Beiträge von der_schleifer

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    Zitat

    Ab der C-jugend? nach dem "goldenen Lernalter"?




    Das halte ich nicht für sinnvoll.


    Damit hast du schon recht, aber da wir vom Amateurfussball ausgehen und die Kinder nicht mehr als drei Trainingseinheiten pro Woche haben, ist dies in Bezug auf die fußballerischen Grundtechniken und vor allem auf die Beweglichkeit gemeint. Die Feldspielertechniken sind, da wir nun mal mehr Feldspieler als Torhüter haben, wesentlich wichtiger als die perfekte torhütertechnik. Zumindest bis zum D - Juniorenbereich. Außerdem: Wer im goldenen Lernalter (was im Übrigen nicht nur die D - Jugend betrifft, sondern auch junge C - Juniorenspieler oder ältere E - Junioren betreffen kann... ist eben entwicklungsspezifisch) das Maximum an Beweglichkeit erlernt hat, der bringt eben genau die optimalen Voraussetzungen für das torhüterspiel mit.






    Zitat

    Zunächst aber einmal zur Aussage zum "goldenen Lernalter". Kinder lernen genau so gut und so viel vor und nach der D-Jugendzeit. Es gibt keine bessere oder schlechtere Zeit zu lernen. Hört endlich mit diesem Unsinn auf.


    Das ist kein Unsinn, sondern eine wissenschaftliche Tatsache! Die Voraussetzungen sind, auch außersportlich gesehen, in diesem Alter durch hormonelle Umstellung und vor allem durch eine weitestgehend abgeschlossene kognitive Entwicklung so gut wie niemals mehr danach. Dazu gibt es ausreichend Studien.




    Grüße,

    Grüß euch,




    spezielles Torhütertraining erst ab C - Jugend. Und selbst dann auch nicht isoliert von wichtigen Feldspielertechniken... die Torhüter sollen ein Maximum an Felxibilität erreichen und müssen (solltest du irgendwann mit Viererkette spielen) sowieso "fliegend" sein und demnach spielerisch mithalten können.




    Ich finde auch, dass in einer E- oder D - Jugend die gesamte Mannschaft von einem Torhütertraining profitieren sollte. Also wenn du vorhast Torhütertechniken ins Training einzubauen, dann tue dies mit allen Spielern.




    Ich bin übrigens C-Lizenzler, schäme mich aber nicht dies auszusprechen (der Threadersteller wollte Antwort von einem Lizenztrainer, also bekommt er eine), auch wenn in diesem Forum DFB-Lizenzen selten als eine Qualifizierung angesehen werden, aber das ist ein anderes Thema.




    Was solltest du beachten? Zunächst: Bitte informiere dich erstmal ausreichend über die Problematik, denn Torhütertraining birgt viele Gefahren in Bezug auf Sicherheit der Kinder!!



    Hier mal ein paar Hinweise, wobei sie nicht Anspruch auf Vollständigkeit erheben:




    1. Sehe von einem Torhütertraining unter freiem Himmel ab, vor allem in deinem Altersbereich. Die Kinder sind noch zu ungeschickt um überhaupt richtig zu fallen. Das Problem, bei Verletzungen, besteht nicht in der physischen Verletzung (Kinder fallen ja öfters hin und schrammen sich auf ohne sich ernsthaft zu verletzen), sondern in der psychischen. Die Spieler verbinden von da an das Torhütersein mit Schmerzen und das ist der völlig falsche Einstieg!




    2. Also wo dann? In der Halle, und zwar auf Weichbodenmatten. Wir sind keine Militäroffiziere und die Kleinen nicht im Bootcamp, also dürfen sie sich auch angemessen vor Stürzen schützen. Vorteil: Falltechniken kannst du so erst mal getrost hinten anstellen und den Kinder die spaßigen Aktionen des Torhüters nahe bringen!




    3. Torhütertraining ist in deinem Altersbereich Schnuppertraining: Versuche unbedingt spielerisch Akzente zu setzen und baue auch mal spektakuläre Aktionen ein (z.B. waghalsige Paraden auf einer großen Weichbodenmatte, die an den Seiten entsprechend gesichert ist)




    4. Keinen Zwang bitte!! Nicht jeder ist als Torhüter geeignet, da man vor allem Mut (!) für die Aktionen braucht. Du wirst durch Punkt 3 sehen, wer sich traut auf die Matten zu springen und wer noch weiter gehen möchte.




