schon grundlegende Dinge in Frage stellt.
    Der Minimessi bei den Bambinis hat keine Gegenwehr. Die normalen Kinder überlassen ihm den Ball, begleiten ihn vielleicht ein bißchen aber stellen ihn vor 0,0 Aufgabe, greifen ihn nicht an etc. Da kannst du auch ein paar Hütchen hinstellen und mit den anderen Kindern ein Eis essen gehen.
    Da auch schon häufig betont wurde, dass sich Kinder in Schüben/Sprüngen entwickeln und sich die Entwicklung der Kinder im weiteren Verlauf angleicht, sind die Unterschiede in den jungen Jahren am deutlichsten, zumal man bei den Kleinsten ja eine heimatnahe Lösung im Dorfverein bevorzugt, während die guten Jugendlichen in passende Verein abwandern.

    Bleiben wir beim Minimessi des 17er Jahrgangs (mit hoher wahrscheinlich übrigens ein Erstklässer). Der hemmt alle anderen in der Entwicklung, weil er im Abschlussspiel zu 90% den Ball hat. Will man aber alle Kinder ausbilden, müsste man ihn also so gekonnt einbremsen, dass er selber was davon hat, die anderen aber auch zum Zuge kommen. Und jetzt darf ich dann mal auf meine doch inzwischen reichlich vorhandene Erfahrung in dieser Alterklasse verweisen: Das geht in dem Alter noch nicht (auch hier mag es mal ne Ausnahme geben aber im Grunde stimmt das)
    Also gibt man den Erstklässler in die zweite Klasse. Dort wird er hoffentlich entsprechend seiner aktuellen Entwicklungsstufe gefordert.

    Der Minimessi an sich kennt auf dem Platz auch keine Freunde. Der mag außerhalb vom Platz mit dem dicken Paule der beste Kumpel sein, auf dem Platz wird er ihn ignorieren. Wie alle anderen Mit- und Gegenspieler auch.
    Oder, falls du dich diesem Gedanken nicht anschließen willst: warum sollte er bei den 16ern keine Freunde finden/haben.

    Und meinetwegen schreibe ich auch noch hin, dass man das immer Jahr für Jahr sehen muss, mit allen Beteiligten abgestimmt werden muss usw. Sollte aber selbstredend sein.

    Zu deiner Frage C Jugend: hier sind die körperlichen Unterschiede am extremsten. Schon von dem her macht das wohl eher weniger Sinn jemanden hochzuziehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das hier passt, der hochgezogene also weiter im oberen Drittel agiert, dürfte klein sein. Aber auch hier dürften es Ausnahme geben, die die Regel bestätigen.

    Der Start verlief super, die Jungs haben sich alle verstanden und super trainiert.


    Kurz nach Ende der Meldefrist ging dann alles mehr oder weniger den Bach runter

    Spieler, die schon von Anfang an dabei sind (also seit der D Jugend) und jetzt eine Reservistenrolle haben werden permanent damit aufgezogen und geärgert, Spieler, die nicht so gut sind natürlich auch, hier geht es aber soweit, dass sie teilweise von den anderen bewusst ausgeschlossen werden in Ballbesitz- und Spielformenformen, weil Sie logischerweise die Entwicklung ausbremsen.

    Die meisten der Schwächeren trainieren gut und sind nicht untalentiert, die anderen sind aber einfach besser und körperlich weiter.

    ich habe das jetzt gelesen und ich habe andere Gedanken als meine Vorredner.

    Wer trägt denn die Verantwortung für diese Misere? Die Spieler oder die Erwachsenen? Oder konkret: warum habt ihr zugelassen, dass das oben zitierte, funktionierende Team weiter aufgeplustert wurde?

    Wahrscheinlich weil ja "gute" Spieler angeklopft haben. Da freut sich doch des Trainers Herz, richtig? So gut, dass sie nun aktiv gegen die Alteingesessenen stänkern. Die kommen immer unregelmäßiger und werden durch Bankdrücken noch zusätzlich in ihrem Frust bestärkt.


    Und dann habt ihr aus einem Erfolgsgedanken noch hübsch ein paar Möglichkeiten liegen gelassen. So wäre es ja durchaus möglich gewesen den Pokal durch die zweite Riege spielen zu lassen.


    Nun sind die Probleme deutlich auf dem Tisch. Ihr werdet sie aber nur erfolgreich in den Griff bekommen, wenn ihr als Verein/Trainer euch eurer Schuld/Verantwortung bewusst seid. Nicht die Wirkung sondern die Ursache muss in Angriff genommen werden.


