Stümperhafte Kontaktaufnahme von Bezirks-/Landesligisten

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  • Hallo Charles De Goal , habe gerade den alten Thread noch einmal gelesen und mich würde wirklich brennend interessieren, wie die ganze Sache ausgegangen ist.


    Wir hatten einen ähnlichen Fall und haben das dann so gelöst, dass ein Spielervater -Anwalt einer renommierten Anwaltskanzlei- einen wirklich gepfefferten Brief an den gegnerischen Verein und Trainer geschickt hat.

    Ich vermute, dass du die Sache mit dem Missbrauch der Corona-Daten meinst?!


    Da das unser letztes Spiel vor dem Lockdown war und der Betrieb ruhte, ist da überhaupt nichts gekommen. Es gab wohl deshalb keine Anfragen zum Probetraining oder Avancen des anderen Vereins.


    Wäre das aber so gekommen, hätten wir wahrscheinlich den gleichen Weg eingeschlagen wie ihr: Mit den Eltern diese Geschichte besprechen und dann entweder per Anwalt oder erstmal mit einem persönlichen Schreiben der Eltern auf diesen Missstand hinweisen.


    Das ganze aber nicht mit der Intention, dass sie unsere Spieler nicht anschreiben/ansprechen sollen, sondern mit der Intention, dass dieser Weg der Kontaktaufnahme illegal ist und gegen den Datenschutz verstößt.


    Ich hatte mal den Fall (kann sein, dass ich das hier im Thread auch schon erwähnt habe), bei dem ein anderer Trainer unseren Spielbericht an einen anderen Verein geschickt hat mit der Info "Nummer 9 und Nummer 13 könnt ihr mal ansprechen, die sind gut". Als das dann passierte, habe ich mal nachgehakt und das kam raus. Da habe ich dem jungen Trainer (mit dem ich auch die C-Lizenz gemacht hatte) dazu mal die Meinung gesagt und ihn darauf hingewiesen, dass die Eltern bei mir nachgefragt hätten, wie der Verein an die Infos der Kinder (Name, Nummer, Geburtstdatum) gekommen wäre. Er hat sich entschuldigt und sowohl er als auch der Verein haben versprochen, dass das nicht wieder vorkommt.


    Übrigens der gleiche Verein, bei dem ich diese Datenschutzbedenken zur Corona-Zeit auch habe/hatte. ^^


    Meiner Erfahrung nach reicht bei sowas immer ein deutlicher Hinweis oder ein Drohung mit der Meldung beim Verband.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Wir hatten auch so einen Fall. Es wurden z.b. vertrauliche Daten weiter gegeben von einem SP-Trainer. Der Scout telefomniert dann die Eltern alle an und lud diese zum Probetraining ein. Keine Anzeigen aber es war nicht ohne, was da ablief. Aber my so ist das Geschäft. Man braucht Adressen und Kontakte um Spieler zu transferieren, da wird der Datenschutz nicht ernst genommen. Eigentlich ist es rechtlich wirklich ein Unding. Aber hey, wo kein Kläger, da kein Richter. Ich würde die Suppe nicht so heiß kochen. Absagen, fertig. :)

  • Wir hatten auch so einen Fall. Es wurden z.b. vertrauliche Daten weiter gegeben von einem SP-Trainer. Der Scout telefomniert dann die Eltern alle an und lud diese zum Probetraining ein. Keine Anzeigen aber es war nicht ohne, was da ablief. Aber my so ist das Geschäft. Man braucht Adressen und Kontakte um Spieler zu transferieren, da wird der Datenschutz nicht ernst genommen. Eigentlich ist es rechtlich wirklich ein Unding. Aber hey, wo kein Kläger, da kein Richter. Ich würde die Suppe nicht so heiß kochen. Absagen, fertig. :)

    Ich würde die Suppe noch viel heisser kochen. Wir reden hier über Kinder. Ich würde niemals jemandem mein Kind anvertrauen der nichtmal die Daten des Kindes schützt. Meldung beim Landesdatenschutzbeauftragten machen, damit der sich der Sache annimmt. Das ist ja kein schlampiges Verhalten sondern mutwilliges.

