Sohn muss immer ins Tor

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  • Mein Sohn spielt in einer Minikickermannschaft, die leider fast immer (hoch) verliert. Er muss immer im Tor stehen, obwohl er das gar nicht mehr will und inzwischen hat er durch die vielen Niederlagen echte Selbstzweifel und weint nach verlorenen Spielen nur noch. Ein einziges mal konnte ich durchsetzen, dass er mal im Feld spielt, da haben sie zwar auch verloren, aber er hatte Spass und war danach trotzdem entspannt.
    Als ich dem Trainer heute nochmal gefragt habe, ob er nicht mal wieder aufs Feld kann, habe ich einen richtigen Anpfiff kassiert, u.a., dass beim Fussball nicht jeder machen kann was er will.. Also ich finde, mein Sohn hat jetzt wirklich ständig tapfer seinen Kopf hingehalten, kann man dem nicht mal etwas Spass gönnen, den verliert er sonst bald.. Also meine Frage ist, ist das normal, das bei den Kleinen die Spielerrollen schon so absolut festgelegt sind? Ich weiß nicht, wie ich mich jetzt verhalten soll, aber meinem Kind kann ich das nicht mehr antun.
    Viele Grüße...

  • Wie kommt man auf den Namen muchbirne?


    Zum Problem: Gut erkannt, ...ich denke, dass der oder die Trainer/Trainerin nicht den Hauch von Ahnung von modernem Kinderfußball haben!


    Ich rate Euch, hier in ruhigem Ton auf folgenden Standartsatz beim Trainer hinzuweisen:


    Jeder Spieler spielt im Minikicker, F und E Bereich auf jeder Position zu gleichen Spielanteilen :!:


    Wenn sie sich darauf nicht einlassen, solltet Ihr zum Verantwortlichen des Vereins gehen und sachliche Beschwerde führen. Entweder ist das ein Koordinator oder in den meisten Fällen der Vorsitzende des Jugendvorstandes.


    Wenn beides auf taube Ohren trifft, solltet ihr entscheiden:


    1. Man sitzt das aus....und wartet auf die F Jugend in der Hoffnung einen anderen Trainer zu bekommen


    oder


    2. Ihr wechselt wenn möglich den Verein, wobei ich hier erstmal ein formloses und nettes Gespräch mit dem jeweiligen Trainer dort führen würde, ...nicht das da genauso ein Klopskopf sitzt. Viel Glück und ich wünsche dazu ein glückliches Händchen. Gruß Andre

  • Wie Andre schon sagt: In den Mannschaften bis zur E-Jugend sollte es keine "Positionsidioten" die stupide immer eine Position spielen geben. Besonders find ich es von dem Trainer beschissen, dass er deinen Sohn gegen seinen Willen im Tor spielen lässt. Es sollte der ins Tor gehen, der Lust drauf hat. Und wenn sich keiner findet lässt man halt rotieren.


    Ich würde an deiner Stelle ein ernstes Gespräch mit dem Trainer führen und ihm die Sachlage nochmal deutlich darlegen. Falls das nichts an der Situation ändert, solltest du ein Gespräch mit der Jugendleitung suchen oder das Thema bei einem Elternabend (falls sowas kurzfristig ansteht) ansprechen.

  • Danke für die Antworten.Der Trainer hört zum Sommer bei dem Verein auf, ich hoffe, das sich die Situation dann bessert, bisher wurde noch kein neuer Trainer gefunden. Ich weiß noch nicht, wie ich die Wochen bis zum Sommer für meinen Sohn gestalte, ich habe das Gefühl, jetzt nichts mehr richtig machen zu können , aber klar ist, das mein Sohn das keine 6 Wochen mehr aushält. Ich habe ein bisschen Angst, das die Rückkehr in die Mannschaft nach den Sommerferien schwierig für meinen Sohn werden könnte wenn er jetzt aufhört, aber irgendwie habe ich auch keine Wahl. Gespräche hatte ich ja schon, das letzte löste einen richtigen Wutanfall aus..

  • Wutanfall des Trainers in diesem Altersbereich?


