Kleine Belohnung für die trainingsfleißigsten

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  • Wenn ein Kind z.B. im Winter 2 Mal eine Woche krank ist und 4 Trainings versäumt, das andere Kind hat 3 Mal keine Lust auf Training und kommt einfach nicht. Wer hat dann den Preis verdient?

    Es geht ja nicht um zwei Wochen, sondern um eine ganze Saison.


    Und da werden sich nach 10-12 Monaten schon diejenigen durchsetzen, die es verdient haben. Da wird keiner oben in der Liste auftauchen, der ein paar mal keine Lust hatte. Meiner Erfahrung nach stehen am Ende wirklich die oben, die sich wirklich bemüht haben und anwesend sein WOLLEN.

    Hab ja auch nicht davon geschrieben, dass es um zwei Wochen geht...

    Es ging dem Fragesteller um ein halbes Jahr. Und da sind 4 fehlende Trainingseinheiten schon eine relevante Menge.



    Wir haben auch ein Schaustellerkind im Team, das den Preis nie bekommen wird, weil er über lange Phasen mit den Eltern über die Rummelplätze dieser Welt tingeln muss.

    Wenn es nach ihm ginge, würde er immer im Training sein. Er ist einer, der immer kommen würde.

    Soll ich ihn dafür "nichtbelohnen" dass seine Eltern den falschen Beruf haben?

    Oder soll - der Fragesteller spricht hier ja von 7-8-jährigen Kindern - denjenigen belohnen, der immer von den Eltern zum Fußball gebracht wird, obwohl er keinen Bock hat?


    Wie gesagt: wir haben es selbst gemacht und es war kein Problem. Ich kann aber alle verstehen, die damit ein Problem haben. Die Welt der Trainingsbeteiligung ist, gerade in den jüngsten Jahrgängen, nicht nur schwarz und weiß sondern sehr elternabhängig.

    Im Endeffekt belohnt man damit wahrscheinlich eher die Kinder zuverlässiger und motivierter Eltern (die durchaus auch selbst motiviert sein können), als motivierte Kinder.

  • Wir haben das Thema auch seit einiger Zeit. Wie belohnt man Einsatz, Trainingsbeteiligung, wie auch immer man das zusammenfassen mag. Klar hängt da viel von den Eltern ab. Es gibt bei uns Kinder, die wollen auch am eigenen Geburtstag auf ein Turnier und die Eltern unterstützten das auch. Und es gibt Kinder, da sagen die Eltern dann ab, weil der Nachbar 3 Straßen weiter seinen Namenstag feiert…


    Natürlich ist das für das Kind aus dem zweiten Fall doof, wenn es deswegen nicht mitkommen kann. Aber das ist in meinen Augen eben etwas, dass die Eltern dann dem jeweiligen Kind vermitteln müssen (unsere Prios sind nicht bei Dir und Fussball, sondern beim Nachbarn…). Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, andere Kinder für ihren Einsatz/Beteiligung nicht zu belohnen, nur, damit sich Kinder wie aus dem zweiten Beispiel nicht doof fühlen. Das ist dann, wie schon erwähnt, Aufgabe der Erziehungsberechtigten.


    Was wir nicht berücksichtigen, ist Krankheit. Da kann keiner was für.

  • Genau wie Goodie mag ich solche Belohnungen auch nicht - die Belohnung ist ja das Training und jeder der weniger trainiert, hat weniger Belohnung bekommen.

    Auch kann ich mit der Diskussion, ob das fair oder nicht fair, gerecht oder ungerecht bzw. jeder muss dasselbe erhalten, nicht viel anfangen. Gerechtigkeit ist für mich nämlich nicht jeden gleich zu behandeln - auch hierzu gab es hier schon Diskussionen.

    Genauso wie bei der Trainingsbeteiligung als Grund für die Spielzeit am Wochenende (wäre ja dann auch eine Belohnung).

    Ich habe die Trainingsbeteiligung auch immer notiert und den Spielern zur Winter- und Sommerpause gezeigt - auch das war dann Motivation für einige ohne besondere Belohnung.

