Kinder die selten bis nie zum Training erscheinen

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  • Ich habe genügend Kids mitbekommen, die waren in der F total abgehängt, haben dementsprechend auch seltener trainiert und gespielt, und haben sich auch oft verstärkt anderen Hobbies zugewandt.

    Mittlerweile sind diese Jungs 15-17, haben warum auch immer den Spaß am Fußball entdeckt, haben sich körperlich und menschlich weiterentwickelt (wo auch immer) und sind tragende Säulen Ihrer U15 und U17-Teams.

    Das würde bedeuten aus DropOuts werden DropIns.

    Statistisch gesehen sind die DropOuts deutlich in der Mehrheit. Die Schatten die über Jahre in der Mannschaft mit drin waren hören dann auf.


    Dagegen stehen die anderen "Einzelfälle"

    - bei denen die Mannschaft aus anderen Mannschaften mit Spielern am Spieltag verstärkt werden muss

    - die Kinder die regelmäßig beim Training sind auch irgendwann lernen, ohne Training spiele ich auch

    - genervte Eltern, die ihre Kinder regelmäßig zum Training bringen/schicken und den Kindern erklären dürfen warum am WE trotzdem andere Kinder spielen

    - genervte Trainer, die sich nicht darauf verlassen können ob die nominierten alle kommen


    Das Beispiel oben ist sehr konkret was das angeht.

  • RedDevil

    Alle Punkte fängt die aktuelle Reform ab.


    - Die Meldehürde wird auf 3 (G) bis 5/7 (E) Kinder wesentlich abgesenkt.


    - Eine Nominierung ist nicht mehr erforderlich, alle Kinder können Spielen, weil eine Mannschaft mehrere Teams bilden kann.


    - Je nach Spielmodus und Einteilung von Mannschaften und Staffeln kann jedem Kind ein Spielangebot auf dem jeweiligen Entsicklungsstand gemacht werden

  • Das Beispiel im ersten Beitrag ist sehr konkret.


    Fall1

    E Jugend

    7vs7

    Es melden sich 10 Kinder an.

    Beim Gegner melden sich 12 Kinder an.


    2 kommen ohne Meldung vorher nicht.

    Also 7+1 gegen 7+5

    ----------------------------

    E Jugend Fall2

    7vs7

    Es melden sich 10 Kinder an.

    Beim Gegner melden sich 12 Kinder an.

    Man fraget bei einer anderen Mannschaft ab ob 2 Lust und Zeit hätten, damit beide Mannschaften gleich stark sind und ein Feld für ein 3vs3 aufgebaut werden kann


    2 kommen obwohl sie nicht angemeldet waren.


    Alle Punkte sind sehr wohl noch vorhanden.

    Beim 5vs5 oder 3vs3 fällt es nur nicht ins Gewicht.

  • Wir sprechen ja hier von F-Jugend, also von Kindern, die sich noch orientieren welches Hobby zu ihnen passt und die sich noch ausprobieren wollen und müssen.

    Selbstverständlich muss es verpflichtend sein sich abzumelden, wenn man nicht kommt und es spricht auch nichts dagegen, dass die die immer da sind bei bestimmten Spielformen (7gg7-Spiele, Turniere etc.) bevorzugt zum Einsatz kommen.

    Aber jeder, auch die die nur Sporadisch da sind wird irgendwann gebraucht. Und deshalb sind im Alter bis 9/10/11 Jahre die neuen Spielformen mit etwas mehr Flexibilität und weniger Zwang und Druck genau richtig. Jeder wird auf dem Level auf dem er sich befindet integriert und gefordert bzw. gefördert.
    Das aussortieren von Spielern, die nicht regelmäßig kommen entstammt doch der Denke aus Kadergrößen und Stammelf etc. also dem Erwachsenenfußball. Und selbst dort ist doch vieles anders als früher. Zu Beginn meiner Aktiven Zeit konnte man eine Saison im Herrenbereich mit einem 16er Kader locker stemmen. Es konnte nur zweimal gewechselt werden, als reichte es mit 13 Mann zum Spiel zu fahren. Der Spieltag war heilig, Urlaube während der Saison gab es nicht zu Geburtstagen, Kommunion des eigenen Kindes etc. ist man eben nach dem Spiel gegangen oder hat die Feierlichkeit zwischendurch verlassen um zu spielen.

