Loben verboten?

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  • Hallo,

    6 Jahre Trainer und jede Menge dazu gelernt. Trainer zu laut am Rand, Trainer geschrien, Trainer kritisiert Spieler vor den anderen Spielern, Trainer ließ nicht Jeden auf jeder Position im Bereich F/E spielen, Trainer ist zu forsch mit den Eltern oder zu ehrlich mit den Spielern und und und. Alles Dinge, wo auch ich mit mir selbstkritisch ins Gericht ging. Heute hatten wir ein gutes Spiel. Wir -Tabellen achter- : den Tabellen siebten; bei Sieg zunächst zwei Plätze nach oben.

    Mein Trainerkollege pfiff das Spiel. Es kam zu vielen Torschusssituationen, wo Spieler meiner Mannschaft -wie ich fand- mutig auf`s Tor schossen, teilweise mit dem linken Fuß, Pässe kamen an, Steilpässe wurden durch die gegnerische Abwehr steil in den leeren Raum geschossen und Flanken wurden direkt genommen. Natürlich gingen die Dinger teilweise eine Sattelzugbreite neben oder über das Tor.

    Als Fußballspieler kenne ich das, .....alle schauen, scheisse drüber, ich Idiot, wie peinlich.

    Ich rief als heutiger Coach laut -und ich kann laut schreien- "Super, klasse, weiter so, besser gehts nicht, macht nichts, mutig, Ballack ist nichts gegen dich!" usw. Nur Lob, kein negatives lautes Wort.

    Mein Trainerkollege kam dann in der Halbzeit zu mir und sagte, ich sollte doch bitte den Mund halten, ich würde zu laut schreien. Ich erinnerte ihn, dass ich gelobt habe und das das für mich absolut o.k. sei. Er winkte ab. Ich dachte so, der spinnt, sorry und dann dachte ich, wir sind hier doch nicht beim Totentanz. Ein Vater bekam das mit, auch ein Fußballer. Er meinte -von mir unkommentiert- dass mein Trainerkollege entweder Motze oder garnichts sage. Bei schlechten Spielen kämen erst nach einer Halbzeit die Anweisungen an die Mannschaft. Bei dem Willen gewinnen zu wollen, sei das aber oft zu spät.

    Wie steht ihr dazu, LAUTES Lob ist nicht o.k???.. Gruß Andre

  • wie du solltest den mund halten?dann doch erst recht!
    wenn der schiri was sagt dann etwas leiser treten aber sowas gibts doch nicht.

    klar loben soll man die spieler ,wenns fluppt.
    wir haben 9:1 gewonnen und ich habe auch den jungs gezeigt das nach der schlappe letzte woche es anders geht.

  • Hallo Andre

    Ich denke, dass machst du sicher gut! Aber... es gibt eben immer Leute die nur "meinen" dass Sie etwas von Fussball verstehen.
    Lass diese reden!
    Nur lachen...

    Wünsche Dir, alles Gute mit dem Team und viel Erfolg.
    Gruss

  • Ich bin auch eher der Trainertyp, welcher mal etwas ins Spiel ruft, um meine Jungs zu loben.

    Daran werde ich auch in Zukunft nichts ändern.

    fluegi11

  • die Spieler während des Spiels oder Trainings zu loben ist das beste was du machen kannst. Lass dir bloß nichts erzählen.
    Es ist doch wohl ein gewaltiger Unterschied zwischen lauten Anweisungen oder gar Kritik und einem Lob für gute Aktionen.
    Wahrscheinlich war er von der Leistung seiner Mannschaft nicht begeistert und konnte das Lob deinerseits nicht ertragen. :D

  • Gut letztendlich handelt es sich um Kinder.
    Ich kann mich zu meiner aktiven Zeit erinnern, dass ich es toll fand wenn mein Trainer nicht immer nur Anweisungen gegeben hat, sondern mich auch mal gelobt hat.

    Das tut gut, das Wissen wir doch alle.

