Neue Fußballregeln und Mittellinienregelung

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  • Du konstruierst Einzelfälle.


    Es gibt ja genug Beispiele, Hallenfußball, andere Sportarten, die zeigen, dass das kein gewichtiges Problem ist.

    Die Uhr ist ja für alle sichtbar - mindestens, die die wollen und sich nahe des Tisches mit der Uhr positionieren.


    Und bei knappen Spielstand gibt es ja jetzt auch nicht weniger Streit um die Nachspielzeit, was das Argument eh obsolet macht.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Und wie oft pfeift ein Vater oder jemand von einem der Vereine, weil kein Unparteischer angesetzt ist, gerade in unteren Jugendmannschaften.


    Da könnte man dann argumentieren, dass die Entsxheidunggewalt ja ein Stück aufgeteilt wird, wenn Spielleitung und Zeitnahme bei unterschiedlichen Parteien liegen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • So sehr ich die Netto-Spielzeit aus sportlicher Sicht begrüßen würde, ist sie aus meiner Sicht organisatorisch im Breitensportbereich nicht durchführbar.


    Die Spielzeiten würden insbesondere im Großfeldbereich extrem schwanken - bei 60 Minuten Netto-Spielzeit schwankt die Spielzeit wohl regelmäßig zwischen 80-110 Min.

    1. Bei dieser Spannweite wird die Planung des Heimspieltages für Vereine mit vielen Teams im Herbst wohl schwierig werden. Dauern mehrere Spiele zu lange, könnte es ohne Flutlicht vermehrt zu Spielabbrüchen kommen.

    2. Eltern wollen im Normalfall, dass das Wochenende planmäßig verläuft. Insbesondere Familien, in denen mehrere Kinder spielen, sind sie darauf angewiesen, dass sich zeitliche Turbulenzen in Grenzen halten.

    3. Außerdem werden Spieler und Zuschauer der Herrenmannschaften wohl keine Rücksicht nehmen wollen, wenn Nachwuchsspiele die Planung durcheinander werfen.

    4. In unserem Fußballverband kommt es regelmäßig vor, dass Schiedsrichter an einem Tag bis zu 3 Einsätze an unterschiedlichen Orten haben. Dauert Spiel 1 zu lange, wirkt sich das auf Spiel 2 und Spiel 3 auch aus und man schafft sich damit neue Probleme. Beschwert wird sich dann nämlich direkt beim Schiedsrichter, ohne dass er etwas dafür kann (Stichwort Schiedsrichtermangel).


    Im NLZ- und Profibereich schaut die Sache anders aus und ich würde die Nettospielzeiten begrüßen.

  • Von Brutto zu Netto Spielzeiten im Fussball?


    Sehe da keinen wirklichen Handlungsdruck. Rechtfertigt der Zusatzaufwand den Nutzen? Für mich nicht.

    Haben wir wirklich ein Problem mit den Spielzeiten?

    Von 90 Min Brutto zu 60 Min Netto wurde schon mehrmals genannt. Woher kommt diese Zahl?

    Im Jugendbereich haben wir keine 33% Prozent Verluste, in der das Spiel ruht. Auf keinen Fall im unteren Jugendbereich. Jede Wette...

    Da gibt es fast keine Verluste. Im Gegenteil, die wollen doch alle kicken, holen schnell den Ball inkl. Wechsel im Bereich von 20s...


    Im Herrenbereich, vielleicht auch Jugend ab U15, wird ab und zu begonnen, vielleicht ein bisschen auf Zeit zu spielen. Natürlich, kommt immer mal wieder vor. Mein Gefühl sagt mir, dass das aber gar nicht so ins Gewicht fällt.

    Kann man mit der Nachspielzeit regeln. Auch wenn da wirklich oft überraschende Zahlen kommen. :)


    Mal ehrlich, da schieben sie sich 95 Minuten den Ball hin und her und entwickeln keine wirkliche Torgefahr, und am Ende ist der Schiri Schuld, weil er keine 7 Minuten nachgespielt hat?


