Ideen von Matthias Lochmann ITK 2018

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  • Dass man die Feldgröße sinnvoll anpasst, hab ich mal als logisch erachtet.


    Der Grund warum man jüngere Talente nicht hochziehen soll, erschließt sich mir nicht.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Der Grund warum man jüngere Talente nicht hochziehen soll, erschließt sich mir nicht.

    mir auch nicht. Ich habe 2 2008er die in der d1mit 2006ern zusammenspielen. Und nein, falls das Argument kommt, nur defensiv weil körperlich stark entwickelt, so ist es nicht. Individuell ebenfalls auch bei 2006ern überlegen. In der e restlos unterfordert. Nur vereinswechsel mit starken Gleichaltrigen würde sinn machen... dagegen spricht sozialisierung und entfernung zu diesen vereinen...

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • RedDevil ,

    ich fühle mich von dir in eine "Anti-Funino"-Ecke gedrängt. Da sehe ich mich aber gar nicht. Für mich ist Funino ein super Ausbildungs-Tool.


    Ich habe allerdings Bedenken, wo aus Funino als Ausbildung-Tool ein Leistungsstarker-Barometer gemacht wird. Da habe ich auch das Gefühl, wenn man zwischen den Zeilen liest, in den Postings von MDahlin und luibo bestätigt zu werden.


    Ich finde es toll, wenn Trainer wie etwa luibo und andere hier sich mit gleichgesinnten Kollegen zusammentun und für ihre Kids einen Funino-Tag organisieren, mit vielen Spielen, vielen Ballkontakten und vor allem viel Spaß am Fußball.


    Aber Funino als Substitut im Bereich der "Leistungsschau" (also im Spielbetrieb), das sehe ich sehr zurückhaltend.


    In diesem Satz finde ich meine Position sehr genau wieder:

    Für mich ist es wie mit allem im Leben. Es steht und fällt mit den handelnen Personen.


    Lochmann sagt dazu, dass man, um das Verhalten zu ändern, die Verhältnisse ändern muss. Wenn man aber einfach nur die Organisationsform der Spielbetriebs ändert, inkorporiert man auch den Leistungs-, Selektions- und Ergebnisdruck gleich mit. Sprich: Es ändert sich gar nichts (oder verschärft sich sogar).


    Wir haben meiner Meinung nach im Kifu ein Belohnungssystem, das gute Ergebnisse belohnt, nicht aber gute Ausbildung. Das wäre für mich der therapeutische Ansatz.




    In unserem Kreis bestimmmen die Vereine die Einteilung der Mannschaften. So trifft dann schwach nur auf schwach....Sollte so sein.

    Einige teilen ihre Mannschaften kreativ ein. So entstehen Ergebnisse von 23:0 oder 19:1 etc.

    Na wenn dass die Unter- und Überforderung sein soll, dann hast du zwar recht, aber das ist auch eine bankrotterklärung....

    Das sehe ich anders. Auch extreme Überforderung halte ich in einem gesteuerten Rahmen (also ≠ Ergebnisse wie ein 23:0!) aus Ausbildungssicht für sinnvoll.


    Das ist ja so ein typisches Kifu-Phänomen: Das klar unterlegene Team schafft es mit großem Einsatz, das 0:0 zu halten. Dann fällt das 1:0. Das unterlegene Team bleibt motiviert, versucht – mehr oder weniger erfolgreich, je nach Grad der Überforderung – ein Tor zu erzielen. Dann fällt das 2:0. Auch danach bleibt das überforderte, unterlegene Team sogar noch motiviert. Dann fällt das 3:0 und das überforderte Team bricht zusammen, die Tore purzeln nur so: die Motivation schlägt um in Frustration.


