Vorbereitung auf die B-Lizenz Prüfung

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  • Ich kann jeden Verband verstehen (ist übrigens auch bei anderen Verbänden und ihren Lizenzen so), dass gewisse Basics vorausgesetzt werden. Wie soll ich eine Bewegung erklären, wenn ich sie selbst nicht beherrsche?!

    Das sollte dann aber schon in der C Lizenz so sein, denn da ist es ja viel elementarer, da die C Lizenz Trainer ja hauptsächlich solche -Basics- an die Kids vermitteln. Wenn ich mich richtig erinnere, kann aber die C Lizenz so ziemlich jeder machen,

    der einfach nur das wiedergibt, was er im Lehrgang vorgesetzt bekommen hat.

    Basics sollten dann zwingend aber auch so definiert sein, das jeder der z.b. an einer Wissensvermittlung scheitert (Vermittlungskompetenz) auch durch einen Test fällt. Das ist eher m.e. aber eher ein weiches Kriterium. Pädagogische Fähigkeiten, Fähigkeit zur Selbstreflektion, etc. sind für mich aber auch -Basics-.

    Wie gesagt: Wer nur zweimal Ball jonglieren kann (sorry, dass ich dieses Beispiel jetzt immer nehme), wird zu Recht aussortiert. Man hätte erstens genug Zeit, das vor dem Eignungstest zu erlernen und zweitens hat man ohne diese Basics nichts anderes im Fußballgeschäft zu suchen, als dass man sich eine Eintrittskarte fürs Stadion kaufen kann. Muss einfach mal so gesagt werden.

    Das man besser sein muß als seine Schützlinge, ist auch so eine Mär. Man sollte vielmehr die Fähigkeit haben, seine Schützlinge weit besser zu machen, als man es selber war/ist. Wer diese Fähigkeit nicht hat, sollte sich eher nur eine Eintrittskarte für Stadion kaufen.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)


  • Sollte man nicht diese Grundlegenden Inhalte eher bei der C-Lizenz vermitteln?

  • Die Lizenzprüfungen und auch die Eignungstests unterliegen schon sehr den subjektiven Einschätzungen der Prüfer. Und damit eben auch den persönlichen Vorlieben und Abneigungen dieser Personen. Ich kenne sowohl Prüfer, die sehr großen Wert auf eine vorherige Karriere als Spieler legen. Und dann kenne ich Prüfer, die selbst auch nie höherklassige gespielt haben, die sehen es etwas entspannter. Wenn die Prüfer einen "nicht mögen", dann werden sie auch einen Grund finden, die Zulassung zu versagen.

    Oder bekommen hier einige Leute vielleicht durch Vitamin-B Vorteile?

    Dieses Thema wird natürlich gern von den Verantwortlichen dementiert, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass Beziehungen zumindest nicht schaden. Ein Vorteil ist, wenn man von einem höherklassigen Verein kommt. Möglicherweise spielt da hinein, dass die Prüfer dann eine gewisse Erwartungshaltung haben, nach dem Motto wenn der Trainer beim Verein XY ist, dann muss der ja etwas drauf haben, sonst hätten die ihn nicht genommen.


    Ganz grundsätzlich sollte man bei der Diskussion aber immer bedenken, um welche Lizenz geht es und was steht damit im Zusammenhang. Bei der B-Lizenz reden wir von der höchsten Lizenz der Landesverbände. D.h. es wird sich grds. um Trainer handeln, die in den höchsten Ligen des Verbandes arbeiten werden. Und hier bin ich bei Charles De Goal , da muss man auch ein gewisses Eingekönnen erwarten können. Inhaltlich geht es in der Ausbildung um Indivdual- und Gruppentaktik, also muss ein Trainer auch in der Lage sein, dass eine oder andere vormachen zu können. Was auch zu bedenken ist: nach der B-Lizenz geht es ja dann zu den zentralen Ausbildungen des DFB. Hier wollen sich die B-Ausbilder sicher auch nicht blamieren. Es spricht sich mit Sicherheit schnell herum, wenn die EJ-Anwärter eines Verbandes regelmäßig schlecht abschneiden. Jetzt könnte man meinen, dann sollen sie halt in der Prüfung nicht die nötigen Punkte für die Zulassung geben. Wenn aber ein Großteil der Lehrgangs die Punkte nicht schafft, dann werden sich die Prüfer genauso rechtfertigen müssen, warum die Ergebnisse so schlecht waren. Also wird bei der Zulassung zu B schon so genau hingeschaut werden, dass ein Großteil zumindest die Chance auf entsprechende Prüfungsergebnisse hat.

