Von anderen Sportarten lernen

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  • let1612 Auch in den von dir genannten Sportarten kommen Frusterscheinungen mit dem Ball vor, in der NBA sieht man pro SPiel sicher 6-7 Aktionen wo der Ball aus Unverständnis auf dem Boden gepfeffert wird. Der Fußball liegt aber schon dort, deshalb lebt sich dies im Fußball nur anders aus mMn.


    Ein Vergleich im SPielaufbau ergibt ohnehin keinen Sinn. Beim Basketball/Handball kann ich den Ball sichern, indem ich ihn festhalte, dann kann der Gegner erstmal wenig gegen machen. Das geht für den Feldspieler beim Fußball nicht.

  • Falls du konkrete Beispiele für solcherlei Übungen hast, dann immer mal her. Ich bin bestimmt nicht der einzige interessierte.

    Das müsste man entwickeln. Es kommt auch auf die "Kampf" Sportart an. Ich seh das eher als Teil eines angebotenen Athletiktraining / Koordinationstraining ab D-B Jugend. Das müsste dann in den jeweiligen Trainingstag ca 30-45 Minuten eingebunden werden. Carpoeira finde ich deshalb interessant weil hier viele Muskelgruppen beansprucht werden und es die Koordination fördert. Ich weiss nicht was ein Trainer pro Stunde in einer Gruppe kostet ich denke aber das ist überschaubar bis man das ordentlich kann. Es geht ja nicht darum ein Carpoeira Meister zu werden. Ich denke aber das man sich hierüber mal informieren könnte. Es schult halt die Koordination. In der Vorbereitung für die koordinativen Basics macht es sicherlich den Kids auch Spass. Ich denke mehr Spass als ein reines Koordinationstraining und ist sicherlich was anderes.


    Ich komme vom Judo. Ich denke aber die Technikübungen sind hier wesentlich schwerer einzubauen. Wie ein Kommentator schon angemerkt hat könnte man hier höchstens richtiges fallen lernen. Alles andere ist schon sehr speziell.


    Handball und auch Rugby schulen das Freilaufen, Anbieten und die schnelle Weitergabe des Balls ob mit Hand oder Fuss ist erstmal zweitrangig. Es geht da mehr um das Anbieten im Raum, das automatisieren von Laufwegen sowie Postionswechsel und Variabilität auf dem Feld. Das ist meiner Meinung nach auch kein Alleinstellungsmerkmal von Fussball und z.B. im Handball stärker ausgeprägt.

  • Wie komme ich zu dem Gedankensprung? Weil es um Schiedsrichterentscheidungen ging und wie man Regeln durchsetzen kann. Auch Erziehung spielt hier eine Rolle. Ich gebe euch Recht, dass ich den Gedankengang nicht gut kommuniziert habe.


    Regeländerungen im Kinderfußball, die aus meiner Sicht im 7:7 ohne weiteres umsetzbar wären:

    - der Torwart muss in der Pause gewechselt werden

    - je nach Spieleranzahl gibt es eine Wechselpause nach x Minuten, in der die Auswechselspieler eingewechselt werden müssen (z.B. 2 Auswechselspieler in der F-Jugend (Spielzeit 20 min.) -> nach 5, 10 und 15 min. müssen 2 Spieler gleichmäßig gewechselt werden)

    - Tore zählen nur, wenn alle Kinder in der gegnerischen Hälfte sind

    Problematischer wird es:

    - in der eigenen Hälfte muss ein Spieler min. 2 Ballkontakte machen sonst gibt es Freistoß für den Gegner

    - bei 3 Toren Vorsprung darf der "Torjäger" kein Tor mehr erzielen (nachdem ich dies bei Turnieren in Fußballcamps mache, weiß ich, dass es die Kinder akzeptieren und umsetzen können und meistens enststeht dadurch mehr Teamgeist und Stolz auf die Tore)


    Bei vernünftigen Trainern und Spielern bräuchte man für diese Regeln noch nicht einmal einen Schiedsrichter.

  • Wie komme ich zu dem Gedankensprung? Weil es um Schiedsrichterentscheidungen ging und wie man Regeln durchsetzen kann. Auch Erziehung spielt hier eine Rolle. Ich gebe euch Recht, dass ich den Gedankengang nicht gut kommuniziert habe.



