Saisonvorbereitungsplan Herren Team

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  • Hand-Auge Koordination -> Ist das im Fußball gefordert? Ja.

    Sollte ich dann als Fußballtrainer wissen wie man es trainiert? Ja.

    Benötige ich daher einen Handballtrainer? Nein.

    Doch das Beispiel hatte ich bereits gebracht und davon ging diese Diskussion auch mehr oder minder aus, oder ging damit weiter.
    Du antwortest doch bereits darauf.

    Es geht doch darum was Spezifisch weiterhilft. Ein Koordinationstrainer ist auch evtl. kein Fußballlehrer, Koordination wird aber nun mal benötigt. Dann setze ich den Ball mit ein dabei und gut ist.

    Ich habe mal einen mir bekannten Handballtrainer mit B Lizenz dazugeholt, der hat meine Tw Jungs mal trainiert. Hand-Auge Koordination. war absolut klasse. Von Fußball versteht der jetzt nicht so viel. Hätte ich jetzt den reinen Fußballkontext gesucht, hätte ich das kaum gemacht. Es gibt aber Kontexte, die SPezialisten durchaus sinnvoll machen.

    Gibt auch Beispiele mit Volleyballtrainern für TW-Übungen (jüngere Jahrgänge). Warum soll ich mir da keine fußball-fernen- Spezialisten holen?

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Hallo,


    ich habe eine U23 übernommen und möchte nun die Sommervorbereitung planen. Kennt jemand da konkrete Literatur oder Trainingspläne? Mir geht es vor Allem um ein stimmiges Fitness und Ausdauer Training. Die Mannschaft spielt im unteren Amateur Bereich.


    Danke

    Nachdem ich momentan in einer vergleichbaren Situation bin und das Thema sehr komplex und interessant finde, hier aber lediglich "zankereien" über Dinge die mit der ursprünglichen Frage nichts zu tun haben finde, möchte ich nochmals auf den Ausgangspost eingehen.


    Literatur zum Thema, welche ich gelesen habe mit kurzer Zusammenfassung und Bewertung:


    1. Fußballtraining Fokus Saisonvorbereitung (DFB)


    Vermittelt kurz und bündig Wissen bzgl Konditions- und Taktiktraining, sowie Teambuilding. Enthält auch einen exemplarischen 6-Wochen Plan und viele verschieden Übungs- und Spielformen.


    Mir persönlich ist die allgemeine Herangehensweise ein bisschen zu "altbacken", da ich grundsätzlich (noch) mehr mit Spielformen arbeite und die Belastung über die Spieleranzahl und Feldgröße steuere. Großartig find ich den Teambuilding Teil den ich fast 1 zu 1 übernommen habe.


    2. Handbuch Fußballkondition (Raymond Verheijen)


    Diese Buch würde ich als Standardwerk zum Threadthema bezeichnen. Sehr umfangreich und sehr detailliert geht es auf alle physischen Aspekte ein die einen Fußballspieler betreffen.


    Auch wenn es schon älter ist, würde ich sagen, dass dieses Buch damals schon die Richtung gezeigt hat, in die es gehen sollte. Durchaus lesenswert.


    3. Fußball durch Fußball (Spielverlagerung.de)


    Die Fußballbibel schlechthin. Allerdings ein sehr theoretisches und wissenschaflich angehauchtes Buch, dass nicht nur die aktuellen Mehoden (taktische Periodisierung) beleuchtet, sonder auch auf ältere (Blockperiodisierung usw.) Methoden eingeht und dabei das "Für und Wider" plausibel erklärt.


    Dieses Buch hat dafür gesorgt, dass ich mittlerweile (fast) nur noch in Spielformen trainiere.





    Vielleicht interessiert dich (oder die anderen) meine Herangehensweise:


    Ich bin der Meinung, dass ein Fußballspieler (im Gegensatz z.B. zum Turner, oder Marathonläufer) beinahe das ganze Jahr über "Leistung" bringen muss. Deshalb habe ich mich vom Gedanken getrennt, in der Vorbereitung in erster Linie Ausdauer zu trainieren. Mir ist es vielmehr wichtig das mein Team das ganze Jahr über Konditionstraining in Form von Spielformen erhält.