    Auch die Art der Belohnung könnte man mal überdenken - z.B. Gewinn ist die Durchführung einer Geburtstagsparty auf dem Sportplatz, da hat nicht nur der Spieler etwas davon, sondern auch die Eltern von dem Spieler (und mit viel Glück auch die Mitspieler, weil die dann wahrscheinlich auch eingeladen werden) ;) (ist übrigens auch eine Idee für zusätzliche Vereinseinnahmen).

  • Verstehe die Diskussion um Sonderfälle, etc. auch nicht.


    Es ist ein objektives Kriterium über eine komplette Saison, bei der der “beste” ausgezeichnet wird. Da gibt es ja keine Abstufung oder Klassifizierung aller.

    Und am Ende steht ganz sicher jemand oben, bei dem es nicht unverdient ist.

    Warum sollte man den nicht belohnen?


    Und noch etwas zum Beispiel Schaustellerkind oä.

    Konstante Teilnahme über langen Zeitraum fällt leichter, wenn man Phasen oder Tage hat, wo man grundsätzlich nicht kann.

    Oder anders, quasi jedes Mal anwesend zu sein, wenn man auch kann, ist deutlich schwerer, wenn die Anzahl der Termine hòher ist.

    Kennen wir doch alle selbst.

    Wie gerne gehe/ging ich zum Training meiner Altherrentruppe, wenn ich wochenlang nicht konnte. Egal, wie das Wetter und meine Zeit ist.

    Im Weihnachts-und/oder Arbeitsstress bei schlechtem Wetter, wenn ich zuletzt diverse Sporttermine hatte, da fällt es schon schwerer nicht doch mal leichtfertiger abzusagen.

    Will sagen, ein wesentlicher Faktor bei Konstanz ist eben die Dauer und Regelmäßigkeit. Wer da über ein Jahr > 90%oder 95% ist, der hat es auch verdient.



    Subjektive Auszeichnungen oder Torschützenkönig oä, davon halte ich dagegen wenig.


    Und ich bin bei dem Schreiber über mir, wenn er sagt, dass Gerechtigkeit nicht exakt gleiche Behandlung bedeutet.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    2 Mal editiert, zuletzt von Sir Alex ()

  • schon verrückt die Tatsache, das wir uns Trainer in unserer knappen Freizeit noch Gedanken machen wie wir fremde Kinder zum Training bekommen. In meiner Jugend war das Training und Spiel das Highlight in der Woche neben dem Schulstress.
    1 Hat der Stellenwert des Fußballs generell abgenommen? Verein als solches seiner Zeit hinterher (also das Produkt zu billig)
    2. Oder sind es eher andere sozial-gesellschaftlich Hintergründe hinter diesem Phänomen, daß es keine Verbindlichkeit mehr gibt
    Ich würde gern das Thema vertiefen.

  • Ich glaube das es sehr viele unterschiedliche Gründe dafür gibt.

    Das Freizeitangebot ist heute viel größer. Bei mir gab es früher Musikkapelle, Trachtenverein und Fußball. Was meinen Kids heute angeboten wird ist sensationell. Turnen, tanzen, schwimmen, Handball, und und und

    Bei vielen Leuten fehlt die Verbindlichkeit. Früher war klar, wenn ich nicht zum Training komme rufe ich an und Jeder war pünktlich zum Treffpunkt da. Heute ist es bei einigen schon zu viel verlangt per App abzusagen. Oder Kinder kommen einfach nicht mehr und die Eltern reagieren nicht auf Nachfragen. Ist aber ein größeres Problem. Letztens war mein Friseur überrascht das ich meinen Termin abgesagt habe. Sollte eigentlich selbstverständlich sein.

    Handy, Playstation, etc. sind ein großer Konkurrent. Immer verfügbar und man muss nicht drauf warten.