    - Tore zählen nur, wenn alle Kinder in der gegnerischen Hälfte sind

    nicht ausführbar. Der Spieler der im 1-1 den Ball in der eigenen Hälfte gewinnt, noch 2 ausdribbelt und dann ein Tor schießt müßte abstoppen und warten bis alle anderen aufgerückt sind?!? sehr spielfern.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Trainer E : ich würde sagen, dass die anderen Spieler schnell nachrücken müssen und das finde ich nicht "spielfern" für den Jugendbereich - im Kinderbereich bleiben dann nämlich 5 Kinder (+TW (6)) stehen und der Mini-Messi macht es alleine und irgendwann laufen die anderen Kinder nicht mehr mit. Warum auch, sie bekommen den Ball sowieso nicht.

    Und wie oft kommt die von dir beschriebene Situation später im Fußball vor? Und schon sind wir wieder bei ausbildungsorientiert vs. ergebnisorientiert.

  • Und schon sind wir wieder bei ausbildungsorientiert vs. ergebnisorientiert.

    was hat das denn damit zu tun?!? Nichts.

    NAtürlich sollen die Kids mit aufrücken. Der Mini Messi von dem Sie den Ball nicht bekommen?!?

    Auch nicht gegeben in der beschriebenen Situation. Die Situation kam bei mir öfter vor, auch weil die, die vorne spielten mit attackiert haben, haben die nun freien WEg mit evt. einem der auszudribbeln ist zum Tor, warum sollten Sie warten, bis alle aufgerückt sind?

    Die spielen die Situation eben zu Ende.

    Und das alle Kinder ansonsten stehen bleiben, konnte ich nie beobachten.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • geht trotzdem nicht. Wo bitte hat man denn eine Mittellinie? Und wer überwacht das dann? Und was machst du, wenn du fünf flinke hast aber noch einen dicken Paul? Den könnte man dann ja nur vorne "stehen lassen" und somit könnte er sich nie in der Abwehr versuchen.


    Ich fände wichtiger, dass man die langen Abschläge verbietet! Das können die TW noch später lernen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • nicht ausführbar. Der Spieler der im 1-1 den Ball in der eigenen Hälfte gewinnt, noch 2 ausdribbelt und dann ein Tor schießt müßte abstoppen und warten bis alle anderen aufgerückt sind?!? sehr spielfern.

    Wieso denn spielfern? Das ist doch genau eine taktische Komponente die die Kids für den späteren Fußball lernen müssen. Rsumverknappung brauchst du fürs Gegenpressing, Konterverhinderung und zum Toreschießen (Überzahl Ballnähe/Strafraum).


    Aber mal davon abgesehen:

    Hätte man nicht einen ähnlichen Effekt durch die Einführung von Abseits? Vielleicht nicht bei der G/F, aber zumindest im E-Jugendbereich.

  • Und was machst du, wenn du fünf flinke hast aber noch einen dicken Paul? Den könnte man dann ja nur vorne "stehen lassen" und somit könnte er sich nie in der Abwehr versuchen.

    Sehe ich genauso. Damit werden die Mannschaften, die einen "Paul" einsetzen quasi bestraft.


    let1612


    Deinen Vorschläge zu einer strikten Rotation und gleichen Spielzeiten würde ich zustimmen, obwohl es wieder sicherlich dazu führen würde, dass einige Trainer von vornherein mit weniger Wechselspielern anreisen.


    Allerdings halte ich alle weiteren Regeln und Einschränkungen die das Spiel betreffen für den falschen Weg.

    Sei es, jemanden verbieten weitere Tore zu schießen, einen langen Ball oder einen Doppelpass zu spielen.