    Ziele
    Macht euch bewusst, was ihr als Team erreichen wollt. Ich denke die Ausrichtung der Trainer auf Leistung, vielleicht Aufstieg ist klar. Aber was meint denn eigentlich die Mehrheit der Spieler?

    Fragt mal nach. Aber bitte anonym über Zettel weil sonst die Platzhirschen die Vorgaben machen und die eh schon Leidenden nicht mehr zucken.
    Denk dir ein paar passende Fragen aus. Ein lapidares "Was ist dein Ziel" ist sicher nicht so hilfreich. Fragen nach dem was gut/schlecht läuft können helfen. Oder "Wertschätzung auf einer Skala von 1-10"
    Auch kann man die Jungs fragen: alles auf Leistung/Erfolg ausrichten oder auf "wir nehmen alle mit" und dann reicht es vielleicht nicht zum oberen Tabellendrittel.


    Sofortmaßnahmen
    Denkbar wäre, eine dritte Trainingseinheit zu etablieren. Dann teilt man die Spieler in drei gleichstarke Gruppen und es trainieren dann immer nur zwei. Die dritte könnte (ausreichend Platz vorrausgesetzt) frei und ohne Aufsicht zocken.
    Genauso könnte man bei Spieltagen agieren: Unterteile deine Spieler in gleichmäßig verteilte 8er Gruppen und fahre rollierend mit 16 Spielern zum Spiel. Bei Absagen gibts Nachrücker.


    Teambuildingmaßnahmen bei 40 Spielern? Im Grunde vollkommen aussichtslos. Aber klare Regeln zum Umgang untereinander kann man schon gemeinsam etablieren.

    Und ganz ehrlich? Im handelsüblichen Breitensportverein würde ich mein Tun nie an den besten drei orientieren denn die wollen eh immer mehr, weiter kommen, entdeckt werden. Ich würde mein Tun immer an denen ausrichten, die immer da sind, immer Bock haben, hilfsbereit. Einfach die netten Jungs, die es verdient haben, Wertgeschätzt zu werden. Egal ob der Pass ankommt oder nicht. Das sind am Ende die, die dich a) überraschen könnten und b) dauerhaft erhalten bleiben (sollten).


    Ich bin mir im Grunde sehr sicher, dass du mit diesem Ansatz überhaupt nichts anfangen kannst/willst.

    Zitat von gekürzt

    Dazu gesellen sich noch 4-6 Spieler die eigentlich Potenzial haben, aber kaum zum Zug kommen , sowie 3-4 absolute Vollkatastrophen

    Dann sei aber doch so ehrlich, bilde zwei Teams,

    sag der Ersten:

    für euch ändert sich nichts

    und sag der Zweiten:

    ihr könnt gerne zwei mal die Woche unter unserer Aufsicht nebenan kicken. Alternativ sucht euch nen Trainer aber wir wollen euch nicht.


    Vielleicht findet sich ja unter diesem Druck doch noch jemand, der sich den Underdogs annimmt. (Elterntrainer zum Beispiel) und die Spieler werden wenigstens nicht mehr veralbert durch Nichtnominierung. So eine offen ausgelebte Form der Diskriminierung ist mir selten unter gekommen.
    Wenn du einen Spieler nimmst, dann lass ihn spielen. Wenn er nicht spielen soll, dann nimm ihn nicht. So verarschst du die Spieler...

    zum einen hier lese, dass man starke Bambini hat und die in die F-Jugend abschieben soll,

    So was ist kein Abschieben sondern eine Möglichkeit, ein Kind seinem können nach auszubilden.

    Du bist 6, damit muss Du unbedingt zu den Bambinis? Das ist doch Blödsinn. Das sortieren nach Alter machen wir schon in den Schulen mit mäßigen Erfolg.

    Wenn dein Bester die anderen Kinder umdribbelt wie Hütchen, ist er unterfordert. Den solltest du in der Tat hochgeben. Vielleicht auch erst mal nur einmal die Woche.

    Mach dir bewusst, dass die Minimessis sich eh häufig schon früh ein besseres Team suchen. Von dem wirst du wahrscheinlich auf Sicht nicht viel haben...


    Machst du bei den Spielen viele gegen viele oder eher 2vs2 oder 3vs3?