    Würden wir über eine Jugendmannschaft abseits des unteren Jugendbereiches sprechen, müßte ich meinen Rat erneut überdenken und formulieren, denn Eltern haben sich in gewisse Dinge nicht einzumischen (Mannschaftsaufstellung). Hier ist das anders, weil wir im untersten Jugendbereich sind und da jedem der auch nur ansatzweise eine Ahnung hat auffällt, dass da etwas gravierend nicht stimmt, besteht Handlungsbedarf!


    Ich war ja nicht dabei und ich gehe davon aus, dass hier Deinerseits versucht wurde, ein ruhiges Gespräch mit dem Ziel einer Änderung im Einvernehmen zu erzielen.


    Ich gehe ferner davon aus, dass dieser Trainer auf Grund seiner Einstellung und seines Ich`s so reagiert wie er reagiert. Er wird aller Wahrscheinlichkeit ein Training anbieten, dass womöglich für alle Kinder nicht gerade altersgerecht sein wird. Zudem ist er nicht kritikfähig. Desweiteren scheint die persönliche Weiterbildung nicht stattzufinden, denn sonst wüßte er um die Dinge. Weiss er es und macht es trotzdem falsch, gehört er als Trainer nicht in diesen Bereich.


    Alles Zusammen sagt mir, dass der Trainer nicht tragbar ist.


    Wie sieht es aus, würdest Du die Zeit finden, zumindest ein Training pro Woche für 1,5 Stunden abzuhalten, dich kundig zu lesen, um dann kindgerechtes Training abzuhalten? Über diese Frage würde ich schonmal nachdenken.


    Im weiteren würde ich für den Fall, dass auch andere Eltern hier unzufrieden sind, diese in eine Versammlung ohne Trainer zusammenholen. Ich denke das würde erst dann keinen Sinn machen, wenn die anderen mit dem Trainer keine Probleme haben, weil sie


    1)ebenfalls nicht wissen, was altersgerechtes Training ist
    2)ihr Kind ja nicht im Tor spielen muß


    Endziel sollte -entweder mit Unterstützung anderer Eltern oder -vermutlich- allein- ein Gespräch mit dem Verantwortlichen für diese Jugendabteilung sein. Das wäre das nächste was Du tun kannst. Ich würde meinem Jungen davon nichts erzählen! Ich würde das aber so machen. Erst wenn der Verantwortliche nichts macht, würde ich meinen Jungen nicht mehr zu diesem Training schicken. Der Verantwortliche sollte im Gespräch erfahren, dass beispielsweise Du die Mannschaft bis zum Saisonende übernehmen würdest, wenn dem so ist, denn er wird mit großer Wahrscheinlichkeit keinen Ersatz für den Trainer haben. Hiermit würdest Du seine Entscheidungsfindung erheblich beeinflussen können, ....glaube ich jedenfalls ;) . Er wird meiner Erfahrung nach gewichtige Argumente benötigen, ansonsten wird eher nichts geschehen, weil die Verantwortlichen meist nicht den Schneid haben, um hier Abänderung zu schaffen. Man wird -wenn es hoch kommt- ein Gespräch mit dem Trainer führen- und das wars.


    Die Verantwortlichen sind eher bestrebt, hier mit Aufklärung und Fortbildung auf die Trainer einzuwirken. Das nimmt, -wenn es denn überhaupt stattfindet- fiel Zeit in Anspruch und greift leider nicht bei jedem Holzkopf. Die schnelle Lösung hier ist möglich, aber eher unwahrscheinlich, Das sollte Dich aber nicht abhalten, es für deinen Jungen und im weitesten Sinne auch für alle Kinder zu versuchen. Nach einem Gewitter gibt es auch wieder gutes Wetter!


    Eine Lösung könnte auch sein, dass der Verantwortliche Moderator einer Elternversammlung mit Trainer ist.


    Ich persönlich konnte mich als Koordinator und Jugendvorständler hier mit meiner Meinung nicht durchsetzen, denn ich hätte mir den Vogel freundlich unter vier Augen geschnappt, ihn kundig gemacht und eingenordet. Wenn er dann nicht in der Spur laufen würde, hätte ich ihn vom seinem Amt enthoben und übergangsweise die Mannschaft notfalls selbst trainiert. Leider stehe ich mit solch einer Meinung auf weiter Flur allein da, was natürlich gut ist für solche Trainer.