  • Goodie : im Handball spielen sie sogar 2x 3 gegen 3 für eine Halbzeit im Kinderhandball - da dürfen die 3 Abwehr- und Angriffspieler nicht über die Mittellinie - und dann muss es halt eine geben (genauso wie einen Strafraum, dass der Torwart weiß, wo er Hand machen kann)


    Habe gerade ein bisschen Handballforum gelesen :) - sehr interessant und ziemlich ähnliche Themen und Meinungen wie hier. Die Nationalmannschaften sind ja auch ziemlich ähnlich erfolgreich und die Landesverbände haben auch alle ihre eigenen Regeln ;)


    Was mir auch immer auffällt:

    - Regelvorgaben, die im Training OK sind, kann man im Spiel nicht machen. Warum? Spiel ist doch nur ein weiteres Training im Kinderbereich ;) (interessiert "Paul" im Training nicht? sind unsere Vorgaben im Training nicht kindgerecht?)

    - Regeländerungen werden erst mal abgelehnt

    - an die sportliche Entwicklung der Kinder wird selten gedacht

    - es werden erst einmal zig negative Gründe gesucht, bevor man sich über einen positiven Grund Gedanken macht


    Nachdem Horst Wein aus dem Hockey kommt, habe ich gerade dort auch geschaut. Dort gibt es Mini-Hockey (wie Funino) bei den ganz Kleinen (U8) und dann 6+1 (U10) auf dem Feld.

    Statt Strafecke gibt es Penalty - im Handball teilweise anstatt 7m - wäre auch eine Möglichkeit für den Fußball.

  • let1612

    Im Handball hast du doch im Regelfall einen Hallenboden mit fest eingezeichneten Linien.

    Ein passend abgekreideter Platz im Kleinfeldbereich ist dahingehend doch eher eine Ausnahme.

    Und nein, Markierungshüttchen stellen, meiner Ansicht nach keine Alternative da.


    Regelvorgaben, die im Training OK sind, kann man im Spiel nicht machen. Warum? Spiel ist doch nur ein weiteres Training im Kinderbereich (interessiert "Paul" im Training nicht? sind unsere Vorgaben im Training nicht kindgerecht?)


    Auf kleinerem Feld mit kleinerer Spielerzahl machen solche Vorgaben, für mich, definitiv sinn.

    Eine Vorgabe wie du sie vorgeschlagen hast, würde ich im 7vs7 auch im Training nicht anwenden.


    Warum nicht?

    Weil ich weiß das während unsere schnellsten Spieler bereits von Grundlinie zu Grundlinie gelaufen sind, die Paules noch nicht einmal die Mittellinie erreicht hätten. Somit müssten sich für einen Angriff alle Spieler als Traube weiter bewegen und das obwohl doch das Dribbling

    in dieser Altersklasse als Schwerpunkt gilt.



    - an die sportliche Entwicklung der Kinder wird selten gedacht

    - es werden erst einmal zig negative Gründe gesucht, bevor man sich über einen positiven Grund Gedanken macht


    Wenn wir schon bei Polemik sind, dann könnte ich einwenden, dass man die Kinder in ihrer Entscheidungsfindung einschränkt wenn man dies und jenes verbietet. :rolleyes:

  • kann SG-Nr8 nur recht geben. im training gibt es schon Vorgaben die besagen, Tor zählt nur, (oder doppelt, m.e. besser) wenn alle in der gegnerischen hälfte sind. bei 3 gg.3 4gg4 auch sinnvoll.

    einem Kind zu -verbieten- nach ballgewinn ins dribbling zu gehen und den torabschluß zu suchen, weil erstmal alle aufrücken müssen, ist für mich mehr gg. die sportliche Entwicklung eines Kindes gedacht.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • SG-Nr8 und Trainer E : ich gehe mal davon aus, dass ihr Rechtshänder seid. Was würde passieren, wenn ich euch "für einen kurzen Zeitraum" verbieten würde mit der rechten Hand zu schreiben? Würdet ihr dann mit Links schreiben? Würdet ihr dadurch nicht eine weitere Schreibalternative dazu gewinnen? Hättet ihr dadurch nicht mehr Entscheidungsmöglichkeiten und Fähigkeiten als zuvor?


    Was ist die Schusslinie beim Funino? Ein Verbot außerhalb auf das Tor zu schießen oder Anreiz einer spielerischen Lösung?