    So ab der C Jugend würde ich das Lautstarke mitfiebern wohl langsam reduzien.

  • Moin,

    ich sehe das ähnlich wie mein Vorgänger: man muss nicht jeden Spielzug vom Rand aus kommentieren. Die Kids sollten durch gutes Training ein solches Selbstvertrauen eingeflößt bekommen haben, das sie selber auf dem Platz wissen was gut und schlecht ist und das jeder einzelne weiss was er kann und was er für das Team "leisten" kann.

    Lob ist absolut wichtig, ausser Zweifel. Aber nicht nach jeder Aktion. Dieses Lob kann ganz schnell in die falsche Richtung laufen. z.B. ein Spieler erwartet nach einer guten Aktion ein Lob oder sie schauen nach jeder Aktion zum Trainer, ob die Aktion richtig oder falsch war.

    Der Trainer, egal was er sagt, ist in diesem Fall viel zu wichtig. Ich sage meinen Kids immer, das es ihr Sport ist. Wenn eine gute Aktion kommt, dann sollte Lob aus der Mannschaft erfolgen. Die Kids spielen nicht für mich, sondern für sich und die Mannschaft.

    Einzelnen Kids sage ich auch immer, das sie nicht mir imponieren müssen, sondern das sie ihren Mannschaftskameraden imponieren sollen. Wenn der Mannscahftskamerad sagt: mit dem spieie ich gerne, dann hat er es geschafft! Das funktioniert sehr gut und fördert die Eigenverantwortung und die Kommunikation der Kids in großem Maße. Und dann kommt Lob von vielen Kids während des Spiels für eine gute Aktion, egal mit welchem Ergebnis....

    Lob oder nicht - wir Trainer nehmen uns immer noch viel zu wichtig in meinen Augen. Wir stehen nicht auf dem Platz, es ist nicht unser Spiel. Unsere Aufgabe ist es durch sehr gutes Training Motivation und Können aufzubauen, damit die Kids in den Spielen selbständig wissen was in welcher Situation zu tun ist.

    Fazit: Lob immer, aber nur gut dosiert bringt es was!

    ciao
    BB


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  • Hi,

    also in meinen augen hatte der Schiri recht...Scherz. Natürlich gibt es nix besseres wenn man vom Trainer gelobt wird, ich spiele selbst A-Jugend und mir gefällt das immer noch. Und bei meiner E-Jugend mach ich das genau so. In meinen Augen ist es wichtig, dass man sie lobt, aber wenn es auch sein muss mal LEICHT kritisiert !!!

    Liebe Grüße

  • Hallöchen,

    ich denke -acki- hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Nachdem ich Deinen Beitrag gelesen hatte, mußte ich echt lachen, das paßt schon gut. Wir zwei Trainer sind oft verschiedener Ansicht was die Spielanalyse angeht. Er sagte zu Saisonbeginn, dass wir um den Klassenerhalt spielen und ich sagte ihm, dass mein Ziel bis Platz 5 lautet. Er schätzte die körperliche Situation der Jungspieler anders ein als ich. Wir stehen derzeit auf sechs mit Tendenz zur Fünf. (Was nun egal ist, weil die Kreisliga für die D fürs kommende Jahr abgeschafft wird). Ich ordne mich da etwas unter, weil er die Erfahrung in der D hatte. Desto älter das Jahr wird, desto mehr wird mir die unterschiedliche Auffassung zwischen uns deutlich. Dabei will ich nicht sagen, dass mein Trainerkollege die Sache schlecht macht, nur ich würde das ein oder andere eben anders machen.

    In Bezug auf das Thema meinte er, dass ich die Mannschaft mit den Zurufen (wirklich nur Lob) ablenken würde, er meinte, sie spielten dann unkonzentriert und hätten sozusagen einen Hänger und ich sei das Schuld. Deswegen sollte ich die Klappe halten.

    Diejenigen die mich etwas länger kennen wissen, dass ich das ganz bestimmt machen werde, bestimmt, also ehrlich, ganz bestimmt (nicht). Es werden seine Haar sein, die da vor ärger ausfallen, tztz.