    Und in der Tat ist es so, dass selbst ehemalige Profis die B ablegen müssen. Je nach Region ist dann natürlich schon ganz schön Qualität im Lehrgang. Und da fällt der Kreisligakicker dann in der Tat negativ auf.

    Weil die Oberliga angesprochen wurde: bei den mir bekannten Oberligisten verfügen die Trainer mindestens über die A-Lizenz. Ich will nicht ausschließen, dass es irgendwo auch jemanden mit der B gibt, ich kenne allerdings niemanden. Und bei der A-Lizenz spielt das Eigenkönnen nur noch eine ganz kleine Rolle. U.a. stehen ja bei den Prüfungen "echte" Mannschaften zur Verfügung, bei der B-Lizenz sind es meist die übrigen Trainer.

  • Ich glaube nicht (ohne Hintergrundwissen), dass die Anforderungen ans Eigenkönnen bei der B-Lizenz höher gesteckt sind als bei der C-Lizenz. Ich gebe Dir recht, dass all diese Basics bereits bei der C-Lizenz nötig sind bzw. noch nötiger als für die B-Lizenz.
    Dementsprechend sollte bei der B niemand mehr ankommen, der damit Probleme hat.
    Als Trainer muss man sicher nicht besser seine Schützlinge bzw. kann das irgendwann vielleicht auch nicht mehr sein.
    Aber egal, was ich vermitteln will, ob im Sport, in der Schule oder im Beruf, wenn ich die Basics nicht auch praktisch zumindest in Grundzügen beherrsche wird es nicht gelingen das glaubwürdig rüberzubringen. Und im Sport wird nun mal vieles auch durch vormachen und nachahmen übermittelt.

    Sonderfälle, wie das erfreuliche Beispiel mit dem Trainer, der im Rollstuhl sitzt sollten dadurch nicht verhindert werden.
    Ich gehe aber davon aus, dass hier Co-Trainer mit im Spiel sind, die bei der Vermittlung der Praxis unterstützen.

  • Ich glaube nicht (ohne Hintergrundwissen), dass die Anforderungen ans Eigenkönnen bei der B-Lizenz höher gesteckt sind als bei der C-Lizenz. Ich gebe Dir recht, dass all diese Basics bereits bei der C-Lizenz nötig sind bzw. noch nötiger als für die B-Lizenz.
    Dementsprechend sollte bei der B niemand mehr ankommen, der damit Probleme hat.

    Die Anforderungen bei der B-Lizenz sind deutlich höher. Das wird von den Verbänden auch so kommuniziert. Die C-Lizenz ist ja bewusst so konzipiert, dass sie auch für Elterntrainer erreichbar ist.


    Mal davon abgesehen ist das Erlangen der C-Lizenz keine Vorraussetzung für die Teilnahme am B-Lizenz-Lehrgang.

  • Mal davon abgesehen ist das Erlangen der C-Lizenz keine Vorraussetzung für die Teilnahme am B-Lizenz-Lehrgang.

    Korrekt. Die Voraussetzungen zur B Lizenz sind ja für jeden abrufbar.

    U.a. braucht man auch ein ärztliches Zeugnis (Sporttauglichkeit)

    Wer nicht selber mal Fußball im Verein gespielt hat (Spielerpass), wird ohnehin nicht zugelassen.


    etc. etc.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Wie gesagt: Wer nur zweimal Ball jonglieren kann (sorry, dass ich dieses Beispiel jetzt immer nehme), wird zu Recht aussortiert.

    Sollte man ihm hier die Lizenz also wieder entziehen?


    B-Lizenz trotz Rollstuhl? Für Josip Hrgovic kein Problem | Landkreis Würmtal

    Solche Beiträge kann man sich auch sparen, wenn man sonst nichts zur Diskussion beitragen kann.


