Beiträge von schroeppke0815

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    @soccerbook: Klasse Beitrag!


    Und hier meine Perspektive: bin im 3 Jahr Trainer. Meine Jungs sind F-Jugend junger Jahrgang. Ich habe in zwei Jahren Minis keine zwei Stunden mit Passübungen verbracht. War mir nicht wichtig, nicht Alters gemäß und wann immer ich Übungen hierzu eingestreut habe, merkte ich das es noch nicht passt. Meine Jungs haben währen der Mini-Zeit eine gerade zu extreme Fokussierung aufs Dribbeln + Koordination erhalten. Dazu habe ich viel im 2vs.2 oder 3vs. 3 spielen lassen. Bei Spielen habe ich anfangs nur eine Position eingeteilt: Torwart. Später 3 vorne, 3 hinten ohne links oder rechts. Haben gut mitgehalten, im Bezug auf Dribbeln die stärkste Mannschaft im Kreis.


    Als F-Jugend jüngerer Jahrgang haben wir uns in die stärkere Liga des jüngeren Jahrgangs eingestuft. Wir 'dürften' alle Spiele gegen 1 Jahr ältere Mannschaften antreten, weil die sich ja so schwach eingestuft haben. Mannschaften liefen Runden vor dem Spiel, Besprechungen vorm Spiel und in der Halbzeit dauerten 5-10 min. Bei uns rotiert der Torwart und auch sonst alle Positionen, sowie jeder erhält die gleiche Spielzeit.


    Wir haben also gegen ältere gespielt, kräftig rotiert und den Fokus aus der Mini-Zeit auf Dribbling gelegt. Keiner ballert bei uns den Ball wild nach vorne, alle haben den Mut ins Dribbling zu gehen. Es wird vom Torwart flach raus gespielt, während die Gegener ALLE den Ball mit weiten Abstößen wegballerten. Bei jedem Spiel habe ich Diskussionen mit den gegnerischen Trainern über die festgelegte Regel, dass der Ball nicht über die Mittellinie vom Toreart gespielt werden darf. Fast alle Spiele haben wir verloren, viel durch einfachste Tore durch abfangen unserer Torwart-Bälle.


    Wir haben viele Übungen aus dem Horst Wein Buch genommen, Parcours a la MFS zur Technik, Koordination und Passübungen genutzt. Des Weiteren haben wir viel bis ausschließlich 3vs.3 auf 4 Tore gespielt. Jetzt spielen wir die Rückrunde gegen gleichaltrige und kommen gut klar. Allerdings macht uns das Herausspielen vom eigenen Torwart zu schaffen. Die Gegner stellen uns komplett zu und meine Jungs versuchen dies spielerisch oder per Dribbling zu lösen. Letzter Spieltag haben wir knapp verloren, wobei etwas cooles passiert ist. Ein talentierter Junge ist unserem Torwart in der Mittelposition entgegen gelaufen, hat den Ball vom Torwart bekommen und den Ball in die Vorwärts-Bewegung mitgenommen. Sah toll aus! Leider war sein Gegenspieler dicht an ihm dran, hat ihn den Ball abgenommen und das entscheidende Tor geschossen. Daraufhin habe ich das ganze Wochenende gegrübelt, diesen Thread gelesen und mich gefragt, ob ich dies jetzt so laufen lassen soll wie bisher oder dem Kind und den anderen helfen soll.

    Das 4vs. 4 wird viel in den Niederlanden praktiziert. Dabei spielt man auf 2 Tore nicht auf 4. Der Vorteil wird an der besseren Nutzung der Tiefe gesehen, was spielnäher sein soll. 1 Angreifer, 2 Mittelfeld, 1 Verteidiger. Dies mag so sein, bei älteren Kindern, bei F- und E-Jugend sehe ich klare Vorteile beim 3vs. 3 auf 4 Tore. Hier kann sich niemand verstecken, es gibt keine Positionen. Ständiges Umschalten, dazu mehr Dribbelaktionen.


    Beides zu trainieren kann sinnvoll sein, jeder muss seine Mannschaft da einordnen und abholen wo sie steht. Ich trainiereF-Jugend jüngerer Jahrgang. Wir haben die letzten 3 Monate sehr viel Funino gespielt und die Fortschritte gerade beim Umschalten, Aktivität und Zweikampf waren gigantisch. Vor allem die etwas Schwächeren profitieren sehr stark. Für mich die ideale Trainingsform und den Aufwand des Aufbaus nehme ich gerne in Kauf.