  • Ich würde die Suppe noch viel heisser kochen. Wir reden hier über Kinder. Ich würde niemals jemandem mein Kind anvertrauen der nichtmal die Daten des Kindes schützt. Meldung beim Landesdatenschutzbeauftragten machen, damit der sich der Sache annimmt. Das ist ja kein schlampiges Verhalten sondern mutwilliges.

    Im ursprünglichen Thread ging es um einen gegnerischen Trainer, der nach dem Spiel zu einem damals 12-Jährigen ging und sagte "gib mir doch mal deine Nummer und deine Adresse, dann melde ich mich wegen eines Probetrainings". Er war im Glauben, unseren Verein diesbezüglich benachrichtigt zu haben, hatte er aber nicht.


    Völlig unabhängig von der Benachrichtigung über die Kontaktaufnahme sprechen wir dann über ganz andere Dinge als Datenschutz, wenn man 12-Jährige nach ihren Kontaktdaten fragt.


    Ich sehe das ganze als höchstsensibel an und frage als Jugendleiter auch immer erst die Eltern, wie der Stand ist. Über Anwälte habe ich noch nicht nachgedacht, aber wie gesagt: der Verband wird so ein Verhalten nicht gutheißen und wenn sich das in der Elternschaft rumspricht, ist der Ruf des anfragenden Vereins ganz schnell ruiniert.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Ich habe diesen Thread auch noch Mal durchgelesen und bin doch etwas erstaunt über die Aussagen hier. Ich glaube kaum jemand spricht bei einem Jobwechsel mit seinem aktuellen Arbeitgeber offen über das Thema. Bei einem Verein ist das natürlich etwas anderes. Aber bei den Aussagen hier, hat man das Gefühl, das man geächtet werden könnte vom Trainer/Teamkollegen, wenn man seinen Wechselwunsch mitteilt. Wir sprechen hier von Kindern, die sowas im dem Alter noch nicht so differenzieren können welche Folgen so was haben können. Eltern haben dabei einen grossen Einfluss, Kindern bleibt dann manchmal nicht die Wahl und müssen solche Entscheidungen einfach mittragen.


    Ich bin selber Trainer einer D-Jugend seit 6 Monaten und auch Vater von 2 Spieler im Alter von 12 und 14 Jahren. Ich finde das überhaupt nicht schlimm, wenn man angesprochen wird, oder generell den Verein verlässt, aus welchen Gründen auch immer. Wir wohnen in der Stadt, auf dem Land ist das vielleicht etwas anders. Es gibt viele gute Gründe (Umzug, andere Kollegen, Aufstiegsmöglichkeiten, Trainer, Teamkollegen, etc.) warum man wechseln möchte.


    Als Vater ist man einerseits Stolz, wenn man angesprochen wird, das andere auch das Potenzial sehen und ein bisschen der Bauch gepinselt wird.

    Und jetzt als Trainer sowieso. Für mich ist das eine Auszeichnung, dass ich eine gute Arbeit mache. Meine besten Spielern versuche ich so stark zu machen, dass andere, grössere Vereine auf sie aufmerksam werden. Es sollte doch darum gehen, das man alle Spieler, ob Talent oder Freizeitkicker optimal fördert. Aber irgendwann geht das in einem kleinen Verein nicht mehr bei den starken Spielern nicht mehr. Und dann finde ich es eher egoistisch vom Verein/Trainer darauf zu bestehen, dass der Spieler bleibt, nur um in der untersten Liga gut dazu stehen.


    Vielleicht könnte man so ein Thema generell auch Mal offen kommunizieren mit der Mannschaft.

  • Das Spieler wechseln war glaube ich nicht das Thema.

    Es geht hier hauptsächlich um das "WIE" der Vereine zu denen gewechselt werden soll. Und da gibt es Datenschutzgesetze und Regeln des Verbands.