    Wirklich überzeugend finde ich die aktuellen Planungen, den Nachschuss beim regulären Elfmeter zu verbieten.

    Diese Regeländerung hat meine volle Stimme :)

  • Ist nicht genau beschrieben, aber hier wird vermutlich jede kleine Spielunterbrechung rausgerechnet, oder?

    Und das ist dann unser Maßstab und wird übertragen auf den Fussball.


    Ich bin ein Rugby Fan und jedes mal wieder neu begeistert, wie gesittet es bei einer der härtesten Sportarten der Welt zugeht, und wie dort mit dem Schiedsrichter umgegangen wird. Ich kann jedem empfehlen, sich mal ein Spiel anzuschauen. In der Richtung können wir noch viel vom Rugby lernen. Auch hier wird die Uhr gestoppt bei Spielunterbrechungen. Klar, geht...


    Allerdings freue ich mich schon jetzt riesig (Ironie) auf nachfolgende Themen, die mit ziemlicher Sicherheit kommen werden, oder Teil des Plans sind. Überlegt euch gut, ob wir bei dieser geplanten Änderung freudig klatschen sollten...


    1,

    Still und heimlicher Treiber der Netto Spielzeit ist ganz sicher. Wenn die Uhr steht, dann kann man elegant zur Überbrückung eine kleine Splitscreen Werbung einstreuen. Damit werden wir also in Zukunft im Profi Bereich zugepflastert. Vielen Dank :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    2,

    Wenn die Uhr steht, dann braucht man sich bei den Unterbrechnungen ja nicht wirklich beeilen. Also zieht man das je nach Befinden, und wie es gerade in den Plan passt, wie Kaugummi in die Länge.


    3,

    Im Amateurbereich bedient Norbert aus Hinterpfutzingen mit dem Bier in der linken Hand und rechts die Spieluhr. Und lacht sich ins Fäustchen indem er wahlweise die Zeit gar nicht stoppt, oder zu früh, je nach Spielstand. Argwöhnisch beobachtet vom extra abgestellten Uhrbeobachter des gegnerischen Teams. Vielleicht verdonnert der Verband aber auch alle Vereine zu einer für alle sichtbaren riesigen Stadionuhr nach der Pilot Phase? Kurbelt die Wirtschaft an und dann könnte wenigstens ab und zu ein Aufschrei durchs Rund hallen. --- Uuuuhrrr ---
    Vielleicht lenkt das die Pöbeleien auch Richtung Zeitnehmer und weg vom Schiedsrichter, was wiederum einen positiven Effekt hätte...

  • Die nächste Idee schreibe ich auch gleich, die dann kommt, wenn die Netto Spielzeit umgesetzt ist. Wir führen jetzt noch 1-2 Auszeiten je Halbzeit ein, da kann man noch besser Werbung schalten. Wird leider kommen... ?(

  • Ok, verstanden.


    Die ganzen Mikrounterbrechungen hatte ich gedanklich nicht als relevante Spielunterbrechnung abgezogen. Laufwege und Feldpositionierungen gehen weiter. Alles unter 5-8s ist für mich keine Spielunterbrechung. Werden diese Mikrounterbrechnungen bewusst verzögert oder herbeigeführt, um Zeit zu schinden. Dann ja. Zugegeben, durch die Nettozeit wäre es natürlich klarer, reicht für mich aber noch nicht für eine Regeländerung diesen Ausmaßes. Siehe Post 87


    Um die Thematik mal genauer zu betrachten, würde ich gerne eine nicht getrickste Nettospielzeit Verteilung aller Bundesliga Spiele der letzten 3 Jahre sehen - wichtig - inkl. Nachspielzeiten. Vermutlich wird das aussehen wie eine Normalverteilung. Wie groß sind denn die Abweichungen vom Mittelwert? Ein paar Minuten hin oder her?

  • Meine Wunsch Regeländerung wäre:


    Bei unfairer Verhinderung einer klaren Torchance ("Notbremse") außerhalb des Strafraums, immer Elfmeter anstatt der roten Karte.