    Es gibt also einen mehr oder weniger großen Zeitkorridor, in dem trotz Überforderung die Motivation erhalten bleibt. Diesen Korridor nutzen wir zur Ausbildung. Das funktioniert sehr gut in einem zeitlichen Rahmen von 5-10 Minuten. Wir provozieren so unsere schwachen Kids, sich zeigen zu müssen. Und wir provozieren Erfolgserlebnisse. Das ist dann natürlich kein mega gelungenes Dribbling, aber etwa ein gewonnener Zweikampf. Die Kinder freuen sich, dass sie die zuvor von unseren starken Kids herausgespielte Führung gehalten haben. Sie erfahren sich als wichtiger Teil des Teams. Sie erfahren, dass sie Verantwortung übernehmen müssen und können. Sie erleben, dass sie sich auch gegen körperlich überlegene Kinder etwas trauen dürfen und können.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Wir provozieren so unsere schwachen Kids, sich zeigen zu müssen.

    Ist dies nicht besser zu erreichen, wenn eure schwachen Kids sich gegen andere schwachen Kids auf Augenhöhe messen können?


    Und wir provozieren Erfolgserlebnisse.

    Provoziert ihr nicht mehr Erfolgserlebnisse gegen gleichstarke Spieler? Wenn ich so zurückdenke: Wir spielten mit einer gemischten E-Jugend gegen Eintracht Frankfurt. Bei einem Turnier, also für 10 Minuten. Überforderung habe ich da seitens unserer Spieler gesehen, Unterforderung bei den Frankfurtern. Das Spiel ging auch nur 10 Minuten (da Turnier), dementsprechend bin ich voll und ganz in deinem Rahmen. Wo da die Erfolgserlebnisse geblieben sind, darfst du mir gern erklären.


    Aber Funino als Substitut im Bereich der "Leistungsschau" (also im Spielbetrieb), das sehe ich sehr zurückhaltend.

    Hast du Angst, dass sich ein anderer Verein plötzlich deine besten Spieler krallt und euch nur noch die Reste übrig bleiben. Ihr somit keine Chance mehr habt, in der E-Jugend den Meistertitel zu gewinnen?

  • Das sehe ich anders. Auch extreme Überforderung halte ich in einem gesteuerten Rahmen (also ≠ Ergebnisse wie ein 23:0!) aus Ausbildungssicht für sinnvoll.

    ich weiß nicht was an einem 23-0 sinnvoll sein soll.

    Es gibt also einen mehr oder weniger großen Zeitkorridor, in dem trotz Überforderung die Motivation erhalten bleibt. Diesen Korridor nutzen wir zur Ausbildung. Das funktioniert sehr gut in einem zeitlichen Rahmen von 5-10 Minuten. Wir provozieren so unsere schwachen Kids, sich zeigen zu müssen. Und wir provozieren Erfolgserlebnisse. Das ist dann natürlich kein mega gelungenes Dribbling, aber etwa ein gewonnener Zweikampf. Die Kinder freuen sich, dass sie die zuvor von unseren starken Kids herausgespielte Führung gehalten haben. Sie erfahren sich als wichtiger Teil des Teams. Sie erfahren, dass sie Verantwortung übernehmen müssen und können. Sie erleben, dass sie sich auch gegen körperlich überlegene Kinder etwas trauen dürfen und können.

    Also wenn ich das richtig verstehe, dürfen die -schwachen- Kids sich ein Erfolgserlebnis holen, weil Sie ein Ergebnis halten dürfen, das die starken herausgespielt haben? WEnns schiefgeht, kommen dann wieder die starken rein, damit das Ergebnis stimmt?!?

    Und dieses -Erlebnis- nutzt Ihr zur Ausbildung der Kids. Na dann ist ja alles gut. Das die Kinder die Zweiklassengesellschaft bei euch irgendwann erkennen, und sich als Erfüllungsgehilfen der -Guten- sehen, ist für euch kein Problem? Oder ist das auch euer Ausbildungskonzept?

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

    Einmal editiert, zuletzt von Trainer E ()

  • Der Grund warum man jüngere Talente nicht hochziehen soll, erschließt sich mir nicht.

    Weil es für die Kinder nicht gut ist. Die Altersspanne ist schon innerhalb der bestehenden Einteilung immens. Wenn man Kinder hochzieht, ist sie zu groß, als das Kinder das bewältigen können. Logischerweise ist bei Kindern, die hochgezogen werden, dann auch immer dieselbe Entwicklung zu beobachten, nämlich dass sie Zweikampfvermeidungsstrategien entwickeln, d.h. i.d.R.: Bolzen.