    Für den Fall, dass es ein großer Verein ist, könnte als letztes Mittel auch in Betracht kommen, den Trainer einer hinteren F anzusprechen, ob der Junge bis zum Saisonende dort mittrainieren kann. Bei meinem alten Verein wäre das die F 7 gewesen und das wäre kein größeres Problem gewesen.


    Wenn das alles kein Erfolg hat und ein Vereinswechsel auch keinen Sinn macht oder nicht möglich ist, würde ich meinen Jungen auch nicht mehr zum Training schicken, denn besser kein Trainer als einen Schlechten und dieser scheint wirklich sehr schlecht zu sein, jedenfalls kristallisiert sich das deinen Schilderungen entsprechend, so für mich heraus.

  • Naja, das Thema lässt sich mit einer Frage zusammenfassen:


    Woher bekommt man einen kindgerechten Trainer, der die Mannschaft übernehmen kann?


    Wenn man den hat, dann kann man evtl. auch den derzeitigen Trainer ablösen. Meist konzentriert sich in diesem jungen Altersbereich die Trainersuche auf den Kreis der Eltern. Daher wäre eine Elternversammlung eine gute Möglichkeit, das (gemeinsame) Problem zu diskutieren und zu lösen. Da wird auch die Jugendleitung im Normalfall nichts dagegen haben...

  • Wir sprechen hier oft von den Optimalvorstellungen: fachlich fundiert, geregelt und festgeschrieben und doch "draußen" in der realen Welt kaum beachtet, in diesem Fall die Nichtfestlegung auf eine Position in unteren Altersklassen (schon gar nicht bei den Bambinis :wacko: ). Es gibt einfach sehr viele Trainer, die nicht auf kindgerechte Ausbildung Wert legen, sondern die kurzfristig erfolgversprechenste Variante anwenden, und da gibt es schon früh die festen Positionen. Eltern übernehmen oft diese Denkweise, ist es doch die einzige, die sie kennen gelernt haben. Daher kann es manchmal schwer sein, dort "gegen den Strom zu schwimmen", sollte er vorhanden sein, wenn alle anderen Eltern dieses Problem der fussballerischen Ausbildung an der Stelle nicht erkennen und mit dem vorhandenen zufrieden sind. Dann wird man Dir schnell nachsagen, Du versuchst nur, es für Deinen Sohn alles so zu machen, wie er es gerne hätte. Daher mein Tip, dass Du möglichst genau heraussuchst, z.B. die altersgerechten Ziele vom DFB kopierst, damit Du darlegen kannst, wovon Du sprichst. Wenn so ein "Holzkopf", wie Andre es formuliert, und auch die anderen Eltern so etwas vom DFB vor sich liegen haben, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie Dein Ansinnen als berechtigt erkennen.

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Die Eltern, die ich da kennengelernt habe sind sehr nett, und es sind einige die mit gewissen "Methoden" nicht so ganz glücklich sind. Ob jemand unsere Torwartsituation nachvollziehen kann weiß ich nicht, aber der Wille ist sicher da. Mein Sohn wurde auch immer nett aufgebaut, auch vom Trainer, aber da er nun mal ständig Bälle ins Tor gepfeffert bekommt und sich für die häufigen Niederlagen verantwortlich fühlt, hilft es ihm nicht mehr, wenn jemand ihm sagt wie super er das macht. Ist ja auch irgendwie nicht zusammen zu bringen. Ich habe jetzt entschieden, dass er bis zum Sommer Pause macht, habe Eltern und Trainer mitgeteilt, dass er überfordert ist, den Spaß verliert und um Verständnis gebeten. Ich hoffe, das die Mannschaft einen kindgerechten Trainer findet und mein Sohn nach dem Sommer gut wieder einsteigen kann, er hat sich mit den Jungs sehr wohl gefühlt. In letzter Zeit ist das Verhältnis aber glaube ich angespannter geworden, denn natürlich wurde er auch mit Argumenten ( und ich gebe zu, auch von mir, bin halt auch überfordert ) wie: du hast ja auch keine gute Abwehr, die anderen müssen ja auch Tore machen.. usw. getröstet, was ja aber für ein gutes Verhältnis zur Mannschaft auch nicht so toll ist ( und den Jungs gegenüber unfair). Wünscht mir mal, das dies das Richtigste war, was ich tun konnte, auf jeden Fall haben mir die Antworten bei der Entscheidungsfindung geholfen.