    Jemand, der im Rollstuhl sitzt, wird natürlich anders bewertet als jemand, der körperlich fit ist, aber keinen geraden Pass spielen kann.


    Trainer E

    Nochmal für dich: Es geht nicht darum, dass ein Trainer besser als seine Spieler sein muss oder in einer bestimmten Liga gespielt haben muss.

    Meine Grundaussage ist: Wer die technischen Fähigkeiten so sehr vermissen lässt, dass er einen Ball nicht dreimal jonglieren kann, der ist im Fußball einfach falsch.

    Da kannst du erzählen, was du willst, das sind die minimalsten Grundlagen. Wer das nicht erfüllt, was will der im Fußball und dann noch mit der höchsten Lizenz des Landesverbandes?

    Wenn einer nur Kreisliga B/C gespielt hat, aber er fußballerisch einen "runden" Eindruck macht, ist das überhaupt kein Problem. Aber wenn jemand den Eindruck vermittelt, dass er in seinem Leben nie an den Ball getreten hat - dann ist das der falsche für eine höhere Lizenz.

    Ich rede hier nicht von jemandem, bei dem der ein oder andere Flugball verrutscht oder der mit links keine guten Pässe spielen kann. Ich rede von denjenigen, die den Ball nicht treffen oder mit der Pike schießen. Solche Leute willst du in der B-Lizenz sehen und dann eventuell in der Oberliga an der Seitenlinie?


    Komm schon, das meinst du nicht ernst. Als nächstes kommen dann potenzielle Sport-Studenten auf die Idee, dass man ohne Eignungstest Sport studieren können müsste. Wozu das führen würde, kann man dann auf Youtube bei SpiegelTV schauen (sehr interessante Doku übrigens).


    Zumal ich der Meinung bin, dass du nicht die z.B. Technik eines Flugballs erklären kannst, wenn du selbst keinen spielen kannst. Denn wenn man wüsste, wie es geht, könnte man es ja, wenn man körperlich fit ist. Und das - andere Basics und Fähigkeiten in allen Ehren - kann man bei der wie gesagt ersten semi-professionellen Lizenz und gleichzeitig vierthöchsten Lizenz in Deutschland erwarten.


    Außerdem ist das keine Sache des DFB, sondern gilt meines Wissens nach europaweit, da die Lizenzen international nach gleichen Kriterien gestaffelt sind.

  • Wenn das tatsächlich der Anspruch wäre, dann würde ich Dir sogar grundsätzlich rechtgeben. Dass zumindest fußballerische Basics gegeben sein müssen, damit man die Eignungsprüfung besteht, dann wäre das völlig in Ordnung. Aber die Realität sieht (zumindest in Bayern) mittlerweile völlig anders aus. Ich kenne Fälle in denen Trainer tatsächlich in entsprechenden Ligen an der Seitenlinie standen (bspw. mit lizensiertem Co-Trainer/ Sondergenehmigung wegen Aufstieg) aber vom Verband nicht zur Lizenz zugelassen wurden. Da geht es dann nicht mehr vorrangig darum, dass man "einen Ball dreimal jonglieren kann" oder "einen sauberen Flugball spielen", sondern um deutlich weitergehende Fähigkeiten. Und da kommt dann mein Verständnis auch an seine Grenzen...ich studiere Medizin, trotzdem käme niemand auf die Idee mir meine Fähigkeiten als (zukünftiger) Arzt abzusprechen, weil ich noch nie schwer krank war. Die entscheidenden Fähigkeiten, die ich als erfolgreicher Trainer haben muss befinden sich auf einer ganz anderen Ebene als die, die ich als Spieler benötige.


    Die Argumentation mit der Prüfung des Eigenkönnens bei Lehrgängen halte ich für unlogisch. Da ist ja der selbe Haken wie bei der Eignungspüfung an sich. Welchen Grad an Eigenkönnen setze ich bei einem Trainer voraus.


