Beiträge von schleppi

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    Es ist immer problematisch, wenn man Trainer des eigenen Kindes ist. Aber die Konstellation ist ja sehr häufig anzutreffen und würde man alle Trainerväter/-mütter vom Hof jagen, wären viele Mannschaften ohne Trainer und ich hätte dann auch kein Team mehr.


    Aber meine Tochter zum Kapitän zu ernennen, käme mir nicht in den Sinn.

    Jonas:


    Den Erfolg kannst du nicht an der Tabelle ablesen. Auch nicht an den durch einen Doppelpunkt getrennten Zahlen hinter eurer Spielpaarung.


    Ich sehe keinen Grund zur Verzweiflung.


    Und du müsstest mal sehen, wie meine Mädchen (E-Juniorinnen) im Training reinhauen und wie geradezu "zärtlich" sie im Spiel mit ihren Gegnerinnen umgehen.


    Mein Tipp: Locker werden. Und Spaß behalten. Du bist doch auf einem guten Weg.

    Follkao:


    Ich habe ebenfalls Typ A und Typ B in meinem Team.


    Typ B bekommt schon deshalb weniger Einsatzzeiten, weil sie vergleichsweise oft bei Einladungen zu Spielen absagt. Typ B setzt eben andere Prioritäten. Typ B ist aber - zumindest bei meinen Mädchen - nicht unzufrieden und beschwert sich nicht über mangelnde Einssatzzeiten. Wenn ich dann aber Typ B beim Spiel dabei habe, bekommt sie mindestens 50% Einssatzzeit (wenn sie so schwach spielt, dass wie quasi in Unterzahl agieren) oder 67% Einssatzzeit (bei 3 Wechselspielerinnen) oder 75% Einsatzzeit (bei 2 Wechselspielerinnen).


    Das Problem sind m.E. die "schwachen" Spieler Typ A. Da gibt es nämlich Trainer, die diese Spieler weitestgehend ignorieren und dann gibt es Frust.


    Das Highlight, das ich erlebt habe, war ein Trainer in einer U10, der zum Spiel 12 Spieler eingeladen hat, um nach den Eindrücken des Aufwärmens den Kader auf die vorgeschriebenen 11 Spieler zu reduzieren. Aber der hat ganz gerne mal "Gott" gespielt.

    Also diese Diskussion startete doch mit dem Vorwurf eines Spielervaters, dass es bei den E-Junioren eine Stammmannschaft gäbe und sein Sohn zu wenig spiele. Dann hat sich - und das finde ich zunächst mal ganz positiv - der Co-Trainer der entsprechenden Mannschaft gemeldet und Stellung bezogen.


    Er hat dann eingeräumt, dass im "regulären Spielbetrieb" 25% aller Kinder nicht zum Einsatz gekommen sind. Natürlich kann man sich dann hinter dem Verein verstecken und beklagen, dass bei 20 Kindern nur eine Mannschaft gemeldet worden sei. Aber dann muss ich als Trainer reagieren.


    * Möglichkeit a) ich suche mir einen Verein, der genügend Mannschaften meldet
    * Möglichkeit b) ich setzte knallhart auf Rotation und dann bekommt jeder Spieler seine Einsatzzeiten
    * Möglichkeit c) ich versuche, die Spielerzahl von 20 auf 15 zu reduzieren, in dem ich den schäbigen Rest nicht einsetze


    Und mir scheint es dann doch so zu sein, dass hier von Möglichkeit c) Gebrauch gemacht wurde.


    Wenn es dir erscheint, als habe ich dich in die Schublade der Dorfbundesligisten gesteckt, tut es mir leid. Und natürlich kann ich deine Argumentation ein Stück weit nachvollziehen. Aber in der Mannschaft des Threaderöffners wird doch wohl offensichtlich Dorfbundesliga gespielt. Bei dir vielleicht nicht. Und bei mir wohl auch nicht.


    Ich reagiere zuweilen sehr allergisch, wenn ich sehe, wie Fußballtrainer mit immer den gleichen Argumenten Kinder dem Fußball entfremden. Die Kinder gehen möglicherweise für immer dem Fußball verloren. Kinder, die vielleicht mal gute Trainer oder Schiedsrichter würden. Kinder, die zum falschen Zeitpunkt den falschen Trainer hatten. Und wenn wir Trainer so weiter machen, haben wir bald freie Weideflächen für unser Vieh. Weil wir keine Fußballspieler mehr für die großzügigen Rasenflächen haben.


