Beiträge von Leodegar

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    Hallo Thomas,


    das ist ein schönes Beispiel für internen Fokus vs. externen Fokus.


    Interner Fokus bedeutet, sich auf die von Dir (meiner Meinung nach ziemlich vollständig und gut) beschriebenen Punkte zu konzentrieren: "Wie muss ich meinen Körper bewegen?"


    Externer Fokus wäre: "Wie muss sich der Ball bewegen?"


    Da könnten die Coachingpunkte sein (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

    • flach über den Rasen rollen, nicht hoppeln
    • mit Druck (so scharf wie möglich, aber verarbeitbar)
    • in die richtigen Fuß beim Passempfänger
    • Und ergänzend zum Coaching vormachen!


    Mein Eindruck, externer Fokus ist viel einfacher zu coachen. Und Studien zeigen (ich habe kurz relativ wahllos gegoogelt):

    " Schlussfolgerungen: Bei der Instruktion von Übungen führt ein externer Aufmerksamkeitsfokus zu einem besseren und schnelleren Erlernen einer motorischen Fähigkeit. Die Instruktion eines internen Aufmerksamkeitsfokus bringt die geringsten Lernergebnisse."


    Aus: zusammenfassung_wulf_1998..pdf


    Deine Punkte würde ich erst benutzen, wenn ich sehr im Detail, evtl. mit Viedeoanalyse des Bewegungsablaufes, einzelne Spieler, bei denen immer wieder derselbe Fehler auftritt, individuell coache. Und dazu braucht man wahrscheinlich sehr viel Erfahrung, um zu erkennen, welche "Abweichung" von Deiner Liste entscheidend ist.


    Mein Ansatz ist, auch zum Techniklernen:

    • Implizit trainieren (z.B. eine Hürde aufstellen, unter der der Ball durch muss - dann muss ich gar nichts coachen und die Spieler müssen automatisch darauf achten, dass der Ball nicht hoppelt)
    • Viel Differenzierung (Spielsituation, Ball, Untergrund, evtl. mal Barfuß)
    • Vormachen, bzw. vormachen lassen (evtl. auch mal ein Video zeigen als Beispiel)
    • wenig Coaching und wenn, dann mit externem Fokus



    Aber ich bin mir sicher, dass man da auch ganz anders an die Sache rangehen kann. Ich bin auf die Vorschläge und Ansätze der Forumstrainer hier gespannt.

    Hallo Antonio,

    der FCB biete über seinen Kids Club Fußballcamps an. Aber Erfahrungsgemäß ist das nur Geldmacherei. Oft ist da ger kein richtiger Talentscout vor Ort.

    Ich glaube am besten fährt man, wenn man direkt über Uli Hoeneß geht. Ich habe bisher die besten Erfahrungen gemacht: einfach im Sommer zum Starnberger See (da wohnt er in der Nähe) und dort am Badestrand ein bisschen zocken und Skills zeigen. Muss man natürlich ein bisschen Glück haben, das man gesehen wird, aber wenn man jeden Tag kommt klappt es eigentlich immer. Aber man muss natürlich schon auch gut sein und krasse Skills haben. So hat es bei meinen Spielern aber eigentlich immer gut geklappt.

    Liebe Grüße!

    Bei mir gibt's ein Siegerfoto der Gewinner (oft vom Abschlussspiel, manchmal auch von einem Small-sided-game zum Schwerpunkt des Trainings, wenn ich da nochmal extra die Wichtigkeit betonen möchte). Das Siegerfoto wird in der Spielergruppe geposted und am Ende eines Monats wird gezählt, welcher Spieler am häufigsten auf dem Siegerfoto war, der bekommt dann eine Kleinigkeit (oft einfach, dass im nächsten Training Mini-Turnier mit 4 Teams gespielt wird und der Gewinner sich seine Mitspieler aussuchen darf).


    Nebeneffekt: auch Anwesenheit wird belohnt. Wer immer im Training ist, wird auch öfters auf dem Siegerfoto sein.

    Die Jungs (U15) feiern das ziemlich und überlegen sich schon ihre Siegerpose fürs Foto vor dem Training. Für mich als Trainer ist es eine einfache Möglichkeit im Abschlussspiel (bzw. für eine bestimmte Spielform) die Intensität Richtung Wettkampf zu erhöhen.

    Ich glaube, bezüglich der Kinder ist es egal, ob es Tabellen gibt oder nicht. Die kommen schon klar damit.