    Freundliche Grüße!

  • Und jetzt habe ich gerade mit dem Jugendleiter gesprochen, der ist auch nicht so glücklich mit der Situation, aber er bestätigt auch, ändern wird sich dieser Trainer nicht, da helfen auch keine Gespräche. Aber er will ja sowieso aufhören. Es ging dann mehr darum, wie man geeignete Trainer findet. Ich hatte die Idee, es mal bei Sport- oder Primarstufenstudenten zu versuchen, dann viel mir ein, die haben jetzt ja alle so einen Stress mit den neuen Abschlüssen..Es gibt einen netten Vater, der würde, muss aber in diesen Zeiten arbeiten...

  • .Es gibt einen netten Vater, der würde, muss aber in diesen Zeiten arbeiten...

    Immer dasselbe Problem! Entweder es hat Trainer in den Reihen, die nicht mit den Kindern umgehen können oder nicht richtig mit den Kindern arbeiten können, oder dann sind geeignete Leute da, die zum fraglichen Zeitpunkt arbeiten müssen... :(


    Ich kenne die Situation auch in unserem Verein. Die Trainer sind rar, und diejenigen, die für den Verein was tun wollen, arbeiten Schicht und teilweise auch am Samstag...

    Wer gewinnen will, muss zuerst verlieren lernen!
    Die Kombination Trainer/Schiri ist noch sehr witzig... :D =) :]

  • Es sind meiner Ansicht nur wenige die das zeitlich nicht hinbekommen würden. Die meisten schieben den Grund -keine Zeit/Stress- nur vor, ...das ist auf Grund ihrer persönlichen Einstellung, Faulheit, Ignoranz, Egoismus und "Feigheit" und Desinteresse begründet. Ich schließe hier von mir auf andere, bei mir war das damals ähnlich. Erst als meine Frau mir in den Hintern getreten hat (Vollspann) fing ich an, die Gründe dagegen abzubauen, um sie gegen Gründe dafür auszutauschen. Ich fing an, das Gefühl zu bekommen, etwas von dem, was ich selber in meiner Kindheit erhalten habe, zurück geben zu wollen!


    Das ist wie bei einem dickleibigen Menschen, dem seine Situation nicht gefällt. Ich habe einen solchen netten Bekannten. Der unterhielt sich neulich mit einem sehr sportlichen Mitvierziger. "Ich habe KEINE ZEIT zum Sporttreiben, ...wenn ich soviel Zeit wie du hätte, dann...." Der sportliche Bekannte schaute ihn mitleidig an und sagte ihm -meiner Meinung nach zu recht- stumpf ins Gesicht, dass das Argument -KEINE ZEIT- keines ist, denn er sollte doch mal ehrlich zu sich selbst sein und das -KEINE ZEIT- gegen: ich bin zu faul, ich kann mich nicht aufraffen, ich lasse mich gehen, ich will nicht, ich habe keinen Biss etc. ersetzen. Das Buch war zu und die Konversation war direkt zu ende. Ich mußte nach innen laut lachen, weil ich glaube, das der Sportler recht hatte. Das übertrage ich auch auf die Frage, ob jemand eine Minikickermannschaft trainieren kann oder nicht.