    Und der Hauptgrund, dass Kinder mit dem Fußball aufhören, sind - die Trainer. Haben mir jedenfalls die Dozenten auf dem Lehrgang erzählt. Und bestätigt meine Erfahrungen. Deshalb finde ich dieses Forum hier so wichtig. Wer hier liest, hinterfragt sich. Und ist vielleicht bereit, dazuzulernen. Und lässt die Dorfbundesliga endlich mal los.

    Hallo AKjfv,


    o.k, dann mal zur Sache:
    Aktuelle Ausgabe (01/14) fussball training junior vom DFB - Seite 7:
    Alle erhalten ausreichend Einsatzzeiten
    Am wichtigsten für die Entwicklung der Kinder - ganz gleich, ob wir über einen Bambini- oder D-Juniorien-Kicker reden - ist das Trainerverhalten hinsichtlich sportlicher Entscheidungen. Nur wenn Sie alle Jungen und Mädchen lange genug spielen lassen, können auch alle sportliche Fortschritte erzielen.


    Also deinen tollen Sprüche mit dem "Gras ziehen" und dem "ins Wasser werfen" suche ich dort vergeblich. Und wenn ich die Tipps vom DFB beherzige und du das als "politisch korrekt" abtust, profiliere ich mich gerne. Gerne auch zu deinen Lasten.


    Ich habe eine bestimmte Sorte von Trainern kennengelernt und ich kenne auch einen bunten Strauß von Sprüchen, mit denen diese Trainer ihre Dorfbundesliga bei den E- und F-Junioren rechtfertigen. Da gilt es "einer Mannschaft Struktur zu geben" und "die Guten wollen eben nicht mit den Schlechten spielen". Dein "Graszieh-Spruch" hat den Strauß aber noch um eine neue Blume erweitert.

    Finde ich spannend, wie du auf KK2 anspringst.


    Und den Hinweis, dass DU nicht KK2 spielst, auch. Und da haben wir vielleicht den Kern des Problems. Du beziehst die Spielklasse, Siege und Niederlagen auf DICH. Und vergisst vielleicht dabei die Interessen der Kinder. Die interssieren sich nämlich meistens nicht ganz so sehr für die Liga und die Ergebnisse. Die wollen einfach spielen. Alle übrigens. Nicht nur die Top 7.


    Der Hinweis auf KK2 war übrigens - obwohl in der Antwort auf dich geschrieben - auf WILLI 1960 gemünzt. Seine Mannschaft (und nicht ER) spielt nämlich KK2. Und WILLI 1960 bekommt es tatsächlich gebacken, in der KK2 (vermutlich unterste Liga) 25% seiner Spieler komplett gar nicht spielen zu lassen. Und ich möchte gar nicht wissen, wie er die Kaderplätze 8 - 11 in einem Spiel handhabt. Ich habe da so eine Idee.

    AKjfv:


    Ich bin absolut bei dir, wenn du für neue Kinder ausreichend Freundschaftsspiele vereinbarst. Aber wie sieht denn die Realität aus? Die "Stammmannschaft" (was für ein geiler Begriff für ein Team von 10- und 11jährigen Kindern) hat 22 Meisterschaftsspiele und vielleicht noch einige Pokalspiele. Und der Rest wird dann über zwei bis drei Freundschaftsspiele in Einsätzen von wenigen Minuten "vor dem harten Wettkampf" geschützt.


    Also für mich klingt das wie die konstruierte Entschuldigung von Otto-Normal-Trainer, der in der 2. Kreisklasse mit Macht die Meisterschaft erringen will. Aber tröste dich - damit bist du in bester Gesellschaft. Die meisten Trainer, die ich kenne, handhaben das so. Die wundern sich dann nur, wenn der Wechsel auf 9er- oder 11er-Feld nicht klappt. Die verstehen die Welt nicht mehr, weil ihr kleiner aber feiner Stammkader nicht ausreicht und ihnen gar die talentiertesten Spieler auch noch abgeworben werden.


    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass für Kinder der regelmäßige Einsatz für das eigene Team im Trikot unersetzlich ist. Woche für Woche zu erfahren "du bist nicht dabei, weil du noch zu schwach bist" treibt sie garantiert in andere Sportarten, wo die Trainer schon mehr begriffen haben, worauf es ankommt.

