Freiheitsstrafe auf Bewährung nach Attacke auf den Schiedsrichter

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    Wobei ich inzwischen die Meinung habe, dass jeder brutale Schläger (egal ob Rechts, Links, Migrant, Deutsch) wenigstens für 1 Woche auch tatsächlich ins Gefängnis kommen sollte. Direkt bei der ersten Straftat.

  • Die Gefängnisstrafe ist hier ja nichtmal die Hauptsache. 200 Stunden Arbeit zusätzlich zum Job ist nicht wenig und dass er zum Antiaggressionstraining muss finde ich sehr löblich. Das bringt mehr als Leute in den Knast zu schicken

  • Die Gefängnisstrafe ist hier ja nichtmal die Hauptsache. 200 Stunden Arbeit zusätzlich zum Job ist nicht wenig und dass er zum Antiaggressionstraining muss finde ich sehr löblich. Das bringt mehr als Leute in den Knast zu schicken


    200 Sozialstunden ist nicht gerade viel, da muss man nur ein paar Tage in der Schule fehlen und schon ist man auch dort....


    Das deutsche Strafsystem ist halt schlicht ein Witz. Nirgendswo auf der Welt kommt man mit Gewaltdelikten so einfach davon wie in Deutschland. Ich behaupte in 95% aller anderen Länder, würde der Typ einige Zeit im Knast schmorren. Als Opfer und Angehörige des Opfers würde ich mir verarscht vorkommen. Mich wundert es seit Jahren, warum es in Deutschland kaum Selbstjustiz gibt, eine wirkliche Strafe droht einem ja nicht!


    Das schlimmste was man hier machen kann, ist Steuerhinterziehung. Da sitzt man länger im Knast (solange man nicht Uli Hoeneß heißt) wie ein Vergewaltiger!


    Die Verhältnismäßigkeit von Urteilen in Gewaltdelikten zu Dingen in Zivildelikten passt in Deutschland absolut nicht. Für so eine Aktion sollte der Typ mindestens 5 Jahre in den Knast. Das würde wirklich mal abschreckend wirken! Über ein Anti-Agressionstraining lachen sich doch solche Leute nur kaputt. Und bei den Sozialstunden wird im am Ende sowieso 1/3 einfach erlassen, weil die Maßnahmen-Standorte überhaupt nicht wissen, was sie mit den Leuten anfangen sollen!

  • @HansMcHans hat es eigentlich sehr gut beschrieben .

    In Deutschland geht halt massiv Täterschutz vor Opferschutz ...

    Ein Hohn für alle Opfer und deren Angehörigen .

    Wie man diese lächerlich geringe Strafe auch noch gut heissen kann - sorry , da habe ich kein Verständnis für .


    mfg


    PS: die ... 5 Jahre ... sind natürlich übertrieben .

  • Schaut in die USA, wo das Strafrecht deutlich schärfer ist als in unserem Rechtskreis. Da gibt es Todesstrafen sowie three-strikes-laws und trotzdem lassen sich empirisch keine Abschreckungseffekte nachweisen.


    Im Gegensatz dazu dominiert in Deutschland der Resozialierungs- und Erziehungsgedanke, nicht die Vergeltung. Wenn der oben genannte Spieler zum ersten Mal so etwas getan hat, wäre es maßlos überzogen, ihn wegen dieses Vorfalls gleich für 5 Jahre ins Gefängnis zu stecken. Ihm die Auflage mit dem Aggressionsbewältigungstraining zu erteilen, halte ich für sinnvoll. Kommt er dieser Auflage nicht nach, wird die Freiheitsstrafe vollstreckt.

  • Schaut in die USA, wo das Strafrecht deutlich schärfer ist als in unserem Rechtskreis. Da gibt es Todesstrafen sowie three-strikes-laws und trotzdem lassen sich empirisch keine Abschreckungseffekte nachweisen.

    Dafür hast du aber 0 Beweise ...

    Aber ok , ich denke wir sollten das nicht in eine Diskussion über das deutsche Rechte und Werte Systhem ausweiten ... :)


    mfg

  • Gibt ja vielleicht noch etwas zwischen Todesstrafe und Bewährungsstrafe...

    Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Bewährungsstrafe wie ein halber Freispruch gewertet wird.

    Ich bin gegen massives Wegsperren. Das bringt meiner Ansicht nix.

    Vielfach geht das Leben des Täters dann noch weiter in die Brüche (Job, Beziehung, Kinder etc.)

    Aber so ganz ohne Einschränkung als Strafe hab ich irgendwie Bauchschmerzen.

    Für mich wäre eine Bewährungsstrafe als offener Vollzug sinnvoll.

    Die Freiheit wird spürbar eingeschränkt aber man erhält die Möglichkeit sein normales Leben aufrecht zu erhalten.

    Zugleich ist es auch ein Zeichen an die Opfer.

    Bewährung wirkt immer wie ein "du-du-du"!

    Offener Vollzug eher wie eine tatsächliche Strafe...

    Aber das ist jetzt schon weit weg vom Fußball;)

  • Es ging mir darum, Gegenargumente vorzubringen, dass harte Strafen eine abschreckende Wirkung hätten. Da die Todesstrafe die schwerste Strafe darstellt und es dazu reichlich Daten gibt, erschien mir das passend.


    Kleiner Nachtrag: Den Täter-Opfer-Ausgleich über das Strafrecht erreichen zu wollen, halte ich für antiquiert. Was hat das Opfer davon, wenn der Täter hart bestraft wird? Der Schaden (körperlich, seelisch) ist bereits angerichtet. Das kann das Strafrecht nicht heilen. Ob und wenn ja, welche Maßnahmen getroffen werden, um dem Opfer zu helfen, geht aus dem Artikel zudem gar nicht hervor. Woher wissen wir denn, dass das Opfer keinerlei Hilfe/Unterstützung erhalten hat? Vielleicht hat der Täter bereits selbst ein gewisse Wiedergutmachung geleistet. Aus Erfahrung weiß ich, dass das oft passiert, aber so gut wie nie an die Öffentlichkeit gelangt.

  • Hat zwar mit Fußball nix zu tun, aber das kann einfach nicht so stehen lassen.

    Der Täter war 28. Der geht nicht zur Schule. Und selbst wenn. Die Sozialstunden sind kein Schulersatz, sondern die werden in der Freitzeit abgeleistet. Für den heisst es wahrscheinlich ein halbes Jahr lang kein freien Samstag.Norwegen kennt z.B. keine lebenslange Haft. Für Täter ist es wesentlich schwerer sich mit den eigenen Taten auseinanderzusetzen statt im Knast die Zeit abzusitzen. Warum die Selbstjustiz nicht höher ist? Weil scheinbar unser Rechtssystem sehr funktioniert auch wenn es dir nicht passt.

    Und bei deiner Behauptung, dass die erlassen werden hätte ich bitte gerne eine Quelle, da ich dazu nix gefunden habe.

    Übrigens werden 2/3 aller Teilnehmer eines Anti-Aggressions Trainings nicht mehr straffällig. Das ist eine hervorragende Quote bei Straftätern.
    Und um die Brücke zum Fußball zu schlagen noch ein Zitat des brasilianischen Torhüters der WM 1950:

    "Die höchste Strafe in Brasilien sind 30 Jahre Haft. Aber ich büße nun schon 50 Jahre für etwas, das ich nicht einmal begangen habe"

  • Hat zwar mit Fußball nix zu tun, aber das kann einfach nicht so stehen lassen.

    Der Täter war 28. Der geht nicht zur Schule. Und selbst wenn. Die Sozialstunden sind kein Schulersatz, sondern die werden in der Freitzeit abgeleistet. Für den heisst es wahrscheinlich ein halbes Jahr lang kein freien Samstag.Norwegen kennt z.B. keine lebenslange Haft. Für Täter ist es wesentlich schwerer sich mit den eigenen Taten auseinanderzusetzen statt im Knast die Zeit abzusitzen. Warum die Selbstjustiz nicht höher ist? Weil scheinbar unser Rechtssystem sehr funktioniert auch wenn es dir nicht passt.

    Und bei deiner Behauptung, dass die erlassen werden hätte ich bitte gerne eine Quelle, da ich dazu nix gefunden habe.