    Wenn man will, kann man -jedenfalls in den meisten Fällen- . Wenn man will, kann man sich soetwas auch mit zwei oder gar drei anderen Vätern oder Müttern teilen. Mütter sind da meist noch feiger, sorry, wenn sie dann aber doch mal den Dreh bekommen haben, sind das in den Fällen, die mir vor meinem persönlichen geistigen Auge umherschwirren, super Trainerinnen gewesen. Vom Training her, war das meist verbesserungswürdig, aber nicht schlecht, ...im Umgang mit den Kindern meist eine super Sache, ...sehr herzlich, kein Geschrei. Gruß Andre


    P.S. Ich hoffe, dass viele Inkognitogäste das lesen, sich kräftig aufregen und dann anfangen, mal nachzudenken, Grüsschen :rolleyes::):thumbup:

  • Ich war immer ein Pferdemädchen, will sagen, habe echt keine Ahnung - aber als Co - Trainerin würde ich mich sogar diesem Trainer anbieten, kann nicht einschätzen, obe er das Ernst nehmen würde. Ist das denn möglich? Fußballtechnisch zeigen könnte ich praktisch nichts..

  • Du könntest Dich anbieten, ...als Co. Ihr müßtet halt mal miteinander sprechen und eine gemeinsame Linie, eine Philosophie und ein kleines Konzept erstellen.


    Wichtig wäre, dass der Haupttrainer/er als Haupttrainer nicht Trainings ausarbeitet, die Du als bald eingelesene Co Trainerin nicht o.k., d.h. nicht kindgerecht empfindest.


    Du findest hier im Forum einige Statements zu kindgerechtem Training in der Minikickerliga. Man nennt die Minis in anderen Regionen auch G Jugend.


    Ich empfehle Dir, auf der Seite des DFB.de in der Traineronlinebank mit dem Lesen zu beginnen.Diese Seite sollte der Haupttrainer für den Fall, dass er sie nicht kennt, auf jeden Fall kennenlernen. Dann würden ihm die verklebten Augen bei vorhandener Intelligenz aufgehen, ...ganz sicher ;)


    Dort findest Du neben den Alterszielen auch hunderte Trainings zum Ausdrucken und Rausschreiben mit Warmmachteil, Hauptteil und Schlussteil. Zudem gibt es ein dazu passendes Buch vom DfB, welches aber mit rund 28 Euro teuer ist. Manch ein Verein besitzt dieses Buch zum Ausleihen.


    Wichtig ist halt, dass man sich traut, die Trainings in die Praxis umzusetzen, schön ruhig und nach einer Zeit mit viel Spass in den Wangen. Wenn man verstanden hat, was die Ziele der Minis sind, kann man sich auch eigene Übungen ausdenken oder die dort beschriebenen Übungen etwas umgestalten. Da hat Frau bestimmt Vorstellung.


    Hier die wichtigstens Ziele bei den Minis:


    1. Spass ohne Ende und nicht alles Bierernst nehmen
    2. Viele Koordinationsübungen -hier auch fußballfremde Trainingsvarianten einfließen lassen, besonders in der Hallensaison (Luftballonspiele, Turnen etc.)
    3. vielleicht Ballanstoppen lernen
    4. Zuwerfen und fangen lernen
    5. bischen Dribbeln in Spielformen
    6. Fangspiele
    7. Rückwärts, Seitwärtslaufen üben
    8. Purzelbäume
    9. Abschlussspiele


    Es darf kein Erwachsener schreien oder den Befehlston auspacken (mal angepaßt schimpfen ist hierbei nicht gemeint), Eltern und Trainer lassen die Kinder beim Freundschaftspflichtspiel spielen ohne von aussen ständig das Spiel der Kinder zu reglementieren. Es wird nur gelobt und das kräftig. Bei einem 1:15 verlorenen Spiel wird das eine Tor gefeiert wie ein Sieg :!:;):) denn es geht nicht ums Gewinnen oder Verlieren, sondern nur um Spass und Freude. Tabellen gibt es nicht (hoffe ich). Es wird sich an die vorgegebenen Spielfeldgrößen gehalten. Es wird auch der gewichtsmäßig richtige Ball verwendet :!: . Es gibt keine Positionen die den Spielern zugeteilt werden, es gibt auch keine Abwehr, kein Mittelfeld und keinen Sturm. Einfach beim Spiel den Ball in die Mitte und ab gehts, alles andere kommt später. Es gibt auch keinen festen Torwart, auf keinen Fall ?(;) . Viel Spass und nur Mut. Gruß Andre

  • Diese Dinge gelten doch sicher auch noch für die F-Jugend? Besonders gefällt mir natürlich das: Es wird nur gelobt und das kräftig. Bei einem 1:15 verlorenen Spiel wird das eine Tor gefeiert wie ein Sieg!


