U15 Angriffstraining

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  • Hallo Rudi,


    spontan fällt mir der Vortrag von Rangnick auf der ITK 2013 ein:

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    Hier ist das PDF mit dem Übungsaufbau:

    https://www.bdfl.de/images/ITK/2013/ITK_2013_Rangnick.pdf


    Damit hast du schon mal ein paar Ideen, auf dessen Basis du ggf. eigene Übungen entwickeln kannst.


    Schönen Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Kontersituationen zu trainieren heißt immer,

    a) Ballverluste der eigenen Abwehrspieler zu provozieren damit die Angreifer auch gegen einen unorganisierten Gegner spielen.

    b) Angriffssituationen nur kurz laufen zu lassen, da sonst die Spielnähe fehlt

    c) Positionen vorgeben und die Spieler Positiinsgetreu (wie im Spiel) aufstellen

    d) unnütze Räume wegschneiden


    Wenn du dir diese Prinzipien bei allen Übungen im Kopf behältst wirst du die selber ne Menge ausdenken können.

    -------------------

    Zur Praxis:


    Provokationsregeln um Ballverluste zu erzeugen:

    -Unterzahlmannschaft bilden

    -Pflichtkontakte (sorgt für Ballverlust im Dribbling)

    -enge Räume


    Hier noch eine Beispielstrainingswoche (hoffe das ist alles verständlich, habe mir das alles gerade aus den Fingern gesaugt und am Handy aufgeschrieben, daher leider keine Zeichnung)




    1.Training


    Aufwärmen


    1) Passraute (mit Stangen/Dummys markieren), Spieler gleichmößig an alle Ecken verteilen

    -an den Spitzen Ecken Schnittstellenball

    -an den Stumpfen Ecken seitlich lösen und im ersten Kontakt vorbei


    2) Raute bleibt bestehen, Spieler positionieren sich an den Spitzen Ecken

    - Richtung freies Hütchen im Tempo andribbeln

    -vor dem Hütchen Finte, im Tempo vorbeigehen, Pass auf die andere Seite spielen


    Hauptteil 1


    Doppelten Sechzener aufbauen,

    Je 1 TW

    3vs4, die Unterzahlmannschaft (Abwehr) hat immer den Ball (->bei Ballgewinn schnell zum Tor kommen, mögl. Provokationsregeln: nur offensive Pässe, Sekundenregel)


    Hauptteil 2


    Gleiches Feld

    4vs4, Verteidigerteam baut immer auf, das Angreiferteam darf nur offensive Pässe Spielen (->Zielstrebigkeit)



    2. Training


    Aufwärmen


    Pass-Achteck Tief-Klatsch-Dreh


    -Ausgangspunkte sind die unteren Seitenhütchen (des Achtecks)

    -von dort aus diagonal auf die oberen Hütchen passen

    -von oben auf die nahen Seitenhütchen klatschen lassen

    -an den Seitenhütchen aufdrehen und wieder Diagonal in die Tiefe spielen, diesmal auf die unteren Hütchen


    Hauptteil 1


    Doppelten Sechzehner Aufbauen, je 1 TW


    3+2 vs 4

    Grundidee wie im ersten Training, die Mannschaft mit den Abwehrspielern mit 3 Feldspieler baut auf, hat aber dieses Mal neben dem gegn. Tor auf jeder Seite einen Anspieler, der den Ball klatschen lassen kann (bei schwächeren Teams 2 schnelle Kontakte)

    -bei Ballverlust starten die Anspieler als zusätzliche Verteidiger rein, sodass schnelles Umschalten erforderlich ist


    Hauptteil 2


    6vs6, Verteidigung gegen Angriff


    Trichterförmiges Feld (einfach zwischen 5er/Grundlinieneck und Seitenlinie (bei etwa 35 m) abschneiden)

    -Verteidigermannschaft spielt auf 3 Passtore

    -Angreiferteam auf das Normaltor

    -Provokationsregeln: *Angreifermannschft hat x Sekunden für einen Torabschluss



    Ich hoffe ich konnte für ein bisschen Anregung sorgen

  • 16er  KingPaeng

    Ohne das ich mich die eure Diskussion einmischen werde, wäre es toll wenn wir weiter mitlesen dürften!


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Bei einer U15 sollten schon wesentliche mannschaftstaktische Aspekte mit einfließen, der Hauptfokus sollte aber nach wie vor im gruppentaktischem Bereich liegen.
    Die erste Frage die sich ergibt für ein Training des Konterspiels ist: "Wo wollen wir den Ball gewinnen?"