    @WILLI1960:


    Du hast also 5 Spieler, bei denen es in dieser Saison zum Einsatz in der "Stammformation" nicht gereicht hat?


    Natürlich möchte jeder Trainer hier Erfolg haben. Der feine Unterschied liegt in der Definition von "Erfolg". Mein Erfolg besteht darin, neue Spielerinnen zu gleichwertigen Teamkolleginnen weiterzuentwickeln. Mit manchen Spielerinnen spielen meine Mädchen quasi in Unterzahl. Trotzdem spielen alle Mädchen bei mir mindestens 50%. Und bei mir werden sie dann immer besser oder sie sehen ein, dass Fußball nichts für sie ist und hören auf. In beiden Fällen bin ich "erfolgreich". Jedenfalls nach meiner Definition. Wenn aber Mädchen aufhören, weil ich sie zu wenig eingesetzt habe, schäme ich mich. Ist aber bisher nicht vorgekommen.


    Wenn mir mein Verein bei 20 Spielern nur eine Mannschaft meldet, würde ich knallhart rotieren und auf die Ergebnisse wäre geschissen. Und wenn es dem Verein nicht gefällt, müssen sie sich einen neuen Trainer suchen.

    Irgendwie verstehe ich die Diskussion nicht.


    Unisex-Mannschaften gibt es im Kinderfußball schon ewig. Normalerweise wird kaum ein Trainer ein Mädchen wegschicken, das in seiner (Jungs-)Mannschaft kicken möchte.


    Nun gibt es aber Mädchen, die gerne nur mit Mädchen kicken wollen. Da ist die Alternative: entweder Mädchenmannschaft oder kein Fußball. Oder - wenn keine Mädchenmannschaft in der Nähe spielt - evtl. doch bei den Jungs mitkicken.


    Es kann doch nun nicht die Rettung des Jungenfußballs sein, ihnen das Mitspielen im Mädchenteam in einer Mädchenstaffel zu erlauben. Wenn ein Patient mit einem gebrochenen Bein ins Krankenhaus kommt, besteht die Therapie eher nicht darin, ihm auch noch das andere Bein zu brechen.


    Wie ist denn das in anderen Sportarten, wo es reine Mädchenmannschaften gibt? Dürfen da Jungs mitmachen? Oder will der DFB jetzt ausgerechnet im Kinderfußball die Vorreiterrolle übernehmen? Wäre mal was neues.

    Ich habe davon noch nichts gehört.


    Ich halte es für kompletten Unsinn.


    Es würde dafür sorgen, dass die Anzahl der Mädchen im Fußball drastisch zurückgeht. Ein Mädchen, das mit Jungs kicken möchte, hat bereits heute die Chance dazu.

    So eine Spielerin habe ich auch. Will immer vorne spielen und Tore schießen. Wenn sie hinten spielen soll, hängen die Schultern und sie fummelt an den Klamotten rum.


    Für mich ist das eine Art "Machtkampf". Sie wird ihn verlieren. Ich werde sie vermutlich so lange Abwehr spielen lassen, bis sie es begriffen hat.

    Schon deine Überschrift macht mich nicht gerade zu deinem Fan.


    Aber es ging dir in deinem Beitrag auch eher darum, Dampf abzulassen. Geschenkt.


    Bei uns im Kreis haben wir leider keine Fair-Play-Liga und so bleibt es mir nur, bei Testspielen die Trainerkollegen davon zu überzeugen, dass wir auf den Schiedsrichter verzichten können.


    Bei meinen Mädchen (E-Juniorinnen) ist es so, dass Fehlentscheidungen des Schiedsrichters zu unseren Gunsten von fast allen Mädchen korrigiert werden und Fehlentscheidungen zu unseren Lasten ohne Meckern akzeptiert werden. Ich bin da sehr stolz auf meine Mädels und ich finde Respekt und Fairneß wertvoller, als jede Meisterschaft. Und wenn andere Trainer das anders sehen und anders leben, dann ist das eben so.


    Außerdem kann man nicht früh genug lernen, dass es im Leben auch Ungerechtigkeiten gibt.

    So umfänglich würde ich das Thema aber nicht diskutieren wollen - natürlich muss man das gesamte Umfeld betrachten wenn man die Situation beurteilen will. Mir ging es hier nur um die "früh gebildete Stammmannschaft".