    Aber ich glaube, wenn man ein abwechslungsreiches Training anbietet und für eine gute Stimmung in der Truppe sorgst, bleiben die meisten dabei. Allen kann man es eh nicht recht machen und bei einigen ändern sich die Interessen

  • Ich sehe Fussball aber immernoch als König aller Angebote. Was spielen denn Jungs auf dem Pausenhof? Im Kindergarten? Was braucht man? Ein paar Quadratmeter Boden. Ich habe nie gesehen, dass sich Handballer im Park mit 2 Jacken ein Tor markiert haben. Das funktioniert nicht. Irgendein Ball und ein paar Meter Platz und man kann kicken. Fussball kann man immer und Überall spielen.

    Sind wir auf dem Bolzplatz, dauert es keine 2 Minuten und ein "Kann ich mitmachen" ertönt.


    Schwimmen und Turnen? Ja, das gibts. Ist aber keine Konkurrenz zum Fussball. Das "Spielelement" fehlt. Ich kann ein paar absolute Anfänger mit 2 Toren sofort ein Match austragen lassen. Bevor Kinder ständig vor der Playstation hängen sind sie schon lange im Fussballverein.


    Fussball ist ein absolutes Topangebot und für ganz ganz viele gibt es hier nichts vergleichbares.

  • Wer bei uns im Training einen besonders Guten Einsatz zeigt, darf im Abschlusskreis in die Mitte und den Schlachtruf Anstimmen. Die Mitte des Kreises ist sonst für das aktuelle Geburtstagskind reserviert (wenn es denn in der aktuelle Woche eines gibt).

  • Ich sehe Fussball aber immernoch als König aller Angebote. Was spielen denn Jungs auf dem Pausenhof? Im Kindergarten?

    Ja, der Mangel an Angeboten mag in den Sommermonaten so sein. Aber Schnee oder hügeliges Gelände und schon hat der Spaß ein Loch. 🤪


    Wenn ich mir hier die Spielplätze mit Toren anschaue, dann sind diese zumeist nicht bevölkert. Ich stimme dir zu: ist man mit Ball da dann wollen sich ein paar anschließen aber selber einen Ball mitnehmen? Fehlanzeige. Und mal 6 oder mehr Kinder gleichzeitig sieht man selten. Außer in der C-Zeit, da war der Bolzplatz pickepacke voll. Kein Wunder, alle Trainings, Kurse und Veranstaltungen ruhten ja.


    Meine Erfahrung bei F/G ist, dass nir rund 1/3 wirklich Lust auf ⚽ haben. 1/3 kommt weil es nix anderes gibt und die Eltern das wollen und 1/3 kommt wegen dem Freund. Die hören meist wieder auf, wenn sie kein echtes Interesse entwickeln und die Eltern sich nicht dafür interessieren.


    Die Konkurrenz ist in der Tat riesig, nicht unbedingt mit 5 Jahren aber mit 10 sehr wohl. Wenn Fußball so einzigartig wäre, dann würden es ja im gleichen Umfang auch die Mädels spielen. Tun sie aber nicht, auch weil es Alternativen gibt. Und ab 16 kommen auch noch die Muckibuden ins Spiel.


    Und in vielen Stadtteilen gibt es einfach zu viele Vereine, die sich gegenseitig das Leben schwer machen.


    Ist das Produkt zu billig? Ich finde es ist eher zu prollig. Das Theater welches Dank bekloppter Eltern und Trainer jede Woche irgendwo zu bewundern ist, ist definitiv nicht jedermanns Sache. Dazu das (indirekte) Deselektieren durch Bank drücken und Nichtnominierungen.


    Früher haben die Kinder das gemacht, was sie eigenständig erreichen konnten. Mamataxen gab es nicht/kaum. Heut zu Tage sieht das definitiv anders aus. Ich habe meine Jugend aufm Dorf verbracht, da hatten wir turnen, ein Hallen- und Freibad, Fußball, Tennis und Wintersport. Meine Eltern haben mich nicht in den Nachbarort gebracht und der Bus fuhr abends nicht mehr. Also Pech gehabt. Und so habe ich erst mit 16 nach einem Umzug mit Volleyball angefangen.


    Vergleiche ich das hier mit unserem Stadtteil (17 Tsd Einwohner) dann gibt es auch hier nahezu alles! Von Angeln bis Zumba. Sogar eine Wasserskianlage, die die Jugend anzieht.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!