Hallöchen,
ich habe mal einen Artikel von Niemals allein zum Anlass genommen, die Jugendkarrieren der erwähnten Spieler zu googlen.
Hier erstmal die Definition eines Hipster-Fussballers laut niemalsallein.de (mit leichtem Augenzwinkern):
Zitat von Niemals alleinEin Hipster-Spieler ist also ein Spieler, den ein junger erwachsener Fußball-Hipster aus der urbanen Mittelschicht gut findet, weil oder während er jenen Spieler in der Mainstream-Berichterstattung nicht (angemessen) gewürdigt sieht. Sprich: Wer wahnsinnig schnell rennen kann oder besonders robust im Zweikampf, aber am Ball und im Freilaufen langweilig bis auffällig schwach ist, ist ein auffälliger, aber langweiliger Spieler (einer wie Cristiano Ronaldo). Haben wir gerade beschlossen. 22 Vertreter der anderen Sorte haben wir in der Zweitligahinrunde ausfindig gemacht und stellen sie kurz vor.
Ich habe mir dann den Zeitpunkt angeschaut, bei welchem Alter diese Spieler in den Leistungsfussball gewechselt sind. Bei zwei, drei Kandidaten waren die Daten leider etwas unvollständig, so dass ich den ersten dokumentierten Wechsel als Sprung in den Leistungsfussball genommen habe, es aber durchaus sein kann, dass er auch schon vorher im Leistungsbereich gespielt hat. Hier die Liste:
Dieses Ergebnis bestätigt eine Tendenz, die ich schon seitdem ich Fussballtrainer bin, beobachte, wenn ich interessante Spieler mal google.
Spieler, die ungewöhnlich, kreativ, überraschend und unvorhersehbar spielen, sind oft lange in Amateurvereinen geblieben und erst spät "entdeckt" worden.
Das Ergebnis ist ein Schlag in die Fresse für alle NLZs, die ab der U8, U9 oder U10 die besten Spieler ihres Kreises einsammeln. Diese Spieler sind ja nicht nur die herausragenden "Talente" eines Jahrgangs, sondern bekommen dann auch noch beste Ausbildungsbedingungen geboten (gute Trainer, beste Trainingsbedingungen, hohe Trainingsintensität und -anzahl, ständige Herausforderung durch starke Mit- und Gegenspieler im Training/Spiel, viel Spielpraxis auf Leistungsvergleichen, etc).
Eigentlich kann es nicht sein, dass vier, fünf oder sechs Jahr später unentdeckte Spieler diesen Spielern vorgezogen werden und dann auch später den Sprung in den Profifussball schaffen (auch wenn es "nur" die 2.Liga ist).
Der Vorwurf, der sich darauf ableiten lässt (etwas provokant und oberflächig formuliert): NLZs sammeln viel nach den Aspekten Physis, Athletik und Durchsetzungsfähigkeit ein, um kurzfristige Erfolge zu feiern. Diese Spieler werden dann auf "Gleichförmigkeit" erzogen und können an Kreativität einbüßen bzw. sich in dieser Hinsicht nicht mehr so gut entwickeln wie im Amateurverein.
Gruß, Christoph