    Wenn das dein "Diskussionsstil" ist, kann ich mir vorstellen, dass der Trainer auch nicht viel mit dir diskutieren will. Und ich kann den Trainer dann gut verstehen.


    Mir drängt sich der Eindruck auf, dass es dir eher um die Bestätigung deiner Meinung (Stammmannschaft in der E-Jugend) ging.


    Wenn es dir um eine konstruktive Diskussion ginge, würdest du nicht so mauern.

    Bei mir kamen Kinder und deren Eltern teilweise von ihren Ärzten und sagten, dass die Ärzte (Fachpersonal) sie fragten, ob der Jugendtrainer regelmäßig Dehnübungen ausführt, da dies wichtig sei.


    Was macht man nun?


    Glaubst du, dass die Ärzte immer auf dem neuesten Stand sind? Bis mir beim Trainerlehrgang erzählt wurde, dass nach derzeitigem Stand der Wissenschaft Dehnen Blödsinn ist, bin ich auch vom Gegenteil ausgegangen.

    Du bist auch jemand der nichts abstreitet was "von oben gesagt oder bestimmt wird". Du bist, wie so viele wissenschaftshörig und autoritätshörig, was nicht heißen soll das ich absolut nicht angepasst bin, sondern dass bei mir das kritische autonome Denken noch erhalten geblieben ist im Sinne von "sapere aude!".

    Ich bitte dich um Nachsicht, dass ich nach dieser Einleitung deinen Beitrag nicht weiter gelesen habe.

    Mag sein und ich glaube das auch, das es einige Fehldiagnosen gibt. Aber ich finde es nicht gut, wenn man einfach pauschalisiert und sagt, die Eltern wollen den einfacheren Weg
    gehen.

    Ich glaube, dass hier im Forum eine Diskussion über AD(H)S nicht viel bringt. Jedenfalls nicht mit Menschen, die die Existenz dieser Erkrankung abstreiten.


    Für manche Leute sind Burnout und Depressionen auch nur der Ausdruck der Faulheit arbeitsscheuer Zeitgenossen, die nur mal einen kräftigen Tritt in den Hintern benötigen.


    Ist die Anzahl der Depressionsdiagnosen nicht auch in die Höhe gagangen? Alles erfunden...


    Für Eltern von Kindern mit AD(H)S ist es nicht sehr hilfreich, wenn sie neben den Mühen des Alltags (und "Mühen" ist in dem Zusammenhang durchaus schon verharmlosend) auch noch unter Rechtfertigungszwang geraten, wenn sie versuchen, die Erkrankung ihrer Kinder mit Medikamenten zu behandeln. Wenn du dann noch zu hören bekommst, dass du die Erziehung deines Kindes nicht auf die Reihe bekommst - das ist dann echt super...

    Ich habe bisher keine negativen Erfahrungen zu dieser Thematik gemacht.


    Wenn jemand extreme politische Gesinnungen verbreiten würde, würde ich ihn argumentativ an die Wand zu nageln versuchen.


    Davon abgesehen finde ich, dass sich der Sportplatz nicht gut für Politik eignet. Schon gar nicht der Kinderfußball. Als meine Mädchen mich gefragt haben, wen ich bei der Bundestagswahl und bei der Bürgermeisterwahl gewählt habe, habe ich ihnen kurz die Bedeutung des Wahlgeheimnisses erklärt und meine Wahlentscheidung nicht veröffentlicht.

    Hallo Nici,


    ich richte zwar selber kein Turnier aus, fahre aber mit meinen Mädchen hin und wieder auf Turniere.


    Meistens bekommen wir auf den Turnieren so kleine Minipokale, über die meine Tochter sich zwar freut, die aber dann doch recht schnell in den Weiten ihres Kinderzimmers irgendwo verschwinden.


    Ich fand es einmal sehr gelungen, als von den Mannschaften vor Turnierbeginn Mannschaftsfotos gemacht wurden und jede Spielerin am Ende eine Urkunde mit dem Mannschaftsfoto bekommen hat. Aber das scheint mehr was für die Eltern zu sein. Die Freude bei den Mädchen war durchweg überschaubar und die Eltern waren begeistert.


    Die Urkunde ist übrigens nicht "verschwunden", weil ich die gleich wegarchiviert habe... ;)