    Leider ist das mit dem jetzigen Trainer absolut unmöglich, für den ist nämlich klar, das er künftige Profis trainiert (trainieren will).Dank eurer Tips hier ( besonders Danke an Andre) bin ich schon fast entschlossen, mich als Co-Trainerin ( für einen neuen Trainer/in) anzubieten. Ich besprech das erstmal mit einer anderen Mutterund dem Jugendleiter. Spass dran hätte ich auf jeden Fall!


    Viele Grüße :)

  • Hi nochmals,


    in der F sind die Ziele erweitert. Von der G (Minis) bis zur A Jugend sind lt. Dfb-Philosophie die Ziele altersbezogen gestaffelt.


    Hierüber kannst Du auf der benannten Seite des Dfb studieren. Es ist nicht viel was man lesen und grundsätzlich wissen muß.


    Vorab (ohne den Anspruch auf Vollständigkeit) die Ziele der F:


    -die größte Überschrift ist das: Dribbeln, Dribbeln in jeglicher Form, z.B. aus dem 1 gegen 1. Viele kleine Spielfelder erstellen und im 1:1, 2:2 und 3:3 spielen lassen.
    -Koordinationstraining, besonders (meine Meinung) Ballkoordination
    -Fintentraining (vielleicht zu Hause einstudieren und so gut es geht vormachen)
    -Torschusstraining (vielleicht mal die Torschussvarianten üben = Vollspannschuss, Innen.- u. Aussenrissschuss).
    -keiner steht im Training rum, es sind immer alle in Bewegung, Notfalls werden verschiedene Trainingsstationen geplant!
    -beim Spiel: Gewinnen ist drittrangig bis egal, möglichst keine Beeinflussung von Aussen durch schimpfenden Trainer oder Eltern, kein "Joystickverhalten" der Erwachsenen dulden
    -keiner spielt auf einer festen Position, jeder spielt cirka gleich lang (EGAL OB SCHLECHTER oder GUTER SPIELER)
    -keine Mannschafttaktik (ausser das Spielsystem: hier würde ich zu einem 3:3 raten).


    Lese hierzu Individualtaktik/Gruppentaktik/Mannschaftstaktik (die Themen gibt es auch hier im Forum); F Jugend = Einzeltaktik (1 gegen 1 offensiv/devensiv).


    allgemein zur F: der richtige Ball ist wichtig (Gewicht und Größe), die richtige Spielfeldgröße wird akzeptiert und garantiert.


    Viel Spass


    Alles baut ineinander auf. Ab der E käme noch das Passen hinzu, das Unterzahl.- u. Überzahlspiel (2:1; 2:3, 3:4) und so erzeugt man u.a. auch das gruppentaktische Spiel, denn Gruppentaktik beginnt auch in der E. In der F ist das unterschwellig auch schon so, aber darauf wird dort noch keinen größeren Wert gelegt.

  • Ja, da les ich mich mal rein. Hab noch 'ne praktische Frage, weil ich's schön fände wenn die Mannschaft so wie sie jetzt ist zusammenbleibt. Wir haben nämlich 3 Jahrgänge, 2001, 2002 und 2003, dürften die 2003er dann auch schon in der F-Jugend spielen oder ist das reglemtiert?


    Vielen Dank für eure ganze Mühe, tolles Forum!

