Beiträge von Stefan70

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    Moment: wie erziehe ich meine Kinder?!


    Ok - hier ist die Antwort!


    Tochter Jahrgang 2002, Sportverrückt, Spielt Fussball bei E-Jungen (2x Training, 1x Spiel), E-Mädchen (1x Training, 1xSpiel), Kreisauswahl (1x Training); Handball E-Jungen Leistungsklasse (2x Training, 1x Spiel)
    Erziehungsmaßnahmen: darf jederzeit beim Training aussetzen, darf sofort mit einem Sport aufhören, letztes Jahr beim Turnverein abgemeldet


    Sohn Jahrgang 2007, Spielt Fussball bei den Bambinis
    Erziehungsmaßnahmen: nach 2x Bambinitraining wollte er nicht mehr, wir: macht nichts - darfst demnächst etwas anderes machen, seitdem bei jedem Bambinitraining dabei (fragt immer: Papa - wie oft muss ich bis zum Training noch schlafen)


    Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass ihr mit Zwangsausübung glückliche und selbstständige Menschen erzieht. Lest doch mal etwas über die Jugend von Andre Agassi nach..

    Ich bleibe dabei! Kinder sind freiwillig im Sportverein und können diesen meiner Meinung nach auch Wechseln, wenn sie dies wünschen.
    Natürlich sollen sie da spielen, wo sie es am schönsten finden und sich gerne aufhalten. Wo sie mit den Trainern und Betreuern usw. gut auskommen.
    Ja: auch dort wo die Eltern untereinander und mit dem Trainer gut auskommen.


    Ich hatte ja dieses Jahr den Fall, wo zwei E-Mädels ein Gastspielrecht hatten und der Verein den Trainer ganz kurz vor der Saison für eine andere Mannschaft brauchte.
    Mit der neuen Trainerin hatten die Mädels schon seit einiger Zeit Probleme. Ein Auflösen der Gastspielerlaubnis ist nicht einmal im Winter möglich.
    Ergo folgte mindestens ein Jahr Spielverbot für die beiden in Mädchenmannschaften!
    Nicht gegen Geld noch schöne Worte kommt man da raus. Das ist bei 10-jährigen doch lächerlich!

    Die Gastspielerlaubnis für Jugendliche ist noch unflexibler als der gewöhnliche Wechsel. Sie kann überhaupt nur nach dem kompletten Spieljahr geändert werden - leider.


    Ansonsten finde ich das Sperren von Kindern völlig daneben und denke auch, das es einer echten gerichtlichen Prüfung nicht standhalten kann.


    Auch weiß ich nicht, warum eine Zustimmung notwendig sein sollte. Die Kinder sind doch keine Strafgefangenen in einer (noch so sozial wohlmeinenden) Erziehungsanstalt oder ähnliches. Dafür gibt es nicht die geringste gesetzliche Grundlage.


    Am meisten nerven mich persönlich dann auch noch die Spielchen mit dem Pass: "Haben wir schon lange weggeschickt", "Finden wir gerade nicht mehr - können wir aber nicht als verloren melden", "Muss noch auf der nächsten Sitzung diskutiert werden", "Kann ich nicht allein entscheiden" usw. usw.
    Diesen Leuten würde ich gerne mal ihre Grundlage entziehen...

    Das sehe ein wenig differenzierter: nach einigen hohen Niederlagen ist schon manche Kindermannschaft zerbrochen.


    Die Kinder haben dann oft keinen Bock mehr und kommen nicht mehr zum Training oder Spielen. Andere Spieler verlassen den Verein oder die Mannschaft, weil sie auch einmal gewinnen wollen.


    Und dann den Kindern den reinen Wein einschenken: Ihr seid einfach so schlecht!!! Das motiviert natürlich total...

    Das hat imho mit einem Generationenwechsel zu tun, der auch einen Paradigmenwechsel mit sich bringt.


    Das heißt, die jüngeren verstehen die älteren nicht mehr so recht und umgekehrt. Äußert sich in Umgangsformen, Sprache, Kleidung usw.