  • SG-Nr8 und Trainer E : ich gehe mal davon aus, dass ihr Rechtshänder seid. Was würde passieren, wenn ich euch "für einen kurzen Zeitraum" verbieten würde mit der rechten Hand zu schreiben? Würdet ihr dann mit Links schreiben? Würdet ihr dadurch nicht eine weitere Schreibalternative dazu gewinnen? Hättet ihr dadurch nicht mehr Entscheidungsmöglichkeiten und Fähigkeiten als zuvor?


    Was ist die Schusslinie beim Funino? Ein Verbot außerhalb auf das Tor zu schießen oder Anreiz einer spielerischen Lösung?

    Die Art der Fragestellung erinnert mich an irgendwen:/

    Die Antworten kennst Du selberund weißt wie wir antworten würden, von daher sehe ich Sie als rhetorisch an. Du brauchst uns sicher auch nicht durch die Art der Fragestellung zu einem Lerneffekt führen.

    Es ging um ein Beispiel das Du als Regel für den Spielbetrieb vorgeschlagen hast. Das kurzfristige erarbeiten einer spielerischen Lösung findet wie auch schon von SG-Nr8 treffend beschrieben, im Training statt. bei geringerer Spielerzahl.

    Das halte ich ebenfalls für sinnig.

    Das Aufrücken der kompletten Spieler in die Hälfte im 7gg.7 beraubt den Spieler eventuell einer individuellen Lösung z.b. ins Dribbling gehen und Torabschluß suchen.

    Das hat mit der Schußlinie im Funino im 3gg.3. mal so gar nichts zu tun, außer das es im weitestens Sinne auch eine Provokationsregel ist.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • let1612

    Vielleicht verstehe ich deinen Gedankengang einfach nicht. Ich würde mich freuen wenn du mir erklärst, welches Ziel du mit dieser Vorgabe erreichen möchtest. In kleinerer Mannschaftstärke (4 oder weniger) kann ich dies für mich beantworten.

    Würdest du eine solche Vorgabe auch auf dem Großfeld nutzen?


    Dein Beispiel mit dem Linkshänder passt insoweit nicht ganz.

    Wenn du eine Analogie ziehen möchtest, dann würdest du mir und Trainer E über einen längeren Zeitraum das schreiben mit der rechten Hand verbieten. Die Frage ist, ob wir dann auch wieder in Erwägung ziehen mit der rechter Hand zu schreiben wenn es uns erlaubt ist.

  • Mir ging dieses Thema vorher beim Joggen auch nochmals durch den Kopf. Und ich dachte mir, warum hast du nicht einfach geschrieben, was die Kinder machen.


    zum Beispiel: Torschußverbot bei 3 Toren Vorsprung - und nur dann. Erfahrungen aus Fußballcamps bei Turnieren im 6 gegen 6 bzw. 5 gegen 5 (und ich wurde noch nie von Kindern angesprochen, dass man 7 gegen 7 spielen muss um ein "richtiges" Fußballspiel zu machen).

    1) kurze Nachfrage: wirklich?

    2) Regel wird angenommen und führt zu

    - "Torjäger" geht in die Abwehr

    - "Torjäger" geht ins Tor

    - "Torjäger" fordert seine Mitspieler auf mehr mitzuspielen, um sie vor dem Tor anzuspielen bzw. ihnen den Ball zum Torschuß aufzulegen

    - "Torjäger" muss mehr den Ball halten, damit die anderen nachrücken können

    => dies alles führt dazu, dass der "Torjäger" mehr Erfahrung sammelt und eine bessere Entwicklung nimmt als wenn er noch x-mal an dem Gegner vorbei läuft und auf das Tor schießt

    => dies führt meistens auch dazu, dass der "Torjäger" ein höheres Ansehen in der eigenen Mannschaft bekommt, weil er einigen anderen ja ein Tor auflegt (es kommt zu mehr "Mannschaftsspiel")

    ==> das Verbot führt zu mehreren Handlungsalternativen, die der "Torjäger" vorher nicht in Betracht gezogen hat.

    3) es führt nicht dazu, dass er im nächsten Spiel kein Tor mehr schießt. Seine "Stärke" verliert er in diesen paar Minuten nicht.