    Natürlich lobe ich in Zukunft genauso weiter, anlassbezogen und nicht für jeden funktionierenden Spielzug. Bei schlechten Spielen bin ich auf der Gegenseite schon viel ruhiger geworden. Ich gebe allerdings zu, dass ich es nicht schaffe, eine ganze Halbzeit die Schnute zu halten. Ich rufe schon mal KONKRETE Dinge zu. Ich formuliere dann so, dass der Spieler etwas damit anfangen kann, eben kurz und knackig. Das habe ich allerdings auch in der F und E Jugend so gemacht -im Wissen-es soll nicht sein, ist aber ein anderes Thema.

    Einige Trainer rufen so globale Dinge wie, ...."geh" oder "mach" und da schmunzel ich immer und frage mich "wohin" oder "was".

  • Naja Andre du hast es sicherlich sehr gut und richtig gemacht !!

    Wenn du aber JEDE Situation/Szene kommentiert haben solltest, dann wäre es natürlich etwas übertrieben ;)

    Ich bin seit ca. 1 Jahr dabei, mich immer wieder zu kontrollieren ob ich auch eine Kritik in positive Worte fassen kann:
    Klassich aber auch schwer zu lernen ist es, wenn man sagt , was genau der Spieler machen soll, anstatt was nicht.

    ...
    Zum letzten Satz von dir , Andre:
    Hehe ist wirklich zum schmunzeln !
    Dagegen halten muß ich allerdings, dass der Reinruf und das was gemeint ist, vom Spieler ja genau GLEICH verstanden werden KÖNNTE !! Ich versuche auch dass es für bestimmte Spielsituationen KLARE und EINDEUTIGE Anweisungen vom Trainer und von den Spielern verwendet werden.
    Grob gesagt: Wenn "Linie" gerufen wird, und alle dasselbe meinen, dann ist es ja gut ;)

  • Moin,

    Andre und saschatoni: es driftet jetzt etwas ab hier, aber ein guter Trainer beschränkt sich auf ein absolutes Minimum an Anweisungen während des Spiels. Sinnvoll haben sich dabei auch "Codes", sowohl visuell als auch akkustisch, erwiesen.

    Im Training gibt man keine Anweisungen, sondern stellt Fragen und lässt die Kids die Antwort selber finden/geben... Das entscheidende ist immer, das die Kids selber Entscheidungen auf dem Platz treffen. Und das funktioniert selbst ab der E-Jugend wunderbar und man kommt ohne die überflüssige "Fernsteuerung" (Reinrufen usw.) der Kids aus.

    ciao
    BB

    "Sage es mir - und ich vergesse,
    zeige es mir - und ich behalte,
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  • Hallo
    Ich denke, das Loben im Kinderfussball als positives und motivierendes Instrument angesehen werden sollte. Natürlich sollte man nicht gerade bei jeder Aktion "Toll supter gemacht" usw. rufen! Aber zwischendurch mal eine gute Aktion loben ist schon nicht schlecht. Was ich schlecht finde ist, wenn ein Spieler nach drei verschossenen 100%gen Torchancen weiterhin lobende Worte hören muss. Ich pesönlich fang irgendwann mal an zu trösten und nicht zu loben, da der Junioren begreiffen muss, dass dies evtl. zu einer unnötigen Niederlage führen könnte.

    Zu den Anweisungen:
    Ich denke, dass Anweisungen nur gezielt mitgeteilt werden sollten. Wenn ich als Trainer sehe, dass der linke Flügel immer frei ist, dann kann ich den Betreffenden Spieler auch anweisen, denn versuch zu ergreifen breit über den Flügel zu spielen, da der Spieler, sehr oft, solche Situationen gar nicht sieht!