    5. Vielseitigkeit ist Trumpf! Wenn du ein Torhütertraining mit deiner Mannschaft machst, dann MUSS der Ball immer dabei sein. Vor allem sollte die Hand (logischerweise) öfter im Spiel sein. Mache Rundläufe, die sowohl Grundtechniken (Ballführen, Ballkontrole usw.) aber vor allem Elemente aus dem Torhüterspiel enthalten (Fangen, Reaktion, Sprünge, Seit- und Rückwärtsschritte, Gleichgewichtselemente, Schüsse und Würfe aus der Hand, Hechten auf Matten...). Der Rundlauf ist deswegen so stark beim mannschaftlichen Torhütertraining, weil du als Trainer alle beobachten kannst und jeder Spieler gefordert ist.




    Am Ende wirst du rudimentär einschätzen können, wer als Torhüter geeignet ist. Wie "Bondscoach" sagt, wirst du dann mehrere Torhüter haben, was enorm vorteilhaft ist. Die Periodisierung (also wie oft du solche Einheiten machen solltest) ist auch wichtig: Laut DFB recht unregelmäßig, aber du machst nichts falsch, wenn du in jedem Training Elemente aus dem Torwartbereich mit einbringst... In der F - Jugend selbstverständlich mehr als in den oberen Altersbereichen.




    Torhütertraining ist immer Koordinationstraining und Koordination ist "Beweglichkeit"!! Also muss es ins Kindertraining!




    Konnte ich helfen?




    der_schleifer (übrigens nach langer Abstinenz mal wieder in Schreiblaune :) )

    Liebe Fußballfreunde,




    Zunächst: Ein Fußballtrainer ist ein Meister seines Faches und sollte IMMER und JEDEM sein Fach, welches ja nun einmal prktischer Natur ist, demonstrieren können. Meister ist er ja nur deshalb, weil er das Praktische weitergeben möchte. Man versteht außerdem die Finessen des Fußballs nur dann, wenn man selbst den Sport ausübt und schon mal auf dem Feld gestanden hat (es geht hier für mich um taktisches Verständnis und die Erfahrung, die man bei Spielen erlangt hilft einem, den Sport an seine Schützlinge weiterzuvermitteln).




    Ich schreibe euch jetzt einfach mal, wie ich den C - Lizenz - Lehrgang erlebt habe, denn ich war natürlich selbst sehr nervös.




    Ich habe den Schein in Thüringen gemacht und musste auch zum Eignungstest. Wir waren eine gute Gruppe, die auf einem recht hohem Niveau war. Gefordert waren die Grundtechniken und ein wenig Spielfähigkeit... das kriegt man hin! Unser Referent sagte nur, dass diejenigen, die Stöcker statt Beine haben den Ball lieber im Sack lassen sollen... damit er nicht runterfällt :D Ihr seht: auch die Referenten haben es recht locker gesehen.




    Zum eigentlichen Lehrgang: Das praktische Programm war heftig. Wir mussten teilweise dreimal am Tag auf den Platz, wo wir natürlich alle Übungen quer durchs Gemüsebeet mit absolvieren mussten. Also morgens ein wenig spezifische Ausdauer in sehr kraftraubenden Spielformen, nachmittags etwas Koordination (Stangen) und abends in die Halle für zwei Stunden; Thema: Kleine Spiele (also laufintensive Dinge wie "Bänderhasche" oder "Räuber und Gendarm", "Schwarz und Weiß"). Hier habt ihr den ersten Grund dafür, warum ihr als Trainer auch läuferisch fit sein sollt. Ich selbst bin jung, rauche aber und hatte so meine Probleme. Um den Lehrgang (der ja immerhin 2,5 Wochen läuft) durchzuhalten ist eine gewisse Fitness einfach Pflicht und auch Rückversicherung für den Landesverband. Die wollen ja nicht, dass jemand bei den ersten Schritten auf dem Platz umfällt. Bei uns herrschten 2 Wochen am Stück im Durchschnitt deftige 35 °C (im Schatten!!).




    Jetzt kommt der (für manch einen positive) Haken: Während ich mich immer schön angestrengt habe (auch weil am Ende der Spaß über die Schmerzen obsiegt hat) haben andere an irgendwelchen kleinen Wehwechen laboriert (Blasen, Prellung) und die haben dann rein zufällig zum Trainerlehrgang begonnen und endeten mit der letzten Prüfung. Da hat keiner etwas gesagt. Wie dann allerdings die Spielfähigkeit bewertet worden ist, kann ich nicht sagen.




    Ich finde übrigens auch, dass die viele Praxis zurecht durchgeführt wird, denn die beste Lehrmethode ist nun mal die praxisorientierte - was ich selber tue, bleibt mir im Sinn.




    Auch wir hatten über 40-jährige dabei (einer stand sogar kurz vor der Rente) und die habens überlebt. Die hatten allerdings den Breitenfußball, während ich Quereinsteiger war, mussten also keine Eignungsprüfung überstehen. Und Schiedsrichtertests gab es sowieso nicht (die wenigen Regeln, die ich als Trainer brauche und nicht kenne, erarbeite ich mir in der Praxis oder durch Interesse). Vieles bringt man ja mit.




