Ich sehe da keinen Zusammenhang. Sollte man nicht gerade in einer solchen Situation mittel- bis langfristig denken? Eure Situation ist ja nicht unbedingt außergewöhnlich. Deinen Hinweis, das Konzept gäbe es nur als PDF, interpretiere ich so, dass es existiert aber niemanden interessiert. Letzten Endes ist man froh, Leute zu haben, die es machen. Denen will man dann nicht auch noch Vorschriften machen, weil man befürchtet, dass sie es dann gar nicht mehr machen. Kenne ich exakt so.
Nö. Sich selbst und sein Tun zu hinterfragen, reicht schon.
Das Konzept kennen glaub ich nicht mal die aktuellen Jugendleiter. Nach ca 2 Jahren Trainertätigkeit hab ich es per Zufall auf der Homepage unseres Vereins entdeckt. Anscheinend stammt es bereits aus dem Jahre 2010. Dann war ich überrascht, das ich bestimmt mindestens 85% davon erfüllt hatte und habe. Letztendlich ist unserer Vereinsführung der Kleinfeldbereich reichlich egal - deshalb auch keine "Vorschriften" ich würde es klare Linie nennen.
Wenn ich mich nicht hinterfragen würde, hätte ich diesen Thread nicht eröffnet. Ich habe - Dank an alle Beitragenden - einiges dazugelernt, erlaube mir aber trotzdem in einigen Aspekten eine vom Mainstream dieses Forums abweichende Meinung.
Bei dieser Ausgangslage stellst Du Dir nicht die Frage, ob Du als Trainer dazu beitragen kannst, dass sie in 4, 6, 8 oder 10 Jahren auch noch Spaß am Fußball haben?
Wäre es Dir egal, dazu beizutragen, dass sie in ein paar Jahren keinen Spaß mehr am Fußball haben?
Meine Einstellung dazu:
Wenn die Kids jetzt Spaß am Fußball haben, auch aber nicht nur deswegen, weil sie ab und zu gewinnen, dann haben sie vielleicht auch im A/B/C-Jugendalter noch Spaß. Dass nebenbei auch die spielerischen Qualitäten für nachhaltige Freude am Fußball verbessert werden können, sollen und sogar müssen, ist klar.
Bei einer primären Ausbildungsorientierung, wo nur Funino statt Fußball gespielt wird und den Kinder und Eltern gesagt wird, dass Ergebnisse egal sind, besteht nach meiner Ansicht eine ebenso große Gefahr, dass die Kinder die Lust verlieren, und zwar bereits jetzt. Solche Kids wird man später nicht zurückgewinnen können.
Letztendlich glaube ich aber, dass die Drop Out Faktoren ganz Andere sind, so wie sie im Jugendfußball in 5 -10 Jahren Thread diskutiert werden
Alles anzeigenAn deinem Ansatz mit den Freundschaftspielen, gibt es sicherlich nicht viel auszusetzen.
Wie häufig finden diese den bei euch statt?
Was ich in meinem letzten Beitrag mit außen vor lassen meinte ist, du verzichtest in den meisten Spielen bewusst auf deine schwächeren Spieler.
Das bedeutet zwangsläufig gibt es bestimmt einige Kinder die deutlich weniger Spielpraxis bekommen und auch noch nicht auf einem der "attraktiven" Turniere dabei gewesen sind.
Die Kinder realisieren es, dass du ihnen nicht vertraust. Ich kann mir beim besten willen nicht vorstellen, dass diese Kinder so viel Spaß haben wenn du andere Kinder ständig ihnen vorziehst.
Wenn ihr euren Spaß größenteils aus euren Ergebnissen und Erfolgen bezieht, dann bin ich wirklich gespannt wie lange dies noch funktioniert. Es wird sicherlich der Tag kommen an dem die Erfolge ausbleiben, weil euch andere, aufgrund ihre höhere fußballerische Ausbildung überholen werden.
Was würdest du ab dem Zeitpunkt unternehmen damit eure Mannschaft trotzdem Spaß hat?
Wir machen soviele Freundschaftsspiele, dass letztendlich alle bei vergleichbarer Trainingsbeteiligung in etwa gleich viel Spielpraxis bekommen.
Mit dem mangelnden Vertrauen und das die Spieler das spüren, hast Du bestimmt recht. Das ist etwas, was sehr an mir nagt und dafür habe ich keine Lösung. Wie komme ich so von einer heterogenen zu einer homogeneren Mannschaft?
Mittelfristig würde ich mangels Zeit und mangels Kompetenz die Mannschaft lieber heute als morgen in qualifizierte Trainerhände geben, aber das ist bei uns eine Illusion. Rückzug würde Auflösung des Teams bedeuten.