    Also habe ich als erstes gemeinsam mit dem Team eine Spielidee - ausgehend vom vorhandenen Spielermaterial, Tabellensituation usw. - entworfen. Dieses Spielidee wird in die vier Spielsituationen (Offensive, Defensive, Umschalten Def-Off, Umschalten Off-Def) transferiert (Klingt kompliziert, ist es aber nicht wirklich).


    Eine typische Trainingswoche sieht dann so aus, dass wir drei Tage die Woche trainieren. Am ersten Trainingstag spielen wir in Gruppen von 5 bis 7 Spielern in denen wir Gruppentaktische Elemente trainieren. Am zweiten Trainingstag (wenn genügend Spieler vorhanden) trainieren wir in Gruppen von 8 bis 11 Spielern pro Team und trainieren Mannschaftstaktische Elemente und am dritten Tag wird Individualtaktisch in Gruppengrößen von einem bis 4 Spieler gespielt. Ich achte immer darauf, dass zwischen Belastung und Pause ein vernünftiges Verhältnis besteht.


    Ganz "nebenbei" werden Schnelligkeitsausdauer, Ausdauer, Schnelligkeit, sowie Technik trainiert.


    Aufgelockert wird das ganze durch kognitives Koordinationstraining (Life-Kinetik) und zwischen intensiven Spielformen "erholen" wir uns in dem wir Standards einstudieren.



    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Danke fürs zurück holen zum thema!

    Grüße von der Ersatzbank

  • Strznievski

    Im Post Nr. 5 ist das genau so wie gewünscht kommuniziert worden.


    Das Buch von Verheijen ist veraltet, da gibt es bereits ein neueres das "The Original Guide To Football Periodisation"


    Nochmal abschließend weil es Effzeh angesprochen hat:

    Ich verteufle keine Inputs von anderen Sportarten, Trainern oder sonstiges, solange es im klaren Kontext zum Fußball steht. Ist dies nicht gegeben, bringt es den Fußball an sich nicht weiter sondern wird immer mehr zur Mischform im Training aus verschiedensten Sportarten.


    Dass immer noch die Meinung der "klassischen" Vorbereitung mit viel Volumen, viel Ausdauer etc. im Fußball vorhanden ist, macht mich jedoch wirklich nachdenklich. Es gibt nach wie vor gut 30% muskuläre Verletzungen, die einfach nicht hinterfragt werden. Man hat mehr Spartentrainer doch die Verletzungen sind nach wie vor da. Ich bin mir auch sicher, dass gut die hälfte der Verletzungen auf fehlerhafte Trainingsplanung zurückfallen. Wenn ein Spieler müde ist, macht er Schritte die er sonst nicht macht, wird instabil und das resultiert dann in zum Beispiel: Bänderrissen.

  • Strznievski :

    Ich finde ganz viele deiner genannten Punkte sehr spannend und interessant!


    Großartig find ich den Teambuilding Teil den ich fast 1 zu 1 übernommen habe.

    Kannst du hierzu etwas genauer beschreiben, was für Möglichkeiten dort genannt werden? Ich trainiere eine C-Jugend und bin auch noch auf der Suche, was man im Bereich Teambuilding machen kann.

    2. Handbuch Fußballkondition (Raymond Verheijen)

    So wie du von dem Buch schreibst, scheinst du begeistert zu sein. Ich bin immer etwas unsicher, wenn ich dieses Buch sehe, ob ich es mir kaufen soll oder nicht. Ich hatte/habe so meine Zweifel, weil es ja doch schon etwas älter ist. Aber du bist dennoch der Meinung, dass es eine gute Hilfe ist?

    Deshalb habe ich mich vom Gedanken getrennt, in der Vorbereitung in erster Linie Ausdauer zu trainieren. Mir ist es vielmehr wichtig das mein Team das ganze Jahr über Konditionstraining in Form von Spielformen erhält.

    Also habe ich als erstes gemeinsam mit dem Team eine Spielidee - ausgehend vom vorhandenen Spielermaterial, Tabellensituation usw. - entworfen. Dieses Spielidee wird in die vier Spielsituationen (Offensive, Defensive, Umschalten Def-Off, Umschalten Off-Def) transferiert (Klingt kompliziert, ist es aber nicht wirklich).

    :thumbup:

    Dazu habe ich eine Nachfrage:
    Die Spieler kommen nach der Sommerpause wieder ins Training. Dann ist das Fitnesslevel natürlich noch nicht bei 100 %.