    Ich kann also allen raten, den C-Trainer in Thüringen zu machen. Ich bin allerdings mit sechs Jahren Praxis und als Torhüter und Feldspieler und vielen, persönlichen Weiterbildungen auch nicht "leer" hingekommen. Ich will auch unbedingt noch die B-Lizenz machen, weshalb ich mich besonders um die Mindestnote bemüht habe. Meine Motivation hat mir demnach auch einen kleinen Schub verpasst.




    Meiner Meinung nach ist der C-Schein der schwierigste, weil theoretisch und praktisch umfangreich, aber auch der lehrreichste. Ich habe doppelt so viel Wissen mit nach Hause genommen und bin mir meiner Verantwortung als Trainer nun noch mehr bewusst.




    Grüße

    Hallo liebe Gemeinde,



    Ich habe auch die C - Lizenz (nicht Breitenfußball) und verdiene in meinem Verein... nichts! Ich will jetzt nicht aufzählen, was ich so ausgebe. Das werden die meisten wissen. Aber in unserem Verein bekommt außer dem Männertrainer niemand etwas. Es wird immer gesagt, dass jedes Team pro Saison 50 € erhält (was ich persönlich fast schon beleidigend finde!). Wir hatten, bzw. haben in diesem und letztem Jahr recht gute Einnahmen und trotzdem gibt es keine Übungsleiterentschädigung.



    Gruß

    Hallo


    Möchte mal wieder meinen Senf nach langer Abstinenz dazugeben. Ich habe mich in letzter Zeit intensivst mit dem Thema "Welches Spielsystem im Kleinfeldbereich?" befasst. Zunächst muss ich sagen, dass wir in Thüringen mit einem (für mich unverständlichen) 7:1 spielen. Das führt dazu, dass viele Mannschaften den "übrigen" Spieler entweder in eine Viererreihe stecken und dann als eine Art Libero agieren lassen oder als einzige Spitze aufstellen und mit langen Bällen füttern. Völliger Unsinn! Das 3-3 ist, wie hier auch oft diskutiert wird, eines der naheliegendsten Systeme für Kleinfeld - Junioren... doch bei uns leider nicht möglich.


    Deshalb habe ich eine einfach Überlegung angestellt: Wie kann ich die Kinder in der Raumaufteilung unterstützen und gleichzeitig das Verhalten im Angriff und der Defensive erleichtern? Weitere Grundlage war mein Basiswissen über modernes Angriffs- und Defensivspiel z.B. in einer Viererkette. In absolut jeder Situation sollte ein Dreieck geschaffen werden. Im Angriff heißt das, dass der ballführende Spieler zwei sich in Ballnähe verschiebende Anspielstationen haben muss, die sich permanent freilaufen. In der Verteidigung dasselbe: dem gegnerischen Angreifer stehen drei eigene Spieler in Dreiecksformationen gegenüber, was die Räume verengt, ein Durchbrechen fast unmöglich macht, den eigenen Spieler absichert usw. Natürlich ist das alles ohne intensive Laufarbeit fast unmöglich und kann sich sogar ins Gegenteil umwandeln (nämlich dass nicht verschoben wird und eine solide Angriffsformation des Gegners mit einfachen Querpässen die eigene Abwehr bis zur Ermüdung schön tanzen lassen kann). Doch das Verhalten einer Viererkette wird damit schon vor dem eigentlichen Spielen damit zumindest rudimentär geschult! Allein dieser Aspekt hat mich zu folgendem System geführt: 2-3-2.


    Von Haus aus steht beim Angriff über die Mitte ein Angriffsdreieck zur Verfügung, ohne dass etwas verschoben wird. Im Verteidigungsfall ebenso. Neben der Laufbereitschaft ist aber die zentrale Mittelfeldposition extrem wichtig. Dort muss ein Kind mit a.) Pferdelunge stehen und es muss b.) verstanden haben, dass es beim Verteidigen immer hinter dem Ball sein muss um die Rolle desjenigen Spielers zu übernehmen, der den ballführenden Gegenspieler im 1:1 stellt und zwar auf jeder Seite. Wen das klappt, brauch sich die 2er - Abwehr nur noch in Ballnähe zu verschieben um abzusichern, was Kinder ja generell automatisch machen. Variabel können die Außenspieler im Mittelfeld natürlich für Entlastung sorgen und dem ZM helfen.