    Dass Ex-profis sich über das geringe sportliche Niveau bei A-Lizenz Lehrgängen beschweren hat mMn mehr mit Arroganz zu tun. Denn die Trainer über die sich im Zweifel beschwert wird sind meistens deutlich erfahrene und (mit Verlaub) zu Zeitpunkt des Lehrgangs wohl auch deutlich bessere Trainer. Das ist so ein bisschen diese Mehmet Schollsche Sichtweise, dass man selber ja als Ex-Profi es wohl alles besser wissen müsse, obwohl man nur seinen eigenen Mikrokosmos und seine eigene Wahrnehmung überblickt.


    Um das nochmal zurückzuführen: Ein Fußballer, der bei Übungen in den Lehrgängen eher als Stolperstein fungiert und tatsächlich keinen geraden Pass spielen kann, bei dem sollte man sich tatsächlich nach der Eignung fragen. Aber alles was darüber hinaus geht, sollte nicht auf dem Platz, sondern an der Seitenlinie entschieden werden.


    Edit: Das Arzt-Beispiel ist evtl. etwas Missverständlich...deswegen zur Klarstellung: Die Demonstrationsfähigkeit bleibt natürlich unberührt. Aber warum sollte ein Trainer, der fußballerisch nicht so fit ist, nicht ernstgenommen werden? Ich glaube, dass den meisten Spielern, die fachliche Kompetenz wichtiger ist. Natürlich klingt es in der Zeitung toll: "Ex-Profi übernimmt Kreisligisten". Aber mehr kommt da nicht. Genauso wäre es beim Arzt. Käme einer von Euch ernsthaft auf die Idee den zu frgaen: "Das ist ja alles schön und gut, was Sie hier verschreiben: Aber hatten Sie diese Krankheit überhaupt schonmal?"

  • Da geht es dann nicht mehr vorrangig darum, dass man "einen Ball dreimal jonglieren kann" oder "einen sauberen Flugball spielen", sondern um deutlich weitergehende Fähigkeiten.

    Natürlich, niemand sagt, dass es vorrangig um das Eigenkönnen gehen muss. Ich habe mehrfach gesagt, dass das Eigenkönnen mit dem geringsten Prozentsatz in die Note eingeht, was ich absolut unterstütze. Aber ich bleibe trotzdem dabei: Wer die sportlichen Basics im körperlich fitten Zustand nicht kann, was will der im Fußball? Das ist das einfachste 1 mal 1, das jonglieren bekommen F-Jugendliche hin. Um mal ein Zitat einzubringen "ich studiere doch auch nicht Musik, weil ich Hänschen-Klein auf der Blockflöte spielen kann". Nicht mehr als "dreimal jonglieren" ist nichtmal Hänschen-Klein, sondern derjenige weiß nichtmal, wie er die Blockflöte halten soll.

    Um das nochmal zurückzuführen: Ein Fußballer, der bei Übungen in den Lehrgängen eher als Stolperstein fungiert und tatsächlich keinen geraden Pass spielen kann, bei dem sollte man sich tatsächlich nach der Eignung fragen. Aber alles was darüber hinaus geht, sollte nicht auf dem Platz, sondern an der Seitenlinie entschieden werden.

    Es ging beim Ausgangspost einzig und allein darum, dass ein Spieler, der keinen geraden Pass spielen kann und nicht dreimal jonglieren kann, nicht für die B-Lizenz geeignet wäre und dementsprechend tatsächlich beim Eignungstest bangen muss. Um NICHTS anderes. Ich verstehe nicht, warum mir ständig User in den Mund legen, ich hätte was gegen ehemalige Kreisligisten bei der B-Lizenz.


    Wer fußballerisch das einfachste nicht auf die Kette bekommt, würde im Lehrgang stören, hätte als Trainer sicherlich das ein oder andere Problem (man stelle sich vor, der körperlich fitte 30-Jährige bekommt keine Schere hin, seine Spieler müssen es ihm zeigen) und würde demnach vermutlich schon beim Eignungstest ausgesiebt. Vollkommen zu Recht.


    Außer Acht wird aber gelassen, dass der Eignungstest auch einen schriftlichen Teil beinhaltet, in dem man mangelnde Fähigkeiten (wenn sie nicht so drastisch wie beschrieben sind) ausgleichen kann.