    Und dann ist es schon sehr dumm wie Vereine dabei vorgehen. Wo sich Eltern mal Gedanken machen müssen, zu wem sie da wechseln.


    Aber da du ja Trainer bist, wie regiert denn euer Verein oder auch du, wenn in der nächsten keine D Jugend gebildet werden kann, weil 6 Spieler den Verein wechseln?

    Und am besten zu dem Verein, von dem auch der Stützpunkttrainer kommt. Denn bei dem Verein ist die Chance viel höher in die Stützpunktmannschaft zu kommen.

    Für die Kinder eventuell nur ein verlorenes Jahr.

    Für den Verein der abwirbt kein Problem, die nächsten Kinder sind schon angesprochen.

    Der abgegebene Verein bleibt auf der Strecke. Denn der hat nicht genug Kinder um eine Mannschaft zu bilden.

    Und die Hobbykicker hören im schlimmsten Fall auf, weil keine Mannschaft mehr gebildet werde kann.

    Und ohne die Hobbykicker stirbt auch bald der Verein.

  • Ich kenne mich leider nicht so aus mit dem ganzen NLZ System in Deutschland. Zu meinen aktiven Zeiten gab es so was noch nicht, wohne seit 10 Jahren in der Schweiz. Da gibt es noch Zuwachs in den Vereinen durch die Zuwanderung.

    Die grössten Vereine werben sich auch nicht gegenseitig die Spieler ab. Jeder hat sein Einzugsgebiet und es gibt ein gesamthaftes Ausbildungskonzept nach der Pyramide. Zum Schluss gehen die besten Spieler der U19 zum grössten Verein der Region.


    Ich lese oft von Teamgrössen hier von 16-20 Spielern und mehr pro Team. Wo soll das Problem sein, wenn 6 Spieler wechseln sollten. Wenn nicht aus sportlichen Gründen, müssten man Fragen warum. Wir haben zwei D9er mit gesamt 25 Spielern und das reicht vollkommen aus. Es kommen jedes Jahr neue nach vom jüngerem Jahrgang oder von Kollegen.


    Vielleicht liegt es auch am Konzept von Aufstieg/Abstieg was erst ab C-Jugend zum tragen kommt. Hier kann man sich die Liga alle halbe Jahr aussuchen in der man spielen möchte. Es gibt halt welche die mit ihrem Team extra eine Klasse tiefer spielen. Mein Team habe ich im Oktober als Tabellenletzter der 2. Stärkeklasse übernommen. Der Verein wollte, das wir eine Liga runter gehen, da war ich dagegen, weil es Potenzial gab. Momentan sind wir Tabellenführer in der gleichen Stärkeklasse. Am Saisonende verlassen mich aber die besten Spieler. Was ich nie und nimmer kompensieren kann. Aber ich muss auch keine anderen Spieler abwerben. Dann bleibe ich einfach in der gleichen Liga und versuche einen Neuaufbau.


    Und ja, wenn ich als Spieler oder Vater Ambitionen hätte, dann ist das Ziel ganz klar weiterzukommen. Am besten dort wo es die bessere Förderung/Aufstiegsmöglichkeit gibt.


    Wir sehen das als Verein ziemlich locker. Wenn man Probetraining machen möchte, dann wird der Juniorenobmann angesprochen. Bei einem Wechsel sollte man den Trainer vorab informieren. Wenn jemand wechselt während der Saison ist der Spieler halt gesperrt für den neuen Verein bis zur Wechselperiode.

    Bis jetzt haben mich noch keine Spieler verlassen. Wenn man solche Abwerber Vereine kennen sollten, dann gibt es doch sicherlich gute Argumente, warum man vom Wechsel abraten sollte.


    Und Thema Datenschutz. Solche Information bekommt man durch das Internet heutzutage schnell raus. Da braucht es keine Coronaliste.


    P.S. Ich war in meiner Jugend (90er Jahre) 10 Jahre immer im selben kleinen Dorfverein. Ich hatte null Ambitionen zu wechseln, auch die anderen. Obwohl wir sehr erfolgreich waren und von E bis C Jugend alles gewonnen haben.