    Krankheiten und Verletzungen waren in den seltensten Fällen so schlimm, dass man nicht zumindest 20-25 Minuten spielen konnte. Zur not gabs Aspirin, Tapeverbände, Salben die mehr schmerzten als die Verletzung oder ähnliches. All das ist heute (Gott sei Dank) nicht mehr denkbar.


    Irgendwann (meiner Meinung nach ab der D-Jugend) muss natürlich das Verpflichtungs- und Verantwortungsgefühl für die Mannschaft entwickelt und gesteigert werden und das geschieht dann zu dem Zeitpunkt, wo es sich bei den Kindern ganz natürlich entwickelt auch von selbst. Wenn Du welche in der F aber schon aussortierst, weil sie das naturgemäß nicht mehr haben und ihnen damit signalisierst:
    "Du bist hier so wie Du bist nicht erwünscht", dann klaut man sich Potential, dass weniger Jahrs später sehr hilfreich sein kann.

  • RedDevil

    Zu Fall 1:

    Ich frage den gegnerischen Trainer, ob er etwas dagegen hat, wenn er 2 Kinder "ausleiht", damit ein 3 gegen 3 zusätzlich möglich wird.


    Kein Kind soll ja gelangweilt zuschauen.


    Zu Fall 2:

    Hier sind es in Summe 8 Kinder "zu viel".

    a) man spielt 4+TW statt 6+TW, dafür auf 2 Feldern.

    b) man versucht ein zusätzliches 4 gegen 4 zu verabreden. Wieder gemischte Teams.

  • Wir sprechen ja hier von F-Jugend, also von Kindern, die sich noch orientieren welches Hobby zu ihnen passt und die sich noch ausprobieren wollen und müssen.


    Und was das Problem ist, wurde mehrfach konkret beschrieben.

    Keine Kommunikation. Keine Zuverlässigkeit.


    Zitat

    Selbstverständlich muss es verpflichtend sein sich abzumelden, wenn man nicht kommt und es spricht auch nichts dagegen, dass die die immer da sind bei bestimmten Spielformen (7gg7-Spiele, Turniere etc.) bevorzugt zum Einsatz kommen.

    Wer nicht trainiert spielt nicht.


    Zitat

    Aber jeder, auch die die nur Sporadisch da sind wird irgendwann gebraucht. Und deshalb sind im Alter bis 9/10/11 Jahre die neuen Spielformen mit etwas mehr Flexibilität und weniger Zwang und Druck genau richtig. Jeder wird auf dem Level auf dem er sich befindet integriert und gefordert bzw. gefördert.

    Warum die Themen vermischen?

    Thema 1 Fähigkeiten

    Thema 2 Trainingsbeteiligung

    Thema 3 Kommunikation /Zuverlässigkeit eben dieser


    Zitat

    Das aussortieren von Spielern, die nicht regelmäßig kommen entstammt doch der Denke aus Kadergrößen und Stammelf etc. also dem Erwachsenenfußball. Und selbst dort ist doch vieles anders als früher. Zu Beginn meiner Aktiven Zeit konnte man eine Saison im Herrenbereich mit einem 16er Kader locker stemmen. Es konnte nur zweimal gewechselt werden, als reichte es mit 13 Mann zum Spiel zu fahren. Der Spieltag war heilig, Urlaube während der Saison gab es nicht zu Geburtstagen, Kommunion des eigenen Kindes etc. ist man eben nach dem Spiel gegangen oder hat die Feierlichkeit zwischendurch verlassen um zu spielen.

    Krankheiten und Verletzungen waren in den seltensten Fällen so schlimm, dass man nicht zumindest 20-25 Minuten spielen konnte. Zur not gabs Aspirin, Tapeverbände, Salben die mehr schmerzten als die Verletzung oder ähnliches. All das ist heute (Gott sei Dank) nicht mehr denkbar.