    Und genau dann, wenn der Junior, die Anweisung mit Erfolg meistert, fühle ich mich als Trainer fast gezwungen zu loben, denn mit höchster Wahrscheinlichkeit (vor allem im KIFU) wird der Junior zum Trainer kucken und eine Bestätigung suchen. Da finde ich ein Lob, sehr wichtig.

    Gruss
    TRPietro

  • HEY; also ohne das ich mich angegriffen fühle, hat bis jetzt nur Big angedeutet, dass ich zuviel gelobt habe. Zuviel ist natürlich relativ. Im Prinzip lobe ich immer dann, wenn ich das Gefühl habe, dass die

    Aktion ein Lob wert war

    oder

    ich der Meinung bin, dass die Aktion mutig war, auch wenn das tatsächliche Ergebnis = Null war (der Spieler braucht Ermutigung/Mißglückter Torschuss mit LINKS als Rechtsfuß).

    Früher kommentierte ich vieles negative. Es arbeitet immer noch in mir, aber ich habe dazu gelernt. Ich lasse mir jedenfalls lieber sagen, einmal zuviel gelobt zu haben, als das ich einmal nicht gelobt oder gar gemotzt habe.

    Die Anmerkung Big Boppers, die Kinder sich die Dinge selbst beantworten zu lassen, finde ich sehr gut bis sehr interessant. Das werde ich zusätzlich mal versuchen, mal sehen, was dabei herauskommt, danke und Gruß, Andre

  • Moin,

    ich will und werde niemanden angreifen...

    Nur wir wollen ja auch diskutieren und kein Kuschelforum haben, oder? Ich schreibe ausschliesslich die Sachen, die ich selber gemacht habe.

    Ich habe auch am Anfang viel gelobt. Nur eine Lobinflation bewirkt genau das Gegenteil. Die Kids sind doch nicht blöd. Wenn man das 10te mal einen Möbelwagen nicht getroffen hat und immer noch gelobt wird, dann ist das ein Scherz. (Überspitzte Darstellung!) Natürlich wird es auch keinerlei Kritik während des Spiels oder in der Pause geben.

    Die Selbststeuerung in einer funktionierenden Mannschaft wird meiner Ansicht nach deutlich unterschätzt oder eben, wie ich meine, überschätzen sich die Trainer häufig. Generell gesagt: die Kids brauchen, wenn sie vernünftig trainiert wurden, während des Spiels überhaupt keine Anweisungen. Die Mannschaftsteile "coachen" sich untereinander sehr gut, auf Kleinfeld natürlich noch viel besser. So wächst die Mannschaft unheimlich schnell zusammen. Jeder, der einen Fehler gemacht hat, hat gelernt, aber er wird niemals kritisiert, auch nicht von den Mannschaftskameraden. Das fördert und fordert den denkenden Spieler.

    Nach dem Spiel oder in der nächsten Besprechung wird dann allgemein nicht auf dem Fehler rumgeritten (ist sowieso schon Geschichte), sondern in der Gruppe erst nach besseren Lösungen gesucht und dann noch trainiert. Das erhöht nochmals die Risikobereitschaft es beim nächsten mal besser zu machen.

    Das habe ich seit der älteren F-Jugend selber gemacht und es funktioniert blendend. Schließlich funktioniert ein solches System auch, wenn die Kids einfach auf dem Platz bolzen...

    Im Sommer (im Winter ist es mir zu kalt ;) sitze ich als Trainer immer auf einem Stuhl und mache es mir bequem. Das einzige was ich normalerweise zu tun habe sind die Einwechslungen, ohne Anweisungen. Sieht zwar ungewöhnlich für Aussenstehende aus, aber das ist mir sowas von egal. Die Kids müssen zufrieden sein, mehr nicht. System funktioniert sehr gut, jeder weiss was er zu tun hat und macht das natürlich in eigener Verantwortung (= Spass). Frage z.B. für den einzelnen: Was wäre für uns heute ein Erfolg und was willst Du heute dazu beitragen?

    Ein gutes Beispiel für das Ganze ist die DVD "Spielintelligenz".