  • So wie Andre es schon schreibt baut alle aufeinander auf, immer schön der Reihe nach. Natürlich ist es schön, wenn eine Truppe zusammen bleibt, aber drei Jahrgänge durch die Altersklassen (G, F, E..) ziehen halte ich für zu viel. Man würde damit das altersgerechte Training, was man zuvor als optimal anerkannt hat, wieder durchwässern. Allgemein ist es immer eine Philisophie-Frage: Hat man genügend Kinder eines Jahrganges, dann macht man optimalerweise Jahrgangsteams. In vielen Fällen ist es nicht so möglich, dann geht es darum, ob Kinder immer wieder auseinander genommen werden, um sie in "ihrer" Altersklasse spielen zu lassen, oder ob man den jüngeren Jahrgang immer ein Jahr früher mit hoch nimmt, um die Mannschaft zusammen zu lassen. Ich habe bei mir drei 97er, die immer ein Jahr früher, als sie es müssten, die Jahrgangsstufe wechseln. Sie sind aber leistungsmäßig auch dazu in der Lage, weil entsprechend talentiert und körperlich entwickelt. Wir haben uns halt irgendwann dazu entschlossen, lieber ein Team zusammen zu lassen. Ob das bei Euch Sinn macht, kann ich nicht beurteilen, und dass muss man auch immer wieder neu beurteilen. Über drei Jahrgänge würde ich dass aber nur in absoluten Ausnahmefällen machen, eigentlich nie. Je älter die Kinder dann werden, umso problematischer wird es dann, fussballerisch sowie vom sozialen Gefüge. "Umgeht" man jetzt die Trennung, weil man die Kinder gerne zusammen lassen will, dann kommen später erst die Probleme zum Tragen, daher würde ich Dir abraten.

    "Sag es mir - und ich werde es vergessen. Zeige es mir - und ich werde mich erinnern. Beteilige mich - und ich werde es verstehen."
    Lao-Tse (chinesischer Philosoph)

  • Hallo alle miteinander,


    Ich bin überwältigt und wahrscheinlich ist gerade eine neue Trainerin geboren :) ;) ... weiter so Leute. Wir brauchen einfach mehr geeignete Leute an der Basis!
    Vielleicht noch ein paar Tipps:


    Das erste Training ist nicht das schwierigste, wie manche denken, sondern das Schönste! Du kannst hier gleich zeigen, dass du:
    - ein Herz für Kinder hast
    - dass die Kinder ruhig mal Spaß haben dürfen (wir dürfen ja nicht vergessen, dass sie freiwillig zum Fußballspielen kommen)


    Grundlagen:


    - lass sie mal für 10 Minuten das Training bestimmen (so hast du auch gleich einen motivatorischen Aspekt in deinem Training geschaffen, auf den man in schwierigen Zeiten zurückgreifen kann)
    - fördere die Persönlichkeit jedes Einzelnen (Im Kinderfußball geht es um JEDES Kind); baue Vertrauen auf... Motiviere... Sprich jedes Kind direkt an... lass sie wissen, dass sie der Mittelpunkt deines Trainings sind...
    - Kinderfußball an der Basis ist Breitensport, d.h. die Kinder lernen, unter Ausnutzung ihres Spieltriebes, sich vielfältig zu bewegen.
    - Kinder wollen Spielen -> am Besten auf unterschiedliche Tore, Spielfelder usw. (die Dinge, die ein kindgerechtes Fußballspiel so interessant machen, sind die Variablen, die man wie in der Mathematik ändern kann = so entsteht in jedem Training ein neues, spannendes Spiel) Auf jeden Fall an die Bedürfnisse von Kindern anpassen!

    Als Kindertrainerin solltest du drei grundlegendes Ziele vor Augen haben:
    1.) Die Kinder langfristig an den Fußball binden
    2.) Fußballerisch, technisch, koordinatorisch und vor allem vielseitig ausbilden
    3.) Niemals den Spaß am Fußball verlieren


    Also vielleicht konnte ich dir helfen, was ich doch sehr hoffe. Wenn du dich generell unter Kindern wohlfühlst und das Lachen von Kindern nach einem Spiel liebst, hast du sicher schon mal die Grundvoraussetzungen. Die ersten Tage sind schwer, aber machen Riesenspaß. In diesem Sinne:


    Bilde dich weiter und bleibe am Ball!!
    Grüße vom Schleifer

    "Ihr vier spielt jetzt drei gegen zwei!" ;)


    "Der Verteidiger wurde fair vom bein getrennt!"


    "es ist enorm wichtig, dass man neunzig minuten hundertprozentig ans nächste spiel denkt!"