    Der Ältere meint dann, dass der Jüngere sich an keine Regeln hält. Dieser folgt aber ganz eigenen Regeln seines Umfeldes, seiner Gruppe, seiner Zeit usw.



    Sehr gut haben dies die Coen Brüder in ihrem Film "No Country For Old Men" herausgearbeitet, in welchem gleich mehrere Generationen auseinander treffen und der gleichzeitig in den 80igern spielt, so dass der heutige Zuschauer noch eine Generation weiter ist.

    Zum Thema Qualifikation: Es gibt durchaus auch ein Modell, wo all jene Mannschaften, die in der Rückrunde Leistungsklasse spielen wollen, die Qualifikation untereinander ausspielen.
    Die übrigen Mannschaften spielen dann in eigenen Staffeln ihre Einteilung für die Rückrunde heraus.
    Dies hat den Vorteil, dass extreme Unterschiede nicht mehr auftreten.
    Auch die stärkeren Teams spielen von Anfang an gegen annähernd gleichwertige Gegner, was ihnen viel mehr bringt als das "Abschlachten" überforderter Dorfmannschaften oder E3s.

    Sorry für die Verzögerung - war zwei Tage unterwegs.


    TW-Trainer: ich gebe dir Recht, dass so etwas sich aufschaukeln kann usw. Im Einzelfall habe ich etwas gesagt (ähnlich: sollte/muss man doch pfeifen) bei Szenen, wo der Angreifer dem Torwart beim Abschlagen den Ball aus der Hand trat. Später dann bei nicht unterbrochenem Spiel bei Verletzungen und Heraustreten des Balls unter dem Torhüter. Ja - da habe ich auch etwas von fehlender Regelkunde gesagt. Meist brüllte der Laienschieri aber Eltern an, zu denen er hinlief (die Eltern unserer Mannschaft standen ordnungsgemäß abseits des Platzes hinter einer Laufbahn und hinter einem Handlauf), wenn diese eine Unterbrechung wegen Verletzung ihres Kindes forderten. Diese hat er er auch offenbar beleidigt (Schwachkopf), wie mir gesagt wurde.


    Aber: mein Anliegen war ja eher ein Grundsätzliches. So ein Laienschieri könnte ja noch viel schlimmer auftreten. Zum Beispiel selbst ins Spiel eingreifen oder Kinder beleidigen usw. usw. Die Palette menschlicher Fehlhandlungen ist ja nun einmal unendlich.
    Und da könnte ein jeder von uns wirklich mal dumm dastehen. So besonnen er / sie auch ist!


    Und die Kinder? Was lernen die denn daraus? Der Umgang mit den Schiedsrichtern, die sich Woche für Woche der Kritik von Spielern und Zuschauern stellen, ist doch sowieso für die meisten Menschen schwer zu erlernen. Was man sich da auf der Tribüne eines Spiels oder auch bei einem Herren-Kreisligaspiel als Zuschauer anhören muss...


    Stefan67: Danke für die detaillierte Antwort. Da sind ja fast schon alle Eventualitäten berücksichtigt. Insgesamt ist es für jeden Betroffenen wohl am besten, die Sache schnell zu verdrängen und wieder weiterzumachen. Die Kinder schaffen das auch ganz schnell. Ich habe bloß ein wenig Bauchweh, weil man den aggressiven Nehmen, Nehmen, Nehmen Typen immerzu nachgibt.



    Nach den jüngsten Erfahrungen ist mir das Spiel nach FPL Regeln oder mit "echten" Schiedsrichtern wirklich lieber.

    Vorbemerkung: hier geht es nicht darum, die bemühten "Hilfsschiedsrichter" bei Jugendspielen zu kritisieren - nicht einmal die leicht parteiischen oder einfach von Natur aus etwas weniger fähigen.


    Nein - hier geht es um den Fall, dass von der Seite, die den Schieri stellen darf, ein echter aggressiver Querschläger benannt wird und dieser das Spiel dann pfeift (E-Jugend).