    Denn nur daraus lässt sich dann schließen wie es mit dem Ball weitergeht. Es macht einfach einen zu großen Unterschied ob ich den Ball vor dem Eigenen oder vor dem gegnerischen 16er gewinne. Es ergeben sich ganz unterschiedliche Kontersituationen und auch deshalb finde ich deine Frage etwas zu allgemein gestellt.

    Der Standard den man am häufigsten im Jugendbereich sieht (wenn man denn überhaupt einen Plan erkennen kann) ist ein nach außen lenkendes Mittelfeld-Pressing. Dies liegt vor allem daran, dass viele Mannschaften über außen aufbauen und den jugendlichen im individualtaktischen Training oft das nach Außen lenken bis zum geht nicht mehr eingehämmert wird.

    Davon gehe ich mal mit meinen Spielformempfehlungen aus.

    Die zweite Frage ist natürlich: "Wie spielen wir?" Denn die Grundordnung wird darüber entscheiden wie viele Spieler wir, in der Regel, bei Ballgewinn vor, neben und hinter dem Ball haben. Außerdem entscheidet unsere allgemeine offensive Ausrichtung was wir versuchen zu machen. Wenn wir z.B. der alleinige Spitzenreiter und jeder Mannschaft in der Liga spielerisch überlegen sind, werden wir nicht Harakiri nach vorne Spielen. Ist unsere einzige Qualität ein sehr schneller Stürmer sieht die Sache schon anders aus. In der Regel will man ja ein Mittelding finden. Ist der Weg zum Tor frei ab nach vorne, hat man sich fest gespielt lieber nochmal aufbauen.


    z.B. Wir spielen 4-4-2 mit einem typischen Mittelfeld-Pressing. Eine Typische Situation könnte also wie folgt aussehen.


    Wir haben also den Flügelspieler isoliert und gewinnen nun im Optimalfall den Ball.
    Wie kommen wir jetzt zur Spielform? Klar, wir schneiden diese Szene aus und gucken was bei rauskommt.

    Ich finde da haben wir schon eine ziemlich gute Spielform. Was mir aber noch nicht gefällt sind der Blaue Innenverteidiger und der dazugehörige Stürmer (die machen nicht wirklich mit), also kommen die weg. Was bleibt ist eine 5 gegen 4 Situation. Machen wir daraus eine 5 gegen 3 Situation mit nachstartendem Verteidiger, da im Spiel der Außenspieler von Rot vermutlich schon überspielt wurde:


    Regeln:

    Der blaue Spieler startet mit einem kurzen andribbeln über die Mittellinie das Spiel. Sobald der Ball die Mittellinie überquert darf der Außenspieler nachrücken. Ziel für Blau ist es durch schnelles Spielen die gestrichelten Linien zu überspielen (Durch einen Steilpass oder ein Dribbling). Um ein vertikales Spiel zu provozieren darf nach hinten nur per Direktablage gespielt werden. Muss ein Dribbler abdrehen ist der Angriff vorbei. Es gilt die Abseitsregel!

    Coaching-Punkte für Blau wären besonders der Doppelpass und das Spiel über den Dritten. Des Weiteren sollte darauf geachtet werden, dass Steilpässe parallel zur Seitenlinie gespielt werden.

    Eine Variation könnte sein aus einem Einwurf heraus das Spiel zu starten um diesen Standard auch noch zu trainieren.

    Das klingt schon mal gut finde ich. Aber was machen die Roten, wenn sie den Ball erobert haben? Die sollen dann ja auch umschalten ohne den Ball einfach wegzuprügeln. Hierfür nehmen wir Minitore, Hütchentore, Stangentore oder Dummys um bestimmte Positionen zu simulieren die im Falle einer Balleroberung angespielt werden sollen.



    Ich habe hier noch die Spielfelder etwas verkleinert um die Schwierigkeit zu erhöhen(schmaler für mehr Vertikalität) und gelbe Stangentore hinzugefügt, um die Positionen TW, IV, ZM und ST zu Simulieren. Es wird auf beiden Seiten gleichzeitig gespielt um mit der ganzen Mannschaft zu arbeiten. Bälle aus dem anderen Spielfeld sollen ignoriert werden bis die Aktion vorbei ist.

    Weiter erschweren würde ich diese Spielform mit mehr nachstartenden Verteidigern, bis hin zur Unterzahl für die Angreifende Mannschaft.