    Fände ich cleaner, da eine rote Karte in der 1. Minute eine viel härtere Strafe ist, als in der 88. Minute. Deshalb, gleiches Vergehen immer gleich bestrafen. Elfmeter finde ich auch angemessen, da ja absichtlich eine klare Torchance verhindert wird, also ohne Foul auch vielleicht/wahrscheinlich ein Tor gefallen wäre.


    Klar, würde man sich erstmal daran gewöhnen müssen, dass im Extremfall auch mal ein Foul an der Mittellinie zum Elfmeter führen könnte. Aber auch jetzt ist es besonders im Amateurbereich schon immer umstritten, was eine klare Torchance ist und ob Rot angemessen ist ("Schiri, da war doch noch ein Verteidiger, der wär doch noch ran gekommen. Das war nie Notbremse...".


    P.S.: Nettospielzeit oder nicht, ist mir völlig egal, deswegen würde ich da dem Argument "haben wir bisher noch nie so gemacht" folgen :D

  • Internationale Haerte : zu faul zum suchen oder? ;)

    "Wenig überraschend stehen die Ballbesitzkönige von Pep Guardiola mit 55 Minuten reiner Spielzeit unter den Top drei der Mannschaften Europas. Sie werden nur vom Star-Ensemble von Paris Saint-Germain überboten, das mit 56 Minuten die meiste reine Spielzeit bietet. (DATEN: Die Tabelle der Bundesliga)

    Aus der Bundesliga steht der FC Bayern im internationalen Vergleich auf dem vierten Rang mit 55 Spielminuten. Eine Überraschung gibt es dagegen auf dem zweiten Platz innerhalb der Bundesliga. Dort steht der VfB Stuttgart mit 54 Minuten.

    Union Berlin weist mit 53 Minuten im Schnitt einen besseren Wert auf als Borussia Dortmund oder der FC Liverpool. Auch die Arminia aus Bielefeld steht mit 52 Minuten besser da als der BVB, der auf Platz 32 steht. Am wenigsten Fußball gibt es laut der Statistik in Spielen des 1. FC Köln. Lediglich 46 Minuten ist der Ball hierbei im Spiel."

    Quelle: sport1.de (Februar 2022)


    Knapp 10 min. weniger Fußball in Köln als in München -> das riecht danach die Eintrittspreise zu senken? ;)

  • Faul? Würde eher sagen keine Lust oder keine Zeit. Hört sich doch viel besser an. Vielleicht war aber auch heute Spieltag, und ich musste zwei U13 Spiele betreuen. Anyway...

    Das was ich gerne hätte, werde ich vermutlich in deinen Links nicht finden, oder doch?


    Mich würde eine Verteilungskurve der Nettospielzeiten aller Spiele in der Bundesliga der letzten 3 Jahre interessieren inkl. Nachspielzeit. Das was Du rückmeldest sind Durchschnittswerte einzelner Vereine...


    Aber ok, ich interpretiere mal die Daten. Wenig überraschen würde mich, wenn die Nettospielzeit bei Vereinen im hinteren Drittel abfällt. Fast alle von Dir aufgelisteten Vereine erreichen einen Durchschnittswert im Bereich 52-56 Min. Das rechtfertigt für mich keine Anpassung auf Nettospielzeit. Antrag abgelehnt... :)

  • Wirklich überzeugend finde ich die aktuellen Planungen, den Nachschuss beim regulären Elfmeter zu verbieten.

    Das finde ich nicht. Der Strafstoß ist ein Freistoß von der Strafstoßmarke. Nach dem Spielen des Balls ist dieser frei, das Spiel geht ganz normal weiter. Man denke daran, dass man den Ball auch "abspielen" könnte (nach vorne!). Nur weil das kaum einer macht, heißt das nicht, dass das nicht geht.
    Ich finde es in Ordnung, wie es ist. Aber richtig aktiv dagegen vorgehen würde ich auch nicht.