    Zu Beginn der Wettkampfphase sollte dieses natürlich von ca. Anfang August bis Mitte Dezember bei 100% bleiben.

    Trainierst du anders in deinen Spielformen, wenn du die Fitness aufbaust, als wenn es darum geht das Level zu halten? Größerer Umfang, größere Intensität?

    Eine typische Trainingswoche sieht dann so aus, dass wir drei Tage die Woche trainieren. Am ersten Trainingstag spielen wir in Gruppen von 5 bis 7 Spielern in denen wir Gruppentaktische Elemente trainieren. Am zweiten Trainingstag (wenn genügend Spieler vorhanden) trainieren wir in Gruppen von 8 bis 11 Spielern pro Team und trainieren Mannschaftstaktische Elemente und am dritten Tag wird Individualtaktisch in Gruppengrößen von einem bis 4 Spieler gespielt. Ich achte immer darauf, dass zwischen Belastung und Pause ein vernünftiges Verhältnis besteht.

    Hierzu habe ich eine Verständnisfrage:
    Ich verstehe es so: Du wählst ein Thema, nehmen wir das Beispiel "Verbesserung der Defensive"

    1. Trainingseinheit: Verteidigen zu zweit

    2. Trainingseinheit: Verteidigen der ganzen 4er-Kette im Zusammenspiel mit den beiden 6ern

    3. Trainingseinheit: Verbesserung des defensiven 1 vs. 1


    Verstehe ich das so richtig?


    zwischen intensiven Spielformen "erholen" wir uns in dem wir Standards einstudieren.

    Auch das finde ich eine sehr gute Lösung, um Standards in das Training einer Seniorenmannschaft zu integrieren :thumbup:

    Fairplay

  • The Original Guide To Football Periodisation

    Dieses Buch gibt es vermutlich nur auf Englisch?
    Kannst etwas dazu sagen, wie kompliziert es geschrieben ist? Kann man das geschriebene mit ordentlichen Englischkenntnissen verstehen oder muss man wirklich richtig gut Englisch sprechen bzw. verstehen können?

    Fairplay

  • Effzeh

    Das Buch von Verheijen "The Original Guide To Football Periodisation" ist die neuere Version vom dem in Strznievski Post ;)

    Es ist allerdings auf Englisch, jedoch sehr klar und deutlich geschrieben. Das beinhaltet alles, was ich auch versucht habe in den Posts über Fragestellungen darzustellen.


    Effzeh die Übersetzung ins Deutsche hab ich gerade in Arbeit. Das wird allerdings noch etwas dauern, da das Buch sehr umfangreich ist.


    Wie schaut das Modell aus:

    6 Wochen Zyklen die in jeweils 2 Wochen aufgeteilt sind.

    1+2 Woche - Große Spielformen 11v11 bis 8v8 mit Explosivity Preparation Exercises

    3+4 Woche - Mittlere Spielformen 7v7 bis 5v5 mit Fußballsprints min. Pause

    5+6 Woche - Kleine Spielformen 4v4 bis 3v3 mit Fußballsprints max. Pause


    In den jeweiligen Zyklen werden dann die Belastungen Stufenweise erhöht, somit trainiert man Fußballfitness über die ganze Saison hinweg. Weiters gibt es noch das Over- und Underloadmodell.


    Es gibt bei diesem Modell auch nur eine Fußballkonditionseinheit pro Woche und weiters gibt es Prinzipien für die Planung einer Trainingswoche basierend auf den Spielen am Wochenende bzw. bei englischen Runden.


    Weiters wird beschrieben was Fußballfitness ist und Theoretisch auf Basis des Spiels erklärt.


    Fußballfitness sind Fußballaktionen über 90 Minuten. Eine Fußballaktion besteht aus 3 Elementen:

    1) Kommunikation

    2) Entscheidungsfindung

    3) Ausführung


    Diese 3 Elemente zusammen Ergeben die Fußballaktion. Ziel ist es diese Aktionen über 90 Minuten aufrecht zu erhalten und zwar in Qualität und Quantität.


    Deswegen gibt es hier auch keine Worte wie Gundlagenausdauer etc. sondern ist wie folgt aufgebaut.