    Was ist mit aussortieren genau gemeint?

    Zuverlässigkeit und Kommunikation sind kein Thema einer Stammelf.


    Zitat

    Irgendwann (meiner Meinung nach ab der D-Jugend) muss natürlich das Verpflichtungs- und Verantwortungsgefühl für die Mannschaft entwickelt und gesteigert werden und das geschieht dann zu dem Zeitpunkt, wo es sich bei den Kindern ganz natürlich entwickelt auch von selbst. Wenn Du welche in der F aber schon aussortierst, weil sie das naturgemäß nicht mehr haben und ihnen damit signalisierst:

    Wechseln wir mal die Sicht. In der F Jugend ist sehr eindeutig wer für

    - Thema 2 Trainingsbeteiligung und

    - Thema 3 Kommunikation /Zuverlässigkeit eben dieser

    verantwortlich ist.


    Zitat

    "Du bist hier so wie Du bist nicht erwünscht", dann klaut man sich Potential, dass weniger Jahrs später sehr hilfreich sein kann.

    Bringe mal das Wort "Verhalten" mit rein. Und je nach Alter das Verhalten der Eltern.

    Das ist nichts anderes als Beleidigungen im Training.


  • Warum sollen die Kinder aus der Mannschaft die sich korrekt verhalten zurückstecken?

    Warum sollen die Trainer( beide Vereine) maximale Flexibilität beweisen, wenn es ein Problem von 2 ist?

    Warum sollen die Kinder aus einer anderen Mannschaft zurückstecken?

    Warum sollen Eltern mit ihren Kindern reden müssem, weil 2 sich nicht korrekt Verhalten?


    Wer trainiert spielt, wer nicht trainiert spielt nicht.

    Wer sich nicht meldet, kann nicht spielen.

  • RedDevil

    Ich kann nicht nachvollziehen, was du mit zurückstecken meinst.


    Die Kinder wollen spielen, egal mit wem. So zumindest meine Erfahrung. Und lieber in gemischten Teams als gar nicht.


    Wieso sollte allen Erwachsenen vor Ort nicht daran gelegen sein, dass möglichst viele Kinder aktiv mitspielen? Zuschauende Kinder sind Kinder zweiter Wahl und dieses Gefühl sollte man Kindern nicht geben.

    Wir könnten in diesem Punkt auch über diskriminierungsfreien Kindersport sprechen und kämen ganz schnell zu non-verbaler Gewalt gegen Kinder durch Ausschluss durch Vorurteil ("Kind wird bestraft für zu geringe Anwesenheit") aufgrund von unerwünschtem Verhalten der Eltern hinsichtlich Trainingsbeteiligung.


    Ganz dünnes Eis, finde ich. Klar, Kinder, die unregelmäßig und selten im Training sind, werden nicht in der "Ersten" spielen, aber ein Spielangebot sollte es dennoch geben.

    Und das ist beim 7v7 genauso wie beim 5v5 oder 3v3 möglich und steht in keinem Zusammenhang mit den aktuellen Reformen.


    Es ist Frage der Eignung / Persönlichkeit eines Erwachsenen als betreuende Person im Kindersport.


    Was sind deine Ziele als Kindertrainer?

  • RedDevil

    Ich kann nicht nachvollziehen, was du mit zurückstecken meinst.

    Dauer Spielzeit verteil auf die Kinder.


    Zitat

    Wieso sollte allen Erwachsenen vor Ort nicht daran gelegen sein, dass möglichst viele Kinder aktiv mitspielen?

    Weil Kinder zum Training gehen und dann mitspielen und die Spielzeit ist begrenzt.


    Zitat

    Zuschauende Kinder sind Kinder zweiter Wahl und dieses Gefühl sollte man Kindern nicht geben.

    Mit Trainern der eigenen Kinder nicht zu kommunizieren erzeugt ein Gefühl von Gleichgültigkeit. So ein Gefühl sollte man Trainer nicht geben.