    Verbote oder Provokationsregeln werden im Training angewandt. Warum dann nicht im Spiel? Und wenn es bei 7 gegen 7 nicht geht, dann schaffen wir dieses halt ab und spielen 5 gegen 5 oder Funino. Das muss man doch nur in der Regel aufnehmen (siehe Mini-Hockey oder die Handball-Regeln). Die Fußballregeln im Kinderbereich sind leider nicht im Sinne der Kinder sondern im Sinne der Erwachsenen.


    Um meine Gedankengänge nachzuvollziehen:

    - darf ich nicht mit der rechten Hand schreiben, werde ich mit der linken Hand schreiben. Das wird anfangs schrecklich sein und sich schrecklich anfühlen und dann besser werden. Dann könnte ich mit der rechten und der linken Hand schreiben und es mir aussuchen. Ich habe mehr Alternativen. Ich möchte nicht wie früher die Linkshänder zu Rechtshänder machen, deshalb kurzfristig.

    - das mit "alle in die gegnerische Hälfte" habe ich genommen, weil es hier beim Abseits aufkam. Da hat keiner an der Trainingsform hergenörgelt. Wenn ich dann aber sage, wir machen das auch im Spiel - kommt der Protest. Und das obwohl hier weitgehendst (so zumindest mein Eindruck) der Konsens besteht, dass im Kinderfußball das Spiel ein weiteres Training sein sollte.

    Dieses Nachrücken würde ich auch auf dem Großfeld fordern und trainieren - vielleicht nicht mit der Mittellinie aber kurz dahinter (z.B. Kreis - und den Torwart würde ich auch auffordern bis min. zum 16er mitzumachen). Ich will immer das alle mitspielen und sei es nur für den 2. Ball

    - die Schusslinie im Funino war keine Argumentationskette sondern nur ein weiteres Beispiel, wie man sie positiv oder negativ sehen kann. Und ein hier diskutierter Ansatz das 7 gegen 7 zu ersetzen bzw. zu ergänzen.

  • Und wenn es bei 7 gegen 7 nicht geht, dann schaffen wir dieses halt ab und spielen 5 gegen 5 oder Funino.

    Und genau in diesem Punkt kommen wir auf einen gemeinsamen Nenner.

    Wenn zuerst die Spielerzahl heruntergesetzt wird und das Feld verkleinert, dann werden sicherlich viele Probleme so gar nicht mehr auftauchen.

    Danach würde ich erst anfangen nachzudenken über Vorgaben und Regelanpassungen die zu einer Verbesserung führen können.


    es führt nicht dazu, dass er im nächsten Spiel kein Tor mehr schießt. Seine "Stärke" verliert er in diesen paar Minuten nicht.

    Das hat doch keiner behauptet.

    Wenn es jedoch einem Spieler nicht gestattet ist schnellst möglich den Torabschluss zu suchen, weil er auf seine Mitspieler warten muss, dann würde ich ihm eine Spielweise aufzwingen, die dem Schwerpunkt Dribbling entgegensteht. Und das über einen längeren Zeitraum.


    das mit "alle in die gegnerische Hälfte" habe ich genommen, weil es hier beim Abseits aufkam. Da hat keiner an der Trainingsform hergenörgelt. Wenn ich dann aber sage, wir machen das auch im Spiel - kommt der Protest. Und das obwohl hier weitgehendst (so zumindest mein Eindruck) der Konsens besteht, dass im Kinderfußball das Spiel ein weiteres Training sein sollte.

    Innerhalb einer Trainingsform ist es eine Provokationsregel die ich einsetzen kann um einen gewünschten Effekt herbeizuführen.

    Das beutet nicht, dass ich diese Regel permanent einsetzen würde, sondern rein situativ.


    Torschußverbot bei 3 Toren Vorsprung

    Für wenn gilt dieses Torschußverbot? Einen einzelnen Spieler? Die gesamte Mannschaft?


    Wäre es nicht sinnvoller die von dir vorgeschlagene, verpflichtende Positionsrotation einzuführen, anstelle das primäre Ziel einer jeden Fußballmannschaft, Tore zu schießen, zu verbieten oder einzuschränken?

  • let1612 erstmal danke für Deine ausführlicheren Erklärungen. Über Funino und Formino und deren Sinnhaftigkeit brauchen wir kaum zu diskutieren, wir sind im Kreis soweit, das das mittlerweile im KJA angekommen ist und ernsthaft diskutiert wird.