    Natürlich ist das nicht perfekt, es kommt zu keinem Torabschluss und Blau agiert praktisch aus einem ruhenden Ball, hat also eigentlich keine Umschaltsituation. Es gibt noch viele weitere Mängel, die mir wahrscheinlich nicht bewusst sind, da ich die Spielform nicht erprobt habe.

    Der Sinn meinest Posts ist es darzulegen wie man von einer Spielsituation zu einer Übungsform kommen kann.

  • Super!

    Genial was man hier für eine Unterstützung bekommt. Bin begeistert wie kreativ einige hier sind.

    Bin quasi neu "im Geschäft" und unsicher ob meine Vorstellungen umsetzbar sind.

    Skriwer dein Beitrag ist Weltklasse, danke.

    Du meinst meine Frage wäre zu allgemein.

    Konkreter geht es um eine Verbesserung des Angriffsverhalten in einer Kontersituation in einer Spielform aus Gruppentaktischer Sicht (hoffe besser erklärt)

  • Fantastischer Ansatz zum entwickeln eigener Spielformen! Danke!


    Habe nun drei mal rauf und runter überlegt, was ich mit dieser Aussage anfangen soll:


    Die erste Frage die sich ergibt für ein Training des Konterspiels ist: "Wo wollen wir den Ball gewinnen?"

    Denn nur daraus lässt sich dann schließen wie es mit dem Ball weitergeht. Es macht einfach einen zu großen Unterschied ob ich den Ball vor dem Eigenen oder vor dem gegnerischen 16er gewinne.

    Konnte mich nicht anfreunden damit - den Ball am gegnerischen 16er gewinnen ist für mich nicht Teil des Konterspiels.


    Habe mal bei Wikipedia nach einer Definition geschaut:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Konter_(Sport)


    Wenn das Wesen des Konters voraussetzt, das ein Team überlegen ist, dann kommt es wohl nicht oft vor, dass man den Ball am 16er des Gegners erobert. Man agiert also aus einer sehr Defensiven Spielstrategie heraus. Dazu kommt dann der Überraschungsmoment, den nicht darauf vorbereiteten Gegner zu überspielen.


    Der einfachste Ansatz, das zu üben ist doch dann mMn: Die Mannschaft die Kontert spielt in Unterzahl und bekommt wenn sie den Ball gewinnt die Provokationsregel Innerhalb 10/15 Sekunden zum Abschluss zu kommen - dafür zählen die Tore dann dreifach und schon ein Abschluss zählt als Tor.


    Es geht um das Umschaltspiel bei dem der Ball erobernde Spieler sofort erkennt, dass er jetzt ein wichtiger Angriffsspieler geworden ist.

  • Ich denke Skriwer wollte auf den unterschiedlichen Ansatz von Anfriffs-, Mittelfeld- und Abwehrpressing hinweisen.

    Unabhängig von Definitionen verstehe ich unter einer Kontersituation, dass die verteidigende Mannschaft den Ball von der aufbauenden Mannschaft erobert. Nach meinem Verständnis kann somit eine Kontersituation sehr wohl auch am gegnerischen 16 er entstehen. Der Gegner staffelt sich zum Aufbauen und steht somit nach Ballverlust nicht optimal zum Verteidigen.

    Ersatzbank Deinen Ansatz, die verteidigende Mannschaft in Unterzahl agieren zu lassen, halte ich nicht für zielführend. Als verteidigende Mannschaft versuchst du ja gerade in Ballnähe Überzahl herzustellen, damit du erobern kannst. Und abgeleitet aus dem Spiel, wenn du als verteidigende Mannschaft gegen einen aufbauenden Gegner in Unterzahl gerätst, dann hast du etwas falsch gemacht.

    Ich würde daher im Training die verteidigende Mannschaft in Gleichzahl oder mit einem Mann Überzahl spielen lassen. Gerade die Balleroberung und das zielstrebige Spiel nach vorn soll ja geschult werden. Bei den Bsp. von Skriwer wird ja auch in 4 gegen 4, bzw. 5 gegen 4 gespielt.

    Das halte ich auch für spielnah.

    Eine Unterzahlsituation macht nach meiner Meinung mehr Sinn, wenn ich das Gegenpressing trainieren will. Mein Team greift an, verliert gegen die in Überzahl verteidigende Mannschaft den Ball und versucht nun, zunächst in Unterzahl, den Ball zurückzuerobern.