    Fazit: Unter der Voraussetzung, dass der zentrale Mittelfeldspieler seine Aufgaben genauestens kennt und auch Laufarbeit leistet, ist dieses System meiner Meinung nach das taktisch am Besten durchdachteste. Einfache Erklärungen reichen trotzdem schon aus. Die Kinder sollen generell versuchen immer 2 freie Anspielstationen zu ermöglichen, bzw. mindestens einen Spieler hinter den Spieler zu ziehen, der den Angreifer im 1:1 unter Druck setzt. Das klingt alles sehr kompliziert und für Kinder unverständlich... doch das ist es nicht. Mit einfachen Herausstelungen bestimmter Situationen ("Helft immer dem verteidigenden Spieler", "Sorgt immer für 2 Anspieler", "Bleibt immer in Ballnähe") kann man das Grundgerüst dieses Systems schaffen.

    Hallo Leute,


    Wir in Thüringen spielen den verhassten 8er - Fussball. Problem ist, das man eigentlich keine Dreierkette im Sinne des DFB spielen kann, weil einer immer übrig bleibt. Ich bevorzuge momentan das System 1-3-3, weil es einerseits in meiner Natur liegt, etwas risikoreicher und ungewöhnlicher zu spielen als der Gegner und weil ich andererseits finde, dass diese Formation den Kindern besonders entgegen kommt, weil dann drei Kinder stürmen dürfen bzw. sechs, wenn man in der Halbzeit die Mittelfeldkette mit der Angriffskette tauscht. Meine E hat diese bisher 2 mal versucht zu spielen und ihr könnt euch denken, dass dieses System besonders beim Verteidigen problematisch wird (Erst heute haben wir gegen einen gleichstarken Gegner 6:6 gespielt!).
    Ich versuchte den Kindern nun klarzumachen, das es bei dieser Aufstellung besonders auf die Flügelspieler ankommt, da diese viel Laufarbeit nach offensiv und, besser noch; nach defensiv leisten müssen. Die sechs Gegentore sprechen aber eigentlich gegen diese Formation. Im Grunde könnte man 3-3-1 spielen, doch da tut man sich ja immer schwer, was die Besetzung der Sturmspitze betrifft... v.a., weil ich die Qual der Wahl habe. Wobei man hier wieder sagen muss, dass die 3er Abwehr langfristig gesehen besser ist, weil die Kinder so automatisch erste Erfahrungen mit der späteren Raumaufteilung in einer Viererkette machen. Von 2er - Systemen (z.B. 3-2-2) halte ich wegen der komplexeren Raumaufteilung (Wie fülle ich die Lücken? Wo muss ich stehen, wenn der Gegner auf breiter Fläche mit einer Dreierkette angreift? usw.) wenig und ich denke auch, dass die meisten im Dreiersystem spielen. Ich bin aber lernfähig und würde mich von schlagkräftigen Argumenten zumindest zum Denken angeregt fühlen.


    Spielt einer 8er-Fussball? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Oder soll ich es eurer Meinung nach einfach so lassen?


    Ich bin gespannt
    Grüße

    Hallo Freunde des runden Leders,


    Black Torro: Also bei Ballverlust im Zentrum unterstützt der 6er die Viererkette. Die staffelt in der Tiefe (=verschiebt sich in die Defensive um im Notfall genügend Absicherung bereitstellen zu können, mit Ausnahme des ballnahen Verteidigers) und in der Breite (=verengt die Räume um Tiefenpässe oder durchbrechende Stürmer aufzuhalten). Der ballführende Gegenspieler wird vom ballnächsten, in dem Fall von einem der Innenverteidiger, Spieler im 1:1 gestellt. Das müsste dann so aussehen:


    ---------AV-----IV---------------AV------
    --------------------------IV------------------


    Der Innenverteidiger versucht mit dem Zweikampf Zeit zu gewinnen und den ballführenden Gegenspieler unter Druck zu setzen. Währenddessen rückt der defensive Mittelfeldspieler nach und beide, IV und DM können den Angreifer nun doppeln (von hinten und von vorn!). Im Falle einer Balleroberung ist sofort Überzahl in Ballnähe vorhanden und der DM kann den Ball in alle Richtungen verteilen.


    Auf den Flügeln ist es dasselbe:


    Wieder wird verschoben... natürlich in Richtung des Balls. Der ballnächste Außenverteidiger stellt den Angreifer im 1:1. Der nähere Innenverteidiger sichert den AV ab und die beiden restlichen Verteidiger machen die Räume eng und fangen, falls nötig, auf die gegenüberliegende Seite gespielte Flugbälle ab. Sieht dann so aus, falls auf der eigenen rechten Seite angegriffen wird:


    ----------------------------------IV--------AV------
    ---------------------IV-------------------------------
    -----------AV----------------------------------------


    Bei dem Rautensystem müssten hier allerding der rechte oder linke Läufer für die Dopplung sorgen, da der DM wahrscheinlich zu weit weg ist. Der eigene offensive Mittelfeldspieler ist hier im Normalfall erst nach der Balleroberung beteiligt... er sei denn, er befindet sich in Ballnähe.