  • Und Thema Datenschutz. Solche Information bekommt man durch das Internet heutzutage schnell raus. Da braucht es keine Coronaliste.

    Thema leider verfehlt.


    Genau das ist hier momentan nämlich der Diskussionspunkt: verbotene Nutzung der Corona-Liste haben Vereine nämlich nachweislich betrieben und darüber wird hier gerade diskutiert.


    Ob man dafür nun eine Corona-Liste braucht oder die Daten aus dem Internet bekommt, steht nicht zur Debatte.


    Ich habe diesen Thread auch noch Mal durchgelesen und bin doch etwas erstaunt über die Aussagen hier.

    Dazu möchte ich noch anmerken, dass du den Thread offenbar nicht durchgelesen hast, denn es geht (wie der Titel schon sagt) einzig und allein darum, wie sich höherklassige Vereine (oder welche, die es werden wollen) Kontakt zu Spielern aufbauen. Das wird meiner Meinung nach auch ziemlich klar.


    Ich bin mir relativ sicher, dass kein Trainer hier seinem Spieler Steine in den Weg legt, wenn er zu Höherem berufen ist und eine Chance wahrnehmen möchte. Es geht einzig und allein darum, dass Spieler mit falschem Namen angeschrieben werden oder der Datenschutz missachtet wird, nur um an Namen und Kontaktdaten zu kommen. Das sind unlautere und viel mehr verbotene Mittel.


    Das ist zwar nicht Kernpunkt des Threads, aber da sollten sich Eltern und Spieler überlegen, ob das wirklich der richtige Verein für sie ist. Wenn man nicht mal den Namen richtig schreiben kann oder einfach wild Corona-Listen abtelefoniert, ist man vielleicht doch nicht der auserwählte Superstar, sondern nur einer von 40 Kids, die zum Sichtungstraining kommen sollen.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Hallo. Da hast du Recht das war ein bisschen vom Thema weg von mir und ging mehr in Richtung Ursache, warum jemand zu solchen Mitteln greift.

    Wie sollte man sonst vorgehen? Gibt es da irgendwelche Absprachen dass der gegnerische Trainer keinen anderen Spieler direkt ansprechen darf? Was ich halt so rausgelesen habe, das die Betroffenen direkt mit schweren Geschützen auffahren wollen, wie Anwalt, Anzeige, Meldung beim Landesdatenschutzbeauftragten. Es geht um Kinderfussball.


    Bei den Rechtschreibfehlern bin ich einverstanden, das darf nicht passieren. Und das gibt auch gute Argumente was für eine fehlende Professionalität beim Abwerber bestehen kann. Ein falscher Name, passiert schnell, wenn es nicht gerade um einen typischen Name handelt.

  • Es geht nicht um Kinderfußball, es geht um das Abgreifen von personenbezogenen Daten, die es nur aufgrund der Verpflichtung, solche Daten überhaupt zu führen, gibt. Das ist unterste Schublade in meinen Augen.


    Der Verein, der diese Daten verwendet, statt sie zu versiegeln und nach 4 Wochen zu vernichten, begeht eine heftige Ordnungswidrigkeit und MUSS in meinen Augen angezeigt und sanktioniert werden, da es hier neben den grundsätzlichen Datenschutzverstößen zusätzlich einen Vertrauensverlust in die Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie geben könnte. Ich erinnere an die Nutzung der Daten im Restaurant durch die Polizei.

    Niemand sagt, dass ein Verein nicht die Eltern des Spielers ansprechen darf, ob eine Wechselwille besteht. Es geht um die schlicht ordnungswidrige Beschaffung der personenbezogenen Daten.


    Viele meckern ob des Datenschutzes bei WhatsApp, bei der Corona-App oder sonstwo, aber bei den Kindern ist es nur Kinderfußball. Ne, ist es eben nicht "nur".

  • Mal eine andere Frage zu dem Thema, wie ist bei euren Vereinen geregelt, wenn ein Spieler den Verein wechselt. Lasst ihr die Kinder so gehen oder bekommt ihr die Ausbildungsentschädigung?