    Übrigens werden 2/3 aller Teilnehmer eines Anti-Aggressions Trainings nicht mehr straffällig. Das ist eine hervorragende Quote bei Straftätern.

    Der arme Täter hat keine freien Samstage mehr ...

    Das Rechtssysthem in Deutschland funktioniert also gut , ich empfehle mal mit Mitarbeitern von Opferverbänden zu reden ...

    2/3 - Hör bitte auf mit der Märchenstunde . Das ist der typische Unterschied zwichen Theorie - Praxis .

    Empfehlung: Unterhalte dich mal mit Leuten aus der Praxis (Polizei , Rettungsdienste , Justizbeamte , Security , Opfer , ...) . :)


    PS: Ich bin trotzdem erstmal raus aus dem Thread .


    mfg

  • Man muss bei solchen Pressemeldungen immer mit einer gewissen Vorsicht urteilen. Im Gerichtssaal stellt sich die Sache meist etwas anders dar als es gewisse Zeitungen mit großen Überschriften darstellen. Da geht es z.B. um solche Fragen wie Vorstrafen, Geständnis, ehrliche Reue etc. etc., die bei einer Urteilsfindung einfließen. Interessant ist hierzu übrigens folgendes Experiment: Man hat bestimmte Fälle mit Hintergrundgeschichte aufgeschrieben und sowohl erfahrenen Richtern/Staatsanwälten als auch Laien zur Beurteilung vorgelegt. Die Frage war, welche Strafe man als Richter verhängen würde. Interessanterweise war die Durchschnittsstrafe, die die Laien verhängt haben, etwas GERINGER als die der erfahrenen Juristen. Der Laie urteilt also milder, wenn er alle Umstände des Falls kennt.


    Ich bin selbst Jurist, war auch jahrelang Schöffe am Strafgericht, habe Leute zu Geldstrafen, Freiheitsstrafen mit und ohne Bewährung verurteilt, kenne mich daher ein bisschen aus. Zunächst einmal muss man sagen, dass das deutsche Justizsystem Freiheitsstrafen ohne Bewährung als letzte Möglichkeit ansieht. Denn Gefängnis macht niemanden besser und hilft letztlich auch der Gemeinschaft nur bei dauerhaft Kriminellen. Daher ist bei nicht Vorbestraften in aller Regel - natürlich abhängig von der Art der Straftat und der Tatintensität - eine Geldstrafe oder eine Bewährungsstrafe durchaus angemessen. Gerade Freiheitsstrafen auf Bewährung sorgen in vielen Fällen für eine geringere Rückfallquote, da der Täter weiß, dass bei einer weiteren Straftat die Bewährung widerrufen werden kann. Das gibt den meisten schon zu denken.


    Letzte allgemeine Bemerkung: Alle die, die lautstark nach Strafe schreien, schreien meist genauso laut nach geringer Strafe, wenn sie selbst vor Gericht stehen. Und wenn hier jemand sagt, dass er nie vor Gericht stehen würde, weil er nie eine Straftat begangen hat: Mal ehrlich? Wer hat nicht mal im jugendlichen Übermut oder im besoffenen Kopf eine Dummheit begangen, bei der Steuererklärung gemogelt, im Straßenverkehr mal diesen notorischen Schnarchkopf auf der linken Spur massiv bedrängt, dem Typen, der die Freundin angemacht hat, eine gelangt, oder bei der Versicherung die runtergefallene Ming-Vase als Versicherungsfall gemeldet?


    Zurück zum Thema: Solche Taten gegen Schiris sind selbstverständlich ein No-go. Aber manchmal frage ich mich, wie sehr nicht gerade die Trainer zu solchen Taten beitragen, wenn sie lautstark beim Spiel den Schiri zurecht weisen oder nach dem Spiel der Mannschaft erklären, dass allein der doofe Schiri schuld an der 0:23 Pleite war. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, den Spielern zu sagen, dass wir immer alle Entscheidungen des Schiri akzeptieren, auch wenn sie mal falsch war. Und wenn einer meiner Spieler mosert, dann weise ich ihn zurecht und sage ihm, dass er gerne selbst Schiri werden kann - wollen sie meistens nicht.....