    Kinder die nicht trainieren aber mitspielen erzeugen bei Kindern die beim Training sind, aber deswegen weniger spielen ein Gefühl von

    Belanglosigkeit, so ein Gefühl sollte man Kindern nicht geben.


    Zitat

    Wir könnten in diesem Punkt auch über diskriminierungsfreien Kindersport sprechen und kämen ganz schnell zu non-verbaler Gewalt gegen Kinder durch Ausschluss durch Vorurteil ("Kind wird bestraft für zu geringe Anwesenheit") aufgrund von unerwünschtem Verhalten der Eltern hinsichtlich Trainingsbeteiligung.

    Das ist keine Strafe, sondern Konsequenz.

    Wie Ausschluss wegen Beleidigung.


    Zitat

    Ganz dünnes Eis, finde ich. Klar, Kinder, die unregelmäßig und selten im Training sind, werden nicht in der "Ersten" spielen, aber ein Spielangebot sollte es dennoch geben.

    Und das ist beim 7v7 genauso wie beim 5v5 oder 3v3 möglich und steht in keinem Zusammenhang mit den aktuellen Reformen.

    Thema 1 Trainingsbeteiligung

    Thema 2 Fähigkeiten


    Das kann korrelieren, muss aber nicht.


    Zitat

    Es ist Frage der Eignung / Persönlichkeit eines Erwachsenen als betreuende Person im Kindersport.


    Das ist dann Thema 3 Kommunikation / Zuverlässigkeit.

    Eignung / Persönlichkeit eines Erwachsenen als erziehende Person, wenn wir schon den Bogen spannen wollen.

    Zitat

    Was sind deine Ziele als Kindertrainer?

    Das hat mehrere Ebenen.

    Angefangen mit den Fähigkeiten und Kompetenzen der Kinder.

    Und je nach dem wie man es sieht.

    Mit Spaß den Kindern diese zu fördern.

    Oder ihnen diese zu vermitteln mit denen sie Spaß haben.

  • Absolute Zustimmung.

    Selbstverständlich ist es wichtig und richtig Eltern und Kindern zu kommunizieren, welche Erwartungshaltung und Verhaltensweisen, welcher Aufwand langfristig im Teamsport erforderlich ist. (ähnlich wie von Goodie oben beschrieben).

    Aber: es muss für alle beteiligten eine Phase des Reinschnupperns und Herantastens geben und die muss länger als 4 Wochen dauern dürfen. Dafür ist die Bambini und F-Jugend-Zeit (gerne auch noch das erste Jahr in der E) mit den flexiblen Spiel- und Wettkampfformen genau richtig.

    Natürlich können die Kinder, die immer da sind profitieren, indem sie das "höherwertige" Spielangebot und meinetwegen auch mehr Spielzeit bekommen. Und wenn im Sommer ein Turnier stattfindet, bei dem nur 7+1 oder ähnlich gespielt wird, dann fahren da selbstverständlich die Spieler mit, die immer da sind in nicht die, die sporadisch kommen.

    Die Angebote für und Anforderungen an unsere Kinder sind vielfältiger geworden. Früher hat der Fußball bis in die A-Jugend hinein immer genügend Spieler gehabt, die mitgezogen haben, dementsprechend konnte man es sich leisten die, die wankemütig waren wegzuschicken, was dem heutigen entfernen aus der WhatsApp-Gruppe entspricht. Aber erstens haben früher die wenigsten Kinder bereits im G- oder F-Jugendalter begonnen, waren also schon wesentlich weiter als heute und zweitens wurden auch da schon oft Spieler aussortiert, die später vielleicht wichtig hätten werden können, zum Zeitpunkt des Wegschickens aber schlicht noch nicht soweit waren.