    Versuche die besseren und die echten Anfänger zu trennen und sie erst mal nur untereinander spielen zu lassen.


    Dass die überforderten Kinder aufhören mitzumachen hat nicht unbedingt was mit Lust zu tun. Eher mit der Überforderung / Aussichtslosigkeit. Die Aufgabe, den Minimessi oder den Rüpel aufzuhalten ist zu schwierig.


    Weitere Provokationsregel könnten sein:

    du gibst den nächsten Torschützen vor.

    Niemand darf zwei Tore hintereinander machen.

    Ist der Minimessi beidfüßig? Wenn nein, dann nach dem 3. Tor nur noch mit dem schwachen Fuß abschließen.

    1

    und weil zu viele “übrig” sind, dann nebenan 2vs2 gespielt werden soll.

    Na, ich glaube so was beeinflußt man durch die Art der Vermittlung.

    "wollt ihr hier rumsitzen oder nebenan spielen?"

    Klingt anders als

    "ihr müsst da rüber, kann man nix machen."


    Ich kenne keinen E-Jugend Trainer der nicht schimpft. Wobei ich glaube, dass den Kindern so eine Saison durchaus gut tun kann.


    In vielen E1 Teams sieht es so aus:

    Die vier besten spielen immer durch

    Zwei mittlere wechseln sich mit zwei mittleren Einwechslern ab. Dann haste noch 2-3 Spieler wo du denkst: na ja,die müssen auch gleich noch 5-10 min rein.

    Ein Jahr später in der D:

    Es spielen die vier besten und die vier Mittleren. Dann willst du wechseln und schaust sorgenvoll auf die Bank und willst eigentlich keinen von denen bringen.


    Da finde ich den Ansatz dass die Bank zumindest auf nem Nebenplatz spielt schon gut. In der Praxis ist das aber schnell blöd, wenn du mit 12 da bist, der Gegner mit 8...

    OK, verstanden, es geht also um Ideologie und nicht darum was wirklich sinnvoll ist .....

    ok, dann kannst du doch sicher folgende Argumente entkräften die in meinen Augen in der Diskussion immer zu kurz kommen:

    Ein Kind muss besser zielen (lernen) wenn es auf Minitore schießt.

    Ein Kind kann die Abmessungen eines Minitores viel besser erfassen (Pfosten) als bei einem Jugendtor.


    Mal ehrlich, es ist doch für ein Kind gar kein Problem, ein Tor von 5 m breite zu treffen. Die Kinder laufen mit dem Ball bis zur Linie und schießen ihn dann feste ins Netz und freuen sich wenn das Netz wackelt. Kann einer noch hoch schießen, dann stört ihn auch der kleine Mitspieler mit den großen Handschuhen nicht in seinem Werk. (häufig in der F-Jugend zu bewundern)

    In der D-Jugend passen Tor und Größe der Spieler zusammen. Sind Spiele bis zur E gerne zweistellig, so geht es in der D auf einmal 4:0 aus. Weil es gar nicht so einfach ist, dass inzwischen recht klein gewordene Tor zu treffen.


    Ich finde, man setzt somit die richtigen Reize. Man erleichtert die Zielerfassung (Tor) und erschwert dieses auch zu treffen.

    Ganz frisch aus dem heutigen Training: Abschlusspiel angefangen im 5vs5 auf vier Tore. Hintergrund: wir haben einige neue Kinder dabei und erfahrungsgemäß schaffen die die Spielstunde noch nicht ganz. War es auch dieses mal so und so wurde nach ca. 8 Min 5vs5 fix ein 3vs3.
    Größter Unterschied? Im 5vs5 sind alle wild rumgelaufen, haben sich die Leibchen übern Kopf gezogen, haben das Granulat sortiert, sonst was. Kaum waren sie nur noch zu dritt, haben sie angefangen zu kicken. Das Tun mit so vielen hat die Kinder einfach überfordert. Wohlgemerkt, im 5vs5 haben sich alle ablenken lassen, auch die, die am Ende noch super mitgemacht hatten.




    Was mir an der Reform nicht gefällt ist die Beliebigkeit. "Mach 3vs3 oder 5vs5 oder ganz anders" führt nur dazu, dass die gestrigen sich die größte Anzahl raussuchen. Wir hatten Spieltreffs in der G, da kam der Gegner mit 12 Kindern und hatte nur zwei Teams gemeldet. Was soll sowas? Vor Ort wollten sie uns dann zu einem 5vs5 bequatschen. Wir konnten ihnen das dritte Team anbieten und haben die Debatte so beendet.