  • Es ging beim Ausgangspost einzig und allein darum, dass ein Spieler, der keinen geraden Pass spielen kann und nicht dreimal jonglieren kann, nicht für die B-Lizenz geeignet wäre und dementsprechend tatsächlich beim Eignungstest bangen muss. Um NICHTS anderes. Ich verstehe nicht, warum mir ständig User in den Mund legen, ich hätte was gegen ehemalige Kreisligisten bei der B-Lizenz.


    (...)


    Außer Acht wird aber gelassen, dass der Eignungstest auch einen schriftlichen Teil beinhaltet, in dem man mangelnde Fähigkeiten (wenn sie nicht so drastisch wie beschrieben sind) ausgleichen kann.

    Es geht da weniger um Dich, sondern um die Verbände (bzw. die Trainer, die bei der Eignungsprüfung anwesend sind). Die sortieren solche Spieler aus. Das ist die Realität (zumindest in Bayern) was die Eignungsprüfung betrifft und die ist auch Gegenstand meiner Aussage.


    Ich glaube entsprechend auch nicht, dass wir da soweit voneinander entfernt sind, was den Rest angeht.


    Beim schriftlichen Teil wäre ich, wenn ich mir die eine oder andere Aussage von Verbandstrainern durch den Kopf gehen lasse, froh, wenn sich die Mehrheit den überhaupt ansieht.

  • Dann habe ich das missverstanden. Da ich das Thema als erstes angesprochen hatte und an der Eignung von jemandem gezweifelt habe, der tatsächlich sportlich nicht geeignet scheint, hatte ich das auf mich bezogen.

  • Der Leistungsunterschied von dem hier gesprochen wird, ist aber nun schon enorm.


    Das man vielleicht 3x einen Ball hochhalten sollte ist schon richtig, aber zwischen dreimal einen Ball hochhalten und ohne Landesliga-Niveau hat man beim Eignungstest keine Chance (was hier zunächst suggeriert wurde) ist doch ein ziemlich große Grauzone dazwischen.



    Das Weltweit die gleichen Standarts für die Lizenzen gegeben sind, betrifft meines Wissens nur die Fussballlehrer-Lizenz, ich kenne Länder die haben da ganz andere Lizenz-Strukturen.

  • Charles De Goal Grundlage für meinen Kommentar und die dadurch ausgelöste Debatte war deine Einschätzung zu den Erfolgsaussichten von Zecke1987 .

    Laut seiner Aussage ist sein Passspiel, seine Flugbälle sowie seine Ballführung akzeptabel. Einzig sein Ballgefühl beim jonglieren und sein Kopfballspiel sind schwach.

    Seine Spielfähigkeiten in einem Abschlussspiel bewertet er wieder als ok.

    Wenn ich dann aus Deiner Erfahrung höre, dass das nicht für die Zulassung zur B-Lizenz reicht, kann ich nur mit dem Kopfschütteln.

    Ich kann aus den genannten Tatsachen keinerlei Rückschlüsse ziehen, dass Zecke1987 nicht fähig sein sollte Trainer im Bereich der B-Lizenz sein zu können.

    Darum ging es mir.

    Aus meiner Sicht wäre es deutlich sinnvoller die Zulassung zur B-Lizenz an ein Ergebnis der C-Lizenz zu knüpfen. Dort gäbe es ja die Möglichkeit meine Eignung als Trainer und ggf. auch mein Potenzial für eine weitergehende Lizenz zu prüfen und zu dokumentieren.

  • Wenn ich dann aus Deiner Erfahrung höre, dass das nicht für die Zulassung zur B-Lizenz reicht, kann ich nur mit dem Kopfschütteln.

    Das sind alles seine subjektiven Eindrücke. Das einzige, was objektiv bewertet ist, ist das jonglieren - gemessen an der Anzahl der Kontakte. Und diese Anzahl lässt (mehr oder weniger) Rückschlüsse auf das Ballgefühl zu. Das als Indikator lässt mich stark zweifeln, dass die anderen Fertigkeiten wirklich akzeptabel genug sind. Aus meiner Erfahrung kann jemand, der nur zweimal den Ball jonglieren kann, nämlich nicht besonders gut Fußball spielen. Technisch saubere Flugbälle zu spielen kann ich mir dann gar nicht vorstellen.