    Während des Spiels pfeift er dann nicht nur einseitig, sondern übersieht üble Fouls und kümmert sich nicht um verletzte, auf dem Boden liegende Spieler des Gegners, schützt nicht den gegnerischen Torwart und ermöglicht damit daraus folgende Tore.


    Auf sachliche Einwände von Außen und Aufforderungen, verletzte Spieler behandeln zu dürfen, reagiert der "Spielleiter" mit der Aufforderung, das die Störer der Anlage zu verweisen seien und beschimpft diese (mit Beleidigungen).


    Wie verhält man sich sich da eigentlich? Haben Spieler, Trainer und Eltern überhaupt keine (Bürger-)rechte mehr und können/müssen alles nur hinnehmen?


    Stellt euch einfach mal den schlimmsten Störer, den ihr jemals am Spielfeldrand hattet, als Schieri vor und gebt mal Tipps für so einen Fall.

    Ist bei uns auch absolut normal. Vorallendingen bei Vereinen mit mehreren Mannschaften, die nach Leistung und nicht nach Jahrgang geformt wurden.
    Bei Spielverlegungen auf einen Wochentag kann man sich da schon sicher sein, dass einige Topspieler der ersten Mannschaft noch "etwas zusätzliche Spielpraxis bekommen".
    Entweder machen diese Spieler dann hinten als Ausputzer alles dicht oder hauen vorn drei bis vier Törchen pro Halbzeit rein, während einige körperlich schwächere Kinder zuschauen und klatschen dürfen.


    Da mein "Cheftrainer" Konflikten gerne aus dem Weg geht, haben wir dieses Verhalten bisher immer zähneknirschend hingenommen.

    Ich kann auch noch etwas aus der Praxis berichten.


    Nach zwei gut verlaufenen E-Junioren Spielen mit FairPlay Regeln kamen wir letze Woche Auswärts zu einem leistungsorientierten Verein, der sich unbedingt für die Leistungsklasse qualifizieren will.
    Zunächst erstaunte mich das Spielfeld, das über die ganze Platzbreite ging - bei uns normalerweise erst für D7. Auf meine Nachfrage wurde erklärt, das dies bei ihnen nicht anders ginge, weil auf dem Kunstrasen nun einmal keine weiteren Linien wären.
    Mein "Chef"-Trainer (ich bin Vater einer mitspielenden Tochter und Betreuer) ist ein sehr lieber Mensch und stimmte dem Spielfeld zu. Kurz vor dem Spiel stellte der Gegner dann klar, das bei ihnen nur mit Schiedrichter gespielt würde - alles andere sei Quatsch / Unsinn. Sie hätten da einen guten Mann, der wäre zwar Spielervater aber sehr objektiv sei usw.. Kurzum - wir spielten nicht FPL und auf dem falschen Spielfeld.
    Das Spiel war soweit ok und auch fair. Wir verloren mit ein paar Toren Unterschied, was auch leistungsgerecht war.
    Ärgerlich war aber der Superschiedsrichter, der mehrfach auf Eckbälle für die Heimmannschft entschied, bevor der Ball auch nur die Linie berührte und auch ein Tor gegen uns pfiff, obwohl unser Keeper den Ball fing und noch nicht einmal mit den Hacken auf der Linie stand.
    An der ungläubigen Raektion der gegnerischen Spieler und am Ausbleiben jeden Jubels konnte ich glasklar erkennen, das dieses Tor in der FPL nie gefallen wäre...

    Auf dem Bolzplatz hat immer das Recht des Stärkeren gegolten - manchmal Ergänzt durch das Recht des Beliebteren.
    Das hat manche Spieler durch Härte auf Dauer Stärker gemacht. Aber auch viele eingeschüchtert und entmutigt.


    Das kann meiner Meinung nach kein Vorbild für den Kinderfussball sein.


    Bei uns gibt es seit diesem Spieljahr in der E-Jugend auch die FPL.