  • Was ich halt so rausgelesen habe, das die Betroffenen direkt mit schweren Geschützen auffahren wollen, wie Anwalt, Anzeige, Meldung beim Landesdatenschutzbeauftragten.

    Auch unabhängig von Corona sehe ich es als meine Pflicht an, diese Daten zu schützen. Ich habe sie ins DFBnet eingetragen und habe eine gewisse Verantwortung dazu, wenn ich Zugang zu den Daten der Gegner habe. Ich darf sie weder an Dritte weitergeben, noch sie selbst für andere Zwecke als die Passkontrolle nutzen. Sie an andere Vereine weitergeben geht gar nicht. Das sehen übrigens auch die Eltern so, die in meinem Fall davon betroffen waren. Die wollen aus gutem Grund nicht, dass die Geburtsdaten, Namen und Spieldaten ihrer Kinder zwischen Trainern und Vereinen getauscht werden und im Fußballkreis kursieren.

    Bei den Rechtschreibfehlern bin ich einverstanden, das darf nicht passieren. Und das gibt auch gute Argumente was für eine fehlende Professionalität beim Abwerber bestehen kann. Ein falscher Name, passiert schnell, wenn es nicht gerade um einen typischen Name handelt.

    Nein, das darf nicht passieren. Wenn ich mich um einen Spieler bemühen will, ist es eine Form von Respekt, den Namen richtig zu schreiben. Wenn ich eine Mail mit 5 Namen rausschicke und die alle falsch geschrieben sind, dann kann mein Gegenüber sich ziemlich genau denken, wie wichtig mir eine Zusammenarbeit wäre.


    Beispiel: einer der im ersten Beitrag genannten Spieler hat in der U14 in der Landesauswahl gespielt hat - ja, bei mir in der Kreisliga. Und dann kam erneut der höherklassige Verein und hat uns und dem Vater geschrieben. Der Vater hat nur gelacht und gesagt "solange die unseren Nachnamen nicht richtig schreiben, kommt das gar nicht in Frage". Sie haben es dann tatsächlich nicht geschafft und er spielt immer noch bei uns - was auch für alle Seiten gut so ist. Aber hier ist der andere Verein an der ersten Hürde schon gescheitert.


    Ich weiß nicht, wie du reagierst, wenn jemand dir erzählt, dass er dich schon seit Jahren beobachtet, scoutet und dich gerne in seiner Mannschaft hätte, aber dann nicht mal deinen Namen richtig schreibt oder es kontrolliert. So wichtig scheint es dann wohl doch nicht gewesen zu sein.


    Aber das ist nun wirklich nicht mehr das Thema dieses Threads. Es geht inzwischen hauptsächlich um den Datenschutz (zur Corona-Zeit). Und wenn dagegen verstoßen wird, ist das ein sehr ernstes Thema!

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Ergänzend zu den obigen Beiträgen würde ich gerne noch einwerfen, dass nicht die Tatsache, dass ein höherklassiger Verein - egal ob NLZ oder irgendwie anders ambitioniert - talentierte Kinder anspricht und versucht diese von seinem Konzept zu überzeugen, sondern ausschließlich die Art und Weise wie hier versucht wurde an Namen und Daten zu kommen, zu verurteilen ist. Dass Kinder nach "oben" (und irgendwann ggf. auch wieder nach "unten") wechseln gehört zum System des Sports dazu und ist auch gut so. Man kann zu Selektion stehen wie man will, aber wenn man ab einem gewissen Alter nicht damit beginnt die besten Spieler/Sportler zu starken Trainingsgruppen zusammenzufassen und diese sich dann mit anderen starken Mannschaften messen, können sich keine Spitzenleistungen entwickeln.