    Also hier hat sich ja einiges hochgeschaukelt.

    Zusagen finde ich vollkommen unnötig. Wer angemeldet ist kommt. Wer nicht kommt, meldet sich ab.
    Das führt bei unzuverlässigen Familien dazu, dass du ggf. mit vier Kindern da stehst. Aber das sind dann vier (hoffentlich) motivierte. Erfreue dich an denen die kommen. Führe hinter den Kulissen eine Anwesenheitsliste. (Daten statt Gefühl)

    Letzten Sonntag stellte ich in die Gruppe wer alles noch ein Probetraining hat und das ich dann eben eine Anmeldung benötige.

    Zeitgleich schrieb ich zum wiederholten male das ALLE Kinder Schienbeinschoner zutragen habe diesen Freitag werde ich die Kinder wieder nachhause schicken die keine Tragen.

    dann mach das auch. Keine Anmeldung oder keine Knieschoner - auf wiedersehen bis nächstes Mal.
    Wenn man eine Konsequenz ankündigt, dann musst du die auch durchziehen.

    So dann schreib ich noch wegen Trainingsanzüge und machte dann auch eine Umfrage ob wir auf einen Sponsor warten sollen oder eben selbst sie bezahlen. Ich bekam von keinem Einzelnen eine Antwort.

    Um so was würde ich mich an deiner Stelle gar nicht kümmern!


    Hol dir die Unterstützung der Jugendleitung ein. Der JL könnte etwa zum Elternabend einladen und die Vorstellung von Verein klar machen.

    Gibt's so eine Regelung auch in Bayern?

    Bei uns ist das in der Jugendspielordnung zu finden


    Jugendspielordnung.pdf (wdfv.de)

    § 21 Teilnahme am Training und an Spielen
    (1) Allen Verbandsvereinen ist es untersagt, Junioren aus einem anderen Verein am Training teilnehmen zu lassen.
    (2) Eine Ausnahme ist nur dann zulässig, wenn der Verein, für den der Junior eine Spielberechtigung besitzt, schriftlich seine Zustimmung gibt

    Eines der größten Probleme bei der Einführung des Bildungs- und Teilhabepakets war damals bei uns im Verein die Scheu davor, als Eltern dem Verein mitteilen zu müssen dass man eben "bedürftig" sei. Ich denke nicht, dass sich das bis heute großartig geändert hat

    <sarkasmus> aha... ja dann kann man nix mehr machen. </sarkasmus>


    Bei uns im Verein fehlt der Mut dazu. Das ist wenigstens ne ehrliche Aussage. "Wir haben Angst, dass wir zu viele Mitglieder verlieren." Eine generelle Erhöhung der Beiträge wurde übrigens begrüßt, weil der Kunstrasen fällig wird.

    Warum immer so schwarz weiß?


    die Einstiegs-Lizenzen eigentlich für jeden, der sich schon selber die Schuhe zubinden kann. Jetzt würde ich als Verein aber nicht jemanden anlocken wollen, der einfach nur den Trainerschein durchrattert, sich über die Aufwandsentschädigung freut - aber eigentlich gar nicht hinter dem Ganzen steht.

    Wer freut sich über eine Aufwandsentschädigung? Junge Leute, Jugendliche, Azubis, Studenten. Die gehen irgendwo jobben weil die Kohle knapp ist. Du lockst damit nicht die, die eh keine Lust haben zu bleiben sondern die, die Kohle brauchen zu kommen.


    Unser Gymnasium unterstützt das ganze sehr in dem Schüler zu Sporthelfer ausgebildet werden und auch Trainerlehrgänge besuchen können. Natürlich haben sie da ihr AG-Programm im Auge aber dabei können jedes Jahr mehrere Jugendliche den Juniorcoach machen. Findet von den Jungs jemand in die Vereine? Nein. Alle winken ab wenn sie hören: Bezahlung: ne Currywurst am Jahresende und ne Spendenquittung.

    Die findest du dann beim örtlichen Gärtner, Blumen gießen und Regale einräumen.

    Die Selektion über den Geldbeutel ist indirekter, ggf. auch konfliktfreier, oberflächlicher, formeller und schmerzfreier.

    Höhere Beiträge mit einem Sozialtarif für Bedürftige - Problem gelöst.

    Das Kind darf natürlich im Mehrspartenverein turnen aber eben nicht kicken.