    Bei uns läuft die Realität der FPLiga nochmal anders ab. Der Abstand der Eltern wurde bei den Spielen die ich gesehen habe eingehalten.


    Allerdings haben sich die Vereine auf einen Schiedsrichter geeinigt. Hier ist das meist ein Co-Trainer der Heimmannschaft.


    Selbst bei Turnieren des Kreises, z.B. HKM werden Schiedsrichter eingesetzt.


    Alles läuft gesittet und freundschaftlich ab. Sanktionen müsste somit zunächst die Kreisverantwortlichen erhalten, bevor man die Trainer angeht. Die FPLiga wird hier abgewandelt angewendet, dass läuft allerdings gut. Für mich ist eh das Wichtigste, dass die Eltern Abstand nehmen. Darauf würde ich auch in der E-Jugend achten.

    Ich trainiere jetzt die F-Jugend junger Jahrgang. Bin mit den Jungs von den Minis hochgegangen.


    In meinem Jahren als Mini-Trainer war die HKM als 3+1 Turnier organisiert. 3 Spielfelder quer, unterteilt mit Matten, Hudora Tore. Für jede im Kreis gemeldete Mannschaft wurden 2 Mannschaften vorgesehen. Hatte ein bisschen was von Horst Wein. Tolle Turniere, viele Tore, viele Aktionen, alle kommen zum Einsatz. Anschließend gab es Urkunden für alle, keine Sieger.


    Habe die Turnierform direkt bei uns eingeführt. Sprich Hudora-Tore gekauft, Plan selbst organisiert, etc. Wird heute noch so gemacht. Ich habe nur Turniere besucht, wo das auch so gespielt wurde.


    Vorteil: Taktik egal, Aufstellung egal, Ergebnisse egal, optimale Entwicklung für alle.


    Leider haben die Deppen vom Kreis das zurückgedreht und es wird wieder 5+1 bei den Minis gespielt. Ausgeschrieben sind die Turniere mit dem Futsal-Ball Größe 5, 350g.


    Da hilft nur Eigeninitiative.

    Aus dem Funinio Newsletter von heute:


    Liebe FUNiño Freunde


    Am letzten Sonntag 14. Februar 2016 verstarb HORST WEIN an den Folgen einer Herzoperation.



    Sein Verlust erfüllt uns mit tiefster Trauer.
    Unser Mitgefühl gilt in diesen Tagen seiner Familie und seinen engsten Freunden.

    @PapaJoe: Wenn eine E-Jugend schon auf dem Grossfeld im 9:9 spielt und ein weltweit angesehener Fachmann wie Horst Wein aber eher das 3:3 propagiert, was ist dann richtig?


    Wenn @Schimanski sich hier Gedanken über die Spielintelligenz und den Übung des gepflegten Spielaufbaus gegen schwächere Gegner (ermutigt durch die MFS) anspricht, aber doch lieber mit seiner E-Jugend auf Grossfeld spielt, widerspricht das dann nicht den Grundsätzen der MFS und Horst Wein?


    Versteht mich nicht falsch, dass sind Fragen und ich meine dies wirklich nicht als Kritik. Aber die Haltung: wir reden hier über Leistungsfussball und damit kann ich kindgerecht oder die Ausführungen a la Horst Wein außen vor lassen, verstehe ich nicht.

    Ich bin Dorftrainer eine F-Jugend junger Jahrgang. Das Spiel hab ich mir interessiert angeschaut, um Erkenntnisse zu gewinnen, wo die Resise hingehen sollte.


    Ich war beeindruckt von der Ballsicherheit der Mainzer. Die Spieler sind immer wieder ins 1:1 gegangen, allerdings auch nicht so häufig und trickreich wie ich es bei NLZ Vereinen vermutet hätte. Mir kam spontan die Frage auf, ob ich als F-Jugend Trainer nicht mehr Passübungen und weniger Dribbel- oder Trickübungen vornehmen soll.


    Sehr interessiert habe ich die weitere Diskussion verfolgt. Es ist spannend zu sehen, wie hier im Forum jeder F- und E-Jugend Trainer geteert und gefedert wird, der sich nicht an DFB Richtlinien hält und jedem wird zurecht Horst Wein ans Herz gelegt. Bei NLZs gibt es allerdings nur kaum eine Diskussion, ob auf Grossfeld gespielt wird. Nein, hier wird sogar das 8:8 für E-Jugendliche empfohlen, damit die Handlungsschnelligkeit und Druckressistenz verbessert wird.