  • Der einfachste Ansatz, das zu üben ist doch dann mMn: Die Mannschaft die Kontert spielt in Unterzahl und bekommt wenn sie den Ball gewinnt die Provokationsregel Innerhalb 10/15 Sekunden zum Abschluss zu kommen - dafür zählen die Tore dann dreifach und schon ein Abschluss zählt als Tor.


    Es geht um das Umschaltspiel bei dem der Ball erobernde Spieler sofort erkennt, dass er jetzt ein wichtiger Angriffsspieler geworden ist.

    Ohne mich jetzt gegen Wikipedia zu stellen ist Konterspiel im Sprachgebrauch ja eher ein "überfallartiges" und damit schnelles Angriffsspiel nach Balleroberung um eine gewisse Unordnung in der gegnerischen Mannschaft auszunutzen.


    Ich sehe daher keinen Grund eine Balleroberung am eigenen sechzehner auszuschließen. Noch vor einigen Jahren (vor Tuchel, Klopp, usw.) war es ja auch ziemlich normal das sich Teams "hinten rein gestellt" haben und dann versuchten nach Balleroberung schnellstmöglich die Reihen der Gegner zu durchspielen. Der Sprachgebrauch war dann eben "ausgekontert" (oder Kick and Rush).

    Obwohl diese Form der taktischen Ausrichtung heute eher selten zu finden ist muss die Ausrichtung ja immer zum Team und den Spielern passen. Daher würde diese Varianten in den Überlegungen zum Breitensport nicht ausschließen wollen.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • entschuldigt, wenn ich bei dem Thema nicht so sattelfest bin, aber die Definition von Konter bei Wikipedia finde ich ausgesprochen treffend. Eben im Gegensatz zum Pressing oder einer Balleroberung. Denn sonst wäre ja u.U. theoretisch jeder Ballgewinn ein Konter.

    aus dem Gedanken heraus wollte ich eben den Versuch starten abzugrenzen, wann ist etwas denn ein Konter und wann eben nicht. Aber vielleicht bin ich da auch auf einer falschen Fährte?


    Aus diesem Ansatz, das dann eine Überlegenheit des Gegners das entscheidende ist, musste ich nicht lange überlegen, wir sich das aus meiner Erinnerung immer anfühlte :)

    und es schien mir schon so, als wären im überlegenen Team immer 2 Mann mehr auf dem Platz will immer jemand frei stand. also wir immer gefühlt in Unterzahl spielten. dadurch auch immer schon sofort Druck auf und ausgeübt wurde bei Ballgewinn - nicht so geschulte defensiv Kräfte müssen lernen damit umzugehen. deswegen finde ich schon, dass die Unterzahlsituation das Richtige ist um das im Training zu schulen.

  • Ja ich denke schon das aus jedem Ballgewinn ein Konter entstehen kann. Ein Schnellangriff nach dem Ballgewinn der die Unordnung des Gegners ausnutzt ist für mich ein Konter. Das "auf Konter spielen" ist dagegen schon so konnotiert wie Ersatzbank meint: Bus parken und lauern. Man kann aber auch "auf Konter spielen" wenn man nicht die unterlegende Mannschaft ist wie es z.B. Atletico Madrid gerne tut und auch Manchester City sieht man oft nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte einen Schnellangriff fahren anstatt wieder ruhig ihr so starkes Positionsspiel aufzuziehen.

    Mit dem Aufkommen und der Verbreitung des Pressings und Gegenpressings ist der Begriff "Konter" sehr schwammig geworden.

    Deswegen muss man im Fußball immer sehr genau sagen was man meint, denn jede Mannschaft hat praktisch ihre eigene Sprache.

    Gruppentaktisches Angriffsverhalten in Kontersituationen kann jetzt so ziemlich alles heißen. Wir sind uns ja nicht mal einig was Konter überhaupt heißt, wie sollen wir dann vernünftig Trainingsformen vorschlagen? Man braucht einfach mehr Infos.

    Wie Grätsche meint wollte ich auf die unterschiedlichen Pressingarten hinaus (Oder spielen wir doch eher abwartend?). Denn ich denke zu wissen wo und wie man den Ball erobern will, ist das absolute Minimum um spezifische Übungen fürs Umschaltspiel vorzuschlagen. Unspezifische Übungen zum Umschaltspiel findet man ja eh in jeder Übungssammlung.

  • Guten Morgen!

    Danke für die vielen Ansätze und Erklärungen. Sind einige Dinge dabei die ich mitnehme.