    Hier habe ich glücklicherweise die Unterstützung eines Stützpunktrainers(komischerweise nicht der unteren Altersklassen sondern U13/U14). Bei der C-Lizenz Ausbildung durfte ich das im letzten Jahr 2 Stunden lang vorstellen.

    Also brauchen wir auch nicht darüber zu reden, wie ich generell Verbesserungen oder Entwicklung von Spielern gegenüberstehe.

    Das es, und ich bleibe hier beim 7 gg. 7, für mich im Spiel unsinnig ist, bezieht sich auf die Einschränkung der Entscheidungsfreiheit,

    was für mich ein Beschneiden der Spielintelligenz ist. Du schreibst von zusätzlichen Optionen. Sehr richtig. Die zeige ich dem Spieler im Training auf. (Provokationsregel mit Ziel zusätzliche Optionen zu haben: z.b. Pässe nur nach hinten (Raum für Dribbling erkennen, auch hinter dem Ball Freilaufverhalten- Raum erkennen etc.) Damit er die im Spiel situativ anwenden kann.

    Damit er im Spiel frei nach Horst Wein, frühere Erfahrungen konsultieren kann und dann sich für eine Option entscheiden.

    Im reinen Kontext, das Spiel besser zu machen, im Sinne von Spielerentwicklung fördern, sehe ich z.b. Deine Rotationsregel

    zu diskutieren, oder z.b. würde ich, wenn es beim 7gg7 bleibt den Einwurf bis zur E Jugend abschaffen(eindribbeln oder einschießen).

    Das sind aber Regeln die das freie Spiel nicht betreffen.

    Zu Deinen Regeln mit Torschützen etc. bin ich auch wieder im Training in freien Spielformen.

    Hier lege ich beim 3gg3 auch mal fest, das die Mannschaft gewinnt bei der jeder zuerst ein Tor erzielt hat.

    Zur Reaktion auf den Vorschlag kam es einfach, da ich sofort verschiedene Spielszenen aus letzter Saison meiner E Jugend hatte.

    z.b. schneller Ballgewinn, Spieler sieht das TW zuweit vor Tor steht und lupft aus 20 Metern.

    Oder wenn 2 Zweikampfstarke von mir vorne spielen, erobern die oft schnell den Ball, Gegner aufgerückt, dann spielten die das in einer hohen Geschwindigkeit aus. Keine Minimessis. Ganz gute im 1gg1 und gut im Dribbling.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Wenn zuerst die Spielerzahl heruntergesetzt wird und das Feld verkleinert, dann werden sicherlich viele Probleme so gar nicht mehr auftauchen.

    Richtig, vielmehr könnte man auch hier weiter beim Handball schauen. Dort werden z.B. auch die Tore abgehängt, so dass die Mini-TW ne Chance haben. Aber die Handballer spielen auch bei den Kleinen in einer riesigen Dreifachhalle. (ok, diese Info ist 3 Jahre her, weiß nicht obs verändert wurde denn inzwischen wurden auch bei den Kurzen die Tabellen abgeschafft). Es ist also auch hier nicth alles Gold was glänzt.


    Meine geliebten Volleyballer machen das sehr vorbildlich *find*. F 2:2, E 3:3, D 4:4, C-A 6:6 und die Netzhöhen und Feldgrößen sind entsprechend. Im Training zieht man mal eben mit Straßenkreide ein paar Strichlinien, beim Spieltag nimmt man Klebeband, welches im Fachhandel erhältlich ist.
    Dazu gibts ne Regel, dass man alle zwei Aufschläge den Spieler rotiert. (gab wohl mal Tendenzen, einen sehr guten Aufschläger "auszubilden" so dass kein Spiel mehr aufkam). Inzwischen dürfen die ganz kleinen sogar Mischformen mit fangen spielen.