    Gerade für die richtig starken Kinder kann auch Unterforderung wichtige Lernerfahrungen vermitteln: Sie lernen, sich im Dribbling auszuprobieren, mit dem schwachen Fuß zu spielen, Finten und Tricks anzuwenden, mal Hacke-Spitze zu spielen usw.


    Oder ein Mini in der F?

    Damit sind einge Dorfmannschaften tot.

    Danke!

    Das ist für mich nun ein ganz schlechtes Argument. Es kann doch nicht sein, dass Dorfvereine ihren Selbsterhaltungstrieb über das Wohl der Kinder stellen!? Man wird doch davon ausgehen können, dass auch in unseren Dorfvereinen vernünftige Menschen sitzen, denen das Wohl ihrer Kinder und deren fußballerische Ausbildung am Herzen liegt, die sich deslhalb zusammensetzen und durch Kooperation (etwa als JSG) vernünftige Lösungen entwickeln.


    Wenn ein Kind heute zum ersten mal zum Fußballtraining kommt, 9 Jahre alt ist und in ein Team kommen soll, die schon seit fast 4 Jahren zusammen im Verein spielen. Dann ist der Unterschied nicht gering. Dieses Kind wird brutal überfordert....

    Das entspricht nicht meiner Erfahrung. Wir haben in der letzten Saison ein 2010er Kind zu unserem Team neu dazubekommen, den wir sehr schnell integrieren konnten und der jetzt zu unseren Besten gehört. Ein 2009er Kind hat bei uns seine ersten Fußball-Erfahrungen gemacht, jetzt spielt er E-Jugend und ist da voll integriert.


    In diesem Jahr ist es mit den 2011er-Kindern noch extremer, aber auch das kriegen wir hin (auch wenn ich zugeben muss, dass ich mir gewünscht hätte, dass wir als reines 2010er-Team zusammenbleiben). Gerade die Entwicklung unserer 2011er-Kinder macht mich gerade richtig stolz (ist was für den Freude-Thread :) )


    Hast du Angst, dass sich ein anderer Verein plötzlich deine besten Spieler krallt und euch nur noch die Reste übrig bleiben. Ihr somit keine Chance mehr habt, in der E-Jugend den Meistertitel zu gewinnen?

    Wir haben als Verein hier in unserer Region einen sehr guten Ruf, weil wir regelmäßig relativ viele Kinder in die Auswahlmannschaften und NLZs vermitteln. Das ist bekannt, deshalb kommen viele Kinder zu uns. Wir sind ein Stadtteil-Verein (Großstadt) bzw. ein verkappter Dorfverein (in Stadtnähe), aber unsere Kids kommen aus dem ganzen Stadtgebiet zu uns :)


    Und wenn es mit der BL-Karriere nicht klappt, kommen die Spieler auch gerne wieder zu uns zurück, da unsere erste Herren relativ hochklassig spielt und sie wissen, dass wir ein gut organisierter Verein mit guter Atmosphäre und einem guten Miteinander sind.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Ist dies nicht besser zu erreichen, wenn eure schwachen Kids sich gegen andere schwachen Kids auf Augenhöhe messen können?

    Wahrscheinlich erkläre ich das mit der Unter- und Überforderung irgendwie nicht gut. Aber ich glaube, es ist gut, allen Kindern (schwächeren und stärkeren) bei ihrer Entwicklung Phasen der Unter- und Überforderung zu bieten.


    Unterforderung => Die Kinder können sich spielerisch ausprobieren. Sie können technische Dinge probieren, wie es sonst nicht möglich ist. Sie können Positionen bekleiden, die sie sonst nicht bekleiden können (MFS!)


    Überforderung (wohlgemerkt: in einem begrenzten Zeitfenster) => Die Kinder gehen an ihre Grenzen bzw. sogar darüber hinaus. Sie lernen, wie wichtig Motivation und Einsatz sind. Sie können über sich hinauswachsen.