    Viel problematischer finde ich die Auswirkung von Tabellen auf viele Trainer. Meine Erfahrung ist, dass viele Trainer, besonders im ambitionierten Bereich (Ich teile ein: Breitensport - ambitioniert - Leistungsfußball), innerhalb ihres Vereins oft sehrt stark über den Tabellenplatz definiert werden. Was dazu führt, dass bereits im Kinder-/Jugendbereich sehr stark Ergebnis- und nicht Ausbildungsfußball gespielt wird.


    Deshalb ist jeder Schritt, die Kinder stärker vor "ambitionierten" Trainern und Vereinen zu schützen, die ihren Erfolg vor allem am Tabellenplatz festmachen, ein Schritt in die richtige Richtung.

    Auch erstmal Hallo. Ich lese hier schon lange mit, habe bisher kaum geposted.


    Zum Problem von Sol: Ich würde als erstes auf Disziplin - oder wem das Wort nicht so gut gefällt im F-Jugend-Kontext - auf Struktur im Training setzen. D.h., das Training vom Ablauf immer gleich/ähnlich aufbauen:


    Phase 1: Einstimmen/"Aufwärmen" -> z.B. Fangspiel oder Ballschule

    Phase 2: Üben/Spielen -> kleine Spiele mit einem bestimmten Ziel: Dribbeln, 1 gegen 1, usw... (in Sols Fall vielleicht auch Passen - wobei man da ja diskutieren kann, ob das ein F-Jugend-Schwerpunkt sein soll (meine Meinung, wenn Trainer und Team das wollen, warum nicht?))

    Phase 3: Freies Spiel -> Funino (+ Varianten) und 3geg3 + TW bis 4geg4 + TW (wieder zu Sol: zum Auflösen der Spielertraube sollte Funino doch eigentlich perfekt sein)


    Gutes Material für G-, F- & E-Jugend zur Struktur des Trainings und dann viele Vorschläge zu einzelnen Trainings- und Spielformen gibt es auf der Hompage vom Südbadischen Fußball Verband in Kooperation mit dem SC Freiburg:

    Auf dem Platz: Trainingsformen und Trainingseinheiten | SBFV


    Wundert mich, dass das bisher noch keiner hier verlinkt hat. Deshalb habe ich diesen Thread mal als Aufhänger dazu genommen.


    TrainerKick: sehr cooles Video! Vielen Dank! Ich finde Deine Spielformen richtig, richtig gut!

    Hallo Franktastic,


    zuerstmal: Spielaufbau von hinten raus gewinnt in der F-/E-/D-Jugend nicht unbedingt Spiele und schon gar nicht, wenn man anfängt so spielen zu wollen. Spiele gewinnt man damit, einen physisch starken Spieler vorne zu parken, den Ball wegzubolzen und Angriffspressing zu drillen.


    Warum sollte man trotzdem hinten raus spielen? - Um Fußball zu lernen. Irgendwann, als Jugendliche, lassen technisch, individual- und gruppentaktisch gut ausgebildete Spieler bzw. Mannschaften die Ergebnisjäger aus dem Kinderfußball hinter sich.


    zur Formation: ist ziemlich egal, viele Dreiecke auf dem Feld helfen aber.


    zum Training:

    Vereinfachte Spielformen, z.B: 3 gegen 1, oder 4 gegen 2 als Basis für das Passspiel: dabei coachen/vormachen:

    - dem Ballführenden Angebote machen (aus dem Deckungsschatten kommen)

    - den Ball in der offene Spielstellung erwarten

    - Ball mit dem ersten Kontakt in Spielrichtung in die Bewegung mitnehmen (nicht "tot stoppen"!)

    Das ganze kann man mal als Rondo spielen, aber auch z.B. im Funino-Feld mit Spielrichtung auf Tore.


    Ganz viele kleine Spiele, 3 gegen 3 (reicht in der F) bis 5 gegen 5 (dann in der E), (Funino, Formino, aber auch auf Dribbeltore, Jugendtore mit TW, usw. - Abwechslung ist gut!), dabei immer wieder an die 3 Punkte von oben erinnern, bzw. diese einfordern.


    Nächster Schritt wäre für mich dann, an der Handlungsschnelligkeit zu arbeiten. Hier bieten sich Chaosspiel an - z.B. 5 gegen 5 längs und auf dem selben Feld 3 gegen 3 quer spielen, oder während dem Spiel immer wieder die Aufgaben ändern (einfaches Beispiel dazu: Funino, ist der Ball im Aus, holt sich die Mannschaft einen an der Linie bereitliegenden Ball von einem farbigen Hütchen, die Hütchenfarbe bestimmt auf welche Tore gespielt wird (z.B. nach links, nach rechts, diagonal,...).


    Und du brauchst Geduld, denn das ganze braucht Zeit. Eher Monate als Wochen...


    Vielleicht hast Du ein paar Ideen bekommen.