    Will meine Frage etwas konkretisieren :

    Es geht um eine Gruppentaktische Spielform unter der Überschrift "Verbesserung des Angriffsverhalten in der Kontersituation".

    Hierzu habe ich viele Dinge im Kopf die ich umsetzen kann. Ich finde das Thema sehr interessant und finde es gut das hier zu diskutieren. Dadurch bekommt man neue Ansätze und Situationen über die man so noch nicht nachgedacht hat.

    Ich nenne es mal Horizonterweiterung.

    Man kann nie genug input und Impulse haben.

    Zu einer meiner Ideen :

    4 vs 4 beginnen in einer Hälfte des Mittelkreis bzw in einer vorgegebenen zone (1) in Bereich Mittelkreis

    Nach Ball gewinn heißt es schnell umschalten und aus zone 1 raus Richtung Tor in zone 3 (hier wäre zone 3 evtl 20 mit vor dem Tor) mit Torabschluss

    Zone 2 muss hierbei schnell überwunden werden.

    Evtl kann man auch sagen Torabschluss erst nach 2 oder 3 ballkontakten in zone 3.

    Das ganze muss unter Berücksichtigung von abseits stattfinden.

    Gute Idee? Oder denkt ihr nicht sinnvoll und falscher Ansatz?


    Idee 2 :

    5 vs 3 Angriffsteam befindet sich am Mittelkreis, abwehrteam im 16er.

    Anschlag vom Torhüter Richtung Mittelkreis (hierbei könnte evtl das Problem sein das der Ball nicht ankommt, evtl kann ich den Ball in den Mittelkreis spielen oder ein vorgezogener stürmer spielt zurück in Mittelkreis und bringt sich in Position).

    Sobald der Ball im Mittelkreis ist rückt die Abwehr raus und der Angriff beginnt seine Aktion. Aufgrund der Überzahl entsteht in meinen Augen eine gute Kontersituation.

    Mann könnte an der Mittellinie 2 oder 3 Passtore aufstellen, falls es dazu kommen sollte das die Abwehr den Ball erobert.

    Wie seht ihr Idee? Umsetzbar?

    Ist ein halbes Spielfeld zu groß?

    Die Spieler sind alle U15

    Freue mich auf eure Inspirationen!!

  • Welche Liga spielt ihr überhaupt?


    Zu Idee 1:

    Als erster Schritt einer methodischen Reihe prinzipiell recht sinnvoll, wobei ich 4 gegen 4 gefühlt etwas klein finde. Du musst halt darauf achten, dass durch richtige Wahl des Raumes eine gewisse Spielnähe bewahrt bleibt. Es stellt sich übrigens auch die Frage nach dem Defensivverhalten der Sparrings-Mannschaft. Spielt sie Gegenpressing oder lässt sie sich sofort fallen. Das kann einerseits mit den von dir erwarteten Gegner, eurer eigenen Spielweise (-> Stichwort: ganzheitliches Training) oder aucg deinem Coaching Schwerpunkt zusammenhängen. Auf keinen Fall würde ich irgendeine Form der Kontaktbegrenzung einführen. Deine 3 Kontakte in Zone 3 führen genau zu einer Verschleppung des Tempos was quasi ein Widerspruch zu deinem wichtigsten Coachingpunkt ist.


    Apropos Coachingpunkte:
    Dir muss natürlich grundsätzlich klar sein was du im Detail sehen willst. Das ist im speziellen von eurer Pressingstrategie abhängig (nach außen od. nach innen lenkend; Pressinghöhe). Spontan würde ich folgende Punkte ansprechen:


    -Durchlaufen (besonders der außen positionierten Spieler)

    -Steil-Klatsch-Steil Kombinationen (oder z.B. direktes Spiel in die Spitze ->Abhängigkeit vom Ort der Balleroberung)

    -raumgreifendes Dribbling

    -Ausspielen klarer Überzahlen (besonders 3 vs 2, weil besonders häufig).


    Zu Idee 2:


    Der Ausgangssituation fehlt meines Erachtens die Spielnähe: Warum laufen beide Teams aufeinander zu? Normalfall ist, dass die defensive Mannschaft sich zurückzieht. Ich würde den Ballgewinn in ein Training der Kontersituation grundsätzlich immer einbauen. Dadurch hast du eine Abhängigkeit von deiner Pressingstrategie und hast realistische Ausgangspositionen der Spieler. Am einfachsten erreichst du das im 11 gegen 11 (Sparrings-Team bekommt Passfolge vorgeschrieben; Coaching-Team presst und erobert den Ball->Konter). Fehlende Spieler werden sinnvoll gestrichen.



