Ich habe solche Prinzipien gebetsmühlenartig vor jedem Spiel gebracht und auch trainiert (z.B. "Spiel über außen" oder "die dritte Ecke darf ruhig mal kurz sein"). Im Spiel ist das dann meist wie weggeblasen. Da kommt dann doch noch der Pass vor das eigene Tor oder es wird immer nur durch die Mitte gespielt.
Ich denke man sollte (Spiel)Prinzipien nicht mit Vorgaben verwechseln. Prinzipien sind Handlungsoptionen, die unabhängig vom Gegner, Spielstand etc. angewandt werden sollten. Die Sinnhaftigkeit sollte über das Training, möglichst implizit vermittelt werden, damit sich ein Mindset bildet. D.h. das das Training so aufgebaut ist, das diese Prinzipien klaren Nutzen bringen, der erkannt wird, und dann von den Spielern genutzt wird.
Ein Beispiel: tiefe Bälle blocken (Def.) , bzw. bei ungeordnetem Gegner (Umschaltmoment) tiefe suchen.
Hier bietet sich ein quadratisches Feld an in dem in der Mitte ein 4gg4 gespielt wird, mit je zusätzlich 2 Spieler pro Team auf den Stirnseiten. Punkte werden über das Zuspiel von Stirnseite zu Stirnseite erzielt. Mit Prov. Regeln kann man das noch zusätzlich verschärfen.
Das geht über das Setting klar in Richtung dieser Prinzipien. Wird das z.b. gut gemacht, kann man das auch mal anhalten und an einem positiven Beispiel verdeutlichen.
Ein Prinzip dessen Nutzen nicht erkannt wird, ist schwierig zu vermitteln, oder einzufordern.