    Für mich bleibt im E-Jugend Alter weiterhin die individuelle Föerderung an oberster Stelle. Das im Winter bereits Spiele im Grossfeld als Vorbereitung für die D-Jugend gespielt werden, kann nicht der individuellen Förderung dienen, sondern ist reine Erfolgsorientierung. Das hier dass noch begründet wird, damit man allen Spielanteile geben kann, zeigt doch wo die Reise hingeht.


    Wenn ich die neuen Richtlinien von Hr. Flick richtig verstanden habe, soll die individuelle Komponente und das 1:1 wieder mehr gefördert werden. Wenn das für die NLZ bedeutet dies im 9:9 oder 8:8 zu fördern, ist für mich okay. Wenn jemand mit seiner spielstarken E-Jugend lieber vorab auf dem D-Jugendfeld spielen möchte, ist dies auch okay. Aber bitte vergesst nicht, dass hier auch die ambitionierten Vereine und Trainer und vor allem die NLZ auch eine Vorbild-Funktion und Sogwirkungen für den kompletten Unterbau haben. Nach dem Motto, wenn der NLZ-Verein in der E-Jugend Ballstaffetten fordert und fördert, wenn im Grossfeld gespielt wird und dies bei youtube zu sehen ist, dann muss das ja auch für die Alterklasse für den Breitensportverein xyz mit dem dicken Paule richtig sein.


    Auch wenn nicht ganz die Art der Stellungnahme von @Dirk Coerverfan teile, bin ich von seinem Standpunkt angetan und mich beeindruckt die Langfristigkeit in dieser Sichtweise. Das ist das schöne an einem Forum, wenn verschiedene Meinungen ausgetauscht werden.


    Gruß,
    schroeppke0815

    Ballaufpumper: verstehe deinen Frust und kann auch deine Gedanken nachvollziehen. Ja, die Realität sieht meist anders aus. Dass am Ender einer Saison dich 6 verlassen ohne das du davor etwas mitbekommen hast, würde mir zu Denken geben. Im Mini-Bereich ist es immer auch wichtig ein Ohr bei den Eltern zu haben.


    Sollten die Eltern den Eindruck haben, es wird nur ein Mutter-Vater Kind turnen angeboten, könnte es u deiner Situaton kommen. Bei mir haben immer alle gespielt, ich habe aber trotzdem im Training Gas gegeben und bei den Kindern im 2:2 Einsatz gefordert und motiviert. Wenn die 6 gegangen sind, würde ich mich hinterfragen, 2 Tage jammern und im neuen Jahr eine neue Truppe aufbauen. Mach viel 2:2, Dribbel-Spiele und Koordination+Torschuss gemäß MFS. Wenn du einen langen Atem hast, kommen die 6 vielleicht auch wieder.

    Mets: habe vor kurzem ein E-Jugend Spiel gesehen. Der gegnerische Trainer brüllte zu seinen Jungs:"Ihr könnt die einfachsten Sachen nicht?" Leider oder Gott sei dank habe ich die naheliegende Frage nicht gestellt, wer dafürverantwortlich ist.


    Wenn jemand in der E-Jugend erst 1 Jahr dabei ist, die Grundlagen noch nicht kennen kann und er sporadisch beim Abschlussspiel und gar nicht bei Meisterschaftsspielen eingesetzt wird, was erwartest du dann von ihm? Dass nicht alle beim Abschlussspiel spielen können, habe ich noch nie gesehen bzw. gehört. Bei Neuanfängen würde ich sowieso erstmal mit 2:2 bzw. 3:3 anfangen.

    Ich würde empfehlen bei den Eltern nochmal nachzubohren. Sollte das Verhalten in der Schule auftreten, müsste es dort doch massive Probleme geben. Das mag dann an Erziehung liegen, kann aber auch andere Hintergründe haben. Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass es durchaus medizinische Hintergründe für ein gewisses Verhalten geben kann. Mehr dazu gerne PN.


    Auf jedenfall ist konsequentes Verhalten richtig. Ich plädiere allerdings für eine vorsichtige Wahl der Konsequenzen aufgrund der evtl. fehlenden Hintergrundinformationen.

    paterminator: trainiere selbst eine F-Jugend, jüngerer Jahrgang. Bei uns ist der Abschlag über die Mittellinie verboten. Diese Regel kennt aber auch wieder keine Sauvund ich weise vor jedem Spiel darauf hin. Wir spielen viel gegen den älteren Jahrgang und da ist der lange Abschlag die einzig 'wahre' Spieleröffnung.