    Sorry für langen Text...

    P.S. Lob sollen sie sich hauptsächlich erarbeiten und das kommt dann von den Mannschaftskameraden! Ich sage dem einzelnen immer: "Wenn die anderen sagen, das sie gern mit dir zusammen spielen, dann hast Du es geschafft."

    ciao
    BB

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  • Wir wollen diskutieren, so isses.

    Also Respekt vor dem wie du es machst. Neid tut sich auf.

    Allerdings:

    Ich muß schon ein bischen schmunzeln, wenn ich mir vorstellen würde, dass ich auf einem Stuhl neben dem Feld sitzen würde. Der Stuhl müßte zwei über kreuz führende Seile haben und noch eines drüber her, wenn wir hinten liegen. Big B. sorry, das ginge in meinem Falle überhaupt nicht. Neulich stand ich am Rand. Unser Stürmer fand keine Anspielstation und wuselte sich im Zweikampf zum Torschuss durch. Als er endlich schießen konnte, schoss ich für ihn (mein rechtes Bein schlug aus). Er gab in Schussposition den Ball ab. Für mich war es eine Leistung, da nicht laut los zu schreien.

    Was dann für zwei Spieler war, dass sie ihn ansaugten und schimpften. Du schreibst interessanter Weise etwas über Selbststeuerung u n d funktionierende Mannschaft. Ich glaube nicht, dass Du mit deiner Sichtweise etwas falsches denkst oder praktizierst -ganz im Gegenteil-, ich glaube, dass das eine super Leistung von Dir und dem Team ist, so miteinander umgehen zu können. Dieses hat aber bestimmt etwas mit Deiner persönlichen Art/Note im Zusammenhang mit dem Gefüge deiner Truppe zu tun. In diesem Zusammenhang könnte ich mir vorstellen, dass Du da bei anderen Mannschaften eine Bauchlandung machen würdest.

    Ich habe da gleich drei bis vier Motzknochen auf dem Platz. Dem einen müßte ich da schon einen Nagel durch den Kiefer hauen, damit die Klappe zu bleibt. Die Sache ist schon einige Male durchgekaut worden, er kann es nicht lassen und es kommt immer mal wieder aus ihm heraus. In Gesprächen teile ich ihm dann mit, dass ich der Überzeugung bin, dass er mit dem Gemotze über seine eigenen Fehler hinweg täuschen will, statt sich über sich selbst zu ärgern und kritisch zu sein. Bestrafen? Strafen die ich nicht durchziehen kann, spreche ich nicht aus. Anlass bezogen bestrafen? Da fällt mir nichts ein. Da reagiert Typ Andre, indem er ihm zu ruft "Halt die Klappe und spiel!!" und den Stürmer, der im Nachhinein auch weiss, dass er besser geschossen hätte, dem ruf ich zu "macht nichts, ist nicht schlimm" oder wo er schoss und hätte besser abgeben sollen "weiter so, der nächste geht rein." Bei meiner Mannschaft ist die Verunsicherung untereinander durch -oft verursacht durch die "Altspieler" ein Problem, dass durch Emotionen immer wieder durchschlägt. Im Umkehrschluss kämpft seit einigen Spielen der eine für die Fehler des anderen, dass ist neu und gefällt mir sehr gut und spiegelt sich so langsam in der Tabelle wieder. Gruß Andre

  • Ich halte es mit dem Loben so wie Andre. Besonders wichtig ist Lob, wenn man merkt, dass einem Spieler oder der ganzen Mannschaft das Selbstvertrauen fehlt. Wenn jemand sein drittes Tor zum 8:0 schießt, dann brauche ich ihn nicht unbedingt mehr loben, dann hat er das Selbstvertrauen und weiß selbst was er gut gemacht hat. Wenn aber zum Beispiel ein Spieler das Tor nicht trifft, ist es immerhin positiv, dass er sich Chancen erarbeitet. Und wenn nach vergebenen Chancen Kritik von außen kommt, wird der Spieler immer nervöser.