    1) Bessere Aktionen - Kommunikation + Entscheidungsfindung + Ausführung

    2) Mehr Aktionen - Häufigkeit in 90 Minuten erhöhen

    3) Aufrechterhalten von vielen Aktionen

    4) Aufrechterhalten von guten Aktionen


    Das sind die Dinge die im groben die Fitness im Fußball beschreiben, denn Fitness ist nicht etwas eigenständiges sondern ein Teil von Fußball.

  • fussballschule_tirol

    Was würdest du vorschlagen, wenn dir im unteren Amateurbereich in Woche 1+2 nicht einmal 16 Spieler zur Verfügung stehen?!

    the two most powerful warriors are patience and time -lt-


    playing football is very simple - but playing simple football is the hardest thing there is -jc-


    technique is not being able to juggle a ball 1000 times. anyone can do that by practicing. [...]

    technique is passing the ball with one touch, with the right speed, at the right foot of your team mate -jc-


  • Nehmen wir eine Anzahl von 12-14 Spielern; denke das wird bei vielen Trainer im unteren Amateurbereich durchaus eine Spieleranzahl sein, mit der hin und wieder mal gerechnet werden muss..

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  • Das kann durchaus vorkommen, auch ich habe mit diesen Dingen im Amateurbereich zu kämpfen, doch durch die Aktion Theory (Aktions Theroie) ist es nicht so schwer das anzupassen.


    Große Spielformen mit vielen Spielern und großen Spielfeldern = weniger Aktionen pro Spieler

    Kleine Spielformen mit wenig Spielern und kleinen Spielfeldern = mehr Aktionen pro Spieler


    Wenn du jetzt zum Beispiel 12 Spieler hast, kannst du es wie folgt adaptieren.

    Im 8v8 hast du ein Spielfeld von 70x50m.


    Damit einen ähnlichen Trainingseffekt im 6v6 bekommst, musst du eine Umgebung schaffen, in der die Aktionshäufigkeit nicht so hoch ist. Heißt anstatt in einem Feld von 50x30m, kannst du in einem Feld 60x40m Spielen. Die Spieler haben dadurch weniger Aktionen und mehr Zeit zum Regenerieren dazwischen um wieder 100% Aktionen machen zu können.

  • Strznievski

    Im Post Nr. 5 ist das genau so wie gewünscht kommuniziert worden.

    Diesen Komentar versteh ich nicht.

    Dass immer noch die Meinung der "klassischen" Vorbereitung mit viel Volumen, viel Ausdauer etc. im Fußball vorhanden ist, macht mich jedoch wirklich nachdenklich.

    Da bin ich zu 100% bei dir. Ein bisschen logisches Denken - ohne jeden Sportmedizinischen hintergrund - müsste eigentlich dazu führen, dass es absoluter Schwachsinn ist, die erste Zeit nach der Trainingspause so "hart" wie möglich zu trainieren.

    Es gibt nach wie vor gut 30% muskuläre Verletzungen, die einfach nicht hinterfragt werden. Man hat mehr Spartentrainer doch die Verletzungen sind nach wie vor da. Ich bin mir auch sicher, dass gut die hälfte der Verletzungen auf fehlerhafte Trainingsplanung zurückfallen. Wenn ein Spieler müde ist, macht er Schritte die er sonst nicht macht, wird instabil und das resultiert dann in zum Beispiel: Bänderrissen.

    Ohne jemals wirklich mit einem Spartentrainer gearbeitet zu haben, hege ich auch diese Gedanken. Auch hier kenne ich keine Studien, aber irgendwie finde ich es einleuchtend, dass z.B. 60min Dauerlauf KEINESFALLS auf die Anforderungen des Bewegunsapparates (Stop & Go-Bewegungen, Sprünge, Sprints, Rückwärts- und Seitwärtslaufen, Zweikämpfe und und und) vorbereiten. Ich hoffe dass dies stimmt und mein Team kommende Saison von Verletzungen dieser Art verschont bleibt. Probleme diesbezüglich hatten wir in den letzten Jahren genug.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Kannst du hierzu etwas genauer beschreiben, was für Möglichkeiten dort genannt werden? Ich trainiere eine C-Jugend und bin auch noch auf der Suche, was man im Bereich Teambuilding machen kann.

    Für eine C-Jugend kann ich die E-Books hier im Trainershop empfehlen. Das Spielerseminar und Powercoaching hießen die glaube ich.

    Dazu habe ich eine Nachfrage:
    Die Spieler kommen nach der Sommerpause wieder ins Training. Dann ist das Fitnesslevel natürlich noch nicht bei 100 %.