    Diese Regeln akzeptierst du mit der Unterschrift zum Passantrag...

    Und die Vereine können sich gegenseitig für viel Geld abmahnen wenn sie Passinhaber anderer Vereine mitmachen lassen ohne Erlaubnis.

    Wenn das Angebot professioneller wird und jeder meinetwegen 200,-/Monat zahlen müsste, dann wachsen doch auch die Ansprüche an das Ergebnis. Dann kommt die Mama vom “dicken Paul” oder der Papa vom “Körperklaus” und beschweren sich, warum ihr Nachwuchs jetzt nicht performt wie Messi. Schuld ist dann das Training, welches man teuer bezahlt. Dann kannst Du ihnen erklären, dass kein Geld der Welt aus ihren Kindern einen brauchbaren Kicker macht…

    Das glaube ich nicht. Schau mal zu anderen Angeboten wie etwa Musikschulen. Da bezahlen die Eltern 70 € pro Monat für 30 Min. Unterricht pro Woche. Den Eltern dürfte es mehrheitlich um eine musikalische Ausbildung und um ein Hobby gehen. Nur sehr sehr wenige sehen die Kinder auf den großen Bühnen.
    Das Problem ist, dass wir beim Fußball natürlich ein Gruppenangebot machen.

    Ich bin auch für drastisch höhere Beiträge, die es den Vereinen ermöglicht, die Trainer gescheit zu bezahlen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man dann junge Leute ausbilden und beschäftigen könnte. "Trainer statt Zeitung austragen"...


    Die angesprochene Kontrollinstanz fänd ich auch wichtig aber selbst beim Tag des Jugendfußballs, wo bei uns im Kreis der gesamte Vorstand rumturnt, läuft in bekannter Manier. Da wird niemand zur Mäßigung aufgerufen.

    Die, die schulen (DFB-Mobil, Trainerlehrgänge) bemühen sich nach kräften aber es ist ein Kampf gegen Windmühlen.

    Ich will jetzt nicht diese Trainer und Vereine gutheißen, aber es gibt auch immer zwei Seiten.


    Ist es nicht so, dass viele Kinder immer schlechter erzogen sind und teilweise ein Nein gar nicht mehr kennen? Wenn die Kinder Helikopter/Rasenmäher-Eltern haben?

    Ich hatte damals ein paar Jungs, die teilweise nicht auf mich als Trainer gehört haben, wenn sie keine Lust auf etwas hatten. Damit haben sie nicht nur "mein" Training gestört, sondern auch den Spaß bei allen anderen Jungs genommen. Da bin ich in meiner Laufzeit leider auch immer mal wieder ausgeflippt, auch wenn es pädagogisch nicht korrekt ist.

    Aber bei 1-2 Jungs haben Konsequenzen gar nicht gezogen, weil denen dann auch alles egal war.

    Ich sehe das differenzierter:

    die Kinder mit "normalem" EDS (Erziehungsdefizitsyndrom) kann man schon "hinbekommen". Dein Platz, deine Ansprache, deine Regeln. Da fügen sich die meisten und kommen mit einem klar gesetzten Rahmen gut zurecht. Und das geht in meinen Augen leiser sogar besser als laut, weil sonst die Kinder eine generelle Taubheit entwickeln und erst zuhören, wenn jemand laut wird.

    Aber
    die 1-2 Kinder, die vollkommen außer Rand und Band sind, rauben einem 80% der Energie. Hier tun sich alle immer schwer, bei solchen Kindern/Familien Regeln und Konsequenzen durchzusetzen. Warum eigentlich?
    Korrekt wäre ja, die Kinder mit denen es so gar nicht geht zu sanktionieren.


    gelb: ernste Ermahnung

    gelb-rot: Training für heute beendet

    rot: Training für heute beendet, eine Woche Sperre

    wiederholt rot: Rauswurf, das Kind darf in dieser Trainingsgruppe nicht mehr trainieren.


    Und bevor die weichgespülte "wirmüssenunsumjedesIndividuumkümmern"-Fraktion aufkreischt: ihr könnt diese Exemplare gerne haben. Ich bin nur der Auffassung, wer es so weit kommen lässt, benötigt professionelle Hilfe. Das kann ein Trainer einfach nicht leisten. In Mütterforen wird gerne der Rat erteilt, Verhaltensoriginelle Jungs in einem Fußballverein anzumelden. Ich bekomme davon immer graue Haare und würde am liebsten NEIN rufen.