    Vereine und Trainer, die es gut machen schaffen ein Angebot für die Spieler, die schon in jungen Jahren voll "on Fire" sind und für die, die einfach dabei sind und dann kommen wenn sie Lust auf Fußball haben. Im Lauf der Zeit werden erstere den Verein entweder in Richtung Leistungsbereich verlassen oder gutes Mittelmaß. Die Zweite Gruppe entwickelt sich entweder in Richtung gutes Mittelmaß oder verlässt den Verein zugunsten einer anderen Beschäftigung.

  • Aber: es muss für alle beteiligten eine Phase des Reinschnupperns und Herantastens geben und die muss länger als 4 Wochen dauern dürfen.

    jein... das ganze findet ja erst einmal nur auf der Erwachsenenebene statt. Und Eltern können schon ganz am Anfang abschätzen, ob sie Zeit und Lust haben, ihr Kind einmal, später auch zwei mal pro Woche zum Fußball zu bringen plus die Samstage. Wer dazu nicht bereit ist, braucht für meine Geschmacksnerven gar nicht erst eintreten weil das genau die sind, über die sich am Ende jeder Trainer ärgert. Unzuverlässig, gerne auch noch fordernd.

    Ein Kind in irgendeinem Verein anzumelden heißt nun mal, ich gehe eine Verpflichtung ein. Das ist nicht mehr jedem klar und hier bin ich wirklich bei jeder Anmeldung zwar freundlich aber auch sehr deutlich. Obs hilft, kann man nur hoffen aber es kann zumindest keiner sagen: hab ich nicht gewusst.


    Sind die Kinder on fire ist das eh meist kein Problem. Aber viele melden ihre Kinder beim Fußball an weil es in der Alterklasse noch nicht viele Alternativen gibt und weil der nächste Fußballplatz nicht weit weg ist.

    Bei denen gilt dann wieder: Feuer entfachen...

    Wieso sollte allen Erwachsenen vor Ort nicht daran gelegen sein, dass möglichst viele Kinder aktiv mitspielen? Zuschauende Kinder sind Kinder zweiter Wahl und dieses Gefühl sollte man Kindern nicht geben.

    Eltern sind hier durchaus auch Egomane und beobachten mit Argusaugen auch die Trainingsbeteiligung. Wenn man hier als Trainer ne klare Haltung hat, ist das hilfreich.

    Ich finde, wen ich wie lange einsetzen möchte, muss ich über die Nominierung regeln aber wer eingeladen ist, spielt zeitlich gleichberechtigt ggü allen anderen. Alles andere finde ich unfair, den Eltern und vorallem den Kindern gegenüber.


    Manchmal höre ich dann Sätze wie: "ich habe mit dem Spieler gesprochen, es ist ok für ihn, nicht eingewechselt zu werden!"

    ja, nee, is klar. Was soll das arme Kind denn sagen außer: "ok". Die Trainer haben dann ja auch nicht das heulende Kind im Auto. Und auch die Eltern wollen ja das eigene Kind und nicht irgendwelche Kinder spielen sehen. Gerade in den älteren Jahrgängen, wo sich das Gesicht der Mannschaft jährlich signifikant ändert und somit die Identifikation sinkt.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich bekomme hier im Forum oftmals den Schein vermittelt, als wären wir Trainer hier das Problem??? Es wird immer gleich von "Ausschluss" oder ähnlichem gesprochen ... In erster Linie versuchen WIR doch alle mit dem Fussball zu infizieren und hoffen, dass die Kids lange spass daran haben.


    Das Problem heutzutage sind eher die Eltern, die es versäumen sich ordentlich mit den eigenen Kids zu beschäftigen und ihnen auch dementsprechend die falschen Werte vermitteln.


    Eine Mannschaft, egal welcher Sportart, ist eine Gemeinschaft. Sie funktioniert NUR im kollektiv. Hier geht man auch gewisse Pflichten ein ( Training und Spieltage).

    Sowas sollte man vorher wissen bzw ist das ja nichts neues... Früher war das kaum Thema, da die ältere Generation noch wusste, was eine Gemeinschaft ausmacht.