    Beides muss natürlich gut gesteuert werden.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Weil es für die Kinder nicht gut ist. Die Altersspanne ist schon innerhalb der bestehenden Einteilung immens. Wenn man Kinder hochzieht, ist sie zu groß, als das Kinder das bewältigen können. Logischerweise ist bei Kindern, die hochgezogen werden, dann auch immer dieselbe Entwicklung zu beobachten, nämlich dass sie Zweikampfvermeidungsstrategien entwickeln, d.h. i.d.R.: Bolzen.

    Dann wurden Kinder aus falschen Gründen hochgezogen und nicht weil Sie besonders talentiert sind.

    Diese Entwicklung ist nicht bei Kindern zu sehen, die richtigerweise im höheren Jahrgang spielen.

    Kinder können das bewältigen und zeichnen sich auch im höheren Jahrgang durch stärke im 1gg1 und individuelle Klasse etc. aus.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Weil es für die Kinder nicht gut ist. Die Altersspanne ist schon innerhalb der bestehenden Einteilung immens. Wenn man Kinder hochzieht, ist sie zu groß, als das Kinder das bewältigen können. Logischerweise ist bei Kindern, die hochgezogen werden, dann auch immer dieselbe Entwicklung zu beobachten, nämlich dass sie Zweikampfvermeidungsstrategien entwickeln, d.h. i.d.R.: Bolzen.


    Gerade für die richtig starken Kinder kann auch Unterforderung wichtige Lernerfahrungen vermitteln: Sie lernen, sich im Dribbling auszuprobieren, mit dem schwachen Fuß zu spielen, Finten und Tricks anzuwenden, mal Hacke-Spitze zu spielen usw.

    Sagt wer? Auf Grund von welcher Erfahrung stellst du diese These denn als Allgemeingültig da? Wieviele Kinder hast du über einen längeren Zeitraum beobachtet?


    Diese Aussage finde ich falsch, weil sie die Einzelfälle - und darum gehts ja beim Hochziehen - vollkommen unberücksichtigt lässt. Jedes Kind ist in seiner Art anders und wenn die Entscheidung wohl überlegt ist, dann ist sie auch eine Gute. Zumal sie sich leicht revidieren lässt, wenn man sich dann doch verhauen haben sollte.


    Mein 10er spielt E-Jugend. Er rockt das da, egal ob als Torwart, in der Abwehr oder im Sturm. Er ist wieselflink, dribbelstark und will Mitspieler für Doppelpässe und Anspiele. Das ist was er kann und das ists, was er in seiner alten F-Jugend nicht fand. Moral von der Geschichte aus den letzten Wochen F-Jugendtraining: Rumgekasper, große Schnauze, egoistische Spielweise ("wenn ich den Ball hergebe, bekomme ich ihn ja nicht zurück!") - der typisch unterforderte Klassenclown. Und da sprechen wir ja nicht nur von den Spielen bei denen es mal locker zugeht oder man mal unter die Räder kommt, sondern auch und vorallem vom Training.
    Zusatzaufgaben wurden abgelehnt, weil er keine Sonderrolle wollte. Das dürfte aber auch dem Stichwort Elterntrainer zugeordnet werden können. Also Reißleine: Kind zu einem anderen Trainer, eine Jugend hoch!


    Er sagte gestern übrigens vollkommen aus dem nix: "es ist so schön mal nicht der Beste zu sein. Mit X, Y und Z zu spielen macht richtig Spaß"

    Das ist die Messlatte! Keine dogmatischen Vorgaben. Und wenn es wieder anders werden sollte, dann finden wir wieder Lösungen.


    Das zur Zeit einzige Problem ist, wenn die Gegenspieler, die ja zumeist ein Kopp größer sind, ihre Ellbogen ausfahren, wirds für ihn gefährlich, da das dann in seiner Hals/Kopfhöhe ist. Da hats ihn schon einige Male erwischt. Aber merkste was? Das kommt sicher nicht vom Zweikampfvermeidungsverhalten. Der ist Kummer gewohnt denn er gibt sich regelmäßig aufm Bolzplatz mit seinem großen Bruder die Kante!