    Bei unfairer Verhinderung einer klaren Torchance ("Notbremse") außerhalb des Strafraums, immer Elfmeter anstatt der roten Karte.

    Wenn das Foul außerhalb des Strafraums passiert, gibt es Freistoß. Ich wüsste nicht, wieso das geändert werden sollte. Die Rote Karte hat eine immense Bedeutung als persönliche Strafe. Das kann man nicht einfach gegen einen Strafstoß austauschen. Die Spielfortsetzung meinetwegen, die kann man anpassen (siehe Eckball bei 8-Sekunden-Regel). Aber eine persönliche Strafe wegen brutalem Foul muss ein Feldverweis auf Dauer sein. Unabhängig der Spielfortsetzung. Was hätte das für Konsequenzen? Vom Jugend- über den Amateur bis hin zum Profibereich.

  • Nils

    Dass es erlaubt ist den Elfmeter abzulegen für einen anderen Spieler, wird man dann sicher auch gleich anpassen, klar.


    Bei mir hat an der Stelle das unsägliche Nachlaufen Priorität. Gerangel am 16er vor dem Schuss. Spieler laufen zu früh rein. Der Schiri müsste vermutlich jeden 2-3 ten Elfmeter zurück pfeifen, wenn er darauf genau achten würde, bzw. die Thematik nicht oft ignorieren würde.

    Elfmeter zurück zu pfeifen, führt immer zu aufgeheizten Stimmungen auf dem Platz, von denen wir sowieso zu viele haben...

    Es würde einfach mehr Ruhe reinkommen, deswegen hat diese Regeländerung meine Stimme.


    Die brauchen meine Stimme natürlich nicht, machen sowieso was sie wollen :)

  • -Nils-


    Ich finde Dein Argument, dass eine Rote Karte auch eine persönliche Strafe ist interessant. Ich würde damit aber eher meinen Vorschlag unterstützt sehen. Es geht ja eben nicht um brutale Fouls, sondern um das "Verhindern einer klaren Torchance". D.h. der Spieler bekommt nur Rot wegen dem Kontext ("letzter Mann"), nicht aber weil das Foul besonders brutal war, möglicherweise für ein Trikothalten. Deshalb fände ich es besser der Bedeutung für das Spiel ("Verhindern einer klaren Torchance"), dadurch gerecht zu werden, dass die gefoulte Mannschaft eben durch den Schiri wieder eine klare Torchance (den Elfmeter) zugesprochen bekommt. Und nicht, dass der Spieler eine harte persönliche Strafe (rote Karte) bekommt.


    Zitat von -Nils-

    Aber eine persönliche Strafe wegen brutalem Foul muss ein Feldverweis auf Dauer sein.

    Da bin ich voll bei Dir. :thumbup:

  • Mir geht es um das Grundprinzip der Spielfortsetzung. Wenn der Ball sich eindeutig bewegt, ist er frei und das Spiel läuft weiter. Das gilt im Spiel quasi universell.


    Alle Vorschläge, die so gemacht werden, haben ja einen Grund und jeder bemüht sich, gewisse unfaire oder unnötige Geschehnisse im Fußball durch bessere Regeln zu verhindern oder anzupassen. Es gibt auch sinnvolle Anpassungen (Anstoß nach hinten z.B., weil man das eh so gemacht hat). Aber der Vorschlag Elfmeter und Wirkung abwarten (gibt es übrigens als letzte Aktion nach Ende der Nachspielzeit, angezeigt für alle eindeutig durch den Schiedsrichter) oder Elfmeter bei Notbremse hat irgendwie was von "drei Ecken ein Elfmeter".

  • Chantale : die Einwurfvariante habe ich auch heute bei der Frankfurter Eintracht gesehen (ca. 33 min. und 47 min.) - musste ich gleich an dich denken ;)

    Dann werd ich es mir wohl morgen mal in Ruhe anschauen, um dann mal ein Statement schreiben zu können🙃😉.