  • Alles ist typbezogen - es gibt nicht unbedingt ein richtig oder falsch.

    Die Menschen sind unterschiedlich und müssen und sollen deswegen auch unterschiedlich angesprochen / gelobt oder auf auch unterschiedlich kritisiert werden. Das hängt immer ganz vom Charakter des Trainers oder aber auch am Charakter des Spielers bzw. an der Tagesform des einzelnen.

    Ob zu viel oder zu wenig lob ist nicht der entscheidene Faktor. Ich halte Kinder für sehr intelligent bzw. stark gefühlsbezogen. Damit schaffen sie es sich auf die jeweiligen unterschiedlichen Auffassung der Trainer (viel lob) richtig zu reagieren bzw. sich anzupassen. Ich glaube das es immer richtig ist einen goldenen Mittelweg zu finden. Nicht zuviel, aber auch nicht zuwenig Lob und Anerkennung. Denn seien wir mal ehrlich, mag nicht jeder von uns Lob und Anerkennung für gute Leistungen erhalten?

    Soweit ich mir an meine eigene Kindheit erinnere, habe ich damals kaum auf Rufe von außen reagiert. Und eines ist selbst dem dümmsten Kind klar, wer 10-mal frei vorm Tor steht und das Ding nicht einmacht, hat nicht nur kein Glück gehabt, sondern Sch...... geschossen. Aber dann waren die Laufwege (das Spielgefühl) wahrscheinlich ganz gut, da der entsprechende Spieler sonst überhaupt nicht in Schußposition gekommen wäre. Will heißen: wenn Lob immer nur für das was wirklich gut war. In diesem Fall z.B. dafür das er immer an der richten Stelle aufgetaucht ist und wir nur noch am Torschuß/Abschluß ;) arbeiten müssen. Vorteil: der Spieler ist nicht deprimiert, sondern erkennt das er am Torabschluß noch arbeiten muß, um erfolgreich zu sein.

    Wer kämpft kann verlieren - wer nicht kämpft hat bereits verloren

  • Hallo Zusammen

    Ich finde, dass im KIFU (F und E) gelobt werden sollte. Aber nicht ununterbrochen. Anweisungen würde ich auch keine geben, da ein F oder E - Junior sowieso kein oder nur wenig taktisches Verständniss hat. Und Anweisungen über das Anwenden von Techniken (zB. Schuss mit Spann) würde ich sowieso nicht geben, da Technik nur durch Ueben verbessert werden kann. Nach der Anweisung, wird der
    E - Junior, kaum besser schiessen können.

    Ab dem D- und C - Alter würde ich dann mit wenige aber gezielte taktische Anweisungen beginnen. Aber wirklich max. 2 - 3 Aufgaben, da die Kids sonst überfordert sind.
    Loben ist auch ok. Aber auch Aufmuntern ist wichtig, da der Junior verstehen sollte, dass man Fehler nicht machen sollte. Kritik während dem Spiel finde ich weiterhin fehl am Platz.

    Ab der B- und A - Jugend, würde ich ein Spieler, nach dem verschiessen von 4 - 5 100%gen Torchancen sogar auswechseln wenn es sein muss. Einsatz reicht mir da nicht mehr aus. Da muss man eben etwas härter sein, da man die Junioren zum Aktivfussball bringen muss.
    Nach dem Spiel kann man den Junior immer noch aufmuntern oder trotzdem für den nächsten Spiel von Anfang an bringen. Jedoch ist hier der Leistungsbewusstsein langsam zu fördern. Jedoch würde ich versuchen den Junior, nicht zu verletzen. Also erster wechsel erst bei der Halbzeitpause.

    So mache ich es in der Regel. Natürlich muss man jeden Einzelnen speziell behandeln. Gewisse Spieler brauchen zB. die harte Kritik oder eine Herausforderung um überhaupt zur Leistung zu kommen. Finde ich zwar wahnsinnig, ist aber so!

    Grüsse
    TRPietro