    Btw: ich kenne noch vier andere Spieler, die einen Jahrgang höher spielen. Alle halten auf dem Niveau der älteren locker mit. Das ist deren Niveau, ohne Über- oder Unterforderung.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Was haltet ihr eigentlich von kognitiven Übungen oder Spielformen ala Matthias Nowak oder Life Kinetik? Seht ihr darin eine andere Überforderung, als Powerzwergenpapa sie nennt?


    Unterforderung => Die Kinder können sich spielerisch ausprobieren. Sie können technische Dinge probieren, wie es sonst nicht möglich ist. Sie können Positionen bekleiden, die sie sonst nicht bekleiden können (MFS!)

    Hier möchte ich mal von uns als Beispiel sprechen: Wir rotieren ständig. In der Quali haben wir u.a. dadurch die meisten Spiele verloren und landen in einer relativ schwachen Gruppe zur Hauptrunde. Wir werden also in eine Gruppe eingeteilt, die unserem Niveau mit Rotation entspricht. Ich verstehe dich jetzt so, dass ihr nur gegen schwächere Teams rotiert(?). Wie ich schon schrieb, gegen gleich starke Teams können die Kids immer andere Positionen bekleiden. Das hat nichts mit einer Unterforderung zu tun.

  • Goodie, @TrainerE,


    das ist jetzt ein ganz schwieriges Thema, weil wir das eigentlich nicht wirklich besprechen können ohne Anschauungsmaterial.


    Goodie, du bringst deinen Sohn als Beispiel. Ich kann dazu keine Ferndiagnose stellen. Wenn es für dich und deinen Jungen okay ist, dann kann ich das nur zur Kenntnis nehmen.


    Aber du wirst mir zugestehen müssen, dass ich trotzdem bei meiner Meinung bleibe :)


    Denn ich kenne genügend Kinder, die hochgezogen wurden. Das sind supertalentierte Kinder. Aber wenn sich ein 2010er mit einem 2008er messen soll, kommt auch der begabteste körperlich an seine Grenzen. Ein Jahr Altersunterschied ist auch schwierig, aber noch okay; zwei Jahre sind zu viel. Da wird der körperliche Unterschied zu groß.


    Ich kenne auch genügend Eltern solcher hochgezogener Kinder. Die platzen natürlich vor Stolz und finden das supergeil.


    Bei uns im Verein halten wir es wie let1612, dass wir strikte Jahrgangsweise einteilen. Ohne Ausnahme. Dass wir jetzt eine jahrgangsgemischte F haben, ist dem unglücklichen Umstand geschuldet, dass wir zu wenige 2011er-Kinder haben. Das ist bei uns leider ein schwacher Jahrgang.


    Life Kinetik?

    Finde ich gut und nehmen wir im Training auch viel auf.

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Moral von der Geschichte aus den letzten Wochen F-Jugendtraining: Rumgekasper, große Schnauze, egoistische Spielweise ("wenn ich den Ball hergebe, bekomme ich ihn ja nicht zurück!") - der typisch unterforderte Klassenclown.

    Habe ich auch schon erlebt, das Problem war da aber die schlechte Gestaltung des Trainings :)

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • Da wird der körperliche Unterschied zu groß.

    darf er ruhig sein, ist ja im Erwachsenenalter das gleiche nur der Hochgezogen muss von der Spielintelligenz und Technik ebenbürtig oder überlegen sein sonst macht es keinen Sinn. Warum soll der Körperlich Unterlegene an den gleichen Attributen wie der der Überlegen gemessen werden?

    Nur weil einer Körperlich überlegen ist hat er noch lange kein recht hochgezogen zu werden!

    Hochgezogen gehören Kinder die auf Grund der Technik und der Spielintelligenz kein Herausforderung mehr finden um eben diese gegen körperlich stärkere noch weiter auszubauen.

  • Zitat von Powerzwergenpapa

    Ich habe allerdings Bedenken, wo aus Funino als Ausbildung-Tool ein Leistungsstarker-Barometer gemacht wird. Da habe ich auch das Gefühl, wenn man zwischen den Zeilen liest, in den Postings von MDahlin und luibo bestätigt zu werden.

    Was genau meinst du mit "aus Funino als Ausbildung-Tool ein Leistungsstarker-Barometer gemacht"?