    Genau das hatte ich damals auch in der Antwort geschrieben:

    "Jonglieren ist nun mal ein Indikator für Ballgefühl (ich weiß, nicht jeder gute Spieler kann jonglieren und nicht jeder gute Jongleur kann gut Fußball spielen) und wenn den Prüfern auffällt, dass du nur zweimal den Ball jonglieren kannst, werden sie erhebliche Zweifel haben, ob du die technischen Voraussetzungen erfüllst, um in der Gruppe mitzuhalten."


    Ich bin gerne bereit, mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen... Aber für mich ist das jonglieren eine Grundlage, an der man ziemlich schnell erkennt, ob jemand mit dem Ball umgehen kann oder nicht.


    Ich kann aus den genannten Tatsachen keinerlei Rückschlüsse ziehen, dass Zecke1987 nicht fähig sein sollte Trainer im Bereich der B-Lizenz sein zu können.

    Und ich habe auch überhaupt nicht die Fähigkeit des Users in Frage gestellt, ob er Trainer im Bereich der B-Lizenz sein kann!!!!!!!!!!!!!! Ich habe gesagt, dass es im Eignungstest schwierig für ihn wird. Es war einzig und allein darauf bezogen, was er gefragt und als Informationen dazu gegeben hat.


    Nochmal zur Erinnerung: Er wollte wissen, was beim Eignungstest drankommt und ob er mit dem, was er kann, wohl bestehen kann. Dazu habe ich ihm gesagt, was erwartet wird und dass das vermutlich nicht reichen wird. Und das ist mit Sicherheit keine Übertreibung, denn ich weiß noch sehr genau, was für Trainer in meinem Lehrgang damals waren und welche den Eignungstest NICHT bestanden haben.


    Aus meiner Sicht wäre es deutlich sinnvoller die Zulassung zur B-Lizenz an ein Ergebnis der C-Lizenz zu knüpfen. Dort gäbe es ja die Möglichkeit meine Eignung als Trainer und ggf. auch mein Potenzial für eine weitergehende Lizenz zu prüfen und zu dokumentieren.

    Ja, zum Beispiel. Früher ist das sogar so gewesen: die "Jahrgangsbesten" der C-Lizenz wurden ohne Eignungstest direkt zur B-Lizenz eingeladen. Wäre eine interessante Idee, da a) die Grundlagen vorhanden sind und b) in der C-Lizenz bereits der Verband den Spieler kennenlernen konnte und einschätzen kann.

  • Charles De Goal

    Ich weiß das du niemanden die Fähigkeit abgesprochen hast.

    Das wollte ich nicht ausdrücken. Wenn das so rüber gekommen ist tut mir das leid.


    Mich ärgert es einfach, dass viele Trainer von der B-Lizenz abgehalten werden bzw. durch den Test abgeschreckt werden.

    Für mich war die C-Lizenz zu dünn. So richtig was gebracht hat sie mir nicht. Alles was dort vermittelt wurde war für mich selbstverständlich. Nichts wofür ich den Lehrgang tatsächlich benötigt hätte.

    Ich begleite meine Mannschaft jetzige seit 5 Jahren von den Bambinis an. Die Kinder entwickeln sich und das möchte ich auch.

    Also müsste die B-Lizenz das logische nächste Ziel sein.

    Doch da baut sich die große Hürde Eignungstest auf.

    Für jemanden der in der C-Jugend mit dem organisierten Fußball aufgehört hat und damit seit 25 Jahren kein Pflichtspiel oder Training mehr bestritten etwas unheimliches.

    Dazu kommen 2 kaputte Knie und eine mehr als deutlich ausbaufähige körperliche Verfassung.

    Aber ich will ja kein besserer Spieler werden.

    Ich will mich als Trainer weiterentwickeln.

    In 2 Jahren gehen meine Kinder ins Großfeld. Ich will sie darauf bestmöglich vorbereiten.

    Hilft mir meine C-Lizenz? Ehrlicherweise nö...

    Vielleicht war mein Kurs einfach schlecht.

    Was ich möchte ist eine weitere Ausbildung.