    Ein Verein wäre gut beraten, sich entsprechend zu positionieren und auch die Trainer diesbezüglich zu schulen und zu unterstützen. Meist weiß ein Trainer aber gar nicht, was er machen kann und auch darf und was nicht.


    Topepe was gegen zu laut spricht? Ich weiß nicht, wie du es machst: aber nach meiner Beobachtung können die Spieler von lauten Trainern keine eigene Entscheidung treffen schon alleine deshalb, weil der Trainer die beste Option sehr (zu) früh reinruft. Der Spieler hat zeitlich kaum eine Chance, die beste Lösung selber zu finden, weil sie wahrscheinlich schon reingerufen wurde und somit nicht mehr seine Entscheidung sein kann. Er folgt also dir.

    Wenn die Spieler weit genug weg sind oder den Trainer ausblenden (können), dann spielen sie ihre eigenen Bälle und dann hört man manchmal vom Trainer: "auch gut".

    Das Problem was ich sehe ist: wir stehen am Rand, sind in den unteren Jahrgängen auch noch 1-2 Köpfe größer, mit entsprechender Übersicht und meist viel eigener Erfahrung UND einem erhöhten, aber dennoch RUHEpuls . Da ist es sehr einfach, eine gute Lösung anzubieten.


    Die Spieler werden schon zu: "spiel doch" oder "Fred ist frei" aufgefordert, wenn sie den Ball nicht mal gescheit unter Kontrolle haben. Aber sie benötigen noch Zeit, sich zu orientieren, den Kopf hochzunehmen, die Mitspieler zu finden, zu entscheiden ob er frei ist oder nicht. Und das mit rasendem Herzen. Das dauert einfach etwas länger. Nur - wenn sie dies nicht langsam lernen dürfen, wie sollen sie es denn irgendwann mal schneller können?


    In der Zeitschrift Fußballtraining Junior gabs 2014 in der Ausgabe 4/10 mal nen Artikel: "sag mir weniger, dann seh ich mehr" von Dr. Furley, der sich genau damit auseinander gesetzt hatte. Ich finde ihn nur leider online nicht mehr.


    Was aber auch stimmt gerade bei den unteren Jahrgängen: diese Teams spielen meist "Ergebnisbesser" als andere, in denen man den Kindern die Zeit gibt. Auf Dauer führt das aber zu nichts weil das Spiel ja immer komplexer wird.

    Und da sind wir dann wieder beim Eingangspost. Es ist eben nicht alles ok, nur weil ein Team Kreisdorfweltmeister geworden ist.


    Mit ein bisschen Pech fragen sich irgendwann ausgerechnet die netten, angepassten Kinder, warum sie ständig angemeckert werden obwohl sie nix gemacht haben. Aber sie werden nicht mit dem Trainer in den Clinch ziehen sondern sich zurückziehen und einfach leise eine Alternative suchen.


    Und es ist ja nun auch nicht so, dass ruhigere Trainer schweigend am Rand stehen... die machen auch ihren Job.

    wenn es denn bei anderen Sportarten besser wäre... Aber auch hier ein ähnliches Bild:

    des Trainers Lieblinge spielen, Selektion statt Ausbildung.

    Und so hat sich mein Sohn nach einem Jahr in einer Randsportart wieder dem Fußball zugewandt.

    Zitat eines 12 Jährigen: "Wenn man mich schon verarscht, dann lieber beim Fußball!"


    Verfolgt man die öffentliche Diskussion rund um die Reformen im Kinder/Jugendfußball, dann findet scheinbar die große laute Masse die Reformen Mist: "hat uns auch nicht geschadet" Hier turnen sogar Kreisjugendvorstände mit dieser Haltung rum und machen über Facebookgruppen u.ä. Stimmung.

    Ich finde so was vor dem Hintergrund quatsch, als dass ein Kind in dem Alter sportlich breiter aufgestellt sein sollte.

    Wir verzichten beim Jungjahrgang Bambinis (aktuell 2018er) bewusst auf die zweite Trainingseinheit, weil fast alle Kinder parallel mit Schwimmen lernen beschäftigt sind.
    Fahrrad- oder Inliner fahren, freies Spiel mit und ohne Ball, von mir aus auch noch irgendwo zum Turnen...


    Die Grundlagen in dem Alter sind sehr viel wichtiger als dass ein Fünfjähriger vier mal die Woche angeleitet Fußball spielt.