    Und meinst du den Beitrag 56 von MDahlin?



    Zitat von Powerzwergenpapa

    Lochmann sagt dazu, dass man, um das Verhalten zu ändern, die Verhältnisse ändern muss. Wenn man aber einfach nur die Organisationsform der Spielbetriebs ändert, inkorporiert man auch den Leistungs-, Selektions- und Ergebnisdruck gleich mit. Sprich: Es ändert sich gar nichts (oder verschärft sich sogar).

    Wir haben meiner Meinung nach im Kifu ein Belohnungssystem, das gute Ergebnisse belohnt, nicht aber gute Ausbildung. Das wäre für mich der therapeutische Ansatz.

    Also...ja.

    System jetzt: Belohnungssystem, das gute Ergebnisse belohnt, nicht aber gute Ausbildung

    Wie änderst du den Fokus von gute Ergebnisse auf gute Ausbildung, ohne Mehraufwand bei allen Beteiligten?

    Beim 6+1 stellen sich im schlimmsten Fall 3 hinten rein und kloppen die Bälle nach vorne. Das Ergebnis stimmt.

    Bei Funino geht das nicht....

    Ansonsten führe das doch bitte mal weiter aus...

    Um es mit deinen Worten zu sagen: Bring mal Fleisch in die Diskussion


    Zitat von Powerzwergenpapa

    Das sehe ich anders. Auch extreme Überforderung halte ich in einem gesteuerten Rahmen (also ≠ Ergebnisse wie ein 23:0!) aus Ausbildungssicht für sinnvoll.

    Das ist ja so ein typisches Kifu-Phänomen: Das klar unterlegene Team schafft es mit großem Einsatz, das 0:0 zu halten. Dann fällt das 1:0. Das unterlegene Team bleibt motiviert, versucht – mehr oder weniger erfolgreich, je nach Grad der Überforderung – ein Tor zu erzielen. Dann fällt das 2:0. Auch danach bleibt das überforderte, unterlegene Team sogar noch motiviert. Dann fällt das 3:0 und das überforderte Team bricht zusammen, die Tore purzeln nur so: die Motivation schlägt um in Frustration.

    Bei Funino wird es automatisch gesteuert. 3 Tore Unterschied und man darf bis zum Ausgleich mit einem mehr spielen, also 4vs3.

    Auch hier die Frage, warum kommen 2 Mannschaften in eine Gruppe die so weit auseinander liegen in ihrer Entwicklung?


    Zitat von Powerzwergenpapa

    Es gibt also einen mehr oder weniger großen Zeitkorridor, in dem trotz Überforderung die Motivation erhalten bleibt. Diesen Korridor nutzen wir zur Ausbildung. Das funktioniert sehr gut in einem zeitlichen Rahmen von 5-10 Minuten. Wir provozieren so unsere schwachen Kids, sich zeigen zu müssen. Und wir provozieren Erfolgserlebnisse. Das ist dann natürlich kein mega gelungenes Dribbling, aber etwa ein gewonnener Zweikampf. Die Kinder freuen sich, dass sie die zuvor von unseren starken Kids herausgespielte Führung gehalten haben. Sie erfahren sich als wichtiger Teil des Teams. Sie erfahren, dass sie Verantwortung übernehmen müssen und können. Sie erleben, dass sie sich auch gegen körperlich überlegene Kinder etwas trauen dürfen und können.

    Spielen die Kinder die gleiche Zeit, auch wenn es keine Führung gibt?

  • Es gibt also einen mehr oder weniger großen Zeitkorridor, in dem trotz Überforderung die Motivation erhalten bleibt. Diesen Korridor nutzen wir zur Ausbildung. Das funktioniert sehr gut in einem zeitlichen Rahmen von 5-10 Minuten. Wir provozieren so unsere schwachen Kids, sich zeigen zu müssen. Und wir provozieren Erfolgserlebnisse. Das ist dann natürlich kein mega gelungenes Dribbling, aber etwa ein gewonnener Zweikampf. Die Kinder freuen sich, dass sie die zuvor von unseren starken Kids herausgespielte Führung gehalten haben. Sie erfahren sich als wichtiger Teil des Teams. Sie erfahren, dass sie Verantwortung übernehmen müssen und können. Sie erleben, dass sie sich auch gegen körperlich überlegene Kinder etwas trauen dürfen und können.

    sorry aber das ist echt absoluter Schwachsinn was ich da lese! Was ist wenn die Führung nach 2 min weg ist.? Müssen dann alle raus weil sie es verkackt haben? Da lasse ich lieber zwei gleichstarke Teams die auf Augenhöhe sind gegeneinander spielen bis die Zeit um ist --> daraus lernen sie was aber so ist das nur verarsche an den Kids.