    Warum legt man bei mir den gleichen Maßstab wie bei einem ehemaligen Profi an?

    Ich werde in meiner Trainertätigkeit sicher nie auf einen solchen auf der anderen Seite treffen.

    Vielleicht wäre eine Stufe zwischen C (Papatrainer) und B (könnte Männer Oberliga trainieren) sinnvoll. Da könnte auch 3x jonglieren reichen;)

  • Mich ärgert es einfach, dass viele Trainer von der B-Lizenz abgehalten werden bzw. durch den Test abgeschreckt werden.

    Für mich war die C-Lizenz zu dünn. So richtig was gebracht hat sie mir nicht. Alles was dort vermittelt wurde war für mich selbstverständlich. Nichts wofür ich den Lehrgang tatsächlich benötigt hätte.

    Ich kann ja verstehen, dass die B-Lizenz als logische Weiterbildung zur C-Lizenz gesehen wird. Natürlich sind dort tiefergehende Inhalte drin und das arbeiten ist deutlich akribischer. Man kann dort viel viel mehr mitnehmen, als bei der C-Lizenz - geschuldet natürlich auch der Qualität der Teilnehmer (für die ganze nebenbei auch der Eignungstest verantwortlich ist). Sitzt du dort mit 22 Vätern, die die F-Jugend ihrer Söhne seit einem halben Jahr machen, kann man dort mit Sicherheit weniger mitnehmen als wenn man neben ehemaligen Schützlingen von Norbert Elgert oder ehemaligen U-Nationalspielern sitzt.


    Aber wofür macht man die B-Lizenz und wozu befähigt sie? Damit darfst du die höchste Liga in deinem Landesverband trainieren, ganz nebenbei viele höherklassige U-Teams und Damenteams bis zur zweiten Bundesliga. Hier muss man einfach verstehen, dass dazu nicht jeder zugelassen werden KANN. Oder soll das jeder machen können? Denn sonst macht doch kein Mensch mehr die C-Lizenz und die B-Lizenz verwässert komplett. Danach werden dann die B-Lizenz-Inhaber fordern, dass die Elite-Jugend-Lizenz für jeden zugänglich ist. Nein, das funktioniert so nicht. Irgendwo muss es ja auch Restriktionen geben, solche Trainerlizenzen können nicht ohne entsprechendes Vorwissen (aus einer höherklassigen aktiven Karriere) oder einer Eignung (Basics und gewissen sportliche Qualität) jedem zugänglich gemacht werden.


    Hätte ich den Eignungstest damals nicht bestanden, würde ich das vielleicht auch anders sehen. Aber ich bin froh, dass vor allem die spielerische Qualität in der Spitze in meinem Lehrgang so gut war. In der C-Lizenz wurde tatsächlich mit der Pike geschossen und sich bei Kopfbällen weggeduckt. Wenn das bei der B-Lizenz zugelassen wird, könnte hypothetisch jemand in der A-Jugend-Bundesliga an der Linie stehen, der keinen geraden Pass spielen kann, obwohl er körperlich topfit ist. Das kann doch nicht das Ziel eines Sports und einer Ausbildung sein. Natürlich ist die Technik nicht das entscheidende beim Trainer - bei der Lizenz aber ebenfalls nicht (ich meine 10% der Gesamtnote). Aber so ein paar Dinge sollte man jawohl mitbringen, meinst du nicht?

    Dazu kommen 2 kaputte Knie und eine mehr als deutlich ausbaufähige körperliche Verfassung.

    Das sind ja auch verständliche Gründe. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass dies beim Eignungstest berücksichtigt wird. In meinem Lehrgang hatten auch Teilnehmer Verletzungen oder konnten nicht durchgängig mitmachen, weil sich alte Verletzungen zurückgemeldet haben. Im Lehrgangsspiel hatten wir zwei Teilnehmer, die nicht mitmachen konnten - die haben dann die Mannschaft gecoacht. Es werden schon Wege gefunden, dass das funktioniert.

    Warum legt man bei mir den gleichen Maßstab wie bei einem ehemaligen Profi an?