    Zu Beginn der Wettkampfphase sollte dieses natürlich von ca. Anfang August bis Mitte Dezember bei 100% bleiben.

    Trainierst du anders in deinen Spielformen, wenn du die Fitness aufbaust, als wenn es darum geht das Level zu halten? Größerer Umfang, größere Intensität?

    Aus besonderen Gründen war unsere Sommerpause diesmal so kurz, dass ich eigentlich nahtlos weiter gemacht habe, wie gewohnt.

    Nach einer längeren Pause würde ich gefühlsmäßig ein paar Einheiten im Bereich "Grundlagenausdauer", also Spiele in größeren Gruppen (8+ pro Team) machen, damit die Intensität anfangs noch nicht zu hoch ist und bei den Pausen vielleicht die eine oder andere Minute zusätzlich einschieben.


    Also im Grunde größerer Umfang, geringere Intensität.

    So wie du von dem Buch schreibst, scheinst du begeistert zu sein. Ich bin immer etwas unsicher, wenn ich dieses Buch sehe, ob ich es mir kaufen soll oder nicht. Ich hatte/habe so meine Zweifel, weil es ja doch schon etwas älter ist. Aber du bist dennoch der Meinung, dass es eine gute Hilfe ist?

    Begeistert ist vielleicht übertrieben, aber es ist - wenn man das Erscheinungsdatum berücksichtigt und in der Lage ist manches zu relativieren - sehr informativ. Ja, ich bin definitv der Meinung, dass man es einmal gelesen haben sollte.

    Hierzu habe ich eine Verständnisfrage:
    Ich verstehe es so: Du wählst ein Thema, nehmen wir das Beispiel "Verbesserung der Defensive"

    1. Trainingseinheit: Verteidigen zu zweit

    2. Trainingseinheit: Verteidigen der ganzen 4er-Kette im Zusammenspiel mit den beiden 6ern

    3. Trainingseinheit: Verbesserung des defensiven 1 vs. 1


    Verstehe ich das so richtig?

    So ähnlich. Nur wären die Gruppen größer. Die Spieleranzahl, die ich angegeben habe gelten pro Mannschaft. Um bei deinem Beispiel zu bleiben (allerdings würde ich es genauer definieren z.B. verteidigen von hohen Bällen wenn wir uns im Mittelfeldpressing befinden), also "Verbesserung der Defensive" würde das dann so ausschauen:


    1. Einheit: 3 bis 4 Spielformen zu oben genanntem Thema mit Teamgrößen von 4 bis 7 Spieler. Eine Spielform könnte dabei so aussehen, dass Team A (Tw+ 4erKette + 2 6er) gegen Team B (2 Stürmer + 3 Mittelfeldspieler) verteidigt. Der Ball wird in Spielrichtung Team B ins Spiel gebracht und die zwei 6er von Team A haben die konkrete Aufgabe, die Mittelfeldspieler von B so unter Druck zu setzen, dass sie den weiten Ball nicht spielen können. Durch die Überzahl sollten sie dies irgendwann schaffen und dann muss die Kette taktisch richtig darauf reagieren.


    2. Einheit: 3 bis 4 Spielformen zu oben genanntem Thema mit Teamgrößen von 8 bis 11 (meistens leider Wunschgedanke) Spieler. Hier werden dann tatsächlich Mannschaftstaktische Abläufe geübt. Oft lasse ich hier ein "freies Spiel" spielen ohne großartige Provokationsregeln, wenn die Mannschaft entsprechend mitgearbeitet hat.


    3. Einheit: 3 bis 4 Spielformen zu oben genanntem Thema mit Teamgrößen von 1 bis 4 Spieler. Das könnte dann defensives 1v1 nach langem Ball und zwei 4er Ketten gegeneindander, wo das Spiel durch einen langen Ball von außen eingeleitet wird.