    Hilft dir das?
    Grüße

    Hallo Spielervater,


    Vorweg: Find ich super, dass du in diesem Forum nach Weisheit suchst. Viele denken immer, dass hier nur die Übungsleiter fachsimpeln :] . Dein Problem ist auch sehr ernst, denn es scheint, als entscheide sich in Kürze, ob dein Sohn weiterhin Lust am Fußballspielen hat und dank der von dir beschriebenen "Förderung" in seinem Verein eher negative Erfahrungen gemacht hat. Da eigentlich jeder Trainer, Übungsleiter, Spieler, Jugendwart, Abteilungsleiter etc. ein übergeordnetes Ziel haben sollte (die Kinder an den Sport zu binden) muss hier unbedingt was passieren. Hier erst mal ein paar Grundsätze, damit du überhaupt weißt, was die angesprochenen "Trainer" überhaupt falschmachen:
    - sie beharren auf Positionen, die grundsätzlich bis zum Leistungsalter (also ungefähr ab C - Jugend) in der Jugend nichts verloren haben
    - dein Sohn verliert nicht nur die Lust am Fußball, er wird auch nicht technisch- und taktisch flexibel ausgebildet, sondern "erlernt" schon jetzt die Positionstreue
    - der F3 - Trainer denkt leistungsorientiert; ideologisch nicht vereinbar mit Kinderfußball
    - typischer Murks im Kinderfußball: schwächere Kinder kommen nicht zum Einsatz -> bekommen keine Möglichkeit sich auszuzeichnen, lernen das Bankdrücken etc.
    - "Kondition" kann vernachlässigt werden, weil die Kinder diesen Alters ähnliche Ausdauerergebnisse erzielen (sollte generell unteren Jugendbereich keine Rolle im Training spielen)
    ist außerdem auch Quatsch: als Stürmer brauch man wesentlich mehr Schnellkraft durch explosive Sprints und Antritte, sowie Schußgenauigkeit, gute Technik - also nicht unbedingt große Endgeschwindigkeiten (die eher für das schnelle Dribbling im Mittelfeld)


    Es scheinen also im Bereich Übungsleiter ziemliche "Idioten" am Werk zu sein, die den Kindern schaden, statt sie zu fördern. Was kannst du tun? Bedauerlicherweise nicht sehr viel. Es sieht so aus, als wäre ein Vereinswechsel die beste Lösung. Du wirst dich immer mit erfolgsorientiertem Denken im Kinderfußball auseinandersetzen müssen. Vielleicht siehts ja im Nachbarverein besser aus. Andererseits scheinst du bereits die Rudimente des Kindertrainings verstanden zu haben. Warum bietest du dich nicht als Trainer an? So wie es sich anhörte, sucht euer Verein (wie bei vielen anderen) Übungsleiter und der Einstieg dürfte auch nicht so schwer sein, wenn zwei Väter das übernehmen können. Du könntest deinen Sohn dan selbst trainieren (Wärst aber natürlich auch nicht besonders objektiv). Normalerweise halte ich aus den genannten Gründen nichts von Eltern als Trainer ihrer Kinder, aber es könnte eine Möglichkeit für dich und dein Sohn sein. Die dritte wäre, dass du die mangelnde Spielpraxis deines Sohnes ausgleichst, indem du vermehrt mit ihm spielst oder für ihn auch mal ein paar Freunde zusammentrommelst (wenn er das nicht selbst schon alles macht) und die dann in den Park kicken gehen.


    Natürlich wäre ein Gespräch mit Verantwortlichen aus dem Verein auch eine Möglichkeit (Jugendwart, Vorsitzender, Abteilungsleiter Fußball), obwohl die meistens froh sind, Übungsleiter zu haben... egal wie die drauf sind. Aber lass sie wissen, dass du gewisse Ansichten vertrittst (die auch durchaus mit dem Jugendkonzept des Fußballs übereinstimmen) und unter den gegebenen Umständen keine Zukunft für dein Kind bei diesem Verein siehst.


    Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen,


    Viel Glück

    hallo


    ich mische mich doch immer wieder gern in solche diskussionen ein. ich halte hier einige meinungen für äußerst bedenklich:


    1. bambini und f - jun. sind krabbelgruppen für größere??? - was glaubst du denn, wo die fußballerischen grundlagen gelegt werden? warum spielen kinder in der e - jugend immer noch begeistert fußball und warum können nur wenige technisch einwandfreie übersteiger, haben fließende schusstechnik o.ä.?? weil sie schon seit den g - jugend - zeiten darauf vorbereitet worden sind! ohne mich zu weit aus dem fenster zu lehnen ganz klar: wer im bambini - bereich schludert, verbaut den kindern eine fußballerische zukunft!!