    Sei froh, wenn Abschläge verboten sind. Es ist die einzige Vorgabe die ich meinen Jungs mit auf den Weg gebe:


    1. Torwart legt sich den Ball vor die Füße und spielt nach links oder rechts flach zu den Verteidigern. Dies führte am Anfang zu reichlich Gegentoren, mitlerweile klappt das gut. Bei der Rotation der Torhüter spielt der ein oder andere dann auch schon mal durch die Mitte wenn die Außen zugedeckt werden.


    Lange Abschläge und/oder wildes nach vorne pöhlen sind bei uns nicht erlaubt/verpönt. Das schult frühzeitig den flachen Spielaufbau, Köpfchen heben und für die Verteidiger/Mitspieler das 'Freilaufen'.


    Vielleicht hilft das.

    Vorab: interessantes Thema.


    Ich trainiere eine F-Jugend jüngerer Jahrgang der aufgrund der Einstufung anderer Mannschaften viel gegen älteren Jahrgang spielen musste.


    Bei uns gibt es ebenfalls 3 Mann eher vorne und drei eher hinten. Links/Mitte/ rechts teilen die Jungs selber ein. Ich rotiere den Torwart, meistens Halbzeit weise. Ansonsten belasse ich die Aufstellung vorne hinten während des Spiels. Ich wechsle dann im nächsten Spiel vorne und hinten. Durch die Nichtfestlegung links/Mitte/rechts und grobe Absteckung vorne hinten ist das Spiel sehr fluide. Langsam wird die Aufteilung besser. Wir fangen uns aber immer noch viele Kontertore durch ältere Einzelkönner und verlieren viele Spiele. Trotzdem rotiere ich weiter und sehe erste Erfolge beim flachen Spielaufbau, beim aufteilen. Technisch, spielerisch sind wir eh besser, was auch die Eltern sehen.


    In NRW sind erstmal Herbstferien und somit 2 Wochen Pause. Danach gehe ich in die Halle und dann werde ich extrem viele koordinative und gemäß MFS technische Übungen wie @Zodiak aufgezeigt hat einstreuen. Das klappt gut, unsere Jungs haben Spaß daran und es bringt ne Menge. Zudem kommen dann auch vermehrt Kleinfeldspiele auf das Tagesprogramm.


    Durch das Rotieren, Kleinfeldspiele und viele Ballkontakte habe ich fast keine Spieler die sich im Spiel zurückhalten. Alle wollen den Ball und versuchen zu dribbeln, spielen. Bei vielen anderen/älteren Mannschaften gibt es die Defensiv-Kanoniere die den Ball nur nach vorne dreschen. Rotation ist sehr wichtig und wenn man im Mini-Bereich damit anfängt oder besser noch erst gar keine Aufstellung vergibt, ist die Umstellung auch relativ easy.

    Nee, da muss ich als alter Handballer widersprechen. Ja auf Kreisebene werden extrem viele Meckereien mit 2 min Strafen belegt. Sobald man etwas höher geht, nehmen die Meckereien nicht ab, aber die Schiedsrichter gehen damit viel souveräner und gelassener um. Wenn es dann jemand übertreibt geht er runter, aber das sogar relativ selten.
    Auch die Härte nimmt mit der höheren Klasse zu und es wird viel mehr laufen gelassen.
    Nach etwas längerer Pause habe ich wieder mit Mannschaftssport angefangen und bin zum Fußball gekommen. Ich war sehr überrascht, über Theatralik und vor allem über die extreme Empfindlichkeit bei Körperkontakt der Fußballer. Das endete dann sofort in derben Fouls. Nur mein persönliches Empfinden, aber Fußballer sollten mal ne Runde Handball spielen :thumbup:


    Auf den Videos sind keine kompletten Trainingseinheiten zu sehen. Diese sollte man sich selbst vor Ort anschauen. Dann würde man sicherlich zu der Erkenntnis kommen, dass da nichts stupide ist.

    Karl: mir stehen nur die Videos von Björn und 'A New Era' für 5-6 jährige zur Verfügung. Die habe ich verglichen und da ist mir eine Übung mit Torabschluss beidfüßig lieber. Über die Länge der jeweiligen Übung kann man na klar diskutieren. Ich würde auch gerne mehr Übungen bzgl. Coerver sehen, aber solange mir keiner einen Tipp gibt wo ich ohne Hinfahren mir das Ansehen kann, drehe ich mich in meinem eigenen Saft...