    Tut man nicht. Auch in meinem Lehrgang waren Trainer, die maximal in der Kreisliga C gespielt haben und auch in den Spielformen untergegangen sind. Zum Teil wurden sie vom Kursleiter an die Seite gestellt, um die Spielformen nicht zu stören. Die hatten halt den Eignungstest geschafft, das Eigenkönnen hat aber auch nicht zu mehr als 5 Punkten gereicht. Sie waren aber auch nicht so unbegabt, dass sie nicht die Basics draufhatten. Technisch war alles in Ordnung, nur eben nicht im gleichen Tempo wie die Spitze des Kurses.

    Vielleicht wäre eine Stufe zwischen C (Papatrainer) und B (könnte Männer Oberliga trainieren) sinnvoll. Da könnte auch 3x jonglieren reichen ;)

    Schaut man sich die Lizenz-Pyramide vom DFB an, so ist die C-Lizenz bereits eine "Zwischenstufe" zwischen Teamleiter und B-Lizenz. Wenn es eben für die B-Lizenz (aus welchen Gründen auch immer) nicht reicht, so muss man sich eben auf der Ebene der C-Lizenz weiterbilden.


    Niemand verbietet, sich zum Eignungstest anzumelden und es zu versuchen. Wenn man aber wirklich so wahnsinnige technische Defizite hat, dass man auch im Trainerjob Probleme bekommen könnte, muss man akzeptieren, wenn es nicht klappt. Aus dem Stehgreif die Technik eines Flugballs zu erklären traue ich eben mehr jemandem zu, der dies auch vormachen kann als jemandem, der das noch nie gemacht/gekonnt hat.

  • In meinem Lehrgang hatten auch Teilnehmer Verletzungen oder konnten nicht durchgängig mitmachen, weil sich alte Verletzungen zurückgemeldet haben. Im Lehrgangsspiel hatten wir zwei Teilnehmer, die nicht mitmachen konnten - die haben dann die Mannschaft gecoacht. Es werden schon Wege gefunden, dass das funktioniert.

    Ein Kollege berichtete mir, dass in Oberhaching Teilnehmer nach Hause geschickt wurden, weil sie nicht nicht komplett mitmachen konnten. Gebühr komplett bezahlt und dann nach Hause geschickt. Es scheint mir auch hier so, dass in den Lehrgängen unterschiedliche Maßstäbe angelegt werden.

  • In meinem Lehrgang hatten auch Teilnehmer Verletzungen oder konnten nicht durchgängig mitmachen, weil sich alte Verletzungen zurückgemeldet haben. Im Lehrgangsspiel hatten wir zwei Teilnehmer, die nicht mitmachen konnten - die haben dann die Mannschaft gecoacht. Es werden schon Wege gefunden, dass das funktioniert.

    Ein Kollege berichtete mir, dass in Oberhaching Teilnehmer nach Hause geschickt wurden, weil sie nicht nicht komplett mitmachen konnten. Gebühr komplett bezahlt und dann nach Hause geschickt. Es scheint mir auch hier so, dass in den Lehrgängen unterschiedliche Maßstäbe angelegt werden.

    Ich spreche natürlich für den FLVW. Wie das woanders ist, kann ich nicht beurteilen. Bei uns war es jedenfalls "locker" und es wurde auch mal ein Auge zugedrückt.

  • Ich habe die C-Lizenz und kenne meine Grenzen. Eine B-Lizenz wäre angesichts meiner fußballerischen Untalentiertheit und der limitierten taktischen Ahnung einfach unangebracht. Ich bin froh, mit der C-Lizenz wenigstens mal in das Trainerdasein eingestiegen zu sein und ein grundsätzliches Fachwissen angeeignet zu haben. Für mehr als den Dorfclub habe ich außerdem gar keine Zeit und auch nicht die entsprechenden Kinder, die im Falle eines Wundertalents ohnehin in die umgebenden Topvereine wechseln. Auch bin ich sicher, dass ich nicht mehr als Jugendtrainer machen werde. Ich bin der typische Vater-Trainer, der sich irgendwo eine Legitimation vom Verband geholt hat, um den Eltern eine klar umrissene fachliche Kompetenz vorweisen zu können. Der Verein und die Kinder dieser Generation sind die größten Nutznießer in dieser Sache.