    2. man braucht keine ausbildung und kein wissen? - gerade in der jüngsten altersgruppe entscheidet sich, wer mit dem fußballspielen aufhört, und wr so richtig talentiert ist. als bambinitrainer hat man die größte verantwortung die es gibt und sollte als unerfahrener trainernovize nicht einmal daran denken, eine g - jugend zu trainieren. eines tages hat man dann nämlich kinder in den höheren altersklassen, die einfachste, koordinatorische bewegungsabläufe nicht beherrschen und mühsam erlernen müssen.


    das ist meine ansicht.

    hallo milkyway


    eine typische mistsituation, wie sie häufiger bei wettspielen nicht vorkommen kann. es scheint hier aber zu wenig aufklärung seitens des trainers gemacht worden zu sein. wenn ich eine neue mannschaft übernehme, verfasse ich als allererstes einen elternbrief, wo definitiv immer drin steht: zwiegespräche zwischen feld und rand finden nur zwischen spielern und trainer statt! vielleicht sollte irgendeiner den übereifrigsten mal erklären, das überschüssige energien ausschließlich in motivatorische rufe umgesetzt werden sollten, bzw. in hilfestellungen außerhalb des spielfeldes. hatte selber schon öfter solche erlebnisse, wo die eltern über die stränge geschlagen haben. ein paar energische worte meinerseits in der pause oder nach dem spiel reichen aber meistens. versuch deinen trainer mal zu mobilisieren. die eltern müssen auch unbedingt die gründe kennen, warum sie sich am spielfeldrand zu benehmen haben (image der mannschaft wird geschädigt, kinder ahmen nach, schiedsrichterbeleidigungen sind derart unsportlich, autorität des trainers wird untergraben usw.)


    vielleicht bekommt ihr das ja hin.

    hallo leute,


    also erst mal: genau diese auseinandersetzungen sind mit das schönste am training und gehören einfach dazu. würden die kinder keinen
    mist bauen, wären sie keine kinder. man muss aber klar zwischen den altersklassen differenzieren. ein g - junior hat nun mal nicht die
    konzentrationsfähigkeit wie ein d - junior. den bambinis kann man den einen oder anderen gag durchgehen lassen... sie werden in der schule
    noch genug disziplin lernen.


    andersherum muss man, v.a. bei d-junioren und älter auch rücksicht auf die schulsituaion nehmen: die kinder sind in dem alter schon auf weiter-
    führenden schulen und haben ziemlich viel zu tun. sie kommen (freiwillig!) zum training und wollen auch mal die sau raus lassen. das kann man auch
    nutzen (die energie der kids kann hervorragend in schnelligkeitsübungen umgesetzt werden). aber d - junioren sollte man generell in den griff
    bekommen können, zumindest mit den richtigen maßnahmen (eben sanktionen und kollektivstrafen usw).


    grüße

    heidiho,


    sprichst du mit dem cheftrainer das training vorher detailliert durch? welche aufgabenverteilung habt ihr getroffen? vielleicht traust du dich nur nicht etwas zu sagen weil du befürchtest, der cheftrainer könnte andere vorstellungen haben. wenn ihr vorher genau miteinander redet und die schwerpunkte klar sind, sollte es da eigentlich kein problem geben. aber wenn ihr zum beispiel in kleinen gruppen trainiert (wovon ich ausgehe), dann ist das individuelle coaching sehr wichtig. oder du versuchst dich mit dem trainer zu arrangieren und ihr übernehmt wechselweise eine übung und je nachdem tritt der andere dann in den hintergrund und übernimmt die kleineren aufgaben.


    grüße

    Hallo alle miteinander


    Zuerst mal Hans: Spieltraining sollte das "normale" Training ganz und gar vollständig ersetzen, zumindest in der F - und E - Juniorenklasse. Optimalerweise ist das Training in diesem Alter in mehrere Spielformen unterteilt, in denen man technische Schwerpunkte setzt.


    Andre: Ziemlich cool wenn so etwas klappt. Ich hätte jetzt gedacht, dass so eine Zusammensetzung dazu führt, dass die "Alten" den Kindern was beibringen wollen indem sie schön für sich spielen und die Jüngsten irgendwann keine Lust mehr haben, weil sie gegen die Erwachsen keine Chance haben. Die Mischung ist hier (würde ich sagen) schon wichtig. Wenn man zu große Leistungsunterschiede hat (ein bulliger, noch frischer älterer Herr gegen ein Kind, was gerade erst angefangen hat, Fußball zu spielen) macht das sicherlich keinen Sinn. Da es sich aber wahrscheinlich um ein freiwilliges, zusätzliches Ding handelt und die Eltern bzw. Kinder bzw. Erwachsenen informiert sind und wissen, dass es hierbei nur um Spaß und Heidiho geht... warum nicht.