    Kinder dürfen und sollen sich ausprobieren. Dafür gibt es eine Zeit X, bevor man in den Verein Eintritt. Das können Wochen oder auch Monate, je nach Kind, sein. Aber dann gibt es das volle Programm. Und das müssen die Eltern den Kids vermitteln und vorleben...


    Außerdem empfinde ich es als absolute Unart, dass Teilweise gefordert wird, dass wir auf jeden "Freigeist" besonders und gesondert reagieren sollen...

    Ich bin schon 4 mal die Woche unentgeltlich und ehrenamtlich auf dem Sportplatz. Dann biete ich doch keine Sonderspiele oder Extratrainings für die an, die sonst kaum da sind oder ggf keine Zeit haben, weil Sportarten untereinander kollidieren oder sonst was... Irgendwann ist auch mal Schluß...

  • Ich kann nur für meine drei U8 Mannschaften sprechen. Wir unterteilen, wie bereits geschrieben, nach Teilnahmequote, welche wir quartalsweise betrachten, zuerst und dann nach Entwicklungsstand.


    Daraus bilden wir unsere Mannschaften und ordnen die Kinder zu. So können wir den zuverlässigen Kindern für ihren Entwicklungsstand ein passendes Angebot machen und den unzuverlässigen Kindern die Möglichkeit anbieten, die Begeisterung für Fußball zu entdecken.


    Es gab bis jetzt kein Wochenende, an dem ein Kind zu Hause bleiben musste oder nicht wenigsten die Hälfte der Spielzeit aktiv war.


    Und die 3. Mannschaft hat mal 4 Kinder, mal 10 Kinder dabei. Juckt mich und meine Mitstreiter nicht, es spielt, wer da ist. Und da diese Mannschaft meist zu mehr als 90% aus den unzuverlässigen Kindern gebildet wird, gibt's keine Neid-Diskussionen und zuverlässige Kinder müssen nicht zurückstecken.


    Wieso sollte das nicht anderswo klappen und wo versteckt sich jetzt der Mehraufwand unter der Woche beim Training?

  • Viele Trainer (natürlich nicht alle) sind dahingehend das Problem, dass sie immer von der schwarz-weiß-Denke: "ganz oder gar nicht" ausgehen, was im G-/F-Jugendalter einfach vollkommen unnötig ist und zu Konflikten und abwandernden Spielern führt.

    wie ruffy85 schon darstellt spricht ja gar nichts dagegen, dass Spieleinsätze nach Trainingsbeteiligung und Entwicklungsstand verteilt werden. Verteilung von Spielzeit bedeutet aber nicht, Spieler komplett vom Spielbetrieb auszuschließen oder ihnen nahezulegen mit Fußball aufzuhören, wenn sie nur alle zwei Wochen zum Training kommen. Auch diese Spieler könnten mit 10 oder 11 eigenständig ihre Prioritäten in Richtung Fußball verschieben und wertvoll werden.

    Anders sieht es mit Spielern aus, die sich nie abmelden und mal da sind mal nicht, ohne, dass man weiß woran man bei ihnen ist.

    Da ist ein Gespräch mit den Eltern unumgänglich in dem die vorher kommunizierte Erwartungshaltung noch einmal erklärt und eingefordert wird.

    Es besteht die Erwartung, dass die Kids so oft wie möglich zum Training kommen, es ist aber kein Drama wenn man mal nicht da ist (egal aus welchem Grund). Aber: rechtzeitige Abmeldung, wenn man nicht kommt.

  • Das ist sehr vorbildlich, wie ihr das löst. Und es freut mich auch, dass ihr die dazu nötigen Kapazitäten aufweisen könnt.

    Ein großes Problem besteht nur darin, wenn man bspweise kein gutes Einzugsgebiet hat und diese "unzuverlässigen" dazu beitragen müssen, dass eine Mannschaft am Wochenende überhaupt spielen kann.

    Nicht jeder hat die Kapazitäten an Kids oder Trainern, um eine "Spassmannschaft" zu bilden, wo alles egal ist, und es niemanden juckt, ob da 4 oder 10 kommen...