    Ich finde Zusatzregeln doof, die das Spiel bremsen. Zumal man ein gewisses Alter benötigt, Provokationsregeln wirklich umsetzen zu können. Wenn du bei den Bambinis einen Minimessi hast, dann kann der das Spiel alleine rocken. Wie willste den Knirps denn wirkungsvoll bremsen außer durch Auswechselung oder ins Tor stellen? Durch für alle gültige Regeln sicher nicht. Klar könnte man sagen: man darf nur zwei Tore hintereinander schießen, das dritte zählt nicht. Aber so was kann ein knappes Spiel ja durchaus entscheiden, etwa beim Gewusel bei der Ecke. Wenn das dann die letzte Aktion des Spiels ist und der "falsche" Spieler war noch am Ball... Die Tränen möchte ich nicht wegwischen müssen.


    Viel kleinere Felder/Tore und weniger Spieler, in kleinen Schritten gesteigert... das wäre leicht umsetzbar und effizient. Und Spielfeste in Turnierform mit entsprechendem Eventcharakter erleichtern Niederlagen.
    Im Nachbarkreis spielen sie schon 2x20 Min. bei den Bambinis. Vollkommen bekloppt!

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Goodie : ich habe das in der G-Jugend mit meinem Mini-Messi gemacht. Bei drei Toren Vorsprung gab es von mir ein Torschußverbot. Das wurde beim ersten Mal noch nicht ernst genommen und ein weiteres Tor geschossen. Dann habe ich ihn ausgewechselt. Ab dann hat er es mir geglaubt. Und es führte dazu, dass er seine Mitspieler auf dem ganzen Feld mehr einsetzte und v.a. vor dem Tor. Wenn ich ihn dann auswechselte beschwerten sich seine Mitspieler bei mir :).


    Wie ist die Regel?

    Bei drei Toren Vorsprung bekommt der "Torjäger" (meistens sind die Tore nicht auf 3 Spieler verteilt) Torschußverbot. Fällt das 3:1 sind es nur 2 Tore Vorsprung und alles ist ganz normal. Das führte in meiner jetzt ca. 15 jährigen Erfahrung in Trainingscamps 2x dazu, dass ein Spiel von der Anfangs schwächeren Mannschaft gedreht wurde (1x durch Torwartwechsel der Mannschaft in Rückstand und einmal aus dem Spiel heraus) - bei ca. 150 Spielen. Das Beispiel von Goodie kann es so nicht geben.

    Meistens kommt es dann nicht mehr zu 5 Toren Vorsprung, aber da ist bei mir hin und wieder der nächste dran (dann sind es 2).

    Die Kinder kapieren diese Regel und fordern sie sobald sie in Rückstand sind ;) - Eltern kennen die Regel nicht und sind manchmal damit überfordert, wenn ihr Sohn zu ihnen sagt "ich durfte in der Situation kein Tor schießen, weil wir 3 Vorsprung hatten".


    Mir geht es hier auch gar nicht darum einen Konsens für irgendeine Regel zu bekommen (da würde ich das Österreicher Modell mit 5 gegen 5 und kleineren Toren in der älteren F-Jugend und Funino in der jüngeren F-Jugend wollen), vielmehr möchte ich mehr Trainer überzeugen (und ich muss mir das selbst immer wieder v.a. bei Spielen sagen), dass Training = Spiel im Kinderfußball ist. Es geht um die Entwicklung der Kinder und nicht um das Ergebnis (da sind wir dann im anderen Thread ;)).


    SG-Nr8 : du schreibst "Wenn es jedoch einem Spieler nicht gestattet ist schnellst möglich den Torabschluss zu suchen, weil er auf seine Mitspieler warten muss, dann würde ich ihm eine Spielweise aufzwingen, die dem Schwerpunkt Dribbling entgegensteht." Das sehe ich z.B. anders. Für mich muss er mehr und länger dribbeln. Er kann nicht mehr am Gegner vorbei und den sofortigen Torabschluss suchen. Die anderen sind noch nicht nachgerückt, also muss er länger dribbeln - gut für den Schwerpunkt Dribbling (schlecht für Dribbling mit Torabschluss).


    Und hier in dem Thread geht es mir darum, was in anderen Sportarten möglich ist, im Gegensatz zum Fußball. Und nicht alles muss besser sein, man kann auch von den schlechten Dingen/Erfahrungen lernen.


    PS: Absätze sind bei mir Gedankensprünge und mit der Zitierfunktion hier kann ich mich nicht anfreunden. Sorry.