    Grüße

    hallo,


    eigentlich müsste ich schreiben: kein kommentar!


    ...aber bei so viel unsinn. wer so etwas braucht hat entweder keine lust oder zu viel zeit, sich auf die eigentlichen dinge im bambini - bereich zu konzentrieren. und wenn man so was machen will, dann kann man sich mit herkömmlichen programmen wie "microsoft w***" und "exc**" eine eigene tabelle erstellen und braucht kein programm.


    viel spaß

    Hallo alle miteinander,


    Ich bin überwältigt und wahrscheinlich ist gerade eine neue Trainerin geboren :) ;) ... weiter so Leute. Wir brauchen einfach mehr geeignete Leute an der Basis!
    Vielleicht noch ein paar Tipps:


    Das erste Training ist nicht das schwierigste, wie manche denken, sondern das Schönste! Du kannst hier gleich zeigen, dass du:
    - ein Herz für Kinder hast
    - dass die Kinder ruhig mal Spaß haben dürfen (wir dürfen ja nicht vergessen, dass sie freiwillig zum Fußballspielen kommen)


    Grundlagen:


    - lass sie mal für 10 Minuten das Training bestimmen (so hast du auch gleich einen motivatorischen Aspekt in deinem Training geschaffen, auf den man in schwierigen Zeiten zurückgreifen kann)
    - fördere die Persönlichkeit jedes Einzelnen (Im Kinderfußball geht es um JEDES Kind); baue Vertrauen auf... Motiviere... Sprich jedes Kind direkt an... lass sie wissen, dass sie der Mittelpunkt deines Trainings sind...
    - Kinderfußball an der Basis ist Breitensport, d.h. die Kinder lernen, unter Ausnutzung ihres Spieltriebes, sich vielfältig zu bewegen.
    - Kinder wollen Spielen -> am Besten auf unterschiedliche Tore, Spielfelder usw. (die Dinge, die ein kindgerechtes Fußballspiel so interessant machen, sind die Variablen, die man wie in der Mathematik ändern kann = so entsteht in jedem Training ein neues, spannendes Spiel) Auf jeden Fall an die Bedürfnisse von Kindern anpassen!

    Als Kindertrainerin solltest du drei grundlegendes Ziele vor Augen haben:
    1.) Die Kinder langfristig an den Fußball binden
    2.) Fußballerisch, technisch, koordinatorisch und vor allem vielseitig ausbilden
    3.) Niemals den Spaß am Fußball verlieren


    Also vielleicht konnte ich dir helfen, was ich doch sehr hoffe. Wenn du dich generell unter Kindern wohlfühlst und das Lachen von Kindern nach einem Spiel liebst, hast du sicher schon mal die Grundvoraussetzungen. Die ersten Tage sind schwer, aber machen Riesenspaß. In diesem Sinne:


    Bilde dich weiter und bleibe am Ball!!
    Grüße vom Schleifer

    noch eine Anmerkung: Warum die Tore nicht von den Kindern tragen lassen?


    Also wenn man die Aufsicht dabei nicht vernachlässigt finde ich das eine hervorragende Methode, den Kindern etwas Verantwortung mit Trainingsmaterialien (wozu auch die Tore zählen) beizubringen und auch die Persönlichkeit ein wenig zu fördern... dass man sich eben um die Dinge auf dem Vereinsgelände kümmert, wenn man sie benutzt hat. Sie schießen ja auch öfters im Training auf die Tore und wollen ein Abschlußspiel auf dieselben machen. Außerdem fördert es auch das mannschaftliche Verhalten, denn ALLE müssen gleichermaßen die Tore hintragen (um ein Spiel machen zu können) und wegtragen (um das Training beenden zu können). Wir reden ja hier auch nicht von Marathonläufen mit den Toren, sondern von max. zwanzig Metern. Ich empfinde das Toretragen jedenfals als eine Art pädagogischer Möglichkeit, den Kindern den ordnungsgemäßen Umgang mit Vereinseigentum beizubringen.

    Ich sehe das auch so, dass das Warmmachen nicht sooo bedeutungsvoll ist. Stretchen soll man bei Kindern, die sich noch im Wachstum befinden eh unterlassen, wegen der Gefahr inkorrekter Ausführung. Die Kinder sollen einfach nur richtig Lust aufs Fußballspielen bekommen und die spieltypischen Abläufe (Antritt, Dribbling, Ballannahme, Passen, 1:1 Situationen, Torschuss etc.) kurz durchführen. Der erste Pass im Spiel klappt nun mal besser, wenn ich zehn Minuten vorher mit meinem Mitspieler Passen geübt habe.