  • Ganz ehrlich, da wäre mir als Betreuer (Trainer kann man das ja dann nicht nennen) meine Zeit auch zu schade für.

    Wer das vom Willen und der Kapazität hinbekommt, ganz ehrlich: Hut ab.

  • Wer grundsätzlich jemanden in der G und F Jugend ausschließt oder gar nahe legt ein anderes Hobby zu machen hat als Trainer sowieso versagt.


    Wie oben beschrieben sind meist nicht die Kids das Problem, sondern die Eltern.


    Jeder von denen hat ständig das Handy in der Hand, aber niemand ist mehr im stande abzusagen oder ordentlich zu kommunizieren.


    Wenn ein Elternteil zu mir kommt und sagt: "Hey, Paul kommt in der nächsten Zeit nur dann zum Training weil so und so" dann ist das okay und ich kann das einordnen.


    Ich als Papa sage auch ganz klar zu meinen Kids "Ganz oder gar nicht" , aber als Trainer kann ich nur hoffen, dass andere Eltern genau so handeln.

  • Das Problem sind wir Erwachsene!

    Verbandsmitarbeiter:

    - die Wettbewerbsformen müssen so gestaltet werden, dass jedes Kind wichtig ist und spielen kann (kommt mit den neuen Spielformen zumindest bei G und F-Jugend, muss aber auf die E- und D-Jugend ausgeweitet werden)

    - die Entwicklung der Kinder muss berücksichtigt werden (hier sind wir viel zu einseitig unterwegs)

    - die gesellschaftlichen Entwicklungen müssen berücksichtigt werden (regelmäßig kann auch einmal im Monat heißen (z.B. bei der G-Jugend) und muss nicht jedes Wochenende sein)

    Vereinsmitarbeiter:

    - wir müssen flexibler werden (ob bei den Kleinen 12 oder 22 Spieler*innen da sind, muss uninteressant sein)

    - wir brauchen größere Kader und somit mehr Spieler (in den 90iger Jahren habe ich mit 16 Jugendlichen in der C-Jugend locker eine Saison bestreiten können. Heute brauche ich ca. 20. Das zieht sich übrigens bis zu den Herren oder Alten Herren durch.)

    - Breitensportvereine brauchen eine viel größere Basis als Leistungsvereine (die guten wechseln in die Leistungsvereine)

    Eltern:

    - gebt den Kindern Zeit

    - die Kinder müssen nicht das erreichen, was ihr nicht geschafft habt!

    - die Kinder sind nicht gleich und vergleichen macht immer traurig!


    Die Kinder sind weder daran schuld, dass es früher erst mit der E-Jugend los ging noch dass es heute Angebote ab 3 Jahre gibt.

  • Und die 3. Mannschaft hat mal 4 Kinder, mal 10 Kinder dabei. Juckt mich und meine Mitstreiter nicht, es spielt, wer da ist. Und da diese Mannschaft meist zu mehr als 90% aus den unzuverlässigen Kindern gebildet wird, gibt's keine Neid-Diskussionen und zuverlässige Kinder müssen nicht zurückstecken.


    Wieso sollte das nicht anderswo klappen und wo versteckt sich jetzt der Mehraufwand unter der Woche beim Training?


    Ja die 1 und 2 Mannschaft haben damit keinen Aufwand.

  • Viele Trainer (natürlich nicht alle) sind dahingehend das Problem, dass sie immer von der schwarz-weiß-Denke: "ganz oder gar nicht" ausgehen, was im G-/F-Jugendalter einfach vollkommen unnötig ist und zu Konflikten und abwandernden Spielern führt.

    Es ist mal zu klären, ist man ein Sportverein der Betreuungsaufgaben wahrnimmt.

    Oder ist man eine Betreuungseinrichtung mit umfassender Sportausstattung.

    Wir sind im Ehrenamt unterwegs.

    Zitat

    Aber: rechtzeitige Abmeldung, wenn man nicht kommt.

    Das Problem war und ist, das einige sich überhaupt nicht melden.

    Wenn schon Anrufe vom Trainer nicht angenommen werden.