    Suche Gegner für die Schwächeren mit denen sie auf Augenhöhe sind und lasse sie glücklich sein... über 20 oder 40 min. Kein Ahnung wie lange bei euch die Spiele dauern..

  • Zitat von Powerzwergenpapa

    Weil es für die Kinder nicht gut ist. Die Altersspanne ist schon innerhalb der bestehenden Einteilung immens. Wenn man Kinder hochzieht, ist sie zu groß, als das Kinder das bewältigen können. Logischerweise ist bei Kindern, die hochgezogen werden, dann auch immer dieselbe Entwicklung zu beobachten, nämlich dass sie Zweikampfvermeidungsstrategien entwickeln, d.h. i.d.R.: Bolzen.

    Und das kommt von der Person die Unterforderung und Überforderung toll findet......

    Mal eine Frage an alle.

    Habt ihr bei diesem Thema die gleichen Erfahrungen wie Powerzwergenpapa?

    Also Zweikampfvermeidungsstrategien von jüngeren?

    Bei mir ist das anders...

    Bei mir vermeiden die "schwachen" die Zweikämpfe....

  • Zitat von Powerzwergenpapa

    Gerade für die richtig starken Kinder kann auch Unterforderung wichtige Lernerfahrungen vermitteln: Sie lernen, sich im Dribbling auszuprobieren, mit dem schwachen Fuß zu spielen, Finten und Tricks anzuwenden, mal Hacke-Spitze zu spielen usw.

    Sie lernen gegen schwache kann ich dribbeln, mit dem schwachen Fuß spielen, Finten und Tricks anwenden, mal Hacke-Spitze spielen...aber sonst sollen Sie es nicht?


    Zitat von Powerzwergenpapa

    Das ist für mich nun ein ganz schlechtes Argument. Es kann doch nicht sein, dass Dorfvereine ihren Selbsterhaltungstrieb über das Wohl der Kinder stellen!? Man wird doch davon ausgehen können, dass auch in unseren Dorfvereinen vernünftige Menschen sitzen, denen das Wohl ihrer Kinder und deren fußballerische Ausbildung am Herzen liegt, die sich deslhalb zusammensetzen und durch Kooperation (etwa als JSG) vernünftige Lösungen entwickeln.

    Dorf.

    In einem Jahrgang 3-7 Kinder.

    Bis zur D spielen die in diesem Verein.

    Und das ist kein schlechtes Argument, das ist Realität im Dorf.

    In der F dieser Jahr 9 Kinder. Sollen die 3 Minis (2012) einem anderen Verein beitreten?

    Unterforderung und Überforderung....


    Zitat von Powerzwergenpapa

    Das entspricht nicht meiner Erfahrung. Wir haben in der letzten Saison ein 2010er Kind zu unserem Team neu dazubekommen, den wir sehr schnell integrieren konnten und der jetzt zu unseren Besten gehört. Ein 2009er Kind hat bei uns seine ersten Fußball-Erfahrungen gemacht, jetzt spielt er E-Jugend und ist da voll integriert.

    Teilt ihr nun nach Jahrgängen ein oder nicht?


    Zitat von Powerzwergenpapa

    Überforderung (wohlgemerkt: in einem begrenzten Zeitfenster) => Die Kinder gehen an ihre Grenzen bzw. sogar darüber hinaus. Sie lernen, wie wichtig Motivation und Einsatz sind. Sie können über sich hinauswachsen.

    Wann werden denn eure "stärkeren" Kinder überfordert?

    Trainierst du immer nur die F?