    Idee von mir:


    Ich würde dem Ganzen (wie bereits angedeutet) erstmal das Gruppentaktische Ausspielen von Überzahlen aus methodischen Gründen vorschieben. Je nach Leistungsstand 2v1; 3v2; 4v3. Wenn das sitzt kannst du in größere und komplexere Formen gehen.

  • Constantin super Hinweis zu Idee 2.

    Hast recht das es wenig Sinn macht das die Abwehr komplett rausrücken.

    Hintergedanke dabei war quasi ein pressing der Abwehr zu integrieren.


    Zu Idee 1 hast du auch völlig recht das durch das unnötige abspielen das Tempo rausgenommen wird, macht grundsätzlich auch wenig Sinn, aber dadurch ist es nicht ganz so einfach. Idee könnte auch sein erst den torabschluss suchen wenn alle Angreifer sich in zone 3 befinden.


    Wie würdest du denn bei der Aufgabenstellung aus Gruppentaktischer Sicht

    Eine Verbesserung des Angriffsverhalten in Kontersituation als spielform Vorgehen.

    Ich habe unheimlich viele Ideen im Kopf komme aber immer wieder an den Punkt wo ich mir nicht sicher bin ob das so Sinn macht.

  • KingPaeng


    Also an den Reglern einfach/schwer würde ich anders schrauben. Aber grundsätzlich denke ich nicht, dass die Form zu einfach ist.


    Gruppentaktisches Training:


    Du markierst ein entsprechend großes Feld (mit einem Tor an den jeweiligen Stirnseiten) an dessen einen Stirnseite die 3 (bzw. 2; bzw 4) Angreifer starten. Die/Der Verteidiger beginnen/beginnt in entsprechendem Abstand und müssen versuchen die Angreifer am Torabschluss zu hindern. Um Zeitdruck zu erhöhen startet ein zusätzlicher Verteidiger in entsprechendem Abstand von hinten. Die einzelnen Abstände sind entsprechend wieder vom Leistungsniveau abhängig.


    Grundsätzlich gilt: Coaching ist wichtiger als Organisation. Also sollte dir bevor du diese Formen trainierst klar sein, wie sie taktisch richtig ausgespielt werden.

  • Es gibt noch viele weitere Mängel, die mir wahrscheinlich nicht bewusst sind, da ich die Spielform nicht erprobt habe.

    Ich finde deine Übung echt gut! Vor allem den beschriebenen Sinn, wie man aus einer Spielszene zu einer Spielform kommt hast du sehr gut beschrieben! Ich werde die Übung in der Vorbereitung auf die Rückrunde sicherlich mal so ausprobieren! Gut finde ich auch, dass man aufgrund der geringen Spielfeldgröße den Aufbau 2x machen kann und trotzdem in den Spielnahen Zonen spielt!


    Ich würde vielleicht noch eine Abseitslinie markieren hinter der erst das Abseits gilt. Spielnah ist in meinen Augen ja, dass selbst wenn sich warum auch immer die Verteidiger rausziehen lassen sollten der ballferne IV (der ja nicht mitspielt) absichernd leicht gestaffelt steht. Zudem könnte ich mir vorstellen, dass dadurch die Verteidiger automatisch (ist nur eine Einschätzung vom Gefühl her) nicht zu aktiv drauf gehen. Ein guter Gegner würde bei laufendem Konter mit Gegner in freiem, unbedrängtem Ballbesitz ja auch erst mal nicht die Höhe halten oder gar rausrücken, sondern zurückweichen.


    Vielleicht könnte man auch aus deinem gewählten Aufbau den roten Spielern den Ball geben und eine Kontaktbegrenzung oder Zeitbegrenzug bis sie die Linie überdribbelt/Mini-Tor getroffen haben müssen zu Ballverlusten drängen, damit die Blauen auch aus dem bewegtem Ball in Kontersituationen kommen.



    Ich finde die Übung ist gut durchdacht und vor allem zeigt es wirklich schön, wie man eine Spielsituation runterbricht und daraus dann eine Spielform entwickelt.



    Könntest du mir noch sagen, wie du die Grafiken erstellt hast? Also mit welchem Programm? Danke schön!


    Edit: Ich wollte mehr von dem Beitrag zitieren und es nicht so aussehen lassen, dass ich Kritik äußern wollte, bekomme das aber grad irgendwie nicht hin. Sorry!