    Vermutlich steht einem fairen Umgang damit auch das deutsche Vereinssystem im Weg. So wie ich maverick944 verstanden habe werden in der Schweiz die guten Spieler ja nicht abgeworben, sondern von Ihren Vereinen bzw. dem Verband nach "oben" geschickt. Bei uns ist es doch in der Regel so, dass viele Vereine die Spieler als ihr "Eigentum" sehen und der ganze Verein dem Untergang geweiht scheint, wenn aus der F-Jugend-Bezirkspokalsiegermannschaft der 100-Tore Stürmer und damit das Herzstück dieser überragenden Truppe und der Stolz des ganzen Vereins herausgerissen wird (Ironie Off).

    Es muss ja nicht gleich so laufen wie in der Schweiz, aber was spräche dagegen, wenn ein interessierter Verein, der einen Spieler gerne in seiner Mannschaft hätte ganz offiziell bei dessen aktuellen Verein anfragt, Kontaktdaten abgibt und sich dann auch darauf verlassen kann, dass die Information beim Spieler bzw. dessen Eltern ankommt.
    Der Heimatverein hat dann ja alle Möglichkeiten der Familie die Vorzüge eines Verbleibs aufzuzeigen (Freunde, ggf. kürzere Wege, Spielzeit, ebenfalls gutes Training, ggf. eigene Ambitionen für die nähere Zukunft...). Da die Anfragen meist aber beim Trainer, Jugendleiter oder in der Geschäftsstelle versanden und somit manches Talent gar nicht mitbekommt, dass die Bayern :huh: an ihm dran sind greifen viele eben auch zu Mitteln, die sowohl datenschutzrechtlich als auch Fair-Play-technisch jede Grenze überschreiten. Die Entscheidung ob ein Kind im Verein bleibt oder wechselt ist ganz allein Sache des Kindes und seiner Eltern. Sowohl der Heimatverein als auch der interessierte ggf. höherklassige Verein haben hier ausschließlich die Chance positive Werbung für sich zu machen, sollten aber jegliche sonstige Beeinflussung unterlassen...

    Charles De Goal das soll jetzt keine Unterstellung in Richtung deines Vereins... sondern nur wiedergeben, wie es eben meist läuft und die andere Seite der Medaille darstellen.

    Ganz allgemein und nicht nur auf den Fußball bezogen würde vielleicht eine offenere Kommunikation und ein transparenterer ehrlicher Umgang mit Informationen dafür sorgen, dass sich das ein oder andere Datenschutzthema von selbst erledigt.

  • Mal eine andere Frage zu dem Thema, wie ist bei euren Vereinen geregelt, wenn ein Spieler den Verein wechselt. Lasst ihr die Kinder so gehen oder bekommt ihr die Ausbildungsentschädigung?

    Da gibt es Vorgaben des Landesfußballverbands.

  • Charles De Goal das soll jetzt keine Unterstellung in Richtung deines Vereins... sondern nur wiedergeben, wie es eben meist läuft und die andere Seite der Medaille darstellen.

    Ich unterschreibe diesen Ansatz hundertprozentig, hatte ich vor ein paar Seiten hier auch schonmal erwähnt:

    Warum nicht direkt Kontakt mit dem Trainer aufnehmen und mal abklopfen, wie er den Spieler beurteilt und objektiv und auf Augenhöhe über die Möglichkeiten und Chancen des Spielers sprechen? Dadurch erfährt man doch viel mehr als mit einer Anfrage und einem Probetraining. Wenn das in der Schweiz so oder so ähnlich läuft, empfinde ich es als besseres System. Ein System, in dem die guten nach oben gepusht werden ist meiner Meinung nach besser als ein System, in dem sie nach oben geholt werden.


    Ein ehrliches "Ich hab hier einen für euch" ist meistens eine qualitativ bessere Beurteilung als ein "Wir wollen einen von euch" - die aufnehmende Seite kann vieles im Umfeld des Spielers doch gar nicht beurteilen und kennt keine Hintergründe. Ich als Trainer weiß doch, was meine Spieler für Ziele haben und wie hart sie dafür arbeiten. Das weiß aber niemand, der den Spieler mal spielen sehen hat oder die Torschützenliste durchgeguckt hat.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"