    I've missed more than 9000 shots in my career. I've lost almost 300 games. 26 times, I've been trusted to take the game winning shot and missed. I've failed over and over and over again in my life. And that is why I succeed. (Michael Jordan)

  • Kleine Anregung für alle Waldläufer (hat übrigens im Sommer den Vorteil von Schatten und frischer Luft) - macht es mit Ball :)

    Habe ich in den 90igern schon mit einem Jungjahrgang C-Jugend eines Zweitligisten gemacht ;)

    Ja, es ist nicht der Fußballuntergrund (obwohl wir in Stuttgart auf Rasen (teilweise sehr holprig), Sand, Asche und Kunstrasen damals spielten, ist es nicht Waldboden), es ist auch nicht fußballspezifisch, weil es nach oben und unten geht (obwohl es damals das sogar auf einem Sportplatz gab ;)). Technisch ist es allerdings aus meiner Sicht eine höhere Anforderung als auf dem Platz (gilt das schon als "overload"?). Den Jugendlichen machte es übrigens Spaß - und sie erzählten es Jahre später noch.

  • Kannst du hierzu etwas genauer beschreiben, was für Möglichkeiten dort genannt werden? Ich trainiere eine C-Jugend und bin auch noch auf der Suche, was man im Bereich Teambuilding machen kann.

    Darauf wollte ich noch antworten. Im Grunde geht es darum, geimeinsam mit den Spielern eine Spielphilosophie zu entwickeln und durch Fragebögen die Spieler zum selbstständigen Denken und Handlen anzuregen, sowie klar definierte Ziele zu fromulieren.

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  • Wie schaut das Modell aus:

    6 Wochen Zyklen die in jeweils 2 Wochen aufgeteilt sind.

    1+2 Woche - Große Spielformen 11v11 bis 8v8 mit Explosivity Preparation Exercises

    3+4 Woche - Mittlere Spielformen 7v7 bis 5v5 mit Fußballsprints min. Pause

    5+6 Woche - Kleine Spielformen 4v4 bis 3v3 mit Fußballsprints max. Pause

    Glaube mich zu erinnern, von diesem Zyklus schon mal gelesen zu haben. Dazu habe ich drei Fragen:


    1. Worin liegt der Vorteil, 2 Wochen lang in einer "Belastungsstufe" zu bleiben?

    2. Dieser Zyklus wiederholt sich dann immer wieder und ist somit kein reiner "Vorbereitungszyklus", oder?

    3. Warum kein 2v2 und 1v1?

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  • Strznievski

    Auf Seite 1 im Post Nr. 5 bin ich schon aufs Thema eingegangen inkl. Hinweis zur entsprechenden Quelle. Leider darf man auf grund der Forenregeln keine Links zu externen Shops posten.


    1) Du bleibst nicht innerhalb einer Belastungsstufe, sondern erhöhst innerhalb des Zyklus schon. Damit ist rein die Fußballkonditionseinheit gemeint. Da wird genau dieser Teil im Overload gemacht. Also 11v11 bis 8v8 Fußballfitness. Da gehen die Spieler übers Limit. Dazu hast du die nächsten 2 Wochen (7v7 bis 5v5) schon im Underload, also mit 50% Belastung in diesen Wochen auch dabei. In Woche 3+4 dann Overload und 5+6 im Underload. Bei Woche 5+6 dann Overload und 1+2 im Underload. Du gibst dem Körper auch genügend Zeit die entsprechenden Anpassungen in der Physiologie zu geben. Eine Fußballfitness Einheit ist enorm anstrengend für die Spieler, da kriechen sie regelrecht vom Platz.


    2) Da Fußballfitness nicht etwas ist, dass du einmal entwickelst, sondern über die Saison hinweg, wiederholen sich die Zyklen alle 6 Wochen. Dann allerdings mit erhöhter Belastung. Du baust also graduell auf und hast somit mehr Frische. Und was man länger aufbaut, bleibt auch länger erhalten.


    3) Die Zyklen beziehen sich nur auf die jeweilige Fußballfitness Einheit. Dort wird die Fitness überladen. In den anderen Einheiten der Woche hast du dann die andren Elemente wie 1v1 etc. jedoch nicht im Overload von der Fitness her sondern im Bezug auf Entscheidungsfindung, Kommunikation und Technik.

  • Overload = Überladen

    Underload = Unterladen


    Die 1:1 Übersetzung.


    Wenn man ein System im Overload beanspruche, dann möchte man dadurch eine Anpassung des Systemes erreichen.


    Heißt zum Beispiel, man spielt 8v8 bis das Sauerstoffsystem an seine Grenzen kommt um danach eine Verbesserung des Systems zu bekommen.


    Underload ist das Gegenteil, dort wird eine System nicht ganz ausgelastet.


    War die Erklärung verständlich genug? Ansonsten einfach melden.