    Mit Vor- und Nachteilen:
    + Kein Problem bei Einwürfen, Eckbällen usw. (ging sogar schneller, weil nicht auf Schieri-Entscheidung gewartet wurde)
    + Das Spiel war nicht unfairer in Bezug auf grobe Fouls
    + Kinder waren durchaus dafür
    + Trainer haben sich über Entscheidungen bisher nicht gestritten


    - Zunehmend mehr Einsatz von Körper und Händen im Zweikampf, da nie geahndet
    - Kinder unterbrechen das Spiel nicht - auch nicht bei Verletzungen
    - Uneinigkeit über Spielzeit / Nachspielzeit - besonders bei knappen Spielständen


    Mir hat der bessere Spielfluss gut gefallen. Mißfallen hat mir der im Laufe der Spiele immer stärkere Körpereinsatz, der es kleineren,
    technisch starken Spielern sehr schwer machte, den grobschlächtigeren Vertretern zu entkommen.

    Ich habe jetzt die Antwort von der Passstelle des Verbandes erhalten. Leider negativ:


    "Eine Gastspielerlaubnis kann in einer Saison nur einmal erteilt werden.
    In Ihrem Fall kann die Gastspielerlaubnis also nicht aufgehoben werden und eine neue ausgestellt werden.
    Die einsichtige Möglichkeit wäre ein kompletter Vereinswechsel in der Wechselperiode II im Januar!
    Hierzu müssten dann Stammverein und jetziger Gastspielverein zustimmen."


    Ein Vereinswechsel ist also leichter als eine Änderung der Gastspielerlaubnis - Schade!

    Das mit dem Fördertraining finde ich eine sehr gute Idee. Die Kinder und Eltern können dabei auch sehen, ob die Chemie im anderen Verein stimmt.


    Und wenn es mal sportlich oder menschlich nicht so klappt, fliegt man nicht gleich aus "seiner" Mannschaft und muss nochmal neu im alten Verein anfangen.
    Diesen Schritt zurück schaffen nämlich viele durchaus begabte Kinder und Jugendliche nicht mehr und hören dann frustriert ganz auf.

    Eine gute Sache in diesem Alter ist es auch, wenn ein Kind nicht nur Fußball, sondern auch noch einen anderen Sport, egal ob jetzt Leichathletik, Turnen oder das o.g. Handball ausübt, wenn es ihm Spaß macht.
    Viele gute Fußballer waren z.B. in ihrer Jugend auch Handballer (Klose, Poldi) und ähnliches.

    Zum Verhalten des Trainers wie beschrieben möchte ich zwei Dinge anmerken. Es handelt sich offenbar um eine Person, die auf Vorschläge oder Einflussnahme sofort negativ mit einer Anti-Reaktion zurückschießt. Das heißt, je mehr der Spieler bettelt und je mehr die Eltern Einsatzzeiten fordern, desto weniger wird er den Spieler bringen. Leider wird ein solcher Mensch ein Gespräch auch nur zur Verteidigung und Selbstrechtfertigung nutzen.


    Zweitens zur Mail, die einige so positiv aufgenommen haben. Diese sollten sich einmal fragen, was sie denn denken sollten, wenn sie einmal nach vorherigem negativem Gespräch einen Termin von ihrem Arbeitgeber mit dem Titel: "Ihre Zukunft in unserem Unternehmen" bekommen...


    Eine Orientierung hin zur E2 macht hier wirklich Sinn. Wird der Trainer im nächsten Jahr die D trainieren? Dann wird über kurz oder lang wahrscheinlich sogar ein Vereinswechsel notwendig sein.

    Ja - das ist schon ein wenig ungewöhnlich. In den Ordnungen steht halt immer nur: "Die Gastspielerlaubnis wird für ein Jahr erteilt". Damit ist natürlich die maximale Länge gemeint. Über einen Wechsel der Gastspielerlaubnis scheint sich niemand ernsthaft Gedanken zu machen.


    Stöhn - müssen einen die Mädels immer in solche Lagen bringen...