    Ich mache es mittlerweile so, dass die F- und E - Junioren von 20 Minuten Aufwärmen vor dem Spiel 10 Minuten Zeit bekommen frei irgendetwas mit dem Ball zu tun. Vorraussetzung ist natürlich, dass sie keinen Blödsinn machen (was ich auch kontrolliere) und sie bekommen fünf Bälle bei zehn bis zwölf Kindern... d.h. sie sollen sich nicht streiten und ganz bewußt mal Zweier oder Dreiergruppen bilden und mal passen, mal 1:1 oder 2:1 spielen und überhaupt alles probieren, was ihnen einfällt. Ich denke mir, dass sie sich so spielerisch erwärmen und dabei Spaß haben und dann richtig Lust aufs Spiel haben. Vorgabe ist allerdings auch, dass sie sich permanent bewegen sollen.


    Es wird ja immer gesagt, dass die Kids ein Ritual brauchen um Sicherheit zu haben. Das muss aber meiner Ansicht nach nicht unbedingt das Erwärmen sein, sondern kann auch der Motivationsspruch o.ä. sein.


    Grüße

    hallo playmosoccer,


    Also ich habe überlegt und mir will nicht einfallen, warum man sich bei den Kindern nicht nach den Trainingseinheiten der/des letzten Trainers erkundigen soll. Ich finde es gehört dazu, die Kinder nach ihren Meinungen, Wünschen oder Wehwehchen ganz offen zu fragen... umso mehr schätzen sie einen, denn als Kindertrainer mußt du immer ein offenes Ohr haben.


    Also warum nicht fragen? Weil der neue Trainer Angst davor hat von den Kindern zu hören, dass diese schon ein hervorragendes Training gewohnt sind??
    Würde mich freuen, wenn du mir das beantworten kannst.


    Schleifer

    Hallo,


    Ich würde sagen, daß Schnelligkeit durchaus nicht nur angeboren ist. Es hängt auch wirklich mit den Entwicklungsstufen zusammen. Wenn ein sechsjähriges Kind noch nicht so schnell ist, dann würde ich mir da noch keine grauen Haare wachsen lassen. Sobald die Gliedmaßen und das Herz-Lungenvolumen etwas gewachsen ist, kann man durch Schnelligkeitstraining gute Trainingsreize setzen. Und durchaus öfter im Zusammenhang mit Beweglichkeitskoordination, da die meisten durch den Wachstumsschub koordinatorisch etwas zurückgeworfen werden.
    Isoliertes Schnelligkeitstraining halte ich erst ab C - Juniorenalter für sinnvoll. Vorher trainiert man die automatisch im Techniktraining (am Besten durch Wettkampfvorgaben) und im Spiel durch die häufigen Antritte.
    Es ist aber enorm wichtig, dass man als Basis eine gute Bewegungsökonomie hat. Wer zuviel Kraft in den Sprint legt oder unrhythmisch läuft, kann nicht schnell sein. Auch die Schrittfrequenz muss man hinreichend trainiert haben um gute Ergebnisse zu erzielen.


    der Schleifer

    Hallo,


    Schon wieder eine Diskussion über Philosophien im Kinderfußball. Aber warum nicht; ist ja gut wenn man sich bemüht und alles mal ausprobiert. Aber zum Thema: Ich finde ehrlich gesagt, daß die Coerver Methode nicht die wesentlichen Techniken in den unteren Altersgruppen trainiert. Was ich bis jetzt davon gesehen habe (auch die youtube Videos) hat mit Technik, im Sinne von variablem, schnellen und sicherem Beherrschen einer ganz bestimmten Methode (wie halt den Schuß mit dem Spann) eher weniger zu tun. Bei Coerver geht es um vielseitige Ballbeherrschung und koordinativem Ganzkörpergeschick. Technikübungen zu Dribbling, Spannstoß, Innenseite, Außenseite, Ballannahme, Kopfball etc. sind für mich kaum vorhanden.


    Trotzdem muss ich sagen, dass die konzentrierten Eigenübungen mit Ball herrvoragende Abwechslungen sind und ich mir da auch für das Training immer wieder Anregungen geholt habe.
    Wie gesagt: Für F- und E - Junioren ist Coerver Coaching meiner Ansicht nach ungeeignet. Einfach weil die Anforderungen sehr hoch sind und bei den Kids eher auf Unverständnis stoßen. Aber im D - Juniorenalter würde ich öfter mal Coerver Übungen einstreuen.


    Grüße